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Hört Ihr einen Unterschied zwischen CD und SACD?
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Hört Ihr einen Unterschied zwischen CD und SACD?

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Hörbert
Inventar
#101 erstellt: 06. Sep 2017, 19:34
Hallo!


......Ich glaub es gibt bis heute deutlich mehr DVD-Audios als Pure Audio BD's?..........


Nun ja, hier regelt eben die Nachfrage das Angebot (das zumindest in den von mir bevorzugten Musikrichtungen in der Tat beihnahe nicht vorhanden ist)

Ob Pure Audio BD sich als stabiles Format etablieren kann ist in der Tat noch eine Frage die nicht geklärt ist, zu groß war das Wirrwarr das der letzte Formatkrieg der MI zurückgelassen hat. Ob sich der dadurch angerichtete Schaden bei der Akzeptanz neuer physikalischer Musik-Datenträger überhaupt noch einmal beheben lässt muss sich erst noch zeigen.

MFG Günther
Paesc
Inventar
#102 erstellt: 06. Sep 2017, 22:20

Hörbert (Beitrag #101) schrieb:
:( Ob Pure Audio BD sich als stabiles Format etablieren kann ist in der Tat noch eine Frage die nicht geklärt ist, zu groß war das Wirrwarr das der letzte Formatkrieg der MI zurückgelassen hat. Ob sich der dadurch angerichtete Schaden bei der Akzeptanz neuer physikalischer Musik-Datenträger überhaupt noch einmal beheben lässt muss sich erst noch zeigen.


Das stimmt leider... Viele haben die Schnauze voll von Formatkriegen. Fast jeder hat schon mal ein Ableben eines Formates mitgemacht, sei es ein physisches oder elektronisches... Kein Wunder ist Streaming so stark am aufkommen (auch wenn selbst Branchen-Leader Spotify finanziell auf lange Sicht gesehen derzeit noch alles andere als überlebensfähig ist - es bleibt spannend).

Allerdings bin ich überzeugt, dass die Pure Audio Blu-ray neben der CD das letzte physische Disc-Format für Musik ist (vor allem für Mehrkanal und HiRes). Ein paar wenige SACDs erscheinen noch, doch das ist kaum nennenswert und praktisch nur in den Sparten Klassik und Jazz.
Hörbert
Inventar
#103 erstellt: 07. Sep 2017, 19:59
Hallo!


......Pure Audio Blu-ray neben der CD das letzte physische Disc-Format für Musik ist (vor allem für Mehrkanal und HiRes).........


Genau da bin ich mir ganz und gar nicht sicher, möglicherweise kommt da noch etwas nach, Was noch sein könnte wären z.B. Audio-/Video-Mischformate die alle denkbaren Zweige abdecken, (so z.B. ein Film mit zusätzlicher reiner Filmusikspur) und so einen Mehrwert zu schaffen -oder den auch nur zu suggerieren-, der einen neuen Kaufanreiz darstellt.

Ich denke mal das mit der Pure Audio Blu-ray das letzte Pulver noch nicht verschossen ist.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 07. Sep 2017, 20:00 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#104 erstellt: 07. Sep 2017, 20:15
Lassen wir uns überraschen...

Meine persönliche Einschätzung: Streaming wird sowohl bei Musik als auch Film entweder in den nächsten Jahren untergehen, oder massiv teurer und der neue Standard werden (derzeit werfen Streaming-Plattformen wenig bis gar keinen Gewinn ab).

Ansonsten: der Erfolg von Files (vor allem MP3, FLAC und DSF) hängt stark vom Streaming-Erfolg ab, könnte aber auch die No. 1 werden. Neue Datei-Formate braucht es nicht und wird es hoffentlich auch nicht mehr geben (MQA lässt grüssen)... Disc-Formate sehe ich als eher ungewiss an... Die CD wird schon viel zu lange tot gesagt, die bleibt noch ne Weile. Blu-ray könnte von UHD Blu-ray 4K beerbt werden. Wenn ein neues Disc-Format kommt, dann bestimmt als Blu-ray. BD hat zudem noch Potenzial: theoretisch sind im Labor seit einigen Jahren bis zu 8 Layer à 25 GB möglich. UHD BD/BD XL hat gezeigt, dass bereits 33 GB pro Layer möglich sind.

XXL-Formate wie HVD (Holographic Versatile Disc) und TeraDisc sind seit einigen Jahren wieder in der Versenke verschwunden... Glaube kaum, dass davon wieder was zu hören sein wird.


[Beitrag von Paesc am 07. Sep 2017, 20:43 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#105 erstellt: 07. Sep 2017, 22:25
Im Augenblick sind Abo-Modelle aller Art im Kommen. Ob es nun Streamen ist oder MS Office oder Adobe CC oder oder...
Ich bin auch gespannt, ob die Hersteller das dauerhaft im Markt platzieren können. Bei Musik und Video zumindest kommt der Impuls eher vom Konsument, und daher sehe ich dort eine echte Zukunft.
Paesc
Inventar
#106 erstellt: 07. Sep 2017, 22:46

gapigen (Beitrag #105) schrieb:
Bei Musik und Video zumindest kommt der Impuls eher vom Konsument, und daher sehe ich dort eine echte Zukunft.


Sofern der Konsument bereits ist, künftig deutlich mehr zu bezahlen, ja. Lange kann es nicht mehr so weitergehen, dass selbst von Branchen-Leadern rote Zahlen geschrieben werden (Spotify) oder bloss ein kleiner Gewinn bei gerade mal 19% Eigenkapitalquote herausschaut (Netflix).
gapigen
Inventar
#107 erstellt: 08. Sep 2017, 06:25
Spotiy fehlt glaube ich ein Super Premium Abo z.B. für verlustfreie Musik. Dann nämlich laufen die Hörer zu Tidal oder Qubuz und das tönernde Geschäftsmodell von Spotify (m.W. Wachstum, Masse) bricht zusammen. Denen läuft die Zeit weg.

Ich selber wechsele aktuell auch auf Tidal, also weg von spotify.
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#108 erstellt: 08. Sep 2017, 08:46
Bezüglich Datenträgerscheiben: Ich glaube, es ist sinnvoll, sich anzusehen, warum sich welches Format durchgesetzt hat.

