Kritische Zeitschriftentests

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pswadv
Stammgast
#1 erstellt: 21. Jun 2006, 18:46
Ernsthafte Kritik an Hifi-Komponenten in Zeitschriften sind inzwischen Mangelware. Wann und wo habt Ihr zuletzt einen Testbericht gelesen, worin ein Gerät stark kritisiert, oder sogar "zerrissen" wurde?
HiFi_Addicted
Inventar
#2 erstellt: 21. Jun 2006, 18:55
Dafür ist die AVF-Bild da die anderen sind wohl von den Vertrieben zu abhängig um mal ein Magelhaft vergeben zu können.

MfG Christoph
pswadv
Stammgast
#3 erstellt: 21. Jun 2006, 18:58
An einen kritischen Test in einer deutschen Zeitschrift kann ich mich wirklich nicht erinnern.

Den letzten "schlechten" las ich in einer amerikanischen, entweder "The Absolute Sound" oder "Sterophile" Ende letzten Jahres. Es ging um den SACD/CD-Player Esoteric X-01. Die Verarbeitung und Meßwerte wurden hoch gelobt. Der Hörtest fiel aber ziemlich negativ aus, es wurde ihm Emotionslosigkeit und "Aggresivität" vorgeworfen. Eine Empfehlung blieb aus.
Interessant, daß eben dieser Player in deutschen Zeitschriften ganz weit oben in den Ranglisten liegt, bzw. sogar als Top-Referenz thront.
Kann aber sonst nichts dazu sagen, weil ich ihn noch nie selber gehört habe.
Passat
Inventar
#4 erstellt: 21. Jun 2006, 20:54
Der letzte Test in einer der 3 großen Zeitschriften, der für ein Produkt nicht mit "gut" oder "sehr gut" ausfiel, war wohl in der Stereoplay 5/2006.

Die dort gestestete Rogers LS 3a erhielt nur ein "Befriedigend" beim Preis/Leistungsverhältnis.

Zitat "Die etwa gleich große Rogers klingt wesentlich griffiger, erreicht aber bei weitem nicht die Ausgewogenheit ihres historischen Vorbilds - so gesehen eher eine Enttäuschung".

Mit dem historischen Vorbild ist die LS 3/5a gemeint, gebaut u.A. von Rogers, KEF, Harbeth und Spendor.

Grüsse
Roman
-scope-
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 21. Jun 2006, 20:55
Hallo,


An einen kritischen Test in einer deutschen Zeitschrift kann ich mich wirklich nicht erinnern.


Ich schon. Ich habe fast alle je gekauften Zeitschriften aus dem Bereich Elektronik, Hifi,Messtechnik oder Heimkino in einem Kellerraum gelagert....Seit etwa 1977. Müsste mittlerweile eine halbe Tonne Papier sein

Mitte der 80iger hat man z.B. in der Stereoplay die Craft100 von "Vernissage" (jetzt afaik Symphonic line)
zerlegt. Etwa 10000 DM. Sehr schlechte Messwerte beim Testmodell. Nachdem man ein weiteres überarbeitetes Modell in den Test schickte, waren ein paar der bemängelten Werte zwar besser, dafür diverse andere dafür jetzt schlecht....
Das Zitat im Test lautete afair in etwa so: "Kleinere Hersteller haben halt nicht immer die Möglichkeit, ihre Produkte optimal hinzukriegen"

Das fand ich schon sehr "hart".

Völlig in den "Dreck" geworfen wurde von der Stereoplay?anfang der 80iger auch die Referenzbox der Audio.

"Mit der BM20 (über 22000 DM) war es uns nicht möglich räumlich zu hören" usw...Verzerrte Mitten...Spitzenklasse 4 ...also im Bereich der Boxen, die ein fünftel kosteten....

Klassischer Verriss.....In einem "Nachtest" mit verbessertem Mitteltöner und stärkerer Endstufe gab es dann immerhin Spitzenklasse 2..... "Gute Besserung" lautete die Überschrift....Diesen Skandal Vergess ich nie!

An einen TOTALVERRISS erinnere ich mich noch Schemenhaft. Es war eine Riesige Endstufe, die aus 2 utobatterien gespeist wurde, deren PLatine aber nur Streichholzschachtelgrösse und eine Mini-Endstufensektion besaß. Von den Riesigen Kupferschienen auf den Batterien gingen dann drei dünne Litzchen zu dieser Platine....

War das die "Hiraga Le Monstre" ???

Testurteil afair : "Schrott"....wohl zu Recht.

