was läuft zunehmend schief im Geschäftsfeld HIFI?

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sealpin
Inventar
#51 erstellt: 01. Aug 2025, 17:31
@Radiowaves
bin voll bei Dir.

Abgesehen von einer Vintage Anlage, die aus Nostalgiegründen bei mir steht sieht, mein minimalistisches Setup wie folgt aus:
Steurezentrale: WiiM Ultra
CD: S.M.S.L. PL100 (brauch ich eigentlich nicht, weil die CD Sammlung auf dem NAS liegt, aber das kleine Kästchen ist einfach sexy… )
Plattenspieler. Micro Seiki DQX500 - einfach aus Designgründen
Lautsprecher: Neumann KH310 und KH750

Damit habe ich im 2-Kanal Umfeld für mich alles abgegrast, was geht. Auch bessere Lautsprecher bringen nichts mehr, weil der Raum längst der limitierende Faktor ist.

Klar, meinen Nakamichi 682ZX und die beiden HighCom II, die Vernissage Kraft 100 Endstufe, die div. Premapms, Amps, Lautsprecher etc. etc. … vermisse ich irgendwie. Auch dass ich vor 12 Jahren meinen Pioneer SX1980 verkauft habe, war wohl ein eher Fehler…aber klanglich bin ich heute weitaus weiter als in den 1980er und 1990er. Und ich hatte elend viel HiFi Zeuchs…

Ja, das das „klassische“ HiFi des goldenen Zeitalters vorbei ist, sehe ich auch so.

Aber mehr als der „Geräteinflation“ trauere ich der für mich nachlasenden künstlerischen Qualität der Musikproduktionen nach.
Oder ist es die Tatsache, dass es bei dem Überangebot schwerer wird, gute Musik zu finden?
Oder mach ich mir immer weniger die Mühe, danach zu suchen?
Vielleicht beides.

Tatsache ist es, dass es noch nie so billig war Musik in guter bis sehr guter Qualität wiederzugeben, wie heute.
Tatsache ist auch, dass wohl noch nie mehr neue Musiktitel gab wie in den letzten Jahren (Peak war wohl 2022 in Deutschland mit über 60.000 Alben gegenüber ca. 2500 in 1970, U-Musik, Deutschland, Quelle Statista).
Und Tatsache ist es wohl auch, dass es noch nie leichter war an die Musik ran zu kommen, dank Streaming.

Das muss man (als alter Sack, der ich bin) nicht mögen, aber das ist halt der Zeitgeist.

Ich komme damit klar und passe mich an

Yamahaphilist
Stammgast
#52 erstellt: 01. Aug 2025, 18:18
… Plattformen wie Deezer, Spotify, etc. verzeichnen bereits täglich rund 10.000 KI-generierte Track-Uploads , das sind etwa zehn Prozent aller Neueinreichungen. …
Kein Wunder, dass alles gleich klingt.
Rabia_sorda
Inventar
#53 erstellt: 01. Aug 2025, 19:04

Yamahaphilist (Beitrag #52) schrieb:
… Plattformen wie Deezer, Spotify, etc. verzeichnen bereits täglich rund 10.000 KI-generierte Track-Uploads , das sind etwa zehn Prozent aller Neueinreichungen. …
Kein Wunder, dass alles gleich klingt.


Ja und nicht nur dort .....und dass ist fürchterlich !!! ( nein, ich verwendete bislang nie so viele Satzzeichen).


@Radiowaves :

Wir sind genau gleich alt und kann dir mit deinen damaligen Erfahrungen folgen, nur ist es bei mir heute gänzlich anders (geblieben).
Ich verwende immer noch einen Stereo-Verstärker und einen Mehrkanal-Verstärker (AVR) käme mir nicht ins Haus, wie auch noch ein Tapedeck und einen CD-Player im WZ existiert. Diese Geräte werden von mir noch genutzt und sehen toll aus.

Ich war zwar Pioneer-Fan, aber nur in 2. Folge. An erster Stelle stand bei mir Technics, weil ich schon früh mit deren Werbematerial konfrontiert wurde und sich die Geräte auch im örtlichen RFT-Laden im Schaufenster befanden.
Daher haben mich diese Geräte sehr in den Bann gezogen. Als Lehrling in den Anfang 90ern (man hatte da kaum Geld) sparte ich daraufhin lange auf Geräte von Technics und es wurde ein RS-BX606, eine SU-C/SE-A1000 Kombi und ein SH-GE90. Etwas später erhielt noch ein Technics SL-PS 770A Einzug.
Die Geräte wurden mittlerweile gegen damalige "Traumgeräte" getauscht, denn sie sind ja heutzutage durch Ebay + Co leicht (und teilweise günstig) erhältlich und es blieb davon nur noch die SU-C/SE-A1000 Kombi.
Der Rest wurde eingetauscht durch ein RS-B755, einen (gewollt "schlechteren") SH-GE70 und einem SL-P777.

Streaming scheint toll zu sein - für mich aber nicht "akzeptabel".
Ich möchte doch weiterhin sehr gerne "analog" bleiben und mir meine CDs + Kassetten gewählt aus den Regalen fischen, deren drehenden Mechanik zuschauen und das Booklet dazu lesen, sei es beigefügt oder früher auch selbstgeschrieben ...
Sunlion
Inventar
#54 erstellt: 01. Aug 2025, 19:13

Rabia_sorda (Beitrag #53) schrieb:
An erster Stelle stand bei mir Technics, weil ich schon früh mit deren Werbematerial konfrontiert wurde und sich die Geräte auch im örtlichen RFT-Laden im Schaufenster befanden.

Ähhh … aber … nach der Wende, oder?


[Beitrag von Sunlion am 01. Aug 2025, 19:14 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#55 erstellt: 01. Aug 2025, 19:25
Ne, wieso?
Technics gab es hier ... äh, also im Westen Deutschlands, doch schon weitaus früher.

Oder meinst du es wegen "RFT-Laden"?
Das ist eigentlich eine Bez./Abk. für "Radio- und Fernseh-Techniker".
Skaladesign
Inventar
#56 erstellt: 01. Aug 2025, 19:42
Rabia_sorda
Inventar
#57 erstellt: 01. Aug 2025, 19:53
Also von wegen :


Streaming scheint toll zu sein - für mich aber nicht "akzeptabel".
Ich möchte doch weiterhin sehr gerne "analog" bleiben und mir meine CDs + Kassetten gewählt aus den Regalen fischen, deren drehenden Mechanik zuschauen und das Booklet dazu lesen, sei es beigefügt oder früher auch selbstgeschrieben ...


Ist für mich Hifi "tot", denn ich nutze (nun) weiterhin meine alten Geräte aus den späten 80ern und Anfang 90ern und kaufe mir garantiert keine Neugeräte, denn ich repariere alles selbst wenn etwas defekt sein sollte.

An meinem RS-B755 war nur ein Ritzel defekt und ich bekam das als defekt angebotene Deck für nur 50 €. Die Reparatur belief sich auf etwa 20 Min. Arbeitszeit und kostete mich 7 € für das Ritzel.
Den SL-P777 bekam ich auch für 50 € von einem damaligen HF-Mitglied und dort war die Lasereinheit defekt.
Die LE gab es leider schon seit Jahren nicht mehr als Neuware und der letzte Kurs war um 500 €(!) eines Händlers.
Daher nahm ich die LE eines gerade angebotenen "minderwertigen" Technics-CD-Players mit der gleichen LE und für 7 € erhielt ich ein funktionierendes Komplett-Laufwerk, sodass ich es transplantieren konnte.

Nun ..... i-net-Radio finde ich interessant, denn "meine" Musik ist im normalen Leben eher selten anzutreffen.
Daher gab es dazu gegen 2010 ein Update zu einem i-net-Tuner. Hier spielt sehr oft der DNT IPdio Tune.
Rabia_sorda
Inventar
#58 erstellt: 01. Aug 2025, 19:55

Skaladesign (Beitrag #56) schrieb:
:D


Wie soll ich den Smiley verstehen ?
So wie ich ihn verstehen soll oder doch anders ?
Skaladesign
Inventar
#59 erstellt: 01. Aug 2025, 20:14
Wegen der RFT Abkürzung.
Sunlion
Inventar
#60 erstellt: 01. Aug 2025, 20:15

Rabia_sorda (Beitrag #55) schrieb:
Ne, wieso? Technics gab es hier ... äh, also im Westen Deutschlands, doch schon weitaus früher. Oder meinst du es wegen "RFT-Laden"? Das ist eigentlich eine Bez./Abk. für "Radio- und Fernseh-Techniker".

