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Umfrage
Definition "Klassiker"- ab wann ist ein Gerät ein Klassiker
1. wenn min. 20 Jahre alt(bis BJ1990) (19.8 %, 66 Stimmen)
2. wenn min. 25 Jahre alt (bis BJ1985) (53.9 %, 180 Stimmen)
3. Nur die 60er und 70er rockten ! (10.8 %, 36 Stimmen)
4. Weniger als 20 Jahre, wenn es dafür selten und heute nicht mehr so einfach zu bekommen ist (15.6 %, 52 Stimmen)
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Definition "Klassiker"- ab wann ist ein Gerät ein Klassiker

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Beitrag
blabupp123
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 26. Mrz 2010, 05:04

no*dice schrieb:
... ich habe 25Jahre gewählt, zum Teil an der geltenden Oldtimer Regelung orientiert

Juhu, mein Luxman C-02/M-02 kriegt nächstes Jahr das H-Kennzeichen und wird ein Klassiker! (freu)
Schwergewicht
Inventar
#52 erstellt: 26. Mrz 2010, 09:28
Hallo,

so gesehen darfst Du dich schon seit einem Jahr freuen, denn die Luxman C/M 02 war bereits ab 1984 auf dem deutschen Markt vertreten.



[Beitrag von Schwergewicht am 26. Mrz 2010, 09:29 bearbeitet]
schnittn2005
Neuling
#53 erstellt: 29. Mrz 2010, 18:56
ist doch egal, welches etikett ein gerät bekommt,
hauptsache, einem gefällts... "klassiker" hin oder her -
manch neue teile sind schon beim erscheinen einer.
müssige umfrage...
no*dice
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 29. Mrz 2010, 19:04

schnittn2005 schrieb:

müssige umfrage...



...nussige Umfrage, ist da passender.



Grüße

Dice

SGibbi
Gesperrt
#55 erstellt: 06. Apr 2010, 02:06
Ich für meinen Teil habe die 70er stets konsequent gemieden. Es war eine schlechte Zeit meines Lebens, und ich hatte schon sehr früh eine Abneigung gegen den damals einsetzenden Transistorsound der billigen Importgeräte aus der volkstümlichen Preislage entwickelt. Blöderweise zogen alle irgendwie nach, alles hat sich plötzlich irgendwie an Japan orientiert. Heute sieht es anders aus; nur die besseren Stücke dieser Zeit haben überlebt, der Schund ist schon vor langer Zeit auf dem Sperrmüll gelandet. Heute wirkt es, als wären damals nur Spitzengeräte verkauft worden. Was für eine Verblendung !

Ich will es einmal technologisch eingrenzen. Sagen wir Röhre und Stereo. Man kommt man dann automatisch auf das knappe Jahrzehnt zwischen etwa 1959 und 1967, für Plattenspieler, Verstärker und Tonbandgerät, für UKW Tuner / Receiver ab Jahrgänge 1963 (USA) bzw. 1965 (BRD). Ein ziemlich enges Zeitfenster betreffend ein paar wenige Jahre, das uns die meisten wirklichen Klassiker geliefert hat. Die in den 80 ern einsetzende Digitalisierung brachte es dann mit sich, daß man sich doch mal etwas fabrikneues zulegen mußte. Seltsamerweise bekam genau in dieser Zeit die "moderne" Röhre wieder Aufschwung.

Klassiker ?

(1) Nach Jahren beim KFZ ab deren 30. Ist so Gesetz geworden.

(2) Vorab dieser Festlegung, falls der Gebrauchtpreis den einstigen Neupreis übertrifft (was bei Elektronik wohl nie passieren wird).

(3) Andere Definition: Falls der Preis wieder steigt. Das Preistief liegt idR. bei 20 Jahre alten Stücken.

(4) Gibbies Definition: Falls das Gerät Vorbildcharakter hat(te), und damit den Anbeginn einer technologischen Ära darstellt. Das kann sowohl ein Klipschhorn aus 1947 wie auch ein Philips CD Spieler aus 1982 sein, und meinetwegen auch ein N 1500 Videorecorder aus den 70 ern, oder ein IBM XT aus den 80 ern, oder vielleicht ein Ellion Multimedia Recorder aus 2007, man wird sehen.
no*dice
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 07. Apr 2010, 16:41
Wie meine mal einer "Je allgemeiner, desto korrekter"

Grüße

Dice
shabbel
Inventar
#57 erstellt: 15. Apr 2010, 22:27
Fasse vorläufig zusammen.

Es gibt einen Zeitraum bzw ein Alter, die den Begriff Klassiker assoziieren lassen.

Der Zeitraum erstreckt sich nach kulturhistorischer Ansicht (Stil, Verkaufs- und Käufererwartung usw.) auf die Zeit vor ca. 1979/1980.

Nach dem Stand der technischen Entwicklung kristallisiert sich ein weiterer Zeitraum heraus, der etwa zwischn 1959 und 1965 liegt. Sprich Entwicklung der Stereoaufzweichnung und Einsatz von Transistoren im Verstärkerbau.
shabbel
Inventar
#58 erstellt: 15. Apr 2010, 22:43
Zur Einführung der Transistorentechnik hätte ich noch folgendes anzumerken. Transistoren klingen ja anders als Röhren. Besonders für das Klangempfinden ergibt sich ein Unterschied.

Wichtig war aber der Leistungssprung der Transistorentechnik. Plötzlich konnte man richtig Dampf geben. Dadurch kam es zur Einführung belastbarer Lautsprecher UND zur Vernachlässigung des Wirkungsgrades. Diese Veränderung hat sich bis heute fortgesetzt. Mittlerweile ist es so, daß die Hersteller aberwitzig starke Verstärker anbieten und die auf dem Markt vorherrschenden Lautsprecher gar keinen Wirkungsgrad mehr haben. Hier mal mein "ironischer" Dank an die nette Unterhaltungsindustrie.

