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Der Taunussound und die Firmen

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wegavision
Inventar
#51 erstellt: 08. Aug 2004, 19:30
also wenn man hier Heco liest, dann sind die auf den "legendären Taunussound" mächtig stolz:
http://www.heco-audio.de/pdf/test/signature_stereoplay_02_01.pdf

Und noch was zum Urposting: BOSE hat seine Deutschlandzentrale im Taunus, aber dort gibt es wohl keine Entwicklung, also auch keinen Sound.


[Beitrag von wegavision am 08. Aug 2004, 19:35 bearbeitet]
MAC666
Inventar
#52 erstellt: 08. Aug 2004, 19:34
steve, wo kommste denn her?

Was ich vergas: Einen Sub bastel ich mir auch noch aus einem extrem Wirkungsgradstarken, uralten gutklingenden 30cm TT von Hitachi mit gerade mal 25 Watt, der trotzdem das haus zum Beben bringt... geht schön tief runter das Ding, also "echter" Sub. Hab den jetzt schon in der Originalbox mit abgeklemmten MT und HT laufen, aba is logischerweise nit perfekt (aba fast)... Ich weis nur noch nicht, ob ich den Aktiv oder Passiv baue...

P.S.: Lulabu, da hat aba einer nach Taunussound gegoogelt, gell?

Und das mit Bose is klar, habsch nur geschrieben, um sie mal erwähnt zu haben

Aber wie hat mir das "jemand" (ich nenne mal keine Namen) neulich gesagt: Bose ist eine absolut bewundernswerte Firma, vor der man sich nur verbeugen kann. Kein anderer schafft es, für so viel Schrott so viel Geld zu verlangen und es auch noch zu bekommen ;-)

Stimmt, hab hier zwei Systeme von Bose rumstehen: grauenhaft, vor allem die Verarbeitung...


[Beitrag von MAC666 am 08. Aug 2004, 19:46 bearbeitet]
steve65
Stammgast
#53 erstellt: 08. Aug 2004, 20:56
Hallo MAC666

Aus dem südlichsten Ort im Lahn Dill Kreis.


Gruß
Steve



Bose? Das meint ihr doch jetzt nicht im Ernst?


[Beitrag von steve65 am 08. Aug 2004, 20:58 bearbeitet]
MAC666
Inventar
#54 erstellt: 08. Aug 2004, 22:42
Ah, da kommste also her...

Naja, Bose ist schon nicht schlecht, nur viel zu teuer für das, was sie bringen...

Mal als Beispiel die Acoustimass, hab hier welche. Sind wohl einer der ersten Sub/Sat Systeme, waren damals schweineteuer (hab sie gott sei dank mal gebraucht geschenkt bekommen), und das ist billigster Pressspan/Plastikschrott, der auch noch mies klingt (vieleicht zu linear für mich *Scherz*)
Dann habe ich hier noch ein paar Studiocraft, die klanglich einigermassen OK sind, aber die Verabeitung... Sehen hochwertig aus von weitem, von näherem Betrachtet, auweia...

Auch andere Bose Systeme konnten mich nicht überzeugen...
DrNice
Inventar
#55 erstellt: 09. Aug 2004, 03:26

Sind wohl einer der ersten Sub/Sat Systeme


Moin!
Ich sag nur: Grundig Würfelboxen + Grundig Duo Bassbox
bredow
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 09. Aug 2004, 10:11
Hallo,
ich befasse mich seit 1962 mit Hifi/Stereo im weitesten Sinne,angefangen 1962 mit dem Selbstbau von Lautsprecherboxen(aus Grundig-Lautsprechern)
Ende der 60/Anfang der 70 Jahre wollte ich dann etwas besseres haben und bin durch das gesamte Ruhrgebiet gefahren, um die seinerzeit favoritisierten Lautsprechermarken zu hören; dies waren, soweit ich mich noch erinnere:
1. Quad Elektostat
2. Celestion
3. Goodmans
4. JBL
5. Acustic research

Das ganze hat dann bis ca. 1972 gedauert, mit vielen Entäuschungen. So habe ich den Quad nie richtig hören können, da er ständig, wenn ich ihn hören wollte, defekt war.
Ich habe mich dann für die Braun L 710 entschieden, die mit den dazugehörenden Füßen ca. 700 DM pro Stück kosteten, sowie einem Receiver Braun 510 für 1698 DM.
Das war ja nach übereinstimmender Meinung reinrassiger Taunus-Sound.
Wie konnte es dazu kommen:
1. Damalige Plattenspieler waren zu großen Teilen noch mit Kristall-Tonabnehmern ausgestattet.
2. Tonbandgeräte hatten einen schlechten Frequenzgang, zu Bässen und Höhen abfallend.
3. Tuner fielen ebenfalls im Frequenzgang ab.
4. Die Aufnahmetechnik war auch noch nicht ausgereizt.

