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Audiophiler Jazz auf Vinyl

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RAXOMETER
Stammgast
#51 erstellt: 12. Jan 2013, 23:35
Kevin Eubanks - zufällig gebraucht für 5 Euro gekauft - schöne Aufnahme.

Kevin Eubanks - The Heat Of Heat001
RAXOMETER
Stammgast
#52 erstellt: 16. Jan 2013, 21:56
Miles Davis - Bitches Brew: Sehr gut klingende Scheibe. Remastered im Jahre 2009. Diese wird oftmals als Meisterwerk des Jazz/ Rock gefeiert, wobei sich bei mir die Begeisterungsstürme nach dem ersten hören in Grenzen halten. Die Musiker, allesamt exzellent, haben hier viel viel Raum zur freien Gestaltung. Davis Trompete steht über dem ganzen und verleiht der Sache etwas melancholisches. Hmm , mit JazzRock hat das ganze wenig am Hut. Aber egal, klanglich sind die Scheiben top , von daher lohnt sich das mehrmalige reinhören! Für Jazzanfänger oder Rocker wahrscheinlich für den Anfang schwer verdaulich!

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Gruss
Markus
arnaoutchot
Moderator
#53 erstellt: 16. Jan 2013, 22:07

RAXOMETER schrieb:
Miles Davis - Bitches Brew: Sehr gut klingende Scheibe. Remastered im Jahre 2009.


Hast Du die remasterte Vinyl-Version mal mit einer Originalpressung verglichen ? Habe immer meine Zweifel an digital remasterten Platten, die dann auf analoges Vinyl zurückgepresst werden. Da bleibe ich lieber in der digitalen Welt.
Micha_L
Stammgast
#54 erstellt: 17. Jan 2013, 11:54

RAXOMETER schrieb:
Mit JazzRock hat das ganze wenig am Hut. ..........Für Jazzanfänger oder Rocker wahrscheinlich für den Anfang schwer verdaulich!


Hallo Markus,

mir ging es anfangs genau so. Seine damaligen Platten gefielen mir zunächst nicht ganz. Trotzdem war mir sofort klar, daß da was Großes spielte und es an mir lag, den Brocken zu verdauen, was irgenwann gelang.

Der Rockmodus ist nicht oberflächlich plakativ. Leichter verdaulich wäre die Platte auch nicht so bedeutend und dauerhaft beeindruckend (wenn man sich selbst weiterentwickelt).
Den Unterschied zu konventionell swingendem Jazz ist aber klar erkennbar, auch der Umbruch bei Davis, wenn man die vorherigen Platten hört.

Im übrigen bin ich auch der Meinung, daß digital remasterten Aufnahmen auf Vinyl etwas Selbstbetrug anhaftet. Da kann man tatsächlich gleich die CD hören.

Gruß

Micha


[Beitrag von Micha_L am 17. Jan 2013, 11:58 bearbeitet]
RAXOMETER
Stammgast
#55 erstellt: 18. Jan 2013, 23:26

arnaoutchot schrieb:

RAXOMETER schrieb:
Miles Davis - Bitches Brew: Sehr gut klingende Scheibe. Remastered im Jahre 2009.


Hast Du die remasterte Vinyl-Version mal mit einer Originalpressung verglichen ?.


Nein, bisher nicht!
RAXOMETER
Stammgast
#56 erstellt: 18. Jan 2013, 23:34

Micha_L schrieb:

RAXOMETER schrieb:
Mit JazzRock hat das ganze wenig am Hut. ..........Für Jazzanfänger oder Rocker wahrscheinlich für den Anfang schwer verdaulich!


Trotzdem war mir sofort klar, daß da was Großes spielte und es an mir lag, den Brocken zu verdauen, was irgenwann gelang.



Hallo Micha,

da bin ich mir im Moment noch nicht sicher, ob ich mich jemals für diese Platte begeistern kann. Ich höre lieber Sachen von George Benson, Pat Metheny, Nils Landgren, Marcus Miller, Hugh Masekela, Thom Rotella etc.
Aber gut, wie Du schon gesagt hast....da muss man sich zwingen die Scheibe mehrmals aufzulegen!

Gruss
Markus
Micha_L
Stammgast
#57 erstellt: 19. Jan 2013, 11:33
Hallo Markus,

mein damaliger Eindruck läßt sich mit "Faszination eines vorerst Unfaßbaren" beschreiben.
D.h. die weitere Beschäftigung mit ihm war fast zwangsläufig.
Vorher kannte ich nur das Mahavishnu Orchestra, das mir eine Brücke vom Rock zum Jazz war.

Den eher entspannten "Schönklang" im Jazz habe ich erst später kennengelernt.

Allerdings steht Bitches B. am Beginn einer Reihe, die dann noch rockiger wurde, z. B. mit "Go ahead John" auf "Big Fun"

http://www.youtube.com/watch?v=L5QaOWIu7-w

Gruß

Micha


[Beitrag von Micha_L am 19. Jan 2013, 11:39 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#58 erstellt: 23. Jan 2013, 15:58
Ich will hier mal in meiner typischen Art reingrätschen und bin der Meinung, dass "Bitches Brew" zu den klanglich schlechtesten Platten ihrer Art gehört. Musikalisch ist das Werk über alles erhaben, aber dieser dumpfe, mumpfige und teils verzerrte Klang ist kaum lange genießbar.
Mir ist natürlich bewußt, dass 1969 gerade im elektrischen Instrumentenbereich kaum audiophile Wunder zu vollbringen waren, aber ich habe so meine Zweifel, ob das wirklich so grenzwertig ausfallen musste.
Also, von gut klingend oder gar audiophil ist die Scheibe ungefähr so weit weg, wie Engelbert von Progressive Metal.
arnaoutchot
Moderator
#59 erstellt: 23. Jan 2013, 16:29
Die japanische Stereo-SACD klingt noch am besten, aber wie sollten uns hier auf gut klingendes Vinyl konzentrieren.
Micha_L
Stammgast
#60 erstellt: 23. Jan 2013, 16:49

Mr._Lovegrove (Beitrag #58) schrieb:
.....
Mir ist natürlich bewußt, dass 1969 gerade im elektrischen Instrumentenbereich kaum audiophile Wunder zu vollbringen waren, aber ich habe so meine Zweifel, ob das wirklich so grenzwertig ausfallen musste.
.............


Stimmt schon. Aber es wurde danach noch schlimmer: Klanglich grenzwertig war erst "Live-Evil" und damit die Rückwärtslesung ungewollt zutreffend.

Allerdings hat das damals kaum eine Rolle gespielt. Einen audiophilen Anspruch der Konsumenten im heutigen Sinn hat es nicht gegeben, zumindest den Begriff nicht. Stereo genügte und eine Aufnahme war toll.

Die Wirklichkeit ist aber komplizierter, denn die Aufnahmen von "Big Fun", ebenfalls um 1970 gemacht aber erst später veröffentlicht, sind weder dumpf, noch (auffällig) verzerrt.

Gruß

Micha


[Beitrag von Micha_L am 23. Jan 2013, 16:58 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#61 erstellt: 31. Jan 2013, 19:10
Ich konnte noch zwei meiner Lücken in meiner kleinen audiophilen LP-Sammlung schliessen. Lange war ich auf der Suche nach der "Going Home" der L.A. Four. Die Schwesterplatte "Pavane pour une Infante defunte" auf dem japanischen East-Wind-Label habe ich ganz vorne in diesem Thread vorgestellt. Beide wurden 1977 als Direktschnitt für East Wind Japan aufgenommen. Was soll ich sagen, ein klanglicher Genuss, wenn alle Vinylplatten so klingen würden ...

front_home


Als Dreingabe hatte der Verkäufer aus Italien noch die Dave Grusin - Mountain Dance (JVC Japan 1980), die ich ebenfalls schon seit Erscheinen kenne, aber irgendwie nie als CD hatte. Am Bass der damals noch recht junge Marcus Miller ...

DaveGrusin_MountainDance
Goodman_
Stammgast
#62 erstellt: 11. Feb 2013, 10:27
Hallo,
ich wage mal eine alte LP als audiophil einzustufen. Die Aufnahmen wurden ursprünglich in New York/USA unter dem Label ROULETTE RECORDS gemacht. Die mir vorliegende LP ist jedoch in Frankreich geschnitten, als auch gepreßt, und von VOGUE vertrieben worden. Bei ROULETTE hat Count Basie eine Reihe von Platten produziert:

"COUNT BASIE PLAYS HEFTI" (Vol.2)
7 Titel aufgenommen 18. März 1958 (!!!)
4 Titel aufgenommen 3.-4. April 1958 (!!!)