Ich nehm mir da mal ein Paar aktueller Lautsprecher der Oberklasse und schließe als zweites Lautsprecherpaar ein hochwertiges Zweiwegesystem aus der Röhrenära an. Genau das habe ich am Wochenende gemacht. Erst sind die Boxenklassiker dran, dann wird umgeschaltet auf die modernen Dinger. Sagt meine Frau: warum stellst Du denn aus... Nee nich aus, das sind die großen Boxen.
TomBe*
Inventar
#59 erstellt: 16. Apr 2010, 15:43
Hallo shabbel,

Geräte von extrem kurzer Bauzeit, sehr hoher technischer (evtl. auch optischer/Design) Qualität und tech. Aufwand, sollten eigentlich auch den Rang eines Klassikers haben, auch wenn sie noch relativ Neuzeitlich sind. (what a f. long sentence )
Rillenohr
Inventar
#60 erstellt: 17. Apr 2010, 20:17
Offensichtlich scheinen ja doch einige Leute der Meinung zu sein, dass "klassisch" nicht dasselbe wie "alt" ist. Klassisch ist eben ein streitbarer Ausdruck, der andere Aspekte als nur den zeitlichen Abstand enthält.

Aus dem Grunde sollte man die Kategorie auch nicht "Klassiker" nennen, sondern besser "Vintage-Hifi".
SGibbi
Gesperrt
#61 erstellt: 25. Apr 2010, 13:51

shabbel schrieb:

(...) Wichtig war aber der Leistungssprung der Transistorentechnik. Plötzlich konnte man richtig Dampf geben. Dadurch kam es zur Einführung belastbarer Lautsprecher (...) Hier mal mein "ironischer" Dank an die nette Unterhaltungsindustrie. (...) Erst sind die Boxenklassiker dran, dann wird umgeschaltet auf die modernen Dinger. Sagt meine Frau: warum stellst Du denn aus... Nee nich aus, das sind die großen Boxen.


Na ja, in Bezug auf die Deutsche Industrie- & Handelsklasse dieser Tage hast Du sicherlich Recht. Sei es ein Telefunken Opus oder ein Grundig Stereomaster - die Dinger kamen mit fingerhutkleinen Ausgangsübertragern - den Vogel schoß die Philips Capella ab, sie hatte winzig kleine Schnittbandkern-Trafos mit Kernblech 1,25 Zentimetern Kantenlänge in der Spule - mit bekannt anfälligen ELL 80 Endröhren (oder verwandt) und hatten als "Spitzengeräte" etwa 8 Watt Leistung zu bieten. Was ich an historisch zugehörigen alten Boxen dieser Ära vermessen konnte, hatte 90 bis 92 dB Wirkungsgrad. Halbwegs genußvolles Hören ging damit bis gute Zimmerlautstärke, für Partybetrieb mit so einer Kette mußte man die Bässe wegdrehen und Verzerrungen in Kauf nehmen. Wenngleich das Gitarrenspiel von Jimmi Hendrix mit einer total übersteuerten kleinen Röhrenendstufe noch ganz authentisch 'rüberkommt, machte das in der Praxis doch nur wenig Spaß. Da gebe ich Dir durchaus Recht.

Die Transistortechnik bei den benannten Marken & Modellen (direkte Nachfolgemodelle) etwa eines Telefunken Opus 2650 oder z.B. einer Braun audio 2 debütierte mit eisenlosen Endstufen und etwa 15 Watt je Stereokanal. Zudem sich die "fetten" Germaniumtransistoren dieser Tage etwas anders anhörten als die modernen Chipverstärkerchen der Istzeit. Gerade an 90 dB-Boxen hatte man da schon ein wenig mehr, auch fühlbar. Das läßt sich nicht wegdiskutieren.

Gehen wir ein Klasse höher, sieht es anders aus. Ein Braun CSV 60 mit seinen 60 bis 80 Watt (je nachdem, wie man es mißt), halbwegs ordentlichen Trafos, usw., wurde, was die Leistung angeht, erst in den frühen 70er Jahren eingeholt, klanglich - je nach Ansicht - nie, auch nicht vom eigenen Fabrikat. Die Spitzenklasse von Klein & Hummel hatte einen in der Leistung vergleichbaren Verstärker mit EL 503 Endröhren zu bieten, der meines Erachtens technisch noch etwas besser ausgelegt ist. Sowohl von Elac (Kiel) als auch von Klemt (München) konnte man sich die amerikanischen Fisher dieser Tage importieren lassen. (M)ein Fisher 800B hat 7591 Endröhren, 80 Watt Ausgangsleistung, der Aufwand, auch im Tunerteil, ist unvergleichlich. Wer hier mit einem japanischen 70er Jahre Marantz ankommt, kann sich bestenfalls im Design messen. Auch der alte Fisher ist ein "Woodie" mit der profilierten Alu Front und Sibdruck Beschriftung, leider fehlen an einigen Knöbben die Metallkappen, das Ding ist steinalt, es sieht mittlerweile leider auch so aus, und den Charme merkt man dem guten Stück erst an, wenn die beiden magischen Bänder zu Leuchten beginnen ...

Für die USA Verhältnisse dieser Tage ist das nette, kleine "Fisherli" (es bringt knapp 30 Kilo auf die Waage) aber auch nur ein gutes Mittelmaß. Gehen wir in die Citarion Serie von Harman Kardon, oder nehmen wir die Dynaco's mit ihren KT 88 oder RCA 6550 Endröhren, so kommt man in Leistungsklassen, die mit Halbleitern noch sehr lange uneinholbar waren, und klanglich vermutlich niemals eingeholt werden.