Alles Punkte, die dem Taunus-Sound entgegenkamen.

Ich kann mich noch genau erinnern, dass mir die englischen und amerikanischen Boxen, nachdem ich Braun gehört hatte, überhaupt nicht mehr gefielen.

Hinzu kam noch, dass sich die "normalen" Lautstärken, mit denen ich hören konnte, mit Rücksicht auf die Nachbarn zurückhielten, wodurch der Loudnesseffekt der Boxen angenehm erschien.

Außerdem sollte man nicht vergessen,der Zeitgeschmack ändert sich, man schaue sich mal Frisuren und Kleidung aus der damaligen Zeit an, dann lache ich, obwohl ich damals in der Herrenkonfektion tätig war und die Bekleidung toll fand.

Gruß Bredow
MAC666
Inventar
#57 erstellt: 09. Aug 2004, 10:21
DrNice, ich sagte ja auch nicht DIE ersten

Aber Bose pries es als was gaaaaanz neues an ...

Und ich glaube, bredow hat den Punkt getroffen...
Oliver67
Inventar
#58 erstellt: 09. Aug 2004, 10:51
Bredow hat schon recht.

Wenn ich mir dagegen heute Musik über meine Braun 620 anhöre...

Wozu braucht man da eine Loudnesstaste?

Oliver
Django8
Inventar
#59 erstellt: 09. Aug 2004, 16:39
Habe ein paar TS-9009 LS von Hans G. Hennel GmbH. Die sind vermutlich etwa von 1978. Sie klingen warm, präzise und haben m.E. ein ziemlich hohen Wirkungsgrad, sind aber (zum Glück) nicht so übertrieben basslastig wie viele (billigere) LS aus den 80ern und den 90ern. Haben diese Hennel-LS nun den typischen Taunussound?
micha_D.
Inventar
#60 erstellt: 09. Aug 2004, 17:59
Hi

Ich würd mal sagen,es kommt auf den Frequenzgang an.
Der Eigentliche "Taunussound" entstand ja nicht allein mit dem Lautsprecher,sondern in Kombi mit den damaligen Gerätschaften.. Die Lautsprecher unterstützten dieses Klangbild nur.
Das sollte beim Lautsprecher aber auch jetzt nicht überbewertet werden..Die können durchaus sehr gut klingen..

Micha
AR9-lover
Stammgast
#61 erstellt: 10. Aug 2004, 12:37
Hi,

neulich auf Bay für meine Freundin geschossen - Canton LE600 aus 1975 (5 Euronen). Ich war echt erstaunt was aus diesen kl. Böxchen rauskommt - imho ist der Badewannensound gerade bei kleinen LSP dieser Zeit nicht zu verachten - damit kann man auch heute noch ganz gut Musik hören (und die Größe ist für die Mädels ja wie immer das Wichtigste )

Gruss
AR9-lover
marjorie
Ist häufiger hier
#62 erstellt: 13. Aug 2004, 14:15
@steve65

Wie kommst Du darauf? Klingen deren Boxen nicht gerade so? Linear soweit es geht, wie es bei den alten Canton versucht wurde?

