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CDs werden die neuen LPs sein!

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Beitrag
Django8
Inventar
#1 erstellt: 31. Mrz 2020, 09:15
Hallo miteinander

Ich hatte neulich in einem anderen Thread folgende Aussage gemacht:


Und daher will ich all meine Musik auch "physisch" besitzen. Und ich prophezeie eines: CDs werden die neuen LPs sein. Deren "Marktwert" ist ja heute bei praktisch null, aber irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo es nicht mehr möglich sein wird, alle Musik "physisch" zu erwerben und dann Leute - dann kommt der Zeitpunkt wo wir unsere CD-Sammlung mit Gold aufwiegen können . Denn dann wird dies die einzige Möglichkeit sein, unkomprimierte Musik zu hören und tatsächlich zu besitzen. Und ein Booklet gibt's obendrein auch noch dazu. Und erst recht die CDs, die in den 1980ern und (frühen) 1990ern gemastert wurden und somit dem Loudness-War entgangen sind... das werden echte Sammlerstücke

Leider wurde die Diskussion ziemlich rasch "abgewürgt", weil OT . Weil ich aber denke, dass sich dadurch doch eine sehr spannende Diskussion ergeben könnte, habe ich beschlossen, hierfür einen eigenen Beitrag zu eröffnen . Also - wie seht Ihr das? Im Thread, in dem ich dieses Statement gemacht habe, wurde zum Beispiel erwidert, dass - gerade CDs aus den 1980ern - im Gegensatz zur LP nicht dauerhaft haltbar seien. Ich bin anderer Meinung: Zum einen ist eine CD wohl das "unempfindlichste" physische Medium überhaupt, zum anderen lässt sich eine CD i.d.R. auch noch ohne hörbare Einschränkungen abspielen, wenn sie ein paar "theoretische" Lesefehler produziert. eine LP hingegen leidet im Grunde genommen bei jedem Abspielen und unsorgfältige Behandlung schlägt sich sofort negativ nieder. Zudem ist die Qualität einer LP stark vom spezifischen Mastering und der Pressung abhängig. Etwas, das es bei der CD nicht oder zumindest nicht in diesem Ausmass gibt.

So - bin gespannt auf Eure Inputs.

Grüsse, Django


[Beitrag von Django8 am 31. Mrz 2020, 09:15 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#2 erstellt: 31. Mrz 2020, 10:15
glaube ich nicht ...

Man kann sich den Markt ja einfach mal emotionslos anschauen (ja, fällt vielen schwer) ...
Vinyl hat zwar seit den 0er Jahren in den 10nern einen fulminaten Anstieg auf das ca 6 bis 7-fache erreicht ... wir reden da aber über knapp über 3 Mio Alben/Jahr (2018)
Die CD-Absätze sind in der Zeit von von 100Mio auf 50 Mio (2018) "eingebrochen"
stream ist von 0 (Null) auf 79,5 Mrd (2018) angestiegen
(die 2019er Zahlen sind Stand heute noch nicht raus)

Vinyl wird zwar an jeder Ecke gehypt, in der Realwirtschaft spiegelt sich das allerdings nicht wirklich wieder

Ob die CD auch irgendwann so gehyped wird? ... ich glaube nicht, die Argumente lieferst du zum Teil selber

Vinyl leidet neben der künstlichen Verknappung in den 90ern (releases kamen teils verspätet, teils gar nicht, aber auf jeden Fall in geringen Stückzahlen) vor allem an der Empfindlichkeit ... viele Alben vom Gebrauchtmarkt sind schlicht in schlechtem Zustand, im Ergebnis: die Verfügbarkeit gewisser Sachen in akzeptabler Qualität ist sehr gering -> Sammlerpreise gehen hoch
Die CD hingegen war seit Einführung regelmäßig in extrem hohen Stückzahlen verfügbar, die CD unterliegt nicht den Abnutzungserscheinungen von Vinyl

Dann noch "das emotionale" ... Vinyljünger können den Treppenwitz ins Feld führen ... "nur die analoge Abtastung garantiert allerhöchste Qualität etc pp" (lass uns bitte nicht über die technischen Hintergründe diskutieren, ich kenne die, deshalb heißt es hier "das emotionale") ... demgegenüber düfte es den CD-isten ausgesprochen schwer fallen, zu behaupten: "Bits und Bytes auf Datenträger klingen besser als getreamte bits und bytes"
Das ist so hahnebüchener Blödsinn, sowas wird nur in den Tiefen des offenen Elends vertreten ... die glauben aber auch an w-lan-Klang
Daneben ist ein CD-Player optisch kaum von einem "streamer" zu unterscheiden ... wobei streamen zudem im Grunde auch noch einen höheren Bedienungskomfort mitbringt.
Die "CD-isten" sind mE im Grunde "Digitalos" und denen dürfte der Schritt vom Datenempfang über Datenträger zum Datenempfang übers Netz deutlich leichter fallen als den Vinylianern ...

Natürlich wird es immer irgendwelche Freaks geben, die eine ganz bestimmte CD-Version der "Brothers in Arms" suchen werden ... aber: Musik ist im Grunde eh schon ein Nischenmarkt, hochwertige Musikwiedergabe "Nische in der Nische" ... die "Handvoll" Freaks, die da "was ganz was Besonderes" suchen, dürften die Gebrauchtpreise nicht kaputt machen

QED
Django8
Inventar
#3 erstellt: 31. Mrz 2020, 10:25
Tja... man darf gespannt sein - ich glaube aber ein Revival der CD (auch wenn sie natürlich noch weit entfernt davon ist, so "am Boden" zu sein wie einst die LP). Schauen wir mal so in 10, 20 Jahren
AkaiUher
Stammgast
#4 erstellt: 31. Mrz 2020, 10:56
Hallo!

Ja gut, es gibt ja durchaus ein paar seltene Pressungen, die heute schon was wert sind, das ist aber die Ausnahme. Du hast aber insofern recht, dass die CD momentan ziemlich nahe an ihrem Wertminimum ist, ähnlich wie die LP in den 90ern.

Das größte Problem sehe ich aber tatsächlich bei der Haltbarkeit, welche so direkt auch nicht mit der LP vergleichbar ist. Man kann also nicht direkt sagen, dass sie "das wohl das "unempfindlichste" physische Medium überhaupt ist".

Die CD lässt sich zwar im Gegensatz zur LP verschleissfrei abspielen, allerdings altert die Platte bei (korrekter) Lagerung nicht, die CD u.U. schon. Ich hab zwar auch CDs zuhause, die über 30 Jahre alt sind und noch ohne hörbare Einschränkungen laufen (Fehlerraten habe ich bisher noch nicht ausgelesen), kann mir aber schon vorstellen, dass irgendwann ein "Massensterben" eintritt.

