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welcher klang ist eurer meinung nach besser? Vinyl oder CD?
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welcher klang ist eurer meinung nach besser? Vinyl oder CD?

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Beitrag
kölsche_jung
Moderator
#9154 erstellt: 11. Apr 2017, 15:05

Holger (Beitrag #9150) schrieb:
...
Was heißt das übersetzt?

Etwa dass es 90% der Musik nicht als CD oder Vinyl gibt???

Exakt so verstehe ich diese Grafik

und ich befürchte es wird (für uns sammler von physischen medien) nicht besser

... nimmt man zB mal amazon als großen anbieter, bekommt der kunde beim kauf eines physischen tonträgers häufig die download-, aber auch die streamingmöglichkeit dazu ... zusätzlich das prime music bzw music unlimited-"Angebot"
... der Kunde wird an "streaming" herangeführt ... aus Sicht der Industrie insoweit verständlich, da die Produktion von Tonträgern nun mal deutlich mehr Geld kostet, als n paar Server

... und das spiegelt sich mE auch im Absatz der physischen Tonträger - trotz steigender Vinylzahlen - wieder ... siehe diese Grafik

ich befürchte jedenfalls eine zunehmende Verlagerung in den nicht-physischen Bereich, von neuen Vinyl-Produktionsstätten wage ich insoweit nicht zu träumen ...
WBC
Gesperrt
#9155 erstellt: 11. Apr 2017, 16:40

kölsche_jung (Beitrag #9149) schrieb:
da wir ja hier auch über die marktentwicklung sprachen
das volk (und die musikindustrie) scheint jedenfalls deutlich in richtung "stream" abzustimmen ...


Ich denke, dass die Jugendlichen en gross den Streamingmarkt "ausmachen". Die Generation meiner / unserer Kids kennt altersbedingt kaum einen physischen Tonträger. Dazu kommt noch, dass es sich diese Generation gerne einfach macht - diese Aussage ist jetzt gänzlich ohne Wertung zu sehen. Ich äussere mich hier jetzt ausschliesslich auf meinen Erfahrungen basierend, damit auf Tatsachen beruhend und somit ohne jeglichen negativen Touch...

Die Generation 40+ wird sicherlich die sein, welche CD oder gar Vinyl präferiert - auch durch die grössere Kaufkraft bedingt.

Wenn hier eine foreninterne Umfrage gestartet würde und die Teilnahme würde ein repräsentatives Maß annehmen, würde sicherlich ein Ergebnis herauskommen, welches meine Aussage weitgehend bestätigt...

LG Carsten
8erberg
Inventar
#9156 erstellt: 11. Apr 2017, 16:58
Hallo,

verständlich, sogar ich werde langsam der CD untreu und schieb lieber den Krempel auffm Server und Ruhe ist. Autos haben inzwischen ja auch den CD-Player versteckt, weil jeder vom Handy oder Speicher hört....

Wenn ich nicht so faul wäre meine CDs alle ebenfalls auf den Server zu kopieren (bei den Schallplatten wäre das im Moment noch etwas komplizert...) dann würden meine Laufwerke wohl bald arbeitslos...

Und ja: Hauptgrund ist Bequemlichkeit: überall im Haus abrufbar, ob auf Hifi-Anlage, Büro-Anlage oder auf Terrasse oder hinten im Garten mit Brüllbox, bequem suchen oder für ne Party eben ne Playliste erstellen.

Von daher sollte man CD-Verkäufe nicht mehr mit Plattenverkäufen vergleichen: nimmt man den gesamten Digitalen Handel mit Musik und nicht nur der physischen Tonträger ist die Schallplatte ein Randprodukt. Und ja - man siehts auch bei Filmen - der Trend wird noch heftiger.

Peter
Nisser99
Gesperrt
#9157 erstellt: 11. Apr 2017, 20:51

kölsche_jung (Beitrag #9149) schrieb:
da wir ja hier auch über die marktentwicklung sprachen ... die 2016er Zahlen sind da ... und ja, vinyl hat deutlich zugelegt ...

vinyl 3,1 mio stück (+1,0 mio, = +46,3 %) , 70 mio umsatz (+40,1 %)
cd 73,1 mio stück (-9,8 mio, = -11,8 %), 860 mio umsatz (-8,9 %)


Vinyl ist doppelt so teuer als CD.


...streams ende 2016 bei über 900 Mio streams pro Woche!!! (anfang 2016 lag das noch bei gemittelten 550 mio streams pro woche) landet und inzwischen einen umsatzanteil (auf's jahr) von 24,1 % hat ...


Hey, ich bin hip...

Diese Platte hat Charme, die würde ich auch kaufen.

Habe aber keinen Plattenspieler betriebsbereit, daher reicht mir der Stream.


trotz des fulminaten auftritts von vinyl, absatz ver-3-facht


Qualität setzt sich durch, sagt man in Vinylkreisen zu Umsatzsteigerungen, aber im Vergleich zu den Zahlen der Streams musste ich spontan daran denken.
tomtiger
Administrator
#9158 erstellt: 12. Apr 2017, 02:29
Hi,


kölsche_jung (Beitrag #9154) schrieb:
... aus Sicht der Industrie insoweit verständlich, da die Produktion von Tonträgern nun mal deutlich mehr Geld kostet, als n paar Server


das ist nicht korrekt. Umgekehrt ist es richtig, die Tonträgerproduktion ist deutlich billiger. Eine CD inklusive Booklet, 4 Farbdruck, Juwelcase kostete keine 40 Cent, dazu einige Cent Transportkosten (zum Händler), zuzüglich des Portos an den Endkunden. Würde man (z.B. Amazon) einzelne CDs an den Endkunden verschicken, wäre das Porto deutlich teurer als die Produktionskosten. Die Produktionskosten physischer Datenträger ist aber deutlich billiger als "n paar Server"! Richtig Geld kostet der Strom, die Kühlung und der Dateitransfer.

Würde der Kunde statt eine CD zu kaufen ein mal die Musik runterladen, könnte online billiger sein (hauptsächlich wegen des Portos).

Was das Streaming für die Industrie interessant macht ist, dass der Kunde kein Nutzungsrecht mehr erwirbt. Er muss Monatsgebühren bezahlen, von der Wiege bis zur Bahre. Wir sind ja die Ausnahme, die meisten von uns haben mittlerweile so viele LPs und CDs, dass wir Jahrzehnte lang täglich mehrere Stunden hören könnten, ohne einen Tonträger zweimal aufgelegt zu haben. Die meisten unserer Altersgenossen haben vielleicht 20 oder 30 CDs, ältere oft nur 40cm Schallplatten im Regal. Und Jüngere haben oft nur 1.000 Lieder am MP3 Spieler oder Telefon.