Die Schallplatte war Standard, als ich Anfang der 80er zur Welt kam. Es gab im Prinzip keine Alternative, aber viele Nachteile. Die Dinger waren unhandlich und empfindlich.

Die Cassette war da, war aber nur mit großem Aufwand an Material und Abspielgerät der Platte in der Qualität einigermaßen ebenbürtig. Nur ihre Vorteile machten sie existenzfähig: Sie war gut transportabel und man konnte sie selbst aufnehmen.

Die Konsumenten haben bei der CD klare Vorteile gegenüber der Schallplatte gesehen: Sie ist viel handlicher und unempfindlicher. Man kann (nettes add-on) leicht von Titel zu Titel springen. Es blieb der Nachteil, dass man sie nicht selbst aufnehmen konnte. Das ließ die Cassette neben ihr weiter existieren.

Spätenstens CD-Brenner und MiniDisc-Recorder machten der Cassette dann am Markt den Garaus, denn nun konnte man das gewählte Medium auch aufnehmen. Dass dann MP3 kam, hat die MD quasi hinweggewischt, aber mit MP3 kommen ja auch andere Arten des Musikhörens ins Haus. Deswegen lasse ich das in dieser Diskussion mal außen vor.

SACD, bluray und DVD-Audio spielen in dieser Diskussion keine Rolle. Warum? Ganz einfach: Ich sehe keinen Vorteil in ihnen gegenüber der CD. Solange man kein Surroundsystem betreibt, haben BD und DVD keinen Vorteil gegenüber der CD. Sie sind weder größer noch kleiner und bieten keine hörbare Verbesserung der Stereotonqualität (solange man nicht ein exterm geschultes Gehör hat - aber für solche Begabten haben ja auch Nischenprodukte ihre Berechtigung). Ich möchte diesen drei Formaten keinesfalls die Existenzberechtigung absprechen (ich nutze selbst mit der MiniDisc ein Nischenformat!), aber um zum Massenformat zu werden, fehlt diesen drei Scheiben einfach der Benefit gegenüber der CD. Und genau deswegen - so scheint mir - hat im Prinzip auch noch jeder größere "Blöd ist geil-Markt" eine gut bestückte Tonträgerabteilung, die hier in Düsseldorf sogar eine ganze Etage umfasst (dann allerdings inklusive Videos!).
Hörbert
Inventar
#109 erstellt: 08. Sep 2017, 16:11
Hallo!


...... Solange man kein Surroundsystem betreibt, haben BD und DVD keinen Vorteil gegenüber der CD..........


Nun haben aber eben die Multikanal-Anlagen, -wenn auch z.T. auf sehr niedrigem Niveau-, den Stereo-Anlagen schon seit geraumer Zeit und in aller Stille den Rang abgelaufen und Stereo ist mittlerweile ein Nischenmarkt der zudem noch von Esoterik und Nostalgiemoden überkrustet ist.

Somit ist genau die Mehrkanalfähigkeit der moderneren Formate ein gewichtiges Argument.

Zudem sehe ich hier die einzige Chance der MI noch einmal einen Teil ihres Backkataloges zu verkaufen um an die goldenen Zeiten des CD-Dauerbööms ab den späten 80ger bis ca.2000-2005 anzuknüpfen.

Der derzeitige massive Rückgang der CD-Verkäufe ist ja nicht auf den Anstieg des Downloading- und/oder Streaminggeschäftes zurückzuführen sondern in allererster Linie eine Folge der inzwischen eingetretenen Marktsättigung.

Der Downloading- und Streaming-Markt hat ja eigentlich nicht einen größeren Teil des CD-Marktes an sich gebracht sondern vielmehr dem Markt für kopierbare Medien (fast) den Garaus gemacht. Hier liegt die Hauptkundschaft dieser neuen Transportmedien.

Der Absatzrückgang der heutigen Festformate hingegen hat durchaus historische Paralellen z.B. in der Absatzkrise der alten Analogen Schallplatte ab der Mitte der 70ger Jahre beim gleichzeitigen Anstieg der Verkaufszahlen der Kompaktkassette.

Hier sehe ich also eher eine Wiederholung schon einmal stattgefundener Vorgänge, -die Stasis der damaligen Situation wurde im übrigen nicht durch verbesserte Kassetentechnik aufgehoben sondern durch die Einführung eines neuen Datenträgerformates das im Vergleich mit der alten Analogplatte (die so schlecht nicht war) erstaunliche Vorteile zu bieten hatte, -der CD-.

MFG Günther
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#110 erstellt: 08. Sep 2017, 17:09

Hörbert (Beitrag #109) schrieb:

Nun haben aber eben die Multikanal-Anlagen, -wenn auch z.T. auf sehr niedrigem Niveau-, den Stereo-Anlagen schon seit geraumer Zeit und in aller Stille den Rang abgelaufen und Stereo ist mittlerweile ein Nischenmarkt der zudem noch von Esoterik und Nostalgiemoden überkrustet ist.


Einverstanden. Aber welche Rolle spielt "echtes" Surround für die Musikwiedergabe? Beim Film ist es klar, da kann man den Zuschauer auf diese Weise in das Geschehen einblenden, indem man z.B. Dialoge von vorne, Geräusche von hinten etc. einspielt. Aber das ist keine realistische Konzertatmosphäre, wo man "vor" dem Musiker steht oder sitzt. Ich sehe da wenig Überlegenheit, wenn es "nur um Musik" geht.
Paesc
Inventar
#111 erstellt: 08. Sep 2017, 17:17
Die CD hat in der Tat eine Marktsättigung erfahren. Heute ist halt alles auf zig Medien verteilt - elektronische als auch physische. Alleine schon für Multi-Channel ist Pure Audio Blu-ray schon das 3. Disc-Format innerhalb von weniger als 20 Jahren... Musik-DVDs miteingerechnet sogar das 4.

Dass Multikanal- den Stereoanlagen den Rang abgelaufen haben, glaube ich weniger. Downloads und Streaming gibt es ja kaum als Mehrkanal, obwohl das technisch kein Problem wäre: Lossy gibt es schon lange .dts, Lossless .flac. Vor allem ein paar Filmfans haben Mehrkanalanlagen. Meist sind es auch sie, die Mehrkanal als Disc kaufen.