Zusätzlich hat die CD für ein digitales Medium eine verhältnismäßig schwache Fehlerkorrektur, was im Zusammenhang mit der Alterung problematisch werden kann. Da ursprünglich nur für Audiodaten ausgelegt, hat sie nur eine zweistufige Fehlerkorrektur (L1, L2), danach gibt es nur noch die Fehlerverdeckung. Wenn die Fehler nur noch verdeckt und nicht mehr korrigiert werden können, ist zwar eine Wiedergabe am Audio-CD-Player noch eingeschränkt möglich, dass einlesen mit einem Rechner aber schon problematisch und ohne Datenverluste nicht mehr möglich.
Die CD-ROM hat aus diesem Grund ja anstatt der Verdeckung (die da nicht möglich wäre) eine dritte Korrekturebene, dafür passen da nicht so viel Nutzdaten drauf, wie auf eine Audio-CD.

Die CD ist m.M. nicht das schlechteste digitale Medium für's Archiv (da halte ich die DAT-Kassette z.B. für noch schlechter) aber bei weiten auch nicht das beste.

Dann kommt noch dazu, dass der CD keine gewissen Klangattribute angedichtet werden wie bei der LP, außer vielleicht der allgemein "sterile" und "spitze" Digitalklang, der sämtlicher digitaler Audiotechnik von manchen Hörern nachgesagt wird. Der Inhalt der CD lässt sich ja auf ein beliebig anderes digitales Speichermedium übertragen und davon genau in der selben Qualität abspielen. Man hat also keinen Vorteil, wenn man zur Wiedergabe der Daten einen CD-Player oder -Laufwerk verwendet.

Die CD hat, zumindest momentan, den Reiz, dass man bei gebrauchten Exemplaren günstig an eine unüberschaubar große Anzahl an Titeln kommen kann (auch an welche, die Streamingportale nicht beinhalten) und dass in meist guter Qualität. Man kann sie dann rippen (Ausnahme manche kopiergeschützte Un-CDs, da ist es schwierger) und auch irgendwo anders ablegen.
Auch Abspiel- und Lesegeräte sind derzeit noch billigst zu haben.

Das sich aus der CD ein Kult, ähnlich wie bei der LP, entwickeln wird, sehe ich momentan noch nicht. Und die Alterung ist ein ernst zu nehmendes Thema, schließlich gibt es bestätigte Fälle und das auch bei DVDs und BDs (und LDs, "laserrot").

Auch wird nicht jedes Medium zum Kult. LP und Compact Cassette haben Kultstatus, für andere Sachen wie VHS-Kassetten interessiert sich niemand mehr. Gut hier ist wirklich merklich ein Qualitätsverlust gegeben. Die CD war/ist immerhin ein Massenmedium, was praktisch jeder hatte und damit zumindest für einen Kultstatus qualifiziert.

Auch halte ich das Revival der LP und seit neuestem der CC, für ein zeitlich begrenztes Ereignis.

Viele Grüße,

Andreas
Wish
Stammgast
#5 erstellt: 31. Mrz 2020, 11:14

Django8 (Beitrag #1) schrieb:
Zudem ist die Qualität einer LP stark vom spezifischen Mastering und der Pressung abhängig. Etwas, das es bei der CD nicht oder zumindest nicht in diesem Ausmass gibt.


Die Aussage ist natürlich komplett falsch. Ich bin ständig auf der Suche nach "first press" CD's der 1980er/frühen 1990er, da ein Großteil aller Wiederveröffentlichungen/Remasters klanglich für die Tonne sind - lässt man mal spezielle audiophile Labels (MFSL, AF, DCC,....) außer Betracht. Und gerade diese CD's werden inzwischen auch relativ hoch gehandelt, sofern es seinerzeit keine absolute Massenware war. Habe nicht wenige Second-Hand-CD's in den letzten Jahren für 10 € oder mehr erworben. Geht auch noch deutlich teurer, aber da "streike" ich dann irgenwann.....


kölsche_jung (Beitrag #2) schrieb:
Natürlich wird es immer irgendwelche Freaks geben, die eine ganz bestimmte CD-Version der "Brothers in Arms" suchen werden ... aber: Musik ist im Grunde eh schon ein Nischenmarkt, hochwertige Musikwiedergabe "Nische in der Nische" ... die "Handvoll" Freaks, die da "was ganz was Besonderes" suchen, dürften die Gebrauchtpreise nicht kaputt machen
QED :D


Okay, ich bin diesbezüglich wohl ein "Freak"... habe ich schon immer geahnt, jetzt lese ich es mal schwarz auf weiß.....

Zur Ausgangsfrage: ich denke nicht, dass die CD als solches mit dem Vinyl-Revival vergleichbar sein wird. Dafür bieten "alternative digitale Formate" kaum weniger als die CD, und die paar wenigen "Klangfetischisten" werden, da gebe ich meinem Vorredner Recht, den Markt insgesamt nicht nachhaltig beeinflussen. Auch der Vinyl-Markt hätte, würde man ihn alleine auf klangliche Vorteile reduzieren, mit Sicherheit nicht diesen Boom erfahren. Auch dort gibt es ein paar "Freaks", die es aufgrund subjektiv empfundener klanglicher Vorteile machen, der überwiegende Teil der Vinyl-Käufer dürfte primär andere Gründe haben.

Dennoch wird die CD nicht gänzlich aussterben, zumindest in dem Zeitraum, der für mich noch interessant erscheint.... .... es wird weiterhin Discs geben (neu oder gebraucht) und es wird auch weiterhin Player geben (neu oder gebraucht). Letztlich liegt das dann an jedem selbst, ob das noch ein interessantes und bezahlenswertes Hobby bleibt oder ob die Streaming-Flatrate nicht doch die bessere Option in Anbetracht der subjektiven Hörgewohnheiten ist....

Django8
Inventar
#6 erstellt: 31. Mrz 2020, 11:51

Die Aussage ist natürlich komplett falsch.

