Teilhafte akustische Optimierung überhaupt sinnvoll?

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HiFi-Pizza
Stammgast
#1 erstellt: 11. Jun 2012, 17:10
Da ich demnächst renoviere hab ich mir gedacht das ich gleich alles so mache das akustisch für meine neue Stereoanlage alles passt. Hab mich die letzten Tage auch schon ordentlich durchgelesen in Sachen Raumakustik (Stereodreieck, Absorber, Diffusor, etc.). Einige Sachen passen ganz gut nur musste ich sehen das in meinem Hörraum nicht ALLES möglich ist. Erstmal weil mein Hörraum halt auch mein Wohnzimmer ist und manches geht räumlich einfach nicht (Absorber an die Fenster wär zb eher schlecht und reich bin ich auch nicht . Gehen wird perfekt das Stereodreieck, Absorber könnte ich so 4 Stück anbringen, im bereich der Frühreflektion die von hinter der Box kommen. Da ich da was vernüpftiges, sprich Basotect kaufen will wäre mein Budget damit auch für's erste erschöpft. Später könnte ich durchaus nochmal über die Decke nachdenken. Hinter mir könnte ich Platztechnisch wunderbar ein Diffusor anbringen, da müsste ich mich aber mit einer bezahlbaren Eigenbaulösung beschäftigen. Soweit so gut, ich frage mich nur - macht so eine Kompromisslösung überhaupt Sinn oder sollte man den Raum nur akustisch optimieren wenn man das volle Programm durchziehen kann?
bartman4ever
Inventar
#2 erstellt: 11. Jun 2012, 17:40
Hinter der Box kannst du dir sparen. Mach die Spiegelpunkte an der Seite und Decke. Auf dem Boden an den Spiegelpunkten 2 kleine Ikea-Brücken. Fertig.
HiFi-Pizza
Stammgast
#3 erstellt: 11. Jun 2012, 19:57
Sorry, aber was sind IKEA-Brücken?

Ich meinte natürlich nicht direkt hinter den Boxen, sorry, hab mich blöde ausgedrückt.

Ich hab mir mal erlaubt in Poison Nuke's Skizze reinzukritzeln - Da wo ich grüne Balken hin gemacht hab könnte ich gut Absorber anbringen. Da wo die roten Balken sind nicht, bzw. nur links was glaube ich keinen Sinn machen würde (wegen Symetrie).

frhereflektionenay1absorber


[Beitrag von HiFi-Pizza am 11. Jun 2012, 20:04 bearbeitet]
Buschel
Inventar
#4 erstellt: 11. Jun 2012, 20:52
Kannst du mal einzeichnen wo Fenster und Türen liegen? Falls du an den rot markierten Stellen keine Absorber anbringen kannst, gehen evtl. schwere Vorhänge? Damit könntest du im Hochtonbereich etwas bewirken. Mit den IKEA-Brücken sind Teppiche gemeint, die du zwischen LS und Hörposition legst, um Bodenreflektionen zu verhindern (bringt nur etwas, falls du nicht bereits Teppichbelag hast). Anstatt hinter den Lautsprechern Absorber anzubringen -- was relativ wenig bringen sollte (Mach' mal selbst die Probe und halte den Kopf während laufender Musik vor und hinter den LS) -- solltest du eher an der hinter dir liegenden Wand etwas machen: Diffusor (z.B. unordentliches Bücherregal) oder auch Absorber...
HiFi-Pizza
Stammgast
#5 erstellt: 11. Jun 2012, 21:57
Hab mal eine kleine Zeichnung erstellt (sorry mir steht im Moment nur Paint zur Verfügung) . Ich hab mal (ganz grob) die Reflektionen so eingezeichnet wie ich sie nach dem Threads und Skizzen von Poisen Nuke verstehe - falls da irgendwas falsch ist möge man mich bitte draufhinweisen! Das Zimmer misst übrigends 3,00 X 3,50 m - nicht das größte, aber wenigstens ein ordentlicher Quader ohne Winkel und Dachschrägen. Im moment sind nur Jalousien an den Fenstern aber an schwere Vorhänge kommt man ja gut und günstig. Bodenbelag ist übrigends Teppich. Sollte das Regal und die Vitrine an der Wand ein Problem darstellen - die sollen in näherer Zukunft eh weg. Bücherregal hinter mir wird schwer da sich alle meine Bücher im Kindle befinden, ich glaube der ist als Diffusor nicht so gut geeignet. Auralex hat ein paar Diffusor im Programm die ich Optisch ganz ansprechend finde (darf man eigentlich auf Diffusoren Farbe aufbringen oder zerstörrt man da wie bei Absorbern die Eigenschaften? Als Sprayer dachte ich würde sich anbieten das ich mir ein Graffiti draufsprühre) - kann man sich so welche eig selber bauen? Weil so sind sie doch ein biiiiiisschen teuer .
Buschel
Inventar
#6 erstellt: 12. Jun 2012, 08:01
Eine zweite Zeichnung hast du nicht angehängt oder verlinkt. Ich kommentiere mal nur den von dir geschriebenen Text...