Ach sooo, daher das Missverständnis. RFT war eine DDR-Marke, und RFT-Laden durchaus ein gebräuchliches Synonym für eines der staatlich Geschäfte.
jandus
Stammgast
#61 erstellt: 01. Aug 2025, 20:20

Hier,aus einem Film...RFT Verkaufsstelle
Rabia_sorda
Inventar
#62 erstellt: 01. Aug 2025, 20:43

Skaladesign (Beitrag #59) schrieb:
Wegen der RFT Abkürzung. ;)


Also doch wie ich ihn verstehen sollte


Ach sooo, daher das Missverständnis. RFT war eine DDR-Marke, und RFT-Laden durchaus ein gebräuchliches Synonym für eines der staatlich Geschäfte.


Dachte ich mir
Radiowaves
Inventar
#63 erstellt: 01. Aug 2025, 20:59
@Rabia_sorda: meine Pioneer-Geräte sind ja auch noch alle vorhanden und ab und an - wenn auch selten - lege ich mal eine Platte oder eine CD auf (ja, CD auch "auflegen", Plattentellerlaufwerk und so. )

Ich würde die Geräte auch nur ungernst abgeben wollen und ertappte mich jahrelang dabei, in mir den kranken heimlichen Wunsch zu tragen, alle irgendwie in den Kleinanzeigen verramschten geschundenen HiFi-Komponenten von Pioneer, Sony, Onkyo, Denon, Yamaha, Kenwood, FineArts, Technics etc. ab gewisser Wertigkeit aufzukaufen (geht nicht ohne Geld), zu reinigen und wo nötig aufzuarbeiten (geht nicht ohne Zeit und Fähigkeiten) und zu passenden Anlagen zusammenzustellen, die dann am Ende wohl so aussähen wie das AKAI-Bild weiter vorne (teils halt gewiss einfachere Geräte). Sowas gehört doch nicht auf den Schrott. Ich kann dem ganzen also schon noch etwas abgewinnen hinsichtlich Ästhetik, Haptik, Optik, sicher auch hinsichtlich mancher Handhabung.

Aber es hat in meinem Leben einfach viel weniger Platz inzwischen. Beruflich musste ich auch mehrfach umziehen, hauste teils jahrelang unter üblen Bedingungen in primitiven Zimmern, derweil die eigentliche Wohnung mehrere 100 km weit weg stand. Da hätte ich nie die Anlage mitnehmen können, ohne Auto schon gleich gar nicht. Das brachte mich mehr und mehr zum reinen Laptop-Kopfhörerausgang-Hören.

Eine große Liebe war das Radio, vor allem deshalb auch die DAT-Recorder. Das ist technisch obsolet (Radio nimmt man von DVB mit geeigeten Sat- oder Kabelreceivern 1:1 als Originaldatenstrom auf oder man speichert sich hochwertige Livestreams 1:1 ab), aber auch inhaltlich für mich Geschichte, da die Radioseele inzwischen weitgehend getötet wurde. Mein letztes geliebtes Radioprogramm war Bayern 2, es wurde im Frühjahr 2024 zerstört. Da war ich aus anderen Gründen (AAC-Umstellung via Satellit, mit der sich die ARD bei mir disqualifiziert hat) aber schon 2 Jahre "raus".

Hätte ich die Chance, wieder mal wo sesshaft zu werden und mich mit richtiger Wohnung neu einzurichten, würde ich all dem Rechnung tragen und das Wohnzimmer nicht zur Technikhölle verkommen lassen. Die ganze Radio-Aufnehmerei und Umschneiderei brauche ich nicht mehr, da müsste nicht auch noch wie jahrelang praktiziert ein PC per S/PDIF angebunden wegen Audioschnitt daneben stehen. Es bräuchte da nur noch Wiedergabemöglichkeit für Schallplatte und Files (von meinen CDs zu erstellen, ich habe davon nur MP3s auf dem Rechner, die ich so 2000 - 2015 erstellte, seitdem kaufe ich mangels "Geldeingangsquelle" eigentlich auch keine neuen Tonträger mehr). Wenn diese Wiedergabemöglichkeit noch Internetradio könnte - und das ist dann teils wirklich "Abfallprodukt", da Netzwerkanbindung und Decoder ja eh dabei simd für lokales File-Playback - nehme ich das gerne mit, solange ich die Streamadressen selbst eingeben kann. Da kann ich dann noch Radio Paradise, ByteFM und den DLF mit reinnehmen - letzteren übrigens auch da hochwertig via 192 kBit/s LC-AAC. Radio-Nutzung ist bei mir aber sehr weit unten, nahe Null.

Streaming über die bekannten Anbieter kenne ich auch nur vom Hörensagen, habe ich nicht selbst. Ist soweit sich mir das erschließt auch immer an Apps gebunden, die ich als jemand, der sich weder bei Google noch bei Apple registrieren will, nicht aus zuverlässiger Quelle bekomme. Also: kein Streaming bei mir.

Letztlich hast Du es bei mir mit einem "Resignierten" zu tun - sowohl beim Thema Rundfunk als auch beim Leben an sich. Viel ist nach dem, was ich erlebt habe, nicht mehr. Die genannten Komponenten (Wiim, ...) sind dafür eigentlich schon viel zu "euphorisch". Das ist modernes HiFi, effizient im Netzteil und im Leistungsverstärker, deshalb kompakt und leicht, dank Netzverbindung aber sehr universell für das Abspielen lokaler Dateien / im Heimnetzwerk lagernder Dateien / Streaming-Plattformen und Internetradio. Das nimmt alles keinen Platz mehr weg - und das ist schon irre und fasziniert mich irgendwie immer noch. Da dran nen brauchbaren Plattenspieler, ordentliche Lautsprecher und man hat ohne viel sichtbares Gerätegedöns das, worauf es eigentlich ankommt: die Musik. Das kommt mir fast wie eine Befreiung vor, eine Befreiung von Schränken voller Technik.

Wer ein Kassetten-Archiv hat, das er immer noch gerne nutzt, hat freilich auch eine sinnvolle Verwendung für ein hochwertiges altes Tapedeck, ohne Frage. Das macht ja auch "was her". (Oder halt für mehrere Tapedecks, siehe Jürgen... http://www.hifi-foru...-leben-1_305881.html http://www.hifi-foru...-leben-2_306043.html )

Ich hatte als Jugendlicher viel Musik aus dem Radio mitgeschnitten, leider eben nur die Musik, heute wäre man eher an der Gesamtanmutung ganzer Sendungen interessiert. Gut, dass es DigiAndi gibt und sein Projekt Save the tapes. Als dann die Möglichkeit kam, Musik bitgenau von CD zu transferieren - zuerst via DAT, später via File - hatte ich mal vor, die Kassetten, die ich voll Musik gemacht hatte in meiner frühen Jugend, als CDs "nachzubauen" mit den Original-CD-Versionen der Titel. Ich hatte damit sogar angefangen, also mit dem Sammeln von Einzeltiteln auf DAT und dazu mal CD-Player und DAT im Studentennwohnheim mit gehabt, um mich durch die kleinen CD-Stapel der Kumpels zu wühlen.