Okay - da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt. Ich meinte mir Aussage Folgendes: Den Inhalt des Masterbandes so optimal als möglich auf eine LP zu "pressen" ist eine Kunst. Da spielt es zum Beispiel schon eine Rolle, ob ein Stück am Anfang oder am Ende einer LP-Seite liegt. Bei der CD ist es - wie bereits geschrieben - einfach: Was drauf kopiert wird, klingt immer gleich. Klar, dass das Mastertape bereits "geloudnesswart" wurde, ist natürlich ein anderes Thema - hat aber nichts direkt mit dem Medium CD zu tun
AkaiUher
Stammgast
#7 erstellt: 31. Mrz 2020, 12:03

Wish (Beitrag #5) schrieb:

Django8 (Beitrag #1) schrieb:
Zudem ist die Qualität einer LP stark vom spezifischen Mastering und der Pressung abhängig. Etwas, das es bei der CD nicht oder zumindest nicht in diesem Ausmass gibt.


Die Aussage ist natürlich komplett falsch. Ich bin ständig auf der Suche nach "first press" CD's der 1980er/frühen 1990er, da ein Großteil aller Wiederveröffentlichungen/Remasters klanglich für die Tonne sind - lässt man mal spezielle audiophile Labels (MFSL, AF, DCC,....) außer Betracht. Und gerade diese CD's werden inzwischen auch relativ hoch gehandelt, sofern es seinerzeit keine absolute Massenware war. Habe nicht wenige Second-Hand-CD's in den letzten Jahren für 10 € oder mehr erworben. Geht auch noch deutlich teurer, aber da "streike" ich dann irgenwann.....


Ich glaube die Aussage von Django ist anders gemeint: Es geht dabei eher um die Sorgfalt bei der LP-Herstellung und beim Schneiden des Masters. Da wurde schon manchmal gepfuscht, obwohl das Ausgangsmaterial eigentlich gut abgeschmischt war. Gerade zur Endzeit der LP, als lange Alben, die früher als Doppelalbum erschienen wären, auf eine LP gepresst (im direkten sowie übertragenem Sinne) wurden. Im Vergleich mit der zeitgleich erschienenen CD-Fassung war die Platte dann oft grausig.

Das Problem hat man bei der CD nicht, da es da einfach kaum Spielraum gibt. Das viele Remaster usw. grausam sind ist klar.

EDIT: Hoppla, Überschneidung, ich war zu langsam.


[Beitrag von AkaiUher am 31. Mrz 2020, 12:04 bearbeitet]
Wish
Stammgast
#8 erstellt: 31. Mrz 2020, 12:17
Okay, Erläuterungen akzeptiert und für gut befunden....

AkaiUher
Stammgast
#9 erstellt: 31. Mrz 2020, 13:12

kölsche_jung (Beitrag #2) schrieb:
Natürlich wird es immer irgendwelche Freaks geben, die eine ganz bestimmte CD-Version der "Brothers in Arms" suchen werden ...


Das ist tatsächlich etwas, was für die CD spricht. Denn: Von vielen Alben gib es ja mittlerweile zig Varianten/Remasters usw.. Bei den Streamingportalen werden die vermutlich nicht alle vorgehalten. Bei Spotify gib es zwar die Möglichkeit, von einem Album verschiedene Veröffentlichungen auszuwählen, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die jede Variante eines Albums vorhalten werden.

Wenn man dann eine bestimmte möchte, muss man sich die dementsprechende CD suchen.
Django8
Inventar
#10 erstellt: 31. Mrz 2020, 13:25

EDIT: Hoppla, Überschneidung, ich war zu langsam.

Trotzdem danke - denn Du hast meine Gedanken sogar noch besser oder zumindest verständlicher "zu Papier" gebracht als ich
kölsche_jung
Moderator
#11 erstellt: 31. Mrz 2020, 13:45

Wish (Beitrag #5) schrieb:
...


kölsche_jung (Beitrag #2) schrieb:
... ... die "Handvoll" Freaks,...


Okay, ich bin diesbezüglich wohl ein "Freak"... habe ich schon immer geahnt, jetzt lese ich es mal schwarz auf weiß.....
...

ja, bist du, aber

ich persönlich sehe den Begriff "Freak" in keinster Weise negativ besetzt, ein Freak ist (für mich) jemand, der sich über "das Durchschnittliche" hinaus für etwas begeistert ... also jemand der Wert auf etwas legt
SonyKassettenkaiser
Inventar
#12 erstellt: 31. Mrz 2020, 14:08
Ich weiß noch, als ich mir mal vor ein paar Jahren auf iTunes Musik kaufte waren da etwas speziellere Nischenkünstler nicht zu finden. Ich denke gerade in diesen Musikbereichen könnten CDs teuer werden, wenn es halt spezielle Sachen sind die ein Streaminganbieter nicht wirtschaftlich anbieten kann.
kölsche_jung
Moderator
#13 erstellt: 31. Mrz 2020, 14:20

SonyKassettenkaiser (Beitrag #12) schrieb:
... etwas speziellere Nischenkünstler ...

ich höre teilweise etwas speziellere Nischen ... kannst du dir vorstellen, wie egal mir da das Trägermedium ist?
Ich bin aber auch ausgesprochener "Musikhörer" ... soll heißen, ich höre Musik, keine Anlagen und schon gar keine speziellen Medien ... ob LP/CD/stream ist mir häufig völlig wurscht
maky100
Inventar
#14 erstellt: 31. Mrz 2020, 16:33
ich zähle mich auch zu denen, die viel abseits des Mainstreams hören und dem die Musik entsprechend wichtig ist.Trotzdem könntest du mir 10 Bootlegs von meinem Lieblingsinterpreten hinlegen, wenn der Klang nicht passt, interessiert es mich nicht, egal wie gut die Musik ist. Ich bin eben auch ein Klangfetischist :-)
SonyKassettenkaiser
Inventar
#15 erstellt: 31. Mrz 2020, 16:41
@maky100

Du klaust mir die Worte aus dem Mund. Auch ich würde mir meine Interpreten nicht anhören wenn es nicht gut klingt. Und bisher können mich da die normalen Streamingdienste, auch YT nicht, zufriedenstellen. Deshalb versuche ich auch wenn es geht die Platte, aber mittlerweile eher die CD zu bekommen.
Django8
Inventar
#16 erstellt: 31. Mrz 2020, 18:10

Trotzdem könntest du mir 10 Bootlegs von meinem Lieblingsinterpreten hinlegen

Gibt aber auch Bootlegs, die gut klingen ;). Und vor allem: Wenn man sich ein bisschen die Mühe macht, kann man auch aus einer suboptimalen Quelle noch einiges rausholen. Klar, Abstriche muss man oft trotzdem machen, aber ich tue mir das an... solange ab dem Soundboard aufgenommen, mit 'nem vernünftigen Stereo-Mix. Sofern es die Mucke wirklich Wert ist natürlich