Mal sehen, wie lange sich der Markt noch auf so viele Formate und Anbieter aufteilen lässt... Ist sehr aufwenfig und teuer.


[Beitrag von Paesc am 08. Sep 2017, 17:28 bearbeitet]
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#112 erstellt: 08. Sep 2017, 17:37

Hörbert (Beitrag #109) schrieb:

Der derzeitige massive Rückgang der CD-Verkäufe ist ja nicht auf den Anstieg des Downloading- und/oder Streaminggeschäftes zurückzuführen sondern in allererster Linie eine Folge der inzwischen eingetretenen Marktsättigung.


Sicher? Ich habe schon vor Jahren mit Leuten Anfang 20 gesprochen, die nicht eine einzige CD besaßen. Ich denke, dass bei der jungen Generation Downloads und Streaming schon den CD-Kauf ersetzt haben.


Hörbert (Beitrag #109) schrieb:

Der Downloading- und Streaming-Markt hat ja eigentlich nicht einen größeren Teil des CD-Marktes an sich gebracht sondern vielmehr dem Markt für kopierbare Medien (fast) den Garaus gemacht. Hier liegt die Hauptkundschaft dieser neuen Transportmedien.


Dass Downloads und Streaming die Aufnahmemedien wie Cassette oder Minidisc verdrängt haben, ist klar. Aber mein Argument von oben lässt mich annehmen, dass eben doch ein großer Teil des CD-Marktes dort gelandet ist. Dass der Verkauf des Backkatalogs einbricht, ist für mich klar. Nicht umsonst werden beim "Blöd ist geil-Markt" jede Menge älterer CDs für fünf bis acht Euro verkloppt, weil Ersatzbeschaffungen für bereits vorhandene Platten getätigt sind. Die CD-Abteilungen sind immer noch respektabel aber ich denke, da wird doch trotzdem auch z.B. bei aktuellen Alben ein Rückgang zu verzeichnen sein. Ich habe gestern ein brandneues Walter Trout-Album für 14 Euro gekauft. Solche Spezialitäten hätten früher zwischen 18 und 20 Euro oder auch mehr gekostet, was zeigt, dass man die Kunden über den Preis locken muss.

Eine andere interessante Beobachtung habe ich in Norwegen gemacht, wo ich bis vor ein paar Monaten gelebt habe. Ich war in Tromsø, weit hinter dem Polarkreis. Die Stadt hat etwa 70'000 Einwohner, ist Metropole für ein Gebiet so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen und hat genau einen "Elkjøp" (gesprochen "Elchöpp", heißt etwa "Elektrokauf") - etwa das, was in Deutschland der "Blöd ist geil"-Markt ist. Der hatte auch etwa die Größe eines solchen Marktes in Deutschland aber es gab in diesem ganzen riesigen Geschäft nicht einen einzigen Tonträger! Als ich 2013 nach Tromsø zog, gab es in der Innenstadt noch einen Plattenladen, der dann aber auch dichtgemacht wurde, so dass es dann in der ganzen Stadt keine CDs mehr zu kaufen gab!
gapigen
Inventar
#113 erstellt: 08. Sep 2017, 17:37


Nun haben aber eben die Multikanal-Anlagen, -wenn auch z.T. auf sehr niedrigem Niveau-, den Stereo-Anlagen schon seit geraumer Zeit und in aller Stille den Rang abgelaufen und Stereo ist mittlerweile ein Nischenmarkt der zudem noch von Esoterik und Nostalgiemoden überkrustet ist.

Jein. Ich beobachte an meinen mittlerweile erwachsen Kids, dass Multikanal eigentlich nicht sehr angesagt ist. Die hören youtube oder Schallplatte. Keine CDs.

Ich beobachte auch einen momentanen Trend zu Mono, weil diese Bluetooth-Lautsprecher halt ohne größeren Aufwand nur mono können und vom Bad über Küche und Terrasse eigentlich überall eingesetzt werden. Eigentlich ein Rückschritt bzgl. Klangqualität.

Oder es werden komplexe, teure und kabellose Sonos-Setups betrieben, aber auch nur in stereo.
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#114 erstellt: 08. Sep 2017, 17:41

gapigen (Beitrag #113) schrieb:

Ich beobachte auch einen momentanen Trend zu Mono, weil diese Bluetooth-Lautsprecher halt ohne größeren Aufwand nur mono können und vom Bad über Küche und Terrasse eigentlich überall eingesetzt werden. Eigentlich ein Rückschritt bzgl. Klangqualität.


Das beobachte ich schon lange. Das Musikhören übers Handy muss die Ansprüche an die Musikqualität arg reduziert haben. Ich habe da schmunzelnd schon von LoFi gesprochen. Aber das ist eine Beobachtung, die ich schon seit zehn, vielleicht schon 15 Jahren mache.
gapigen
Inventar
#115 erstellt: 08. Sep 2017, 17:46

Das beobachte ich schon lange. Das Musikhören übers Handy muss die Ansprüche an die Musikqualität arg reduziert haben. Ich habe da schmunzelnd schon von LoFi gesprochen. Aber das ist eine Beobachtung, die ich schon seit zehn, vielleicht schon 15 Jahren mache.

Es ist wirklich erstaunlich und eigentlich unglaublich, wie eine ganze Generation Klangqualität zu Gunsten von Mobilität aufgegeben hat.
Paesc
Inventar
#116 erstellt: 08. Sep 2017, 17:53

gapigen (Beitrag #115) schrieb:
Es ist wirklich erstaunlich und eigentlich unglaublich, wie eine ganze Generation Klangqualität zu Gunsten von Mobilität aufgegeben hat.


Yep... Daher kann es kein Grund zur Freude sein, dass der HiFi-und Tonträgermarkt mit jedem Jahr mehr einbricht. Mit ihm tut es der PC- und Download-Markt genauso. Übrig bleibt das Handy mit Youtube und Lossy-Streaming: da noch von "HiFi" zu sprechen finde ich arg übertrieben...
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#117 erstellt: 08. Sep 2017, 17:54

gapigen (Beitrag #115) schrieb:

Es ist wirklich erstaunlich und eigentlich unglaublich, wie eine ganze Generation Klangqualität zu Gunsten von Mobilität aufgegeben hat.


