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Der Jazzrock – Fusionen, Helden, Platten (eine Geschichte)

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crim63
Inventar
#701 erstellt: 28. Aug 2021, 13:23
OOhhh, da bin ich gespannt, Al Di Meola aus 1990 kenn ich gar nichts.

Gruß Maik
Mr._Lovegrove
Inventar
#702 erstellt: 28. Aug 2021, 17:07
Oha, ich sehe gerade, dass die Di Meola erst 1991 erschienen ist. Gemeint hatte ich die "World Sinfonia". Na ja, kommt sie halt für 1991 dran. Dann gibt das einen feinen Doppelschlag mit dieser anderen Scheibe von ihm. Na, wie heißt noch... ich komm nicht drauf....
arnaoutchot
Moderator
#703 erstellt: 29. Aug 2021, 12:28
Na, dann will ich mal noch ein bisschen stören, bevor wieder der Saiten-Schwurbler Aldi aufzieht ...

Peter Brötzmann hat 1990 mit Sohn Caspar Brötzmann eine Platte namens Last Home gemacht (Pathological Records UK). Der Sohn spielt eine verzerrte Metal-Elektrogitarre mit Clustern, Tonsplittern und Noise jedweder Art, der Vater ist am Bass- und Tenorsaxophon und an der Tarogato zu hören. Das ist Free rockender Jazz, sicherlich nicht für jeden, aber ich finde es höchst amüsant, alleine schon das Cover ...

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Mr._Lovegrove
Inventar
#704 erstellt: 29. Aug 2021, 18:10
Etwas, was man sicher auf keinen Fall bei Zahnschmerzen hören sollte?

Ich habe hier noch drei gerade klanglich exquisite Scheiben auf der Liste für 1990, danach rückt Di Meola immer näher.

Pat Coil
Pat Coil
Steps, 1990

Ich nehme mal den Auszug aus meiner Akte:
"Diese vom aus Missouri stammenden Keyboarder Pat Coil eingespielte CD scheint eigentlich ein Paradebeispiel für eher leichte und rein auf guten Klang getrimmte Musik zu sein. Aber Coil macht seine Fusionmusik aus Überzeugung. Und weil diese Stilart weltweit viele Freunde hat, sei deshalb gesagt, dass er für dieses Album einige Gaststars wie Tom Scott oder Paulinho da Costa an Bord geholt hat, um so kompetenten wie gut gelaunten Fusion Jazz zu spielen, der leicht, aber nie zu oberflächlich geworden ist.
Der wahre Knaller dieses Albums aber ist die Produktion. Die wie immer bei Sheffield Lab live im Studio eingespielten Tracks sind einfach perfekt ausbalanciert. Die Instrumente sind greifbar und mit Körper abgebildet, die Dynamik ist enorm hoch. Durch die äußerst transparente Aufzeichnung spürt
man den Geist der Sessions und man fühlt sich wie ein Zuhörer im Studio."

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Thom Rotella Band
Without Words, 1991

Rotella hat sein Rezept, welches seinen Erstling auf dmp so erfolgreich gemacht hatte, kaum verändert. Wieder erklingt diese gefällige und doch auch zeitweise poetische Mischung aus lockerster Fusion und akustischer Geschichtenerzählerei. Der Opener "Since I met you" lief damals in einem meiner "zweiten Wohnzimmer", dem angestammten High End Dealer vor Ort, öfters mal auf allerlei Boxen zumeist britischer Herkunft. Ich mag den Song deshalb immer noch gerne. Zumal das Team auf der zweite Platte klanglich gegenüber dem Debüt noch ein richtiges Pfund draufgelegt hat. Das ist audiophiler Klang in Reinkultur.

cf
Chico Freeman
Sweet Explosion, 1990

Acoustic Bass, Electric Bass – Alex Blake
Drums – Tommy Campbell
Keyboards, Piano, Vocals – Delmar Brown
Percussion – Norman Hedman
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone, MIDI Controller – Chico Freeman

Dieser teils ultrascharfe Livemitschnitt des aus Chicago stammenden Saxophonisten ist da inhaltlich schon eine ganz andere Nummer. Mag das Quintett mit "Peaceful Heart" sogar sehr harmonisch und gar verhalten beginnen, so ist man spätestens beim gemäß des Titels exotisch anmutenden "Exotic Places" gefangen in einer faszinierenden und weltumspannenden Musik, in der Freeman & Co alles aufbieten, was bis dato moderne Fusion zu bieten hat. Komplexe Rhythmen, harte Bässe, konterkarierende und teils progig anmutende Keyboardlinien und allerlei weltmusikalische Sprengsel treffen auf Freemans mal kreischend- freies und mal poetisches Saxophon. Diese Konzertaufnahme kann zu den besten Fusionaufnahmen ihrer Zeit gezählt werden, gerade deshalb, weil es eben kein seichter Jazzrock ist, sondern das ganze Gegenteil.
Zumal die Produktion mit bebenartigen Bässen und teils gnadenloser Direktheit und harten Impulsen zu den besten Ihrer Art gehört. Das Stück "Exotic Places" findet sich dementsprechend auf der ersten STEREO Hörtest CD, die ihrerseits zu den besten audiophilen Samplern gezählt werden darf.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 29. Aug 2021, 18:53 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#705 erstellt: 29. Aug 2021, 19:26

Mr._Lovegrove (Beitrag #704) schrieb:
Etwas, was man sicher auf keinen Fall bei Zahnschmerzen hören sollte? :X


Was, den Pat Coil ? Ja, da besteht die Gefahr, dass ich Zahnschmerzen bekomme ! Die Brötzmann Family heilt diese !


[Beitrag von arnaoutchot am 29. Aug 2021, 19:27 bearbeitet]
vampula
Stammgast
#706 erstellt: 30. Aug 2021, 06:33

Ja, da besteht die Gefahr, dass ich Zahnschmerzen bekomme

das kann eigentlich nicht der Fall sein da das hören von Pat Coil zu einer Zahnversiegelung (Fissurenversiegelung) führt,also zur Verhinderung von Karies
arnaoutchot
Moderator
#707 erstellt: 30. Aug 2021, 10:39
Hier noch etwas weniger zuckerhaltiges aus 1990: Dick Heckstall-Smith - Live 1990 - L&R 1990. Dick Heckstall-Smith (ts, Graham Bond, Mayall, Korner, Colosseum), John Etheridge (g, Soft Machine), Rainer Glas (b) und Joe Nay (dr, Naura, Kriegel) fusionieren hier recht hörenswert bluesigen Rock mit Jazz. Aufgenommen ist die Platte im Erlanger E-Werk. Sie war wohl auch die letzte Platte von Joe Nay, der später in 1990 durch einen Autounfall ums Leben kam. Wer mit den Namen oben etwas anfangen kann, sollte mal reinhören (Streamer und YT haben es).