Ein Marantz 2325 kam noch während der ersten Hälfte der 70er Jahre, und hatte die nachmeßbaren 125 Transistor Watt zu bieten. Doch wehe dem, der versucht, diese Leistung auch wirklich auszuschöpfen. Kommen wir zu den leistungsstarken Baß- und Gitarrenverstärkern der 70er Jahre, kann man getrost noch ein paar Jahre weiter denken. Die 100% übersteuerungsfesten 200 Röhrenwatt (dauerhaft übersteuerungsfest im Bühneneinsatz) etwa eines Sound City 200 (4 mal KT 88) oder aber eines Hi Watt 200 (6 mal EL 34) waren aus Transistoren ganz einfach nicht zu erreichen, oder wenn, dann waren die Dinger nicht "vollgasfest". Mit Röhren hingegen ging das weitgehend problemlos. Der "sägende" Sound früher Transistor-Fuzzboxen war bereits ein Stilmittel der Beat-Ära, und paßt eigentlich gut zu einem Ausdruck von Aggressivität. Es ist wahrscheinlich der Leistungs- und Lautstärkehunger der Rocker der 70er Jahre, welcher uns die Röhre in der Orchesterelektronik erhalten hat, verbunden mit der Tatsache, daß sich jede Newcomer Band anhören will wie die Klassiker der 70er. Würde ich Heavy Metal machen, wahrscheinlich würde ich einen total übersteuerten, dreckig-sägenden Transistorverstärker "as lead" spielen. Nun denn.

Adaequate Lautsprecher gab es, aber auch nicht gerade als Massenware. Die 30 Liter Regalbox der Industrie- und Handelsklasse der 60er war sicherlich nicht sonderlich gut, gemessen an modernen Lautsprechern. Sicherlich, das Klipschhorn gab es seit 1947 zu kaufen, ein Lowther (gesprochen: Lauter) galt schon in den 30ern als Kuriosität, seines Wirkungsgrades wegen, beide wurden ab den 50er Jahren auch nach Deutschland importiert, so etwas ist hierzulande aber selten geblieben. Wer etwas auf sich hielt, beschaffte sich über die Besatzungssoldaten ein paar EV's (Electro Voice) zu seinem Fisherli. Auch von Klein & Hummel gab es sehr interessante, semiprofessionelle, belastbare Monitorboxen, welche man sich auch "für Zuhause" ganz gut beschaffen und wirklich genußvoll hören konnte. Von Isophon gab es spezielle HiFi Treiber mit Gußkorb, weicher Einspannung der Membrane aus Handschuhleder und kiloschwerem Alnico Magneten. Auch diese klingen excellent, so lange das Leder der Einspannung noch gut ist.

Aber auch leistungshungrige "Leisesprecher" gab es schon seit den 50er Jahren in Deutschland zu kaufen. Die noch Heute legendären Lautsprecher mit gepreßter Schaumstoffmembrane (z.Zt. Expolinear, meines Wissens) sind als Deutsches Patent schon seit den 50er Jahren erhältlich, und wurden seinerzeit selbstredend für Röhrenverstärker entworfen.

Eine solche Stereoanlage kostete in den frühen 60er Jahren gut & gerne den Preis eines ordentlichen Mittelklasse Gebrauchtwagens. Das tat richtig weh. Dem entsprechend selten sind solche Komponenten, zumindest in Deutschland, geblieben. Die aktuellen ebay Preise sind die eine Seite - wir reden hier über das "Ärzte HiFi" der 60er. Man mußte schon eine gewisse Bonität haben, um sich so etwas in Deutschland leisten zu können. Heute noch mit einer solchen Kette Musik zu hören - Falls man die Geräte für ein paar Jahre besitzt, hat man sich daran gewöhnt, der gefühlte Hype ist irgendwann weg. Es wurde halt niemals wirklich überboten, Neues wäre nur ein modernerer Ersatz, sodaß man das alte Zeux dann doch immer und immer wieder hochrepariert. Meine letzte Vermieterin hat sich denn auch bitterbös über das "alte Zeux" in "ihrem guten Hause" beschwert, am Ende stand eine Räumungsklage. Geht man der Sache nach, so ist sie nie über die Schaub-Lorenz Musiktruhe mit nur einer ELL 80 und knapp 3 Watt je Kanal hinausgekommen, und als diese unmodern wurde, hat sie sich - gemäß den Wurzeln ihrer Rock'n'Roller Generation - ein etwas besseres Kofferradio zugelegt.

Halbleiter haben der "bezahlbaren HiFi Klasse" zu erstaunlichen Leistungen verholfen, und insgesamt zu einem geradezu radikalen Preisverfall von Elektronik insgesamt geführt. Röhren, auch "moderne" Chinesische Röhren, werden nach wie vor gemäß den Maßstäben der 50er Jahre hergestellt. Spezialisierte Maschinen und Technologien für eine preiswerte und dennoch qualitativ hochwertige Fertigung von Röhrentechnik wurden nicht mehr geschaffen, und es wäre denn auch eine Frage, wie ein wirklich "modernes" Röhren-IC denn aussehen würde. Dem entsprechend ist die Fertigung von Röhrentechnik stets unvergleichlich teuer geblieben. Das Preis / Leistungs Nivau von Röhrentechnik ist unter aller Sau geblieben.

Wirkliche Klassiker hat die Halbleiter Ära erst mit dem digitalen Audio der 80er Jahre geschaffen, wie auch immer man dieses Zeux einordnet. Alles zuvor betrifft -aus meiner Sichtweise - den mehr oder weniger gelungenen Versuch, die Klassiker der späten Röhrenära in die Halbleitertechnik zu portieren. Denken wir etwa an den Ersatz der Bildröhre durch TFT, welcher erst zum Millenium auf breiter Front gelungen ist, und noch immer drastische Auflösungsmankos beinhaltet. Auch die Anfänge des digitalen Audio waren -eigentlich - nicht wirklich eigenständig - die CD, und auch die Blue Ray DVD, sind noch immer eine Scheibe, sie haben noch immer (optische) Rillen, usw., auch das DAT ist in letzter Konsequenz noch immer eine schnöde Tonbandcassette, usw.