Gruss Blacky


[Beitrag von Goodman_ am 11. Feb 2013, 12:33 bearbeitet]
Carsten_Fritz
Hat sich gelöscht
#63 erstellt: 24. Apr 2013, 19:24
Sehr zu empfehlen: Speaker's Corner Records!

Sehr gute Pressungen und Original Cover. Die "A Love Supreme" mit schönem Klapp-Cover.

Nicht ganz billig; so um die 25 €. Bei den mir wichtigen Platten habe ich trotzdem zugeschlagen.

Liebe Grüße

Carsten
Carsten_Fritz
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 28. Apr 2013, 15:00
Eine Frage an die Impulse!-Records Kenner:

Bei den tollen Klapp-Covern steht immer: "The New Wave Of Jazz Is On Impulse!"

Neu im Hause ist eines der eher sperrigen Werke von Charles Mingus: Speaker's Corner Records; voll geile Ausgabe. So macht Vinyl viel Freude! Eine echte Kopfhörer-Platte: was zur Hölle ist da los? Viel Ellington und merkwürdige Übergänge. Und Passagen die zumindest mich an die "Free Jazz" von Ornette Coleman erinnern: zwei Musiken gleichzeitig. Man las ja über diese Platte: geschnitten ohne Ende.

Voll die Bombe. Eventuell erst nach hundert Versuchen.



Da steht: "The New Wave Of Folk Is On Impulse! Ethnic Folk-Dance Music.

Die CD wiederum ist mit "The New Wave of Jazz...." editiert.

Ja, es gibt sicher wichtigeres. Aber schaut doch bitte gelegentlich auf eure Impulse!-Vinyls ob dieser Terminus öfter auftauchte.

Täte mich interessieren. Die wirren Jahre mit wilder Entwicklung. "New Thing!"

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von Carsten_Fritz am 28. Apr 2013, 17:12 bearbeitet]
RAXOMETER
Stammgast
#65 erstellt: 02. Feb 2014, 22:39
Um der ganzen Sache mal wieder Aufmerksamkeit zu verschaffen, folgende exzellent klingende Neuanschaffungen:

mendesEarl+Klugh+-+Finger+Paintings+-+LP+RECORD-332362
arnaoutchot
Moderator
#66 erstellt: 04. Feb 2014, 09:40
Absolute Zustimmung zu Earl Klugh, die hab ich auch als MFSL, klingt wirklich fantastisch. Die Schwesterplatte "Late Night Guitar" hab ich in Positing # 1 schon vorgestellt.
RAXOMETER
Stammgast
#67 erstellt: 04. Feb 2014, 12:50

arnaoutchot (Beitrag #66) schrieb:
Absolute Zustimmung zu Earl Klugh, die hab ich auch als MFSL, klingt wirklich fantastisch. Die Schwesterplatte "Late Night Guitar" hab ich in Positing # 1 schon vorgestellt.


Hallo,

die andere kenne ich leider nicht! Aber, Danke für den Hinweis! Auch die Sergio Mendes klingt hervorragend. Hier noch eine weitere super Big Band Jazz Scheibe von Toshiyuki Miyama and the New Herd:

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Grüße
Markus
arnaoutchot
Moderator
#68 erstellt: 04. Feb 2014, 13:40
Das glaube ich unbesehen bzw. ungehört. Die alten Three-Blind-Mice-LPs waren klanglich fast alle hervorragend, ich habe aber alles "nur" auf CD. Die einzige tbm-Vinylplatte, die ich noch habe, ist die berühmte "Midnight Sugar" vom Tsuyoshi Yamamoto Trio (siehe ebenfalls Posting No. 1). Leider sind saubere Exemplare von tbm-Vinyl inzwischen sehr teuer geworden.
RAXOMETER
Stammgast
#69 erstellt: 04. Feb 2014, 19:34
Hallo Arnaoutchot,

Das stimmt! Deswegen habe ich hier gleich zugeschlagen. Alle drei Scheiben, befinden sich im absoluten mint Zustand. Für alle 100 Euro, so finde ich, auch zum annehmbaren Preis.

Grüße
Markus
arnaoutchot
Moderator
#70 erstellt: 20. Apr 2014, 16:21
Nicht wirklich echter Jazz, aber wenigstens ein leicht jazziges Feeling hat diese hier. Ich habe eigentlich die Mehrkanal-DVD-Audio, aber auch wer sich mal in Vinyl mit einer der bestklingenden Standardausgaben in Stereo einer Platte etwas Gutes tun will, sollte hier mal zugreifen: Donald Fagen- The Nightfly - Warner 92.3696-1 Germany 1982. Müsste sich preiswert im Second Hand finden lassen, die gab es in grosser Auflage.

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[Beitrag von arnaoutchot am 20. Apr 2014, 16:23 bearbeitet]
RAXOMETER
Stammgast
#71 erstellt: 21. Apr 2014, 20:30
Hallo,

die gibt es auch als Master Recording, allerdings seht teuer und anscheinend gar nicht notwendig. Danke für den Tip!

Grüße
Markus
arnaoutchot
Moderator
#72 erstellt: 11. Aug 2014, 17:59
Diese hier ist auch was für diesen Thread hier: Bob Hall - Left Hand Roller - Jeton 1979. Piano Boogie, dass die Socken qualmen !!! Alles in bester Original Jeton-Direktschnitt-Qualität. Die Original-LP lässte sich offensichtlich auch noch für vertretbares Geld auftreiben, sh. Discogs. Wer so was mag, sollte zuschlagen.

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franzwimroi
Neuling
#73 erstellt: 25. Mrz 2015, 19:01
Schade, dass dieser Thread anscheinend schon eingeschlafen ist
Erst recht, da der Vinyl-Hype zum Teil seltsame kommerzielle Blüten zu treiben beginnt. Beispiel:

John Coltrane - My favourite things
jpc.de



eine Auswahl (!!) an Ausgaben, die ich gefunden habe:

Vinyl (Label: Wsm) 2005
Vinyl (Label: Rhino) 2010
Vinyl (Label: Doxy) 2011
Remastered DMM Cutting (Label: Vinyl Passion (Cargo)) 2013
180 Gram Vinyl (Label: Mis) 2013
Ltd. Edt 180g Vinyl (Label: Waxtime (in-akustik)) 2014
und im Mai 2015 soll dann bei Ermitage (Membran) eine Ausgabe erscheinen

hier ist guter Rat im wahrsten Sinn teuer; wäre schön, gleich beim ersten Kauf die beste (oder eine sehr gute) Ausgabe zu erwischen.
daher: kann irgendjemand eine empfehlen oder hat mit den angeführten Labels Erfahrungen?

zwei Empfehlungen, die ich ohne Einschränkungen aussprechen kann:
amazon.de

Eric Dolphy - Out to Lunch
(Limited Edition + Downloadcode; Blue Note, 2014)
schlägt meiner Meinung nach die CD um Längen, da klingt das Remastering fast wie ein neuer Mix, der Klang ist phänomenal
(doch auch hier gibt es noch zig andere Ausgaben, zu denen ich allerdings nichts sagen kann)

UND
zwar kein astreiner Jazz, aber für mich trotzdem auf einem Niveau mit den Größten des Genres
amazon.de

Joni Mitchell - The Hissing of Summer Lawns (Rhino 2013)
Klang ebenfalls phänomenal und besser als die verfügbaren CDs
(auch diese LP gibt es in mehreren Versionen)
arnaoutchot
Moderator
#74 erstellt: 25. Mrz 2015, 20:37

franzwimroi (Beitrag #73) schrieb:
Schade, dass dieser Thread anscheinend schon eingeschlafen ist


Er schläft nur solange, bis ihn jemand weckt ! Willkommen hier


franzwimroi (Beitrag #73) schrieb:
John Coltrane - My favourite things - daher: kann irgendjemand eine empfehlen oder hat mit den angeführten Labels Erfahrungen?