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vampula
Stammgast
#708 erstellt: 31. Aug 2021, 06:23
bevor die besagte Scheibe besprochen wird und die Messer fliegen , noch was zu 1990
Béla Fleck and the Flecktones (1990)
Béla_Fleck_and_the_Flecktones_(Béla_Fleck_and_the_Flecktones_album_-_cover_art)
ist nicht so mein Ding,liegt wohl am Banjo des Herrn Bela,ohne seine begnadete Virtuosität absprechen zu wollen.
arnaoutchot
Moderator
#709 erstellt: 31. Aug 2021, 08:51

vampula (Beitrag #708) schrieb:
bevor die besagte Scheibe besprochen wird und die Messer fliegen ;)


Herrje, hier und im Jazz-Thread wird jetzt Spannung aufgebaut ! Ist doch alles nur Spiel und Spass ... Friede ...

Um den Weg ins nächste Jahr einzuleiten und die Wogen etwas zu glätten: 1991 war das Jahr, als Miles Davis von uns ging. Er war - da werden mir wenige widersprechen - für diesen Thread hier wohl der wichtigste stilbildende Musiker. Sony/Columbia hat 2002 seine Aufnahmen von 1973 bis 1991 in Montreux in einer schönen 20-CD-Box zusammengefasst. Genau betrachtet ist es ein Konzert aus 1973 und dann 1984 bis 1991 jedes Jahr ein Auftritt auf dem berühmten schweizerischen Festival (ausser 1987). Musikalisch ist es naheliegend der späte Miles aus der Marcus-Miller-Phase, auch wenn dieser nie live in Montreux mitspielte (? - die Besetzungslisten sind unübersichtlich). Leider war ich nie dort und konnte mich auch nie zum Kauf der inzwischen sehr teuer gewordenen Box durchringen ... lohnt sich in weiten Teilen aber sicherlich.

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HansFehr
Inventar
#710 erstellt: 31. Aug 2021, 09:20

arnaoutchot (Beitrag #709) schrieb:
Leider war ich nie dort

Schade. Montreux war toll. Inzwischen hat das Festival kaum mehr etwas mit Jazz zu tun.

Der letzte Auftritt von Miles Davis. Arrangements von Gil Evans. Quincy Jones überraschte mich positiv. Ich werde zum 30. Todestag Ende September die Blu-ray wieder mal spielen.

Miles & Quincy - Live At Montreux
1991



Nachtrag. Eine kleine Anekdote. Live in Montreux 1985. Ein heißer Juli-Tag. Ich hatte das teuerste Ticket. Zur Pause bin ich kurz raus, kam aber wegen Überfüllung nicht mehr rein. Es folgte ein Highlight für mich. Ich durfte in den Übertragungswagen vom Schweizer Fernsehen beim Casino. Herrlich die ganzen TV-Monitore. Es lief gerade Time After Time.


[Beitrag von HansFehr am 31. Aug 2021, 09:31 bearbeitet]
vampula
Stammgast
#711 erstellt: 31. Aug 2021, 11:52

Ist doch alles nur Spiel und Spass ... Friede ..

aber natürlich
Mr._Lovegrove
Inventar
#712 erstellt: 31. Aug 2021, 21:55
Na dann zucke ich mal die Klinge
Al Di Meola
Al Di Meola
Kiss My Axe, 1991

Acoustic Bass – Tony Scherr
Acoustic Guitar, Electric Guitar, Guitar Synths, Keyboards – Al Di Meola
Congas – Gumbi Ortiz
Drums – Omar Hakim, Richie Morales
Electric Bass – Anthony Jackson, Tony Scherr
Grand Piano – Barry Miles
Percussion, Voice – Arto Tuncboyaciyan
Synthesizer – Rachel Z

Die Vorgeschichte zu dieser Platte ist höchstinteressant. Al Di Meola und Produzent Barry Miles, sowie Danny Mockensturm als Synth- Programmierer wollten das Album nämlich ursprünglich in einer ganz anderen Form herausbringen. Sie produzierten zu dritt und ganz ohne Band und Musiker, nur mit Hilfe von Synthies und Maschinen (und Gitarren selbstverständlich) die komplette Platte fertig aus. Doch Di Meola gefiel das anscheinend nicht so sehr, wie eine Platte mit Livemusikern. Und so sammelte er seine Truppe zusammen und spielte mit ihr ein paar Gigs, bevor er dann mit allen ins Studio ging und die ganze Platte neu und zumeist Live in Studio einspielte. Einer dieser phänomenalen Gigs wurde auf Video festgehalten und 1992 sogar von Pioneer als "Live at the Palladium" auf Laser Disc veröffentlicht. Gibts auch bei Youtube:

Zu hören und zu sehen sind zumeist Stücke der späteren "Kiss my Axe" und das in nahezu den Arrangements, die man auf der Platte schließlich auch hört.

Sicher hat jeder eine andere Meinung und bei Al Di Meola sind sich viele Fans einig, dass die ersten drei oder vier Platten in seiner Karriere immer noch seine besten sind. Ich hingegen halte "Kiss my Axe" für sein vollkommenstes Werk. Nicht nur, dass es meine allererste Jazzplatte war und sie mich in den Sog der improvisierten Musik hineingezogen hat, sondern weil sie der Höhepunkt im zweiten Stadium seiner Entwicklung als Gitarrist und Komponist ist.
Auf der Scheibe sind einige Sounds und Stilistiken zu hören, die der Gitarrist während seiner Zeit bei Manhatten Records und auf den drei Platten für das Label entwickelt und entworfen hatte. Doch "Kiss my Axe" lässt die Melancholie und die Nachdenklichkeit in den Hintergrund rücken. Die Platte ist ein faszinierendes und farbenfroh schillerndes Panoptikum mit Einflüssen aus aller Welt. Afro, Latin, klassischer Jazzrock, all das ist zu hören und das in einer hochspannenden Mischung.
Auch solistisch bewegt sich der Virtuose in ganz eigenen Gefilden und auch unter diesem Gesichtspunkt halte ich die Platte für den Höhepunkt seiner Karriere. Und gerade eben, weil er nicht andauernd die Tour de Force fährt, sondern auch mal geschmeidig bis poetisch soliert. Es gibt natürlich wieder die Les Paul (wenn auch eine andere als auf "Elegant Gypsy"), aber eben auch sein wunderschönes Spiel auf der Gibson 175 zu hören (die er später verkauft hat, was er mittlerweile bereut).
Und da wären ja noch seine Mitstreiter, teils langjährige Weggefährten, mit denen Di Meola die Platte zu jeder Sekund hörbar mit viel Freude und großenteils live im Studio eingespielt hat; wie z.B. sein Buddy Gumbi Ortiz oder der geniale Anthony Jackson oder auch Arto Tuncboyaciyan, der den Opener "South Bound Traveler" mit seiner einzigartigen Stimme unterlegt. Die ganze Truppe, aber sicher auch einige farbenreiche Keybaordsounds, sorgt dafür, dass das Album immer hochspannen ist, dabei aber jedes Stück anders klingt, jedes Stück ganz eigen.

Und da das Album auch noch klanglich nahe am Maximum und in einem bis heute gültigen High End Klang produziert wurde, kann ich es nur für ein Meisterwerk halten.

Ich muss zum Schluß noch kurz auf das Cover eingehen. Es mag sein, dass eine nackte Frau (in diesem Fall das Model Alia Jordan) auf dem Cover eine eher plakative und nur aufreizende Wirkung zwecks Verkaufssteigerung erwirken soll, doch Di Meola wollte hier provozieren. Auch der Albumtitel war eine Provokation und eine Ansage an die Plattenindustrie und seine Kritiker. Ich gestehe ein, dass mich das Cover damals fasziniert hat. Ich wollte unbedingt wissen, was dahinter steckt. Und das ist ja immerhin eine ganze Menge.....