Wenn diese Mehrheit der Wenigtonträgerbesitzer 50 Jahre lang 9 Euro im Monat zahlen, da klingelt die Kasse! Und die Monatsgebühr kann man jederzeit erhöhen. Amazon Prime wurde in den USA 2014 von 79 USD auf 99 USD pa angehoben. Bei uns 2016 von 49 auf 69 Euro. Nur als Beispiel. Ein anderes Beispiel war Microsoft Zune, einfach abgedreht.

Wenn heute ein 20 Jähriger mit Streaming anfängt, für 9 Euro im Monat, dann ist davon auszugehen, dass er in 10 Jahren schon 19 Euro im Monat zahlen muss, und in 50 Jahren 49 Euro. Wenn der 70 Jahre alt ist, hat er über 17.000 Euro bezahlt. Für den Kunden macht das finanziell nur Sinn, wenn er in der Zeit mehr als etwa 1.500 CDs gekauft hätte, und das ist weit weg von der Norm!

Die Mehrheit der Leute werden fürs Streaming vermutlich 10 mal mehr ausgeben, als sie für CDs ausgegeben hätten. Dafür können sie aber auch mehr unterschiedliche Musik hören.


Zu den Daten:

Bei den Neuerscheinungen sieht man klar, dass es vieles "digital" nicht geben wird. Bei 16.000 Popalben, wenn da jeweils 12 Titel drauf sind, macht das über 190.000 Titel, gegenüber den 99.000 Titeln digital.

Beim Gesamtangebot sieht man nur, dass es 90% der Titel nicht neu im Laden zu kaufen gibt. Wobei mich bei den Pop Alben das "(Audio und Video)" irritiert. Dabei gilt, "verschiedene Versionen eines Produktes werden getrennt gezählt". Das bedeutet wohl, von "Help!" von den Beatles gibt es "digital" 20 verschiedene Versionen, als Datenträger kann man nur die eine 2009 Remastered Version kaufen. Da ist aber wohl korrekt, dass man "digital" vermutlich viele Sachen bekommt, die als Datenträger vergriffen und allenfalls gebraucht erhältlich sind.

LG Tom
kölsche_jung
Moderator
#9159 erstellt: 12. Apr 2017, 08:19

tomtiger (Beitrag #9158) schrieb:

kölsche_jung (Beitrag #9154) schrieb:
... aus Sicht der Industrie insoweit verständlich, da die Produktion von Tonträgern nun mal deutlich mehr Geld kostet, als n paar Server


das ist nicht korrekt. Umgekehrt ist es richtig, ... Die Produktionskosten physischer Datenträger ist aber deutlich billiger als "n paar Server"! Richtig Geld kostet der Strom, die Kühlung und der Dateitransfer.

ok ... Serverkram ist nicht grad meine Baustelle.
kann man davon ausgehen, dass die MI das (für sie teurere) streaming auch anbietet, um den illegalen markt zu bekämpfen?


...
Wenn heute ein 20 Jähriger mit Streaming anfängt... Wenn der 70 Jahre alt ist, hat er über 17.000 Euro bezahlt. ...

wenn ich da mal den inhalt meiner platten- und cdregale zusammenrechne ... da hab ich mit "noch weit weg von 70" jetzt schon deutlich mehr ausgegeben ...
ZeeeM
Inventar
#9160 erstellt: 12. Apr 2017, 08:35

tomtiger (Beitrag #9158) schrieb:
Die Produktionskosten physischer Datenträger ist aber deutlich billiger als "n paar Server"! Richtig Geld kostet der Strom, die Kühlung und der Dateitransfer.


Die Infrastruktur wird als Service gekauft. Amazon. Akamai etc.
Wenn jedes ausgeliefertes Gigabyte mehr kosten würden als die Herstellung und Auslieferung einer CD an den Endkunden, dann würde Microsoft an den Updates pleite gehen Von den ganzen Streaminganbieter ganz zu schweigen.
Wenn hier im Winter Amazon Prime intensiv genutzt wird, dann generiert das im Monat auch schon mal 200GB, entspricht mehr als 280CD und lege da 40 Cent zu Grunde, dann sind das mehr als 110 Euro.
Gibt es belastbare Zahlen, das die digitale Auslieferung einer CD teurer ist als die Logistik hinter einer physischen CD?
tomtiger
Administrator
#9161 erstellt: 12. Apr 2017, 10:01
Hi,

erstens sind - wie erwähnt - wir nicht die Gewinnbringer.

Und zweitens wird die CD digital ja nicht einmal ausgeliefert sondern jedesmal, wenn man sie hört. Es geht hier ja nicht um ein MP3 Download Service sondern um Spotify & Co.

Und ja, müsste MS den Kunden die Updates als CD per Post schicken, würden sie wohl derzeit pleite gehen, nicht wegen den Kosten der CDs sondern wegen des Portos.

Die digitale Auslieferung einer CD ist nicht teurer als die Produktion des Datenträgers. Wenn Du die CD aber 10 mal hörst, dann ist es teurer.

LG Tom
Holger
Inventar
#9162 erstellt: 12. Apr 2017, 10:35

kölsche_jung (Beitrag #9159) schrieb:

wenn ich da mal den inhalt meiner platten- und cdregale zusammenrechne ... da hab ich mit "noch weit weg von 70" jetzt schon deutlich mehr ausgegeben ...


Ist bei mir nicht anders.

Allerdings - sollte ich unerwartet 'ne neue Waschmaschine brauchen, muss ich nur ein paar LPs verkaufen und hab' das Geld zusammen...
ForgottenSon
Inventar
#9163 erstellt: 12. Apr 2017, 15:27

tomtiger (Beitrag #9158) schrieb:

das ist nicht korrekt. Umgekehrt ist es richtig, die Tonträgerproduktion ist deutlich billiger. Eine CD inklusive Booklet, 4 Farbdruck, Juwelcase kostete keine 40 Cent, dazu einige Cent Transportkosten (zum Händler), zuzüglich des Portos an den Endkunden. Würde man (z.B. Amazon) einzelne CDs an den Endkunden verschicken, wäre das Porto deutlich teurer als die Produktionskosten. Die Produktionskosten physischer Datenträger ist aber deutlich billiger als "n paar Server"! Richtig Geld kostet der Strom, die Kühlung und der Dateitransfer.


Das klingt erstmal schlüssig. Aber ist es das? Will ich die CD zum Stückpreis von 40 Cent
100.000 mal verkaufen, bin ich schon bei Herstellungskosten von 40.000,-- Euro. Lege ich sie einmal
auf den Server (bzw. eine geeignete Infrastruktur) können mehr als 100.000 Personen versorgt
werden. Nehmen wir an, die CD hat 10 Tracks, dann wären für weitere 10 Tracks (eine andere
CD) weitere 40.000,-- Euro fällig, and so on. Ein Server hingegen nimmt fast beliebig viele
weitere Tracks ohne zusätzliche Kosten auf. Überleg mal, was die Datenträger kosten würden,
wenn Du die 30 - 40 Millionen Tracks die heutige Streamingdienste vorhalten, nur einmal auf
CDs ausliefern wolltest. Und dann nimm das mal 100.000 oder 1.000.000, je nachdem, wieviel
Hörer Du erreichen willst. Da kannst Du lange Server, SAN-Systeme, Strom und Kühlung für
bezahlen.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#9164 erstellt: 12. Apr 2017, 16:11
Moin

ich dachte, du wäschst ALLES per cheap trick

Streaming ist das flatrate-saufen beim musikalischen Angebot..- unter dem Motto: Egal was, es ist bezahlt und wird inhaliert..