Nun, das ist schwierig. Tendenziell würde ich sagen: Entweder eine gut erhaltene frühe Pressung aus den 60ern (die Platte war ein Hit und daher die Auflage nicht klein und man findet sogar immer noch bezahlbare Exemplare) oder die aus meiner Sicht klanglich gelungene CD-Erstüberspielung aus den späten 80ern; mit den genannten aktuellen "audiophilen" Ausgaben wäre ich eher vorsichtig ... teuer und möglicherweise wenig Mehrwert. Ich weiss es aber auch nicht genauer.


franzwimroi (Beitrag #73) schrieb:
Empfehlungen, die ich ohne Einschränkungen aussprechen kann: Eric Dolphy - Out to Lunch - (Limited Edition + Downloadcode; Blue Note, 2014)


Zustimmung, die 75th Anniversary Blue Note LP oder alternativ der 24/96-High-Resolution-Mix (beides gemastert von Alan Yoshida) sind mE die klanglich besten Ausgaben dieser phänomenalen Platte. Ich hatte das hier auch schon lobend erwähnt ... Eric Dolphy - Out to Lunch
franzwimroi
Neuling
#75 erstellt: 26. Mrz 2015, 00:25
die CD-Ausgabe von "My favourite things" aus den 80ern habe ich eh in meiner Sammlung.
Aufgrund meiner Begeisterung über die audiophile "Out to Lunch"-Vinyl habe ich mich nun auf die Suche nach einer ähnlich tollen Neuausgabe des Coltrane-Klassikers gemacht.
Vielleicht kommt ja noch eine euphorische Empfehlung
Hätte in meiner Gier ja eh schon längst mal ein oder zwei davon bestellt, wenn hier nicht irgendwo gestanden wäre, dass die Originalbänder angeblich in den 70ern bei einem Brand zerstört wurden
Da fragt man sich halt, wie original das "Original Recordings Remastering" denn ist
arnaoutchot
Moderator
#76 erstellt: 26. Mrz 2015, 07:49

franzwimroi (Beitrag #75) schrieb:
Hätte in meiner Gier ja eh schon längst mal ein oder zwei davon bestellt, wenn hier nicht irgendwo gestanden wäre, dass die Originalbänder angeblich in den 70ern bei einem Brand zerstört wurden. Da fragt man sich halt, wie original das "Original Recordings Remastering" denn ist :(


Ja, das habe ich aich gehört (und im "Aufbau einer audiophilen Jazz-Sammlung"-Thread auch geschrieben). Tendenziell habe ich viel Gutes von den ORG-Remasters gehört, aber billig ist das nicht und selbst gehört habe ich die auch noch nicht. Aber Bernie Grundman hat in der Regel einen guten Job gemacht. Hier mehr ... http://www.musicdire...45rpm-vinyl-2lp.aspx
franzwimroi
Neuling
#77 erstellt: 29. Mrz 2015, 14:00

aber billig ist das nicht


ja, leider

dass man aber auch zu vernünftigen Preisen sehr gute Vinyl-Ausgaben erstehen kann, zeigt die "Out To Lunch", die ich schon für 11,99 bekommen habe

trotzdem habe ich heute zwei Platten in der teuren 45 RPM Version auf je 2 LP bestellt:
Coltranes "My favorite things" und die "Moanin" von Art Blakey. Zusammen 117 Euro : (

wenn die Qualität wirklich passt, soll's mir aber bei diesen zwei Scheiben für die Insel die Sache Wert sein

bei Coltrane werde ich mir aber wahrscheinlich nur aus Neugier noch die Ausgabe im DMM Cut zulegen.
die gibt es schon um 23 Euro im Doppelpack mit der "Africa/Brass"
arnaoutchot
Moderator
#78 erstellt: 03. Apr 2015, 09:01
Für audiophile Vinyl-Jazzhörer mag das hier interessant sein: Ein Label namens Neuklang, das im bekannten Tonstudio Bauer analoge Vinyl-Direktschnitte produziert. Ich habe allerdings bislang weder eine der Platten gehört noch - muss ich zugeben - sagen mir die auf dem Label erscheinenden Musiker etwas. Hat schon jemand Erfahrungen damit gemacht ?

Live Direct-To-2-Track
A A A
180 g Audiophile Vinyl Pressing
handnummerierte Limited Editions

http://www.jpc.de/jpcng/vinyl/browse/-/collection/1231436_66208
Goldenes_Ohr
Stammgast
#79 erstellt: 28. Mai 2015, 01:09

arnaoutchot (Beitrag #78) schrieb:
Für audiophile Vinyl-Jazzhörer mag das hier interessant sein: Ein Label namens Neuklang, das im bekannten Tonstudio Bauer analoge Vinyl-Direktschnitte produziert.


Hallo,
ja da bin ich letztens auch im Netz drauf gestoßen, nicht uninteressant, zumal die ja auch in der Vergangenheit (doch auch u.a für Jeton ..) hervorragende Aufnahmen gemacht haben. Aber Direktschnitte (D2D) sind das glaube ich nicht, sondern direkt 2 Kanalig auf Mastertape aufgenommen, wenn ich recht erinnere ..

Ich finde den Thread hier übrigens sehr gut, kann auch das gesagte fast zu 100% unterstreichen (liebe auch Mehrkanal, aber auch Vinyl ..), von den anfänglich von Dir und anderen vorgestellten LPs habe ich etliche, aber natürlich nicht alle, in die Jan Garbarek Group - Afric Pepperbird muss ich dann demnächst mal reinhören (nach ner Plattenwäsche) schon sehr lange her, dass die sich auf meinen Plattenteller drehte .. (habe die gar nicht als klanglich herausragend in Erinnerung, aber ECM LPs sind eh nicht schlecht ..)

Die The L.A. 4 - Pavane pour une Infante defunte lobst Du ja klanglich gesehen ausgesprochen hoch, trifft das auch musikalisch zu (dann kommt die bei mir auf die Wunsch/Such-Liste)

Ich werde mich demnächst hier auch mit entsprechenden klanglichen TOP LPs beteiligen, wär ja Schade, wenn dieser Thread in der Versenkung verschwände.

MfG
arnaoutchot
Moderator
#80 erstellt: 29. Mai 2015, 07:48
Hallo und willkommen hier. Doch, die LA 4 Platten sind auch musikalisch gut, wenn man leicht Latin und von klassischer Musik beeinflussten Jazz mag. Ich denke, die Namen der Beteiligten sollten fuer Qualitaet sprechen ...
arnaoutchot
Moderator
#81 erstellt: 30. Mai 2015, 19:22
.. und weil es zu den zu dem o.g. Thema passt: Eine weitere wunderbare Direktschnitt-Session: The Pentagon - same - East Wind Japan 1976. Der geneigte Kenner wird sofort erkennen, dass es sich hier um das gleiche japanische Label handelt, das auch die wunderbaren L.A. Four-D2D-Aufnahmen gemacht hat. Bei "The Pentagon" handelt es sich eigentlich um ein hochkarätiges Quartett von Clifford Jordan (ts), Cedar Walton (p), Sam Jones (b) und Billy Higgins (dr), das auf ein paar Tracks noch um Ray Mantilla (conga) ergänzt wird. Das Repertoire ist eher standardmässig, aber gut gespielt und klanglich enorm präsent.

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Goldenes_Ohr
Stammgast
#82 erstellt: 07. Jun 2015, 14:52
Hallo,

Nun wollte ich auch mal ein paar LPs vorstellen, welche m.E. gut klingen und zudem musikalisch interessant sind.

Erstmal die „Airto Moreira: Killer Bees“

Airto: Killer Bees LP

http://www.allmusic.com/album/killer-bees-mw0000109890

Die LP kommt in einer Box mit vollformatigen Artwork je Track auf der LP daher, also mit 9 extra Farbdrucken, sehr schön anzusehen!
Die LP ist recht schwer und eine sehr hochwertige Pressung, dadurch u.a. eine relativ gute „Laufruhe“ und ausgezeichneter Klang, besonders präziser knochentrockener Bass, feine Percussion etc.

Musikalisch (Von Free bis Funkig) kann man ja in den Link von allmusic rein hören, die Liste der beteiligten Musiker (Airto, Corea, Hancock, Clarke, Egan, .. Purim) spricht ja schon Bände was die Qualität angeht!

Die LP ist nur noch gebraucht für recht viel Geld zu bekommen, aber man kann auch die für einen normalen Preis noch erhältliche CD kaufen, klingt auch recht gut (allerdings die Artworks auf Postkarten, ähm CD Größe)!


Da … wie ich ja auch leider feststellen muss, man für die klanglich besonders hochwertigen LPs wie oben, oder den meisten D2D (Direktschnitten, Direct to Disc, etc.) recht viel Geld für dann auch noch meist gebrauchte Exemplare hinlegen muss (wenn man sie denn noch nicht hat .., die D2D wurden meist in den 70er-80er Jahren und da m.E. besonders hochwertig produziert)
will ich hier mal eine DoLP vorstellen, die gebraucht doch recht günstig zu bekommen ist, und dennoch teilweise ganz hervorragend klingt.
Jedenfalls bin ich immer wieder begeistert, wie realistisch dort einige Aufnahmen bzgl. der Stimmwiedergabe, oder der Gitarren klingen.

