Umbau von Kabelempfang auf Sat-Anlage

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Knifte
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Apr 2010, 17:27
Hallo zusammen,

das Thema Satellitenempfang ist für mich relativ neu, da ich mein ganzes bisheriges Leben entweder Antennen- bzw. Kabelempfang habe.

Nun habe ich aber meinen Kabelanschluss gekündigt und möchte mir eine Satellitenschüssel installieren.

Nun kenne ich mich mit dem ganzen Equipment nicht so richtig aus und auch auu den ganzen Beiträgen und Abkürzungen werd ich nicht so richtig schlau.

Aktuell haben wir also wie gesagt Kabelfernsehn- HÜP ist im Keller. Direkt daneben ist der entsprechnde Verstärker. Ist erst vor kurzem umgebaut worden, da wir Internet über Kabel bekommen haben. Von dort geht ein Koax-Kabel auf den Dachboden.

Auf dem Dachboden geht das Kabel in einen Verteiler und von dort gehen diverse Kabel in die einzelnen Räume ab. Ich kann grad nicht nachsehen, was für ein Kabel dort liegt, aber die Kabel liegen auf jeden Fall in Leerrohren, so dass ich da auch ggf. neue Kabel legen könnte.

Die Schüssel könnte direkt an diesem Verteilerpunkt auf dem Dach montiert werden, da dort noch von früher der Halter für die Dachantenne installiert ist.

Ich denke, dass ich vorerst maximal 4 Receiver (oder 2 Twin-Receiver) an der Anlage anschließen werde. Größer braucht die Anlage also nicht zu sein.

Wichtig ist mir auf jeden Fall die Empfangsmöglichkeit von HDTV.

Was genau brauche ich da um auch einen guten Kompromiss zwischen Qualität und Preis zu bekommen? Ich möchte mir hier nur ungern eine Anlage aus dem Baumarkt kaufen bin aber auch nicht bereit, hier über tausend Euro auszugeben.

Bei den Receivern ist mir eigentlich nur wichtig, dass man über USB eine Festplatte anschliessen kann. Aber primär geht es mir hier um die sonstige Hardware (Schüssel, LNB und ggf. erforderliche sonstige Hardware).

Könnt ihr mir da Tips geben, welche Geräte von welchen Herstellern da empfehlenswert sind?

Vielen Dank für eure Hilfe.
barsch,
Inventar
#2 erstellt: 13. Apr 2010, 18:13

Nun habe ich aber meinen Kabelanschluss gekündigt und möchte mir eine Satellitenschüssel installieren.



Ist erst vor kurzem umgebaut worden, da wir Internet über Kabel bekommen haben.


Das fällt ja dann auch weg(Internet über Kabel),wenn du schon gekündigt hast? Oder wie soll das laufen?


Nun kenne ich mich mit dem ganzen Equipment nicht so richtig aus und auch auu den ganzen Beiträgen und Abkürzungen werd ich nicht so richtig schlau.


Dagegen hilft fürst erste ,das lesen der FAQs http://www.hifi-foru...um_id=97&thread=2100

Das Wichtigste vorab! Du brauchst pro Receiver eine seperate Zuleitung vom Multischaler zu den Antennendosen! (Twin-Receiver benötigen 2 seperate Kabel) Es dürfen daher keine Dosen hintereinander geschalten sein,so wie es bei Kabelfernsehen üblich ist!Bei Dachmontage wird oft eine kostspielige Erdung der Antenne benötigt!Daher wäre eine Wandmontage von Vorteil!

edit: eine Skizze von der aktuellen Verkablung,mit ca.Angaben von den Kabellängen wäre hifreich!


[Beitrag von barsch, am 13. Apr 2010, 18:17 bearbeitet]
Knifte
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Apr 2010, 18:27
OK, habe mich bzgl. des Kabelanschlusses etwas missverständlich ausgedrückt. Wir haben nur das Kabelfernsehen gekündigt. Internet und Telefon übers Kabel bleibt so bestehen.

Bzgl. des FAQ´s: Das habe ich mir mal durchgelesen. Aber mittlerweile finde ich nur noch einen leeren Beitrag, wenn ich den Thread öffne.

