Technische Verwirrung, Phase Verstärker

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BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 18. Jan 2021, 15:53
Hallo zusammen,

Ich wollte nach Identifizierung der Phasen meiner Anlage alle Geräte "richtig" rum verkabeln. Dabei hat sich herausgestellt das der Voll-Verstärker (Yamaha AS-700, betreibe ihn im direct Modus) "falsch" gepolt deutlich hörbar besser klingt. Mehr Kraft, transparenter, differenzierter, klarer und mehr Bühne etc.

Kann mir das irgendwer technisch erklären??? Falls es von Bedeutung sein sollte: Ich streame hauptsächlich von einem Bluesound Node2i. Audioquest Chinch und Stromkabel. Brennenstuhl Strom-Verteiler.

Vielen Dank, Grüße aus Wien,
B.
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 18. Jan 2021, 16:31
Was genau hast du denn "falsch" gepolt? Die Stromversorgung?

Wenn ja: Nimm dir mal jemanden zuhilfe, der den Verstärker zufällig mal "falsch" und mal "richtig" einsteckt, und du musst am Klang erkennen, wie herum er gerade steckt.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Unterschiede dann doch nicht mehr so "deutlich hörbar" sind.
BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 18. Jan 2021, 16:58
Danke für die Antwort.
Ja, geht um die Stromversorgung. Ist wirklich hörbar - war selber extrem überrascht...
Inspiron15R
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Jan 2021, 17:07
Dir ist klar das aus der Steckdose Wechselstrom kommt....oder?
BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 18. Jan 2021, 17:26
Schon klar
P@Freak
Inventar
#6 erstellt: 18. Jan 2021, 17:42

Inspiron15R (Beitrag #4) schrieb:
Dir ist klar das aus der Steckdose Wechselstrom kommt....oder?


Dir ist schon klar das der aber nicht Symmetrisch gegen 'Erde' ist sonder aus Phase und Nulleiter besteht ?

Beim 'Ausphasen' der Geräte geht es da drum das die Phase der Netzspannung auf den Wicklungsanfang beim Netztrafo wandert die dem Trafo - Kern INNEN am nächsten ist damit nach AUSSEN ein möglichst geringes elektrisches Streufeld erzeugt wird ...

... ob und was das bringt soll sich jeder eigene Erfahrungen sammeln.

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 18. Jan 2021, 17:58 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#7 erstellt: 18. Jan 2021, 18:15

BenDeKa (Beitrag #3) schrieb:
Ist wirklich hörbar - war selber extrem überrascht... :prost

Ja, aber es hat auch viele schon sehr überrascht, wie sehr man sich so etwas einbilden kann.

Wenn es tatsächlich so ist, dann liegt eine Fehlkonstruktion (bei einem AS-700 m. E. so ziemlich ausgeschlossen) oder ein Gerätefehler vor.
BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 19. Jan 2021, 11:07
Danke für die Antworten.

Kann euch nur versichern das es definitiv einen merklichen, nicht eingebildeten, Unterschied macht.

Info:
Einen Tag bevor ich ausgemessen habe hatte ich nur die Baumarkt-Steckdosenleiste gewechselt. Hörte des Abends gemütlich Musik und fand den Sound besser aber "komisch" - z.B. klang bei Eric Clapton´s Unplugged die leise Triangel schrill und enervierend. Irgendwann aus dem Sessel gequält und das Verstärkerkabel 180 Grad gedreht. Hingesetzt, wie im 1ten Beitrag beschrieben, und ein riesiges Grinsen im Gesicht.

Habe es durch Euer nachfragen jetzt mehrfach nachgetestet. Effekt bleibt der gleiche. Obwohl ich ja dachte und überzeugt war das es umgekehrt besser klingen müßte...

Grüße

P.S.: Großartiges Forum
DB
Inventar
#9 erstellt: 19. Jan 2021, 11:25
Vielleicht ist es ja ein Gerät mit Allstromnetzteil. Da kann das Umdrehen des Steckers schon Unterschiede ergeben ...

Dadof3
Moderator
#10 erstellt: 19. Jan 2021, 12:15

BenDeKa (Beitrag #8) schrieb:
Kann euch nur versichern das es definitiv einen merklichen, nicht eingebildeten, Unterschied macht.

