Grundsatzfrage wo ist alt besser und wo neu?

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darth_vader
Stammgast
#1 erstellt: 14. Nov 2003, 14:51
Ich möchte mal eine Grundsatzdiskussion anstossen.
Wo sind die alten Teile besser und in welchen Bereichen nimmt man besser neue Geräte?

Ich muss mich da selber aber als Fan der Geräte der Ende der 70'er Jahre outen. Meiner Meinung nach geht nichts über die dicken AMP's und Tuner aus der Zeit. Marantz 510 rulez...
Bei Surroundprozessoren, speziell Preprozessoren bin ich der Meinung sollte man eigentlich das neueste nehmen.

Wie ist eure Meinung dazu?
Albus
Inventar
#2 erstellt: 14. Nov 2003, 15:17
Tag,

um einen Anfang zu machen: die Lautsprecher-Terminals sind heutzutage typisch besser (höherer Kontaktdruck möglich, galvanisch passende Metalle) als in der Vergangenheit (damals wurde Performance-Potenzial unüberlegt verdorben, u.z. an Verstärkern, Receivern, Lautsprechern). 1 : 0 für Heute.

Die Preise für Tonabnehmer waren in der Vergangenheit
weniger auf Abschöpfen der Konsumentenrente angelegt. Ergebnisverbesserung z.G. der Vergangenheit, also 1 : 1.

In der Vergangenheit kosteten bereits Verstärker der gehobenen Anspruchsklasse richtig Geld. Der industrielle und der technologische Fortschritt sowie die in der Epoche gewachsene Massenkaufkraft hat das Preisniveau für Elektronik kräftig in den Keller gedrückt. Mit Hochpreis-Strategien kommt man heutzutage nicht mehr weit. 2 : 1 für die Gegenwart.

Der Handel, die Branchen-Akteure, haben sich in der Vergangenheit seriös bemüht. So etwas ist heutzutage selten, beinahe ausgestorben. The show must go on ... geiz ist ... Also, 2 : 2.

MfG
Albus
MH
Inventar
#3 erstellt: 14. Nov 2003, 15:19
hallo darth_vader,

es gibt bestimmte Bereiche in denen alte Komponenten nicht schlechter sind als neue Geräte. (aber besser?)
Bei freier Auswahl würde ich immer das neue Gerät wählen.

Gruß
MH

P.s. die alten Star Wars waren besser als die neuen Folgen
der_graue
Stammgast
#4 erstellt: 14. Nov 2003, 22:01
Mit alten Geräten erfüllt man sich die Träume, die man früher einmal hatte. Das Hörempfinden stellt sich, denke ich, auf diese Tatsache auch ein, so dass man mit alten Geräten hoch zufrieden sein kann.
Wer nicht basteln kann, oder will, der kauft sich etwas Neues. In der Summe sind neue Geräte den alten sicherlich überlegen, da sonst die technische Entwicklung paradox wäre. Im Verhältnis sind die Geräte bei gleicher Leistung heute preiswerter. Man nehme Verstärker der 1000DM (500Euro) Klasse zum Beispiel. Obwohl sich die Sortimente in dieser Preisklasse lichten, bekommt man für 500Euro verdammt viel Vollverstärker.

Viele Grüsse
Stephan
darth_vader
Stammgast
#5 erstellt: 15. Nov 2003, 14:57
In der Niedrig-Preisklasse ist das Niveau mit Sicherheit besser geworden durch mehr Masse. Aber sobald man auf höherpreisige Geräte geht sehe ich das anders.

Im Highend Bereich waren die Geräte früher im Verhältnis gesehen wesentlich günstiger, besonders dann, wenn man die Kaufkraftentwicklung und Inflation mit berücksichtigt.

Da die Entwicklung in vielen Bereichen weitergeht, ist meine Meinung sollte man in diesen Bereichen tatsächlich auf neuere Geräte greifen. Aber es gibt sehr viele Bereich in denen nur eine werbetechnische Weiterentwicklung stattgefunden hat, da die physikalischen Grundsätze dazu und deren realisierung bereits seit vielen Jahren bekannt sind. Oder die Bereiche wie Rundfunk in denen sich an der Bandbreite auch nichts getan hat, bzw. ändern konnte.

Ich habe selber aktuelle Geräte wie z.B. den Denon 1500R, muss aber sagen, dass ich nicht entdecken kann was sich da nun tatsächlich weiterentwickelt haben soll gegenüber alten Vollverstärkern, ausser der Fernbedienung. Alte Pioneer oder Marantz Vollverstärker klingen in meinen Ohren an den gleichen Lautsprechern T+A B+W Magant meist besser.