Und da muss man sich auch keine Gedanken mehr über Erstpressung, Japan-release oder 45Umschnitt machen - ausreichend lowbit sind diese ehedem 'wichtigen' Unterschiede völlig egal..

Kulturbolschewismus, um einen meiner Lieblingsfilem zu zitieren..


[Beitrag von kinodehemm am 12. Apr 2017, 16:15 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#9165 erstellt: 12. Apr 2017, 22:57
Hi,


ForgottenSon (Beitrag #9163) schrieb:
Lege ich sie einmal auf den Server (bzw. eine geeignete Infrastruktur) können mehr als 100.000 Personen versorgt werden.


ein Server, mit dem man 100.000 Personen versorgen kann, braucht fette, teure Leitungen.


Da kannst Du lange Server, SAN-Systeme, Strom und Kühlung für bezahlen.


Eben nicht. Nehmen wir einmal unkomprimierte CD Qualität, dafür braucht es 1,4Mbit, die SATA3 Leitung kann gerade einmal 4.000 gleichzeitige Zugriffe versorgen, da gibt es ja RAID, aber eine 10Gbit/s Ethernetverbindung ins Internet, kann gerade einmal 7.000 gleichzeitige Streamingverbindungen versorgen, wenn jetzt 70.000 Leute gleichzeitig CDs streamen wollen, da braucht es schon einen 100Gbit/s Anschluss, einen Haufen Server, dutzende Festplatten, am besten SSDs, ...

40 Millionen Tracks zu je 2 Minuten Dauer wären 150 Jahre permanent Musik. Das konsumiert niemand. Weder auf CD noch per Stream.

Du musst das anders rum rechnen: Wenn jemand eine CD einmal im Monat hört, und er tut das per Stream, dann muss diese CD in 10 Jahren 120 mal vom Server ausgeliefert werden, das macht um die 70 GB. Das kostet mehr als 40 Cent die die eine CD kostet.

Wir sind nicht die Musikindustrie die unsinnige Gewinnhypothesen aufstellt. Wenn jemand per Stream Abo 100 CDs hört, der hätte diese 100 CDs nicht gekauft. Vielleicht 5 oder 10 aber keine 100. Er hätte diese 5 oder 10 CDs öfter als je einmal gehört, aber keine 100 CDs gekauft. Wenn also jemand 100 CDs per Stream bezieht, stehen Produktionskosten von vielleicht maximal 5 CDs gegenüber, weil mehr hätte er nicht gekauft.

Selbstverständlich sind diese Streams komprimiert, dafür gibt es aber auch mehr Nutzer.

Nimm an, jemand kauft sich 20 CDs im Jahr (das ist für viele Menschen schon unglaublich viel) und er hört jeden Tag zwei mal eine CD, dann hat er in 10 Jahren 200 CDs gekauft, Produktionskosten von 80 Euro verursacht.

Wenn er sich jeden Tag zwei CDs per Stream anhört, sind das in 10 Jahren 7.296 CDs, die er runtergeladen hat, sagen wir 50MB komprimiert pro CD, macht 360GB. Die anteiligen Kosten übersteigen die 80 Euro deutlich.

Und er wird wahrscheinlich mehr Musik hören, weil er ja dank Stream mehr Auswahl hat und per Mobiltelefon und Kopfhörern hat er sie immer dabei. Und wenn er sie nur als Berieselung nebenbei laufen lässt, beim Joggen oder Kochen oder am PC, oder im Flugzeug, im Urlaub, bei einer Bahnfahrt, statt Radio ... was er mit CDs nicht gemacht hätte.


Man kann nicht wie die Musikindustrie argumentieren "Wenn er die Downloads alle gekauft hätte, dann ...", weil er hätte die nicht alle gekauft.

LG Tom
ZeeeM
Inventar
#9166 erstellt: 13. Apr 2017, 00:09
360GB Traffic kosten deutlich mehr als 80 Euro?
tomtiger
Administrator
#9167 erstellt: 13. Apr 2017, 00:59
Hi,


ZeeeM (Beitrag #9166) schrieb:
360GB Traffic kosten deutlich mehr als 80 Euro?


mit allem drum und dran (anteilig Rackmiete, Leitung, Personal, Traffic, Energie, Sicherheit, ... ) relativ sicher.

Nimm Spotify, die haben 2006 angefangen, bis jetzt nur Verluste gebaut, und es wurden über 2,2 Milliarden Kapital investiert. Bei derzeit 50 Millionen zahlenden und 50 Millionen "freien" Kunden (Werbeeinschaltungen). Bei einem Jahresumsatz von ca. 2 Milliarden (2015). Laut Wikipedia.

Bei 50 Millionen zahlenden Kunden muss der Umsatz aktuell bei 6 Milliarden liegen. Aber auch für 2017 wird kein Gewinn prognostiziert.

Zum Vergleich: Sony Music hatte 2014 ca. 5 Milliarden Umsatz und 500 Millionen Gewinn.

Und dabei soll Spotify an die Künstler und Plattenfirmen extrem wenig bezahlen.

Keine Frage, man kann eine Plattenfirma nicht mit einem Streamingdienst vergleichen, aber billig ist eine derartige Infrastruktur nicht.

LG Tom


[Beitrag von tomtiger am 13. Apr 2017, 01:00 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#9168 erstellt: 13. Apr 2017, 01:29
Sollte man mal volumenbasierte Tarife einführen. Ein Gigabyte 1 Euro ..
Müsste dann in manchen Monaten > 200 Euro zahlen.
ForgottenSon
Inventar
#9169 erstellt: 13. Apr 2017, 08:31

tomtiger (Beitrag #9165) schrieb:

Wir sind nicht die Musikindustrie die unsinnige Gewinnhypothesen aufstellt.


Ich kenne die Rechnungen der Musikindustrie nicht. Ich habe aber ein gutes
Verständnis dafür, wie grosse Anbieter ihre Dienste technisch unters Volk bringen.
Falls Spotify Verluste macht, dann muss das nicht an den Übertragungskosten liegen.
Netflix macht gemäss meinen Informationen Gewinne und Amazon hat mit AWS in den
letzten Jahren eine gigantische Infrastuktur aufgebaut. Desweiteren gibt es Dienstleister
wie Akamei. Was ich sagen will: Die Infrastruktur ist da und wird weiter ausgebaut. Für
was man sie letztlich nutzt, ist es egal. Mir ist im Übrigen im Momemt nicht klar, wie man
Übertragungskosten für Streaming sauber kalkulieren bzw. abgrenzen will.