neeeeeeeeeeeeee! steht doch weiter oben hier im thread: keine badewanne, kein taunussound! ich kenne deine cantons nicht, aber wenn sie linear klingen, sind es posttaunussound-exemplare.
Thiele&Small
Neuling
#63 erstellt: 01. Jun 2005, 10:29
Ich denke, Wolfgang Seikritt kreierte damals den Taunus-Sound, um beim ersten LS-Test von Stiftung Warentest zu punkten.
Seine Hecos wurden denn in Berlin zu Sonderpreisen in grossen Stückzahlen verkauft und viele gewöhnten sich daran. Als dann Laien zum Testhören ausgewählt wurden, war für die meisten dieser Sound (unbewusst) die Referenz. Schliesslich hörte kaum einer Originalsound. Der Erfolg gab Heco recht und Seikritt gründete Canton (bayrisch: Kaan Ton).
Charly Breh und Stratos Tsobanoglu (Für Insider "zum Bahnhofsklo") promoteten den den Sound und Fonoforum schoss später dagegen. Allerdings wurde GJW, dessen Laborleiter, gerade von Bose verklagt und hatte dadurch wenig Zeit im Soundkrieg. Bose verlor und GJW ging zu Sony.
In der Zeit wurde Sam Goldstein aus San Francisco bekannt, der für die CD-Studios den Monitor designete. Dieser wurde auf der 73.AES-Convention 1983 präsentiert und postulierte mit riesigem technischen Aufwand den glatten Frequenzgang bei grosser Dynamik (lineare Frequenzgänge würden steigende Pegel parallel zur Frequenz beinhalten).
Als Tieftöner wurden von Isophon die PSL 385/400 GJW geschaffen, die es einige Zeit auch als einzelne Chassis gab. Quald steuerte den neuen Elektrostaten bei und 6 Leaf-Tweeter (Bändchen) kamen von Technics (Parmesanic).
Ich halte den Taunussound für eine wichtige Entwicklung, um den übertriebenen Westcost (JBL, Bozak)und britischen Bassreflex ohne Höhen zu korrigieren. Viele heutige Konstruktionen kommen nicht mehr an das Wissen eines Seikritt heran.
finkaudio
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 05. Jun 2005, 10:26
Hallo,

interessante Geschichte hier

Ich habe mal irgendwann mal Wolfgang Seikritt gefragt, wie er an den Taunussoung bekommen ist.
Eigentlich war Wolfgang ja ein Klassikmensch und von daher eher für Klangneutralität.

Seine Antwort war ziemlich verblüffend..

Wenn ich mich recht erinnere, was das wohl bei Braun, als man mit geschlossenen Boxen und Kalotten experimentierte und einen Weg suchte die Produkte von den AR zu unterscheiden, die ja nach dem gleichen Prinzip gebaut waren.
Man entschied sich einfach "Unten" und "Oben" was drauf zu packen, damit die Box beim Händler anders klang.

Seiktitt war aber sicherlich nicht der Mogelkönig und er ist ja leider viel zu früh gestorben.
Ich hatte viel und oft Gelegenheit mit ihm zu reden und war immer wieder verblüft zu erfahren, dass man damals schon Dinge probiert und gebaut hatte, die wir heute für topmodern halten.


Gruß

KHF
Herbert
Inventar
#65 erstellt: 05. Jun 2005, 21:39

Ich hatte viel und oft Gelegenheit mit ihm zu reden und war immer wieder verblüft zu erfahren, dass man damals schon Dinge probiert und gebaut hatte, die wir heute für topmodern halten.


Danke für die Aussage zum Fortschritt in der Lautsprechertechnik.

Aber der (Media-, Saturn-, Pro- ?) Markt hat mittlerweile entschieden.

Gruss
Herbert
finkaudio
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 22. Jun 2005, 07:19

Herbert schrieb:

Danke für die Aussage zum Fortschritt in der Lautsprechertechnik.

Aber der (Media-, Saturn-, Pro- ?) Markt hat mittlerweile entschieden.

Gruss
Herbert



Hallo Herbert,

na ja, da verstehst Du schon was falsch. Man wusste damals nicht, warum man manche Dinge so machte, heute schon. Und damit ergeben sich neue Ansätze.

Gruß

KH
hanwilbo
Neuling
#67 erstellt: 25. Jan 2016, 01:35
Hallo!
Da möchte ich doch noch etwas zum Thema Taunussound loswerden.
es gibt ihn genausowenig wie das Monster von Loch Ness.
Die Firma Heco begann nach dem Krieg mit einer Lautsprecherprodunktion in Schmitten im Taunus. Es wurden kompakte 2 und 3 Weg Boxen mit geschlossenen Gehäusen produzirt zu recht güstigen Preisen. Klanglich durfte man keine Sensationen erwarten, besonders der Bassbereich gab nicht viel her, außer bei großer Lautstärke was die Boxen aber nicht vertrugrn.
Wenn sich dann jemand ein Paar Hecos gekauft hatte, so hatte er dann den Heco Taunussound zu Hause auf seiner Anlage.
Also Höhen und Mitten o.k, bis bis max.80 Hetz.
Das war der echte Heco Taunussond.
Heco ist dann irgendwann aus dem Taunus wegezogen und baut heute High-End Boxen auf hohem Standart zu akzeptabelen Preisen.
Das ist der Hintergrund zum Taunussound.
Euer Willi

