Analytischer Vergleich Henselts Klavierkonzert in F-Moll & Rachmaninoffs Prelude in Cis-moll

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simonsmile
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 12. Jul 2012, 14:52
Hi Leute
Ich soll im Rahmen einer Arbeit das Rachmaninoff Prelude in Cis-Moll (Op.3 nr 2) mit anderen Werken vergleichen bzw. Gemeinsamkeiten finden(Unterschiede gibt es genug ). Da ich bei Bach, Mozart oder Chopin keine brauchbaren Vergleiche hinbekommen habe (Ich bin kein Experte auf dem Gebiet!),habe ich von einem ausgebildeten Musiktheoretiker den Tipp von Henselts Klavierkonzert in F-Moll bekommen.

Allerdings komme ich auch hier nicht sonderlich gut voran.
Die Noten sind hier zu finden (PDF) Henselt: Henselt Piano Concerto in F minor
und Rachmaninoff : Präludium in Cis-moll

Was ich bisher herausgefunden habe:
- Es stehen beide in Moll
- Es beginnen beide mit einer Kadenz (VI - V - I) die abgesehen von der Tonart zumindest im Bass identisch ist.
- Auch Henselts Werk ist relativ üppig und er muss manchmal auf ein erweitertes Notationssystem ausweichen, wie dies bei dem Präludium auch der Fall ist.
- Heselt wanderte nach Russland aus was eine Inspiration für Rachmaninoff noch plausibler macht.

Dann bin ich aber leider schon am Ende^^. Falls jemand sich die Mühe nimmt und etwas herausfindet wäre ich ihm sehr dankbar, da ich den Theorielehrer bis zum Ende der Ferien nicht erreichen kann und dies gleichzeitig mein Abgabetermin ist .

Als Ähnlichkeit kann ich eigentlich fast alles gebrauchen: Formale Dinge, harmonsiche oder rhytmische Abläufe usw ausgenommen "Es Klingt ähnlich.. da es sich um eine schriftliche Arbeit Handelt".


Mit freundlichen Grüssen
Simonsmile
arnaoutchot
Moderator
#2 erstellt: 12. Jul 2012, 22:09

simonsmile schrieb:
Falls jemand sich die Mühe nimmt und etwas herausfindet wäre ich ihm sehr dankbar, da ich den Theorielehrer bis zum Ende der Ferien nicht erreichen kann und dies gleichzeitig mein Abgabetermin ist .


Deine Schularbeiten wird Dir hier vermutlich niemand abnehmen. Die sollst Du ja auch selbst erledigen. Ich kann Dir musiktheoretisch sowieso nicht helfen, ich kann kaum gescheit Noten lesen. Mir fallen bei Rachmaninov aber ein paar Stichworte ein, an denen ich mich weiterhangeln würde:

Widmungsträger des Stückes ist Anton Arensky > was hat der geschrieben ?
In dem Prelude hört man Glockenschläge > kann man das mit Rachmaninovs "Bells" vergleichen ?
Meines Wissens wurde das Stück in Stummfilmen oft als Begleitung verwendet > kann man da was herleiten ?
Führt das erweiterte Notationssystem zu einem Komponisten wie Scriabin, zB seine Etude op. 8/12 schien mir immer Vergleiche aufzuweisen ?
usw. usf.

Edit: Das Henselt-Konzert kenne ich nicht.


[Beitrag von arnaoutchot am 12. Jul 2012, 22:09 bearbeitet]
simonsmile
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 13. Jul 2012, 17:25
Vielen Dank erstmal für die Antwort.


Deine Schularbeiten wird Dir hier vermutlich niemand abnehmen. Die sollst Du ja auch selbst erledigen
Das ist mir schon klar es heisst ja auch nicht das: "Ich-mach-dir-deine-Hausaufgaben-Forum" aber davon kann ohnehin nicht die Rede sein. Es handelt sich um eine 6'000 Wörter arbeit wobei der Vergleich der beiden Werke ohnehin nur ein sehr kleiner Teil ist der zwar toll wäre aber nicht unbedingt notwendig.

Dass bei Arensky viel zu holen ist glaube ich nicht, da dieser selbst ja keinen eigenen ausgeprägten Stil hatte.
Mit Bells liesse es sich wohl besser vergleichen allerdings ist hier der Einfluss eines anderen Komponisten wohl nicht zu finden.
Ob ich mit den Stummfilmen etwas anfangen kann wird sich zeigen, dem Tipp mit Skrjabin gehe ich aber auf jeden fall nach. Vielen dank

Btw. Das Henselt Konzert ist sicher lohnend zu hören wenn man romantische Klavierkonzerte mag Allerdings findet man auf Youtube nur eine Aufnhame und die ist nicht gut, teilweise spielt das Orchester nicht rein und das Klavier klingt in meinen Ohren auch etwas verstimmt.
arnaoutchot
Moderator
#4 erstellt: 13. Jul 2012, 17:44

simonsmile schrieb:
Btw. Das Henselt Konzert ist sicher lohnend zu hören wenn man romantische Klavierkonzerte mag Allerdings findet man auf Youtube nur eine Aufnhame und die ist nicht gut, teilweise spielt das Orchester nicht rein und das Klavier klingt in meinen Ohren auch etwas verstimmt.