Und im Endstufenbereich tendiere ich trotz mehrfachem Testhören aktueller Endstufen immer noch mehr zu den alten Geräten.

Dass man sich bei bestimmten alten Geräten einen Jugendtraum erfüllt ist die eine Sache, aber wenn man aktuelle Geräte zugunsten alter ausmustert, kann das nicht der alleinige Grund sein.
Supper's_Ready
Stammgast
#6 erstellt: 15. Nov 2003, 21:46
Im Tuner-Bereich kann man sich ruhigen Gewissens ältere Geräte zulegen (Grundig, Restek, Kenwood, Klein & Hummel, um nur einige zu nennen). Die Klangqualität der Drehkondensator-Tuner wird von den heute erhältlichen Tunern nur selten erreicht. Zumal man entweder Tuner im unteren Preisbereich findet (Denon, Sony usw.), oder im hochpreisigen Bereich (Restek, Burmester).

Beim CD-Player ist es sicherlich kritischer, alleine schon deshalb, weil irgendwann der Laser nicht mehr mitmacht. (Andererseits läuft bei mir noch Grundig CD-30 (baugleich zum Philips CD-100, dem ersten CD-Player))
snark
Inventar
#7 erstellt: 15. Nov 2003, 22:00

weil irgendwann der Laser nicht mehr mitmacht


Auch bei mir mit Abstand die Geräte mit der kleinsten Lebensdauer.. Hier würde ich mir wohl immer was Aktuelles aussuchen.

so long
snark
Badhabits
Inventar
#8 erstellt: 16. Nov 2003, 00:32
Es wurde sicher viel Wahres geschrieben sowohl zu Gunsten des Neuen, wie des Alten.

Festzuhalten gilt: es hat in den letzten 30 Jahren kaum Entwicklungen gegeben die der Klangqualität dienten (CD-Player mal mit Abstrichen ausgenommen).

Die Verarbeitungsqualität der Oldies ist meist besser.

Wirklich verbessert hat sich nur das Marketing - siehe B&O oder auch Bose. Es kann doch nicht sein, dass beispielsweise jedes Jahr eine neue HiFi-Box auf den Markt geworfen wird, welche besser als die Letztjährige ist.

Klar hat sich durch die Automatisierung der Produktionsaufwand verringert wurde und damit konnten die Preise gesenkt werden. Aber um noch mehr Profit zu erzielen werden z.T. billige Einzelkomponente verbaut. Das merkt man am besten, wenn man mal ein HiFi-Gerät selber baut und die Komponenten einzeln einkauft. Hochwertigere Potis und Trafos sind nun mal teurer - Automatisierung hin oder her.

Teilkomponenten werden mit dem Alter nicht besser müssen also z.T. getauscht werden. Ein Auto bringt man auch von Zeit zu Zeit in den Service.

Auf Oldies gibt's meistens keine Garantie und für die Ersatzteile muss man selbst besorgt sein - grössere Unsicherheit und Aufwand.

Nicht jedes alte HiFi-Gerät ist auch gut - es wurde früher auch schon Schrott produziert.

Wenn ich heute 200 EURO ausgebe, nehm ich einen guten Oldie, da erhalte ich einfach mehr für's Geld. Um die gleiche Klangqualität zu bekommen, muss ich hier tiefer in die Tasche greifen.

Wenn alle (wie ich) nur Oldies kaufen, würde die Wirtschaft noch mehr leiden. Also kauft Jungs, damit es rasch wieder aufwärts geht.

Gruss und schönes Wochenende

Badhabits
Supper's_Ready
Stammgast
#9 erstellt: 16. Nov 2003, 03:13

Die Verarbeitungsqualität der Oldies ist meist besser.


Hierbei sollte man bedenken, dass sich die bessere Verarbeitungsqualität zwar nach aussen hin demonstriert (bessere Gehäusequalität & Haptik), der früher aber oftmals vorzufindende Kabelverhau sicherlich auch nicht das Gelbe vom Ei war.
darth_vader
Stammgast
#10 erstellt: 16. Nov 2003, 18:02
Teilkomponenten müssen getauscht werden, aber viele Teile werden mit dem Alter besser statt schlechter. Oder warum werden sonst elektronische Bauteile künstlich gealtert für manche Neugeräte. Hab das früher selber auch gemacht für hochgenaue Messgeräte.