[Beitrag von Django8 am 31. Mrz 2020, 18:15 bearbeitet]
maky100
Inventar
#17 erstellt: 31. Mrz 2020, 18:55
Hab ich auch nicht bestritten, habe selbst einige qualitativ erstklassige, z.B. Eric Clapton.
Ist auch durchaus nicht nur auf Bootlegs bezogen gewesen, gibt genug miese reguläre CDs.
Django8
Inventar
#18 erstellt: 01. Apr 2020, 07:06
Ja das ist so. Und mir sind deshalb auch viele Aufnahmen/Alben bis in die späten 1960er hinein ein Graus. Oft nicht mal in Stereo
SonyKassettenkaiser
Inventar
#19 erstellt: 01. Apr 2020, 10:26
Ganz schlimm finde ich ja irgendwelche Jazz Sachen aus den 60ern, die an sich super gemischt sind und in Stero usw. Wenn man davon dann aber die CD hat wurde oft das Rauschen komplett eliminiert, aber dann ist i.d.R. auch der Klang kaputt. Ich frage mich was das soll? von einer 60-70 Jahre alten Aufnahme kann man einfach keine Rauschfreiheit erwarten, es ist auch nicht schimm, wenn es ein bisschen rauscht. Aber wenn z.B. ein John Lee Hooker mit völlig glattpoliertem Klangbild, dem auch deswegen die hohen Frequenzen fehlen daherkommt und es einfach nur dünn und hohl klingt ist das fast ein Verbrechen an der Musik.
Django8
Inventar
#20 erstellt: 01. Apr 2020, 10:34
ja - stimmt schon. Auch ich finde Rauschen jetzt nicht das Schlimmste. Zumindest solange es sich in Massen hält, was bei Aufnahmen aus den 1960ern durchaus der Fall ist
Confederate
Stammgast
#21 erstellt: 06. Apr 2020, 11:48
Also ich habe in den letzten Jahren sehr viel gebrauchtes Vinyl gekauft, das im sehr guten Zustand war. Klar manchmal knistert es, aber
das höre ich im Lied so gut wie gar nicht, außer die Platte ist in einem wirklich schlechten Zustand.

Für mich klingt Vinyl einfach hervorragend und ich liebe es. Ich finde eher, dass bei CD es ein Problem ist, dass man auf das Mastering
achten muss. Ich kaufe überwiegend Vinyl aus den 80ern, oft zu einem sehr guten Preis ( 1-3 Euro das Stück ), und habe viele
Perlen dabei, die einen tollen Klang haben.

CDs mag ich fast nur aus den 80ern. Da gibt es auch wirklich viele CDs mit toller Dynamik, auch wenn die VInylfassung für mich immer
noch eine Spur natürlicher und voluminöser klingt. CDs ab 1990/1991 sind fast nicht mehr hörbar für mich und alles mit einer schlechten
Dynamik kaufe ich nicht. So etwas will ich nicht. Wie lange die CDs aus den 80ern noch laufen werden, weiß auch niemand.
Ich hatte noch keinen Ausfall in meiner Sammlung, aber wer weiß ? Bei Vinyl muss ich mir da keine Sorgen machen. Ich habe eine
Platte, Dr. Dre - The Chronic, die ich 2001 gekauft habe. Ich habe diese Platte sicherlich schon mindestens 500 Mal aufgelegt, aber
die Platte immer sehr gut behandelt. Selbst heute kann ich sie mir problemlos anhören. Zudem stellt diese Vinylausgabe die CD Ausgabe
so etwas von in den Schatten.


[Beitrag von Confederate am 06. Apr 2020, 11:49 bearbeitet]
SonyKassettenkaiser
Inventar
#22 erstellt: 06. Apr 2020, 11:53
Dann hast du noch nichts vom "GRP" Label aus den 90ern gehört.
Confederate
Stammgast
#23 erstellt: 06. Apr 2020, 12:19
Selbstverständlich gibt es auch super Releases ab 1990 aufwärts, aber das sind meistens kleine audiophile Labels.
Die größeren Labels veröffentlichen oftmals nur klanglichen Müll.

Nur auf Vinyl gibt es teilweise gute bis sehr gute Releases wie z.B. eben von Daft Punk. Die Vinylreleases sind hier den
CD Releases haushoch überlegen.
maky100
Inventar
#24 erstellt: 06. Apr 2020, 12:46

SonyKassettenkaiser (Beitrag #22) schrieb:
Dann hast du noch nichts vom "GRP" Label aus den 90ern gehört. ;)




Aktuell wäre wohl ACT ein Top Tipp, sofern man mit Nordic Jazz im weitesten Sinne etwas anfangen kann.
Mr._Lovegrove
Inventar
#25 erstellt: 11. Apr 2020, 10:01
Interessantes Thema und eine Theorie, der auch ich mit Freude entgegensehne. Doch es wird wohl nicht so kommen. Zur Zeit jedenfalls ist der Secondhand- Markt für CDs ganz am Boden. Sicher, es gibt immer den einen oder anderen Spezialrelease, der ordentlich was Wert ist. Man muß ihn nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort platzieren und es wird sich ein Käufer finden. Auf der anderen Seite gibt es Verkäufer, die ihre Sammlungen einfach über einen Kamm scheren und für günstigst Geld als Pakete verschleudern. Freaks wie ich kriegen dann feuchte Augen, wenn Leute APO Gold CDs für 3,- versemmeln!
Insgesamt bekomme ich schon seit Jahren den Eindruck, dass viele ihre CDs komplett loswerden wollen, weil sie keinen Platz mehr haben, alles auf ihrer Festplatte oder ihrem NAS Streamer gelandet ist oder weil sie wieder Vinyl kaufen.
Das Revival des Vinyls hat ja eher eine sozio- kulturelle Basis, denn eine sachorientierte. Hier geht es um die Rückholung und/oder Neubeschaffung der guten alten Zeit und um Achtsamkeit, um das Gefühl der Entschleunigung. Platte reinigen, auflegen, umdrehen; die tollen Cover, die Kunst, das Knistern und Rauschen, sich fallen lassen; wie bei Vaddern früher....
Sicher, die Fans eines Mediums aus Qualitätsgründen gab es immer und wird es immer geben, aber moderne und von vornherein verhunzte Digitalaufnahmen auf LP zu konsumieren, entspricht kaum einer objektvierbaren Basis. Da helfen 1-2 dB Dynamik auf Grund anderen Masterings auch nicht mehr.

