Audio galvanisch trennen mit Übertragern

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ontheair
Neuling
#1 erstellt: 29. Aug 2005, 12:54
Hallo in die Runde,

ich habe eine kurze Frage, die euch wahrscheinlich nur ein müdes Lächeln kostet. Habe zwar dieselbe Frage auch schon in einem anderen Forum gestellt, aber weil mir dort niemand eine Antwort liefern konnte, wende ich mich jetzt mal an die Profis :-)

Ich muss ein analoges Audiosignal (Stereo, Linepegel) galvanisch trennen. Dazu würde ich folgenden Übertrager verwenden:

Neutrik NTE 1. Dieser Übertrager ist für solche Anwendungsgebiete entwickelt worden, sehr linear, etc. Hat ein Verhältnis 1:1.
Theoretisch würde ich den jetzt einfach in die Leitung klemmen und ich habe eine galvanische Trennung.

Was ich (als eigentlicher Digital-Elektroniker) aber noch nicht kapiert habe: Wie ist das mit den Impedanzen? Weil die Audioquelle hat ja eigentlich einen recht niederohmigen Ausgang, während ein Eingang ja recht hochohmig ist. In dem Datenblatt zu dem Übertrager wird angegeben, dass sowohl Ein- als auch Ausgangsimpedanz bei 200 Ohm liegt.

Muss ich das noch irgendwie anpassen, oder kann ich den Übertrager so wie er ist verwenden?
Hier ist der Link zum Datenblatt:
http://www.produktin...Uebertrager_NTE1.pdf

Schonmal danke für die Antworten!
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 29. Aug 2005, 16:05
Wenn Du im Datenblatt nachschaust, hat der NTE1 eine Nennspannung von 1,15V und bei 60 Hz einen Klirr von 1%. Das ist nicht gerade erste Sahne.
Voraussetzung für die Einhaltung dieser Werte ist, dass die Quelle 200 Ohm Impedanz (Ri) hat und der Übertrager sekundär ebenfalls mit 200 Ohm abgeschlossen wird.

Tatsache ist aber, dass der Trafo mit sinkender Frequenz eine sinkende Impedanz hat (ist eigentlich logisch) und dass ausserdem die Impedanz durch die Kernsättigung weiter sinkt. Wenn nun die Quelle eine Impedanz von 200 Ohm hat, hat die Trafo-Impedanz deutliche Auswirkungen auf das Signal der Quelle (Rückwirkungen).

Ich kenne den Studio-Übertrager NTL1 und weiss, dass dieser bei 20 Hz und einem maximalen Klirr von 0,5% eine Spannung von ca. o,2V verarbeiten kann und niemals die 6V, die Neutrik angibt. Dies liegt zumindest beim NTL1 daran, dass eigentlich die Differenz zwischen dem Speisegerät-Ausgang (Trafo-Eingang) und dem Trafo-Ausgang betrachtet wird. Die Rückwirkungen des Trafos auf die Quelle bleibt unberücksichtigt.

In der Praxis bedeutet das, dass falsche Quell- und Abschlussimpedanzen den Frequenzgang negativ beeinflussen, dass andererseits korrekte Quellimpedanzen mit den Rückwirkungen belastet werden, was zu weit höherem Klirr führt, als angegeben.

Die Frage ist nun, welche Qualität verlangt wird und wie hoch der Quellgerätepegel und die Empfindlichkeit der nachfolgenden Stufe ist und ob allenfalls Elektronik verbaut werden darf.

Beim Studioteil (das andere würde ich generell nicht empfehlen) kann man mit 2 Längswiderständen auf der Primärseite und einem Abschlusswiderstand sekundär den Pegel auf die sinnvollen 0,2V drücken (Last 680 Ohm, Seriewiderstände je nach Pegel des Quellgerätes, keine Lastkapazitäten!!). Falls dieser Pegel zu tief ist, müsste man entweder den Trafo in eine OPV-Schaltung einbinden (Eingang in Nullohmtechnik) oder Symmetrierverstärker ( http://www.lake-people.de/ SBA C805 )verwenden.
ontheair
Neuling
#3 erstellt: 29. Aug 2005, 17:04
Klar, wenn es um eine Anwendung im Studiobereich gehen würde, würde ich schlicht eine DI-Box verwenden.
In dem konkreten Fall geht es aber nur um folgendes: Ein Car-PC im Auto eines Freundes soll mit dem Line-Eingang des Autoradios verbunden werden. Dementsprechend kommt es nicht auf High-End an.
Also keine symmetrischen Leitungen, keine Studioqualität, sondern einfach nur Line-Pegel, unsymmetrisch aus einer On-Board-Soundkarte.
Ich habe sowieso schon mit dem Gedanken gespielt, vor den Übertragern noch eine OP-Amp-Schaltung zu setzen. Nur, um etwaige Pegelunterschiede ausgleichen zu können. Das ist nicht das Problem; damit kenne ich mich gut genug aus (im Gegensatz zu Übertragern...)

Also folgendes Szenario: Ich gehe vom Soundkartenausgang in eine OP-Amp-Schaltung rein. Dadurch habe ich einen hochohmigen Eingang. Die Rückkopplung am OP-Amp (und damit den Verstärkungsfaktor) mache ich mit einem Poti regelbar. Das niederohmige Ausgangssignal dieses Vorverstärkers gebe ich dann auf den Übertrager. Und von der Sekundärwicklung gehe ich in das Autoradio.

Dadurch ist die (hier dringend benötigte) galvanische Trennung gegeben (sofern ich die OP-Amp-Schaltung an die Spannungsversorgung des Computers hänge) und ich kann den Pegel auch noch anpassen.
Dass ich damit keine super-duper High-End-Qualität erreichen kann, ist nicht das wichtigste Kriterium.
Müsste so eigentlich problemlos funktionieren, oder? Sagt mir bitte, wenn ich was elementares übersehe...
Krümelmonster
Inventar
#4 erstellt: 29. Aug 2005, 21:02
Hi
Was willst Du da genau machen!?
Brauchst Du da überhaupt unbedingt eine Massetrennung????
Ich versteh jetzt nicht was ein Sounkartenausgang mit nem Autoradio zu tun hat (ausgenommen CarPC).

Außerdem solltest Du allgemeine PA Beschallung wie Konzert oder Disco nicht mit einem Studio vergleichen. Da hat man sehr wohl einen sehr hohen Qualitätsstandart!


[Beitrag von Krümelmonster am 29. Aug 2005, 21:03 bearbeitet]
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