..
the_maltese
Stammgast
#68 erstellt: 25. Jan 2016, 01:45
Abgesehen davon, daß der endgültige Beweis darüber, daß es das Ungeheuer von Loch Ness nicht gibt, noch nicht erbracht wurde, lese ich in deinem Post nichts, was alles zuvor Geschriebene signifikant widerlegen würde - eher ist es sogar eine Bestätigung dafür.
Insofern gibt es den Taunussound wohl doch ...

Matthias_M!
Stammgast
#69 erstellt: 30. Jan 2016, 03:29
Moin, moin,

in einem Interview mit der KLANGBILD (8/81) erklärte Wolfgang Seikritt, der Begriff "Taunus Sound" hätte sich entwickelt, weil nun einmal "... die Wiege der deutschen Hi-Fi-Lautsprecher im Taunus ..." gestanden habe.

"... In Kenntnis des größten Teils des deutschen Marktes und in Kenntnis des Einflusses, den die Frauen auf ihre Männer in dieser Hinsicht ausüben, ...", war es sein Bestreben gewesen, "... Lautsprecher so unauffällig wie möglich zu gestalten. ... Da heißt es doch immer wieder, stell mir keine so großen Kisten ins Wohnzimmer. Da sollen die Lautsprecher zwar nicht völlig verschwinden, aber sich möglichst unauffällig ins Mobiliar integrieren lassen. ... Das war mein Ausgangsgedanke, nämlich Lautsprecher zu bauen, die so kompakt wie möglich ein hohes Maß an Klangqualität erreichten. ... Der Gedanke ist von hier ausgegangen, und daß er sich so verbreitet hat, scheint doch zu beweisen, daß er - vom Markt her gesehen - eine gewisse Rechtfertigung hat."

Wer es noch nicht begriffen hat: All die Firmen bauen nicht für den perfekten Klang, sondern um Boxen zu verkaufen. Und aus dieser Vorgabe entstehen Zwänge!
"... Was man als deutschen Klang bezeichnet, hat sich zunächst aus unvollkommenen technologischen Möglichkeiten heraus entwickeln müssen. ..." Gemeint waren Lautsprecher-Chassis, mit denen sich nicht die Abstimmung hatte realisieren lassen, die man als "neutral" hätte bezeichnen können.
Das bedeutet nicht, dass ein solches "neutrales" oder meinethalben "richtiges" Ergebnis einer Abstimmung absolut nicht möglich gewesen wäre. Das meint, solche technischen Lösungen hatten für die Serie nicht zur Verfügung gestanden, waren zu teuer oder nicht beziehbar gewesen, oder hatten nicht in das Konzept der "kompakten" Boxen gepasst.

Auf die konkrete Frage nach diesem typischen Sound, mit dem man letztlich auch Herrn Seikritt identifiziert hätte, hatte dieser geantwortet: "Vor Jahren traf das auf jeden Fall zu; bestimmte Klangmerkmale waren vorhanden, die sicher noch weit entfernt von dem waren, was man als neutralen Klang bezeichnet. Aber im Laufe der Jahre gingen die Bemühungen der deutschen Entwickler eindeutig in Richtung Klangneutralität." ("...im Laufe der Jahre ..." vor 1981!)
Wobei ich denke, das Ziel der Neutralität bezieht sich nicht auf die Boxen "allein", sondern auf die Summe einer Kette aus zeitgenössischer Aufnahme, Verstärker und Boxen.
"... Sehr wesentlich war für mich zunächst immer die unverfälschte Darstellung der Klangfarben, damit das Lästigkeitsempfinden beim Zuhörer so gering wie möglich gehalten werden konnte ...", führte Herr Seikritt weiter aus und erwähnt nebenbei, wie sehr seiner Ansicht nach auch Boxen britischer (Beispiel: KEF) oder amerikanischer Hersteller (Beispiel JBL) "... früher einmal ganz extrem zu einer Geschmacksrichtung tendierten ...", sich dem gemeinsamen "Ideal" der Neutralität inzwischen jedoch annähern würden.