Es ist ein Sampler „Brazilian Wave“ (die etwas konventionellere brasilianische Welle verglichen mit Airto!) von Verve in einer recht guten Pressung.

DoLP: Brazilian Waves

DoLP: Brazilian Waves, Tracks

Hier bei Discogs:

http://www.discogs.com/VA-Brazilian-Wave/release/2710927


Darin enthalten u.a. die bekannten audiophilen „Hits“ von
Stan Getz, João & Astrud Gilberto (u.a.„The Girl From Ipanema“ etc.)

Natürlich gibt’s da im speziellen für diese Aufnahmen noch hochpreisige 45er Pressungen etc., aber auch die genannte Doppel-LP macht musikalisch wie klanglich echt Spaß, zumal da auch noch andere unbekannte Stücke drauf sind.

Dann mal eine weitere Jeton LP, die hier schon vorgestellt wurde (auf „Seite1“: http://www.hifi-foru...read=946&postID=7#7), hier aber als „High End Analogue Remastering“:

„Ray Brown & L. Almeida: Moonlight Serenade
“,

LP: Brown Almeida: Moonlight ..

Hier zum Reinhören eine CD-Neuauflage mit Bonustracks (LP nur 9 Tracks):

http://www.allmusic.com/album/moonlight-serenade-mw0000187772


Also, ich habe sonst nur die D2D von Jeton (z.B. alle von Ch. Antolini), hier also ein Remaster.
Ganz ehrlich, hätte ich gewusst, dass diese LP eine Aufnahme eines Tonbandgerätes von einer LP wäre, ich hätte sie wahrscheinlich nicht gekauft!

Nun, aber trotzdem die recht schwere (180gr.) Pressung auf die Plattenwaschmaschinen und die dann blitzsaubere neue LP auf den Plattenspieler, … wow, das klang echt gut!
Dann mal zum Vergleich die CD eingelegt, nochmal Platte gehört, und was soll ich sagen, ..

Die LP klang für mich deutlich besser! Die Gitarre war anspringend, der Bass nicht (oder vielleicht minimal) weniger substanziell, jedenfalls die Platte ganz klar vorne ..
Naja, erklären kann und ich will ich das nicht, aber auch die Remaster-Serie von Jeton kann ich so gesehen empfehlen, da die original D2D z.T. Preislich deutlich höher gehandelt werden.
Sollte ich mal eine meiner D2D als Remaster kaufen, poste ich hier mal meine Meinung bzgl. der klangl. Unterschiede dazu, oder kann jemand was dazu sagen?

Das die „Moonlight Serenade“ für den geneigten Zuhörer auch musikalisch erste Sahne ist, klar, aber letztlich wie alles in der Musik reine Geschmackssache (deswegen die Links zum Reinhören)

So, dass war's erst mal für erste.

MfG
arnaoutchot
Moderator
#83 erstellt: 09. Jun 2015, 04:16

Goldenes_Ohr (Beitrag #82) schrieb:
Ray Brown & L. Almeida: Moonlight Serenade - Also, ich habe sonst nur die D2D von Jeton (z.B. alle von Ch. Antolini), hier also ein Remaster. Ganz ehrlich, hätte ich gewusst, dass diese LP eine Aufnahme eines Tonbandgerätes von einer LP wäre, ich hätte sie wahrscheinlich nicht gekauft!


Ich habe wie gesagt diese Platte nur als Original-Direktschnitt, aber bei Antolini die Knock Out in dieser rermasterten Form. Bin auch etwas im Zweifel über diese Vorgehensweise (Rip des Original-Direktschnitts, Mastering und Rückpressung als LP), aber das Ergebnis ist nicht so schlecht. Ausserdem geht es bei einem Direktschnitt nicht anders, da es ja keine zugrundeliegende Bandaufnahme gibt. Die Original-Direktschnitte lassen sich aber schon noch finden, allerdings nicht billig, das stimmt.
Goldenes_Ohr
Stammgast
#84 erstellt: 01. Jan 2016, 17:11
Hallo, ich hoffe ich komme noch online, und ihr auch!
(das I-Net war am1.1 in meiner Region zusammengebrochen! Habe jetzt alles nach gereicht)

Nicht nur um diesen leider recht vernachlässigten Thread mal weiter zuführen:

Ich habe das neue Jahr mal High Fidel eingeläutet, zunächst dachte ich, die richtige Scheibe dafür sei die unlängst erworbene Multi-Channel SACD vom Mahavishnu Orchestra „Birds of Fire“, von Audio Fidelity, die haben ja einen guten Ruf:
Nun als 4.0 Version … nervend, wirklich! Ich sitze da ja auch gerne akustisch mittendrin, aber nerviges Schlagzeug von hinten? Nee, also die 2-Kanal Version in den SACD Spieler, dachte das klingt sicher besser, nun, auch nicht, klanglich enttäuschend (musikalisch Top, aber das ist die CD auch, habe jetzt aber nicht die beiden Versionen klanglich verglichen)

Nun, ich dachte jetzt ist Zeit für eine gute LP und damit sind wir hier gelandet und damit voll beim Thema!

Dazu die oben schon erwähnte LP von Earl Klugh, „Finger Paintings“ auf den Plattenteller:
http://www.hifi-foru...ead=946&postID=65#65

Was soll ich sagen, bereits beim ersten Ton wurde ich im nuh sanft in andere Welten katapultiert!
Welch Freude, eine unglaubliche Präzision, Auflösung, Durchhörbarkeit, Bühne, mit was für einer natürlichen Selbstverständlichkeit alle Instrumente erschienen, auch etwa der knochentrockene Bass knarste, oder dann auch schon mal dynamisch ansprang, das Klangbild frei und weit über die Lsp im Raum stehend, nein, falsch, … wie ich dabei in eine andere Welt versetzt wurde, dazu etwa die Becken, Glöckchen und was da an entsprechendem Schlagwerk zu hören war, eine wirklich sehr sehr selten gehörte Brillianz, ein ziselieren bis ins Grenzenlose, ich hatte das Gefühl, mir würden Fledermaus-Ohren wachsen, es wurden die feinsten Härchen in der Hörschnecke gestreichelt, einfach unglaublich, erquickend! (und das ist keine Phrase wenn ich dies hier sage)

Derartig Musik zu hören, kommt schon fast einem spirituellem Erleben gleich …

Ich weiß, das klingt sehr „schwülstig“,(vielleicht deshalb, weil ich zuvor einen gutenn Olong Tee getrunken hatte?) aber bei mir trifft diese klanglich fantastische LP auch auf eine mMn bis ins I-Tüpfelchen optimierten Anlage, nicht zu Letzt gerade im analogen Zweig (angefangen mit einer vdH I – Nadel, der „Mechanik“ und nachfolgender sauberster, und sehr aufwendiger Signalverarbeitung ..)
Die Musik für sich ist ja bekanntermaßen nicht gerade überwältigend, sondern solider Easy Listening Jazz, aber die Tonmeister, die dies abgemischt haben, wenn's nach mir ginge, so haben die einen Platz im audiophilen Himmel sicher!
Und ich möchte auch erwähnen, dass, rein gefühlsmäßig sagen wir mal 90% meiner CDs an diese LP rein klanglich nicht heranreichen! (obwohl auch der CDP bei mir nicht von schlechten Eltern ist und auch dort allerhand audiophiles „Futter“ existiert!)

Danach dachte ich, um nicht von diesem Level allzu sehr abzustürzen, nehmen wir doch mal eine D2D, die hier auch schon erwähnte LA4 „Just Friends“ (Concord), was soll ich sagen, welch eine Enttäuschung!
http://www.hifi-foru...ead=946&postID=12#12

Was war das denn für eine Abmischung?! Überwiegend alles "rechtslastig", das Sax ganz rechts, in der Mitte Schlagzeug, Bass … und links eine viel zu leise Gitarre, oder gar nix. Grausam! Wenn die Gitarre mal ein Solo hatte, klang die sehr schön, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden und dann die ganze linke Seite ins Leere fallen zu lassen. Dann der Bass, was für eine Gegrummel, verwaschen, räumlich nicht von Schlagzeug zu trennen, also, das ist wirklich eine miserable Arbeit der Tontechniker, da sieht man, das D2D keine Garantie für hochwertigen Klang darstellt .. (allerdings hier anderen Usern anscheinend gefiel? Wie das, ich habe übrigens 2 Exemplare der LP mal die andere anhören, bei Gelegenheit ..)