Bei den CD-Lasern kann ich ehrlich nicht mitreden, hatte bis heute damit noch nicht wirklich Probleme.

Und der Drahtverhau...... na dann sieh dir mal manche aktuellen Geräte an, die sind da absolut nicht besser.
Und dann erst der Drahtverhau in Form von unnötigen Leiterbahnen auf modernen Platinen. Da sind oft viele Drähte die auf der Platine ins Leere laufen, weil irgendwelche Komponenten nicht bestückt sind. Und mir wird niemand weiss machen können, dass dies keine Störungen verursachen kann.

Ich denke mir in vielen Bereichen liegt die Realität was nun besser ist im Bereich des Voodoo.
Bass-Oldie
Inventar
#11 erstellt: 16. Nov 2003, 18:14
HAbe gerade einen ähnliches Thread (Kappa 9A) ebenfalls dahingehend beantwortet, dass ich (gerade im Boxenbau) keine wirklich Bewegung erkennen kann.

Seit x Jahren bastelt jede Lautsprecherschmiede an anderen Modellen, ohne sich ersichtlich vom Fleck zu bewegen. Wenn ich heute dann Modelle von vor 10 Jahren zu endlich erschwinglichen Preisen erhalten kann, was will man mehr?

Schaut euch bei allem Respekt vor neuen Geräten einmal den Preisverfall an. Da wird einem doch übel.
Also abwarten, die Golden Oldies wählen und genießen.

Das einzige Gebiet, in dem sich ein Neukauf lohnt, ist meiner Meinung nach da, wo es keine Golden Oldies gibt: z.B. bei Mehrkanalvorstufen.

Gruß,
Axel
darth_vader
Stammgast
#12 erstellt: 16. Nov 2003, 18:41
@Bass_oldie Das klingt ja fast wie Zustimmung
Bass-Oldie
Inventar
#13 erstellt: 16. Nov 2003, 20:06
Yep, .. sonst hieße ich ja Bass_Yuppie
Supper's_Ready
Stammgast
#14 erstellt: 16. Nov 2003, 22:54

Und der Drahtverhau...... na dann sieh dir mal manche aktuellen Geräte an, die sind da absolut nicht besser.


Was siehst Du Dir denn für aktuelle Geräte von innen an ???
Classe
Stammgast
#15 erstellt: 17. Nov 2003, 21:02
...und dann kann man ja auch noch alte röhrenverstärker mit neuen röhren aus russland besetzen.
da hat man plötzlich high-end zum billigtarif...
classe
Andreas_Kries
Stammgast
#16 erstellt: 17. Nov 2003, 22:50
Hallo in die Runde,

einen guten gebrauchten Drehko-Tuner aus den 80ern bekommt man schon mal unter 100 Euro - da fährt man sicher mit einem alten Gerät sehr gut im Vergleich zu einem modernen Plastikeimer.

Aber bei CDPs kann ich nur sagen, dass hier moderne Technologie klanglich weiterführt: Letzthin habe ich meinen CD 104 von 1986 mit meinem Lindemann SE verglichen - das waren schon zwei Welten! Aber selbst ein früherer Vergleich zwischen dem alten Lindemann und einer CAMTECH Laufwerk-Wandler-Kombi aus dem Jahre 1995 ging klar zu Gunsten des moderneren Gerätes aus. Das Upsampling-Verfahren ist einfach ein Schritt in die richtige Richtung!

Auch bei Verstärkern bin ich neueren Geräten eher zugetan: Wenn ich meinen RG 10 von 2002 mit älteren Verstärkern des selben Typs vergleiche - zwei Mal war dies bislang möglich -, so lässt sich tatsächlich eine klangliche Entwicklung vernehmen.

Schließlich kann ich nur noch Albus zupflichten, wenn er herausstellt, dass bei früheren Komponenten im Bereich der Kontaktierungen aller Art viel Potential verschenkt worden ist.

Ciao

Andreas
darth_vader
Stammgast
#17 erstellt: 19. Nov 2003, 00:20
Das sich bei CD-Spielern im Highend Bereich was getan hat, dem will ich auch gerne zustimmen. Aber bei Verstärkern.....
na ich weiss nicht, ich kann da nicht wirklich die grosse Weiterentwicklung feststellen.
In vielen Bereichen bewegt sich die Diskussion und alt oder neu im Bereich des Voodoo und der Geschmäcker. Da wird dann sowieso jeder was anderes meinen. Ich glaube kaum, dass gerade in Bereichen wie Verstärker man etwas reales ausmachen kann, ausser ein vieleicht dem Zeitgeist angepasstes Klangbild.
MH
Inventar
#18 erstellt: 19. Nov 2003, 02:10
hallo,

ich habe schon das gefühl, dass die Verstärker in den letzten 20 Jahren schneller und dynamischer geworden sind. ist aber eine rein subjektive Einschätzung und kenne auch nur eine begrenzte Anzahl an Geräten.