Übrigens erinnere ich in diesem Zusammenhang an den Artikel "Nationale Hörgewohnhieten" des Entwicklers Klaus Methner für die HIFI NEWS aus dem Jahre 2001, in dem er berichtet hatte, er habe "... für Kunden allerlei Nationen ... oft verschiedene Frequenzweichenabstimmungen für diese vermeintlich nationalen Geschmäcker realisieren ..." sollen.

Man sollte also zumindest nicht so tun, als ob der "Taunus Sound" eine (nur) deutsche Sünde sei und "die anderen" besser wären oder es besser könnten.
Wie gesagt: Boxen sollen verkauft werden können. Und eine Änderung in der Charakteristik bedeutet immer auch wieder ein Verkaufs-Argument, neue "moderne" Boxen verkaufen zu können.

Tschüß, Matthias
Schwergewicht
Inventar
#70 erstellt: 30. Jan 2016, 12:27
Es gibt sicherlich mehrere bzw, zumindest 2 "Geburtshelfer" für den Begriff Taunussound, der bei "uns" bereits irgendwann so grob um 1970 aufkam.

Man muss immer bedenken, dass das "Maß der Dinge" z.B. in den 60er Jahren für den vermeintlichen Hi-Fi-Freund/Experten in 1. Linie einige Englische Lautsprecherhersteller waren (über deutsche Lautsprecher wurde eigentlich nur die Nase gerümpft) und die hatten durch die Bank keine besonders ausgeprägte Höhenwiedergabe, im Gegenteil, sie klangen eigentlich "etwas dumpf". Trotzdem wurden sie regelrecht angebetet/verehrt. Sie hatten zu dieser Zeit ganz erhebliche Marktanteile in Deutschland Ich kann mich als alter Sack noch sehr gut an die Zeit erinnern. Auch z.B. Cabasse als Französicher Hersteller war extrem angesehen/begehrt.

Noch einmal, diese "Verehrung" bezog sich auf Hi-Fi/Stereo-Freunde, für die es Damals schon ein echtes und in der Relation zu einem "Normaleinkommen" ein extreeem teures Hobby war. Die Deutschen Boxenhersteller dümpelten zu der Zeit eher vor sich hin und deren "Spezialität" lag beispielsweise eher im Bereich der "gut klingenden" Musiktruhen, was auch für den nicht ganz so ambitionierten Musikhörer (also den "Normalo" auch mit etwas Ambitionen) eigentlich eher im Focus lag und ausreichend war.

Dies änderte sich innerhalb weniger Jahre, man kann fast sagen einiger Monate schlagartig und zwar kann man es mit dem Auftauchen der Kalottenmembranen und der zu dem Zeitpunkt vorgenommenen geänderten Klangabstimmung Deutscher Boxenhersteller festmachen. Die den "gehobenen" Hi-Fi Markt beherrschenden Britischen Hersteller wurden binnen kürzester Zeit in einem unglaublichen Ausmaß vom Deutschen Markt verdrängt.

Auch ich empfahl z.B. keine Richard Allan mehr, sondern Braun L 710 oder auch noch eine Heco Professional P 4000 hießen die Zauberworte um 1970 (ergänzt um einige andere Typen) und zwar relativ konkurrenzlos, zumindest in ihrer Preisklasse.

Ich weiß noch, dass viele damals "ältere/alte Hifi-Hasen" die Nase rümpften speziell wegen der doch gegenüber ihren Englandschätzchen vermeintlich zumindest "übertriebenen" Hochtonwiedergabe. Und eigentlich kommt von denen der natürlich abfällig gemeinte Begriff "Taunus-Sound", für den der damals seeeehr populäre Ford Taunus 17 M (P 3) wegen seiner Badewannenform (Badewannenklang) herhalten musste. Erst als die Firma Canton 1973 aus dem Boden gestampft wurde und die ja schon 2 Jahre später Marktführer in Deutschland waren, wurde dieser Begriff Taunus-Sound eigentlich nur noch mit dem geographischen Raum "Taunus" in Verbindung gebracht. Es war ja auch logisch, jetzt waren durch den Neuzugang Canton die großen 3 "Lautsprecherhersteller" in Deutschland (Braun, Heco, Canton) im Taunus beheimatet.

Somit war der Ford Taunus schnell vergessen und wird deshalb in vielen Erinnerungen von Zeitzeugen kaum oder gar nicht mehr erwähnt.


[Beitrag von Schwergewicht am 30. Jan 2016, 12:32 bearbeitet]
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