Wenn ich mir Heute auf Geschäftsreise einen USB Stick in mein Notebook stecke, und im Hotelzimmer einen Kinofilm ansehe, ist das aber schon etwas anderes. Die Kommunikation, der Nachrichtenaustausch, scheinen einfacher geworden, allein, der Genuß hat gelitten. Denke ich etwa an die Ausstattung und Requisite der großen 60er Jahre Kinofilme, und den Genuß in den großen Kinos, die es früher massenhaft und in jeder Stadt gab, dann ist bei der "Verbilligung" der Technik wohl oder übel so einiges auf der Strecke geblieben. ...
shabbel
Inventar
#62 erstellt: 28. Apr 2010, 07:42
Wirklich schöner Beitrag SGibbi!

Ich kann wie die meisten hier bei Röhrenverstärkern nicht richtig mitreden. Die sind neu oder als Klassiker so was von überteuert, da bleibe ich zwangsläufig bei Transistoren.

Was natürlich auch einen Klassiker macht, sind Musikaufnahmen. Es macht einen großen Unterschied, ob man eine Aufnahme auf einer noch-so-high-endigen Anlage hört, oder etwa auf dem Original Studioequipment.

Ich würde im Fiebertraum nicht auf die Idee kommen, Velvet Underground oder New York Dolls auf einer modernen Anlage zu hören. Es gibt alte Aufnahmen, die fangen erst auf einer "Klassiker"-Anlage an zu leben.

Da aber die meisten Musikzeitschriften abhängig sind von Ihren Anzeigenkunden, sprich der Hifi-Industrie, wird das Original-Equipment meist unterschlagen. Weil ist ja nicht mehr käuflich erhältlich. Wer würde wissen wollen, daß U2 ihr neues Album auf 30 Jahre alten Tannoys abgehört haben, oder Lenny Kravitz die Achtspurmaschine der Beatles benutzt hat.

Nun ist es ja so, daß 70% der Studios mit Tannoys ausgestattet waren und weitere 70 % mit JBL-Abhörmonitoren. Wer soll da den Überblick haben, welche Boxen für das eigene Wohnzimmer angeschafft werden müssen?
TomBe*
Inventar
#63 erstellt: 28. Apr 2010, 09:19
Hallo Stefan,

finde deinen Artikel sehr gut.
Du hast das Zeug zum Schreiben und werde dich in meiner Buddy-Liste vermerken.
Crispin
Ist häufiger hier
#64 erstellt: 01. Mai 2010, 00:40
Wenn wir die ganze Thematik mal von der "Speicherung" angehen, dann sehe ich das Zeitfenster des klassischen HiFi sich schließen mit dem Jahr, an dem die CD absatzmäßig nachläßt.

Mit der Dematerialisierung (beinahe) des Tonträgers wird ein ganzer Denkansatz der Musikwiedergabe hinfällig. Für alle Komponenten (Dreher, Tonband,Cassette,CD) gibt es dabei Lösungen, die in ihrer Zeit als klassische zu nennen sind. Da macht es keinen Sinn, Altersschranken zu fordern. Bei den Verstärkern ist auf die große Kontinentaldrift Röhre und Transistor hingewiesen worden. Auf beiden Seiten finden sich entsprechende Klassiker.


Ganz anders wiederum der Lautsprecherbau. Einerseits treiben neue Kwellen und neue Aufnahmetechniken zu innovativen Lösungen, das produzierte Klangmateriel sauber abzubilden. Dabei entstehen Klassiker.

Nirgendwo anders wird HIFI so eingeengt wie hier gilt es in erster Linie die akzeptierte ästhetische Mitte zu treffen, die öde Langeweile einer von Ikea gleichgeschalteten Welt: weshalb auch dort die Klassiker in einer Ära zu suchen sind, als Tonträger noch wertvolle Objekte waren.

Fazit: es gibt eine Hifi Klassik, sie läßt sich für jeweilige Gerätegruppen mor or less eingrenzen, in jedem Fall aber ist die CD der historische Endpunkt des klasssischen HiFi.
_ES_
Administrator
#65 erstellt: 01. Mai 2010, 01:17
Mindestens 25 Jahre-So ist hier der mehrheitliche Tenor, so werde ich es z.B. auch berücksichtigen...
Wolf23
Stammgast
#66 erstellt: 03. Mai 2010, 13:29
Also Alter alleine finde ich reicht nicht aus!

Billigkram wird ja durchs Alter nicht zum Klassiker (nagut der Trabant und der ganze andere Quatsch aussm Osten aber das auch nur weils eben so rammelig ist).

Ich hab hier Boxen mit RFT Lautsprechern drin, die sind zwar auch aus dem Osten aber definitiv keine Klassiker, die Teile sind von Werk aus so zentriert dass die komische Geraeusche machen und die Teile an denen man nen Kabel anloeten wuerde fallen dauernd ab.

Wenns nur nach Alter gehen wuerde waeren das Klassiker.

Also ich wuerde sagen Qualitaet und Alter sind entscheident damit es nen Klassiker ist, die Seltenheit ist dabei allerdings egal, das macht den Klassiker dann hoechstens noch zu nem Sammlerstueck.