Es gab ja ganz früher mal eine Dachantenne (Haus ist von 1985), die müsste ja eigentlich früher auch geerdet worden sein. Da muss ich mal nachgucken, ob an dieser Halterung auch noch die Erdung vorhanden ist.

Wenn ich die Verkabelung richtig einschätze liegt derzeit vom Dachboden in jeden Raum mit Kabelanschluss ein separates Antennenkabel in einem Leerrohr. Da wäre dann auch noch Platz für ein 2. Kabel, was die TWIN-Receiver angeht. Es ist also definitiv nicht so, dass es nur ein Kabel gibt, von wo dann einzelne Dosen in den Räumen abgehen und das Kabel dann durch alle Räume geht.

Das Haus besitzt insgesamt 4 Etagen: Keller, EG, 1. OG und DG. Wo und wie genau ich welchen Receiver anschliesse steht noch nicht genau fest. Nur im Keller wird auf jeden Fall ein Receiver installiert werden. Das ist dann auch der mit der längsten Kabellänge.

Es kann allerdings sein, das innerhalb eines Raumes die Kabel an den Dosen einfach durchgeschleift werden, aber das wäre nicht so schlimm, da ich nicht in jeder Ecke eines Raumes Sat-Empfang brauche.

Die Kabellängen dürften mindestens 5m und maximal 25m betragen. Dabei handelt es sich aber um Schätzungen, da ich nicht genau weiss, wie die Leerrohre verlaufen. Es kann also auch durchaus etwas kürzer sein.

Das mit der Wandmontage überlege ich sowieso noch parallel, da ich auch gelesen habe, dass man die Sat-Schüssel tendenziell eher an einem Windgeschützten Ort anbringen soll. Deswegen überlege ich die ggf. An der Hauswand oberhalb der Garage anzubringen und nicht mitten auf dem Dach (wo sich früher die Dachantenne befunden hat). Das hätte auch den Vorteil, dass die Antenne nicht so sichtbar angebracht wäre. Und von dort könnte ich dann relativ leicht ein Erdungskabel entweder direkt in den Garten bzw. zur Potenzialausgleichsschiene (mit geringfügig mehr Aufwand) legen. Was fürn Querschnitt sollte so eine Erdung denn überhaupt haben?

Brauche ich denn überhaupt einen Multischalter?
Ich hatte das bisher so verstanden, dass ich, wenn ich einen Quattro-LNB nehme, direkt 4 Receiver anschliessen kann, ohne einen Multischalter zu benutzen. Bisher habe ich den Sinn eines Multischalter so verstanden, dass man damit an einem z.B. Quattro-LNB dann beispielsweise 8 Empfänger anschliessen kann.

Mir reichen momentan aber auf jeden Fall 4 Empfänger. Wahrscheinlich brauche ich vorerst sowieso nur 2 bis 3. Mit 4 Hätte ich also schon eine gewisse Reserve eingeplant.


[Beitrag von Knifte am 14. Apr 2010, 18:32 bearbeitet]
barsch,
Inventar
#4 erstellt: 14. Apr 2010, 18:55

Wenn ich die Verkabelung richtig einschätze liegt derzeit vom Dachboden in jeden Raum mit Kabelanschluss ein separates Antennenkabel in einem Leerrohr. Da wäre dann auch noch Platz für ein 2. Kabel, was die TWIN-Receiver angeht. Es ist also definitiv nicht so, dass es nur ein Kabel gibt, von wo dann einzelne Dosen in den Räumen abgehen und das Kabel dann durch alle Räume geht.


Das wäre ja gut!


Es kann allerdings sein, das innerhalb eines Raumes die Kabel an den Dosen einfach durchgeschleift werden, aber das wäre nicht so schlimm, da ich nicht in jeder Ecke eines Raumes Sat-Empfang brauche.


Das geht eben nicht! Sondern nur mit Einschränkungen in der Senderwahl!


Die Kabellängen dürften mindestens 5m und maximal 25m betragen. Dabei handelt es sich aber um Schätzungen, da ich nicht genau weiss, wie die Leerrohre verlaufen. Es kann also auch durchaus etwas kürzer sein.

Kritisch könnten die 5m Kabel werden,weil der Receiver evt. übersteuern könnte. Dafür gibts aber preiwerte Dämpfungsregler!