Dann bei den LP-Neuzugängen rumgestöbert, und eine DLP entdeckt, die ich noch gar nicht gehört hatte, "The Artistry of" George Wright: "At the Wurlitzer Pipe Organ". Wer's nicht kennt, dass ist eine „Kino“-Pfeiffen-Orgel, die hat zudem u.a. Schlagwerk, Glöckchen, evtl. gar Trompeten und dergleichen „Brimborium“ … (..hab auch noch eine D2D-LP von dem Musiker, galub' eine noch versiegelt, und eine gebrauchte .. noch nicht gehört, aber nun mal vorgemerkt)
http://www.discogs.c...ight/release/7259851

George Wright: At the Wurlitzer Pipe Organ

George Wright: At the Wurlitzer Pipe Organ, Inhalt

Gespielt wurden – und damit passt es hier zum Thema – Jazz-Klassiker (s. Cover-Foto)!

Nun, da war es wieder da, mit den ersten Orgelklängen stand das Instrument bei mir frei im Raum, mit schönen Klangfarben, sauber und präzise Ortbar kamen die unterschiedlichen klanglichen Effekte die dieses Instrument bietet auf mich zu, so dass das zuvor – bei der L.A.4 - verschwundene innere Lächeln sich wieder bei mir einstellte!
Ich hab' mir nur eine der 4 LP-Seiten angehört … den Rest hebe ich mir, wie eine leckere Mahlzeit, für später auf.

Nun, letztere DLP ist vielleicht nicht im engeren Sinne audiophil, wenn allerdings die o.g. D2D hier so gehandelt wird, dann kann ich nur sagen, das die Wurlitzer-Orgel LP mindestens eine Klasse besser klingt, und die MFSL nochmal 1-2 Klassen, bzw. eine Klasse für sich da stellt (gibt natürlich noch andere LPs in der Sparte, und natürlich auch SACDs, etwa die Miles Davis „Kind of Blue“, sicher auch einige CDs, vermutlich ..)

Mir geht bei solchen Hör-Erlebnissen(!) dann auch das hier von gewissen Leuten negativ gesagte zu der LP-Wiedergabe kopfschüttelnd durch den selbigen!
Ich frag mich da immer, haben die denn alle solch miserable Phono-Wiedergabe Ketten, oder auch noch Lsp, die ein anspruchsvolles "audiophiles" Musikhören nicht erlauben, oder hören die die „falschen“ LPs (klanglich gesehen), oder ist irgendwas mit deren Ohren, oder sind's die Vorurteile??

Ich weiß nicht, ich kann mir das wirklich nicht erklären, wenn da Leute behaupten, die LP-Wiedergabe wäre rein klanglich (vom Störpegel etc. mal abgesehen) gegenüber der CD minderwertig, oder gar, damit sei keine hochwertige Musikwiedergabe möglich!
I.ü. meine LPs werden alle (jedenfalls spätestens vorm Hören) mit einer Moth MK II und LADS gewaschen, die obige MFSL würde man vermutlich auch – außer in den Pausen – vom Knistern etc. nicht von einer CD unterscheiden können, zudem Rumpelt bei mir auch nichts, trotz Lsp Kette die bis 15Hz (-5dB) überträgt bietet vor allem die MFSL eine völlige Laufruhe (aber auch die D2D), wie man Sie vor allem von Japan-Pressungen her kennt … Dazu dann was im nächsten Posting.

Wünsche Allen ein gesundes neues und audiophiles Jahr!


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 02. Jan 2016, 09:49 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#85 erstellt: 02. Jan 2016, 13:31

Goldenes_Ohr (Beitrag #84) schrieb:
D2D, die hier auch schon erwähnte LA4 „Just Friends“ (Concord), was soll ich sagen, welch eine Enttäuschung! - http://www.hifi-foru...ead=946&postID=12#12

Was war das denn für eine Abmischung?! Überwiegend alles "rechtslastig", das Sax ganz rechts, in der Mitte Schlagzeug, Bass … und links eine viel zu leise Gitarre, oder gar nix. Grausam! Wenn die Gitarre mal ein Solo hatte, klang die sehr schön, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden und dann die ganze linke Seite ins Leere fallen zu lassen. Dann der Bass, was für eine Gegrummel, verwaschen, räumlich nicht von Schlagzeug zu trennen, also, das ist wirklich eine miserable Arbeit der Tontechniker, da sieht man, das D2D keine Garantie für hochwertigen Klang darstellt .. (allerdings hier anderen Usern anscheinend gefiel? Wie das, ich habe übrigens 2 Exemplare der LP mal die andere anhören, bei Gelegenheit ..)


Hmm, das geht ja wohl an mich. Ich fand die D2D wirklich sehr gut und habe und mag die Platte auch schon über 30 Jahre. Werde sie bei Gelegenheit mal wieder auflegen. Ich habe allerdings nur einen eher durchschnittlichen Plattenspieler. Bei der Mahavishnu Orchestra SACD gebe ich Dir allerdings recht, die ist in MCh wirklich merkwürdig gemixt. Aber das habe ich anderenorts schon geschrieben, das gehört eigentlich nicht hierher. Und bei Earl Klugh sind wir uns ja einig !

Edit: Das hat mir keine Ruhe gelassen, und ich hab gerade die "Just Friends" von LA4 nochmals aufgelegt. Nun, wir haben hier wie bei vielen Direktschnitten ein dynamisch sehr unbehandeltes Panorama, und durch die naturbelassene Lautstärke von Akustikgitarre, Bass und des eher sanft-perkussiv gespielten Schlagzeugs sticht das Altsaxophon von Bud Shank natürlich akustisch sehr stark heraus. Habt ihr schon mal in kleinen Sälen unverstärkte Saxophone gehört ? Das kann sehr laut werden ! Insofern verschiebt sich hier der Fokus auf das Saxophon, egal wo es im Mix steht. Ob die Entscheidung des Toningenieurs weise war, es so relativ stark nach rechts zu schieben, ist sicherlich geschmacklich diskussionsfähig, aber in der Mitte würde es mir persönlich zu sehr dominieren. Und Ray Brown's Bass finde ich tadellos abgebildet, knackig und keinesfalls verwaschen. Also ich kann auch nur beim wiederholten Male des Hörens dieser Platte feststellen, dass es zum besten gehört, was ich auf Vinyl habe.

IMG_0113


[Beitrag von arnaoutchot am 02. Jan 2016, 20:38 bearbeitet]
Goldenes_Ohr
Stammgast
#86 erstellt: 06. Jan 2016, 01:23
Hallo arnaoutchot,

erst mal Dir ganz herzliche gute Wünsche fürs neue Jahr!

Ich möchte Dir nun keinesfalls deine Lieblings-LPs madig machen, erst recht nicht deine sicher auch hervorragende Anlage (ich hab' auch nur einen JVC DD, allerdings etwas modifiziert..) ..vielleicht war ich bei der LA4 was zu hart im Urteil, aber das ist ja zum einen Geschmackssache (Stereo-Panorama) und ein Vergleich zur zuvor gehörten MFSL von E. Klugh ist ja auch nicht ohne!
Ich höre mir die LA4 noch mal an ..