[Beitrag von Wolf23 am 03. Mai 2010, 13:29 bearbeitet]
conferio
Inventar
#67 erstellt: 03. Mai 2010, 18:31
Alter allein reicht sicher nicht für einen Klassiker.
Es müssen schon besondere Merkmale vorhanden sein, die sehr aufwendig zu realisieren waren und somit selten zu finden waren. Als Beispiel der Manrantz mit Scope, preislich damals jenseits von Gut und Böse. Auch nicht uninteressant der Plattenspieler von Optonika mit normalen Tonarm, mit FB und programmierbar wie ein CD Player. Viele der alten Highend Geräte sind heute wieder begehrt bei Sammlern, damit bekommen sie den Status von Klassikern. Denn auch früher gab es Geräte, die nur zweckmäßig waren, diese aufgrund des Alters zum Klassiker mutieren zu lassen?
Mit Autos kann man das schlecht vergleichen, aber auch dort werden als Klassiker nicht alle bezeichnet, nur einige und die anderen nur als Oldtimer.
Conferio
TomBe*
Inventar
#68 erstellt: 03. Mai 2010, 19:02
Gemach, gemach...hier werden Kriterien zusammen getragen
Mayall
Inventar
#69 erstellt: 23. Mai 2010, 12:34
conferio schrieb:


Alter allein reicht sicher nicht für einen Klassiker.


Dem schließe ich mich an. Mein Sony CDP X 777 ES ist noch keine 20 Jahre alt, aber hat er nicht schon heute das Zeug zum Klassiker?

Gruss Ingo
UniversumFan82
Inventar
#70 erstellt: 24. Mai 2010, 15:11
Irgendwie kann man das eh nicht pauschalisieren, weder für Audio-Geräte noch für Fahrzeuge. Natürlich, bei Autos gibt es in Deutschland die 30 Jahre-Norm (nicht 25, wie hier schon angeführt) für das H-Kennzeichen.
Allerdings ist ein Golf 1 von meinem Standpunkt (das ist meine Meinung, die muss nicht mit Eurer konform gehen, also nicht gleich losmeckern) aus kein Klassiker (obwohl über 30) und wird auch nie einer werden und wenn er 100 Jahre alt ist.
Außerdem ist dies keine internationale Norm, in Belgien sind es 25 Jahre, so fährt mein 83' Ford Granada schon für 30 Euro/Jahr Steuern.

Genauso verhält es sich mit Audio-Geräten, aus meiner Sicht gibt es Plastikkisten aus den 80ern, die nie Klassiker werden und es werden heute noch Geräte abseits des 12.7 Surround-Wahns gebaut, die so klassisch sind, das sie heute schon (wieder in meinen Augen) Klassiker sind. Die findet man natürlich nicht im Blöd-Markt.

Ich halte auch meine Universum System 7500SL Kette aus dem Jahre 1981 für einen Klassiker - andere sicher für Kaufhaus-Schrott. Der Dreher ist z.B. baugleich mit einem Micro Seiki.

Ist also wieder ein Thema, wo es sicher so viele Meinungen wie Poster gibt - kann man endlos diskutieren.

Viele Grüße und viel Spass mit Euren Klassikern ,
Manfred
Mayall
Inventar
#71 erstellt: 24. Mai 2010, 15:18
Hallo,

ich hätte meine Meinung zu diesem Thema nicht besser aussagen können, es ist genau auf den Punkt getroffen!!!

Gruss Ingo
Henky81
Stammgast
#72 erstellt: 03. Jun 2010, 16:08
Mit der Einschgränkung das der Golf 1 für mich ein echter Klassiker ist sehe ich das ähnlich.

Alter ist da sicher nicht alles. Vieles was weit mehr als dreissig Jahre alt ist würe ich auch nicht als Klassiker werten weil es das Potential einfach nicht hat. (eben alles subjektiv)

Wenn man aber fürs Forum ne Altersgrenze ziehen will ab wann man Geräte ins Klassiker- Forum stellen sollte halte ich 25 für viel zu lange.
15 ist da vielleicht schon praktikabler, zu einem Gerät das 20 Jahre alt ist kriegt man eben nur hier in der Klassiker- Ecke Informationen. In den anderen Rubriken gehen solche Threads einfach unter.
Labtec123
Stammgast
#73 erstellt: 06. Jun 2010, 09:25
Hohe Bekanntheit, Schwer zu bekommen und persönliche Erinnerungen. Oft verkauft in seinen Jahren Das bildet für mich einen Klassiker. In vielleicht 30 Jahren werden diese 3D TV´s die es jetzt überall gibt sicherlich auch dazu gehören, genauso wie der erste BD-Player

semmeltrepp
Gesperrt
#74 erstellt: 06. Jun 2010, 09:36

Labtec123 schrieb:
genauso wie der erste BD-Player



Mit dem Unterschied, daß in 30 Jahren keiner mehr das Format kennt, die Player alle kaputt und unreparabel sind. Falls man dann doch ein funktionierendes Exemplar ergattern kann, wird es schwer sein, die passende Software dafür zu besorgen.
Mayall
Inventar
#75 erstellt: 06. Jun 2010, 09:41

semmeltrepp schrieb:

Labtec123 schrieb:
genauso wie der erste BD-Player



Mit dem Unterschied, daß in 30 Jahren keiner mehr das Format kennt, die Player alle kaputt und unreparabel sind. Falls man dann doch ein funktionierendes Exemplar ergattern kann, wird es schwer sein, die passende Software dafür zu besorgen. ;)


.... und dieses Gerät dann auch zu bezahlen
SGibbi
Gesperrt
#77 erstellt: 06. Jun 2010, 14:45

semmeltrepp schrieb:

(...) daß in 30 Jahren keiner mehr das Format kennt, die Player alle kaputt und unreparabel sind. Falls man dann doch ein funktionierendes Exemplar ergattern kann, wird es schwer sein, die passende Software dafür zu besorgen.


Ein sehr angemessener Kritikpunkt, den ich als Entwickler (nicht nur HiFi) sehr ernst nehme. Der "Horizont" in den Entwicklungsabteilungen ist allerdings kurzfristiger. Falls man Heute etwas entwickelt, muß es in circa 3 Jahren gut verkäuflich sein. Schneller geht es aufgrund der Zulassungs- und Genehmigungsverfahren kaum. Der Entwicklungshorizont in der Industrie betrifft derzeit circa 5 Jahre. Mehr wagt keiner vorauszublicken, bzw. im Vorab einzuschätzen. D.h. innerhalb von ca. 2 bis 3 Jahren im Verkauf muß die Entwicklung ihre Kosten einspielen.