Gruß
MH
Bass-Oldie
Inventar
#19 erstellt: 19. Nov 2003, 11:37
Hi,

trotz dem Oldie-but-Goldie Fimmel wäre ich bei Gerätten von vor 1990 vorsichtig wegen der Ersatzteilfrage. Alle älteren Geräte bei mir laufen wohl nur wegen der guten Pflege

Wenn ich heute so ein älteres Gerät in Erwägung ziehe, dann sind das aber auch nur noch die wirklichen Highlights der frühen Tage.
Das darf nicht zu der Annahme verleiten, dass früher alles besser war oder so. 90% der damaligen Geräte fallen durch das Raster durch, da sie eben auch nicht alle auf Langlebigkeit gebaut wurden. Die Fortschritte sind m.E. zwar da, aber in vielen Bereichen eben nur minimal, oder dem Design unterworfen.

Mittlerweile schwenkt die Industrie in der endlosen Kurve zwischen Hell und Dunkel wieder zu Alu/Silberfronten um. Hurra, endlich ist mein Teac A 700 wieder "en vogue"
Das ist ein Cassettendeck und wiegt soviel wie 3 neuere Geräte zusammen.

Gruß,
Axel
darth_vader
Stammgast
#20 erstellt: 19. Nov 2003, 13:45
Oder man kennt jemanden, der die Dinger tatsächlich machen kann.
MH
Inventar
#21 erstellt: 19. Nov 2003, 14:21
wieso wird Gewicht immer mit Qualität gleichgesetzt? Da ich meine Anlage gelegentlich verleihe, bin ich froh, dass meine Komponenten (alle neu) sich leichter transportieren lassen als meine alten Geräte.

Gruß
MH
Bass-Oldie
Inventar
#22 erstellt: 19. Nov 2003, 14:27
ist wahrscheinlich altmodisch, aber ich mag es, wenn man "etwas in der Hand hat".
OK, bei PC Schlepptops der alten Zeit geht einem Gewicht auf den Wecker, klar, da sind mir 100 Gramm Notebooks auch lieber.
Aber bei HiFi strahlt das für mich eine gewisse Wertigkeit aus, das da noch Material verbaut wurde, und nicht nur Folienblech. Bei Cassettendecks z.B. für die Schwungmassen für den Gleichlauf, stabile Netzteile, etc.

Gruß,
Axel
darth_vader
Stammgast
#23 erstellt: 23. Nov 2003, 11:34
Ich frage mich wie ein leistungsfähiger Trafo leicht werden soll???????? Gibt es ausser bei Schaltnetzteilen neue physikalische Gesetze?
drbobo
Inventar
#24 erstellt: 24. Nov 2003, 04:46

Hierbei sollte man bedenken, dass sich die bessere Verarbeitungsqualität zwar nach aussen hin demonstriert (bessere Gehäusequalität & Haptik), der früher aber oftmals vorzufindende Kabelverhau sicherlich auch nicht das Gelbe vom Ei war.


Leiterplatten ergeben zwar einen optisch aufgeräumten Eindruck, sind aber empfindlich und von den Leitungseigenschaften sicherlich nicht besser.
Besonders amüsant finde ich immer die Leute, die sich zu ihrem Hightech-Leiterplatten Multikanalverstärker dann superdicke Chinch-Kabel für die Geräteverbindungen zulegen, während im Gerät der Strom durch haardicke Leiterbahnen läuft.
Zweck0r
Moderator
#25 erstellt: 24. Nov 2003, 05:21
Hi,


Hierbei sollte man bedenken, dass sich die bessere Verarbeitungsqualität zwar nach aussen hin demonstriert (bessere Gehäusequalität & Haptik), der früher aber oftmals vorzufindende Kabelverhau sicherlich auch nicht das Gelbe vom Ei war.


Kann ich so nicht bestätigen. Ich kann mir kaum etwas servicefreundlicheres vorstellen als einen Saba 9240 oder einen Grundig V 5000. Kabelverhau kenne ich hauptsächlich von amerikanischen/japanischen Marken wie Kenwood und Akai.