Nun, meine „neuen“ 2(3) audiophile LPs, die ich als solche empfehlen kann, also einmal die:

Joe Marcinkiewicz & Blu ‎– Jam Session, von M & K Sound

http://www.discogs.c...sion/release/1921921

läuft auf 45 und ist eine D2D.
Nun, wie ich finde musikalisch nicht schlecht, klar sind so Sessions musikalisch nicht perfekt, aber die Platte macht mir echt Spaß, und klingt wirklich gut! Die gestopfte Trompete etwa, richtig „schrill“ und dennoch sauber, Schlagzeug, Bass, alles sehr sehr trocken und dynamisch .., dazu ein paar Soundeffekte a la Miles Davis/ Hancock, Synthesizer etc., nun, die Laufzeit ist nicht hoch, da eine 45er, dass muss man halt in Kauf nehmen, aber dafür geht es teilweise musikalisch gut ab (kann man etwa auf obigen Link mal reinhören)

Mit etwas anderer Besetzung, aber von gleicher Soundqualität, gibst noch diese LP:

http://www.discogs.c...Disc/release/1657029

Joe Marcinkiewicz & Blu ‎– Direct to Disk, von M & K Sound

Joe Marcinkiewicz & Blu D2D

das Cover hier ist fast identisch mit dem von der oberen LP, daher hier nur ein Bild. Da die fast gleich aussehen, dachte ich eigentlich auch, ich hätte die LP doppelt, bis mir auffiel, dass es 2 verschiedene sind!
Die Musik habe ich jetzt nicht mehr so genau in Erinnerung, hatte mir aber auch gut gefallen.., traf also meinen Geschmack. (nicht ganz so „frei“, da Kompositionen, wie die andere LP)

Dann, in jeder Hinsicht ganz besonders gut gefallen hat mir auch diese LP:

http://www.discogs.c...kami/release/2268026

Shuichi Murakami ‎– Introducing "Ponta" Murakami von Toshibas Pro-Use Serie

Shuichi Murakami ?? Introducing \

Musikalisch kann man über den Link sich selbst ein Bild machen, klanglich ist die zudem, wie ich finde, was ganz besonderes!
Zum einen ist auch die wirklich Top gemastert, anders als die E. Klugh (und nicht ganz das Niveau), aber auch mit präzise ortbaren Instrumenten, die zudem noch „zeit-typisch“ hin und her wandern, aber, und das ist echt verblüffend, auch noch von vorne nach hinten, und so bestimmte Instrumente im Raum kreisen läßt!

Ich mußte mich schon Fragen, ob ich nicht doch eine MC SACD eingelegt hatte, … nun, man kann durch gewisse Phasenverschiebungen schon so einen Effekt auch nur mit 2 Lautsprechern erreichen, man nennt das heute ja u.a. „virtuell Surround“ ..

Also, eine Top-LP, von der Abmischung halt sehr ungewöhnlich ... aber klanglich, und wie ich finde auch musikalisch, also insgesamt auf hohem Niveau!

Allen viel Spaß beim Hören!

Edit: mein Beitrag zuvor: Sencha Tee, nicht Olong!


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 06. Jan 2016, 01:51 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#87 erstellt: 06. Jan 2016, 10:19

Goldenes_Ohr (Beitrag #86) schrieb:
Ich möchte Dir nun keinesfalls deine Lieblings-LPs madig machen, erst recht nicht deine sicher auch hervorragende Anlage (ich hab' auch nur einen JVC DD, allerdings etwas modifiziert..) ..vielleicht war ich bei der LA4 was zu hart im Urteil, aber das ist ja zum einen Geschmackssache (Stereo-Panorama) und ein Vergleich zur zuvor gehörten MFSL von E. Klugh ist ja auch nicht ohne!


Kein Problem, ich bin nicht empfindlich. Zudem habe ich in meiner langjährigen Mitgliedschaft hier in diesem Forum festgestellt, dass neben musikalischer Qualität durchaus auch der Klang subjektiv sein kann. Was der eine als akzeptabel empfindet, geht beim anderen gar nicht. Das liegt auch daran, dass wir unterschiedliche Anlagen, unterschiedliche Räume und vor allem unterschiedliche Hörerfahrungen bzw. Ohren haben.

Von Jun Fukamachi hab ich übrigens seine "Sgt.Pepper's"-Improvisationen, auch auf dem Toshiba Pro-Use-Label als Direktschnitt. Nicht wirklich Jazz, aber sicherlich Jazz-beeinflusst. Klanglich ebenfalls sehr gut.

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Goldenes_Ohr
Stammgast
#88 erstellt: 06. Jan 2016, 11:27

arnaoutchot (Beitrag #87) schrieb:
Von Jun Fukamachi hab ich übrigens seine "Sgt.Pepper's"-Improvisationen, … Klanglich ebenfalls sehr gut.

Richtig, die LP habe ich auch, obwohl ich nun kein Beatles-Fan bin .. (allerdings werden die hier ja auch irgendwie ein wenig "verjazzt")

Auf jeden Fall habe ich nur gestaunt, was dieser Musiker da alles „Live“ (ist ja ein Direktschnitt!) zu Wege brachte, auf einer Skizze sieht man ja, wie er die Instrumente um sich aufgebaut hatte, und neben div. Keyboards, Xylophon etc. irgendwie noch per Fuß Trommeln etc. bedient hatte .. auch ganz witzig, wie ich finde, seine Interpretation der alten Klassiker, auch das Cover-Foto … und klar, klanglich Top, wie auch meine 2 oder 3 anderen LPs aus dieser Reihe.
Wenn ich das recht erinnere, so schrieben die bei der LP von Murakami auch was von 4 Kanal Abmischung , oder 2 und 4 Kanal (wie auf dem Link zu sehen) auf das OBI (s.auch hier: http://www.discogs.c...s-IV/release/7192759)

Aber genaues weiß man nicht, spreche und verstehe nun mal kein japanisch .., aber vermutlich erklärt diese spezielle Aufnahmetechnik die von mir oben beschriebenen Surround Effekte ..


MFG


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 06. Jan 2016, 12:48 bearbeitet]
driesvds-1
Stammgast
#89 erstellt: 13. Jan 2016, 11:56
Goodman_
Stammgast
#90 erstellt: 17. Feb 2016, 14:41
Hi and Fi!
Ein "Umweg" führte mich letzlich (wieder mal, natürlich meinen Geschmack treffend) zu einem jazzigen und akustischen Leckerbissen.auf relativ altem Vinyl, das gut und gern 50 Jahre alt sein kann! Auf der Platte wird ein (für damalige Verhältnisse moderner ) Drummer von einem nicht Geringerem als Pete Fountain (Klarinette) präsentiert.
Wie ich letztlich auf diesen relativ winiger bekannten Drummer gestoßen bin ist eine andere Geschichte.

Zum Thema/zur Platte:

PETE FOUNTAIN presents:
JACK SPERLING AND HIS FASCINATIN´ RHYTHM

Label: CORAL; CRL 757341 (Stereo), CRL57341 (Mono(


Titel:
- Fascinating Rhythm
- Golden Wedding
- Big Crash Fron China
- Cuter
- Sing, Sing, Sing (With A Swing).
- Hawaiian War Chant
- Wire Brus Stomp
- Scott Free
- Las Chiapenecas
- Quiet Please
- Creole Gumbo
- Big Noise From Winnetka

Jedes Stück auf der Platte wird entspechend beschrieben.
Akustisch stufe ich die Platte zu meinen Favoriten gehörend ein. Als vergleichbares Kriterium für mich immer noch "The BIG 18".
Hinzu kommt jedoch noch nicht nur der lebendige Klang des gesamten Drum-Sets, sondern vor allem der Klangs jeder einzelnen Drum!
Für mich (u.a. Drum-Fan) auch eine Art von Medidation.
Duke Ellington verglich einmal eine Drum sogar mit etwas Weiblichen. Einer Frau. Hat sogar eine seiner Kompositionen danach benannt: "A Drum Is A Woman".
Ich finde, dass Drummer Jack Sperling seine Drums,. zumindest hier, auch wie eine Frau behandelt....

Gruß Blacky

p.s.: Meine LP trägt noch Autogramme von Musikern, die bei den damaligen Aufnahmen vielleicht dabei gewesen waren bzw. bei späteren Konzerten . Der Bandleader, bzw. Dirigent des Orchesters hat sich zuminderst auf der Hülle der LP durch sein Autogramm "verewigt". Außerdem noch vier weitere Personen, die Musiker sein dürften.
Die Hülle ist auch wieder ein Beispiel, daß sich auf Hüllen alter oder älterer LPs Autogramme von Bandmitgliedern finden können. Auf Flohmärkten z.B. sich durchaus mal die Angebote an LPs etwas unter die Lupe zu nehmen, wobei die Rückseite einer Hülle diesbez. die interessantere sein könnte/dürfte.



-


[Beitrag von Goodman_ am 18. Feb 2016, 12:57 bearbeitet]
be.audiophil
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 11. Mrz 2016, 21:53

RAXOMETER (Beitrag #52) schrieb:
Miles Davis - Bitches Brew: Sehr gut klingende Scheibe. Remastered im Jahre 2009. Diese wird oftmals als Meisterwerk des Jazz/ Rock gefeiert, wobei sich bei mir die Begeisterungsstürme nach dem ersten hören in Grenzen halten. Die Musiker, allesamt exzellent, haben hier viel viel Raum zur freien Gestaltung. Davis Trompete steht über dem ganzen und verleiht der Sache etwas melancholisches. Hmm , mit JazzRock hat das ganze wenig am Hut. Aber egal, klanglich sind die Scheiben top , von daher lohnt sich das mehrmalige reinhören! Für Jazzanfänger oder Rocker wahrscheinlich für den Anfang schwer verdaulich!