In letzter Konsequenz trägt der Zahlende die Verantwortung, d.h. falls hier irgendein Entwicklungsauftrag auf irgendeine Sache ankommt, dann wird es in letzter Konsequenz deshalb gemacht, weil irgendjemand dafür zahlt. In einem solchen Falle darf meine persönliche Ansicht als Entwickler (leider) nicht immer zählen.

Dem Resultat, den Erlkönigen, fehlt es dann oft an Leistungsfähigkeit. Der Apple MacIntosh war zum Zeitpunkt seiner Einführung eine Vision seiner genialen grafischen Benutzeroberfäche, in seiner Leistungsfähigkeit aber kaum mehr als ein Schreibtischspielzeug für Manager. Die grafische Oberfläche selbst stammte ursprünglich von Xerox, aber die Leistungsfähigkeit des Xerox Erlkönigs hatte offensichtlich nicht einmal zum "Spielzeug" gereicht, in sofern avancierte der Mac zum Klassiker. Seine Einführung in den frühen 80er Jahren erfolgte vor weniger als 30 Jahren.

Diejenigen HiFi Klassiker, die ich weiter oben erwähnt habe, wurden wegen einer besonderen Leistungsfähigkeit zum Klassiker. Das passierte aber auch deshalb, weil die Nachfolgetechnologien den Vorzug nicht (rechtzeitig) einholen konnten.

Demnach entstehen "Klassiker" am Zeitpunkt eines Technologiewechsels. War die Nachfolgende Produktgeneration zu sehr visionär, verbleibt das Vorherige als Klassiker bestehen. Falls das Nachfolgende sich bewährt, stellt es als Klassiker den Anbeginn einer neuen Aera dar.
monophonic
Stammgast
#78 erstellt: 25. Jun 2010, 13:41
Hallo,

zum Hifi-Klassiker werden alle alten Geräte, deren Preise auf dem Gebrauchtmarkt in Zukunft steigen werden. Das passiert grundsätzlich nur bei Geräten, die viele der vorab genannten Kriterien erfüllen. Alt allein reicht nicht, erst recht nicht zum Klassiker. Wichtiges Zusatzkriterium: Es muss sich um analoge Technik handeln. Das meiste Digitale sieht einer düsteren Zukunft entgegen.

Grund: Es ist einfach langweilig und nicht mehr durchschaubar.

Gruß

Michael
doubleGpoint
Hat sich gelöscht
#79 erstellt: 25. Jun 2010, 14:55
Man sollte in der Definition Klassiker die Marktsituation mit einbeziehen. (Angebot-Nachfrage)
Warum sollte ein Gerät als Klassiker bezeichnet werden, wenn es keiner haben will und völlig uninteressant erscheint.
taubohr
Neuling
#80 erstellt: 30. Jun 2010, 09:57
Hallo,
m.E. ist ein Klassiker ein Gerät das sehr beliebt ist und sich gut/oft verkauft.

Gruß
Taubohr
Mayall
Inventar
#81 erstellt: 01. Jul 2010, 04:35
Die Meinung und Ansichten von SGibbi kann ich voll nachvollziehen. Ich habe es, so wie er schrieb bei manchem Technologiewechsel selbst bemerkt, dass das Nachfolge Modell zu futuristisch gewesen ist und somit vom Verbraucher nicht recht angenommen wurde. Der Verbraucher fragte weiterhin nach dem "alten" Modell, welches in seinen Augen altbewährt gewesen war. Genau diese Schwelle ist der Übergang zum Klassiker!


[Beitrag von Mayall am 01. Jul 2010, 04:35 bearbeitet]
SGibbi
Gesperrt
#82 erstellt: 08. Jul 2010, 05:11

Mayall schrieb:
Die Meinung und Ansichten von SGibbi kann ich voll nachvollziehen. Ich habe es, so wie er schrieb bei manchem Technologiewechsel selbst bemerkt (...)


Ah .. Danke für's Lob ... tut gut

Ich denke, wir sollten alle Glühbirnen kaufen. Die sind derart in unserer Kultur verewigt - denken wir nur an das Comic mit der aufleuchtenden Glühbirne beim Geistesblitz, oder an den Witz mit denn 999 Leuten, die das Haus drehen, während einer 'drinsteht und die Glühbirne hält ... Sei es, daß das wirklich verboten wird, oder auch nur technisch von den LED's überholt wird, irgendwann werden hohe Preise bezahlt werden. Der Link, wenn er funzt, führt auf eine ebay Auktion, wo eine uralte Glühbirne bereits auf 45.000 $$ (fünfungvierzigtausend US Dollar) gekommen ist. Und die Auktion ist ab jetzt noch 4 Tage offen ! Selbst magische Augen und rare Trioden sind noch nicht auf diesen Preis gekommen, zumindest nicht ohne Verstärker 'drumrum.