Grüße,

Zweck
Bass-Oldie
Inventar
#26 erstellt: 24. Nov 2003, 11:31
Hi,

ich habe früher auch das eine oder andere Gerät repariert, kann also mit gut geführten Kabelbäumen durchaus leben. Da kommt es eher auf die sinnvolle Verlegung an, als um die Frage Leiterplatte oder nicht.

Die Hersteller, die früher den wirren Kabelverhau gebaut haben, sind jetzt auf PC's umgestiegen
Die besseren davon bauen MAC's.

@drbobo


Besonders amüsant finde ich immer die Leute, die sich zu ihrem Hightech-Leiterplatten Multikanalverstärker dann superdicke Chinch-Kabel für die Geräteverbindungen zulegen, während im Gerät der Strom durch haardicke Leiterbahnen läuft.


Naja, Sinn machen solche Cinch Kabel halt wenn ein paar Meter zu überbrücken sind. Dicke 20cm Strippen sind natürlich übertrieben, klar.

Siehe auch die "wozu nützt ein abgeschirmtes 1,5m Netzkabel, wenn es hinter der Wand/etc. mit ungeschirmten Kabel bis zum E-Werk geht..." Diskussion

Gruß,
Axel
Aquarius
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 24. Nov 2003, 16:07
Ich denke, diese Frage läßt sich pauschal nicht beantworten. Ich habe Erfahrungen in beide Richtungen gemacht.

Beispiel: Vor einem Jahr einen neuen Verstärker gekauft (Marantz PM 7000), ca. 380 EUR. Ich war eigentlich recht zufrieden mit dem Teil, bis mir ein genralüberholter Luxman L410 in die Hände fiel (ca. 20 Jahre alt, damals um die 1000 DM). Der Phonoeingang des Luxman ist soviel besser, daß ich den Marantz bei Ebay wieder verkauft habe.

Beispiel: Vor einem halben Jahr neue Lautsprecher gekauft (Canton Karat M40, Kostenpunkt ca. 700 EUR für das Paar). Ich hatte meine alten Infinity RS5001 (ca. 10 Jahre alt, damals über 2000DM) noch zum Vergleich. Die Cantons klangen erheblich besser.
richi44
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 25. Nov 2003, 14:11
Im Elektronikbereich gibt es nicht viel, dem ich nachtrauern würde. Aber bei Lautsprechern war doch einiges zu haben, das es heute so nicht mehr gibt. So hat Philips seinerzeit nicht nur Bändchen-Hochtöner (isodynamisch) gebaut, sondern auch mit solchen Mitteltönern experimentiert. Ich hatte einmal das Vergnügen, die Dinger zu hören. Auch wenn sie messtechnisch nicht von den normalen Boxen zu unterscheiden waren (was man damals halt so messen konnte), waren sie klanglich um Welten besser. Sie waren aber zu teuer und sind darum nie in die Serienfertigung gegangen.
Was ich ebenfalls vermisse, sind die einmalig luftigen Höhen eines Jonen-Hochtöners. Gut, die Dinger stinken nach Ozon und sind daher auch nicht gesundheitsfördernd. Aber der Klang war phantastisch. Und es gab bereits in den späten Fünfzigern solche Teile!
Aber eben, das wirklich gute war zu teuer und aufwändig für die Massenproduktion...
Jazzy
Inventar
#29 erstellt: 25. Nov 2003, 14:40
Hallo!
Im Lautsprecherbau hat sich eine Menge getan.Die Chassis sind wesentlich besser als früher,die Preise sehr gesunken.
Das Angebot ist auch sehr groß: in HobbyHiFi ist gerade ein Test von Hochtönern.Da ist vom Bändchen über Magnetostaten,Airmotion,Ringstrahler bis zur normalen Kalotte alles dabei.
Also bitte kein Gejammere über die heutige Zeit.
Auch die Digitaltechnik ist wesentlich besser geworden,zu bezahlbaren Preisen.
Alte Geräte sind doch mehr der Nostalgiewelle geschuldet...
darth_vader
Stammgast
#30 erstellt: 26. Nov 2003, 02:19
Wenn ich mir hier so die Diskussionen rund um Lautsprecher und Hornsysteme so durchlese geht mir der Glaube an Fortschritt im Lautsprecherbau immer mehr verloren.