Ob die CD ein Comeback erleben wird? Ich hoffe es und ich glaube auch daran, aber wieso sollte es so kommen? All die Gründe, die die LP zurückgebracht haben, gelten nicht für die CD. SIe ist emotional gesehen ziemlich leblos; die kalte und herzlose Schwiegertochter der LP. Und wenn sie doch wiederkommen sollte, dann erst in 10-20 Jahren, wenn die Kindergeneration unserer Kinder sich vielleicht zurückbesinnt und Opa fragt, was für eine seltsame kleine Scheibe das ist, die so schöne Farben im Lichtschein macht.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 11. Apr 2020, 10:10 bearbeitet]
Costanza
Stammgast
#26 erstellt: 11. Apr 2020, 11:32

Mr._Lovegrove (Beitrag #25) schrieb:
Insgesamt bekomme ich schon seit Jahren den Eindruck, dass viele ihre CDs komplett loswerden wollen, weil sie keinen Platz mehr haben, alles auf ihrer Festplatte oder ihrem NAS Streamer gelandet ist

Wer seine Tonträger abgibt, weil er sie auf eine NAS kopiert hat, dem ist nicht zu helfen. Würde mich nicht wundern, wenn in einigen Jahren das oftmals gehört u. gelesene "ich ärgere mich heute noch schwarz, dass ich damals meine LPs verkauft habe" auch auf CDs zutrifft.


das Gefühl der Entschleunigung

Wird als Grund oftmals genannt, ja. Kann ich aber nicht nachvollziehen. Auf was trifft der Ausdruck "Entschleunigung" eher zu?
- nach spätestens 20 Minuten aufspringen, weil die Plattenseite bereits zu Ende ist
oder
- stundenlang im Sessel sitzen und meiner Lieblingsmusik vom Medienserver ohne Unterbrechnung lauschen
?
Ich entscheide mich für Antwort #2.
Confederate
Stammgast
#27 erstellt: 11. Apr 2020, 14:00
Ich kenne etliche neue Vinyl Releases, die viel besser sind als die CD, z.B. die ganzen Daft Punk Releases. Da liegen
Welten dazwischen. Ich hasse einfach diesen dynamikkomprimierten Sound. Viele der Music on Vinyl Releases sind auch
sehr gut,. Ansonsten kaufe ich nur alte Sachen primär aus den 80ern. Damals klangen CDs und Vinyl einfach herausragend.
-Timo83-
Stammgast
#28 erstellt: 11. Apr 2020, 14:36
Ich mag CD's und werde immer welche kaufen (solange es noch welche gibt). Ist für mich letztendlich sogar günstiger als 10 EUR im Monat für einen Streaming-Service auszugeben.
Ich mag einfach das Booklet und das Überlegen was man als nächstes hört.

Streaming bin ich nicht abgeneigt. Hatte Hi-Res Services ausprobiert und war klanglich auch meist überzeugt. Je nachdem, welches Mastering gestreamt wird kann das sogar zu Verbesserungen im Klang verglichen mit CD's geben. Allerdings ist es noch zu aufwendig hoch qualitativ zu streamen. Da müsste schon ein Netzwerk Player her der leider auch wieder mehrere 100 EUR kostet.


[Beitrag von -Timo83- am 11. Apr 2020, 14:37 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#29 erstellt: 12. Apr 2020, 08:25

Costanza (Beitrag #26) schrieb:

Wird als Grund oftmals genannt, ja. Kann ich aber nicht nachvollziehen. Auf was trifft der Ausdruck "Entschleunigung" eher zu?
- nach spätestens 20 Minuten aufspringen, weil die Plattenseite bereits zu Ende ist
oder
- stundenlang im Sessel sitzen und meiner Lieblingsmusik vom Medienserver ohne Unterbrechnung lauschen?


Ein Teil des Erfolges der Vinyl liegt aber genau darin begründet. Sie ist analog! Sie ist somit automatisch ritualisiert. Es gibt keine digitale Verbindung zum Menschen; kein Internet, kein Smartphone, kein Betriebssystem, keine Festplatte und somit keine Moderne; es liegt nichts zwischen ihr und dem Nutzer.
Man muß sie in die Hand nehmen, sie auspacken, womöglich reinigen, den Tonarm bewegen; dann die Einlaufrille: ein Moment der Stille, bevor es losgeht.

Jetzt könnte man ja denken, dass die ganzen Vinylfreaks von heute auch große, teure und tonnenschwere Plattenspieleraltäre zu Hause stehen haben, um das Optimale aus der Rille zu holen. Weit gefehlt, der Durchschnittswert der verkauften Plattenspieler ist in seiner Gänze recht niedrig. In vielen neu zusammengestellten oder ergänzten Anlagen stehen günstige Möhren oder gebrauchtes Zeug (was ja oftmals viel besser ist, wenn man es korrekt aufarbeitet). Auch hier trifft man nicht auf absolute Qualität, was mir wiederholt zeigt, dass es darum auch gar nicht geht, sondern um das Archaische.

Ich hatte jahrelang einen Thorens TD 320 Mk. III (mit Denon DL 160) und somit ein recht ordentliches Gerät. Ich hatte einige wirklich tolle LPs, die in der Tat jedem CD-Pendant haushoch überlegen waren, es gab sicher auch genügend Gegenbeispiele, doch trotz wirklich guter Qualität nutzte ich das Ding immer seltener. Es nervte einfach: Platte vorsichtig rausholen, kurz säubern, Tonarm auflegen und nach 20 Minuten die Seite wechseln. Irgendwann hätte ich einen Abnehmer kaufen müssen; Riemen auch noch. Sorry, aber wie bescheuert ist das denn? Das hat mit Emotionen nix zu tun, das sind historisch- technisch bedingte Unzulänglichkeiten eines alten Mediums. Aber ich weiß, das genau das auch ein Punkt der Faszination dieser Geräte ist. Man kann ihnen auch mit nur wenigem Verständnis beikommen, muß kein Programmierer sein, um Fehler zu beseitigen. Einen Riemen oder sogar Abnehmer kann fast jeder einigermaßen Begabte wechselns.
Ich habe meine LPs dann alle verkauft und ganz zum Schluß den Thorens selbst. Er landete bei einem Sammler, es war mir aber ehrlicherweise egal. Es hat nicht wehgetan und das wird es auch nie.

Ich bin mit der CD groß geworden und auch wenn ich mittlerweile zumeist von Festplatte oder berufsbedingt mobil höre, so ist und bleibt sie für mich der emotional beste Weg, Musik zu hören UND zu besitzen. Sie ist bequem genug und ich habe etwas in der Hand und eine schöne bunte, lange und hohe Regalwand dazu. Ich kann meinem Kind die CDs und Cover zeigen und die Geschichten zurm Album erzählen, Künstler können auf den Booklets unterschreiben und sie vergeht (bisher) nicht. Ich muß mir keine Gedanken machen, dass beim Abspielen wieder etwas mehr Verschleiß auftreten kann; da wird nix kaputtgespielt. Auch nimmt sie nicht zu viel Platz weg. Und wenn die Festplatten mal alle versagen, habe ich immer noch die CDs.