Link zur 45.000 Dollar Glühbirne
Mayall
Inventar
#83 erstellt: 08. Jul 2010, 06:24
Moin for all,

nun gut, die Glühbirne in Deinem Link hat die "Sofortkauf" Summe im Angebot stehen. Aber sie wird ganz sicher noch ihren Preis erzielen. Es scheint auch solch eine 110 Volt Birne aus Amiland zu sein. Ich werde diese Auktion weiter beobachten.
Andererseits, wieviele bei ihrem Erscheinen hochgefeierte und für die Menschheit bahnbrechende technische Erfindungen sind heute völlig vergessen in der Versenkung verschwunden? Unsagbar viele! Vielleicht erinnert sich jemand in der Zukunft an diese und jene und macht sie in einer technisch Zeitgemäßen Ausführung für die Menschen wieder lukrativ nutzbar!
in diesem Sinne einen schönen guten Morgen und
Vintage-Freak
Hat sich gelöscht
#84 erstellt: 09. Jul 2010, 13:27
Klassiker sind für mich Geräte,die einfach auch lang halten. Habe z.B ein Aiwa ADF-660 Kassettendeck nun schon seit 1987.
Bis jetzt hab ich nur einmal die Riemen gewechselt.Sonst läuft es noch top ! Das ist für mich z.B. ein Klassiker ! Wenn ich mir die heutigen Decks anschaue : oh mei

Also Geräte wo nicht der Rotstift zugunsten der Kalkulation und schnellem Entsorgen um wieder schnell neu zu kaufen....
Das können auch Geräte aus den späten 80ern und frühen 90 ern sein.

Liebe Grüsse an alle !
Mayall
Inventar
#85 erstellt: 10. Jul 2010, 09:44

Vintage-Freak schrieb:
Klassiker sind für mich Geräte,die einfach auch lang halten. Habe z.B ein Aiwa ADF-660 Kassettendeck nun schon seit 1987.
Bis jetzt hab ich nur einmal die Riemen gewechselt.Sonst läuft es noch top ! Das ist für mich z.B. ein Klassiker ! Wenn ich mir die heutigen Decks anschaue : oh mei

Also Geräte wo nicht der Rotstift zugunsten der Kalkulation und schnellem Entsorgen um wieder schnell neu zu kaufen....
Das können auch Geräte aus den späten 80ern und frühen 90 ern sein.

Liebe Grüsse an alle !



Zu Deiner Meinung gebe ich Dir Recht, sehe es auch so.
Mann sieht aber langsam in diesem Thread die verschiedensten Meinungen zu diesem Thema.
Kann man mit einem Satz sagen was ein Klassiker ist?
Ich glaube nicht!

Darkgrey
Stammgast
#86 erstellt: 22. Jul 2010, 19:16
Ich würde den Break irgendwie in Mitte/Ende der Achtziger Jahre machen.
In der Zeit waren die großen Materialschlachten leider vorbei und die Geräte sind nur, von Ausnahmen abgesehen, in Richtung klein, leichter und billiger getrimmt worden.

Und mit vielen klassischen Firmen ging es bergab.
Kläävbutz
Inventar
#87 erstellt: 22. Jul 2010, 19:24
Das H-kennzeichen gibbet erst ab 30 Jahren
-Vintage-Fan-
Inventar
#88 erstellt: 22. Jul 2010, 19:28
ab 25 Jahren und ein gewisser Preis vorausgesetzt.Geräte ab 500 DM bis auf ein paar Ausnahme-Geräte mit "Kultfaktor" ,wie z.B ein Sony WM DD 33 der über 6 Jahre (!) lang produziert wurde !!
doubleGpoint
Hat sich gelöscht
#89 erstellt: 22. Jul 2010, 19:29

Darkgrey schrieb:
Ich würde den Break irgendwie in Mitte/Ende der Achtziger Jahre machen.
In der Zeit waren die großen Materialschlachten leider vorbei und die Geräte sind nur, von Ausnahmen abgesehen, in Richtung klein, leichter und billiger getrimmt worden.

Und mit vielen klassischen Firmen ging es bergab.


Du hast vollkommen Recht mit deinen letzten Satz, aber gegenwärtige Geräte sollten doch auch mal die Chance erhalten irgendwann einmal ein Klassiker zu werden.
Die Definition Klassiker sollte kein festes Jahresende erhalten.
Darkgrey
Stammgast
#90 erstellt: 22. Jul 2010, 19:51
Das sind dann eben New Classics.

Und denke wirklich gute alte Hifi Klassiker erkennt man der wertigen Verarbeitung, dem massiven Materialeinsatz und an dem was sie soundmäßig können.

Für mich sind mein Marantz Pm94 (auch wegen seiner Seltenheit und mein Philips CD 303 definitiv Klassiker, auch wenn sie aus den Achtzigern stammen.

Meine Oldies aus den Siebzigern sind es sowieso.


[Beitrag von Darkgrey am 22. Jul 2010, 19:53 bearbeitet]
Kläävbutz
Inventar
#91 erstellt: 16. Aug 2010, 23:53

classic.franky schrieb:
für mich nicht, grund: qualitätsverschlechterung [auf masse gesehen].


Masse=Gewicht?
joebhing
Inventar
#92 erstellt: 17. Aug 2010, 16:57
Hab mal bewusst auf 20 Jahre abgestimmt. Bei manchen Geräten neuerer Produktion weiss man auch häufig, ein paar Jahre am Rücken u. sie sind Klassiker.
lazzaro72
Stammgast
#93 erstellt: 13. Okt 2010, 20:16
Die Klassiker von heute sind (für mich) eindeutig die Geräte der 1970er Jahre. Diese Geräte, ganz besonders die grossen und schweren Receiver, haben eben einen ganz besonderen Charme. Grosse Schalter und Drehregler (aus dem vollen gedreht), massive Alufronten und ein Gewicht jenseits der 20Kg... es könnte endlos so weitergehen, da kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus. Die 1980er Jahre wahren eher von Plastik dominiert, Leichtgewichte die schon aus dem Rack plumpsten wenn man etwas zu beherzt den Power-Knopf drückte. Was aber nicht bedeuten soll dass es in den 80ern kein vernünftiges HiFi gab.
Zulu110
Inventar
#94 erstellt: 14. Okt 2010, 11:26

Darkgrey schrieb:
Ich würde den Break irgendwie in Mitte/Ende der Achtziger Jahre machen.
In der Zeit waren die großen Materialschlachten leider vorbei und die Geräte sind nur, von Ausnahmen abgesehen, in Richtung klein, leichter und billiger getrimmt worden.

