Der Ätsch-Effekt

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gangster1234
Inventar
#1 erstellt: 16. Aug 2006, 14:03
Mir geht eine Frage nicht aus dem Sinn :

Woher kommt er, der Ätsch-Effekt ?

Ich meine, z.B. bei Auto-Freaks gibts ja so etwas wie "das Original" nicht. Ob es originaler ist, mit einem Ferrari oder Lambo über die Nordschleife zu preschen, diese Frage stellt sich so ja nicht. Was ist geiler, ja; da ist aber auch alles möglich, da subjektiv.

Oder der Reisefan : Was ist originaler, Malle im Winter oder im Sommer ? Keine Frage, Geschmackssache.

Oder der Gourmet : X mit Y an Z : Schmeckt von Sternekoch zu Sternekoch verschieden.

Nur bei Hifi-Fans, da ist das anders : Da trifft man sich, z.B. in netten Foren wie hier, um sich gegenseitig auszutauschen und zu berichten, wie nahe man am Original ist. Und natürlich tritt dann immer wieder Mister X auf den Plan, der berichtet, das Herr Y garnicht sooo nahe am Original ist, wie er immer behauptet. Und selber sagt : Ätsch, ich bin viel näher dran als du. Ätsch.

Seltsam. Was könnte die Motivation dafür sein ?

gruß gangster


[Beitrag von gangster1234 am 16. Aug 2006, 14:04 bearbeitet]
superfranz
Gesperrt
#2 erstellt: 16. Aug 2006, 14:21
Ich glaube eben nicht , daß die Mehrheit nach " Original " strebt .Das allseits beliebte Gerätestapeln aufem HiFi - Altar mit Spikes , Geräteplattformen und Kabelgedöns , das ist der Alltag in HiFi - Deutschland .

Man beobachte nur die Wiederauferstehung der Breitband - Lautsprecher oder Röhrengeräte .

Zur Zeit ist wieder alles " erlaubt " , Hauptsache es macht Spass .

franzl
belanglos
Stammgast
#3 erstellt: 16. Aug 2006, 18:03
Ja ja, die Nähe zum Original. Hat doch einer in der STEREO geschrieben, er hat diesen Shakti-Wunderstein am Sicherungskasten auf den Zähler gelegt. Jetzt ist natürlich das Kalangbild der Anlage noch....ja was? Näher am Original? Da stellt sich mir auch gerade die Frage, warum von Geräte- und Lautsprecherhersteller diese Shakti-Dinger nicht gleich von Anfang an eingebaut werden können? Und vielleicht sollte man noch an die Stromzählerhersteller herantreten, diese mögen doch bitte diese Shakti-Dingens gleich im Deckel des Zählers integrieren, weil der dann ruhiger läuft und ausgeglicheneren Strom an die Stereoanlage weiterliefert, die dann noch originaler spielt. Also Leute - mit der Größe der Anlage protzen ist out. Wer jetzt IN sein möchte, der gibt mit der Anzahl der Shaktis an, die er sein Eigen nennt. Äh...ich habe keine. Nun gut, dann bin ich eben out
fly_hifi
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Aug 2006, 18:18
wie klingt eine E-Gitarre im Original, also ohne elektrische Verstärkung ? Welche Qualität hatte der Verstärker auf der Bühne, vielleicht war er gar nicht so gut... und wer will dann nach dem Original streben ???
belanglos
Stammgast
#5 erstellt: 16. Aug 2006, 18:36

Man beobachte nur die Wiederauferstehung der Breitband - Lautsprecher oder Röhrengeräte .

Zur Zeit ist wieder alles " erlaubt " , Hauptsache es macht Spass .


Man denke nur mal an Armbanduhren: früher war Digital das non plus ultra. Und jetzt? Mechanische Werke, die ja eigentlich ungenauer laufen und, egal wie teuer die Uhr, nachgestellt werden müssen.
jerrrry
Stammgast
#6 erstellt: 16. Aug 2006, 19:24
Mir ist es eigentlich egal ob meine Anlage nahe am Original spielt oder nicht.


Die Hauptsache ist - mir gefällts...
Roland04
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 16. Aug 2006, 19:25

jerrrry schrieb:
Mir ist es eigentlich egal ob meine Anlage nahe am Original spielt oder nicht.


Die Hauptsache ist - mir gefällts... :prost

, das sollte das wichtigste bei der zusammenstellung sein
belanglos
Stammgast
#8 erstellt: 16. Aug 2006, 20:15
Nun ja, der Ätsch-Effekt kann eigentlich nur sein:

"Ätsch - meins ist teurer als Deins!"

