30 Jahre alte Bryston 4b noch weiterverwenden ? ?

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towndawg
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 25. Sep 2016, 14:10
Hallo,

ich besitze eine 30 Jahre alte Bryston 4b Endstufe, die in den letzten 20 Jahren schändlicherweise fast garnicht zum Einsatz kam, weil ich beruflich viel im Aussendienst tätig war, und von daher Musikhören eher auf den Dienstwagen beschränkt war.

Ich habe jetzt wieder mehr Zeit, die Kinder sind aus dem Haus, und ich möchte das alte Hobby reaktivieren. Meine Nachbarn hören bald jede Menge guter Musik, ob sie wollen oder nicht

Damals war das gute Stück eine der besten Endstufen, die für mich bezahlbar waren, die Kombination mit meinem Lautsprecher-Selbstbau mit Podszus-Görlich Chassis hat mich damals wie heute begeistert.

Ich stelle mir jetzt die Frage, ob ich mir einen neuen modernen Vorverstärker zulegen soll oder lieber einen neuen Vollverstärker ( z. Bsp. Primare I32) ? Wie funktionssicher sind so alte Schätzchen ? Meine Horrorvorstellung wäre, dass die Endstufe irgendwann wegen altersschwacher Bauteile abraucht und meine geliebten Lautsprecher gleich mit abschiesst.

Wie ist eure Meinung dazu ? Danke schon mal für die Rückmeldung

Bryston 4b
Ralf_Hoffmann
Inventar
#2 erstellt: 25. Sep 2016, 14:44
Ahoi,

Boxen mit Görlich Chassis - Glückwunsch. Hatten meine Klein+Hummel SL92 auch. Wirklich excellente Treiber
Wenn die Boxen auch noch so konzipiert und verarbeitet sind, dass die Treiber ihr Potential ausschöpfen können, hast du da etwas am Start, was nur sehr sehr kostspielig zu toppen ist.

Und die Bryston ist doch auch ein Träumchen, oder? Lass Sie revidieren, einen gescheiten Vorverstärker dazu - und gut ist.

Gruß
Ralf
towndawg
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 25. Sep 2016, 15:41
Danke für die Antwort,

ich werde jetzt mal die Bryston Stützpunkthändler in Deutschland (gibt ja leider nicht so viele) kontaktieren. Ich habe viel über den exzellenten Kunden-Support von Bryston gehört, mal sehen, ob der die so etwas machen.

Irgendeinen x-beliebigen Radio- und Fernsehtechniker lass ich an das Grät nicht ran, wer weiss, welche Qualität evtl verbaute Ersatzteile dann haben.

Abgesehen davon stellt sich für mich die Frage nach einem Vorverstärker, der mit der Enstufe mithalten kann und am liebsten icht mehr als ca. 1.500,- kostet

Ich werde auf jeden Fall meine Erfahrungen veröffentlichen, damit alle etwas davon haben
Jazzy
Inventar
#4 erstellt: 25. Sep 2016, 19:52
Bryston gibt ja 20 Jahre Garantie,die Teile sind also auf alle Fälle langzeittauglich.Vielleicht paar Elkos wechseln,das wars.
eckibear
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Sep 2016, 17:14
Wenn der 4B eine Schutzschaltung hat sollten die angeschlossenen Boxen einigermaßen sicher sein. Aber am besten ist natürlich eine Kur.
Flumme
Stammgast
#6 erstellt: 26. Sep 2016, 17:53
Hallo,

meine Meinung: Unbedingt behalten und durch eine gute Werkstatt kontrollieren lassen !!!!!!
Gucke mal in diesen thread drücke hier !
S_Urkel
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Sep 2016, 18:06
Behalt das Schmuckstück! Etwas vergleichbares in Neu wird sicher wesentlich teurer.
Also spar das Geld und investiere es in einen entsprechenden Pre, vielleicht auch gebraucht.
Es gibt hervorragend Werkstätten für solche Vintage Geräte (siehe Link im oberen Thread), falls Bryston
nicht helfen kann.
Meine Anlage hat auch ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel und wurde von Audiotronic "überholt".
Habe es nie bereut.
towndawg
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 30. Sep 2016, 19:21
Ok, mittlerweile habe ich den Generalvertrieb von Bryston in Österreich kontaktiert, und die sind bereit, das Teil zu revidieren. Ich denke, das werde ich machen. Hat irgendwie mehr Charme, als sich einen neuen Verstärker zu kaufen