Das mit der Wandmontage überlege ich sowieso noch parallel, da ich auch gelesen habe, dass man die Sat-Schüssel tendenziell eher an einem Windgeschützten Ort anbringen soll. Deswegen überlege ich die ggf. An der Hauswand oberhalb der Garage anzubringen und nicht mitten auf dem Dach (wo sich früher die Dachantenne befunden hat). Das hätte auch den Vorteil, dass die Antenne nicht so sichtbar angebracht wäre. Und von dort könnte ich dann relativ leicht ein Erdungskabel entweder direkt in den Garten bzw. zur Potenzialausgleichsschiene (mit geringfügig mehr Aufwand) legen. Was fürn Querschnitt sollte so eine Erdung denn überhaupt haben?


Alle Fragen zur Erdung werden hier beantwortethttp://www.dehn.de/de/newsletter/3_05/3_05_top3.pdf


Ich hatte das bisher so verstanden, dass ich, wenn ich einen Quattro-LNB nehme, direkt 4 Receiver anschliessen kann, ohne einen Multischalter zu benutzen. Bisher habe ich den Sinn eines Multischalter so verstanden, dass man damit an einem z.B. Quattro-LNB dann beispielsweise 8 Empfänger anschliessen kann.


Für MS-Betrieb braucht mann einen Quattro-LNB! Für Verbindung der Receiver direkt mit dem LNB (4 Teiln.) braucht mann einen Quad -LNB (der hat den MS bereits intus!)


Mir reichen momentan aber auf jeden Fall 4 Empfänger. Wahrscheinlich brauche ich vorerst sowieso nur 2 bis 3. Mit 4 Hätte ich also schon eine gewisse Reserve eingeplant.


Wenn es so wäre würde ein Quad-LNB reichen.Nur wäre da das Problem mit dem Internet auf den Kabelstrang zur Antennendose. Meines Wissens funktioniert das nur mit einem externen MS der über eine Rückanal fähige Terr. Einspeisung hat! Aber da werden die "Experten" hier noch detailierter Auskunft geben.
Knifte
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Apr 2010, 19:27
Hi, erstmal danke für deine Antwort.

Das mit dem "Durchschleifen" der Dosen innerhalb eines Raumes will ich in Zukunft ja gar nicht mehr haben. Aktuell ist es so, dass in manchen Räumen in 3 Ecken eine Kabeldose ist, damit man bei der Aufstellung flexibel ist. Mir würde es aber durchaus reichen, wenn ich in Zukunft nur in einer Ecke des Raumes dann entsprechenden Kabelempfang habe und nicht mehr in allen 3 Ecken. Damit fällt das Durchschleifen ja schonmal weg.

Ich denke auch, das mir ein Quad-LNB ausreicht, da der Internetanschluss ja direkt im Keller abgegriffen wird. Ich muss also eigentlich nur das Kabel vom Kabelfernsehanschluss, welches auf den Dachboden führt unten im Keller abklemmen. Das hat ja nix mit dem Internet zu tun, das wird direkt unten im Keller am Verstärker abgegriffen. Ich muss also nicht das "alte" Kabelfernsehsignal in mein "internes" Hausnetz einspeisen.

Situation ist also derzeit so:
Kabelanschluss ist im Keller. Vom HÜP geht das Signal in den Verstärker. Vom Verstärker geht ein Kabel ins Modem (welches auch im Keller steht) und ein Antennenkabel geht durch ein Leerrohr auf den Dachboden und wird dann von dort in die einzelnen Räume verteilt.

Das Kabel vom Verstärker auf den Dachbosden würde ich einfach abklemmen und damit wär das Thema meiner Meinung nach erledigt.

Und wenn ich mich also für die Wandmontage entscheide und mehr als 2m unterhalb des Daches bleibe und nicht weiter als 1,5m vom Haus wegkomme, dann brauche ich die Anlage nicht zu erden, sehe ich das richtig?