Das ganze Projekt ist eingeschlafen und heute weiß ich auch warum: die Seele der Originalkassetten ist damit nicht zu erhalten. Da hatten manche Titel einen Bezug zu dem Moment der damaligen Radioaufnahme. Da waren Verbindungen zu sehr tollen und auch sehr wilden Zeiten, Verbindungen zu zwischenmenschlichen Themen, zu Freundschaften, zu früher Liebe. So konnten belanglose Pop-Titel wie "It's alright" von den Pet Shop Boys zu Symbolen gigantischer Größe werden - der Titel erschien im Sommer 1989 und ich hörte ihn als Neuvorstellung / schnitt ihn mit in den "Schlagern der Woche" auf Bayern 3, zwei Tage bevor ich mit dem Fahrrad eine für mich damals Wahnsinnstour (40 km, 355 m Höhenmeter aufsteigend) startete, um einen Schulfreund in den Sommerferien zu besuchen. Während der Quälerei auf einer gepflasterten, an den Rändern "auseinandergeflossenen" Straße hatte ich den Titel im Kopf, 2 Tage vorher erstmals gehört, er trieb mich voran. Sowas ist nicht mit einer cleanen digitalen Kopie zu simulieren, sowas geht nur mit der originalen Kassettenaufnahme, und sei sie noch so mies.

Oder: das Drop-Out in "The Unforgettable Fire" von U2 und am Ende die typischen Pegelschwankungen in einem Kanal (die technische Ursache hat mir mal jemand erklärt, Bandmaschinen-Stop und dann der Anzug beim Beginn des Rückspulens) des Einzeltitels auf Senkelband in der Fassung, die auf Jugendradio DT64 lief. Ohne diese Macken in der Aufnahme ist das nicht die Aufnahme, die mich an meine Jugend um 1990 erinnert, als ich DT64 richtig lieben lernte. Da kann mir auch jemand mit "Highres-Remastering" kommen, nein, davon kommt die Erinnerung nicht zurück.

Das gleiche gibt es auch mit anderen Titeln, die sich um diese Zeit in die Erinnerung eingefräst haben. Das alles wäre nicht zu "simulieren" gewesen durch CDs mit der Abfolge der Titel meiner Kassetten. Auch dass ich auf den Kassetten manchmal noch nen Atmer des Moderators drauf habe und weiß, wer das war, ist mit "cleanen" Fassungen nicht erhaltbar.

Die Kassetten haben schon noch ihren Wert. Der CT-900S steht ja auch noch hier. Mal sehen, vielleicht irgendwann... nur die Köpfe sind halt schon tief eingeschliffen.


Rabia_sorda (Beitrag #57) schrieb:
Daher gab es dazu gegen 2010 ein Update zu einem i-net-Tuner. Hier spielt sehr oft der DNT IPdio Tune.

Hatte der nicht das Receiva-Portal? Wie bringst Du ihm aktuelle Streamadressen bei? Mittels PLS-Datei?

Ich habe einen designähnlichen Nachfolger, der voller Macken ist und den ich vor allem ob des Designs und der freien Eingabemöglichkeit für URL gekauft habe:

http://www.hifi-foru...ad=2327&postID=24#24

http://www.hifi-foru...ad=2327&postID=25#25

Vieles wäre per Software-Bugfix zu beseitigen. Leider kam kein Kontakt mit dem eigentlichen Hersteller zustande. Das Gerät steht als weitgehend gescheiterter Versuch, mich mit Internetradio anzufreunden, in meinem Elternhaus. Manchmal läuft Radio Paradise Mellow Mix darüber.


Das "RFT" hier zu einem Gag werden würde, ahnte ich vorhin beim erstmaligen Lesen.


[Beitrag von Radiowaves am 01. Aug 2025, 21:08 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#64 erstellt: 01. Aug 2025, 21:23

Hatte der nicht das Receiva-Portal? Wie bringst Du ihm aktuelle Streamadressen bei? Mittels PLS-Datei?


Uaaaahhh, was bringst du da für eigene "Adressen" als Frage?
Ich nutze ihn einfach ...


Das "RFT" hier zu einem Gag werden würde, ahnte ich vorhin beim erstmaligen Lesen.


Jo, ich auch
golf2
Inventar
#65 erstellt: 01. Aug 2025, 21:23

Radiowaves (Beitrag #63) schrieb:

Streaming über die bekannten Anbieter kenne ich auch nur vom Hörensagen, habe ich nicht selbst. Ist soweit sich mir das erschließt auch immer an Apps gebunden, die ich als jemand, der sich weder bei Google noch bei Apple registrieren will, nicht aus zuverlässiger Quelle bekomme. Also: kein Streaming bei mir.

Habe selber noch MD, Cassette, CD, DAT. Trotzdem höre ich zur Zeit (mit wenigen Ausnahmen) nur noch Musikstreaming, allein schon wegen der Vielfalt des Hörens. Legt man eine CD auf ist und bleibt die halt immer die gleiche - auf Dauer etwas langweilig. Klanglich muss man schon einige Sprünge machen um das Streaming zu perfektionieren, aber ein "analoges" Hörbild vermisse ich im Grunde nicht mehr. Auch wenn es bei mir früher mal anders war.
Radiowaves
Inventar
#66 erstellt: 01. Aug 2025, 21:26

Rabia_sorda (Beitrag #64) schrieb:
Uaaaahhh, was bringst du da für eigene "Adressen" als Frage?
Ich nutze ihn einfach ...


Der IPdio Tune griff doch auf die Reciva-Datenbank zu für die Adressen der Internetradios? Und die wurde 2021 abgeschaltet. Oder basiert Dein Gerät nicht auf Reciva?

Hier hat ein Team das auf die harte Tour gelöst, es werden auch die IPdio-geräte explizit erwähnt: https://github.com/jisotalo/reciva-radio-patching . Bei Dir offenbar nicht nötig, spielt auch so. Finde ich spannend.


[Beitrag von Radiowaves am 01. Aug 2025, 21:32 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#67 erstellt: 01. Aug 2025, 21:31

golf2 (Beitrag #65) schrieb:
Habe selber noch MD, Cassette, CD, DAT. Trotzdem höre ich zur Zeit (mit wenigen Ausnahmen) nur noch Musikstreaming, allein schon wegen der Vielfalt des Hörens. Legt man eine CD auf ist und bleibt die halt immer die gleiche - auf Dauer etwas langweilig.

Hat wohl beides Vor- und Nachteile. Bei einer LP habe ich nicht diesen "Skip"-Drang, weils mit Aufwand verbunden ist. Also die Albumseite durchhören, nicht wild rumhüpfen, ggf. dabei auch mal zur Ruhe kommen und vielleicht einen Gesamtkontext entdecken.

Schon bei der CD war das bei mir manchmal Stress mit dem Musikhören. Es gab da halt diese fiese Skip-Taste...



golf2 (Beitrag #65) schrieb:
Klanglich muss man schon einige Sprünge machen um das Streaming zu perfektionieren, aber ein "analoges" Hörbild vermisse ich im Grunde nicht mehr.

Was für Sprünge? Streaming von FLAC 44,1 kHz / 16 Bit sollte doch klanglich das gleiche ergeben wie Spielen einer CD - zumindest wenns über den gleichen Wandler läuft. Ansonsten halt Unterschied wie zwischen 2 unterschiedlichen CD-Playern (solche Unterschiede kannte ich auch vom CD-Player vs. DAT als Wandler, der Sony-DAT war soweit ich mich erinnere in den Höhen etwas präsenter als der Pioneer-CD-Player, hat mich damals als ich das noch wahrnehmen konnte nicht gestört und würde mich heute also gar nicht mehr stören).


[Beitrag von Radiowaves am 01. Aug 2025, 21:33 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#68 erstellt: 01. Aug 2025, 21:42

Oder basiert Dein Gerät nicht auf Reciva?


Keine Ahnung.


Radiowaves (Beitrag #66) schrieb:

Rabia_sorda (Beitrag #64) schrieb:
Uaaaahhh, was bringst du da für eigene "Adressen" als Frage?
Ich nutze ihn einfach ...


Der IPdio Tune griff doch auf die Reciva-Datenbank zu für die Adressen der Internetradios? Und die wurde 2021 abgeschaltet. Oder basiert Dein Gerät nicht auf Reciva?

Hier hat ein Team das auf die harte Tour gelöst, es werden auch die IPdio-geräte explizit erwähnt: https://github.com/jisotalo/reciva-radio-patching . Bei Dir offenbar nicht nötig, spielt auch so. Finde ich spannend.