Teppich ist gut, damit können die IKEA-Brücken entfallen. Wenn das mit den schweren Vorhängen klappt, dürfte das auch schon einiges bewirken und ist dabei nicht besonders teuer (schwer = ab etwa 300 g/m^2, ich habe "Minna" von IKEA genommen). Das bringt dann auch mehr als den Kindle an die Wand zu pappen
Diffusoren kannst du durchaus mit Farbe versehen. Bei Diffusoren ist die Oberflächenbeschaffung nicht so wichtig, weil das Ziel die Streuung von Reflektionen ist, und nicht das Aufnehmen von Schallenergie. Es gibt hier auch einige Links zum Selbstbau.
bartman4ever
Inventar
#7 erstellt: 12. Jun 2012, 11:53
Die grünen Stellen werden dich nicht weiter bringen. Das sind eher die roten Stellen. Auch diagonal (linke Box an rechter Wand) ist das ein wichtiger Bereich.
HiFi-Pizza
Stammgast
#8 erstellt: 12. Jun 2012, 12:51
Ups, da hat irgendwas mit dem Upload nicht geklappt... ich versuchs nochmal...

Tadaaaaa, hier meine Skizze:

hifizimmer1
Buschel
Inventar
#9 erstellt: 12. Jun 2012, 12:57
Oookay, dann mach mal folgendes:
1. Absorber an die Wand hinter dir, für Diffusoren sitzt du zu dicht dran. Am besten gleich 3 Stk. 100x50x5-10 cm.
2. Schwere Vorhänge rechts vor das Fenster.
3. Absorber an Decke zwischen LS und Hörposition.
4. Evtl .den Tisch beim Hören in Richtung LS verschieben oder Decke drauf.

Die grünen Linien kannst du erstmal vernachlässigen.
HiFi-Pizza
Stammgast
#10 erstellt: 12. Jun 2012, 13:09
Ok, ich dachte nach dem Thread von Poison Nuke die grünen wären die schlimmsten, dann die orangen und die blauen nicht so... Und hinter einem würden niemals Absorber kommen... also entweder ich bin zu blöde oder die Thematik ist einfach so komplex und individuell...
Buschel
Inventar
#11 erstellt: 12. Jun 2012, 13:25
Die roten Schallwege sind die, die du eigentlich nur haben möchtest (ausser die Decken-/Bodenreflexionen, die auch auf den roten Linien liegen). Die braunen und blauen Wege sind die Erstreflexionen mit hohem Pegel, die unterbunden werden sollten. Die grünen haben eigentlich einen deutlich geringeren Pegel (wie gesagt: halte deinen Kopf mal hinter den LS anstatt vor die Membranen) und sind deswegen nicht so kriegsentscheidend.
Das mit dem Absorber hinter dem Hörplatz gilt nur bei geringem Abstand von Kopf zu Rückwand -- das ist bei dir aber offensichtlich gegeben.
HiFi-Pizza
Stammgast
#12 erstellt: 12. Jun 2012, 13:47
Ok, langsam macht es klick. Ich dachte die grünen seihen am schlimmsten weil sie am verfärbtesten sind (wenn man hinter den LS mal horcht, hört es sich ja irgendwie anders an), aber wenn der Pegel da so niedrig ist kommen die warscheinlich kaum zu mir zurück? Die blauen dachte ich seien am unkritischten weil sie, da von der front komment, am wenigstens verfärbt sind.

Mit dem Abstand vom Hörplatz zur Wand hast du recht - damit das ganze noch bewohnbar ist könnte ich maximal so 20cm von der Wand weg.

Vielen Dank für die Ratschläge, das meiste sollte sich ja schon umsetzen lassen !

P.S.: Muss mein Hund noch etwas beachten? Wo sollte er sich am besten platzieren? Er ist ein Border Collie mit langen Fell und dicker Unterwolle, er wirkt also eher absobierend, wobei er durch seine Locken auch eine leicht diffuse Wirkung aufweißen könnte... ich werd ihn einfach mal hin und her durch den Raum schicken und hören wo er am besten klingt :D!
Bunbury
Stammgast
#13 erstellt: 12. Jun 2012, 14:49
Was Bartman sagte. Der Schall beider Lautsprecher wird an beiden Wänden direkt reflektiert. Du müsstest dann also schon zwei braune Linien pro Wand einzechnen.
Buschel
Inventar
#14 erstellt: 12. Jun 2012, 16:25

HiFi-Pizza schrieb:
Mit dem Abstand vom Hörplatz zur Wand hast du recht - damit das ganze noch bewohnbar ist könnte ich maximal so 20cm von der Wand weg.

Bei mir war das ähnlich. Ich saß etwa 20cm vor der Wand, habe das Sofa dann etwa 30cm nach vorne bewegt, ein Regal als Ablage in Sofahöhe und drei Absorber darüber angebracht. Ergebnis: besser


HiFi-Pizza schrieb:
P.S.: Muss mein Hund noch etwas beachten? Wo sollte er sich am besten platzieren? Er ist ein Border Collie mit langen Fell und dicker Unterwolle, er wirkt also eher absobierend, wobei er durch seine Locken auch eine leicht diffuse Wirkung aufweißen könnte... ich werd ihn einfach mal hin und her durch den Raum schicken und hören wo er am besten klingt :D!


Ideen zum akustisch optimierenden Einsatz deines Hundes kannst du evtl. in einem ähnlich gelagerten Thread nachlesen: Klangverbesserung durch Katze. Einen Border Collie mit dickem Fell kannst du bestimmt als Bassfalle einsetzen -> in die Ecke mit ihm!
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