Und mit vielen klassischen Firmen ging es bergab.


Ein Sony TA-F808ES von 1994/95 bringt fast 25kg auf die Waage und ist von der Verarbeitung her auch nicht wirklich zu toppen. So oberflächlich kann man das also nicht sehen. Zwar war mit diesem Model die große ES-Ära vorbei und ab hier ging es für mich langsam bergab. Ich würde den TA-F808ES zwar noch nicht wirklich als Klassiker bezeichnen, den Vor-Vorgänger TA-F830ES von 1990/91 aber schon. Der bringt ebenfalls 25kg auf die Waage mit identischer Verarbeitung.

Ich teile die Meinung der anderen die behaupten, dass es nicht an dem Baujahr sondern an der Geräteklasse festgemacht werden muss. CD-Player gab es erst ab 1983 - gibt es darum bis heute keine Playerklassiker? Also ein Sony CDP-557ESD ist für mich durchaus ein Klassiker der CD-Player. Wo bekommt man heute noch einen 18kg Player. Hier wurde einfach alles rein gesteckt was möglich war, daher für mich ein Klassiker. Player ab 1995 gefallen mir z.B. nicht mehr, da sie zu modern aussehen und hier einfach nicht mehr so viel mit Material geklotzt wurde. Ich stehe eher auf das alte "klassische", klobige Design der Player.

Bei Tunern sieht es genauso aus. Nehmen wir einen Onkyo T-9990 Integra von Ende der 80er. Für viele einer der besten hergestellten Tuner. Und auch für mich ist er ein Tunerklassiker. Das Gerät hat ein außergewöhnliches Design welches sich stark von anderen unterschieden hat. Auch die Verarbeitung dieses Gerätes war wohl nicht alltäglich.

Grüße, Marcel
UniversumFan82
Inventar
#95 erstellt: 14. Okt 2010, 13:43
Hallo,
auch heute gibt es Geräte, die man später als Klassiker bezeichnen wird.
Hier ist eines davon, ein aktueller Yamaha Stereo-Amp:

Yamaha A-S2000

Yamaha A-S2000 innen

Yamaha A-S2000, klassisches Design, pure Stereo, über 20kg, seit 2007 auf dem Markt.

Es gibt sie also noch, die schönen Dinge aus Metall und Holz. Hier wird sicher auch die Verarbeitungsqualität entsprechend sein, so dass er ab 2037 sein H-Kennzeichen bekommen kann.

Gruß,
Manfred
Rillenohr
Inventar
#96 erstellt: 14. Okt 2010, 14:00
Ja, das ist der allgemeine Retro-Trend. Der wird bewirken, dass es in ein paar Jahren nur noch Klassiker gibt, sonst nichts - anders gesagt: gar keine mehr. Dann hat sich diese Rubrik endgültig erledigt.

UniversumFan82
Inventar
#97 erstellt: 14. Okt 2010, 15:13

Rillenohr schrieb:
Ja, das ist der allgemeine Retro-Trend. Der wird bewirken, dass es in ein paar Jahren nur noch Klassiker gibt, sonst nichts - anders gesagt: gar keine mehr. Dann hat sich diese Rubrik endgültig erledigt.

:(


Nach meinem Darfürhalten ist Retro-Trend, wenn man neumodischem Technikmüll in ein Retro-Kleid stopft um ihn völlig überteuert zu verkaufen, siehe Autobranche (Fiat 500, Mini One, etc.).
Hier ist aber nicht irgendein billig zusammengeschustertes 7.1-Teil in ein klassisches Gewand gepackt worden, sondern der Yamaha macht für mich auch vom Konzept, der Technik und der Wertigkeit was her.
Das sind keine Katalogeindrücke, ich habe das Gerät schon live gesehen, gehört und angefasst.

Das ist auch kein Gerät, was von der breiten Masse gekauft werden wird - obwohl schon im Geizmarkt in Köln gesichtet - daher dürfte Deine Aussage wohl nicht zutreffend sein. Die Breite Masse strebt ja immer zu Höherem, also 16.1-GTI-Turbo , Stereo ist da nicht so gefragt.

Gruß und ,
Manfred
Rillenohr
Inventar
#98 erstellt: 14. Okt 2010, 15:48

UniversumFan82 schrieb:

Nach meinem Darfürhalten ist Retro-Trend...


Ooch, Trends sind immer recht vielschichtig... Und es gibt immer schlechtere und bessere Ware, damit sich möchlichst viele Leute den Trend auch leisten können.
andisharp
Hat sich gelöscht
#99 erstellt: 14. Okt 2010, 17:49
Das Yamaha-Design ist eher schon immer zeitlos gewesen und wirkt auch heute noch modern. Retro ist schon etwas anderes.
Rillenohr
Inventar
#100 erstellt: 14. Okt 2010, 19:34
Also, das Yamaha-Design der letzten Jahre war doch ganz anders, Titan usw. Insofern ist das hier m.E. Retro. Offensichtlich handelt es sich ja auch um mechanische Quellen- und Filter-Umschaltungen, jedenfalls sieht es so aus, und das ist ja gerade "Retro".


[Beitrag von Rillenohr am 14. Okt 2010, 19:35 bearbeitet]
andisharp
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 14. Okt 2010, 22:23
Dann ist Accuphase und McIntosh auch retro.
stefan_4711
Inventar
#102 erstellt: 14. Okt 2010, 22:33
Die Jungs hier haben das ziemlich treffend formuliert...

...Als „klassisch“ im allgemeinen sprachlichen Sinne wird etwas bezeichnet, das typische Merkmale in einer als allgemein gültig akzeptierten Reinform in sich vereint und mithin als formvollendet und harmonisch gilt. Das Klassische bildet somit den zeitlosen Kontrapunkt zur zeitabhängigen Mode...

Klassiker...
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