OK, ich werde die nächsten Tage mal etwas an dem Gerät spielen. Ich höre seit Jahren nur einen Kanal und evtl. hat sich im Hintergrund etwas verändert .... ich weiß es nicht.
Radiowaves
Inventar
#69 erstellt: 01. Aug 2025, 21:55

Rabia_sorda (Beitrag #68) schrieb:
OK, ich werde die nächsten Tage mal etwas an dem Gerät spielen. Ich höre seit Jahren nur einen Kanal und evtl. hat sich im Hintergrund etwas verändert .... ich weiß es nicht.

STOP!

Fass es besser nicht auf "ungewohnte" Weise an (in Menüs rumgraben etc.). Nicht dass danach dieser kanal auch noch schweigt.

Das ist doch eines der fiesen Probleme mit vielen Hardware-Internetradios: sie holen die Streamadressen aus einer Datenbank (soweit so gut, woher sollen die Adressen auch sonst kommen?). Aber wenn der Anbieter die Datenbank einstellt oder die Kooperation mit dem geräteanbieter beendet wird, schweigen die Geräte. Hatten wir mir Reciva, hatten Pioneer, Yamaha, Onkyo u.a. mit VTuner, ... ganz üble Entwertungsmasche. Sowas ist geschäftsschädigend für die HiFi-Branche, sowas zerstört Vertrauen.
Rabia_sorda
Inventar
#70 erstellt: 01. Aug 2025, 22:04

STOP!

Fass es besser nicht auf "ungewohnte" Weise an


Ä ... Ok

Rabia_sorda
Inventar
#71 erstellt: 01. Aug 2025, 23:24

Ich hatte als Jugendlicher viel Musik aus dem Radio mitgeschnitten, leider eben nur die Musik, heute wäre man eher an der Gesamtanmutung ganzer Sendungen interessiert


Absolut nicht an der gesamten Sendung.
Ecki Stieg war prädestiniert für meine Musik und seine damaligen 2 Std. "Grenzwellen" nahm ich jeden Sonntag (später Mittwoch) mit dem HiFi-VHS-Recorder auf, ohne irgendwelchen Rauschminderungssystemen. Daraufhin wurde ein analoger File fast "digital" aufgenommen und er wurde wiederum später bei mir analog auf CC aufgenommen.

Edit:
OK, es passt nicht mehr .... der eigentliche Bezug wurde gelöscht.


[Beitrag von Rabia_sorda am 01. Aug 2025, 23:27 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#72 erstellt: 02. Aug 2025, 09:40

Rabia_sorda (Beitrag #71) schrieb:
Ecki Stieg war prädestiniert für meine Musik und seine damaligen 2 Std. "Grenzwellen" nahm ich jeden Sonntag (später Mittwoch) mit dem HiFi-VHS-Recorder auf, ohne irgendwelchen Rauschminderungssystemen.

VHS-HiFi war eine geniale Langzeit-Aufnahmemethode, die immerhin einige Freaks gemacht haben. Vor allem VHS-HiFi-Mitschnitten verdankt der SWR den Einzug seiner ersten Mega-Hitparade "Top 1000 X" vom Sommer 1989 ins Funkhausarchiv. Man hatte selbst nicht mitgeschnitten, weil man die irre Idee von Thomas Schmidt und Stefan Siller halt wirklich für genau das hielt: eine irre Idee fürs Sommerloch. Was man damit lostreten würde, war dem SDR nicht klar.

Nach einem Aufruf via SWR 1, wo noch Mitschnitte von damals vorhanden wären, dauerte es nicht lange und es meldeten sich letztlich u.a. 2 Leute, die weitgehend durchgängig mitgeschnitten hatten und deren Mitschnitte sich gut überlappten. Daraus baute DigiAndi dann den Komplettmitschnitt und übergab ihn Thomas Schmidt:

https://www.facebook...812493/?locale=de_DE

Auch längere DT64-Mitschnitte sind auf diese Weise gerettet worden. Ich habe einige Sendungen ende 1991 mit dem einzigen VHS-HiFi-Recorder meiner Schule mitgeschnitten. Auf die Nennung der Parole "für DT64" gab der coole Direktor das knapp 2000 DM teure Gerät frei, ich konnte es über den Jahreswechsel 1991/1992 mit nach Hause nehmen. Heute unvorstellbar sowas.

Hast Du die VHS mit den Grenzwellen noch? Wenn ja -> bitte bei DigiAndi melden. Das ist Kulturgut.
Sunlion
Inventar
#73 erstellt: 02. Aug 2025, 10:28
Ich hatte 1987 das Eurythmics-Konzert vor dem Berliner Reichstag anlässlich der 750-Jahres-Feier auf RIAS 2 mitgeschnitten, später digitalisiert und aufwendig restauriert. Alle anderen Berliner sind entweder zum Konzert gerannt (West) oder zur Mauer (Ost), in der Hoffnung, dort auch was zu hören.
Wegen des notwendigen Kassettenwechsels fehlt nur "There must be an Angel", ansonsten ist es komplett.
golf2
Inventar
#74 erstellt: 02. Aug 2025, 10:36

Radiowaves (Beitrag #67) schrieb:

Was für Sprünge?

Ich meinte nicht unbedingt klanglich. Da ich Apple Music habe ist es nicht ganz so tricky das verlustfrei an die Anlage zu bekommen (Apple Universum halt) wenn man weder Bluetooth noch Airplay akzeptiert.
8erberg
Inventar
#75 erstellt: 04. Aug 2025, 10:11

Radiowaves (Beitrag #72) schrieb:

VHS-HiFi war eine geniale Langzeit-Aufnahmemethode, die immerhin einige Freaks gemacht haben.



Nicht nur Freaks. Einen guten Videorecorder sollte man doch nutzen, ich hatte meinen eh an der Hifi-Anlage angeschlossen... und nutzte ihn tatsächlich als "Tonband-Ersatz". Die Qualität lag weit über dem was man selbst mit 19 cm/sec Halbspur mit Edelgeräten hinbekam.

Daraus wurden dann Cassetten "extrahiert".

Lange her.
AusdemOff
Inventar
#76 erstellt: 04. Aug 2025, 10:38

Die Qualität lag weit über dem was man selbst mit 19 cm/sec Halbspur mit Edelgeräten hinbekam.

Nicht wirklich. Da gab es ein klitzekleines Problem: Die "Hifi-Spur" wurde FM moduliert über die Videoköpfe auf
das Band geschrieben. Da alle Videorecorder eine Schrägspuraufzeichnung verwendeten mussten die Videoköpfe
nach einem Bild/Halbbild umgeschaltet werden. Dieses Umschalten führte zu einer Unterbrechung der FM-Spur
was wiederum zu den sogenannten Kopfumschaltgeräuschen führte.

Besser als Compact Cassette allemal. Besser als Bandmaschinen mit 19 cm/s nicht wirklich.
ZeeeM
Inventar
#77 erstellt: 04. Aug 2025, 11:26
Wobei man der CC Respekt zollen muss, was man daraus geholt hat.
Ich hatte eine Weile bis zum Defekt ein Pio CTF 1250 + HighCom CN750.
Das war schon mehr als ordentlich.
sohndesmars
Inventar
#78 erstellt: 04. Aug 2025, 11:59
Es gab aber auch professionell VHS-PCM-Audioaufzeichnungsgeräte. Dank Digitalisierung und Korrelative Codierung spielten Umschaltgeräusche und andere anlaoge Fehler keine Rolle mehr. Und VHS-Maschinen waren robust. Anders als ihre Nachfolger mit den Wintzigcassetten, DAT. Cassetten habe ich heute noch. Meine DAT-Recorder sind todgestanden. Und da sind wir auch schon in der Moderne: auf einer SD-Card gehen wie viele VHS-Bänder rauf? In aller bestem unkomprimierten Digitalformat? Also ein billiger Tascam-Digitalrecorder übertrifft eine Revox B77, selbst wenn sie mit 38cm/s läuft (Profistandard).
Aber da das Auge (fast) immer mithört: was macht so ein kleiner Digitalrecorder oder ein Streaminggerät schon her. Im Vergleich zur großen Bandmaschine, dem Vinylturntable, dem MacIntosh-Altar......
8erberg
Inventar
#79 erstellt: 04. Aug 2025, 12:20
Hallo,

das ist das Problem: einerseits wird es akzeptiert das ein Smartphonoe heute eine Rechenleistung hat die ein Rechenzentrum aus den 70ern Jahren blass werden lässt - aber anderesrum darf die Technik keine Fortschritte machen...