Und ich kann dir nur versichern, dass sich im Blindtest schon sehr viele solcher "definitiv merklichen und nicht eingebildeten" Unterschiede als nicht mehr nachvollziehbar herausgestellt haben.

Als normaler Mensch glaubt man nicht, wie viel man sich beim Hören einbilden kann. Man muss es erlebt haben.

Ist doch in diesem Falle schnell gemacht: Du bleibst sitzen, eine Person zieht immer wieder den Stecker und steckt ihn zufällig mal wie zuvor oder umgekehrt hin, und du musst am Hören erkennen, wie herum er steckt.

Danach weißt du wenigstens, ob du überhaupt ein Problem hast.
kölsche_jung
Moderator
#11 erstellt: 19. Jan 2021, 12:34

Dadof3 (Beitrag #10) schrieb:
....
Und ich kann dir nur versichern, dass sich im Blindtest schon sehr viele solcher "definitiv merklichen und nicht eingebildeten" Unterschiede als nicht mehr nachvollziehbar herausgestellt haben.
....

bzw auch ungekehrt ... ich erinnere das noch gut, als mir ein Bekannter vor Jahren die Funktionsweise und "den Klang" des "Phaseschalters" an meinem DAC erläuterte ... er erklärte mir nach jeweiligem Schalten sehr detailliert die "eklatanten Klangunterschiede" und ist fast bekloppt geworden, dass ich keinen Unterschied hörte ... er diagnostizierte letztendlich, dass ich dringend zum Ohrenarzt müsste.

... ein paar Tage später stellte sich heraus, dass der CDP nur mit den analogen Anschlüssen am Verstärker angeschlossen war, der DAC hatte nur Strom und lag überhaupt nicht im Signalweg ...


[Beitrag von kölsche_jung am 19. Jan 2021, 12:37 bearbeitet]
BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 19. Jan 2021, 14:13
Mir ist das Prinzip des Wechselstroms inkl Erdung im Prinzip klar. Profi bin ich keiner!
Dachte das beim Ausphasen, wenn es überhaupt etwas bringt, darum geht die einzelnen Geräte mit dem E-Werk Strom gleichzuphasen um "Fehl/Blindströme" zu reduzieren - zusätzlich einen Potenzialausgleich zwischen allen angeschlossen Geräten herzustellen.
Das es bei mir jetzt aber genau umgekehrt ist bring meine Verwirrung (ja, wenn mich meine Ohren nicht täuschen - glaube aber nicht - Blindtest wird noch nachgeholt)
P@Freak
Inventar
#13 erstellt: 19. Jan 2021, 14:37
Hallo,

ist wohl genau so wie bei externen Netzfilter Diskussionen / externe sonstige Effekte wie "Steckdosenklang" e.t.c.p.p. ... um so schlechter ein Gerät aufgebaut ist um so stärker gibt es da "Effekte" ... eine ganze 'Zubehörindustrie' verdient ja gutes Geld damit ...

meine '50 Cent' dazu ...

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 19. Jan 2021, 14:43 bearbeitet]
BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 19. Jan 2021, 14:48
Hmm, stimmt sicher was du sagst. Bessere Chinch uns Stromkabel lass ich mir aber nicht ausreden, die haben auf jeden Fall einiges gebracht. Und was solls, Corona Zeiten und ich hab jetzt mehr Zeit...
kölsche_jung
Moderator
#15 erstellt: 19. Jan 2021, 16:28

BenDeKa (Beitrag #14) schrieb:
... die haben auf jeden Fall einiges gebracht. ...

jo ... Umsatz und Erheiterung beim VK ...
BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 19. Jan 2021, 16:33
Also langsam wird es absurd. Aber ganz wie du meinst
kölsche_jung
Moderator
#17 erstellt: 19. Jan 2021, 16:48
... das hat nichts mit "Meinung" zu tun ...

aber wenn du so überzeugt bist, es wurden schon einige Belohnungen ausgelobt, für denjenigen, der Kabel am Klang erkennt ... werd reich