[Beitrag von Knifte am 14. Apr 2010, 19:44 bearbeitet]
barsch,
Inventar
#6 erstellt: 14. Apr 2010, 19:49

Ich muss also eigentlich nur das Kabel vom Kabelfernsehanschluss, welches auf den Dachboden führt unten im Keller abklemmen. Das hat ja nix mit dem Internet zu tun, das wird direkt unten im Keller am Verstärker abgegriffen. Ich muss also nicht das "alte" Kabelfernsehsignal in mein "internes" Hausnetz einspeisen.


Das wäre ja gut ,wenn das Internet nicht in die bestehende Hausverkablung eingespeist werden müsste. Damit könntest du also das Quad-LNB einsetzen.Bitte nimm aber nicht irgend eins, weil es bei Quads öfters mal Probleme gibt. (insbesondere bei PC-Sat -Karten)! LNBs von Alps gelten als sehr zuverlässig und in der Quad-Version hat es einen geringen Stromverbrauch von nur max.140 mAh ! Damit werden die Netzteile der Receiver auch nicht so beansprucht!

http://www.amazon.de...?ie=UTF8&me=&seller=
Knifte
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 18. Apr 2010, 16:51
Alles klar, dann weiß ich ja wegen dem LNB schonmal bescheid.

Jetzt habe ich aber nochmal eine Frage zum Thema Erdung:

Ich habe mal ein Foto vom vorhandenen Erdungskabel, welches auf dem Dachboden an der Halterung für die alte Dachantenne liegt gemacht:
(Ist leider etwas unscharf, aber besser krieg ichs leider nicht hin. Und ich denke, man kann die Ausmasse in etwa erkennen.

Alle Kupferadern, die auf dem Bil zu sehen sind stecken in dem Kabel in der grün-gelben "Hülle".

Jetzt habe ich dazu 3 Fragen:
1. Ist das kabel ausreichend dimensiniert?
2. Kann man irgendwie überprüfen, ob das Kabel auch wirklich an der "Erde" angeschlossen, sprich geerdet ist?
3. Könnte ich dazu auch noch mein vorhandenes Netzwerk an dieses Erdungskabel mit anklemmen? Oder kann das zu größeren Störungen/Problemen führen?


[Beitrag von Knifte am 18. Apr 2010, 16:53 bearbeitet]
barsch,
Inventar
#8 erstellt: 18. Apr 2010, 18:42

Als Potentialausgleichsleiter gilt ein Leiter der mechanisch stabil ist und einen Querschnitt von
mindestens 4 mm² Kupfer hat. Die Schirme der Koaxialkabel, die in das Gebäude hinein- oder aus
dem Gebäude herausführen, müssen mit einem Potentialausgleichsleiter auf kürzestem Weg an eine
gemeinsame Potentialausgleichsschiene angeschlossen werden.
Als blitzstromtragfähiger Erdungsleiter gilt ein Einzelmassivdraht mit einem Mindestquerschnitt
von 16 mm² Kupfer isoliert oder blank oder 25 mm² Aluminium isoliert oder 50 mm² Aluminium Knetlegierung
(nicht direkt auf oder im Putz oder auf oder in Beton) oder 50 mm² Stahl, der vorzugsweise
im Außenbereich geführt wird.


Auf dem Foto ist nicht viel zuerkennen.Ich denke aber das es zur Masterdung zu dünn und kein Massivdraht ist! Zur Potentialerdung könnte es gehen.(einfach mal nachmessen,siehe oben)
Knifte
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 18. Apr 2010, 20:34
Also ich habe gerade noch einmal nachgeguckt. Es handelt sich dabei um ein Kabel, auusen grau isoliert, direkt darunter ist die grün-gelbe Isolierung. Darin befinden sich 7 Kupferadern (massiv, nicht diese dünnen Drähtchen).

Ich habe nochmal ein anderes Foto gemacht:

Ich würde den Querschnitt dieser einzelnen Adern auf mindestens 2,5mm² schätzen. Da die untereinander nicht isoliert sich, denke ich, dass ich den Querschnitt einfach zusammenrechnen kann, oder?

Damit hätte ich dann 7*2,5=17,5 mm² Massiven Kupferdraht.