Ach ja, der Meister hat im gleichen Jahr ,und das sogar noch vor dieser Platte, eine weitere, ganz andere veröffentlicht. Dazu komme ich dann noch.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 01. Sep 2021, 06:18 bearbeitet]
crim63
Inventar
#713 erstellt: 31. Aug 2021, 22:28
Hallo !

Sehr schön Michael, ich habe gestern bei Youtube mal reingehört und das was ich hörte hat mir ausgereicht um mich für einen Kauf zu entscheiden.
Gut, Vinyl wird es nicht werden der andere Michael hat ja die Preise vorgestellt aber eine CD ist doch noch erschwinglich.
Wenn ich so sehe was Al Di schon alles herausgebracht hat habe ich ja im Vergleich dazu nichts im Regal, aber von dem was ich habe ist bisher
nur ein Ausrutscher zu verzeichnen ( Scenario ) alles andere ist allerfeinste Musik.
Ich muß sagen ich bin und bleibe Al Di Meola Fan.

Gruß Maik


[Beitrag von crim63 am 31. Aug 2021, 22:28 bearbeitet]
vampula
Stammgast
#714 erstellt: 01. Sep 2021, 06:25

Und da das Album auch noch klanglich nahe am Maximum und in einem bis heute gültigen High End Klang produziert wurde

absolut
habe mir die Platte vor kurzem mal wieder unter großer Lautstärke reingezogen,meine alten betagten BM6 waren entzückt.

Die Platte ist ein faszinierendes und farbenfroh schillerndes Panoptikum mit Einflüssen aus aller Welt. Afro, Latin, klassischer Jazzrock, all das ist zu hören und das in einer hochspannenden Mischung.

auch Zustimmung,wenn man diese Platte jemand vorspielt der sie nicht kennt oder den Interpreten der bekommt große Augen,ging einige Bekannten von mir so.
Aber einfach nicht zu oft auflegen oder einlegen,das ging mir so,dann verfliegt die Freude an dieser Platte.Es sind nun mal 30 Jahre .Am Anfang lief sie fast in Dauerrotation,darf man nicht machen,immer schon wegschließen(das gefällt den Skeptikern der Platte wieder,ich weiß ).
Wer sie mag liebt sie,andere eben nicht
arnaoutchot
Moderator
#715 erstellt: 01. Sep 2021, 08:18
Puh, was kann ich gegen so viel Euphorie einwenden ...

Ich versuche es mal mit Baustoffen auszudrücken: Während die ersten Platten Di Meolas aus den 1970ern für mich nach edlen Hölzern, Samt und Seide klangen, so herrscht bei einer Kiss My Axe Beton, Glas und vor allem über die teilweise recht angestaubten Synthie-Sounds Plastik vor. Inhaltlich ist sie besser als einige Vorgänger von ihm, viel aus der Zeit kenne ich auch nicht, aber entgegen Maik werde ich wohl kein DiMeola-Fan mehr. Klanglich, da muss ich beipflichten, ist sie wirklich sehr gut. Deswegen habe ich sie mir auch nach einer Empfehlung von Michael (Lovegrove) im Audiophiler-Jazz-Thread gekauft vor vielen Jahren. Nun, lassen wir es dabei bewenden.

Lustigerweise stiess ich bei den Recherchen für das Jahr 1991 auf eine Platte, die mich ein wenig an DiMeola erinnerte: Auf den jungen Gitarristen mit dem schönen Namen Richie Kotzen - Electric Joy - Roadrunner 1991. Kotzen gehört in die um 1990 sehr populäre Riege der Saitenvirtuosen wie Satriani, Malmsteen oder Vai. Er hat dabei aber einen leicht funkigen und jazzigen Einschlag, während ein Malmsteen zB eher von der Klassik beeinflusst ist. Grundsätzlich bleibt es aber natürlich härterer Rock mit einer frickelig-virtuosen E-Gitarre ... wie bei Aldi. Das ist aber frisch, ohne Plastik (um bei den Baustoffen zu bleiben), nur mit etwas Metall .... lieber Kotzen als Aldi, möchte ich sagen (sorry, der musste noch sein, den Spruch trug ich schon die ganze Zeit mit mir rum ... )

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vampula
Stammgast
#716 erstellt: 01. Sep 2021, 10:48

Beton, Glas und vor allem über die teilweise recht angestaubten Synthie-Sounds Plastik vor.

t,ja da machen wir gerade mal weiter mit Beton,Glas etc.

Dave Weckel - Master Plan 1991

Master-plan

Dave Weckl - Drums
Eric Marienthal - Saxophone
Jay Oliver - Keyboards, Piano
Chick Corea - Synthesizer, Piano
Michael Brecker - Tenor Saxophone
Steve Gadd - Drums
Anthony Jackson - Bass
Jerry Hey - Trumpet
Bill Reichenbach Jr.- Trombone
Tom Kennedy - Bass
Ray Kennedy - Piano
Peter Mayer - Guitar
Scott Alspach - Trumpet

übernehme einfach mal was Audio damals zitierte,weil ich es nicht besser ausdrücken kann

Länger als die anderen Mitglieder von Chick Coreas Elektric Band ließ Schlagzeuger Dave Weckl sein Solo-Album reifen - und hebt sich nun durch transparentere Arrangements und einen Sturzbach einander überlagernder Rhythmen gegenüber dem Gros seiner Label-Kollegen ab. Bei den knackigen Arrangements unterstützte der Keyboarder Jay Oliver den Klasse-Drummer, und für das solide Baß-Fundament sorgte Anthony Jackson. Höhepunkt der Disc ist das Schlagzeugduell Weckls mit Steve Gadd im Titelsong.
Jazzy
Inventar
#717 erstellt: 01. Sep 2021, 20:19
Oute mich hiermit auch als "Kiss my Axe" Erstkäufer und sogar Hörer! Lief damals viel in meinem Auto-Kassettenradio....
arnaoutchot
Moderator
#718 erstellt: 02. Sep 2021, 08:38
Aber nun wieder zurück zum Jazz im Jazz-Rock: Andy Sheppard - In Co-Motion - Antillles 1991. Elektr(on)ischer Jazz, im Fahrwasser einer in die 1990er transportierten Musik von Miles Davis. Sheppard (ts) und Claude Deppa (tp) spielen interessante Unisono-Linien, Sylvain Richardson (ex-Simply Red) dazu einen funkigen E-Bass. Ich habe das Quintett mit diesem Programm auch live gesehen auf dem Jazz-Ost-West in Nürnberg, das hat mich nachhaltig beeindruckt.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#719 erstellt: 04. Sep 2021, 08:18
So, hier nun Al Di Meola die zweite:

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Al Di Meola
World Sinfonia 1991
Acoustic Guitar – Al Di Meola
Bandoneon – Dino Saluzzi
Classical Guitar – Chris Carrington
Congas, Percussion – Gumbi Ortiz
Percussion, Voice – Arto Tuncboyacian

