Anfängerfragen: Akustikverbesserung

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carlos12
Neuling
#1 erstellt: 02. Dez 2017, 04:33
Hallo liebe Akustikwissende,

ich strebe in meinem Wohnzimmer eine Akustikverbesserung mit Adsorbern, Diffusoren und Bassfallen an (nicht zwangsläufig allen). Dabei ist mir wichtig mein Wohnzimmer gestalterisch anzupassen. D.h. Einrichtung geht vor Klang, wird aber bis zu bestimmten Maßen angepasst.

Raumanordnung LS kleines Wohnzimmer

Ich habe hier (http://www.bmzc.de/service/berechnung-reflexionen) einmal meine Räumlichkeit (ohne „störende“ Einrichtung) angegeben und mit Kinder-CAD die Maße eingezeichnet.
Störende Einrichtung die direkt zwischen LS und Hörposition sind, sind ein Sofa und ein Tisch.

Meine Fragen:
1) Müsste ich zusätzlich ersteinmal Sofa und Tisch einzeichnen, um eine bessere Beratung zu ermöglichen?
2) Welche ersten Maßnahmen bringen die allgemein besten Klangverbesserungen?
3) In meinem Unwissen war eigentlich mein erster Plan hinter meiner Sitzposition einen Diffusor (2 m x 2 m oder kleiner/größer) mit einem auf dem Boden stehenden Rahmen, 8 cm dickem Termarock und einer Fotoleinwand (aus Polyester und mittels Sublimationsdruck) zu positionieren. Ob dies als erster Schritt sinnvoll ist weiß ich nicht, aber gestalterisch vom Raum wäre es ganz cool.
4) Wahrscheinlich ist der rechte LS das „Problem“. Denn in der Ecke wird es schwierig irgendetwas zu positionieren, da dort Heizungsrohre verlaufen.

Freue mich auf eure Antworten/Anregungen/Links.

Gruß
Thowie
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Dez 2017, 11:12
Moinsen,

Mit der Vermutung, dass der rechte LS das Hauptproblem ist, hast Du wahrscheinlich recht.

Ich würde zunächst um jeden, möglichen cm, die Boxen weiter weg von Rück- und Seitenwand zu bekommen, kämpfen.
Auch ist es gut, den Hörplatz weiter von der Wand zu bekommen, und dafür eher ein kleineres Dreieck mit stärker eingewinkelten Boxen in Kauf zu nehmen.

Ein Bassabsorber in der rechten Ecke kann helfen. Bevor Du aber kaufst, mach doch einfach mal einen Test mit großen, dicken Sofakissen.

Wie bist Du möbliert? Eher spartanisch, glattflächig, modern, womöglich große, kahle Wand- und Glasflächen? Oder ist das Zimmer "gut gefüllt"?
Je nach dem, musst Du unterschiedlich vorgehen.
Hast Du mal den "Klatschtest" gemacht? Hallt etwas hörbar nach? Dann müsst Du dämpfen.
Oder klingen Höhen schwach und flach, Du hast kaum "Bühne"? Dann ist es vielleicht etwas zu viel des Guten.

An der Wand hinter Dir und rechts würden evtl. Diffusoren helfen. Bei mir stehen an den Seitenwänden chaotisch unregelmäßig bestückte Bücherwände, das ist perfekt. Aber es gibt auch "Akustikbilder" etc, mit denen man Reflexionen zerstreuen kann. Auch große Zimmerpflanzen oder ein Deckensegel können sinnvoll sein.

Ein Foto Deines Hörraums wäre sinnvoll, um wirklich etwas in die richtige Richtung empfehlen zu können.

Gruß Thomas
StreamFidelity
Inventar
#3 erstellt: 27. Dez 2017, 13:27
Hallo Carlos,

wie die meisten von uns hast Du nicht den Luxus eines eigenen Hörraums und das Wohnzimmer soll wohnlich bleiben. Dafür gibt es die bekannten Ansätze:

1. Raumakustik durch Aufstellung und Akustikelemente optimieren

Hier haben wir die Beschränkung auf das Wohnliche Es hilft oft schon, das Stereodreieck mit dem Sweet Spot zu realisieren. Stehen Boxen wandnah, kann ein starkes Einwinkeln helfen. Am besten aber je nach Herstellerangaben 50 - 100 cm weg von Rück- und Seitenwänden, wenn möglich. Ebenso mit der eigenen Hörposition verfahren. Und ja, jeder Tisch, Hocker, Sessel und so weiter beeinflusst den Schallverlauf. Beeinflussen diese den Schallverlauf asymmetrisch, leidet die Bühne (der Stereoeffekt wird deutlich vermindert).

Moderne Wohneinrichtungen haben erhöhte Nachhallzeiten. Diese können meines Wissens elektronisch nicht korrigiert werden. Statt unansehnlicher und teurer Akustikelemente können Hochflorteppiche, Vorhänge, Kaminholz, Couch, etc. zur Raumdämpfung beitragen.

2. Raumakustik elektronisch optimieren

Es gilt der Grundsatz, was schon durch veränderte Aufstellung und Akustikelemente verbessert wurde, muss nicht mehr elektronisch korrigiert werden. Es gibt Speziallösungen. Zum Beispiel Trinnov (sehr kostspielig, siehe auch Trinnov hier im Forum) oder PC-basierte Raumklangoptimierungsprogramme, zum Beispiel mit Carma von Audionet (zeitintensiv und nicht einfach - aber ich glaube kostenlos). Ich habe mich für Acourate entschieden und hatte allerdings auch eine lange Lernkurve, siehe Acourate für Dummies. Meine Lösung konnte ich mit rund 600,00 Euro realisieren.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und vergiss das Musik hören nicht.
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