Mal im "Kleinen": Übliche symmetrische Firmenanbindungen zwischen 20 und 155 MBit haben i.d.R.
eine Flatrate. Wie das im "Grossen" ist, weiss ich nicht, die werden aber kaum jedes einzelne
Megabyte abrechnen. D. h. es gibt eine Infrastruktur, die monatliche Kosten verursacht und
die will genutzt werden - egal für was.

Im Grunde ist das aber völlig egal und von uns an dieser Stelle nicht zufriedenstellend aufklärbar.
Ich halte nur die Aussage "Die Produktionskosten und Vertriebskosten von physichern Datenträger"
sei billiger, als die zur "Verfügungstellung per Streaming" für hinterfragbar.
ParrotHH
Inventar
#9170 erstellt: 13. Apr 2017, 12:14
Na ja, was Serverinfrastruktur und Traffic kosten, ist schon sehr sehr abhängig vom Anbieter und der Art der Lösung. Da kann man eigentlich keine generelle Aussage machen.

Beim Streaming hat man recht fiese Anforderungen. Man braucht richtig (!) viel (!) Speicherplatz, man braucht richtig (!) dicke (!) Leitungen, und man braucht eine extrem hohe Verfügbarkeit. Das gibt es so nicht von der Stange, und dann wird es sofort richtig (!) teuer (!). Und da man so einen Dienst nicht beliebig "nach unten" skalieren kann, braucht es einen recht hohen Grundstandard, der ziemlich aufwendig zu betreiben ist. Lohnt sich also nur, wenn man auch entsprechend viele zahlende Kunden hat, oder sonstwie Einnahmen generieren kann.

Parrot
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#9171 erstellt: 13. Apr 2017, 12:25
..du lädst die Daten aller Verkehrskameras in D runter? - oder was treibst du da?
Nisser99
Gesperrt
#9172 erstellt: 13. Apr 2017, 16:50

kinodehemm (Beitrag #9164) schrieb:
Moin

...

Streaming ist das flatrate-saufen beim musikalischen Angebot..- unter dem Motto: Egal was, es ist bezahlt und wird inhaliert..


Ich kann das nicht nachvollziehen. Auch, weil ich den Stream eher wie ein Tasting nutze, mir also von denen, die eins meiner Stücke auch mögen, Empfehlungen für andere Stücke hole, die ich noch nicht kenne.

In meinem Freundeskreis wird es ähnlich gehandhabt, und sollte es tatsächlich mal eine Ganztagsbeschallung sein, wird morgens die Auswahl für den Tag fest gelegt und über das heimische WLAN heruntergeladen. Durchaus bewusste Entscheidungen also.

Es mag eine Sache der persönlichen Herangehensweise sein.

Was die Preise für Netz angeht, hier mal ein Beispiel

"Dropbox Free (kostenlos): 2 GB Speicher (zzgl. 500 MB Bonusspeicherplatz pro empfohlenen Nutzer; maximal 16 GB) bei einer Begrenzung des Datenverkehrs auf 20 GB pro Tag für freigegebene Links.

Dropbox Pro: Abonnement (9,99 € pro Monat oder 99 € pro Jahr) für 1 TB (1000 Gigabyte) Speicherplatz (zzgl. 1 GB Bonusspeicherplatz pro empfohlenen Nutzer; maximal 32 GB) bei einer Datenverkehrs-Begrenzung auf 200 GB pro Tag für freigegebene Links
"

Dropbox nutzt die Amazon Cloud. Die können 16 GB Speicher und 20 GB Traffic täglich verschenken und das ganze von denen bezahlen lassen, die zehn Euro im Monat für 1 Terabyte Speicher und 200 Gigabyte täglichen Traffic zahlen.

Gut tausend CDs unkomprimiert speichern können, auf hochverfügbaren Speichern der Amazon Cloud, und knapp 250 CDs am Tag davon hören können, kostet 99 Euro im Jahr für den Endkunden. Mit Backup und Versionierung über 30 Tage. Also, einer holt sich die Dropbox und versorgt hundert Leute rund um die Uhr mit Musik. Mit Flac versogt man dann eben ein paar hundert Leute 24/7 mit Musik für 50 Cent pro Person und Jahr. Mit mp3 wirds noch mal billiger.

https://www.dropbox.com/plans

Endverbraucherpreise,... Was mag die MI wohl dafür ausgeben?
tomtiger
Administrator
#9173 erstellt: 14. Apr 2017, 01:33
Hi,


ZeeeM (Beitrag #9168) schrieb:
Sollte man mal volumenbasierte Tarife einführen. Ein Gigabyte 1 Euro ..
Müsste dann in manchen Monaten > 200 Euro zahlen.


als man noch per Modem seine Internetverbindung herstellte und Telefonminutenentgelte zahlen mussten, waren 200 Euro im Monat nicht selten, nur dass man da keine GB runter bekam ....



ForgottenSon (Beitrag #9169) schrieb:
Ich halte nur die Aussage "Die Produktionskosten und Vertriebskosten von physichern Datenträger" sei billiger, als die zur "Verfügungstellung per Streaming" für hinterfragbar.


Natürlich ist das hinterfragbar, allerdings ist die Aussage, dass das ganze Servergeraffel billiger wäre als die CD Produktion, nicht haltbar. Wir vergleichen nicht die Onlinedistribution mit dem Handel mit physischen Datenträgern, sondern die Onlinedistribution mit den Produktionskosten der Datenträger. Wie schon im ersten Beitrag zu dem Thema geschrieben, kann das Porto an den Endkunden (aber natürlich auch Lagerhaltungskosten, Versandinfrastruktur, etc.) den Onlinevertrieb billiger machen, als den Vertrieb physischer Datenträger.

Es war eben nicht die Rede davon, dass "Produktionskosten und Vertriebskosten" billiger seien. Der Hintergrund - wie ich ihn verstanden habe - ist, dass die Produktionskosten Sache der Plattenfirma ist, der Vertrieb Sache der Händler. Es wurden hier die reinen Produktionskosten der CDs mit den kompletten Onlinevertriebskosten verglichen. Und da kann ich Dir garantieren, dass das nicht billiger ist!

Dein Vergleich geht in eine ganz andere Richtung, Du versuchst zu ermitteln, ob es für z.B. Amazon billiger ist einen Onlinevertrieb aufzuziehen im Vergleich zum Vertrieb von CDs, samt Porto, Warenlager, usw., da könnten durchaus die Kosten für Onlinevertrieb geringer ausfallen.