Auch wenn "Kiss my Axe" der eigentliche Höhepunkt in Al's Karriere ist, so ist dieses akustische Gegenstück dazu der viel deutlichere musikalische Wendepunkt in seiner Laufbahn. Dies hat mit Fusion und Jazzrock natürlich gar nichts zu tun, sondern ist u.a. Al's erste Hommage an den Tango, bzw. seinen Freund Astor Piazzolla, der mehr Einfluß auf die Musik und das Spiel vom Gitarristen hatte, als jeder andere Musiker (Chick Corea vielleicht ausgenommen).
Der Titel des Albums ist programmatisch und die Musik ist extrem komplex und doch so leicht zu verstehen. In kleiner Besetzung mit einigen ewigen Weggefährten erspielt sich Di Meola eine intensiv schmeckende Melange aus Tango, lateinamerikanischen Einflüssen und dieser so typischen bittersüßen Melancholie, die der Gitarrist auf "Cielo e Terra" schon eingebaut hatte.
Es folgten noch zwei Alben unter der Flagge der World Sinfonia und Al nahm danach noch mehrere andere Hommages an Piazzolla auf. Dass in seinem bis 2019 live spielenden Quartett mit Fausto Beccalossi der zur Zeit virtuoseste Bandoneonspieler zu hören war, ist dann wohl der ultimative Beweis, dass diese Platte zu den wichtigsten Mark- und Bausteinen in der Entwicklung des Gitarristen zählt.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 04. Sep 2021, 08:19 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#720 erstellt: 04. Sep 2021, 08:29
Apropos Chick Corea. Auch der war 1991 elektrisch aktiv und nahm eine weitere durchaus gut anhörbare Platte mit seiner Elektric Band auf:

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Chick Corea
Beneath The Mask, 1991
Bass – John Patitucci
Drums – Dave Weckl
Guitar – Frank Gambale
Keyboards – Chick Corea
Saxophone – Eric Marienthal

Die wahrscheinlich virtuoseste Frickelband der 80er und 90er (und vielleicht bis heute) schafft auch auf dieser Platte den Spagat zwischen technischer Musician's Music und immer noch ausreichender Eingängigkeit und Melodik. Coreas Kompositionen sind im ersten Anschein so locker und fröhlich, dass man auch ohne Wahrnehmung der ganzen Komplexität darin baden kann. Wenn man dann genauer hinhört, dann genießt man die ultravirtuose Arbeit eines Dave Weckl, der scheinbar vier Arme hat, dann hört man fasziniert einem John Patitucci zu und erfreut sich trotz einiger käsiger Keyboardsounds an Coreas so typischen Soli. Und ich bin kein Fan von Eric Marienthals etwas charakterlosem Ton, aber genau deshalb passt auch der hier rein.
Also im Gegensatz zu den Schnarchplatten von Spyro Gyra oder den Yellwojackets ist das hier richtig spannende Musik, die zudem in absolut bestechender Klangqualität aufgenommen wurde.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 04. Sep 2021, 08:49 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#721 erstellt: 04. Sep 2021, 08:45
Hier noch ein Highlight und eine Box, die ich seit gut 30 Jahren wie einen Schatz hüte:

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Various Artists
Montreux Jazz Festival 25th Anniversary

Hansfehr kennt und hat die 4CD Box vielleicht auch (nehme ich doch mal an). Ich habe sie Weihnachten '92 bekommen und mich tierisch über dieses teure Ding gefreut. Hier erwähne ich sie wegen der dritten CD "Casino Lights II". Anno 1982 wurde die erste "Casino Lights" veröffentlicht. Beide Discs sind Compilations mit Liveaufnahmen diverse Fusion- und Jazzrockkünstler. Die Konzerte dazu fanden allesamt 1981 statt.
Es sind u.a. dabei: Randy Crawford + Yellwojackets, David Sanborn, Al Jarreau, Mike Manieri, Neil Larsen and Buzz Felten sowie Chick Corea (auf der II). Und alle, wirklich alle Künstler sind hier in Topform zu hören, musizieren mit maximalem Spaß bei der Sache. Höhepunkte sind für mich alles von Al Jarreau, der unglaublich gut aufgelegt ist und eine Stimmakrobatik jenseits des Vorstellbaren zeigt. Aber auch Randy Crawford (auf dem Höhepunkt ihrer Karriere) und die Yellowjackets spielen fantastisch auf. Dies sind tolle Compilations in sehr guter Klangqualität, die jedem Fusionliebhaber gefallen müssten.

Hier noch das Cover der ersten "Casino Lights", die 1989 als CD erschien:
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[Beitrag von Mr._Lovegrove am 04. Sep 2021, 08:47 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#722 erstellt: 04. Sep 2021, 10:58
Hier noch etwas Amüsantes: Big Horns Bee - BHB1 - Sony Japan 1991. Eine japanische Jazz-Rock-Big-Band, die fröhlich durch den Soul-Funk-Jazz-Garten wildert. Wie üblich bei den Japanern perfekt kopiert und leicht überdreht.

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HansFehr
Inventar
#723 erstellt: 04. Sep 2021, 18:46

Mr._Lovegrove (Beitrag #721) schrieb:
Hansfehr kennt und hat die 4CD Box vielleicht auch (nehme ich doch mal an).

Die Annahme ist richtig. Es ist halt inzwischen bekannt, ich mag keine Vocals. Hängt irgendwie mit meiner Kindheit zusammen. Details sind unwichtig.

Al Jarreau ist mit seiner Stimme durchaus großartig. Aber lange konnte ich ihm nie zuhören.
Mr._Lovegrove
Inventar
#724 erstellt: 05. Sep 2021, 09:06
Also ich bin mit 1991 durch. War wenig, aber dafür teils aufregend. Für 1992 habe ich wieder mehr, aber wenig wirklich aufregendes. Das meiste auf meiner Liste ist Mainstreamfusion im Zeichen Ihrer Zeit. Die einzige wirkliche Ausnahme liefert der Meister selbst posthum. Aber wenn sich da jemand anders als erstes äußern möchte, lasse ich ihm den Vortritt.
arnaoutchot
Moderator
#725 erstellt: 05. Sep 2021, 10:16
Ich hab noch zwei 1991er. Die eine ist eine Scofield-Platte im Rahmen einer ebenfalls grösseren Jazz-Besetzung: Mike Gibbs Band - Symphony Hall Birmingham 1991. Eine illustre Besetzung mit Kenny Wheeler, Steve Swallow, John Taylor etc. und eben stark im Vordergrund John Scofield ... vermutlich bin ich deswegen nur mild begeistert, ich bin kein grosser Scofield-Fan.

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Und dann habe ich 1989 das Silent Jazz Ensemble mit ihrem gleichnamigen Erstling auf Biber Rec. übersehen. 1991 erschien mit Kashina dort auch die zweite. Beide bieten entspannte sanfte Jazz-Fusion mit leicht klassischem Einschlag und sind blitzsauber aufgenommen. Haben mir schon immer gut gefallen.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#726 erstellt: 05. Sep 2021, 15:25
Oh ja, die beiden ersten Silent Jazz Ensemble scheiben habe ich auch und schätze sie sehr. Um diesen Zeitraum herum kamen bei Biber Records viele der bestklingenden Alben am gesamten Markt heraus, die zudem oftmals auch musikalisch einfach faszinierend waren und noch sind. Die kann man alle blind kaufen.
arnaoutchot
Moderator
#727 erstellt: 06. Sep 2021, 08:05

Mr._Lovegrove (Beitrag #726) schrieb:
Um diesen Zeitraum herum kamen bei Biber Records viele der bestklingenden Alben am gesamten Markt heraus, die zudem oftmals auch musikalisch einfach faszinierend waren und noch sind. Die kann man alle blind kaufen.