Ach...ich könnte da noch ein paar seiten vollschreiben


[Beitrag von -scope- am 21. Jun 2006, 20:58 bearbeitet]
pswadv
Stammgast
#6 erstellt: 21. Jun 2006, 21:02
@scope:
danke für den auszug aus der geschichte!
was war der letzte verriß in einer der 3 großen zeitschriften, an den du dich erinnern kannst?
Sirarokh
Stammgast
#7 erstellt: 21. Jun 2006, 21:09
Kein echter Verriss natürlich, aber lest mal die aktuelle Audio. Dort werden low-Budget Kompaktlautsprecher (<200€) und DVD-Player (<150€) getestet. Erwartungsgemäß steht in den Bewertungen durchaus schlechtes.
Es wird nichts böse diffamiert, aber die Schwächen werden klar und deutlich angesprochen und von einem Kauf wird !ab!geraten.

Eine echte Seltenheit heutzutage. Und zwar sowohl, dass low-Budget getestet wird als auch, dass ein schlechtes Urteil gefällt wird.

Allerdings hängt das auch damit zusammen, dass ja bereits vor dem Test eine gewisse Vorauswahl getroffen wird. Ergo schaffen es die echten Luschen erst gar nicht in den Testraum, was die überwiegend guten Testergebnisse zumindest zum Teil rechtfertigt.
-scope-
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Jun 2006, 21:14

was war der letzte verriß in einer der 3 großen zeitschriften, an den du dich erinnern kannst?


Dazu müsste man die Bezeichnung "Verriss" etwas spezifizieren. Die "Verrisse" wurden soweit ich das beutrteilen kann mit den Jahren zunehmend anders, aleso dezenter zu Papier gebracht.
Die Zeiten haben sich geändert.

An spektakuläre "Kritik" in den letzten 5 bis 10 Jahren kann ich mich im Moment nicht erinnern. Das liegt aber auch daran, dass ich zur damaligen Zeit viele Hefte gekauft habe, während ich aus den letzten 10 Jahren vielleicht mal gerade auf 100 Hefte komme.....Das hat natürlich seinen Grund.

Einen "Verriss" kann man heute ganz schnell heraussuchen, wenn man sich die Bestenliste (Ohrenliste) zur Hand nimmt, und unter vierstelligen Preisen innerhalb einer Klasse einen mit 5 stelliger Summe findet.
Das ist m.E. ein dezenter Wink auf die Eigenschaft "Teuer", ist aber nicht "besser" als der billigere Kram.
Somit eine indirekte Abwertung.


[Beitrag von -scope- am 21. Jun 2006, 21:35 bearbeitet]
Supper's_Ready
Stammgast
#9 erstellt: 21. Jun 2006, 21:27
Audio 07/2006:

- Lautsprecher Centrum Gali 200: Testurteil befriedigend, P/L ausreichend
- Lautsprecher HecoVitas 200: Testurteil befriedigend, P/L befriedigend
- Lautsprecher JBL Balboa 10: Testurteil befriedigend, P/L ausreichend

Alle aus einem Vergleichstest mit Lautsprechern ab 80€/Stück.

Nur??? Was soll uns das jetzt sagen???

Wenn man sich die Geräte mal ansieht, die getestet werden, wäre ich beim heutigen Stand der Technik geradezu erschreckt, wenn nicht der überwiegende Teil in der Lage wäre, zumindest "gute" Leistungen zu erbringen. Jeder HIFI-Hersteller muss heutzutage einfach dazu in der Lage, ein HIFI-Gerät zu bauen, welches ein "gut" oder besser verdient hat. Es wäre doch einfach peinlich, wenn z.B. der neue Denon-Verstärker PMA-700 AE ein "mangelhaft" verdient hätte. Das würde ja bedeuten, dass er nicht dazu in der Lage wäre, ein Musiksignal HiFi-gerecht zu verstärken. Das schaffen doch heutzutage z.T. sogar schon die Kaffeeröster-Teile. Von daher denke ich, dass es heute wohl kein HIFI-Gerät eines Markenherstellers mehr gibt, welches aus technischer Sicht (ohne Berücksichtigung des P/L-Verhältnisses) ein "mangelhaft" verdient.

Und genau dieses Bild gibt doch z.B. auch die P/L-Bewertung der "Stereo" wieder. Wenn ein Gerät ein "sehr gutes" P/L-Verhältnis hat, bekommt es gerade mal drei von fünf möglichen Sternen, also eine durchschnittliche Bewertung. Oder anders ausgedrückt: Ein Gerät, welches seinen Zweck vernünftig und angemessen erfüllt, aber nicht herausragt.

Gruss
Norbert
mamü
Inventar
#10 erstellt: 22. Jun 2006, 07:03
Irgendwo hatte ich mal eine Begründung gelesen, warum heute kein richtiger Verriss mehr stattfindet - weil Arbeitsplätze von abhängen. Daher wird Kritik, wenn vorhanden, geglättet. Auch so müsste der Hersteller wissen, dass es was zu verbessern gibt.

Gruß
Hüb'
Moderator
#11 erstellt: 22. Jun 2006, 07:39
Die Zeitschriften argumentieren doch regelmäßig damit, dass in den Magazinen lediglich die Geräte besprochen würden, die im Rahmen von Vorprüfungen gut abgeschnitten hätten und somit eine Besprechung lohnend erscheinen ließen. Gurken kämen gar nicht erst ins Heft. So - oder ähnlich - gelesen in der Image Hifi.