Davon hat aber die Musikindustrie nichts, das ist eine reine Kosten-/Nutzenfrage des Vertriebs. Der Vorteil für die Musikindustrie besteht darin, dass sie keine Nutzungsrechte mehr an Endkunden vergibt, es gibt damit auch keinen Gebrauchtmarkt mehr, die Musikindustrie verdient nicht mehr pro verkauftem Nutzungsrecht einmal, sondern pro Abspielvorgang für alle Ewigkeit (bzw. solange, bis der Urheberschutz ausläuft).

Angestoßen wurde die Diskussion durch diesen Beitrag, der sich auf die Musikindustrie bezieht.

Für die Musikindustrie sind die Vertriebskosten irrelevant, egal ob CDs oder "n paar Server". Die Musikindustrie kalkuliert, ob die Vergabe von Nutzungsrechten mehr bringt, als die Einnahmen pro Abspielvorgang. Wobei ich nicht weiß, ob da wirklich kalkuliert wurde, die MI hat ja eine Phobie gegen illegale Kopien, insbesondere online. Mit dem Streaming kopiegeschützter Musik eliminieren sie illegale Kopien. Es steht zu vermuten, dass sie mit Streaming weniger einnehmen werden als mit CDs. Es ist allerdings ebenso zu vermuten, dass die Musiker die wahren Leidtragenden sein werden.



Damit sollte diese OT Diskussion aber bitte langsam beendet sein.

LG Tom
ForgottenSon
Inventar
#9174 erstellt: 14. Apr 2017, 06:53

ParrotHH (Beitrag #9170) schrieb:

Beim Streaming hat man recht fiese Anforderungen. Man braucht richtig (!) viel (!) Speicherplatz, man braucht richtig (!) dicke (!) Leitungen, und man braucht eine extrem hohe Verfügbarkeit. Das gibt es so nicht von der Stange,


Ich würde AWS und akamei schon als "von der Stange" bezeichnen. Speicherplatz, dicke Leitungen
und Verfügbarkeit relativieren sich dann: die können bzw. haben das bereits. Wenn man in solchen
Dimensionen denkt, muss man sich von der Vorstellung eines zentralen Rechenzentrums
verabschieden. Bzgl. Kosten: letztendlich nennt man das unternehmerisches Risiko. Ich kann
mich noch an die ersten Jahre von Amazon erinnern. Die machten auch nur Verluste. Und heute?
Vinyl_Tom
Hat sich gelöscht
#9175 erstellt: 16. Apr 2017, 17:53
Frohe Ostern, Ihr Streithähne!
Aus dem Uni Spiegel, Uni Spiegel

Aus dem musikverrückten Großbritannien wird gemeldet, dass der Verkauf von Vinylschallplatten Ende 2016 die Erlöse digitaler Downloads überholte. Zu kaufen gibt es LPs in England längst nicht mehr nur in Spezialgeschäften, sondern auch im Supermarkt. Sogar die britischen Aldi-Filialen haben Schallplatten im Angebot
darkphan
Inventar
#9176 erstellt: 16. Apr 2017, 21:58
Gerade eine Musik-Doku auf arte geschaut, in der es um die Entwicklung der Tonträger ging. Niemand Geringeres als Jean-Michel Jarre outete sich darin als Vinylist - ich fiel fast vom Hocker, halte ich doch seine Musik auf Platte wegen der Störgeräusche für ungenießbar (wie schon häufiger gesagt).

Jarre sagte sinngemäß, die CD reiche nicht an die Schallplatte heran, Vinyl sei ideal an die Schwächen des menschlichen Gehörs angepasst.

Nunja, seltsam, aber so geschah es ... irr
tomtiger
Administrator
#9177 erstellt: 17. Apr 2017, 01:11
Hi,


darkphan (Beitrag #9176) schrieb:
Nunja, seltsam, aber so geschah es ... irr


sag ich ja, Du kannst von Musikern da keine technischen Grundlageninformationen erwarten, und sie meinen, ihr Gehör wäre sowieso besser als das aller "Normalsterblichen".

Wobei man den Musikern da weniger Vorwürfe machen kann, deren Instrumente haben tatsächlich viele klangbeeinflussende Parameter, die man auch nicht so einfach für einen Blindtest reduzieren kann.

Aber genau wie im Hifi Bereich gibt es hier langsam ein Umdenken. Es setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass eine 3.000 Euro teure 1960er Jahre Gibson Les Paul ein wunderbares Kleinod ist, das zu besitzen und zu spielen eine Freude ist, auch wenn sie nicht oder kaum anders, geschweige den besser, klingt, als ein solider aktueller Nachbau für 500 Euro.


Da wie dort zählt eben, dass man Spaß an etwas haben kann, unabhängig davon, ob es tatsächlich anders klingt, oder besser oder einem besser gefällt, ....

LG Tom
ForgottenSon
Inventar
#9178 erstellt: 17. Apr 2017, 07:25

darkphan (Beitrag #9176) schrieb:

Jarre sagte sinngemäß, die CD reiche nicht an die Schallplatte heran, Vinyl sei ideal an die Schwächen des menschlichen Gehörs angepasst.

Nunja, seltsam, aber so geschah es ... irr


Wir wissen nicht, warum solche Aussagen gemacht werden .......

Zumal auch Jarre klar sein dürfte, dass sich digital die technischen Eigenarten der Vinylwiedergabe
problemlos "simulieren" lassen.
Reiniman
Hat sich gelöscht
#9179 erstellt: 17. Apr 2017, 07:50

tomtiger (Beitrag #9177) schrieb:

Da wie dort zählt eben, dass man Spaß an etwas haben kann, unabhängig davon, ob es tatsächlich anders klingt, oder besser oder einem besser gefällt, ....


........sehr gut gesprochen.
ZeeeM
Inventar
#9180 erstellt: 17. Apr 2017, 08:23
Herrn Jarre kann man auch so verstehen, das der Prozess vom Schneiden einer Platte, der Abformung bis zur Wiedergaben für das Ohr ein angenehmer Effekt ist.
frank60
Inventar
#9181 erstellt: 17. Apr 2017, 09:10
Schon interessant.
Gerade den Leuten, die mit dem Füllen verschiedenster Tonträger ihren Lebensunterhalt bestreiten, wird generell jegliche Kenntnis und jeglicher Durchblick abgesprochen. Allerspätestens dann, wenn sie sich zu Vinyl bekennen.

Ich bin ja nun alles Andere als ein JMJ Fan, seine für mich langweiligen Machwerke werden nie einen Weg in meine Sammlung finden, aber seine Kompetenz allgemein pauschal anzuzweifeln, würde ich nicht wagen.
.JC.
Inventar
#9182 erstellt: 17. Apr 2017, 09:26
Hi,


darkphan (Beitrag #9176) schrieb:
.. halte ich doch seine Musik auf Platte wegen der Störgeräusche für ungenießbar


vielleicht einfach mal ne "neue" LP kaufen ?