Im Grunde Zustimmung, nur blind kaufen würde ich nicht ... es sind schon ein paar Sachen dabei, die eher schlecht gealtert sind und musikalisch süsslich und gefällig sind. Finde ich jedenfalls. Aber das Silent Jazz Ensemble hatte was.

Noch eine letzte 1991er von mir. Robert Wyatt - Dondestan - Rough Trade 1991. Ein Solo-Album von Wyatt, bei dem er alle Instrumente spielt und singt. Discogs führt die Platte unter Jazz Rock, was mir jetzt dazu nicht auf Anhieb eingefallen wäre. Eher Canterbury-Songwriter mit ein bisschen Exzentrik und Jazz. Aber eine hörenswerte Platte mit klugen Texten, wenn man Wyatt mag. Das Cover der Platte stammt von seiner Frau Alfreda Benge.

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vampula
Stammgast
#728 erstellt: 06. Sep 2021, 20:25

die eher schlecht gealtert

sorry,aber meinst Du schlecht gelagert,oder wie soll ich das verstehen
Mr._Lovegrove
Inventar
#729 erstellt: 11. Sep 2021, 10:20
Bevor ich zu den "Highlights" des Jahres 1992 komme, hier im Schnelldurchlauf ein paar Scheiben, die wohl eher für wahre Fans der damaligen Fusionszene sind, aber inhaltlich nicht unbedingt zu den geschichtsträchtigen Platten zählen:

GD SL

KP TR

SG y

Von oben links nach unten rechts:

George Duke - Snapshot
Mit Jazzrock oder Fusion nach Art des Threadthemas hat diese Platte eigentlich gar nichts mehr zu tun. NIcht mal mehr mit Jazz oder improvisierter Musik. Duke hat hiermit eine astreine und, wie ich finde, erzlangweilige R'n'B Platte (mit Gesang) produziert, die so aalglatt wie technisch erklingt. Die kann weg!

Steve Laury - Passion
Ähnliches gilt für die Platte des amerikanischen Gitarristen Steve Laury. Man vs. Machine und herausgekommen ist ein auf Computerbeats basierender Fusionlangeweiler, der aber in den US- Contemporary- Jazz- Charts recht erfolgreich war.

Kim Pensyl - Three Day Weekend
Auch Keyboarder Pensyl zählt zur Fraktion der Belanglosen, aber auf seiner nach Art des Hauses GRP produzierten Platte herrscht auch eine gewisse Unterhaltsamkeit, die trotz all der Technik nicht ganz so kühl wirkt. Ist aber dennoch eine recht nichtssagende Platte.

Ted Rosenthal - Calling You
Rosenthals Debütalbum zählt zu den Releases der Zeit, in der Creed Taylor sein CTI Label reaktviert hatte, um wieder zeitgemäße Fusionmusik zu veröffentlichen. Der Keyboarder vermischt lockere Fusion mit noch lockereren Brazilsounds und verbreitet eine relaxte Laune, hinterlässt aber dennoch keine bleibende Fussspur.

Spyro Gyra - Three Wishes
Kennt man eine Spyro Gyra, kenn man alle. Die hier ist etwas jazziger und handwerklich ausgeprägter und zudem exquisit produziert, aber dennoch eine typische Platte der Band.

Yellowjackets - Live Wires
Eine Liveplatte, die so perfekt wie eine Studioplatte klingt? Ich brauche das nicht, aber wem es gefällt, der bekommt eine exzellent gemachte Platte, auf der die Band rein technisch exzellent aufspielt und so klingt, wie die Fans der Truppe es mögen.

Und wie man sieht, sind drei der sechs Scheiben von GRP, die in der Tat die Macht der damaligen Fusion- und Jazzrockszene waren.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 11. Sep 2021, 13:53 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#730 erstellt: 11. Sep 2021, 22:22

Mr._Lovegrove (Beitrag #729) schrieb:
Spyro Gyra - Three Wishes
Kennt man eine Spyro Gyra, kenn man alle. Die hier ist etwas jazziger und handwerklich ausgeprägter und zudem exquisit produziert, aber dennoch eine typische Platte der Band.


Das kann man so sehen, kein Widerspruch. Dennoch war die Three Wishes eine Spyro-Gyra-Platte, die mich aufhorchen liess und die noch heute in meiner Sammlung steht. Ansonsten keine Überraschungen, ja.

Der leichte Latin Touch erinnerte mich an Paquito d'Riveras Havana Café (Chesky 1992). Kein Rock, aber Latin Jazz in blitzsauberer Klangqualität.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#731 erstellt: 12. Sep 2021, 08:20
Hier jetzt noch mal richtiger Jazzrock, der heute noch ordentlich knallt und das ganze Gegenteil einer Schlaftablette ist.
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Susan Weinert Band
Mysterious Stories 1992

Bass, Double Bass – Martin Weinert
Drums – Hardy Fischötter
Guitar, Guitar Synthesizer – Susan Weinert
Rap – The International Groove Administration (Titel: 10)


Die Anfang März 2020 an Krebs verstorbene Gitarristin (sie wurde nur 54) galt als eine der profilitiersten und bekanntesten weiblichen Musiker ihrer Zeit. Zusammen mit ihrem Mann spielte sie zahlreiche Alben ein und hielt dabei auch die Fahne des Jazzrock hoch, die in dieser Form kaum einer mehr überhaupt halten wollte und will.
Das Deütalbum glänzt demnach auch mit einer ziemlich kompromißlosen Haltung. Die Gitarristin, die all ihre Einflüsse stilistisch und soundtechnisch nur wenig kundtut und einen ziemlich eigenen Klang pflegt, fröhnt in kleiner Triobesetzung mit großer Freude und Intensität dem Jazzrock, und zwar ohne Gedöns, ohne Keyboard und ohne Bläser, ganz ohne Chichi. Dafür hat sie gute Songs am Start; knallende Uptemponummern ebenso wie tolle Balladen, die sie mit unprätentiösen Soli gekonnt mit Leben füllt. Eine geile Platte im rockig- knalligem Sound der frühen 90er.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 12. Sep 2021, 08:22 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#732 erstellt: 12. Sep 2021, 09:15
Weinert klingt interessant, die kenne ich gar nicht ...

Hier nochmals richtiger Krach: John Zorn's Painkiller - Guts of a Virgin (1991) und Buried Secrets (1992). Zorn (as), Laswell (e-b) und Mick Harris (dr, voc) entfachen eine Krawallorgie, die ihresgleichen sucht. Fegefeuer der brennenden Vulvas heisst einer der Titel, na dann ... als musikalische Provokation ganz witzig, aber auf Dauer geht es etwas an die Nerven. Gut, dass die Platten so kurz sind ...