Aber wird die CDs ein Revival erfahren? So eines wie die Vinyl mit wieder meßbarem Marktanteil? Genügend Material auch am Second Hand Markt wäre ja auch wahrscheinlich in 20 Jahren vorhanden. Warten wir ab, bis die letzten Läden und Händler ihre CD-Regale komplett wegrationalisiert haben.
kölsche_jung
Moderator
#30 erstellt: 12. Apr 2020, 08:39

Mr._Lovegrove (Beitrag #29) schrieb:
...
Ein Teil des Erfolges der Vinyl liegt aber genau darin begründet. Sie ist analog! Sie ist somit automatisch ritualisiert. Es gibt keine digitale Verbindung zum Menschen; kein Internet, kein Smartphone, kein Betriebssystem, keine Festplatte und somit keine Moderne; es liegt nichts zwischen ihr und dem Nutzer.
...

sorry ... ws für ein esoterischer Unfug ...
ich persönlich bin ja mit Platten aufgewachsen, besitze n paar tausend und bin kein Wiedereinsteiger ...

Platten sind für mich das, was sie immer waren ... Tonträger ... zu machen habe ich ein sehr persönliches Verhaltnis, weil es besondere Erinnerungsgegenstände an besondere Momente/Personen sind ... ansonsten Tonträger mit iaR Musik ... um damit allerdings in Verbindung zu treten benötige ich nen Tonabnehmer mit Nadel, n Entzerrerverstärker, allerlei Kabel, Verstärker, Lautsprecher und Strom aus der Steckdose ... steht also ne Menge Technik zwischen mir und der eingepressten Musik ... is aber egal ...
Mr._Lovegrove
Inventar
#31 erstellt: 12. Apr 2020, 08:58
Ich meinte das mit dem Dazwischenstehen ja auch eher auf der Ebene der Moderne und des heutigen Lebens mit der vernetzten Technik, die uns immer und überall online sein lässt.
Dass das kein esoterischer Unfug ist, kann ich aus meinem direkten Freundeskreis berichten; ich habe einen Kumpel, der genau deshalb auf Vinyl umgestiegen ist. Der hatte vorher nie LPs, aber seit einigen Jahren ist das für ihn genau das, was ich berichtet habe.

Wie sonst soll sich denn der anhaltende Erfolg der LP gerade bei einem Publikum erklären, dass eben nicht schon immer Vinyl gekauft und bessesen hat? Das sind doch nicht alles High End Freaks, die dem Clearaudio seine Lagerhallen leer kaufen. Und das sind auch nicht alles Käufer einer Genaration, die mit LP aufgewachsen und treu geblieben ist. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass die "neuen" Käufer das Medium LP völlig emotionsfrei als reines Überträgermedium von gewisser Qualität sehen. Durch Hi Res und Losless Streams wissen sie es ja u.U besser. Nostalgischer Erinnerungen an früher werden es auch nicht immer sein. Es hatten mit Sicherheit nicht alle von denen Mütter oder Väter mit fetten LP Sammlungen und schwelgen nun in Kindheitserinnerungen. Die gibt es natürlich auch. Aber es muß multiple Gründe für ein derartiges Phänomen geben. Und da spielen archaische Denkweisen sicher auch eine Rolle.
kölsche_jung
Moderator
#32 erstellt: 12. Apr 2020, 09:20

Mr._Lovegrove (Beitrag #31) schrieb:
... Wie sonst soll sich denn der anhaltende Erfolg der LP gerade bei einem Publikum erklären, dass eben nicht schon immer Vinyl gekauft und bessesen hat? ...

Hipsterbart, Männerdutt ... Presseberichte, völlig unverstandene Berichte über den Loudnesswar, Marketing ...


Wish
Stammgast
#33 erstellt: 12. Apr 2020, 10:55
Schöne Zusammenfassung Mr._Lovegrove in #29, kann ich für mich weitgehend so übernehmen.....

Mein alter Thorens TD 320 steht hier zwar immer noch, inkl. der rund 100 LP's aus Jugendzeiten, aber die sind nahezu alle als CD ersetzt worden, und die, bei denen das nicht möglich war, konnte ich 2015 sogar noch einigermassen passabel rippen.....

Heute nutze ich den Dreher noch durchschnittlich einmal im Jahr, und sei es nur um festzustellen, dass ich mich bei meiner CD-Sammlung aus den letzten 35 Jahren nach wie vor bestens aufgehoben fühle.....

Zaianagl
Inventar
#34 erstellt: 12. Apr 2020, 11:32

Und ich prophezeie eines: CDs werden die neuen LPs sein.


Mit CDs wird das nicht passieren, sie haben ganz einfach nicht dieses esoterische Schwurbelpotenzial, sei es Entschleunigung, haptische Erfahrung oder natürlicher Klang.

Und sollte jemand tatsächlich irgendwann noch Wert auf ein physische Tonträgersammlung legen, so wird es eben genau das sein.
Aber halt kein Befindlichkeitsbullshit...
Mr._Lovegrove
Inventar
#35 erstellt: 12. Apr 2020, 12:54

Zaianagl (Beitrag #34) schrieb:

Und ich prophezeie eines: CDs werden die neuen LPs sein.

Mit CDs wird das nicht passieren, sie haben ganz einfach nicht dieses esoterische Schwurbelpotenzial, sei es Entschleunigung, haptische Erfahrung oder natürlicher Klang.

Nun, das sei sogar mal dahingestellt. Selbst in der Blüte Ihres Lebens gab es schon Esoterikansätze, die die der LP teilweise überschritten. Ich sage nur folgende Stichworte: schwarzer Rand, Anfasen, Gläss Soundimprover, Furutech Demagnetizer, Reinigungsspray, D/A Wandler Tuning, externe Netzteile für Grundig CD 100, Gold CDs, Riemenantrieb, Plattentellerlaufwerk, externe Clock..........

Wenn man diesen Ansatz in Verbindung mit einer gewissen Zeitverstreichung ist es durchaus denkbar, dass nachfolgende Generationen eben genau diese Schwurbelei für sich entdecken und auch wieder CDs anmalen, über Upsampling diskutieren und gebrauchte Furutechs bei ebay für horrend Geld ersteigern.