(Ich denke da an einen mittlerweilen moderierten Thread hier im Forum... )

Ich habe zumindest nie gehört, daß jemand geäußert hätte "Ätsch, meines spielt klarer, besser strukturierter und tiefer gestaffelter, druckvoller und temperamentvoller, farbiger und hochauflösender, mehr von der Boxen gelöster und freier als Deines"
superfranz
Gesperrt
#9 erstellt: 16. Aug 2006, 20:53
Ätsch ,

ob ich hier der Einzigste bin , der frei und ungezwungen zugibt , HiFi - Geräte zu besitzen deren klanglische Eigenschaften sehr zweifelhaft sind ( zB. Apogee Grand , gebraucht für 1200 DM erworben )?

Für mich zählt nur das HiFi ,das man auch messen kann ,alles andere ist für mich Spielerei !!!

Ich habe schon viel Sch... geschrieben , aber noch nie behauptet , das ich ne tolle Anlage besitzen würde .

franzl
MjjR
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 16. Aug 2006, 20:59

fly_hifi schrieb:
wie klingt eine E-Gitarre im Original, also ohne elektrische Verstärkung ? Welche Qualität hatte der Verstärker auf der Bühne, vielleicht war er gar nicht so gut... und wer will dann nach dem Original streben ???

naja, ein schlechtes beispiel, weil ja der gitarrenverstärker möglichst klnagfärben soll (wer's nicht glauben will, soll mall seine stromgitarre direkt ans mischpult anschließen und dann staunen, was für ein sound da raus kommt).

aber zurück zur frage. bei anderen hobbies streben die leute auch nach fragwürdigen dingen (schauen wir uns mal die autofreaks zB an...). ich finde, es ist schon legitim, dass man mit seiner hifi-anlage versucht, einen klang wie im jazzclub oder konzertsaal anzustreben (auch wenn's nur in seltenen fällen hinkommen wird...).
Grumbler
Inventar
#11 erstellt: 16. Aug 2006, 21:18

MjjR schrieb:

ich finde, es ist schon legitim, dass man mit seiner hifi-anlage versucht, einen klang wie im jazzclub oder konzertsaal anzustreben (auch wenn's nur in seltenen fällen hinkommen wird...).


Ja ehrlich?
Etwas übertrieben gesagt, finde ich Live-Musik ja schwer überbewertet. Wenn es bei mir zu Hause wie bei einem Live-Konzert klänge, wäre ich schon enttäuscht.

Ich will jetzt nicht sagen, dass ich nicht einzelne Liveaspekte zu schätzen wüßte, z.B. den Druck eines echten Schlagzeugs. Hm, das wars dann aber auch fast.
Sobald Verstärkung mit ins Spiel kommt, bei Jazz also Stimme, Bass und meist sogar Flügel ist es dann auch schon vorbei für mich.
Klassik auch nicht so anders, selbst auf guten Plätzen hat man selten die Auflösung und Tiefenstaffelung einer guten Aufnahme. Gerade Sonntag war ich wieder bei einem Klassikkonzert in einer Kirche (die für eine Kirche wenig Hall hatte) auf einem eher guten Platz und war klanglich enttäuscht.
Ein Klassik-Duett oder Trio in einem großen Wohnzimmer ist etwas anderes, dass kann mich auch klanglich begeistern.

Was ist also Original?
Keine Ahnung. Darum suche ich auch nicht danach.

Bei dem Gesagten ging es jetzt nur um Klang, Live-Musik hat ja noch mehr zu bieten als Klang.

Grüße,
Grumbler
MjjR
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 16. Aug 2006, 21:23
naja, dann hast du wohl noch keine guten jazz clubs besucht (oder dort noch nicht herausgefunden, wo die akustik am besten ist).

das mit klassischer musik kann ich schon nachvollziehen, allerdings sind gerade so manche (ältere) klassische aufnahmen tontechnisch ziemlicher schrott, aber das ist ein anderes thema.

prost aus wien!
Grumbler
Inventar
#13 erstellt: 16. Aug 2006, 21:46

MjjR schrieb:
naja, dann hast du wohl noch keine guten jazz clubs besucht (oder dort noch nicht herausgefunden, wo die akustik am besten ist).


Auf die Antwort war ich vorbereitet, aber schlecht.
Vermutlich wird auch noch jemand das gleiche über Klassik zu uns beiden sagen.