Im Moment läuft bei avitech übrigends ein Gewinnspiel, wer die älteste Bryston 4b besitzt, bekommt kostenlos eine nagelneue. Soweit ich weiss wurde die erste im Jahr 1978 gebaut.

Gerade habe ich meinen alten Vorverstärker von Sony wieder ausgegraben. Das Teil ist so bildschön, ich glaube den lasse ich auch wieder richten, wenn machbar.

Ich glaube, ich habe jetzt ein neues Projekt... Mal sehen, was meine Frau dazu sagt...

onkel_böckes
Inventar
#9 erstellt: 30. Sep 2016, 19:47
Der Pre ist oberfein.
Bitte behalten.
towndawg
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 01. Okt 2016, 18:35
Danke für die Einschätzung.

Das Teil geht demnächst nach Heidelberg zu Audiotronic zur Generalüberholung. Aktuell kommt nach Anschluss an die Anlage zwar noch ein leises Poti-Kratzen aus den Lautsprechern, aber keine Musik.

Ich hoffe, die kriegen es hin. Immerhin würde es den Wiederverkaufswert massiv erhöhen, offensichtlich gibt es ja durchaus einen Markt für solche Geräte
towndawg
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 02. Okt 2016, 17:16
Unbeabsichtigterweise habe ich das Foto gelöscht. Weil er so schön ist, deshalb nochmal ;)Sony TA-E86B
towndawg
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 06. Okt 2016, 19:00
So, gerade den Pre bei Audiotronic vorbeigebracht. Nette Leute !

Höhepunkt war jedoch der Rundgang in der Werkstatt. Was da an Schätzen steht, unglaublich !!!

Zum Beispiel das Cassettendeck Nakamichi 1000 ZXL, ein Traum,

Das ist in den Zeiten der digitalen Musikquellen leider verlorengegangen, all diese feinmechanischen Kunstwerke von Nagra, Revox Tandberg & Co.
Flumme
Stammgast
#13 erstellt: 11. Okt 2016, 18:22
Hi,
bin auf die Ergebnisse gespannt!
towndawg
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 13. Nov 2016, 01:03
Innenasicht der Bryston 4b vor der Renovierung, geplant ist der Austausch von 22 Widerständen und ein kompletter Neuabgleich. Die Kapazität der Elkos wurde geprüft, die sind noch vollkommen in Ordnung.Jetzt ist mir auch klar, warum Biest 21kg wiegt....damals gabs noch keine hochintegrierten Schaltkreise


20161019_175719
DB
Inventar
#15 erstellt: 13. Nov 2016, 11:12

towndawg (Beitrag #14) schrieb:
Innenasicht der Bryston 4b vor der Renovierung, geplant ist der Austausch von 22 Widerständen und ein kompletter Neuabgleich.

Ehrlich? Sein lassen. Die Gefahr, dabei was kaputtzureparieren, ist groß. Mehr als die Trimmpotis für Ruhestrom und Offset braucht man nicht zu wechseln.


MfG
DB
eckibear
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 13. Nov 2016, 12:52
Sind denn die Widerstände überhaupt geschädigt, bzw. woran kann man das erkennen? Sind sie, oder die Platine darunter, angebräunt? Oder hat der Verstärker erkennbare Probleme?
Wenn nicht würde ich, wie mein Vorredner schon empfiehlt, erst einmal nichts daran machen. Wenn, dann sollte man auch eher die Elkos erneuern, denn die altern auch ohne äußerlich erkennbaren Merkmale. Manchmal machen sie am Lebensende intern auch einen Kurzschluß.
burkm
Inventar
#17 erstellt: 13. Nov 2016, 13:17
Bekanntermaßen sind vorrangig meist die Elkos die eigentliche Schwachstelle (Chemie!), da diese temperatur- (und zeit-) abhängig altern. Der Hersteller stellt dazu meist entsprechende Tabellen zur Verfügung, in denen das Alterungsverhalten dokumentiert ist.