Erstaunlich finde ich das auch. aber ich höre teilweise bei der Arbeit auch übers Handy Musik. Aber ich glaube, für viele aus der jungen Generation ist Musik nicht mehr "genussmittel", sondern "allgegenwärtige Untermalung". Ich weiß nicht, ob noch viele Jugendliche oder Studenten noch wirkliche Lieblingsmusiker haben, die sie wirklich der Musik wegen mögen und nicht als irgendeine Form von Idol.
Hörbert
Inventar
#118 erstellt: 09. Sep 2017, 08:06
Hallo!


......Aber welche Rolle spielt "echtes" Surround für die Musikwiedergabe? ...........


Hör dir doch einfach einmal die Mehrkanalspur einer solchen SACD auf einer hochwertigen Mehrkanal-Anlage an:

jpc.de

Danach dürften alle Fragen bezüglich des Sinns beantwortet sein.


.......Sicher? Ich habe schon vor Jahren mit Leuten Anfang 20 gesprochen, die nicht eine einzige CD besaßen............


Das hättest du auch schon vor etlichen Jahrzehnten machen können, das Gros aller Menschen in deiner Umgebung hatten gestern wie heute noch nie ein sonderlich großes Interesse an Musik oder Musikdatenträger und waren früher halt mit dem allgegenwärtigen Radio zufrieden. Auch in meiner Umgebung ist das nicht anders.


.......Jein. Ich beobachte an meinen mittlerweile erwachsen Kids, dass Multikanal eigentlich nicht sehr angesagt ist. Die hören youtube oder Schallplatte. Keine CDs........


Zumindest die Schallplattenhörer sind ein winziger Teil dieser Jugend die von ihrer Umgebung in der Regel als Hipster bezeichnet und ein wenig belächelt werden, der Rest würde ich der schon im vorigen Absatz bezeichneten Masse zuschlagen die früher halt mit dem Radio zufrieden war.


......Es ist wirklich erstaunlich und eigentlich unglaublich, wie eine ganze Generation Klangqualität zu Gunsten von Mobilität aufgegeben hat.........


Zum einen denke ich nicht das es da etwas aufzugeben gab, die Massen der jungen Leute hat noch nie sonderliches Interesse an irgendwelchen Klangqualitäten gezeigt sondern war immer zufrieden wenn es halt gerummst hat und zum anderen kommen solche Interessen m.E. ohnehin erst mit dem Alter respektive dann auf wenn die Leute einmal "zur Ruhe" gekommen sind. Zudem wäre ich mit solchen Urteilen zumindest solange seeehr vorsichtig bis ich nicht selbst einmal über einen längeren Zeitraum ein Smartphone mit gut gemachten MP-3´s und gute In-Ears genutzt habe denn nicht alle Leute die damit Musik hören nutzen die 2-5 Euro Beipack In-Ears, auch hier gibt es sehr hochwertige Modelle.


.......Aber ich glaube, für viele aus der jungen Generation ist Musik nicht mehr "genussmittel", sondern "allgegenwärtige Untermalung"..........


Auch das war m.E. schon immer so.



MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 09. Sep 2017, 08:31 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#119 erstellt: 09. Sep 2017, 15:34

Hörbert (Beitrag #118) schrieb:

Zum einen denke ich nicht das es da etwas aufzugeben gab, die Massen der jungen Leute hat noch nie sonderliches Interesse an irgendwelchen Klangqualitäten gezeigt sondern war immer zufrieden wenn es halt gerummst hat und zum anderen kommen solche Interessen m.E. ohnehin erst mit dem Alter respektive dann auf wenn die Leute einmal "zur Ruhe" gekommen sind.


Hat auch mit Statussymbol und Verbreitung zu tun: früher (80er bis Mitte 90er) war eine gute HiFi-Ablage noch ein Sparziel.

Ich war schon als Kind HiFi- und Musik-Fan: Habe grosse Einzelkomponenten-Anlagen und Musiksammlungen anderer bewundert. Für meine ersten mobilen und stationären MD-Recorder habe ich in den Schulferien Ende 90er 2 bis 3 Wochen gearbeitet bei Industriebetrieben. Gleichaltrige kaufen sich heute eher selten HiFi/HighEnd (bisher waren es 2 in meinem Umfeld).

Mal sehen, ob die heutige Handy-Jugend später doch noch auf den Geschmack kommt. Vorgelebt wird es immer seltener, wegen den schwindenden Fachgeschäftern kommen sie auch immer seltener damit in Berührung.
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#120 erstellt: 09. Sep 2017, 15:45

Paesc (Beitrag #119) schrieb:

Hat auch mit Statussymbol und Verbreitung zu tun: früher (80er bis Mitte 90er) war eine gute HiFi-Ablage noch ein Sparziel.


Das scheint mir - ähnlich wie das Auto - in der Bedeutung massiv abgenommen zu haben. Ich denke, an beiden Stellen spielen die hohen Kosten eine sehr wichtige Rolle. Das alles spiegelt die Tatsache wieder, dass es vielen Menschen heute nicht mehr so gut geht wie früher aber auch der Umstand, dass es andere kostenintensive Dinge gibt, die das Leben des jungen Menschen bestimmen. Ganz vorne steht das Handy, das nicht nur angeschafft werden muss, sondern auch laufende Kosten verursacht. Außerdem fließt oft Geld in den Computer....
Hörbert
Inventar
#121 erstellt: 09. Sep 2017, 17:37
Hallo!


....... Ganz vorne steht das Handy, das nicht nur angeschafft werden muss, sondern auch laufende Kosten verursacht. Außerdem fließt oft Geld in den Computer.............


Auch das ist beides nicht mehr so wie noch vor einigen Jahren, auch die Verkaufszahlen von Smartphones und Rechnern sind eingebrochen.