Hat sich an den Vorschriften denn seit 1985 irgendwas grundlegendes geändert? Wie gesagt war dmit früher die terrestrische Dachantenne geerdet. Und wenn es damals auch schon 16mm² sein mussten, dann drfte das gereicht haben.
raceroad
Inventar
#10 erstellt: 19. Apr 2010, 01:05
Das ist eine Installationsleitung NYM-J 16 mm², die vom Querschnitt her zur Antennenerdung ausreichen würde. Inzwischen ist aber die Verwendung eines Volldrahtes vorgeschrieben, hier handelt als sich aber um eine mehrdrahtige Leitung (wobei meines Wissens diese Leitungen an Altanlagen weiterhin verwendet werden dürfen; wann die Bestimmungen geändert wurden, weiß ich nicht).

Entscheidender ist aber, dass die Beschaffenheit dieser Leitung alleine noch nicht für eine Beurteilung ausreicht. Denn erstens ist ja nicht bekannt, wie der Erder auf der "anderen Seite" dieses Erdungsleiter beschaffen ist, und zweitens ist unklar, wie diese Leitung verlegt wurde. Thematisiert wird dies u.a. auf Seite 5 (erster vollständiger Satz) der sehr informativen Info von Kleiske.

Weiter oben hast Du ja auch die Abstände genannt, die eingehalten werden müssen, damit eine Antenne nicht geerdet werden muss. Auch dazu findet sich bei Kleiske eine Illustration.
Knifte
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Apr 2010, 17:57
Ehrlich gesagt versteh ich das ganze noch immer nicht genau. Grundsätzlich ist das Kabel geerdet, aber zur Erdung reicht es nicht aus? ;-)

Ich glaub ich bestell mir mal nen Elektriker und sag dem, dass der sich das mal angucken und mir ggf. die Sat-Schüssel ordentlich erden soll. Das ist dann wahrscheinlich das einfachste.

Aber eine Altanlage ist es ja meines Erachtens dann auch nicht, weil es sich ja zumindest teilweise um eine Neuinstallation handelt.
Knifte
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 19. Apr 2010, 19:46
So, ich habe jetzt auch noch mal ein Foto der Potenzialausgleichsschiene gemacht. Eines der Kabel die da reingehen müsste auch das Kabel vom Dachboden sein.



Allerdings weiß ich jetzt nicht, ob das Kabel auf dem direkten Wege dorthin geht, oder ob das irgendwo anders durchs Haus geleitet wird.

Aber an der Schiene scheint doch auch direkt der Hauserder in den Boden zu gehen, oder? Dann müsste das Kabel doch eigentlich auch dafür geeignet sein, die Sat-Schüssel zu erden.
Knifte
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 24. Apr 2010, 10:08
Nochmalzur Info:

Mein Elektriker hat mir gesagt, dass es sich bei dem verlegten Kabel um ein Kabel mit massivem Kupferdraht handelt und dass das nach wie vor zulässig ist.

Des Weiteren kann und darf ich davon ausgehen, dass das KAbel auch auf dem kürzesten Wege mit der Erde verbunden ist.

Er ist der Meinung, dass ich die Schüssel problemlos dort anschliessen kann.
raceroad
Inventar
#14 erstellt: 24. Apr 2010, 11:25
Ob man in diesem Fall damit argumentieren kann, dass diese Art der Erdung früher einmal zulässig war und man daher den Erdungsleiter auch für eine an anderer Stelle installierte Satellitenantenne weiterhin verwenden darf, weiß ich nicht.

Fest steht aber, dass die Aussage

Knifte schrieb:
Mein Elektriker hat mir gesagt, dass es sich bei dem verlegten Kabel um ein Kabel mit massivem [Singular] Kupferdraht handelt [...]

nicht mit Deiner Beschreibung von oben bzw. dem Bild übereinstimmt. Möglicherweise bezieht sich die Einschätzung des Elektrikers auf den Umstand, dass meines Wissens noch nie Kabel mit feindrahtigem Aufbau (sog. "Litze") als Erdungsleiter verwendet werden durften, jedoch früher mehrdrahtige (wie oben im Bild zu sehen) erlaubt waren. Im Vergleich zu einem Kabel mit feindrahtigem Aufbau kann man das mehrdrahtige Kabel als vergleichsweise massiv bezeichnen. Aber seit 1994 dürfen nur noch eindrahtige Kabel verwendet werden, also solche mit einem einzigen Draht von mind. 16 mm² Cu-Querschnitt.