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Mr._Lovegrove
Inventar
#733 erstellt: 12. Sep 2021, 11:52
Gleiches gilt ja auch für die Alben von Zorns Projekt "Naked City". Dazu kommen wir dann noch in 1993.

Hier habe ich nochmal zwei GRP Alben, die allerdings in einer anderen Liga spielen, als die ogebnm genannten:
jpc.de
The Brecker Brothers
Return of the Brecker Brothers, 1992
11 Jahre nachdem die meistbeschäftigsten Brüder der Studiomusikszene mit "Straphangin'" ihr vorerst letztes gemeinsames Album veröffentlicht hatten, kehrte sie mehr als furios zurück und servierten mit der "Rückkehr" das wohl beste Album ihrer Karriere. Der "Skunk Funk" ist immer noch präsent, aber eben nicht mehr so enervierend fiebrig, sondern erklingt stringenter und irgendwie besser auf Zug. Die Kompositionen sind absolut erhaben und ausgereift, die Band spielt mit hörbarer Freude. Und beide Brüder stehen hier mehr denn je für einen einmaligen Zweiklang, der ja eigentlich ein Einklang ist. Delikate Soli, perfekte Unisonopassagen, alles ist da. Diese Scheibe macht unglaublich Spaß und präsentiert die beiden in bestem Lichte.

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Gary Burton & Friends
Six Pack 1992
Wenn man überlegt, dass für dieses Album nur 2x2 Sessiontage in Seattle benötigt wurden und man sich dann die Schar an Jazzstars anschaut, die hier gemeinsam mit der Vibraphonlegende musizieren, dann staunt man schon arg. Und alle sind sie der Einladung des Meisters gefolgt; Steve Swallow, Jack DeJohnette, Jim Hall, Mulgrew Miller, Bob Berg, Larry Goldings und einige mehr. Das so eine Allstarcombo sich eher einer unterhaltsamen Spielweise widmet, als tiefgreifender Jazzphilosophie, damit sollte man rechnen. Und so ist dieses Allstaralbum mit seiner Mischung aus bluesigem Stuff, jazziger Fusion und lockerem Modernjazz eine sonnenseitige Angelegenheit für warme Tage und Abende geworden. Doch genau so kann man die Meisterschaft der Beteiligten auch gut genießen und findet heraus, was einen herausragenden Jazzmusiker auch ausmacht.
arnaoutchot
Moderator
#734 erstellt: 13. Sep 2021, 07:57

Mr._Lovegrove (Beitrag #733) schrieb:
Gleiches gilt ja auch für die Alben von Zorns Projekt "Naked City". Dazu kommen wir dann noch in 1993.


Dass es nur Krach ist ? Oder das die Titel meist relativ kurz sind ? Hier hatte ich Naked City ja schon mal angestossen. Musikalisch ist dieses Projekt aber deutlich gehaltvoller als Painkiller.

Steve Morse reformierte die Dixie Dregs 1992 nochmals zu einer Tour und brachten die alten Stücke nochmals zum Leben ... Bring 'em Back Alive ! (Capricorn 1992). Southern Rock - Jazz wenn man so will. Wie schon vorher in diesem Thread angemerkt, gefällt mir das ... Morse wanderte dann ja zu Deep Purple ab.

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höanix
Inventar
#735 erstellt: 13. Sep 2021, 11:16

Mr._Lovegrove (Beitrag #731) schrieb:
Hier jetzt noch mal richtiger Jazzrock, der heute noch ordentlich knallt und das ganze Gegenteil einer Schlaftablette ist.

Susan Weinert Band
Mysterious Stories 1992


arnaoutchot (Beitrag #732) schrieb:
Weinert klingt interessant, die kenne ich gar nicht ...

Moin Michael

Das wundert mich jetzt doch etwas.
Von den zuletzt vorgestellten Platten (1991-92) ist das die einzige die ich kenne und habe.
Aber die Vorschläge hier sind sehr interessant, da ist viel dabei wo ich nochmal reinhören werde.

Gruß Jörg
arnaoutchot
Moderator
#736 erstellt: 13. Sep 2021, 20:16

höanix (Beitrag #735) schrieb:
Das wundert mich jetzt doch etwas.


Tja, Jörg, ich kann nicht alles kennen ...

Der guten Ordnung halber noch das 1992er Werk vom United Jazz & Rock Ensemble - Na endlich ! Live in Concert - mood 1992. Fünf Jahre waren vergangen seit dem Erscheinen des Vorgängers, daher wohl der Titel. Wie immer Kompositionen und Spiel auf hohem Niveau, und wir stellten ja schon fest, dass die Live-Aufnahmen des Ensembles alle hervorragend sind. Aus mir unerfindlichen Gründen wurde diese eine Platte nicht von Günter Pauler / Stockfisch remastert wie alle anderen und ist nur als Original-mood-Ausgabe erhältlich, daher inzwischen auch etwas seltener zu finden. Bis zur nächsten vergingen dann wieder vier Jahre.

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[Beitrag von arnaoutchot am 14. Sep 2021, 08:45 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#737 erstellt: 15. Sep 2021, 07:01
Meine letzte 1992er ist natürlich die spannendste und sicher diskussionwürdigste, auch wenn das überhaupt gar kein Jazzrock ist.

jpc.de
Miles Davis
Doo-Bop, 1992

Posthum fertig gestellt und veröffentlicht ist das die womöglich ambivalenteste Platte im gesamten MD Katalog.
Davis wollte den Sound der Strasse einfangen, den er jeden Tag aus den offenen Fenstern seiner New Yorker Wohnung aufsog. Und so engagierte er auf anraten seines Freundes Russel Simmons den Hip Hop Produzenten Easy Moo Bee, um mit ihm eine Hip Hop Jazz Platte aufzunehmen.
Die Kritik damals verriss das Werk größtenteils und sprach u.a. von langweiligen Standardbeats und Inkonsequenz.
Ich behaupte, aus der heutigen Warte ist diese Platte als wegweisendes Meisterwerk zu sehen. Es gab zwar einige Hip Hop Acts wie Gang Starr oder auch Stetsasonic, die schon ein paar Jahre früher mit Samples von Jazzstücken gearbeitet hatten, jedoch fanden alle bekannten und speziell als Hip Hop Jazz titulierten Platten und Projekte nach Doo- Bop statt. Sei es nun Branford Marsalis "Buckshot LeFonque", US3s Samplingorgie "Hand on the torch" , Gurus "Jazzmatazz", Greg Osbys "3D Lifestyle", oder die französischen Rapper MC Solaar oder Soon E MC, die beide massiv mit dem Jazz kokettierten, all das kam erst nach Davis' wegweisender Platte heraus.
Dabei erfindet Easy Mo Bee die Hip Hop Beats in der Tat nicht neu, was beim damaligen Stand der Technik aber auch schwer war, und die Rapeinlagen auf dem "Doo Bop Song" sind tatsächlich eher mittelmäßig, aber die Hochzeit die Davis und er feiern, die ist als äußerst gelungen zu bezeichnen. Miles spielt, wie so oft zuvor auch, fast ausschließlich mit Harmon- Dämpfer und dieser Sound passt so perfekt zu den Beats, wirkt so cool und lässig und ist dabei so reduziert wie möglich und nötig.
Die Platte klingt zudem wie die logische gedankliche Fortsetzung nicht nur zu "Tutu", sondern zu Miles' lebenslangem Bestreben nach etwas Neuem und Ungehörten. Jazzer mögen heute noch die Nase rümpfen, aber aus einer etwas universelleren Sichtweise gesehen ist das ein Meilenstein.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 15. Sep 2021, 07:02 bearbeitet]
vampula
Stammgast
#738 erstellt: 15. Sep 2021, 07:57
wow,dieses Werk polarisiert wahrlich.Für mich ist dieses Werk leider nicht hörbar,liegt grundsätzlich daran das ich mit Hip Hop fast gar nichts anfangen kann.
Sicher gibt es Werke dieses Genre die wegweisend(Sampling)waren.
Vielleicht hätte eine Zusammenarbeit mit Gurus Jazzmatazz oder MC Solaar mehr gefruchtet.Wer weiss.
Wie es gehen kann hat meiner Meinung nach Ice-T mit Body Count im Metal Genre gezeigt,aber das ist mal wieder was ganz anderes.