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diese Scheibe muß man sich einfach nur mal als Erstpressung gönnen, dann stellen sich auch die begeisterungsstürme ein; uns zwar bereits nach den ersten beiden Takten. Da ist kein Vergleich zwischen egal welchem Reissue und der Erstpressung. Ehrlich!
arnaoutchot
Moderator
#92 erstellt: 11. Mrz 2016, 22:27

be.audiophil (Beitrag #91) schrieb:
diese Scheibe muß man sich einfach nur mal als Erstpressung gönnen, dann stellen sich auch die begeisterungsstürme ein; uns zwar bereits nach den ersten beiden Takten. Da ist kein Vergleich zwischen egal welchem Reissue und der Erstpressung. Ehrlich! :prost


Hast Du das auch schon mal mit den MFSL-Versionen verglichen - egal ob LP oder SACD ? Das könnte eng werden ...
be.audiophil
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 11. Mrz 2016, 23:55

arnaoutchot (Beitrag #92) schrieb:

be.audiophil (Beitrag #91) schrieb:
diese Scheibe muß man sich einfach nur mal als Erstpressung gönnen, dann stellen sich auch die begeisterungsstürme ein; uns zwar bereits nach den ersten beiden Takten. Da ist kein Vergleich zwischen egal welchem Reissue und der Erstpressung. Ehrlich! :prost


Hast Du das auch schon mal mit den MFSL-Versionen verglichen - egal ob LP oder SACD ? Das könnte eng werden ...


Ja, habe ich. MFSL zu Erstpressung ist ein großer Unterschied, da bei den MFSL immer ganz massiv am Bassbereich mit gegenphasigen Bassimpulsen geschraubt wird. MFSL ist reine Effekthascherei.

Zudem ist bei der Erstpressung ebenso wie den normalen Reissues die räumliche Abbildung anders als bei MFSL. Das läßt sich somit auch nicht wirklich vergleichen. Und solange es um authentische Wiedergabe der damals getätigten Einspielungen geht, bleiben nur Erstpressung und deren Wiederauflagen/ Reissues, welche mit dem originalen, nicht veränderten oder gepimpten Mastern erledigt wurden und die alten Master und Erstpressungen als echtes und nicht zu verlassendes Vorbild nehmen. Bei den audiophilen Wiederauflagen bleibt dann nur MOSAIC Records, weil diese mit den origianlen mastern arebiten udn deise nur restaurieren, aber das Bühnenabbild und die Räumlichkeit genau so wie beim Original zeichnen.

MFSL ist ebenso wie Analogue Production und die anderen audiophilen Label eine Neuinterpretation, welche die damalige Aufnahmesituation nicht respektiert und mit dem Original nichts zu tun hat. Insofern kann man zwar darlegen, daß einem diese Effekthascherei gut gefällt, man hört sich aber eigentlich eine gänzlich andere Scheibe an, die man mit der Erstpressung und somit auch mit der ursprünglichen Einspielung und musikalischen Interpretation nicht vergleichen kann und alle Aussagen zum Ranking von MFSL und Co. im Vergleich zu den Erstpressungen und den normalen Reissues sind wertlos.

Einzig die alten Japan Pressungen folgen als audiophile Wiederuaflagen noch den alten Originalen und wären ansatzweise mit den Erstpressungen vergleichbar.

Ich möchte das damals vom Aufnahmechef und Musiker "freigegbene" Original in bestmöglicher Qualität hören, weil es mir um die Interpretation des Musikers und sicher auch ein Stück weit den damaligen musikalischen Zeitgeist geht. Das schwingt also auch sicher ein wenig historischer Rückblick und Verklärtheit mit Deshalb sind meine audiophilen Pressungen immer die Erstpressungen und diese gehypten Neuinterpretationen kommen in meinem Wortschatz quasi nicht mehr vor.

Im übertragenen Sinne möchte ich ja auch keinen Farbdruck eines Bildes von Monet, welches ich aus dem Internet downgeloaded habe bei mir daheim als angeblich echten Monet an die Wand hängen. Eine MFSL wäre aber der Farbdruck eines Internetdownloads dieses Monets, die Erstpressung der originale auf Leinwand mit Keilrahmen gepinselte Monet in einem schicken Rahmen.
arnaoutchot
Moderator
#94 erstellt: 12. Mrz 2016, 09:04
Nun, Deine Argumentation ist grundsätzlich ja nicht von der Hand zu weisen. Wenngleich ich die "Bearbeitungen" von MFSL oder APO nicht als so starken Eingriff in das Originalwerk empfinde, immerhin stehen ja beiden idR auch die Original-Masterbänder zur Verfügung und es wird in vielen Fälle behutsam manches zB mehr transparent gemacht, als es die Originalausgaben konnten oder wollten. Das trifft mE auf "Bitches Brew" zu und das sollte sich auch ein Musiker für sein Werk wünschen.

Aber generell halte ich "Bitches Brew" für ein nicht ideales Beispiel, denn die Platte stellt ohnehin kein "originales" Werk dar, sondern wurde vom Produzenten Teo Macero bekanntlich stark bearbeitet und geschnitten. Wenn Du die Originalaufnahmen hören willst, dann bleibt hier nur die "Complete Bitches Brew Sessions"-Box, aber die gibt es mW nur auf CD und die wurde auch digital remastert.

Aber im Sinne des Threadtitels, stell uns doch einmal ein paar Deiner aus Deiner Sicht klanglich gelungensten Erstpressungen vor ...


[Beitrag von arnaoutchot am 12. Mrz 2016, 09:07 bearbeitet]
be.audiophil
Hat sich gelöscht
#95 erstellt: 12. Mrz 2016, 22:37
Servus arnaoutchot,

ja, das ist ein spannendes Feld. Was Du mit behutsam mehr Transparenz in die Aufnahme bringen umschreibst, ist sogar genau der Punkt, den ich übrigens am häufigsten bei den audiophilen Wiederauflagen bekritteln würde. Ein Beispiel: Lee Morgan Sidewinder

R-6394503-1418158213-6279.jpeg

Die Erstpressung BLP 4157 auf Bluenote aus ca. 1964 zeigt gleichberechtigte Spielpartner auf. Keiner der Musiker wird explizit in den Vordergrund gestellt, wenn dann folgt dies aus dem Musikstück udn den Eigenschaften des Instruments. Bei dem 1970er Reissue auf Bluenote BST 84157 ist dies ebenso, nur leider ist die Scheibe klanglich deutlich flacher mit weniger Räumlichkeit und reduziertem Dynamikumfang im Vergleich zur Erstpressung.

Die in 2014 auf 180 gr Vinyl aufgelegte audiophile Inkarnation Bluenote/ Universal Music Group International ‎– 00602537935437 zerreißt das Klangbild vollständig. Man hat mutwillig versucht Lee Morgan und seine Trompete sehr deutlich in den Vordergrund zu stellen und dabei leider den Fehler begangen, den man bei den frühen Stereo Auflagen, die aus alten Monos erzeugt wurden, wiederholt. Um lee Morgan in den Vordergrund zu bekommen wußte man sich anscheinend nicht anders zu behelfen, als die Kanäle rechts und links voneinander soweit zu trennen, daß in der Bühnenmitte schon quasi ein Loch entsteht und die Bühnenbreite sehr deutlich manipuliert erscheint. Nur so konnte man anscheinend die Pegel der Trompete auf dem entsprechenden Kanal soweit anheben, daß diese nun im Vordergrund steht. Das hört sich leider nach Ping Pong Stereo an und ist einfach schlechtes Handwerk.

Aus dem Quintett versuchte mal also ein Solo mit vier Mitspielern zu machen. Dieses Vorgehen findet sich bei vielen der audiophilen Wiederauflagen und so auch bei teilweise MFSL oder Analogue Productions. Das ha aber ncihts mehr mit den Original-Bändern oder dem master und auch nicht mit der damaligen Aufnahmesituation zu tun.

Mir gefällt das nicht.

Beipiele für besonders gute Erstpressungen gibt es viele, doch nicht für alle gibt es eine entsprechende Wiederauflage, so daß man nicht immer den Vergleich herbeiführen kann.

