Dumpfes Brummen/Dröhnen in der Wohnung

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PaulMuaddib
Neuling

#1 erstellt: 09. Sep 2022, 08:55

Hallo,

bei meiner Recherche im Internet habe ich schon festgestellt das Brummtöne ein sehr schwieriges Thema sind und die Ursache sich oft nur schwer bestimmen lässt aber vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.

Seit ca. 3 Monaten höre ich bei mir in der Wohnung ein dröhnen. Morgens beim aufstehen höre ich es nicht. Erst wenn ich abends von der Arbeit nach Hause komme kann man es hören und es geht dann meist bis 21-22 Uhr.

Ich habe versucht das Geräusch über ein Spektrogramm zu lokalisieren, leider ohne Erfolg. Die Aufnahme habe ich mit einem MacBook Air M1 gemacht. Das hat MEMS Mikrofone. Da der untere Messbereich Herz beriech nicht so gut abdecken wird habe ich mir ein Tascam DR-05X mit Kondensatormikrofon besorgt, aber auch da konnte ich nicht wirklich etwas entdecken.

Ich hatte erst den neuen Mieter unter mir im Verdacht, da ich eine Zeit lang spät abends den Bass von ihm in meinem Schlafzimmer hören konnte. Diese Geräusche konnte ich aber ohne weites im Spektrogram sehen. Ich war schon einmal untern und habe mich deswegen beschwert. Danach wurde es ruhig ab 22 Uhr. Trotzdem bekommt man es ab und zu mit, wenn die ihre Heimkinoanlage aufdrehen. Ich bin mir aber nicht sich ob dieses dumpfe Dröhnen wirklich von unten kommt.

So langsam weiß ich nicht mehr was ich machen soll. Dieses Brummen macht mich tierisch nervös und ich fühle mich in der Wohnung überhaupt nicht mehr wohl. Das Wohnhaus ist Baujahr 2020.

Hat jemand eine Idee woher das kommt oder was das sein kann?

Poetry2me
Inventar

#2 erstellt: 09. Sep 2022, 20:57

Eine weitere Quelle von Dröhnen kann ein Heizkessel sein (Öl-Brenner oder Gas-Brenner), der durch den Schornstein eine Art Resonanz-Röhre hat, ähnlich einer Orgelpfeife. In manchen Brennern entsteht zwischen der Abluft-Röhre und der Brennkammer selbst eine Eigenresonanz, welche angeregt wird durch die Brenner-Flamme. So kann es zu einem erheblichen Infraschall-Ausstoß oben am Schornstein kommen.

Je nach Länge des Schornsteins vom Brenner (meist im Keller) bis zum Schornstein-Ende (oben auf dem Dach) ist die entstehende Resonanz-Frequenz recht tief. Wieviele Stockwerke hat das Haus? Mal eine Überschlagsrechnung. Die Wellenlänge dürfte das Doppelte der Schornsteinlänge sein (?).

Die Schallabstrahlung durch den Schornstein kann durchaus noch in den benachbarten Häusern zu hören sein.
Allerdings ist es so, dass man sich im Druckmaximum einer Schallwelle befinden muss, um den Schall überhaupt wahrzunehmen und davon betroffen zu sein. Wenn man sich im Schnellemaximum befindet, dann hört man nichts (z.B. vier Meter weiter hört ein Anderer nichts). Druckmaximum ist überall da, wo die Sinus-Kurve der Schallwelle die Nulllinie kreuzt, Schnellemaximum ist da, wo die Sinus-Kurve Minium oder Maximum hat.
Bitte diese Begrifflichkeiten im Netz suchen und verstehen lernen. Es handelt sich um normales Physik-Wissen.

Eine weitere Infraschall-Quelle können Klimaanlagen sein, welche einen außen montierten Wärmetauscher haben. Darin arbeiten große Ventilatoren und Pumpen, welche entsprechenden Lärm machen. In den heißen Sommermonaten ist das denkbar. Manche dieser Anlagen sind umkehrbar in ihrer Funktion und laufen im Winter als Heizung.
Auch hier kann es sich um ein Nebenhaus handeln.

- Johannes

PaulMuaddib
Neuling

#3 erstellt: 10. Sep 2022, 14:29

Das Wohnhaus hat 3 Stockwerke und einen Keller wo sich die Heizung befindet. Direkt neben mir befinden sich zwei weitere Häuser die ähnlich aufgebaut sind. Das in den Häusern eine Wärmepumpe verbaut ist, ist mir nicht bekannt. Kann man Infraschall kostengünstig messen? Im Internet habe ich mal etwas über die Messung per Luftdruckschwankung gelesen.

Poetry2me
Inventar

#4 erstellt: 10. Sep 2022, 15:41

Schall ist eine Luftdruckschwankung, je nach Frequenz eine schnelle oder eine langsame.

Für die Messung von Infraschall bzw. subsonischen Schall, also unterhalb des hörbaren Bereiches, benötigt man spezielle Mikrofone, welche eine dichte Kammer hinter der Membran haben.

Die Standard-Ausrüstung vieler Dienstleister umfasst Mikrofone, welche leider nur bis 20 Hertz hinab kalibiert sind, also nur den hörbaren Bereich abdecken. Infraschall ist aber tiefer und sollte bis ca. 5 Hertz gemessen werden können.

Ein Problem: Die offiziellen Bestimmungen zu Lärm beziehen sich fast ausschließlich auf den hörbaren Bereich als Maßstab, also 20 Hertz bis 20 Kilohertz.

- Johannes