Man mag mit den den Lauschlappen links und rechts vom Denkkasten hören, aber die Verarbeitung passiert zwischen den Ohren...

Peter
AusdemOff
Inventar
#80 erstellt: 04. Aug 2025, 13:03
Ja, der Entwicklungsschritt von einem Diktiergerät hin zu einem audiophilen Aufzeichnungsmedium ist der CC
überaus erfolgreich geglückt.

Und ja, VHS-PCM gab es auch. Zwar eher eine Randerscheinung, sollte aber nicht unerwähnt bleiben.

DAT war im Prinzip eine verkleinertes VHS-Laufwerk. Leider hatte sich Sony relativ spät in diese Technik
hineingemogelt. Ähnlich, wie sie es bei VHS auch taten. Zur Abwechslung stammen weder DAT noch VHS
aus dem Hause Sony. In diesen Fällen waren sie Trittbrettfahrer. Haben zwar die Reichweite der Systeme durch
ihre Marketingkompetenz erweitert, dies aber leider mit "Schrottgeräten". Weder die DATs noch die späteren
VHS-Geräte aus dem Hause Sony kamen an die Robustheit der Geräte von Panasonic/JVC heran. Im Falle von DAT
hat Sony sogar dazu beigetragen das Pferd tot zu reiten.
Rascas
Inventar
#81 erstellt: 04. Aug 2025, 14:21
In meinem Alter (Baujahr '64) kann man so ziemlich die ganze Entwicklung der HiFi-Branche mitbekommen haben. Bei mir fängt das mit der SABA-Anlage und Dual-Plattenspieler meines Vaters Ende der 1960er Jahre an und bei mir selbst mit einem Telefunken Mister Hit Plattenspieler mit eingebautem Lautsprecher. Ob man dabei von HiFi sprechen kann. Nein! Damals schon nicht! War auch eher für Europa Hörspiel gedacht, aber natürlich habe ich da Deep Purple - Made In Japan und ähnliche Kaliber von meinen Geschwistern drüber laufen lassen.

HiFi definiert sich für mich nicht über irgendeinen Handel. Das war immer nur Mittel zum Zweck. HiFi definiert sich für mich über Musikhören. Und je ernsthafter man das betreibt, desto mehr nähert man sich dem Thema.

Obwohl oder weil ich das alles "live" miterlebt habe, habe ich heute ein gespaltenes Verhältnis zu klassischem HiFi. Klar habe ich meine Komponenten-Anlage (von Pioneer) heiß und innig geliebt. Aber letztlich ging es immer um die bestmögliche Möglichkeit Musik abzuspielen.

Als bei mir das Hobby HiFi vor ein paar Jahren wieder aufflammte habe ich erst mal alles nachgeholt, was ich ich mir in meiner Jugend nicht leisten konnte. Pioneer rauf und runter. Blaue Serie, SPEC Verstärker usw.usw.

Eines Tages kam dann die Erkenntnis, dass ich Kassette und Tonband nicht mehr nutze/nutzen will. Moderne Medien hatten da eindeutig den Rang abgelaufen. Schallplatten blieben nur, weil ich den Keller voll mit meinen alten Platten habe.

Modernes Vinyl? Ein Irrweg! Zu teuer, zu schlechte Qualität, zu viel Brimborium, zu perfekter "Kopierschutz" usw.. 99 % aller modernen Schallplatten basieren so oder so auf digitalen Daten. Wo ist da der Sinn? (Darf jeder anders sehen...)

Also alles alte rausgeschmissen. Plattenspieler wanderte wieder in den Keller. Die moderne Musikwelt ist digital. CD ist dabei immer noch Daten- und Klangtechnisch der Benchmark. Streamingdienste messen sich daran. Es gibt keinen Grund, der gegen CDs und Daten daraus spricht. Da kann die Musikindustrie das noch so sehr schlecht reden wollen.

Wenn man, wie ich, seit Mitte der 1980s CDs hat und seit den 00er Jahren losless Daten daraus (und aus allem, was man sonst in die Hände bekommt/bekommen hat) macht, hat man einen "gewissen" Datenbestand. Bei mir ist das so umfangreich, dass ich nicht auf einen Streamdienst angewiesen bin. Ich verstehe aber jeden, der neu einsteigt und es sich leicht macht macht. Qobuz z.B. liefert sehr gute Qualität an Daten.

Streamen über Qobuz auf z.B. gute Aktiv-Boxen ist sehr wohl HiFi. "Dummerweise" braucht man dafür keine großartigen Geräte wie früher. Man will auch nicht mehr aufnehmen oder kopieren. Für diese Reise braucht man höchstens ein vernünftige Möglichkeit zu streamen und ein Paar Boxen.

Die Möglichkeiten, die sich heute bieten sind weit gefächert. Und alles "Alte" ist deswegen ja nicht weg. Ich würde sagen, dass man als Kunde noch nie so viele Möglichkeiten der hochwertigen Musikwiedergabe hatte wie heute.

Das "Geschäftsfeld" hat sich natürlich radikal verändert. Für viele dieser Möglichkeiten braucht man keinen Fachhandel mehr. Da sich der Markt aufgesplittert hat, gibt es auch nicht mehr die alles umfassenden Marken.

Und es haben sich neue Player Stücke des Kuchens gesichert. Heute kauft man bei niederen Ansprüchen eben keine Schneider-Anlage mehr, sondern ein paar "Brüllwürfel" von Apple, Sonos, IKEA usw. und kann darüber Musik hören. Nichts gegen zu sagen. Wenn ich an meinen Mister Hit denke ist das allemal besser.

Ein nicht zu unterschätzender Player am Markt kommt aus China. Die klassischen Firmen lassen schon lange dort produzieren, aber inzwischen haben Chinesische Anbieter das klassische HiFi längst überholt. Ganz einfach, weil die Technik cleverer und in der Regel günstiger ist. ChiFi löst das klassische HiFi mehr und mehr ab.

Das sind alles Entwicklung, die der Verbraucher nicht negativ sehen muss. Im Gegenteil! Mehr Vielfalt hat es nie gegeben. Dass klassische Anbieter es in diesem Umfeld schwer haben oder bereits verschwunden sind, ist eine logische Konsequenz. Als alter Pioneer-Fan tut mir das natürlich ein Stück weit leid (mehr für mich als für die Firma), aber ganz ehrlich: es passte irgendwann nicht mehr in die Zeit und dann geht es halt unter.

Das damit dann auch der Handel untergeht, wenn er die Zeichen der Zeit nicht verstanden hat, ist doch auch klar.

Mediamarkt und Saturn haben sich nicht umsonst nach China verkauft: der stationäre Markt wurde immer schwieriger und online haben sie die PS nicht auf die Straße bekommen. Der chinesische Käufer ist der zweitgrößte Online-Händler der Welt nach Amazon. Kennt man hier nicht, weil die in Fernost unterwegs sind. Natürlich erhoffen sich die Chinesen dadurch Zugang zum westlichen Markt und Mediamarkt/Saturn hoffen, dass sie den Dreh beim Online-Handel doch noch bekommen.

Das hört sich erst Mal für beide Seiten sinnvoll an. Bei Mediamarkt/Saturn musste man sonst auch befürchten, dass sie sang und klanglos verschwinden. Klar träume ich noch von der Zeit, wo Saturn in Köln (im Stammhaus) einen Platten/CD-Abteilung hatten, wo man Tage verbringen konnte. Aber das kommt so oder so nicht mehr wieder. Dafür kann man online Sachen finden, von denen man früher geträumt hätte.