Aus dem Stehgreif fielen mir allerdings die nachfolgenden Erstpressungen oder frühen Pressungen ein, bei denen die Originale imho den Reissues und auch den audiophilen Wiederauflagen überlegen wären:

R-3836860-1346339821-4875.jpeg
Gene Ammons - Boss Tenor - Erstpressung Prestige auf dem Berkenfield-Label, PRST 7180, Re-Issues unter PRLP 7180, OJC-297 (diese sowohl in US als auch Europa/ D, dann Mikulski) und audiophile Wiederauflage in 2016 von Analog Productions unter APRJ 7180.

R-2676016-1374538606-9471.jpeg
Dave Brubek - Time Out - Stereo Erstpressung auf Columbia Six Eye CS 8192, Re-Issue Fontana UK unter STFL.523, auf CBS unter CJ 40585 (1987, US) oder CBS 460611 1 (Niederlande, 1987), audiophile Wiederauflage in 1995 bei Classic Records (CS 8192) und Analogue Productions (APJ 8192)

Und ich könnte die Liste wohl noch lange weiterführen. Spannend sind dann übrigens auch die Re-Isssue-Labels aus USA, die sozusagen den Vorläufer unseres Bertelsmann und deren Club-Sonderauflagen darstellen. Allerdings gibt es zwischen Bertelsmann und den USA Re-Issue Labeln einen deutlichen Qualitätsunterschied.

Jazztone z.B. war ein soclhes Re-Issue-Label und arbeitete ähnlich eines Buchclubs. Man bekam die orig. Master und legte die Scheiben zum Teil 1:1 nochmal auf oder mixte aus vielen Mastern einen schicken Sampler oder stellte je Künstler neue LPs zusammen. Qualitativ sind diese Jazztone echt erstaunlich hoch angesiedelt.

Diese Gerry Mulligan

R-3537394-1406869339-3293.jpeg

ist nicht nur inhaltlich identisch sondern auch klanglich sehr nahe an der Erstauflage auf Emarcy

R-2218945-1455141338-7125.jpeg
Snowbo
Inventar
#96 erstellt: 08. Dez 2016, 14:35
Durch Zufall diesen Fred entdeckt - der ist ja genau mein Humor

Da mein Mädel auf akustische Gitarre steht, wurde ich hier fündig - die Earl Klugh wurde es und Ray Brown & Laurindo Almeida ... poah, sind die beide fein! ... habe mich sehr schwer getan die zu verschenken .. nachdem ich aber die Klugh bei discogs noch in der MFSL Vinyl Version bezahlbar gefunden habe, fiels leichter ... ... die Moonlight Serendade suche ich noch .. die Vinyl von 1981 ist ziemlich teuer ..

Gegönnt habe ich mir ebenfalls die Charlie Byrd - Direct to Disc, habe ich fast neu für schmale 4,- Euro gefangen, unglaublich, so genial wie die klingt. Auch dafür Danke




Aktuell liegt die folgende auf:

amazon.de

Time Out Dave Brubeck - APO SACD 2012 (der Link zu Ama ist glaub der falsche aber hat auch bei JPC nicht die korrekte angezeigt)

Klingt sehr fein!


[Beitrag von Snowbo am 08. Dez 2016, 14:37 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#97 erstellt: 08. Dez 2016, 15:14

Snowbo (Beitrag #96) schrieb:
Time Out Dave Brubeck - APO SACD 2012


Freut mich, wenn ich ein paar Tipps geben konnte. Auf diesen Thread hier hatte ich Dich aber schon früher verwiesen, oder ? Die "Time Out" als APO SACD gehört allerdings hier jetzt eher weniger hin.
Snowbo
Inventar
#98 erstellt: 08. Dez 2016, 16:02
Sorry, hast natürlich Recht, ich hatte gelesen, "Audiophiler Jazz" - der Zusatz Vinyl war mir durchgerutscht

Kann mich nicht mehr erinnern aber Du hast m.E. vor geraumer Zeit irgendwo im Jazz Fred auf hier verlinkt und dadurch bin ich dann hier gelandet - zum Glück!
arnaoutchot
Moderator
#99 erstellt: 14. Dez 2016, 08:50
Das hier könnte man hier auch noch erwähnen: Stan Getz & Charlie Byrd - Jazz Samba - Verve/DCC 1962/1995. Inhaltlich ein absoluter Klassiker. Es ist die von Steve Hoffman auf einem rein analogen Röhrenequipment remasterte und vom First Generation Master Tape gepresste Ausgabe. Ich kenne die Platte ziemlich gut, die Ausgaben egal ob LP oder CD klingen alle ganz ordentlich, aber diese hier ist an Wärme und gleichzeitiger Detailtreue unerreicht. Allerdings werden die DCC-Vinylpressungen inzwischen preislich fast mit Gold aufgewogen.

IMG_3691
arnaoutchot
Moderator
#100 erstellt: 17. Dez 2016, 15:13
Eine der audiophilen Vinylplatten aller Zeiten ist hier noch gar nicht erwähnt worden: Charlie Antolini - Knock Out - Jeton 1979/Jeton Digilog 1982. Der berühmte "Boxenkiller" der Funkausstellung 1979. Die Legende sagt, die Platte habe etlichen Lautsprecherchassis das Lebenslicht ausgeblasen (was aber vermutlich weniger an den Lautsprechern als an den überforderten Verstärkern lag, die die ungeheurlichen Impulsspitzen verzerrt an die Speaker gaben, was dort zum jähen Ende der Hochtöner führte). Nun, unter Jazz-Kennern hatte Antolini, ein gestandener Swing-Schlagzeuger der 1950er, damit seinen Ruf als audiophiler Haudrauf weg. Das überschattet aber leider die Tatsache, dass Antonlini tatsächlich ein hervorragender und sogar feinfühliger Drummer ist und die Jeton-Direktschnitte verdammt gut klingen. Ob man's mag oder nicht.

Die 15.000 Exemplare des Original-Direktschnitts waren durch die Boxenkiller-Werbung im Nu weg, gut erhaltene Originale sind immer noch recht teuer. 1982 legte Jeton die Platte nochmals neu auf, indem sie die Originalfolie neu galvanisierte und davon unter dem Namen Digilog nochmals identische Kopien des Direktschnitts herstellte. Technisch und klanglich dürfte es hier keinen Unterschied geben. Achtung: Noch später veröffentlichte Jeton dann aber Rips des Original-Direktschnitts, remastert und auf Vinyl zurückgepresst. Erkennbar sind die an einem Schriftzug "High End Analogue Remastering". Das hat mit dem Original-Direktschnitt dann nicht mehr so viel zu tun, gehört im Vergleich habe ich es aber noch nicht.

IMG_3710

Der zweite Streich war dann die Count Down - Jeton Direct to Disc 1980. Hier hab ich das Original. Inhaltlich keine grosse Weiterentwicklung, aber auch nicht schlechter. Klanglich top.

IMG_3714
*papamann*
Stammgast
#101 erstellt: 19. Dez 2016, 21:33
Audiophiler Jazz auf Vinyl riecht erst einmal nach Besser-Verdiener.

Ich bin da nicht wirklich neidisch, so tolle klassische Blue Notes' die auf zwei Platten mit 45 Umdrehungen laufen hätte ich aber auch gern.

Das Problem: die sind mir zu teuer. Wie so einiges andere in Sachen "optimale Pressung".

Ich habe nicht mal einen Plattenspieler mit Wahnsinns-Tonabnehmer der da das grandiose hörbar macht. Hier rotiert alles auf dem besten bezahlbarem, nämlich einem Disc-Jockey Plattenspieler. Okay, der DJ-Tonabnehmer ist mit einer HiFi-Nadel gepimpt, das Forum machts' möglich.

Auf jeden mal eine Lanze für die Reissues auf einschlägigen Labell a la DOL, Wax Time; Doxy oder soundso Heritage. Die LPs sind in Ordnung. Unterhalten könnte man sich über Original-Cover, die gibt es manchmal, manchmal nicht. Oft zwar Original Lay-Out aber es fehlt der "Prestige" oder "Blue Note" Code.

Jedenfalls mal gucken ob man da mal zuschlägt. Ich bin mit denen sehr zufrieden. Das ist alles andere als Müll.

Dazu kommen richtige Perlen a la Compilations auf "Jazzman" oder "Soul Jazz" die richtig tief graben. Auch diese eher obskuren Geschichten. Früher deutscher Nachkriegs-Cool Jazz. Und natürlich mein geliebter Deep Jazz mit Blaxploitation eingebaut.

All diese Schallplatten kann man vorbehaltlos kaufen. Die Pressungen sind okay!

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 19. Dez 2016, 22:15 bearbeitet]
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