Und gerade der Klang wird dann weiteres Diskussionspotenzial bieten; Stichwort CD gegen mp3.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 12. Apr 2020, 12:55 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#36 erstellt: 12. Apr 2020, 13:28
Die von dir genannte Golohrenaktionen werden weitgehend von HiRes Streaming usw abgelöst.
Und auch da bringt Hardware genug Potenzial zum Kollektivmastur.... .
Man schaue sich nur die einschlägigen Freds Richtung Klangqualität der Netzteile von Routern oder Switchen an...
vampula
Stammgast
#37 erstellt: 12. Apr 2020, 17:59

Nun, das sei sogar mal dahingestellt. Selbst in der Blüte Ihres Lebens gab es schon Esoterikansätze, die die der LP teilweise überschritten. Ich sage nur folgende Stichworte: schwarzer Rand, Anfasen, Gläss Soundimprover, Furutech Demagnetizer, Reinigungsspray, D/A Wandler Tuning, externe Netzteile für Grundig CD 100, Gold CDs, Riemenantrieb, Plattentellerlaufwerk, externe Clock..........

und nicht zu vergessen die RÖHREN CD Player von Luxman
Django8
Inventar
#38 erstellt: 12. Apr 2020, 20:29
Geile Diskussionen - ich mag das Leute !

Nur um mal was kurz aufzunehmen:

Ich bin mit der CD groß geworden und auch wenn ich mittlerweile zumeist von Festplatte oder berufsbedingt mobil höre, so ist und bleibt sie für mich der emotional beste Weg, Musik zu hören UND zu besitzen. Sie ist bequem genug und ich habe etwas in der Hand und eine schöne bunte, lange und hohe Regalwand dazu. Ich kann meinem Kind die CDs und Cover zeigen und die Geschichten zurm Album erzählen, Künstler können auf den Booklets unterschreiben und sie vergeht (bisher) nicht. Ich muß mir keine Gedanken machen, dass beim Abspielen wieder etwas mehr Verschleiß auftreten kann; da wird nix kaputtgespielt. Auch nimmt sie nicht zu viel Platz weg. Und wenn die Festplatten mal alle versagen, habe ich immer noch die CDs.

Ja - genau !

Und schliesslich:

und nicht zu vergessen die RÖHREN CD Player von Luxman

Schei**e ja - so ein Teil ist an meiner Wohnzimmeranlage (D103u) auch im Einsatz . Habe ich vor Jahren mal als *defekt" geschenkt gekriegt. Einen Defekt konnte ich an dem Player nie feststellen (scheint sich von alleine "geheilt" zu haben zu haben ) und gut schaut er aus, aber die ganze Röhren-Sache ist m.E. eindeutig Voodoo .

Schönen Osterabend Euch Allen
Django
vampula
Stammgast
#39 erstellt: 13. Apr 2020, 10:04
Bei den CD`s spielt auch die Aufmachung eine Rolle,zb.als ich die Metalica death magnetic kaufte am Tag als diese rauskam war noch ein 20 seitiges Booklet dabei und das Kreuz wurde durch das ganze Booklet gestanzt.Diese wird wesentlich höher gehandelt als die nachfolgenden Ausgaben wo es diese Aufmachung nicht mehr gab.Da ist bei Metall ein wesentlicher grösserer kreativer Ansatzpunkt.

Dann gibt es noch die wirklich rare CD`s mit limitierten Auflagen,so habe ich zb. eine CD von Paul Mccartney`s elektronik Projekt THE FIREMAN die extrem selten zu finden ist.
Desweiteren gibt es ja noch die Japan CD`s das sind so manche Perlen darunter.
Ob die CD`s nun die neuen LP`s sein werden muss wohl jeder selbst entscheiden.

Meinerseits wahr ich damals bei der Einführung der CD`s total aus dem Häuschen, das ist heute nach wie vor so,wenn eine CD auf den Markt kommt deren Aufnahme so gut ist das ich meinen Ohren nicht mehr trauen kann.Wobei irgendwann muss dies auch mal ausgereitzt sein oder auch nicht....wer weiss es.Aber meine Ohren werde es irgendwann nicht mehr hören.

Habe mir so um die 2010er dann und wann auch mal wieder eine Neuauflage eine LP gegönnt.
Das ist oder besser war für mich fast immer ein Reinfall(Knistern,schlechte Pessung durch das Presswerk ect..)
also wieder aufgegeben,obwohl es eine Menge von Neuauflagen aus dem Bereich Krautrock gibt,das mich eigentlich sehr interessiert,auch wegen der Cover`s.Aber nein ich werde bei den CD´s bleiben
Absolut ein Meilenstein in der Geschichte.


[Beitrag von vampula am 13. Apr 2020, 10:16 bearbeitet]
Django8
Inventar
#40 erstellt: 14. Apr 2020, 08:02
Das ist oder besser war für mich fast immer ein Reinfall(Knistern,schlechte Pessung durch das Presswerk ect..)
Habe mir in den letzten Jahre zweimal eine "neue" Pressung gekauft und machte dieselben Erfahrungen


Absolut ein Meilenstein in der Geschichte.

Das meine ich auch !
SonyKassettenkaiser
Inventar
#41 erstellt: 25. Apr 2020, 17:44
Hat hier eigentlich schonmal jemand gemerkt, das es jetzt so langsam aber sicher mit neuen CD Rohlingen zu Ende geht?
maky100
Inventar
#42 erstellt: 26. Apr 2020, 09:14
Nein, meine letzte selbstgebrannte liegt viele Jahre zurück.
Mr._Lovegrove
Inventar
#43 erstellt: 26. Apr 2020, 09:26
Und vieler meiner sind trotz hoher Qualität schon im Eimer. Ich sehe da auch keinen rationellen Grund mehr drin. Außer man hat innerhalb seiner Anlage wirklich keine Möglichkeit, Files abzuspielen. Aber selbst das ist mit einem Bluetooth Dongle ja einfach gelöst.
Rascas
Inventar
#44 erstellt: 26. Apr 2020, 09:59
Ob es einen "Hype" für die CD gibt oder nicht, ist mir relativ egal. Die Faszination von Vinyl ist zumindest für mich das Mechanische und das Analoge. Wenn man so will: das Gestrige.

Das fehlt der CD naturgemäß. Vielleicht wird es irgendwann für den Anfang des Digitalen stehen.