... aber ich kann natürlich verstehen, dass man a) verblindet (das heißt nicht mit Augenbinde, das heißt lediglich ohne kenntnis welches Kabel gerade genutzt wird) in b) der schlimmen unbekannten Umgebung unter c) dem wahnsinnigen Hörstress ...d) ... e) ... f) ... etc pp ... den zuhause noch gehörten Riesenunterschied auf einmal nicht mehr ...

bei verschiedenen Kabel(kapaztäten) bei Phono-MM funktioniert es komischerweise trotzdem ... da ist es allerdings problemlos technisch erklärbar und messbar
BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 19. Jan 2021, 17:49
Ich höre wahrscheinlich keinen Unterschied zwischen 100.- oder 2000.- Euro Kabeln (egal ob Clinch, Strom, etc). Werde das auch nie ausprobieren. Denn Unterschied zwischen Beipack Strippen und sagen wir 50-100.- Kabeln in meiner Umgebung/Geräten aber schon. Kann mir fast nicht vorstellen das jemand wie du der hier ja anscheinend schon eine Weile rumhängt und postest nicht. Bzw es nicht ausprobiert hast.

Wie auch immer, viel Spaß mit der Musik
kölsche_jung
Moderator
#19 erstellt: 19. Jan 2021, 18:44
klar hab ich das auch ausprobiert ... und auch etliches gekauft
irgendwann fängt man aber an, über die Hintergründe für diesen "immer-besser-Klang" nachzudenken und landet dann schnell bei "Tests unter neutralisierten Bedingungen" ...

Mein oben genannter Kumpel erkannte an seiner (ausgephasten und teuer verkabelten) Anlage nicht mal, ob eine komplett aufgerollte! 50m Kabeltrommel "zwischengeschaltet" war ... solche "Tests" sind - wenn man sie verblindet ausführt - stark glaubensvernichtend ...
BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 19. Jan 2021, 22:36
Ok. Now we are talking. Bitte meine Wortwahl zu entschuldigen, konnte nicht anders.
Mich würden deine Erfahrungen interessieren - wo bist du gelandet - wie und warum kam es dazu?

Kann vollkommen nachvollziehen das man in diesem "Hifi Universum" meist selbsternannt, je nach Budget sich vollkommen in seinem eigenem Saft suhlen kann. Nichtsdestotrotz denke ich, das auch im kleinen, sehr wohl auch ohne Voodoo die eigene Anlage in seiner örtlichen Umgebung "aufgewertet" werden kann.

Ein 500PS Motor ohne das passende Fahrwerk und Bremsen ist halt wahrscheinlich auch nicht das wahre.

Nochmal zum Anfang dieses ganzen Themas.

Ich bin total zufrieden mit dem jetzigen Musikerlebniss. Den Yamaha A-S 700 und die Nubert LS vor ca 8-9 Jahren gekauft und war glücklich. Zwischendrin einen Teufel Streamer. Fand ich auch super. Vor kurzem dann mehr aus Lust, Laune, Langeweile und Zeit den Teufel gegen Bluesound Node 2i getauscht. Zeitnah die Beipack- Strippen gegen Audioquest (Chinch und Netz - unteres Preissegment) getauscht. Den Unterschied kann ich nur vergleichen mit einer Jugendsünde. Damals musste es ein Bose 5:1 System inkl Receiver sein. Gott sei Dank wieder zurück zu Stereo und dem jetzigen Setup gefunden. Glaube aber das es jetzt auch gut ist.

Ich war und bin nur rein technisch verwirrt bzgl des Ergebnisses der "falsch Polung". Macht in meinem nicht Expertentum/Verständniss einfach keinen Sinn... Was natürlich dem Hörerlebnis egal sein kann.

bugatti66
Stammgast
#21 erstellt: 19. Jan 2021, 23:55
Es ist vielleicht nicht einfach zu verstehen, aber abgesehen von den angedichteten Effekten, beschreibt KSTR die wirkliche Wirkungsweise:
http://www.hifi-foru...thread=84&postID=2#2

Davon ausgehend, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Stecker drehen nicht die beste Methode zur Vermeidung von Potentialausgleichsströmen ist,
und habe mir eine vollkommen neue Detektionsmethode ausgedacht.
BenDeKa
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 21. Jan 2021, 11:07
Dankeschön. Sehr informativ!
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