Zudem waren damals noch 85°C Typen das Höchste der Gefühle, heute ist bei solchen Geräten eher 105°C Standard, was normalerweise eine deutlich höhere Lebenserwartung mit sich bringt, ganz abgesehen von den verbesserten Produktionsverfahren z.B. beim Elektrolyten und den Isolations- und Elektrodenmaterialien usw. Anm.: Mit steigender Temperatur verkürzt sich die Lebenserwartung eines Elkos exponentiell (s. Tabellen). Da hat sich zwischenzeitlich Einiges getan. Gab/Gibt es Brumm-Probleme ?

Wurde ein Gerät längere Zeit nicht genutzt, beschleunigt sich dieser Alterungsprozess eventuell sogar und die Elkos müssten vielleicht sogar formiert werden.

Widerstände vorrangig tauschen ? Eher ungewöhnlich, wenn diese nicht dauerhaften hohen Wärmebelastungen (Kohleschicht-Typen ?) ausgesetzt waren oder wirklich defekt sind. Müsste man dann aber auch an entsprechenden Verfärbungen der Widerstände und Umgebung (Platinen ?) erkennen...

Eine Neueinstellung der Arbeitspunkte ist aber sicherlich sinnvoll, weil alle Bauteile mit der Zeit unterschiedlich altern und sich damit die Arbeitspunkte verschieben. 30 Jahre ist ja schon eine Aussage...

Man sollt bei den Elkos mal den ESR messen lassen... Kann man mit entsprechenden Messmitteln auch im eingebauten Zustand machen.
Frage doch mal nach, ob man auch ein Service Manual (SM) und/oder Schaltplan erhalten kann. Ist bei älteren Geräten immer hilfreich.
towndawg
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 13. Nov 2016, 14:04
Hi,

mein letzter Beitrag war unvollständig bzw. ist vllt. auch falsch rübergekommen. Ich habe das Teil zu Audiotronic in Heidelberg zur Revision gebracht.

Nicht weil es defekt war, Funktion war nach wie vor gegeben. Vor der Abgabe habe ich es aufgemacht, um einige Aufnahmen zu machen. Dabei ist mir ein Widerstand aufgefallen, der deutlich beschädigt war.

Bei Audiotronic hat man auf meinen Wunsch eine komplette Bestandsaufnahme gemacht, unter anderem auch die Elkos auf Kapazität geprüft, und natürlich auch den Grund für den beschädigten Widerstand ermittelt. Daraufhin bekam ich einen Kostenvoranschlag zur Auswechslung einer ganzen Reihe von Widerständen.

Ich selber verstehe von dem Thema garnichts, habe aber nach der Reparatur meines Vorverstärkers ebenfalls bei Audiotronic Vertrauen zu dem, was die dort machen. Die Reputation der Werkstatt ist ja wohl auch insgesamt gut, wenn ich mir andere Beiträge im Forum ansehe.

Vor allem gefällt mir, dass die Jungs nur Teile austauschen, die definitiv defekt sind, und nicht aus Gewinnmaximierung mal eben so alles, was möglich ist, austauschen.
eckibear
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 13. Nov 2016, 19:16

towndawg (Beitrag #18) schrieb:
Vor allem gefällt mir, dass die Jungs nur Teile austauschen, die definitiv defekt sind, und nicht aus Gewinnmaximierung mal eben so alles, was möglich ist, austauschen.

Das klingt sehr vernüftig. Wird bestimmt gut.
burkm
Inventar
#20 erstellt: 13. Nov 2016, 21:50
Da ich die Werkstatt nicht kenne, kann ich dazu natürlich nichts kommentieren...
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