Schöne neue Welt... (wer das Zitat/Buch kennt weiß um den bitteren Beigeschmack, aber damit meine ich sicher nicht die HiFi-Branche)
8erberg
Inventar
#82 erstellt: 04. Aug 2025, 14:31
Hallo,

eigentlich ist es in jeder Branche so.
Wo sind eigentlich die Hersteller der klassischen Mofas und Mopeds geblieben? Alle platt!

Die paar die es noch mit Verbrennermotor gibt kommt eh aus Asien, aber nicht mehr aus Japan.

Grund: früher (so in den 70ern) musste jeder "richtige Junge" mindestens eine Mofa haben, mit 16 ohne Mokick ging garnicht. Heute keiner mehr...

Andere Branchen ebenso... die Märkte ändern sich halt. Videorecorder wäre heute auch eine äusserst miese Geschäftsidee...

Von daher ...

Peter
skorpi1211
Stammgast
#83 erstellt: 04. Aug 2025, 14:57
Ein freundliches Hallo in die Runde,

naja, die letzten Beiträge sind schön zu lesen, und die ältere Generation kann da einen großen Wiedererkennungswert.

Hat aber wenig mit dem Thema zu tun.

Was läuft schief im Geschäftfeld Hifi.

In meinen Augen schrumpft sich der Markt gerade wieder gesund.

Viele Gründe wurden hier schon genannt.
Weniger Geld,
Andere Interessen.
und was auch alles aufgeschrieben worden ist.

Ich würde gerne mal es aufteilen.

Musik hören und Geräte sammeln

Früher benötigte man einen mächtigen Turm mit aufwändigen LS um Musik "hören" zu können.
Wie auch schon geschrieben, reicht heute ein Bruchteil von Budget von früher aus um Musik vernünftig hören zu können.
Musik ansich ist unglaublich billig geworden. Amazon Musik, Apple Musik und wie sie denn alle heißen kann ich für ein Abo und en Ei fast alles an Musik hören, was es wohl so gibt.
Benötige ich für ein so billiges Musikangebot eine 20000 Euro Anlage oder gar noch mehr?
Muss ich dafür am Wochenende Stunden verbringen mit Finetuning der Anlage, LS Aufstellung, Kabel, Nadeljustierung und was auch immer alles an den Mann gebracht wurde, entfällt, Ein Streamer, mit kleinen Verstärker und kleinen Lautsprechern, eventuell kleinem Subwoofer (wenn man genug Bonuspunkte bei der Regierung sammeln konnte) Das reicht 90% den Leuten HEUTE aus.
Oft sogar weniger.
Die Zeit der großen Anlagen im Wohnzimmer ist vorbei. Ist halt auch so. Außer ber NERDS!!
Die aller wenigsten haben ein Musikzimmer, wo Sie sich mal wirklich zurück ziehen um wirklich intensiev Ihrem Hobby Anlage und Musik widmen.

So und nun zu dan Fachhändlern. Die haben seit langer Zeit dieses Problem.
So versuchten Sie Dinge zu verkaufen, die nicht unbedingt wirklich den Klang verbesserte, nur dem Klang in der Kasse vielleicht.
Ich war früher viel bei Händlern, Erlebnistagen, Messen, der HighEnd.....
Je je öfters ich dort war, umso krotesker wurde es.

Und irgendwann war es mir einfach zu dumm, mir dieses gefasel anzuhören, schlechte Anlagen mit einer unsäglichen Musik in Dauerschleife mit dem Satz: Und jetzt hören sie mal genau hin, erkennen sie die bessere Tieftonpräzision durch das 12000 Euro Kabel von uns? Und viele nickten...

Und das kommt alles zusammen, wodurch Fachhändler so langsam die Puste ausgeht.
Der Mittelschicht reicht das oben genannte Equipment, oder hat umgeschwenkt aufs Heimkino. leute Geld ist genug da, was da ausgegeben wird....
Dann kommen die die Musik mit dem Handy oder Portablen Geräten hört.

Und die High Ender die eben in die Vollen gehen. aber auch da wird eher ins HighEnd Kino investiert.

MBL und andere konsorten haben Ihr Portfolio nicht angepasst.
Und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Ich kenne den CEO von Ascendo und die haben auch früher Stereo gemacht und sind frühzeitig auch in den Heimkinomarkt gegangen.

Der Trend hat sich doch schon lange abgezeichnet.
Bild und Ton verschmelzen.
Mehrkanal.
Konzerte mit Atmos
Alben in Atmos,
DSD Mehrkanal

Klar gibt es Leute die an der Schallplatte, Tonband, Cassette und DAT festhalten.
Aber mit denen kann der Fachhändler kein Ertrag erwirtschaften.

Das kann man nun schrecklich finden, ändern wird man es nicht.
Auch dieses Mehrkanal ist sch...eiße.....kann ich zumindest nicht nachvollziehen.
Die selben haben alle Platten von Pink Floyd, Alan Parson und anderen Künstlern die damals schon in Mehrkanal aufgenommen haben.
Und wenn ich einem, von der reinen Stereo Lehre: The Darkside of the Moon "Time" in Atmos vorspiele, guggt er dumm aus der Wäsche...

So und nun mein Fazit:

Die Hersteller die nicht die richtigen Produkte mehr Herstellen um ausreichend Stückzahlen verkaufen zu können.
Die Händler, die viele verprellt haben und auch auf die falschen Produkte gesetzt haben. und es einfach zu viele gibt.
Der Kunde, die einfach anders Musik hören, andere Interessen haben, und nicht mehr so viel Geld in dieses Hobby investieren können/ wollen.

Das ist auch von mir recht oberflächlich gehalten.
Jeder Hersteller und auch Händler ist anders, müsste separat betrachtet werden. Das Sie sich aber mehr anstrengen müssen, das ist klar.

Würde ich ein Hifi Geschäft gründen? Nee nicht einmal wenn ich den Euro Jackpot gewinne

Skorpi1211
8erberg
Inventar
#84 erstellt: 04. Aug 2025, 16:53
Hallo,

doch, erst recht dann.

Nur um die großmäuligen Tinnefhändler auszuknocken.

Das dürfte 4-5 Mios kosten, aber bei soo einem Jackpot...

Peter
ZeeeM
Inventar
#85 erstellt: 04. Aug 2025, 19:45
Geld wird mit der Masse gemacht und Konzernen und Investoren geht es genau darum, um Geld.
Wenn es nichts mehr bringt, aber dafür Staubsauger die Cashcow ist, hört man auf, Hi-Fi zu verkaufen.
Präsenz im heimischen Haushalt?
Ist wie mit dem Computer, früher musste er präsent sein, wurde mit Stolz vorgezeigt, Tower, Speedanzeige, viele Slots.
Auch vorbei, klein, stromsparend und bei Sichtbarkeit ein gewisses geschmackvolles Design.
Leistung meist schon weit jenseits des Alltagsbedarfes.
Im Hi-Fi Bereich taucht ja quasi auch die Kompaktanlage im neues Gewand auf.
rat666
Inventar
#86 erstellt: 04. Aug 2025, 20:15
Das große MBL Zeug habe ich mir öfters auf der Highend angehört, hat mir klanglich gefallen.

War optisch allerdings nicht meins (zu protzig) und eher für den sehr großen Raum und Geldbeutel bestimmt.
Schade dass die insolvent sind, ich fand das MBL Zeug tausendmal geiler als das Wilson Geraffel (die sind bestimmt die nächsten).

Ansonsten ist der Hifi Markt einfach ziemlich tot, genau wie die Datenträger dazu (leider).
Es wird alles gestreamt und nach Nachteilen wird nicht gefragt.

Die Entwicklung ist dahingehend leider nicht aufzuhalten und hochwertige Musikwiedergabe interessiert immer weniger Leute, beim Bild ist es komischerweise nicht so.

Heimkino geht aktuell noch, wird aber auf Dauer auch aussterben.
Warum soll ich mir den 16 Boxen hinstellen und ne große Leinwand wenn ich dann den Datenmüll von Amazon und Netflix darauf anschauen soll.
Sunlion
Inventar
#87 erstellt: 04. Aug 2025, 20:52

rat666 (Beitrag #86) schrieb:
… ich fand das MBL Zeug tausendmal geiler als das Wilson Geraffel.