Z.Z. gibt es einen Verkaufs-Rückgang bei allen Produkten der Unterhaltungselektronik der mit dem Rückgang bei Tonträgern und den Musik-Downloads die ebenfalls zurückgegangen sind einhergeht. M.E. ist das ein sehr deutliches Zeichen für eine erfolgte Marktsättigung bei der es kaum noch Zuwachskäufe sondern bloß noch Ersatzkäufe gibt.

Hier fehlt eindeutig ein neuer Innovationsschub auf breiter Front der neue Kaufanreize schaffen würde.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 09. Sep 2017, 17:38 bearbeitet]
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#122 erstellt: 09. Sep 2017, 17:49

Hörbert (Beitrag #121) schrieb:

Auch das ist beides nicht mehr so wie noch vor einigen Jahren, auch die Verkaufszahlen von Smartphones und Rechnern sind eingebrochen.


Klar ist das so. Marktsättigung halt. Aber das kann das Konsumverhalten junger Leute nicht wirklich erklären. Die brauchen eben ab einem bestimmten Zeitpunkt einen PC (ich denke, das spielt für die Schule auch eine wichtige Rolle - von Computerspielen haben wir dann noch nicht gesprochen) und ein Handy - teilweise aus tatsäcchlicher Notwendigkeit, teil als Statussymbol. Und ich denke, dass in der Hinsicht Computer und Handy heute eben wesentlich wichtiger sind als die Stereoanlage.
Hörbert
Inventar
#123 erstellt: 09. Sep 2017, 19:21
Hallo!


.........Aber das kann das Konsumverhalten junger Leute nicht wirklich erklären. Die brauchen eben ab einem bestimmten Zeitpunkt einen PC (ich denke, das spielt für die Schule auch eine wichtige Rolle - von Computerspielen haben wir dann noch nicht gesprochen) und ein Handy .........


Hier redest du von Kindern die noch kein eigenes Einkommen haben, klar ist hier das Smartphone das wichtigste Gerät im Leben da es praktisch alles andere zumindest nährungsweise ersetzt. -Mal ganz ehrlich-, was für HiFi-würde man auch für den Preis eines Smartphone schon bekommen.

MFG Günther
Paesc
Inventar
#124 erstellt: 09. Sep 2017, 19:45

Hörbert (Beitrag #123) schrieb:
Mal ganz ehrlich-, was für HiFi-würde man auch für den Preis eines Smartphone schon bekommen.


Dann vertrittst du die Einschätzung, dass HiFi auch bei der heutigen Jugend denselben Stellenwert hat wie bei vorherigen? Um es etwas provokativ auszudrücken: HiFi hat eine Zukunft?
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#125 erstellt: 09. Sep 2017, 19:54

Hörbert (Beitrag #123) schrieb:
-Mal ganz ehrlich-, was für HiFi-würde man auch für den Preis eines Smartphone schon bekommen.


Na ja - in Bezug auf Wiedergabequalität wird es wahrscheinlich dem recht nahe kommen, was ich als meine erste Kompaktanlage zum 12. Geburtstag bekommen habe... FM/AM-Tuner, Kastagnettendeck und CD-Player. Ich wundere mich regelmäßig, wie gut man mit Handylautsprechern Musik wiedergeben kann - obwohl ich selbstverständlich weiß, dass mein Yamaha-Turm deutlich besser klingt als mein Handy.
Hörbert
Inventar
#126 erstellt: 10. Sep 2017, 09:10
Hallo!


........Dann vertrittst du die Einschätzung, dass HiFi auch bei der heutigen Jugend denselben Stellenwert hat wie bei vorherigen? ..........


HiFi, sowohl Stereo- wie auch Mehrkanal-HiFi ab einen etwas höherem Niveau ist ein recht teuerer Spaß-, weder die Jugend vor 30- bis 40-Jahren noch die heutige kann/konnte sich diesen Spaß in der Regel leisten.

Auch heute durfe in etlichen "Jugendzimmern" das auch seinerzeit übliche billige "Equipmen" aus Brüllwürfel auf Stativen, Flohmarkt-/Recyclinghof-Lautsprechern/Geschenke von wohlmeinenden Verwandten-Nachbarn rumstehen, nur hängt das heute halt ein Rechner oder ein Smartphone anstatt eines billigen "HiFi"-Kassettenrecorders das ganze befeuert und statt des wüsten Kassettenberges gibt es halt den Streaming-Account der passenderweise auch mobil genutzt werden kann.

90% dieser "Musikhörer" werden so oder so in ihrem gesamten Leben ungefähr auf diesem Niveau bleiben da ihnen weder die Musik noch die genutzte Technik mehr wert sein wird.

Bei 10% sieht es m.E ganz wie früher danach aus dass sie sich, -wenn sie erstmal "zur Ruhe" gekommen sind- sich auch mehr oder weniger besseres Equipment zulegen werden und bei einigen von ihnen wird es dann zum Hobby, genau wie früher.


......... Ich wundere mich regelmäßig, wie gut man mit Handylautsprechern Musik wiedergeben kann - obwohl ich selbstverständlich weiß, dass mein Yamaha-Turm deutlich besser klingt als mein Handy.............


Wie gut oder schlecht ein heutiges Smartphone Musik abspielen kann hängt ganz von der Qualität des genutzten KH ab, -oder von der HiFi-Anlage an die es (analog) gehängt wird. Als Quellgerät ist es so gut wie die allermeisten anderen kleinen Digitalgeräte auch, -es gibt halt minimale Einschränkungen durch die Funktionsvielfalt, -da wird auf den KH-Ausgang nicht ganz so viel Sorgfalt gelegt als bei einem Gerät das explizit als Quellgerät für Musikwidergabe ausgelegt ist.

Aber ob so etwas beim Gros der damit gehörten Musik wichtig ist bleibt mal dahingestellt.

Als reine Digitalquelle via Bluetooth oder Netzwerk gibt es im übrigen keine Einschränkungen nur kann halt nicht jedes Smartphone und nicht jeder BT-Transmitter mehr als den einfachsten Standard übertragen.

MFG Günther
Paesc
Inventar
#127 erstellt: 10. Sep 2017, 09:29

Hörbert (Beitrag #126) schrieb:
HiFi, sowohl Stereo- wie auch Mehrkanal-HiFi ab einen etwas höherem Niveau ist ein recht teuerer Spaß-, weder die Jugend vor 30- bis 40-Jahren noch die heutige kann/konnte sich diesen Spaß in der Regel leisten.