Ich für mich nehme einfach mal an, dass mein Anspruch zu hoch ist

Grüße,
Grumbler
fly_hifi
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 16. Aug 2006, 21:50
stellt euch mal vor, ihr sitzt beim Essen und überprüft, ob die Kartoffel gelb genug ist, der Durchmesser der Bohne akzeptabel ist, uswusf......

Guten Appetit

andisharp
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Aug 2006, 21:54

superfranz schrieb:
Ätsch ,

ob ich hier der Einzigste bin , der frei und ungezwungen zugibt , HiFi - Geräte zu besitzen deren klanglische Eigenschaften sehr zweifelhaft sind ( zB. Apogee Grand , gebraucht für 1200 DM erworben )?

Für mich zählt nur das HiFi ,das man auch messen kann ,alles andere ist für mich Spielerei !!!

Ich habe schon viel Sch... geschrieben , aber noch nie behauptet , das ich ne tolle Anlage besitzen würde .

franzl


Oh, ein Meister des rheinischen Superlativs. Ätsch, erwischt.
superfranz
Gesperrt
#16 erstellt: 16. Aug 2006, 22:04

andisharp schrieb:

superfranz schrieb:
Ätsch ,

ob ich hier der Einzigste bin , der frei und ungezwungen zugibt , HiFi - Geräte zu besitzen deren klanglische Eigenschaften sehr zweifelhaft sind ( zB. Apogee Grand , gebraucht für 1200 DM erworben )?

Für mich zählt nur das HiFi ,das man auch messen kann ,alles andere ist für mich Spielerei !!!

Ich habe schon viel Sch... geschrieben , aber noch nie behauptet , das ich ne tolle Anlage besitzen würde .

franzl


Oh, ein Meister des rheinischen Superlativs. Ätsch, erwischt. :D


Jau !!!

...bleibt aber unter uns , gelle

...bei soviel " Krams " gibts schon mal Ausschuss

franzl
cumbb
Gesperrt
#17 erstellt: 17. Aug 2006, 07:56
Hai.
Vielleicht ist HiFi ein Ausdrücken von Potenz, Ressourcen-Reichtum und ähnliches? Eine Männchen-Domäne.
Nur dumm, dass die Weibchen zuvor in die Bude gelockt werden müssten, damit sie den Reichtum...
C.
zwaps
Stammgast
#18 erstellt: 17. Aug 2006, 14:45
Viele Hifi Fans wissen nunmal nichts von Aufnahmetechnik selber.

Die Realität ist, mit derzeitigen Mikrofonierungstechniken und Wiedergabetechniken lässt sich ein Original nunmal nicht erreichen.
Das fängt bei Banalitäten wie Unterschiedlichen Abstrahlwinkeln der Instrumente bei unterschiedlichen Frequenzbereichen und der zusammenhängenden Raumanregung an, und geht bis in jedes Thema der Technik, wirklich von A-Z. Überall ist man limitiert.

Wenn man einen vernünftigen Lautsprecher/Raum hat, sollte man sich die Mühe machen sich Messequipment und einen EQ zuzulegen und dann ist man schon sehr nahe am Möglichen.

Mit Surround wäre tendentiell mehr möglich, aber das überfordert wieder den Consumer bzw. dessen Equipment. Auch dann wird es niemals Original sein.

Ich würde dringend vorschlagen die Musik zu genießen.
Grumbler
Inventar
#19 erstellt: 17. Aug 2006, 15:56

zwaps schrieb:

Mit Surround wäre tendentiell mehr möglich, aber das überfordert wieder den Consumer bzw. dessen Equipment. Auch dann wird es niemals Original sein.


Natrülich nicht, woher soll der Typ auf der Skywalker Ranch auch wissen, wie ein Panzer im Irak klingt oder King Kong oder das Batmobil.
Ist alles reines Sounddesign.

Grüße,
Grumbler
MjjR
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 17. Aug 2006, 15:59
da ist mir noch ein zitat eingefallen, das am rande hier dazu passt.
"a reording is like a bird in a cage. it might be beautiful but you will never see it fly."
mick goodrick (hab's aus dem gedächtnis zitiert), jazz-gitarrist.

wollte nur ein argument für live-musik (jazz) bringen.
caligula37
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 18. Aug 2006, 18:41
b) im Grunde genommen möchte ich die Musik hören so wie sie MIR gefällt (wohl wie die meisten anderen).
a) Wer viel Geld dafür ausgibt möchte auch die Musik so hören wie der Künstler sie hören (resp. machen) wollte, aber..

Oder?
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