jVC JRS 501 gegen AV Boliden

jetzt im Moment läuft der Harman (Fleetwood Mac, Tango in the Night) ich kann es kaum glauben das der AVR 7300 im Stereo Betrieb soooooo schlecht klingt!!!!! Null Dynamik, null Auflösung, null Drive, das klingt zusammen mit den Spendor wie ein billigstes Computer Lautsprechersystem für 29,99 Euro.
Eine Schande die Spendor so schlecht klingen zu hören.

Ging mir regelmäßig ähnlich, wenn auch mit anderen Lautsprechern. Einen Sony AVR hab ich noch positiv in Erinnerung (QS-Serie mit der Zahl 830 im Namen), sonst fand ich die Darbietung oft eher erschreckend.

Deshalb bin ich auch zurück auf 2 Kanäle, bzw. nie "so richtig" auf Mehrkanal, umgestiegen.

Der JVC ist aber auch ein Schlachtschiff mit ordentlich dimensioniertem Netzteil - war sicherlich zu seiner Zeit schon kein schlechtes Gerät.

wie siehts denn mit den Testbedingungen aus?

Auf die selbe Lautstärke eingepegelt ?

Denn nur ein bisschen lauter ist für unser Ohr immer gleich besser, weil mehr details hörbar werden. kaum jemand hört auf Referenz-Level.


Alle EQs, Audysseys, DSPs und co ausgeschaltet ?

Also im Direct-Modus wo es nur noch um lineare Verstärkung geht (das können sie alle, behaupte ich einmal).


Wenn ja, dann wundert mich das Ergebnis.
Wenn nein, dann nochmal richtig testen, am besten mit mehreren Personen

Der AVR 7300 hat ja eigendlich keinen Direkt Modus, ich habe den Stereo Modus gewählt und die "Tone controls" ausgeschaltet. Der Klang ist wirklich extrem schlecht, vielleicht liegt es an den Spendor, die ja wirklich sehr "clean" klingen und nur das wiedergeben was vom Verstärker kommt und das scheint im Fall AVR 7300 Low Cost zu sein.

Im stereomodus kann noch alles mögliche von einer möglichen Einmessung mit drin sein. Lautsprecher beispielsweise auf Small gestellt und vom Bass getrennt oder unterschiedliche Distanzen eingestellt. Bei den Dingern kann man soviel einstellen, dass man schnell den Überblick verliert.

Zitat http://www.hifi-foru...ead=605&postID=12#12
"
es gibt einen PureDirect-Modus bei HK-Receivern. Wenn man die Stereo-Taste mehrmals drückt, werden logischerweise unterschiedliche Stereo-Modi aktiviert. Es gibt den 'Surround Off-Modus + DSP'. Das Bassmanagement ist dann noch aktiviert. Wählt man allerdings den Modus 'Surround Off' ohne DSP hat man den PureDirect-Modus aktiviert, d.h. das Signal wird direkt an die Endstufen durchgereicht."


Ansonsten (bei analoger Signalquelle) kannst du mal den Multichanneleingang versuchen. Da wird meist das Signal ohne irgendwas daran zu verändern zur Endstufe geschickt.

"The 6 CH DIRECT input should be used
when the SBR and SBL inputs are NOT in use
and the source device has its own internal bass
management system. This input passes the input
from the source directly through to the volume
control without any analog to digital conversion
and it mutes the unused input jacks to prevent
unwanted noise from interfering with system performance."

"When the 6-Channel/8-Channel direct inputs are in
use, there is no surround processing, as these inputs
take the analog output signals from an optional, external
DVD-Audio or SACD player, or another source
device, and carry them straight through to the volume
control."

Zitat aus dem Manual.

ich hatte zuvor einen Reset durchgeführt, es müssten dann eigendlich alle Einstellungen auf "Werkseinstellungen"
zurückgestellt sein. Der Stereo Modus steht auf "Surround off.
Ich bin selbst schwer enttäuscht, denn der Harman ist vom Aubau sehr gut gemacht.

Hm, okay. Dann ist das allerdings sehr merkwürdig. Ein Gerät in der Preisklasse darf keine Mängel haben.
Ich höre selbst nur mit einem kleinen Einsteiger Onkyo, der aber genug Power hat, linear verstärkt und auch seinen Job tut. Wenn die Raumakustik käse ist braucht man beim Verstärker auch keinen Porsche

Was sollen nur immer diese Mischobstvergleiche? Da werden Geräte in undefiniertem Erhaltungszustand verglichen, ausgepegelt wird gar nicht, und direkte Umschaltmöglichkeiten gibt's sowieso keine - und dann soll noch irgendwas sinnvolles rauskommen. Wie denn bitte, wenn die elementarsten Dinge vernachlässigt werden?