Da stimme ich dir zu.

Heute ist es sogar besser: für weniger Geld bekommt man mehr Qualität. Mobile Player wie z.B. Fiio X7 für 450 Euro, Fiio X7 Mark II für 650 Euro oder Pioneer Pioneer XDP-300R für 800 Euro wären Ende 90er ein absoluter Traum und unerreicht gewesen... Sowohl von der Qualität her aus auch zu dem Preis (die Ware ist viel günstiger geworden). Vom Benuzterkomfort (Touchscreen, Bluetooth, DA-Wandler etc.) und der Möglichkeit, die ganze Musiksammlung verlustlos als FLAC auf ein einziges Gerät zu bringen, wollen wir erst gar nicht reden... MP3 war damals noch Schrott bzw. brauchbare MP3-Player noch nicht erhältlich, blieb neben Tape und Discman nur noch MiniDisc.

Auch Anlagen für zu Hause sind heute viel besser für einen vergleichbaren Preis: Kompaktanlagen klingen besser, und selbst etwas bessere Bluetooth-Speaker wie JBL Flip 4 für gerade mal 100 Euro taugen oft mehr als die Radio-Recorder oder billigen Kompaktanlagen der 80er/90er. Oder man macht aus dem PC für wenig Geld eine veritable HiFi-Anlage mit guten PC-Lautsprechern, die Option gab es früher noch nicht.


Hörbert (Beitrag #126) schrieb:
Bei 10% sieht es m.E ganz wie früher danach aus dass sie sich, -wenn sie erstmal "zur Ruhe" gekommen sind- sich auch mehr oder weniger besseres Equipment zulegen werden und bei einigen von ihnen wird es dann zum Hobby, genau wie früher.


Da bini ich mir noch nicht so sicher...

Es wird der heutigen Jugend immer weniger vorgelebt. Immer weniger Leute haben zu Hause noch gutes HiFi, geschweige denn HighEnd... Auch Musik- und Filmsammlungen werden immer weniger, viele tauschen ihre CDs, LPs, DVDs und Blu-rays gegen ein Streaming-Abo aus. Da man dann zu Besuch bei jemandem nicht mehr sieht, ob man begeisterter Musik-/Film-Narr ist, wird es auch weniger aufgenommen. Auch durch den Fachgeschäfteschwund und immer kleinere Audio-/Video-Abteilungen bei Ladenketten wie Media Markt kommen Jugendliche immer weniger in Kontakt mit gutem Equipment.


[Beitrag von Paesc am 10. Sep 2017, 09:37 bearbeitet]
Wish
Stammgast
#128 erstellt: 10. Sep 2017, 09:36

Hörbert (Beitrag #126) schrieb:
HiFi, sowohl Stereo- wie auch Mehrkanal-HiFi ab einen etwas höherem Niveau ist ein recht teuerer Spaß-, weder die Jugend vor 30- bis 40-Jahren noch die heutige kann/konnte sich diesen Spaß in der Regel leisten.


Unabhängig vom letztlich gezahlten Preis bestand in meiner Jugend/meinem Freunde-/Bekanntenkreis aber ein grundsätzliches Interessese an Hifi, das qualitativ über den "Ghetto Blaster" hinausging. In meinem Umfeld konten das damals auch alle irgendwie, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, verwirklichen.

Ich bezweifle, das ein ähnliches Interesse heute überhaupt noch besteht.
gapigen
Inventar
#129 erstellt: 10. Sep 2017, 09:36

Es wird der heutigen Jugend immer weniger vorgelebt. Immer weniger Leute haben zu Hause noch gutes HiFi, geschweige denn HighEnd... Auch Musik- und Filmsammlungen werden immer weniger, viele tauschen ihre CDs, LPs, DVDs und Blu-rays gegen ein Streaming-Abo aus. Da man dann zu Besuch bei jemandem nicht mehr sieht, ob man begeisterter Musik-/Film-Narr ist, wird es auch weniger aufgenommen. Auch durch den Fachgeschäfteschwund und immer kleinere Audio-/Video-Abteilungen bei Ladenketten wie Media Markt kommen Jugendliche immer weniger in Kontakt mit gutem Equipment.

Völlige Übereinstimmung.

Hinzu kommt, dass die Kids von heute ganz andere Möglichkeiten zum Bespaßen haben als die vor 25+x Jahren. Heute gibt es social media, Spielekonsolen, man ist Mobil und und und. Man kann den Tag ganz anders gestalten. Da aber auch dieser für die Kids nur 24h hat, verschieben sich natürlich Prioritäten, und das sicher nicht zu Stereo, CD und SACD und erst recht nicht, sich mit deren Unterschieden zu beschäftigen.
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#130 erstellt: 10. Sep 2017, 10:16
Also in meiner Jugend war es sicher wichtig, dass man irgendetwas hatte, womit man Musik hören konnte und das war für meine Generation immer etwas mit CD-Player (ich bin ein knappes Jahr vor der Markteinführung der CD geboren). Dass man darauf schaute, was genau wer in dieser Hinsicht hatte und man sich darüber austauschte, welche Marke man z.B. verwendete, erinnere ich nicht. Das schien mir keine Rolle zu spielen. Ich hatte immer eine Affinität zu der Technik, habe als Schüler auch mal eine Weile Veranstaltungtechnik in einer entsprechenden Schul-AG gemacht. Deswegen begann das für mich persönlich irgendwann eine Rolle zu spielen, ohne dass ich das Bedürfnis gehabt hätte, damit anzugeben. Ich konnte mich für die damals neue MiniDisc begeistern, hatte seit der Konfirmation eine Grundig-Kompaktanlage mit 7fach-CD-Wechsler, die später um ein technics-MD-Deck aufgewertet wurde. Zeitgleich kaufte sich ein Freund von mir seine erste Anlage aus Einzelkomponenten, die ich sehr bewundert habe. Etwas ähnliches habe ich mir dann kurz nach dem Abitur gegönnt und freue mich bis heute daran. Mir persönlich ist das wichtig. Aber dass die HiFi-Anlage als Statussymbol gedient und man seine Komponenten untereinander verglichen hätte, kam nach meiner Erinnerung nicht vor. "Die Anlage" wie das bei uns hieß wurde gemeinhin als Gebrauchsgegenstand angesehen. Es gab in dieser Hinsicht keine Gruppenzwänge und dementsprechend ist für mich klar verständlich, dass sich dann Prioritäten auch schnell verschieben können.