Einzig und allein bei Digita-Technik und Analog/Digital Wandlung kann ich dem Fortschritt zustimmen.
Badhabits
Inventar
#31 erstellt: 26. Nov 2003, 22:07
@Jazzy

...und weshalb sind z.B. alte Lowther-Chassis so gesucht? Bei Dir hat das HiFi-Marketing auch gewirkt.

Im Verhältnis zum heutigen Einkommen sind die Chassis sicher billiger geworden; z.T. hat aber auch die Qualität darunter gelitten. Man kann nicht immer höhere Löhne und Sozialabgaben zahlen und dabei billiger produzieren. Dann wird halt beim Produkt selbst gespart.

Ansonsten geh ich mit "darth_vader" einig.

Gruss Badhabits
lootpack
Schaut ab und zu mal vorbei
#32 erstellt: 26. Nov 2003, 23:35
ich habe die beiträge eben sorgfältig gelesen. ich denke, man sollte fisch und fleisch nicht vergleichen! d.h. man sollte nicht generell nach nur "alt" oder "neu" fragen! so wie die frage im forum ja auch auch nicht gestellt war. wichtig ist es, die gerätegattungen zu unterscheiden!

fakt ist, mein alter marantz ozi-tuner 2110 (flohmarkfund für'n appel und nen 'ei!) klang um welten besser als jeder sony es... usw. gleiches gilt auch für alte tapedecks, das bisschen neue klingt wirklich nicht berauschend!
völlig anders sieht es hingegen bei den digitalgeräten aus. ich werde meine cd-player jedenfalls regelmäßig (so alle 2 jahre) austauschen, da tut sich eine menge. wer schon mal sacd gegen normal gehört hat, weiß genau, was ich meine.

bei den verstärkern bewegt sich die entwicklung meiner meinung auch nach vor, wenngleich das auch viel mit verarbeitungsqualität (ausgangsbuchsen, materialauswahl, sinvolle innenverkabelung) zu tun hat. und mit modernem wissen in bezug auf leiteigenschaften, elektrotechnik usw. stichwort "fadel" dürfte wohl genug sein. wohlgemerkt aber im highend-bereich, keine massen- oder consumer-produkte. also ab 1000 euro nach oben offen.

der meiner meinung nach wichtigste bereich wurde aber noch gar nicht angesprochen:tuning! da tut sich derzeit so viel, früher (d.h. auch noch vor fünf jahren!) war tuning eher exotisch, heute macht das (oder sollte!) doch fast jeder. und mit dem richtigen tuning hilft man nicht nur alten autos auf die sprünge, auch anlagen können so enorm verbessert werden.

was meint ihr?
Jazzy
Inventar
#33 erstellt: 27. Nov 2003, 15:07
@badhabits: an meiner relativ alten Anlage siehst du,dass das Marketing mich nicht sooo sehr im Griff hat.
Klang&Ton ist für mich eine recht seriöse Zeitschrift,bei anderen (Audio,stereo) gebe ich dir recht,da ist sehr viel Marketinggeschrei dabei.Die Fakten mit den LS-Chassis und der Digitaltechnik solltest du aber anerkennen.
Zweck0r
Moderator
#34 erstellt: 27. Nov 2003, 15:34
Hi,

damals war die ganze Branche einfach ehrlicher. Schlecht klingenden, aber trotzdem teuren Modeschrott wie diese Mini-Sat-Systeme gab es genausowenig wie Voodoo-Produkte mit (harmlos ausgedrückt) zweifelhaftem Nutzen.

Grüße,

Zweck
darth_vader
Stammgast
#35 erstellt: 29. Nov 2003, 13:27
Hatte grad ne Lehrstunde in Sachen old Hifi......
Hab grad einen Marantz 2270 an meiner Anlage im Büro getestet.
Quadral Standboxen die eigentlich mit einem Technis-Receiver betrieben werden. Und ich dachte das klingt schon ganz gut...... Und dann kommt dieses Uralt Monster von 2270 und dann hör ich plötzlich wie gut die Quadral tatsächlich klingen können .... und was Radio Empfang sein kann....

Es leben die 70'er....
Bass-Oldie
Inventar
#36 erstellt: 29. Nov 2003, 15:27
hip, hip, ...
Receiverjunkie
Stammgast
#37 erstellt: 29. Nov 2003, 15:35
meine Rede, schon seit Jahren...


mfg


RJ
darth_vader
Stammgast
#38 erstellt: 29. Nov 2003, 15:41
Womit wir wieder bei meinem ersten Beitrag wären....
Alles was digital ist so neu wir möglich und alles was analog ist, da sind die alten Teile einfach besser.
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