Wilson? Der Volleyball? Bester Freund von Tom Hanks?

rat666
Inventar
#88 erstellt: 04. Aug 2025, 20:55
Schön wär´s

Eher das: Wilson

Hausmannskost im Edelgewand zu Premium Preisen
Sunlion
Inventar
#89 erstellt: 04. Aug 2025, 20:57

rat666 (Beitrag #88) schrieb:
Eher das: Wilson

Uff! Wo komm' die denn her? Aus 'nem Raumschiff entflohen? Alientechnologie?
Na, Hauptsache es klingt vernünftig.
rat666
Inventar
#90 erstellt: 04. Aug 2025, 21:17
Keine Alien Technologie, da is nix besonderes drinn.
ZeeeM
Inventar
#91 erstellt: 04. Aug 2025, 21:26

rat666 (Beitrag #86) schrieb:

Die Entwicklung ist dahingehend leider nicht aufzuhalten und hochwertige Musikwiedergabe interessiert immer weniger Leute, beim Bild ist es komischerweise nicht so.


Über den Begriff hochwertig kann man auch viele Diskussionen führen.
Man vergleiche mal eine Basis-Anlage, Amp, Quelle, Lautsprecher für 2k€ mit einer, inflationsbereinigten preislichen Äquivalent von 1980.
ardina
Inventar
#92 erstellt: 04. Aug 2025, 21:48

rat666 (Beitrag #90) schrieb:
Keine Alien Technologie, da is nix besonderes drinn.


Da geb ich dir Recht, da ist nix besonders drin und wenn ich dann noch die vergossenen Weichen sehe. Als wenn man solchen „Geheimnissen“ nicht durch teils akustische Messungen und teils durch elektrische Messungen lüften könnte. Aber funktionieren tut die Teile schon. Ich habe da ausgiebige Hörerfahrung aus dem privaten Bereich mit den Modellen Watt/Puppy, Sasha und Alexia.

Wenn man jetzt meint man besorgt sich ein paar große Boxen beim Elektronik-Handel oder im Versand für ein paar hundert Euro und hat dann was ähnliches, sollte man besser keinen Vergleich machen.

Klar muss man das Design mögen und die Preise sind undiskutabel. Ansonsten können die richtig gut aufspielen.

So Teile von MBL haben eine Sonderstellung, nicht nur weil sie radial abstrahlen. Ich finde die sehen schon abgefahren aus und das ist eine elegante und geschickte Konstruktion. Ich habe die auch schon einige male gehört und die Präsentation muss stimmen, aber dann können auch die Teile beeindrucken. Für mich wäre das nichts, ich steh auf direkt abstrahlende Lautsprecher, die machen schon genug Probleme.

Zum eigentlichen Thema ist schon länger alles gesagt. Heute haben Hifi-Geräte keinen Status mehr und früher wie heute ist nur eine kleine Gruppe von Menschen an aufwendigen Sound Systemen interessiert. Für große Hersteller lohnt sich das Geschäft nicht mehr. Da es aber doch einen gewissen Markt gibt, werden sich vielleicht doch Geräte in bezahlbareren Bereichen durchsetzen.

Yamahaphilist
Stammgast
#93 erstellt: 04. Aug 2025, 21:49
Ein Verkaufspreis von 2000€ bedeutet, dass der Händler EK bei etwa1000, der Vertrieb, sofern zwischen geschaltet, dann bei 500€, der Hersteller Abgabepreis somit bei etwa 500 gelegen hat. Was sollen da die einzelnen Komponenten noch in der Herstellung (max 250, damit dem Hersteller auch noch 250 bleiben) an Inhaltswert vorweisen können ? Elektronik Bausteine dürften da nur noch im einstelligen Eurobereich liegen. Mit jedem Schritt verdoppelt sich der Preis. Zudem ist die Märchensteuer zu beachten.
Radiowaves
Inventar
#94 erstellt: 04. Aug 2025, 23:47

ardina (Beitrag #92) schrieb:
Heute haben Hifi-Geräte keinen Status mehr

Ich kenne "Status" bei jungen Leuten in Form von Smartphones (für mich muss der Akku lange halten und das Dingens darf nicht viel kosten, sie sehen da ganz andere Kriterien, Displaygrößen, ob irgendwas rund ist oder um die Frontkamera drumherum etc.) und tragen da Zeugs mit sich herum zu Preisen, die 1991 ein CD-Player der angehenden Spitzenklasse gekostet hat. Nur dass man den nach 2 Jahren nicht abgestoßen hat oder vorher fallengelassen mit Bruch von was wichtigem. Und dass der CD-Player nicht nach 3 Jahren keine Updates mehr bekam und somit zum Sicherheitsrisiko wurde.

Auch "Status" scheint der Sektor "Spielkonsole" zu sein, nebst Zubehör.

"Musik" (Ghetto-Rap) kommt aus einer JBL Bluetooth-Wumme. Immerhin, die hat ordentlich Druck.

"HiFi" ist da nichtmal als Begriff bekannt. Und bei den Eltern i.d.R. auch nicht.


[Beitrag von Radiowaves am 04. Aug 2025, 23:48 bearbeitet]
sohndesmars
Inventar
#95 erstellt: Gestern, 06:45
Jetzt haben wir hier ja schon einige Stimmen zum Thema vernommen, manche interessante Anekdote lässt erahnen, was HIFI mal bedeutete. Aber nein, tot ist HIFI noch nicht. Zwar findet man kaum mehr Schaufenster, an denen Mann sich die Nase platt drückt. Und gäbe es sie noch in der Innestadt (nein, kaum mehr), würde sich kaum wer daran erfreuen. Zumal die Preise heute meist utopisch sind (Schwellenangst habe ich ja schon genannt).

Auch ist die Schwemme an HIFI-Fach- und -Spezialzeitschriften längst verebbt. Selbst AUDIO fusionierte mit Stereoplay. Und die Auflagen sind kaum mehr relevant.

Da ich selbst mehr als vierzig Jahre aktiv im Handel und Support tätig war und noch bin, würde mich interessieren, ob es auch Insider gibt, die mal aus dem Nähkästchen plaudern wollen. Ich fürchte, das sich da Niemand meldet, der noch etwas Realistisches, Wahrhaftiges beitragen kann.

Immerhin ist ein ehemaliger Händler aus Wien mit seinem eigenem Forum weiterhin aktiv, der gute David. Nur seine Grundhaltung ist wieder so extrem (meinen die verbliebenen HIFI-Fans und -Händler), dass es viele abschreckt.

Die Idee, selbst ein Unternehmen zu gründen, das der "Wahrheit" (was ist das?) verpflichtet ist, und potentiellen Interessenten und Kunden die Möglichkeit gibt, ohne selbst Geld investieren zu müssen, sinnvolle Vergleiche anzustellen, z.B. indem auch Nubert, Bose und Teufel -Systeme bereit stehen, und natürlich die bekannten chinesischen Massenproduzenten, ist mir auch schon vor Jahren gekommen.
Leider sind meine finanziellen Mittel mit der Insolvenz meiner Firma vor vielen Jahren sehr eingeschränkt. Also geht man da zu Finanzdienstleister und sondiert die Lage. Und von allen Seiten bekam ich zu hören, dass es keinen ausreichenden Markt mehr gibt, der so ein Risiko rechtfertigen würde.

Frage: wie kommt man mit HIFI heute noch zu einem kleinem Vermögen? Indem man mit einem großen anfängt.


[Beitrag von sohndesmars am 05. Aug 2025, 06:48 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#96 erstellt: Gestern, 06:56

Yamahaphilist (Beitrag #93) schrieb:
Ein Verkaufspreis von 2000€ bedeutet, dass der Händler EK bei etwa1000, der Vertrieb, sofern zwischen geschaltet, dann bei 500€, der Hersteller Abgabepreis somit bei etwa 500 gelegen hat. Was sollen da die einzelnen Komponenten noch in der Herstellung (max 250, damit dem Hersteller auch noch 250 bleiben) an Inhaltswert vorweisen können ? Elektronik Bausteine dürften da nur noch im einstelligen Eurobereich liegen. Mit jedem Schritt verdoppelt sich der Preis. Zudem ist die Märchensteuer zu beachten.