Also ich hab die Oxygene hier noch als meinen Erstkauf von 1977 da stehen, frisch gewaschen klingt die ausgezeichnet
wie die CD dagegen klingt, weiß ich nicht (hab sie nicht), aber der Download (you2b) klingt definitiv schlechter.
harvensaenger
Stammgast
#9183 erstellt: 17. Apr 2017, 10:36
Wenn Jean Michel Jarre auf Vinyl steht, wird er sich sicher nicht sein eigenes 80er Jahre Elektrozeugs reinziehen
Über kurz oder lang führt das nach meiner Meinung zu Ohrenkrebs.

Ouuh ich merke schon,das ist doch scheinbar Geschmack Sache.


[Beitrag von harvensaenger am 17. Apr 2017, 10:38 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#9184 erstellt: 17. Apr 2017, 10:42

frank60 (Beitrag #9181) schrieb:

Ich bin ja nun alles Andere als ein JMJ Fan, seine für mich langweiligen Machwerke werden nie einen Weg in meine Sammlung finden, aber seine Kompetenz allgemein pauschal anzuzweifeln, würde ich nicht wagen.


Ich habe nicht seine Kompetenz angezweifelt, sondern Absicht unterstellt .....

Irgendwie muss man Vinyl ja auch bewerben, wenn man den Marktanteil weiter
steigern will. Da kann man schlecht hingehen und sagen, dass dies so ein
Retroding für Nostalgie-Nerds ist.
ingo74
Inventar
#9185 erstellt: 17. Apr 2017, 10:48
Für mich ist die Lagerfeuerromantik von Vinyl bei elektronischer Musik - speziell Jarre mit seinen oftmals sehr leisen Passagen - genauso störend wie ein Krupphustenanfall im Klassikkonzert, aber jeder wie er mag.


frank60 (Beitrag #9181) schrieb:
...aber seine Kompetenz allgemein pauschal anzuzweifeln, würde ich nicht wagen.

Naja, wenn er Tatsachen leugnet und zweifelhafte Aussagen tätigt, kann man schon darauf hinweisen.
Ändert aber nichts daran, dass auch ein Musiker Meinung und Geschmack hat und wenn ihm persönlich Vinyl besser gefällt - so what.
Holger
Inventar
#9186 erstellt: 17. Apr 2017, 11:13

frank60 (Beitrag #9181) schrieb:
Schon interessant.
Gerade den Leuten, die mit dem Füllen verschiedenster Tonträger ihren Lebensunterhalt bestreiten, wird generell jegliche Kenntnis und jeglicher Durchblick abgesprochen. Allerspätestens dann, wenn sie sich zu Vinyl bekennen.


"Weil, so schließt er messerscharf, // nicht sein kann, was nicht sein darf."
Moonlightshadow
Inventar
#9187 erstellt: 17. Apr 2017, 11:24

frank60 (Beitrag #9181) schrieb:

Gerade den Leuten, die mit dem Füllen verschiedenster Tonträger ihren Lebensunterhalt bestreiten, wird generell jegliche Kenntnis und jeglicher Durchblick abgesprochen. Allerspätestens dann, wenn sie sich zu Vinyl bekennen.


Würde ich so auch sehen. Und wer zudem völlig talentfrei ist, der wird auch niemals die Qualitäten eines hochwertigen Instruments herausspielen können.
Beaufighter
Inventar
#9188 erstellt: 17. Apr 2017, 11:26
Moin moin,

@frank 60: Mein Einwand würde in die gleiche Richtung zielen, wärst du mir nicht zuvorgekommen. Sobald sich Musiker pro Vinyl äußern wird ihnen eine verdeckte Werbung unterstellt oder Inkompetenz. ich habe einen besseren Draht zu der Musik als Frank 60, kann sie auch problemlos auf Platte genießen.

Ein JMJ wird sich vermutlich nicht die Gedanken machen etwas zu simulieren was er einfach hören kann, indem er es auf seinen Plattenteller legt.

Ich mache mir diese Gedanken auch nicht.

Gruß Beaufighter
kölsche_jung
Moderator
#9189 erstellt: 17. Apr 2017, 12:27
@ - JC-

ich glaube, man muss da sprachlich deutlich differenzierter rangehen ...

man sollte mE unterscheiden zwischen Nutzsignal"klang" und Störungsfreiheit ...

bezogen auf Jarre und ähnliche "sounds", stellt das Nutzsignal mE keine besonderen Ansprüche an die Abspiele, sondern ist eher "abspielfreundlich", somit absolut vinyltauglich.
"reale Klangunterschiede" würde ich da eher im Bereich der Abmischung / Aufnahme / des Rips / der Codierung suchen ... der Vergleich LP mit youtube-video verbietet sich mE, bzw ich halte ihn für sinnlos, da man iaR nicht feststellen kann, wie und woher der "youtube-sound" stammt (wobei ich da auch schon hochwertige rips gehört habe ...), aber ein yt-cd-rip kann von einer völlig anderen Abmischung (remaster) stammen als "deine LP".

was die Störgeräusche angeht muss man allerdings mE auch wieder differenzieren ...

a) das System- / Entzerrerrauschen
halte ich generell für vernachlässigbar, sollte da kein grober Fehler vorliegen, wird das eh völlig überdeckt von

b) dem Rillenrauschen
welches jedoch bei jarre und co auch nicht weiter stört, da man es ja hier iaR mit durchgängigen "Klangteppichen" zu tun hat, die das Rillenrauschen (welches irgendwo bei -30/-40dB liegt) fast über die gesamte Spieldauer völlig überdecken ... bleiben also

c) Knackser und Co
... und das ist wieder eine Frage der persönlichen Haltung ... ich kann nur sagen, dass mich Knackser bei solcher Musik deutlich mehr stören als zB bei Rockmusik.
Bei Rockmusik mit stetigem Einsatz von Becken (Hi-Hat) und Snare habe ich soooo viele kurze "knackige" Impulse im Nutzsignal ... da fallen (mir die paar) Knackser (gepflegete Platten klingen nicht nach Lagerfeuer) nicht so störend auf, wie bei "Klangteppichen" a la Jarre, wo diese "deutlich aus dem Klangeppich herausstechen" ...
Ob einen das stört? Sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks ...
laut-macht-spass
Inventar
#9190 erstellt: 17. Apr 2017, 12:52
Kann man eigentlich pauschal sagen, ob/dass die Platten von dem einen Label besser klingen und/oder weniger/mehr Störgeräusche verursachen als die von einer anderen Plattenfirma?

mir ist bei meinen Platten, bezogen nur auf die Neukäufe, aufgefallen, dass die Platten von SONY MUSIK zwar meist sehr ordentlich klingen, aber recht deutlich Nebengeräusche von sich geben...
Beaufighter
Inventar
#9191 erstellt: 17. Apr 2017, 15:01

laut-macht-spass (Beitrag #9190) schrieb:
Kann man eigentlich pauschal sagen, ob/dass die Platten von dem einen Label besser klingen und/oder weniger/mehr Störgeräusche verursachen als die von einer anderen Plattenfirma?

mir ist bei meinen Platten, bezogen nur auf die Neukäufe, aufgefallen, dass die Platten von SONY MUSIK zwar meist sehr ordentlich klingen, aber recht deutlich Nebengeräusche von sich geben...