Sehen wir uns mal die beteiligten Gerätschaften an:

Die Spendor 15/1 sind wohl baugleich mit den SA1, zu denen man [url=http://www.stereophile.com/content/spendor-sa1-loudspeaker-measurements]hier[/url] Messungen findet. Hierbei handelt es sich um "echte" 8-Öhmer mit gutmütigem Impedanzverlauf, der nie unter 6 Ohm sinkt und maximal auf 45 Ohm steigt. Als eher kleine Kompakte sind sie natürlich keine echten Empfindlichkeitswunder, aber 83 dB geht schon in Ordnung. Für 100 dB wollen sie 20 Veff sehen, unter 50 W / 8 Ohm sollte man also besser nicht ankommen.

Mein Ausgangsimpedanzrechner verät, daß für eine Frequenzgangabweichung unter 1 dB der Nenn-Dämpfungsfaktor mindestens 8,8 an 8 Ohm sein sollte, für strikte 0,1 dB sollte es gar Richtung 100 gehen; für das ungefähre gehörtechnische Limit von 0,3 dB sind etwa 33 gefragt.

Nun zum JR-S501. Die Daten ebenso wie die Endverstärkerschaltung dieses Geräts (welche mit +/-60 V betrieben wird) können sich auch heute noch sehen lassen, gerade an 8 Ohm. Allerdings setzt der Nenn-Dämpfungsfaktor von 70 an 8 Ohm voraus, daß die Kontakte von Schutzrelais und Lautsprecherumschalter blitzblank sind - was ich nach 30 Jahren ohne Revision für recht fraglich halte. Außerdem treiben in der EQ-Schaltung ebenso alte, kleine gepolte Elkos ihr Unwesen. Die läßt sich obendrein nicht umgehen, hier wäre also noch der Frequenzgang auf etwaige Abweichungen zu prüfen. (Dazu könnte schlicht der Rechenknecht mit RMAA herhalten, Kopfhörerausgang hat der JVC ja. Vorsicht mit der Lautstärke.)

So, und jetzt zu den AV-Receivern:

Beim H/K kann ich in der Schaltung erst einmal nichts grundsätzlich problematisches finden - der Endverstärker ist allenfalls im Höhenbereich etwas schlechter bei den Verzerrungen, sonst aber durchaus vergleichbar bzw. stromtechnisch sicher kräftiger, die Siebkapazität ist reichlich, und im Direct-Modus muß das Signal primär durch den PGA-Lautstärkesteller, der zumindest von der Spec her verzerrungstechnisch eher unbedenklich sein sollte.
Ah, [url=http://www.hometheater.com/content/harman-kardon-avr-7300-av-receiver-measurements]Messungen zu dem Gerät gibt's auch[/url]. Suspekt ist da eigentlich nur dieses:
[quote="Stereophile"]The Harman Kardon's low-level harmonic distortion (2.83V out) measured 0.023% at 20Hz and 0.022% at 20kHz into 8 ohms (and virtually the same into 4 ohms).[/url]
Hmm, näherungsweise last- und frequenzunabhängige Verzerrungen (und das potentiell im noch nicht ganz vernachlässigbaren Bereich - da müßte man sich das Klirrspektrum ansehen)? Wenn da mal nicht irgendwelche [i]hintertückischen[/i] Muting-Transistoren ihr Unwesen treiben - die gäbe es auch an zwei Stellen. Wenn, dann wäre es immerhin geradzahliger Klirr, dominant 2. Ordnung, da ist unser Gehör zum Glück recht großzügig. Trotzdem, [i]schön[/i] ist das nicht.

Bei den dicken Denons gehe ich jetzt mal davon aus, daß die sich an 8 Ohm nicht viel zuschulden kommen lassen werden, [i]Direct[/i]-Betrieb einmal vorausgesetzt. Allerdings ist der Bauteileaufwand der Endstufenschaltung angesichts der 170 W Ausgangsleistung schon verblüffend minimal - wobei die Endtransistoren Darlingtons zu sein scheinen, umgelabelte SAP15N/SAP15P von Sanken, damit ist da eine Treiberstufe drin. Darlingtons sind bei AV-Receivern nicht selten, da ist Platzbedarf wichtiger als das letzte Wort in Sachen Verzerrungsarmut.

Jetzt wäre wirklich mal ein gewöhnlicher, technisch einwandfreier moderner Vollverstärker als Referenz interessant. Es muß ja nicht gleich ein NAD C-375BEE sein. Dann wird man schon sehen bzw. hören, wer recht hat.