Gutes HiFi wird sicher immer ein Nischenmarkt sein. Es gibt immer Freaks, die sich tolle Anlagen aufbauen. Einmal gab ich während der Schulzeit jemandem Nachhilfe, dessen Vater im Wohnzimmer, wo wir saßen, eine Einzelkomponentenanlage von Revox inklusive Tonbandmaschine aufgebaut hatte. Ein Traum! Ich konnte mich kaum konzentrieren. Aber meinen Nachhilfeschüler schien das kaum interessiert zu haben. Für mich war schon damals klar, dass es unter Jugendlichen wie unter Erwachsenen Fans solcher Geräte gab und Leute, denen das nicht wichtig war. Mein damaliges klischeebeladenes Weltbild war, dass das für Frauen keine bis kaum eine Rolle spielte (die Ablehnung meiner Mutter gegenüber dem Kauf eines CD-Players ist in unserer Familie legendär) und dass es im Freundeskreis meiner Eltern und unter den Eltern meiner Freunde eben einige Erwachsene gab, die HiFi-begeistert waren. Andere waren es halt nicht. Deswegen sind solche Generalisierungen bzgl. der "Jugend von heute" glaube ich auch nicht richtig.
gapigen
Inventar
#131 erstellt: 10. Sep 2017, 10:42

Deswegen sind solche Generalisierungen bzgl. der "Jugend von heute" glaube ich auch nicht richtig.

Natürlich.


Dennoch finde ich die Beiträge hier super interessant, weil sie das Thema von vielen Seiten beleuchten. Und wenn das generalisiert klingt ist sicher klar, dass hier vielfach eigene Erfahrungen schnell mal als generell dargestellt werden können.
Hörbert
Inventar
#132 erstellt: 10. Sep 2017, 10:50
Hallo!


........ Immer weniger Leute haben zu Hause noch gutes HiFi, geschweige denn HighEnd... .......


Das war früher doch nicht anders, in´s Regal gequetschte Breitbänder-Lautsprecher-Schachteln, hinter Wohnzimmer-Schranktüren eingezwängte Elektronik und wenn´s Edel sein sollte ein Plattenspieler mit dem üblichen Kristalltonabnehmer unter einer Glasplatte in einer dafür gemachten Vertiefung im speziell dafür gedachten Schränkchen und ein Stereo-Receiver bei dem das Radio die Hauptquelle für Musik war.

Die wenigen "Musikverrückten" mit ihren Elektronik-Tempeln und ihren mannsgroßen Lautsprechern gingen in dieser Masse genau so unter wie heute.


.......Unabhängig vom letztlich gezahlten Preis bestand in meiner Jugend/meinem Freunde-/Bekanntenkreis aber ein grundsätzliches Interessese an Hifi, das qualitativ über den "Ghetto Blaster" hinausging...........


Das muss ein -aus meiner Perspektive-, sehr ungewöhnliches Umfeld gewesen sein, neben den Mädels war in meiner Jugend haupsächlich der Führerschein und ein eigenes Auto ein Thema sowie die Planung für die erste eigene Wohnung bei der dann -wenn überhaupt-, eine HiFi-Anlage eher ein "ferner liefen" Thema war.

Ich kenne das auch eher so:


......Also in meiner Jugend war es sicher wichtig, dass man irgendetwas hatte, womit man Musik hören konnte...........



....... "Die Anlage" wie das bei uns hieß wurde gemeinhin als Gebrauchsgegenstand angesehen. ............


Das hätte ich nicht besser ausdrücken können und ich war -nicht nur in meiner Jugend-, in gewiss mehr Wohnungen in denen es zwar einen TV und einen "Ghetto Blaster" gab aber keine ausgeprochene HiFi-Anlage als umgekehrt.


........Hinzu kommt, dass die Kids von heute ganz andere Möglichkeiten zum Bespaßen haben als die vor 25+x Jahren...........


Ach was, sooo viel anders ist das gar nicht, man trifft sich heute halt weniger in Jugendhäusern und Kneipen respektive auf der Strasse an irgendwelchen Ecken "wo etwas los ist" als früher aber ansonsten gab es vom "Mofa" über´s Kino bis hin zum einfachen "Abhängen" auch früher reichlich Zeitvertreib.


........ Da aber auch dieser für die Kids nur 24h hat, verschieben sich natürlich Prioritäten, und das sicher nicht zu Stereo, CD und SACD und erst recht nicht, sich mit deren Unterschieden zu beschäftigen............


Wie schon geschrieben halte ich das alles eher für Themen die erst auftauchen wenn diese Personen schon eine Weile zur Ruhe gekommen sind und sich in ihrem privaten und beruflichen Umfeld soweit etabliert haben das die vordergründigeren Bedürfnisse bereits gestillt sind, das "richtige" Auto in der Garage steht und die "endgültige" Wohnung bezogen wurde. So etwas ist kaum vor dem 30 Lebensjahr einmal der Fall da man sich doch erstmal die "Hörner abstoßen" muss.


........Gutes HiFi wird sicher immer ein Nischenmarkt sein. Es gibt immer Freaks, die sich tolle Anlagen aufbauen...........


Jepp, so sehe ich das auch.


........Deswegen sind solche Generalisierungen bzgl. der "Jugend von heute" glaube ich auch nicht richtig...........


dito


MFG Günther
Paesc
Inventar
#133 erstellt: 10. Sep 2017, 11:01
Dann lassen wir uns mal überraschen Demzufolge sollte der Marktanteil für HiFi-/HighEnd-Begeisterte "Verrückte" in etwa so bleiben, wie er war, zumindest nicht extrem einbrechen.