[Beitrag von vampula am 15. Sep 2021, 08:05 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#739 erstellt: 15. Sep 2021, 08:14
Doo-Bop ist schon in Ordnung. Ich habe mal ein kurzes Video davon gesehen. Ganz witzig. Finde es aber im Moment nicht.
arnaoutchot
Moderator
#740 erstellt: 15. Sep 2021, 08:28

Mr._Lovegrove (Beitrag #737) schrieb:
Die Platte klingt zudem wie die logische gedankliche Fortsetzung nicht nur zu "Tutu", sondern zu Miles' lebenslangem Bestreben nach etwas Neuem und Ungehörten.


Vom Be-Bop zum Doo-Bop ... der Kreis schliesst sich. Die Doo-Bop habe ich noch nie bewusst gehört ... muss ich mal nachholen. Ich kann mit Hip Hop aber auch nichts anfangen, ehrlich gesagt. Ich habe zu 1992 auch nichts mehr.
Mr._Lovegrove
Inventar
#741 erstellt: 17. Sep 2021, 08:02
1993 ist übrigens nun wirklich das letzte Jahr, für das ich recht groß auffahren kann. Danach bricht es gänzlich ab und fördert nur noch wenige bis keine Scheiben zu Tage. Aber dafür wird es nochmal spannend. Ich habe ein wenig Mainstream, aber auch eine verrückte Avantgarde- Truppe und einen megawütenden Gitarristen auf dem Zettel stehen.
Mr._Lovegrove
Inventar
#742 erstellt: 18. Sep 2021, 08:18
Ich fange mal mit einer Scheibe aus meiner Akte Audiophil an:
jpc.de
Jim Brock/Van Manakas
Letters from the Equator 1993
Accordion – Alan Kaufman
Drums – Rick Dior
Electric Bass – Steve Kim
Guitar – Van Manakas
Keyboards – Gary Marcus
Percussion – Jim Brock
Woodwind – Phil Thompson

"Dieses entspannte Album beweist, dass nicht immer nur das Spektakuläre klangliche Hochgenüsse bietet. Gitarrist Van Manakas und Percussionist. Jim Brock spielen unter der Technikregie von „Prof.“ Keith O. Johnson eine relaxte und sonnendurchflutete Jazzmischung, die den Geist des Südens atmet. Die vielen kleinen weltmusikalischen Klekse und das intime und virtuose Spiel machen die CD zu einem leisen, aber nie langweiligen Werk das die Zwischentöne viel mehr liebt, als oberflächliche Effekte oder Soli.
Und solche bleiben auch im Klang aus. Und dass das positiv gemeint ist, zeigt das 100% musikdienliche und enorm leichte Klangbild. Die Musik klingt wunderbar luftig und extrem natürlich. Die Instrumente haben zudem einen richtig festen Stand im Raum. Diese Platte ist der beste Beweis, dass audiophile Alben auch ohne ausufernde Effektorgien auskommen können."
Mr._Lovegrove
Inventar
#743 erstellt: 19. Sep 2021, 08:54
Hier nun die Scheiben der Fraktion "Mainstream", bzw. Gefrickel:

amazon.de
Marcus Miller
The Sund don't lie 1993
Mal abgesehen von Miles Davis' "Tutu" wurde und werde ich mit Marcus Miller und seiner Musik nicht warm. Diese absolute Zentrierung auf sein Bassspiel und die hochtechnischen Produktionen erwecken keine Emotionen in mir. Doch abgesehen von persönlichen Empfindungen ist das natürlich virtuos gespielte und aufgenommene Funkfusion mit vielerlei Soundideen und einem gewissen Hang zur Pedanterie. Miller beweist, etwas objektiver betrachtet, auch auf diesem Album, welch fantastischer Bassist er ist und dass er das Bassspiel auf ein neues Niveau gehievt hat. Vielen gefällts, mir nicht.

amazon.de
Lee Ritenour
Wes Bound 1993
Ich weiß noch, dass diese Platte kurz nach Erscheinen schon als Test CD in Hifi Zeitschriften genutzt wurde. Speziell der Fusionreggae "Waiting in Vain", eine vollkommen glatt geschliffene und belanglose Version des Bob Marley Klassikers, malträtierte damals vielerlei Boxen in den Gazetten.
Unabhängig davon ist das Album eine lockere und leichte Angelegenheit geworden. Gemäß des Titels huldigt Captain Fingers seinem großen Vorbil Wes Montgomery, der ja auch dem Pop nicht abgeneigt war. Ritenour gelingt dies durchaus. Zwischen den teils federn groovenden Fusionstücken wirft er immer wieder jazziges ein, das direkt an den großen Montgomery erinnert.

amazon.de
Tribal Tech
Face First 1993

Das Jazzrock- Frickel- Projekt um Scott Henderson (g) und Gary Willis (b) geht hier in die sechste Runde und malträtiert die nicht geneigten Ohren wieder mit progressiven und nur minder eingängigen Stücken fernab der Zugänglichkeit. Diese Musik geht sicher an Fans von Prog, die es gerne auch mal jazzig improvisiert mögen. Hier wird nämlich gefrickelt, was das Zeug hält. In mir erweckt das höchstens den Drang nach drücken der Stopp- Taste...
arnaoutchot
Moderator
#744 erstellt: 19. Sep 2021, 10:54
Hmm ... jetzt wird es auch bei mir dünn. Als einziges fiel mir auf Anhieb die 1993 erschienene Platte Zappa's Universe ein, die schon 1991 aufgenommen wurde und eine Feier von 25 Jahren Zappas Musik darstellt. Zappa selbst ist nicht mehr dabei, aber einige seiner langjährigen Musiker aus den letzten Jahre wie Mike Keneally, Steve Vai oder Scott Thunes und Sohn Dweezil hat einen Gastauftritt am Schluss. Habe ich als gut und mit durchaus jazzigem Einschlag im Gedächtnis. Unzählige Zappa Memorial und Tribute Bands sollten folgen.

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hifi_raptor
Inventar
#745 erstellt: 19. Sep 2021, 11:21
Guten Morgen


Lee Ritenour
Wes Bound 1993
Ich weiß noch, dass diese Platte kurz nach Erscheinen schon als Test CD in Hifi Zeitschriften genutzt wurde. Speziell der Fusionreggae "Waiting in Vain", eine vollkommen glatt geschliffene und belanglose Version des Bob Marley Klassikers, malträtierte damals vielerlei Boxen in den Gazetten.