Was man bei der CD im Vergleich zu Vinyl gerne übersieht: Bei Vinyl würde ich die Hoch-Zeit mal zwischen Mitte der 60er bis Mitte der 80er definieren. Das sind gerade mal 20 Jahre. Ab Mitte der 80er bis heute ist die CD der dominierende haptische Datenträger. Das sind jetzt schon mal locker 35 Jahre! Ausserdem waren (und sind) die abgesetzten Mengen an CD's ungleich höher.

Was mich jetzt schon an der CD fasziniert: der Standard, der in den 70ern entwickelt wurde, ist heute immer noch gültig, obwohl gerade die "digitale Welt" sich enorm weiter entwickelt hat.

Für mich bietet die CD immer noch einige Vorteile gegenüber "downloads" und gegenüber "Streams" so wie so. Bei "download" fehlt eben das Haptische. Fehlt bei "Streams" ebenso. Da fehlt aber darüber hinaus der "Besitz". Dadurch ist das immer sehr flüchtig. Für Konsumenten, die immer nur auf der Suche nach dem "Neuem" sind, sicher perfekt. Für Jäger und Sammler denkbar ungeeignet. Wo liegt die Befriedigung, wenn immer alles für jeden verfügbar ist?

Die CD bietet die Vorteile aus beiden Welten, weil sie problemlos in reine Daten überführt werden kann. Damit ist sie "download"-Daten ebenbürtig plus dem Mehrwert des Haptischen, wozu ja auch das Artwork gehört.

Im Augenblick werden CD's verschleudert. Durch die schiere Menge und durch das schlechte Image, was zum guten Teil durch die Musikindustrie gefördert wird, wird sich das "auf Sicht" auch nicht ändern.

Wenn man jetzt also anti-zyklisch handelt bekommt man meines Erachtens viel geboten. Ich für meinen Teil habe mich erst mal wieder vom streamen abgewendet und fülle die paar Repertoire-Lücken mit günstigen CD's. Ab und zu kaufe ich besondere Schätzchen, die auch was kosten dürfen. Was es gar nicht auf CD gibt oder dort keinen richtigen Sinn macht, kaufe ich auch schon mal als download (ich denke da z.B. an Tool-Fear Inoculum. Machte als CD für mich wenig Sinn, da durch Schnick-Schnack zu teuer und zu allem Überfluss auch noch gekürzt. Als HiRes-download besser und günstiger. Oder aktuell Peter Gabriel-Flotsam and Jetsam. Geniale Zusammenstellung von Raritäten, die es nur als download gibt. Für Fans ein Muss!).

Und dann gibt es noch special-interest, die für mich als Vinyl "Sinn" machen.

Wir leben also in einer "brave new world", wo alles möglich ist und nicht alles Sinn macht. Was Sinn und Spass macht, muss jeder für sich entscheiden. Ich würde die CD noch lange nicht abschreiben!

Und hoffentlich wird es sehr viel später ein "Hype". "Hype" heißt ja auch, dass es wieder teurer wird. Sowohl Soft- als auch Hardware... Dann lieber so, wie es jetzt ist...
SonyKassettenkaiser
Inventar
#45 erstellt: 26. Apr 2020, 12:29
Ich höre halt mehr gebrannte CDs auf meinen Playern als originale. Schon alleine, wenn man sich Downloads auf CD brennt oder Platten digitalisiert. Ordentlich, nicht irgendwelche Grusel-USB-Fräsen. Da brauche ich schon immer wieder leere CDs. Und das dumme daran ist ja, wenn was beim brennen schief geht (was sehr, sehr selten passiert) ist der Rohling nur noch Plastikschrott. Eine Kassette nehme ich einfach nochmal auf.

Mir geht es eher darum beim Musikgenuss nicht auf irgendwelche "normalen" Computer angewiesen zu sein. Die sind im Gegensatz zum CD Player nicht sofort an, können abstürzen und dabei übelst laute Töne über den Audioausgang produzieren. Dazu kommt noch der Software Support; ich glaube nicht, das Wave Files in 20 Jahren noch auf jedem Comsumer Betriebssystem abspielbar sind. Und bis auf eine gebrannte CD (no Name) ist mir noch keine gebrannte nach wenigen Jahren verstorben. Entweder, die liefen gleich nicht, oder immer. Und deshalb brauche ich Rohlinge.


Die Faszination von Vinyl ist zumindest für mich das Mechanische und das Analoge. Wenn man so will: das Gestrige.

Das fehlt der CD naturgemäß.


Finde ich so nicht. Die CD hat auch ein Booklet, die kann man auch in die Hand nehmen, ist halt alles nur im Maßstab kleiner. Eine Festplatte kan ich auch in die Hand nehmen, aber da gibt es kein Booklet und da sind so viele Alben drauf... das ist wie eine verschlossene Kiste voll mit Schallplatten oder CDs. Kann ich auch in die Hand nehmen, aber nicht reinschauen.


[Beitrag von SonyKassettenkaiser am 26. Apr 2020, 12:32 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#46 erstellt: 26. Apr 2020, 12:35
Womit brennst du denn deine CDs?
SonyKassettenkaiser
Inventar
#47 erstellt: 26. Apr 2020, 12:35

Womit brennst du denn deine CDs?


Mit meinem PC
Zaianagl
Inventar
#48 erstellt: 26. Apr 2020, 12:36
Merkst du was?
SonyKassettenkaiser
Inventar
#49 erstellt: 26. Apr 2020, 12:40

Merkst du was?


Ja


Ich hätte auch noch einen ganz alten Laptop da, der auch brennen kann
Der kann das sicher auch noch in 20-30 Jahren
Zaianagl
Inventar
#50 erstellt: 26. Apr 2020, 12:42
Dann kann er auch (von Festplatte, Stick etc) abspielen.


[Beitrag von Zaianagl am 26. Apr 2020, 12:43 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#51 erstellt: 26. Apr 2020, 13:08

SonyKassettenkaiser (Beitrag #45) schrieb:
Ich höre halt mehr gebrannte CDs auf meinen Playern als originale. ... Downloads ... oder Platten ...

ja, halbwegs modern wäre es halt, direkt auf die DLs zb übers NAS zuzugreifen ... oder n stick mit xxxGB ...
Platten digitalisiere ich zwar auch, bei mir landen die aufm stick, der dann fürs auto is ... warum ich die zuhause via gebrannter cd hören sollte?... da stehen genug dreher und platten rum ... oder halt über den netzspeicher ...


... ich glaube nicht, das Wave Files in 20 Jahren noch auf jedem Comsumer Betriebssystem abspielbar sind. ...

weil wave so ein außergewöhnlich seltenes spezialformat ist?

man kann übrigens auf aktuellen rechnern problemlos c64-spiele spielen ...
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