Das ist u.a. in der Info von Kleiske nachzulesen, die ich oben bereits verlinkt hatte.
Dipol
Inventar
#15 erstellt: 24. Apr 2010, 21:51

raceroad schrieb:
Ob man in diesem Fall damit argumentieren kann, dass diese Art der Erdung früher einmal zulässig war und man daher den Erdungsleiter auch für eine an anderer Stelle installierte Satellitenantenne weiterhin verwenden darf, weiß ich nicht.


Mit Einführung der EN 50083-1 wurde der wurde der Mindest-Querschnitt eines Cu-Erungsdrahts von 10 auf 16 mm² angehoben. Die Ausführung durfte auch mehrdrähtig aber nicht feindrähtig sein.

Nachdem Untersuchungen ergeben hatten, dass die mehrdrähtige Ausführung (H07 V-R) weniger blitzstromtragfähig als ein Massivdraht (H07 V-U) ist, wurde die mehrdrähtige Ausführung für Erdungszwecke noch in der EN 50083-1 Ausgabe 2004 unzulässig.

Das ist auch in der international harmonisierten EN 60728-11 Folgenorm von 2005 gleichlautend festgehalten. Alle im Installateurverzeichnis eines EVU eingetragenen Elektriker müssen ein VDE-Auswahl-Abo haben. So gut wie keiner hat es und der große Rest ist mit der Normenflut überfordert. Selbst große Antennenhersteller haben die alte ungültige Definition jahrelang in Ihren Katalogen von Ausgabe zu Ausgabe fortgeschleppt. Und so wurde die Normänderung bis heute auch nur von wenigen Fachkräften registriert.

Bestandsschutz liegt immer dann vor, wenn die Installation zum Zeitpunkt der Erstellung den damals geltenden Normen entsprochen hat. Der Bestandsschutz bleibt bei Mastwechsel oder Masterhöhung am alten Standort erhalten. Wird der Mast versetzt oder ein zweiter Mast auf der anderen Dachseite installiert, erlischt der Bestandsschutz. Lt. Erläuterung der DKE-Geschäftsstelle gilt dies auch für die Anbringung einer Satellitenantenne, was aber nach meiner Ansicht so nicht aus der Normt abzuleiten ist.

Der hier abgebildete 16 mm² Cu-Draht ist ein mehrdrahtiger H07 V-R und nur wenn Bestandsschutz vorliegt noch für Erdungszwecke zulässsig.

EDIT:
http://www.vde.com/d...-Antennenerdung.aspx
http://www.vde.com/d.../16-Funksysteme.aspx


[Beitrag von Dipol am 24. Apr 2010, 21:59 bearbeitet]
Knifte
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 25. Apr 2010, 02:02
Naja, und was heisst das jetzt für mich?

Elektriker hat keine Ahnung ;-) Gut, betrifft mich eher wenig.

Aber ich verstehe das jetzt so: Wenn ich die Sat-Schüssel jetzt an genau der gleichen Stelle setze, wo früher der Antennenmast für die terrestrische Antenne war, dann ist das erlaubt und in Ordnung, weil der Bestandsschutz gilt?

Oder kann ich das knicken und muss die Schüssel seitlich am Haus anbringen und die dann gar nicht erden? (Mit den in der Datei genannten Abständen)

Ehrlich gesagt blicke ich da langsam nicht mehr durch, weil auch jeder irgendwas anderes erzählt und ich immer auf den Kleiske-Text verwiesen werde, der sicherlich sehr informativ ist, mir aber bei meinem konkreten Problem und der Aussage meines Elektrikers, einfach nicht weiterhilft.

Also, was kann passieren, wenn ich eine Schüssel an der Stelle der alten Dachantenne installiere und diese mit dem vorhandenen Erdungskabel erde?

Brennt mir die Hütte ab, wenn der Blitz einschlägt? Wenn ja, zahlt dann zumindest die Versicherung, oder nicht? Wenn nein, was kann dann anderes passieren?


[Beitrag von Knifte am 25. Apr 2010, 02:02 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#17 erstellt: 25. Apr 2010, 11:07

Knifte schrieb:
Naja, und was heisst das jetzt für mich?