Eine interessante Frage. Man müsste von vielen Bsp. sämtliche Nutzsignale eliminieren und nach Presswerken geordnet Gemeinsamkeiten versuchen zu detektieren. Vielleicht könnte man ein Programm entwickeln der es ermöglicht das Presswerk nur über das Abspielen der Platte herauszufinden.

Vielleicht kann man die Schwachstellen der Presswerke zurückverfolgen und die Firmen können an ihrer Qualität arbeiten.

Gruß Beaufighter
tomtiger
Administrator
#9192 erstellt: 17. Apr 2017, 15:24
Hi,


frank60 (Beitrag #9181) schrieb:
Gerade den Leuten, die mit dem Füllen verschiedenster Tonträger ihren Lebensunterhalt bestreiten,


da dürfte im deutschen Sprachraum der Gitarrist von Thomas Anders wohl führend sein, wenn Du das als Qualitätskriterium ansehen wolltest, wäre der dann der Kompetenteste?



wird generell jegliche Kenntnis und jeglicher Durchblick abgesprochen.


Das solltest Du dann eventuell nochmals lesen. Wobei man grundsätzlich sagen kann, dass einem 70 jährigen Musiker kein allzugutes Gehör mehr nachgesagt werden kann.

Woher und warum ein Musiker Kenntnis und Durchblick zu technischen Grundlagen von Datenspeichern benötigen soll, musst Du auch erklären, wenn Du diesen diesbezüglich besondere Eignung als Maßstab zugestehst. Weder ein Musiker noch ein Produzent haben damit standardmäßig etwas zu tun. Den besonderen "Mehrwert" der Aussage solcher Leute kann man daher wohl nur von dem ihnen nachgesagten besseren Gehör ableiten, was nicht schlüssig ist, zumal z.B. Beethoven schon recht taub gewesen sein soll, als er einige seiner tollsten Stücke schrieb.



Allerspätestens dann, wenn sie sich zu Vinyl bekennen.


Oder wenn sie Hires Audio befürworten. Oder irgendetwas anderes das wohl eher im Esoterikbereich angesiedelt sein dürfte, als real existierend.



aber seine Kompetenz allgemein pauschal anzuzweifeln, würde ich nicht wagen.


Ich lese hier eigentlich nur, dass viele Musiker Klangphänomene wahrnehmen, die real inexistent sind. Sie hören z.B. bei Stereo eine Phantomschallquelle und sie hören am Telefon Stimmen, beides existiert aber nachweislich nicht!


Schlussendlich aber bist doch eher Du es, der den Musikern genau diese Kompetenzen pauschal abspricht, da immerhin 99,999....% aller Musiker aus klanglichen Gründen der CD und anderen digitalen Quellen den Vorzug geben. Konkret betrachtet ignorierst Du all die vielen Musiker, Komponisten, Techniker, usw., darunter Karajan & Co., aber der eine oder andere, der da was abweichendes sagt, dass aber Deiner Meinung entspricht, der muss es ja wissen, nicht wahr?


Ich wiederhole daher: Musiker sind nicht weniger täuschbar als jeder andere, daher sollte man sich nicht großartig wundern, wenn sie Aussagen zu technischen Details machen, die manchem vielleicht seltsam vorkommen.

LG Tom
ForgottenSon
Inventar
#9193 erstellt: 17. Apr 2017, 15:32
Ich werfe mal Neil Young in die Runde. Warum sollte der alte Kämpe Young seinen digitalen
Pono Player anpreisen, wenn die gute alte Schallplatte bereits das Optimum darstellen würde?
Der sollte doch eine ähnliche Kompetenz wie JMR besitzen.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#9194 erstellt: 17. Apr 2017, 16:02

Ich werfe mal Neil Young in die Runde. Warum sollte der alte Kämpe Young seinen digitalen
Pono Player anpreisen, wenn die gute alte Schallplatte bereits das Optimum darstellen würde?


'it's the economy, stupid'

Oder glaubts du wirklich, das der olle Neil den Porno in seinem Keller nach Gehör entwickelt und auf auf seine Mukke noch extra optimiert hat?
Das ist fast so wahrscheinlich, wie das George Clooney der Erfinder des Kapselabfall-Kaffees ist..

Industrie kommt mit Produkt x zu Promi y, man einigt sich auf nen Preis für's bücken - und das wars..
Holger
Inventar
#9195 erstellt: 17. Apr 2017, 16:32

ForgottenSon (Beitrag #9193) schrieb:
Ich werfe mal Neil Young in die Runde. Warum sollte der alte Kämpe Young seinen digitalen
Pono Player anpreisen, wenn die gute alte Schallplatte bereits das Optimum darstellen würde?
Der sollte doch eine ähnliche Kompetenz wie JMR besitzen. ;)


Nun ja, er sagte ja m. W. nicht, dass "die gute alte Schallplatte" das "Optimum" darstellt - er sagt nur, dass sie deutlich besser klingt als Standard-Digital-Geraffel.
Deshalb auch der Pono-Player.
Und warum er ihn anpreisen sollte - nun, du schreibst ja selbst "seinen digitalen Pono Player".
Also vielleicht, weil er selbst dran beteiligt ist? Vielleicht sogar an jedem verkauften Exemplar etwas verdient?

Ich selbst weiß das nicht, aber - könnte ja sein, oder?
.JC.
Inventar
#9196 erstellt: 17. Apr 2017, 17:36
Hi,


kölsche_jung (Beitrag #9189) schrieb:
... bleiben also

c) Knackser und Co
... und das ist wieder eine Frage der persönlichen Haltung ... ich kann nur sagen, dass ...


... sehe ich alles ganz genau so wie Du

Klassik von LP ist fast sinnlos, weil: was macht ein Pistolenschuss o.ä. mitten im Konzertsaal ??

aber jetzt: warum ist dMn JMJ die LP lieber ?
ZeeeM
Inventar
#9197 erstellt: 17. Apr 2017, 21:28
und Digital kann nur eine numerische Annäherung an die analoge Realität sein, sie aber nie erreichen.
analogius
Stammgast
#9198 erstellt: 17. Apr 2017, 22:32

Guten Abend

Als bekennender Vinylliebhaber habe ich neugierigerweise den Marantz (Ki Pearl Light CD Player) an meiner Anlage angestöpselt, um wieder mal Musik, welche ich nicht auf Vinyl habe, zu hören. Auch wenn ich es mir anderst wünschen würde - es war leider sehr enttäuschend.
Trotz ebenbürdiger Verkabelung und Stromversorgung - wie beim Analogsetup - ist die Musik nicht so natürlich wie beim Vinyl. Auch kommen die Klänge nicht in den Raum rein, sondern bleiben "vorne" auf Höhe der Anlage. Das "Leben" fehlt. Steril und ohne Druck.
Der Höreindruck ist schlichtweg - für die Ansprüche meines Setups - sehr unbefriedigend. Auch mit bestem Willen schaffe ich keine CD durch. Nicht mal annähernd...
Hätte ich mehr CDs, würde ich eventuell den Versuch mit einem Accuphase CD-P starten.
Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass der Maranz sooo schlecht sein soll. Oder doch?