Einerseits verständlich, bei der Fülle des Angebots, andererseits: wer warnt uns vor den Fehlkonstruktionen?

Grüße

Frank
Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 22. Jun 2006, 07:41

mamü schrieb:
Irgendwo hatte ich mal eine Begründung gelesen, warum heute kein richtiger Verriss mehr stattfindet - weil Arbeitsplätze von abhängen. Daher wird Kritik, wenn vorhanden, geglättet. Auch so müsste der Hersteller wissen, dass es was zu verbessern gibt.

Und? Was soll's? Wenn ein Kleinserienhersteller nach einem berechtigten Verriss insolvent wird, dann ist das halt so. Entweder ich habe gute Produkte und bin bereit, mich dem Wettbewerb zu stellen - oder ich lasse es gleich bleiben.

Grüße

Frank
mamü
Inventar
#13 erstellt: 22. Jun 2006, 07:46
Nur wer weiss, von wem die Testzeitschrift gesponsort wird und absichtlich ein Gerät bevorzugt und das Andere niedermacht. Dann doch lieber geglättete Kritik.

Gruß
Hüb'
Moderator
#14 erstellt: 22. Jun 2006, 07:50

mamü schrieb:
Nur wer weiss, von wem die Testzeitschrift gesponsort wird und absichtlich ein Gerät bevorzugt und das Andere niedermacht. Dann doch lieber geglättete Kritik.

Wer als Werbekunde auftritt ist doch durch die geschalteten Anzeigen offensichtlich.

Grüße

Frank
Zweck0r
Moderator
#15 erstellt: 22. Jun 2006, 08:05
Moin,

dabei fällt mir gerade so ein, die Hörtest-CD in der Audio ist doch ein raffinierter Trick, um Kritik an den Werbeabteilungen der Hersteller vorbeizuschmuggeln. Die Beschreibung des Klipschorn ist recht positiv und rücksichtsvoll geschrieben, aber das Geplärre auf der CD spricht für sich selbst

Grüße,

Zweck
mamü
Inventar
#16 erstellt: 22. Jun 2006, 08:27
Das mit den LS auf der CD habe ich mir noch nicht angetan. Ich kann es echt nicht ab zig mal das gleiche Musikstück hintereinander zu hören und dann auch noch mit Klassischer Kirchenmusik o.ä.

Gruß
embe
Stammgast
#17 erstellt: 22. Jun 2006, 09:20
Hi,
die Idee von Audio find ich nicht schlecht.
Über Kopfhörer hat man schon einen guten Platz im Audiohörraum.
Der Vergleich Original/Box zeigt wie weit entfernt man doch
vom Original ist, selbst mit Superlautsprechern.
Eine gute Werbung für die LSfirmen ist das sicher nicht.

Aber Audio hat bei mir durch diese Aktionen wieder Boden gut gemacht.
Ob die anderen Blättchen nachziehen.
StereoBöde könnte ja mal eine CD vor der Microfasertuch- Behandlung und danach in Kunstkopftechnik aufnehmen.
Das wär doch interessant.
Am Ende wären wohl die miesen Kopfhörer der Leser Schuld
wenn man keine Unterschiede hört.

Gruß
embe
Jazzy
Inventar
#18 erstellt: 22. Jun 2006, 10:08
Hi!
Man glaubt es kaum,aber die Stereo hatte auch mal
einen Verriss! Das war eine AudioPhysic-Box
welche angeblich Wummerbässe hatte.
Titel: auf der Kippe....
Später hat sich Gerhardt selbstständig gemacht.
Jetzt wird alles gelobt,besonders
teures und nutzloses,äh,prekäres Zubehör.
Kritisieren darf man ja nicht,sorry.
Am besten gefällt mir zur Zeit der
Entmagnetisierer für 2500,- für LPs und CDs.
Sollte es auf Rezept und von der Arge für
Hartz4-Empfänger geben.
Haltepunkt
Inventar
#19 erstellt: 22. Jun 2006, 11:48
Hi,

als einen Verriss würde ich diesen Test der Audio über einen Burmester-LS bezeichnen:

http://www.hifi-foru...m_id=30&thread=12610

@Supper's_Ready


Audio 07/2006:

- Lautsprecher Centrum Gali 200: Testurteil befriedigend, P/L ausreichend
- Lautsprecher HecoVitas 200: Testurteil befriedigend, P/L befriedigend
- Lautsprecher JBL Balboa 10: Testurteil befriedigend, P/L ausreichend

Alle aus einem Vergleichstest mit Lautsprechern ab 80€/Stück.

Nur??? Was soll uns das jetzt sagen???


Interessant ist, dass der Sieger dieses Vergleichs, die Magnat Monitor 220 für 80€/St., durchgängig bessere Verzerrungswerte als die besagte Burmester-Box aufweist
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