Wenn wir vom UVP ausgehen vielleicht... Nur wird man die Geräte dafür nicht mehr los. Weiterhin ist Elektronik spottenbillig geworden. Mich wundert wie selbst bei relativ kleinen Auflagen der Preis Richtung Keller geht. Und ich kenn nur die Preise von deutschen Lohnfertigern, in Asien wirds noch erheblich "billiger" sein wenn man einen oder mehrere Container vollbekommt.

Ein großer Kostenpunkt war früher die Entwicklung, bei Hifi vernachlässigbar weil die Schaltungen erprobt sind und sich seit Jahren im NF-Bereich nix tut.
Ein klassischer Verstärker aus Ende der 70er wäre heute auch noch ein guter klassischer Verstärker. Selbst in den "Edel"Kisten sitzen überwiegend Designs der Halbleiterhersteller, erprobt und fertig.

Btw ist die USt. "durchlaufender Posten" da man die Einkaufs-USt. von der Steuerschuld abzieht...

Peter


[Beitrag von 8erberg am 05. Aug 2025, 06:59 bearbeitet]
RoA
Inventar
#97 erstellt: Gestern, 07:54

Weiterhin ist Elektronik spottenbillig geworden.


Auch in der Herstellung. Elektronik kostet inzwischen fast nichts, Kosten-Faktor ist im Wesentlichen die Entwicklung und die Software. Wenn ein Gerät nur ein paar hundert Euro kostet, kann man sich ausrechnen, wieviel Marge da hängenbleibt. Das reicht zum Kisten schieben, mehr nicht. Der stationäre Handel lebt von teurer Elektronik und vor allem von teuren Lautsprechern. Dafür braucht es Verkaufsfläche und Personal, da von null anzufangen und sich einen Kundenstamm aufzubauen braucht es finanzielle Mittel und einen sehr langen Atem. Der Kreis derjenigen, die sich noch mal einen Jugendtraum erfüllen wollen, stirbt allmählich aus, und es wächst wenig nach...
ZeeeM
Inventar
#98 erstellt: Gestern, 08:18

8erberg (Beitrag #96) schrieb:
Mich wundert wie selbst bei relativ kleinen Auflagen der Preis Richtung Keller geht. Und ich kenn nur die Preise von deutschen Lohnfertigern, in Asien wirds noch erheblich "billiger" sein wenn man einen oder mehrere Container vollbekommt.


Guck mal, was im etwas ambitionierten DIY Bereich möglich ist und was es kostet.
Multilayer Platinen mit allem und sogar Teilbestückt aus China.
Schaltung kannst du auch heute prima Designen und PCB entwickeln.
Der Aufwand steckt da erstmal in der Zeit die Tools zu beherrschen.
Gehäuse und Co, sind auch nicht zu unterschätzen.
Was kostet ein Gerät, wenn es industriell hergestellt wird? 10% der VK?

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, denke ich anekdotisch an meine Anfänge, das war 1977.
Wer hatte den Damals eine richtige Hifi-Anlage im Haushalt?
Vor allen Dingen was hat man damit gemacht, also hat man kritisch Musik gehört?
Oder war einiges davon eine modische Erscheinung? Der "Turm" war schicker als eine Kompaktanlage.
Beides hat vielfach die klassische Musiktruhe beerbt.

JULOR
Inventar
#99 erstellt: Gestern, 08:56

sohndesmars (Beitrag #95) schrieb:
Auch ist die Schwemme an HIFI-Fach- und -Spezialzeitschriften längst verebbt. Selbst AUDIO fusionierte mit Stereoplay. Und die Auflagen sind kaum mehr relevant.

Das betrifft ja Printmedien allgemein. Da werden nicht nur Zeitschriftentitel eingestampft, sondern ganze Verlage fusioniert und aufgelöst. Verdient werden soll jetzt online entweder durch Werbung (z.B. Hifiportale) oder auch Bezahlschranke bei vielen Nachrichtenseiten.

Mich würde interessieren, ob Onlineseiten wie Fairaudio, Hifistatement, Lowbeats oder AreaDVD vom Umsatz und der Verbreitung her die klassischen Magazine ersetzen oder sogar übertreffen. Oder auch, ob die Onlinepräsenz der Printmagazine wie Stereo und Connect (Audio, Stereoplay) die niedrigen Auflagen kompensieren.


Yamahaphilist (Beitrag #93) schrieb:
Ein Verkaufspreis von 2000€ bedeutet, dass der Händler EK bei etwa1000, der Vertrieb, sofern zwischen geschaltet, dann bei 500€, der Hersteller Abgabepreis somit bei etwa 500 gelegen hat.

Ich stecke da nicht in de Materie, durfte aber beim Händler meines Vertrauens in die Einkaufsliste schauen, mit den Preisen, die der Hersteller (Vertrieb) verlangt. Die Marge war da deutlich niedriger. Sein Portfolio waren hauptsächlich bessere Consumerprodukte zwischen "High-End" und Elektromarkt.
ardina
Inventar
#100 erstellt: Gestern, 11:02
Ich gehe davon aus das solange es eine Nachfrage nach bestimmten Geräten gibt, es auch ein Angebot geben wird. Die Auswahl wird deutlich kleiner sein und die Preise höher. Das scheint auch der Situation angemessener.

Nehmen wir z.B. Verstärker und die ganzen Auswüchse die sich seit der Hochzeit ausgebildet haben. Röhrenverstärker, Class A, A/B, D, Vollverstärker, Vor- / Endverstärker Kombi, usw. und das alles wo die technische Endwicklung mittlerweile deutlich effizientere Geräte bereitstellt. Das wird wohl nicht so bleiben.

Muss es auch nicht, denn wer gerne zu Hause eine etwas aufwendigere, größere Installation bevorzugt, wird diese auch finden, nur nicht mehr so variantenreich. Dafür aber mit neueren Features und inkl. digitaler Korrektursysteme. Somit kann man seine Bedürfnisse schon befriedigen, aber wohlmöglich mit weniger Spinnerei.

Ein kleiner Markt wird vermutlich auch für exklusives Hifi bleiben, aber die große Masse wird das nicht interessieren. Sind in dem Bereich die Preise extrem hoch, wird das die angezielte Kundschaft noch nicht mal interessieren. Ich kenne genug Menschen die sich damit brüsten sich total überteuerte Produkte leisten zu können und damit ihren sozialen Status untermauern. Bewusstsein ist nichts angeborenes, sondern mehr konditioniert und antrainiert.

skorpi1211
Stammgast
#101 erstellt: Gestern, 12:37

Frage: wie kommt man mit HIFI heute noch zu einem kleinem Vermögen? Indem man mit einem großen anfängt.


Kann man so sagen..

Man benötigt einen Standort, gute Räume und sehr viel Herzblut. Ja, Kapital auch.
Kosten sollten aber wirklich sehr klein und bezahlbar sein.
Das Klientel sollte auch vorhanden sein.
Kein Voodoo, Ganz sachlich, Physik erklären, Akustik begreifbar machen.

Alles was der normale Konsumer kennt, kannste vergessen.
Denon, Nubert, Dali und wie sie alle heißen, bist du sofort im Vergleich zu den Großen, die Kisten schieben.

Denke heute könnte man nur noch mit speziellen Geräten und auch LS, das vorgeführt werden muss beim Kunden punkten.
Diese Geräte und auch LS sollten auch nicht frei Verfügbar im Netz zu kaufen sein.
Denn sonst kommen Sie zu Dir, lassen alles sich erklären und kaufen im Netz.

Du bist die Nische der Nische. Klein und edel,
Einen echten guten Vorführraum.
Keine Angestellten,
Nur Du, der Chef, 24H 365 Tage Vollprofi. Eventuell 1 Partner 50/50

Und dann gilt es eben sich einen Namen machen.

und!
und!
Und !



Für mich ist das eine Geldvernichtungsanlage...
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