Sehr schade!
Wenn ich bedenke, wass ich für das Setup ausgegeben habe (und Analog sehr zufrieden bin) bin ich (im digitalen Bereich) extrem enttäuscht und müsste mein Hobby in Frage stellen. Soweit, dass ich eigentlich auf Musik verzichten könnte
Katastrophe!

Vielleicht starte ich in einem halben Jahr einen neuen Versuch - wenn ich die aktuelle Enttäuschung verdaut habe...

Liegt es am Marantz oder an mir??


Der Psychiater wird es wohl richten müssen....

grüsse Marcel
Holger
Inventar
#9199 erstellt: 18. Apr 2017, 10:22

.JC. (Beitrag #9196) schrieb:
Klassik von LP ist fast sinnlos, weil: was macht ein Pistolenschuss o.ä. mitten im Konzertsaal ??


Masslose Übertreibung...
kölsche_jung
Moderator
#9200 erstellt: 18. Apr 2017, 10:39

.JC. (Beitrag #9196) schrieb:
...

aber jetzt: warum ist dMn JMJ die LP lieber ?
;)

ganz ehrlich? ... keine Ahnung

Entweder ist meine Anlage zu schlecht, mein Strom zu schmutzig, meine Hörerfahrung zu gering ... ich kann zB die Digitalisierung einer LP nicht "mal eben" per Gehör von einer CD unterscheiden ... ich muss dazu häufig den Kofhörer nehmen und sehr konzentriert hören, meistens höre ich dabei allerdings die Unterschiede an der "Leerrille" raus, die auf LP eben nicht "völlig leer" ist (was mir im realen Leben aber mal sowas von egal ist, wenn da irgendwas mit -40dB rauscht ... bei Abhörlautstärken um 60-70 dB liegt das bei 20-30 dB ist somit "im Grunde nicht hörbar") ... ansonsten ... sind reale "tonale Unterschiede" da eher die Seltenheit (bei meinem Musikzeugs, Rock/Pop/Jazz-Gedöns) ...

... und die - so sie denn überhaupt vorkommen - tonalen Unterschiede bei meinen Sachen sind iaR so gering, dass sie - wie du auch weißt - im Gluckern des Trinkbrunnens meiner Katze "untergehen" ...

aber vielleicht hat JMJ ja eine bessere Anlage, besseren Strom, mehr Hörerfahrung, keine Katze und und und
... und vielleicht will er auch seine LP-Verkäufe etwas ankurbeln, bzw eine "gewisse" Klientel auf seiner Seite wissen
... und "nur keine Presse ist schlechte Presse" ... hätten wir nicht über seine (imho zweifelhaften) Aussagen gesprochen, hätten wir wahrscheinlich gar nicht über ihn gesprochen


[Beitrag von kölsche_jung am 18. Apr 2017, 10:40 bearbeitet]
Holger
Inventar
#9201 erstellt: 18. Apr 2017, 10:57
Ich würd' mich nicht wundern, wenn er, bekäme er seine Musik parallel von LP und CD vorgespielt und könnte nicht sehen, was gerade läuft, beide nicht auseinanderhalten könnte. Wie viele von uns, wenn nicht gerade ein Knackser die LP "verrät".
Womöglich kommt seine Bevorzugung der LP einfach aus dem Bauch heraus, wie bei recht vielen von uns - "wir haben halt einfach mehr von LP", weil's für uns nicht nur die reine Klangerfahrung, sondern etliches mehr drumherum ist.
Moonlightshadow
Inventar
#9202 erstellt: 18. Apr 2017, 11:03

.JC. (Beitrag #9196) schrieb:

aber jetzt: warum ist dMn JMJ die LP lieber ?
;)


Weil der in Oxygene verwendete Minipops über Platte mehr Groove hat als über CD?


[Beitrag von Moonlightshadow am 18. Apr 2017, 11:05 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#9203 erstellt: 18. Apr 2017, 11:10

kinodehemm (Beitrag #9194) schrieb:

Ich werfe mal Neil Young in die Runde. Warum sollte der alte Kämpe Young seinen digitalen
Pono Player anpreisen, wenn die gute alte Schallplatte bereits das Optimum darstellen würde?


'it's the economy, stupid'

Oder glaubts du wirklich, das der olle Neil den Porno in seinem Keller nach Gehör entwickelt und auf auf seine Mukke noch extra optimiert hat?
Das ist fast so wahrscheinlich, wie das George Clooney der Erfinder des Kapselabfall-Kaffees ist..


Danke. Ich darf daraus ableiten, dass Du ausnahmsweise meiner Meinung bist, dass
einiges dafür spricht, dass bekannte Musiker Vinyl aus wirtschaftlichen Gründen loben?

@Holger:


Und warum er ihn anpreisen sollte - nun, du schreibst ja selbst "seinen digitalen Pono Player".
Also vielleicht, weil er selbst dran beteiligt ist? Vielleicht sogar an jedem verkauften Exemplar etwas verdient?


Genau so sehe ich das auch. Was glaubst Du, warum ich das angeführt habe?

Warum wird es jetzt aber von Beau als verwerflich angesehen, wenn man einem Vinyl-Lober
etwas ähnliches unterstellt? Ich habe kein romantisches Bild vor Augen, in dem JMJ bei einer
Tasse Kaffee eine Platte auf seinen audiophilen Plattenspieler legt. Sorry, das drängt sich mir
nicht auf. Ein Mann wie JMJ müsste sich in meiner Phantasie eigentlich aus beruflichen Gründen
derart viel Musik anhören, dass er a.) privat dazu gar keine Lust mehr hat und b.) um jedes Hilfsmittel
froh ist, das ihm das Leben dabei leichter macht.
frank60
Inventar
#9204 erstellt: 18. Apr 2017, 13:09

tomtiger (Beitrag #9192) schrieb:
Schlussendlich aber bist doch eher Du es, der den Musikern genau diese Kompetenzen pauschal abspricht, da immerhin 99,999....% aller Musiker aus klanglichen Gründen der CD und anderen digitalen Quellen den Vorzug geben. Konkret betrachtet ignorierst Du all die vielen Musiker, Komponisten, Techniker, usw.

Du hast offenbar eine blühende Phantasie.
Zeige mir mal einen Satz von mir, aus dem man das zitierte schließen kann. Meine Feststellung war eine ganz andere. Aber man kann natürlich in jede Aussage etwas hineininterpretieren, was so nicht gesagt wurde.
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