Hier gibt es das Klavierkonzert von Henselt in f-moll. Das ist von Hamelin sicher gut gespielt und die Aufnahmequalität sollte auch gut sein. Habe ich aber nicht, weil ich die Alkan Konzerte schon habe.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#5 erstellt: 13. Jul 2012, 17:47
P.S. Angeregt von dieser Diskussion hier habe ich mir aber diese CD bestellt, das schien mir interessant zu sein.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#6 erstellt: 13. Jul 2012, 17:51

simonsmile schrieb:
Mit Bells liesse es sich wohl besser vergleichen allerdings ist hier der Einfluss eines anderen Komponisten wohl nicht zu finden.


Sorry, dass ich etwas desorganisiert bin. Doch, es gibt Glockeneinflüsse: Liszt - Les cloches de Genève - Années de Pèlerinage, Première Année Suisse.
Kreisler_jun.
Inventar
#7 erstellt: 13. Jul 2012, 17:53
Ich kenne das Stück von Rachmaninoff kaum. Aber berühmte cis-moll-Klavierstücke sind zB Präl & Fuge aus WTK I, Beethovens "Mondscheinsonate", Chopins Fantaisie-Impromptu, 3. Scherzo und noch ein paar. Überhaupt Preludes und Etudes von Chopin.
Evtl auch mal gucken bei Skrjabin, da in etwa Zeitgenosse, der auch viele Klavierstücke komponierte. Gibt es keine Sekundärliteratur zu Rachmaninoff, in der man Hinweise auf Einflüsse usw. finden könnte?
Klavierstücke ähnlicher Art gibt es massenhaft aus Romantik und Spätromantik: Tschaikowsky, Rubinstein, Moszkowski...
Steffen_Bühler
Inventar
#8 erstellt: 13. Jul 2012, 17:56
Ich kann mir nicht helfen, aber die Zeilen "Vorüber rauscht die Jugendzeit / In langer, banger Einsamkeit" im "Wolgalied" aus dem "Zarewitsch" von Franz Lehar sind für mich ein klares Zitat dieses Préludes.

Viele Grüße
Steffen
simonsmile
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 14. Jul 2012, 15:26
Wow da ist ja nun schon einiges zusammen gekommen =)
@arnaoutchot: Die Aufnahme von Hamelin werde ich mir wohl wenn ich aus den Ferien zurück komme zulegen, das Konzert ist in meinen Ohren eine Wucht
Bitte berichte auch von den Etuden, das würde mich sehr interessieren.
Danke auch für den Tipp mit Liszt, der scheint mir was herzugeben

@Kreisler_jun. Nun den Gedanken mit anderen cis-Moll Werken hatte ich auch schon, einen Einfluss von Bach wäre mir stark entgegengekommen, den konnte ich öaber nicht finden. Die Mondscheinsonate kenne ich in und auswendig aber auch hier passt für mich nichts wirklich zusammen wie auch bei Chopin aber seis drum, danke für die Anregungen.
Bei Skrjabin habe ich ja eventuell mehr glück, bei ihm konnte ich schon Einflüsse Chopins nachweisen, selbst bei Rachmaninoff nur halt nicht bei diesem verflixten Op3 Nr2.

@ Steffen_Bühler Wow, scheint mir wirklich ein klares Zitat zu sein, vielen dank für den Hinweis, Zarewitsch kannte ich bis anhin nicht einmal ^^
Steffen_Bühler
Inventar
#10 erstellt: 18. Jul 2012, 09:39
Ich kam erst gestern zum Verifizieren: Rachmaninoff zitiert sich m.E. sogar selbst, denn die von mir erwähnte Sequenz taucht im ersten Satz des dritten Klavierkonzerts ebenfalls auf (bei etwa 10 Minuten, je nach Interpret...)

Viele Grüße
Steffen
arnaoutchot
Moderator
#11 erstellt: 26. Jul 2012, 10:11
Die Henselt Etuden hab ich nun und auch schon gehört. Hier mein kurzer Eindruck. Man muss sich natürlich im Klaren sein, dass bei den Salonetüden drin ist was draufsteht, also das ist schon teilweise auf Glanz und Schau ausgerichtet und weniger auf Tiefgang. Aber schöne Musik.

http://www.hifi-foru...0&postID=10461#10461
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