Elektriker hat keine Ahnung

Der hat wie die meisten anderen Installateure noch den alten Normenstand im Kopf. Wegen mehrdrähtig oder massiv muss ich mich bei fast jedem neuen Auftragnehmer und selbst mit Blitzschutzfirmen über den aktuellen Normenstand kabbeln.
Knifte schrieb:
Aber ich verstehe das jetzt so: Wenn ich die Sat-Schüssel jetzt an genau der gleichen Stelle setze, wo früher der Antennenmast für die terrestrische Antenne war, dann ist das erlaubt und in Ordnung, weil der Bestandsschutz gilt?

1985 war dieser Draht noch normgerecht. So er nach den damals gültigen Vorgaben normgerecht verlegt wurde und die Funktionstüchtigkeit erwiesen ist, wäre das doch schon mal positiv. Dass die DKE mir mitgeteilt hat, dass nach deren Definition der Bestandsschutz bei Montage einer Satellitenantenne entfällt, wurde schon erwähnt.

Die Normvorgabe ist unflexibel rigid. Wenn durch die Verlegung des Mastes die Erdung verkürzt oder anderweitig verbessert werden kann, ist es m. E. unsinnig deshalb den Bestandsschutz zu entziehen. Eine Elektro- oder Blitzschutz-Fachkraft sollte (eigentlich) ermessen können, ob man entgegen der Norm einen neuen Maststandort verantworten kann.

Knifte schrieb:
Oder kann ich das knicken und muss die Schüssel seitlich am Haus anbringen und die dann gar nicht erden? (Mit den in der Datei genannten Abständen)

Eine Montage im Schutzbereich der Fassade oder eine isolierte Erdung mit Fangstange oder nach Bild 5 bis 7 des nachstehenden Dehn-Links ist blitzschutztechnisch immer vorzuziehen. In beiden Fällen muss aber noch der PA mit mind. 4 mm² Cu-Draht erfolgen.

Knifte schrieb:
Ehrlich gesagt blicke ich da langsam nicht mehr durch, weil auch jeder irgendwas anderes erzählt und ich immer auf den Kleiske-Text verwiesen werde, der sicherlich sehr informativ ist, mir aber bei meinem konkreten Problem und der Aussage meines Elektrikers, einfach nicht weiterhilft.

Wie solltest du auch, wo schon die meisten Fachkräfte den aktuellen Normenstand nicht kennen und das machen, was sie schon immer gemacht haben. Im Dehn-Blitzschutzplaner sind die Normanforderungen sehr viel ausführlicher dargestellt. Hier mal der Link zum Teilbereich betreffs Kabel- und Antennenanlagen: http://dehn.de/newsletter/3_05/3_05_top3.pdf

Knifte schrieb:
Also, was kann passieren, wenn ich eine Schüssel an der Stelle der alten Dachantenne installiere und diese mit dem vorhandenen Erdungskabel erde?

Brennt mir die Hütte ab, wenn der Blitz einschlägt? Wenn ja, zahlt dann zumindest die Versicherung, oder nicht? Wenn nein, was kann dann anderes passieren?

Bei einem Blitzschlag in der Nachbarschaft bietet ein normgerecht verlegter mehrdähtiger Cu-Draht einen erheblichen Schutz. Was passiert wenn ein Volltreffer einschlägt ist nicht prognostizierbar. Bei einer Energie von mehreren 100 kA kann im Extremfall der Draht aufschmelzen. Wie hoch Personen- oder Sachschäden anfallen hängt u. a. auch von der Tauglichkeit des Fundamenterders ab, für den nach ABB- und DKE-Vorgaben in Intervallen von 2 bis 6 Jahren Revisionen durchzuführen sind. Die Realität sieht anders aus.

Bagatellschäden werden von den Versicherungen meist ohne Ortsbesichtigung reguliert. Es gibt zahlreiche Blitzschäden bei denen der Versicherer wegen Missachtung der anerkannten Regeln der Technik nach seinen allgemeinen Versicherungsbedingungen leistungsfrei gewesen wäre.

EDIT: Hier ist eine überarbeitete Historie der Erdungsnormen aufgelistet.


[Beitrag von Dipol am 25. Apr 2010, 20:46 bearbeitet]
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