Eng wird es sicherlich irgendwann für Spezialisten von teurem, klassisch-althergebrachtem HiFi - Hersteller von Plattenspielern, reinen CD-Playern (ohne Digitaleingänge, MP3-Unterstützung) usw. Die Tendenz geht richtung Blu-ray-Player mit Netzwerkfunktionen und digitalen Schaltverstärkern mit Digitaleingängen (die Cinch-Strippe wird auch immer weniger unterstützt). Solange es noch Hersteller gut klingendem HiFis gibt, sehe ich das allerdings als nicht allzu tragisch an. Meine CDs sind eh alle als FLAC gerippt.
Hörbert
Inventar
#134 erstellt: 10. Sep 2017, 11:36
Hallo!


...... Demzufolge sollte der Marktanteil für HiFi-/HighEnd-Begeisterte "Verrückte" in etwa so bleiben, wie er war, zumindest nicht extrem einbrechen..........


Na ja, das kann er schon und wird es auch für eine Weile da durch das Netz und seine Verkaufsplattformen der Anteil an "gebrauchtem" das hin und her geschoben wird einen guten Teil des Potentials aufsaugt.

Früher gab es nur den Annoncenteil der HiFi-Gazetten und Tageszeitungen und die örtlichen Händler als "Quellen" für "gebrauchtes", heute kann man solche "Preciosen" weltweit ordern.


.......Eng wird es sicherlich irgendwann für Spezialisten von teurem, klassisch-althergebrachtem HiFi ......


Das ist es möglicherweise bereits schon mehr als man annehmen möchte, die größeren Hersteller haben eigentlich alle bereits Mehrkanallinien im Programm und die kleineren verkaufen mittlerweile eher Esoterik als HiFi, hier wird sich der Markt irgendwann endgültig spalten und die kleineren Firmen die auf Esoterik als Geschäftsmodell gesetzt haben werden schlussendlich ihren Umsatz in der Hauptsache mit funktionslosem Geraffel machen müssen.

Alhergebrachtes HiFi wird natürlich sowenig wie weiland die Elektronenröhre nie ganz aussterben aber die Nische wird ziemlich eng werden.

Lautsprecherhersteller sind dabei natürlich aussen vor, denen dürfte es eher nutzen denn Schaden falls sich die Mehrkanaltechnik auch im Hochpreis-HiFi auf breiter Front etabliert. Desgleichen dürfte der Umstieg auf Aktivtechnik so er denn wirklich auf breiter Front kommt hier eher als eine Belebung wirken.

Analoge Schallplattenspieler respektive deren Hersteller weden sich ebenfalls noch eine gute Zeit lang über die Nostalgie- und Wohlfühl-/Entschleunigungs-Schiene verkaufen lassen.

Aber bei CDP´s, 2-Kanal-Vorstufen/Vollverstärkern ohne eingebaute elektronische Intelligenz und anderen Schachen wird es schon in absebarer Zeit enger werden. Hier werden wohl Multiplayer und Stereo-Vor-/Vollverstärker mit Raumeinmessung, Schaltverstärkern und irgendwann auch HDMI-Schnittstellen des Rennen machen. Die "klassische" Endstufe hingegen wird sich noch eine ganze Weile halten.

MFG Günther
gyps_ruepelli
Ist häufiger hier
#135 erstellt: 10. Sep 2017, 22:23

Hörbert (Beitrag #134) schrieb:
Aber bei CDP´s, 2-Kanal-Vorstufen/Vollverstärkern ohne eingebaute elektronische Intelligenz und anderen Schachen wird es schon in absebarer Zeit enger werden.


Ja, das sehe ich auch so. Aber schlussendlich kann man da Formeln anwenden, die im Denkmalschutz und in der Traditionspflege eine wichtige Rolle spielen: Dinge, die man erhalten möchte, muss mann a) nutzen und b) behutsam den Bedürfnissen ihrer Zeit anpassen. Und das wird ja auch bei HiFi-Komponenten gemacht. CD-Player zumindest der großen Hersteller lesen heute fast immer auch MP3-CDs und haben einen USB-Port. Receiver haben Digitalanschlüsse und Netzwerkports. Wichtig ist nur, dass die Abwärtskompatibilität erhalten bleibt und man auch noch Cinch-Anschlüsse hat, um das Ganze ggf. an einem Analog-Receiver bzw. Amp betreiben zu können.

Wenn ich mir heutige Receiver anschaue, dann scheint ja auch der analoge Zugang dort noch immer die absolute Regel zu sein, denn schließlich sind dort wesentlich mehr Cinch-Anschlüsse vorhanden als Digitalports.
Hörbert
Inventar
#136 erstellt: 11. Sep 2017, 20:47
Hallo!


.......Wenn ich mir heutige Receiver anschaue, dann scheint ja auch der analoge Zugang dort noch immer die absolute Regel zu sein, denn schließlich sind dort wesentlich mehr Cinch-Anschlüsse vorhanden als Digitalports..........


Das täuscht, die Geräte sind alle mit einer großen Zahl von HDMI-Eingängen von denen zumindest einer oder Zwei bidirektional sind und ARC beherrschen ausgestattet.

SPDIF- und Analogeingänge werdwb allmählich als Legacy-Schnittstellen gesehen , in absehbarer Zeit werden nur noch die besseren AVR´s eine größere Auswahl davon aufweisen, -schon jetzt gibt es Geräte die nur noch einen einzigen Analogeingang (5.1) aufzuweisen haben und nur noch jeweils eine koaxiale und eine optische SPDIF-Schnittstelle anzubieten haben.

Konsequenterweise gibt es ja auch mittlerweile eine ganze Reihe von Multiplayern die gar keine analogen Ausgänge mehr besitzen.


....... Wichtig ist nur, dass die Abwärtskompatibilität erhalten bleibt und man auch noch Cinch-Anschlüsse hat, um das Ganze ggf. an einem Analog-Receiver bzw. Amp betreiben zu können..........


Hier wird sich, -möglicherweise früher als gedacht-, ein neuer Markt eröffnen, Konverter mit konventionellen Analog- und SPDIF-Eingängen und HDMI-Ausgängen die den Anschluß von Legacy-Geräten erlauben.

MFG Günther
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