Also mal abgesehen davon, dass ich das Album gerne und oft "auflege", nur weil die einschlägigen Zeitschriften es als Testalbum "missbrauch(t)en" - was dann auch für das Album spricht - ist es ebend nicht gleich glatt geschliffen.
GRP Produktion halt, was die Aufnahmetechnik angeht. Mag sein dass sich manch einer an die Art Digitalproduktion nie gewöhnen kann.
Vor allem passionierte Vinyl-Hörer.
Klassiker hin oder her, wenn ich mit Covern nicht klar komme hilft nur das Original. Das ist halt ein Fusions-Cover. Da erwarte ich nicht das Original, was ein wenig sinnbefreit wäre. Eine Neuinterpretation eben.

Für andere ist das Gitarrenspiel schon wieder zu frickelig.

Das Album gehört sicherlich zu seinen Guten.

Glatt ist für mich eine Scheibe wie die Kalahari von Dave Valetin oder die Sticks and Stones von Dave Grusin.

Des wegen ist Fusion erfunden worden - eher einem größeren Publikum zugänglich.

Gruß und schönen Restsonntag.

Edit: Zitat repariert. arnaoutchot.


[Beitrag von arnaoutchot am 19. Sep 2021, 11:55 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#746 erstellt: 19. Sep 2021, 11:44

Ist noch eine Nachmeldung für 1991 erlaubt?

Ist hier glaube ich noch nie zur "Sprache" gekommen.
Deborah Henson-Conant (Hipharpist ) mit der Talking Hands.

amazon.de

Mit dem Album bin ich in die Hipharp-Welt eingestiegen. Der Ausgangspunkt war die Nummer "And then he kissed me".

Die Dame ist auf der Bühne eine Teufel. Diverse YT Videos belegen das. Einfach mal in das Werk der Dame einsteigen.
Die hätte ich schon gerne mal live erlebt. Wird wohl aber nie was werden.

Gruß und schönen Restsonntag.


[Beitrag von hifi_raptor am 19. Sep 2021, 11:45 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#747 erstellt: 23. Sep 2021, 07:17
Frau Henson-Conant mag ich auch ganz gerne. Da ist wirklich Feuer drin.

In diesen beiden Platten ist auch Feuer drin - das Fegefeuer der Hölle aber eher:
Radio
Naked City
Radio, 1993

Die Avantgardetruppe um John Zorn präsentiert mit "Radio" ihr mit Abstand "zugänglichstes" Album, welches auf Grund seiner vielfältigen Stilanspielungen sogar in diesen Thread passt. Während das auch 1993 erschienene "Absinthe" eine einzige unmelodische und strukturferne Lärmorgie ist, zeigt sich die Gruppe hier ganz anders. Sie spielen tatsächlich auch mal Songs mit Melodie- und Harmoniegerüst. Der Albumtitel ist natürlich provokant und auch humoristisch, aber auch hommagehaft gewählt. Es klingen vielerlei Musiken an, Swing, Rock'n'Roll, Surfmusik, R'n'B, all das wird angeschnitten, angedeutet, angespielt. Und natürlich umrahmt und eingepackt in teils heftiges Avantgardesperrfeuer. Krasses Zeug!

ZTFS
Pat Metheny
Zero Tolerance For Silence, 1993
Angeblich eingeprügelt in einer einzigen Nacht hat Metheny mit dieser unhörbaren Soloplatte nicht nur seine Plattenfirma provoziert und erzürnt (das wollte er damit auch erreichen), sondern für massive Verwirrung und Echauffierung gesorgt. Er schreddert sich knapp 40 Minuten durch eine Woge von wütenden und aggressiven, aber hie und da auch nachdenklichen Akkorden, untersetzt seinen Gitarrensound mit viel Hall und Echo und zeigt mit der Platte eine nie (und nie wieder) gehörte Seite seines Schaffens. Auch krasses Zeug!
arnaoutchot
Moderator
#748 erstellt: 23. Sep 2021, 08:55
Ja, das ist wirklich scharfer Stoff ! Ich würde sagen, die Metheny-Platte wäre reine Provokation, wenn er sich zu dieser Zeit in den 1990ern nicht immer wieder mit Free-Jazz-Heroen gemessen hätte, siehe die Platte mit Derek Bailey Sign of Four aus 1997.

Ich habe noch zwei CMP-Produktionen aus 1993 gefunden: 1) Trilok Gurtu - Crazy Saints, mit Gästen wie Pat Metheny, Joe Zawinul, Louis Sclavis etc. Nichts gegen Gurtu, aber das ist etwas Kraut und Rüben, und die Stücke mit Zawinul klingen etwas nach Weather Report für Arme. 2) Michael Shrieve - Fascination, ein etwas abgespactes Orgeltrio mit Shrieve (dr), Bill Frisell (g) und Wayne Horvitz (org). Originell, aber auf Dauer für mich etwas ermüdend.

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Dominos
Stammgast
#749 erstellt: 24. Sep 2021, 05:17
Gutes Beispiel mit Michael Shrieve ..
Ich habe es auch probiert mit seinen Fusiongeschichten, weil ich ihn als Drummer immer geschätzt habe.

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Diese ist zwar aus 94 oder 95, aber eigendlich keiner Erwähnung wert.
Das ist alles technisch sauber gespielt, aber fehlen mir persönlich die Emotionen, die Spielfreude und Dynamik was guten Jazzrock ausmacht.
Wobei die "Deep Umbra" mit Hellborg und Lane noch die bessere ist.
Fast die Hälfte meiner Tonträger besteht aus dem Genre Jazzrock/Fusion. Angefangen habe ich ca.1972 mich für diese Musik zu interessieren.
Und ich muß sagen das mein Interesse so Mitte der 80iger nachgelassen hat, mit wenigen Ausnahmen.
Sicherlich habe ich weiter gesammelt mit Werken bis ins Jahr 2010, aber vieles davon fristet nur noch ein dasein im Regal.
Für mich persönlich die beste Zeit dieses Musikgenres war von Anfang der 70iger bis Mitte der 80iger, fast alles danach berührt mich kaum noch ...
mit wenigen Ausnahmen

Gruß


[Beitrag von Dominos am 24. Sep 2021, 07:51 bearbeitet]
vampula
Stammgast
#750 erstellt: 24. Sep 2021, 06:19
vieleicht sollte man diese Formation noch erwähnen
The Tab Two,wie gesagt Hip Hop ist nicht mein Ding aber diese Herren versuchten sich auch in dem aufkommende Genre Acid Jazz,was mitunter auch ein paar nicht ganz uninterssante Platten und Bands hervorbrachte.
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The Tab Two ‎– Space Case 1992
Hattler
Joo Kraus
Torsten De Winkel


[Beitrag von vampula am 24. Sep 2021, 06:24 bearbeitet]
Dominos
Stammgast
#751 erstellt: 24. Sep 2021, 07:46
Naja ... Versuch macht klug
Mein Ding ist das nicht, wo wir wieder bei den Geschmäckern wären.

Gruß
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