Ein Statement über meine Erfahrungen mit HiFi

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Konstantin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Mrz 2004, 00:46
Hallo Leute!

Ich heiße Konstantin, bin 20 Jahre alt und dies ist nun mein erster Beitrag hier im Hifi-Forum, auf das ich vor einiger Zeit im Internet aufmerksam geworden bin (und es mich gefreut hat).

Obwohl ich noch nicht so alt bin, möchte ich euch trotzdem meine Erfahrungen und z.T. meine Meinungen über das Thema Hifi schildern, denn damit beschäftige ich mich schon seit über 6 Jahren (also seit meinem 14. Lebensjahr).

Es hat alles damit angefangen, dass wir in der Familie billige, "schwarze" Standboxen besessen haben, die aber für mich kaum brauchbar klangen, weil die Lautsprecher kaum Mitten von sich gaben. Mitten waren meiner Meinung nach aber sehr wichtig für eine natürliche Klangwiedergabe.
Im Sommer 97 hatte ich den Wunsch, Kompaktlautsprecher für mein kleineres Zimmer zu kaufen, um "mal so" Musik hören zu können. Denn ich wollte nicht immer über Kopfhörer Musik hören, wenn ich nebenbei was machte.
Letzten Endes habe ich mich für die Kompaktlautsprecher ASW Cantius MLII MK2 entschieden, die mich klanglich vor allem durch gute Sprachverständlichkeit und Hochtonauflösung sehr überzeugt hatten. Mein Vater war wohl anderer Meinung, nach dem Motto "scheiß´Kleine Boxen, die klingen doch gar nicht!", er hatte sowieso andere Vorlieben, also Diskussion zwecklos...

Egal, ich genoss einfach den guten Klang meiner Lautsprecher.
Einmal wollte ich ein bißchen experimentieren: Ich verlegte die kleinen Lautsprecher in das große Zimmer, um zu testen, wie sie dort klingen. Das Ergebnis: Wenn ich mich hinten im Zimmer auf´s Sofa hinsetzte, zeigte sich plötzlich ein spürbarer Tiefbass, den ich so in meinem Zimmer noch nie gehabt habe. Wahnsinn.
Da machte das Musikhören richtigen Spaß! Selbst meinem Vater gefielen die Lautsprecher etwas besser, wobei er allerdings immer noch die "alten schwarzen" deutlich bevorzugte.

Ich habe angefangen, folgendes zu denken: "Boah, so geil kann Tiefbass klingen." (Bei bassfördernder Aufstellung ging der Frequenzgang hinab bis 40 Hz). "Mensch, da muss doch ein Subwoofer her. Wenn es denn schon ohne so gut klingt, dann wird es mit einem Subwoofer richtig grandios klingen!"
Ich dachte zunächst an einen passiven Subwoofer.

Vater von meinen Wünschen unterrichtet, zeigte er sich gar nicht begeistert. Er wollte mich belehren, dass ein Kompaktlautsprecher/Subwoofer-Kombi nie so gut klingen könne wie eine gute Standbox. Belege gab es dafür keine, ich las diverse Zeitschriften (Stereo, Audio) und versuchte mit ihnen, meine Meinung zu belegen. Aber es gab weiterhin nur blabla.

Dann, Anfang 98, stand uns der Umzug in eine neue Wohnung bevor, in der ich bis jetzt lebe.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir interessehalber auch die Märzausgabe von Stereo gekauft, wo aktive Subwoofer getestet wurden.

Nun habe ich mir meine Kompaktlautsprecher im (nahezu kubikförmigen) Zimmer der neuen Wohnung angehört. Ich stellte fest, dass der Klang nach wie vor gut ist, aber dass der Bass nicht mehr so knackig und vor allem nicht mehr so tief rüberkommt. Aber ist nicht schlimm, dachte ich, denn es stand dem Kauf eines (nun aktiven) Subwoofers nichts im Wege. Dann würde der Bass sicherlich sehr gut klingen.

Nun war es soweit. Pünktlich zu meinem 15jährigen Geburtstag kam der Subwoofer an, ein Yamaha YST-SW 300.
Ausgepackt, angeschlossen, eingestellt.... angehört...
Jaaaa, geht so..... klingt nicht schlecht....
Ja, damit kann man wohl leben.

Dem Klang gab der Subwoofer in der Tat Fundament, aber es fehlte irgendwie an Saftigkeit und Linearität.
Große Begeisterung konnte ich nicht ausstrahlen. Wars das jetzt schon? Wäre schrecklich wenn ja...
Nach einigen Tagen habe ich eine Test-CD in den CD-Player reingelegt, wo Sinustöne mit Frequenzen von 400 Hz hinunter bis 20 Hz "runterlaufen", um zu überprüfen, wie der Frequenzgang des Gesamtsystems verläuft.
Die ernüchternde und mein Hifi-Weltbild-veränderte Erkenntnis: Hinunter bis 60 Hz kam der Pegel mit leichten Welligkeiten im Ohr an, bei 50 Hz hörte man ÜBERHAUPT NICHTS (Frequenzloch, egal bei welcher Lautstärkeeinstellung am Verstärker) und bei 35 Hz begann nahezu das ganze Zimmer zu wackeln. War der Subwoofer ausgeschaltet, so hörte man selbst die 35Hz der Kompaktlautsprecher!

Oh je, warum denn das?
So ein Mist!
Ich habe sowohl den Sub als auch die Kompaktboxen verschoben, unterschiedlich eingestellt (Übergangsfrequenz usw.), den Hörplatz gewechselt, usw.
Das brachte zwar kleine Veränderungen, aber das Frequenzloch bei 50Hz sowie die Überhöhung bei 35Hz wollten einfach nicht verschwinden. Liegt das an den Lautsprechern?

Um das zu überprüfen, habe ich meinen Kopf vor dem Subwoofer gehalten (hab ihn entsprechend leise eingestellt), Musik laufen lassen und den Klang beurteilt. "Ja, so muss der Bass eigentlich klingen! Knackig, dynamisch und tiefreichend!", dachte ich. Als ich die Frequenzen von der Test-CD überprüft hatte, merkte ich, dass der Subwoofer von sich aus (sein Schallfeld) einen linearen Frequenzgang bis hinunter zu 30 bzw. 20 Hz (je nach Einstellung) aufwies.
Und von diesem Zeitpunkt an war mir klar: ES LIEGT NUR AN DER AKUSTIK!

Ich habe das ganze Zimmer mit Bettdecken angenagelt. Die Wiedergabe von Mitten und Höhen war wirklich wunderbar. Es machte einen riesigen Spaß, meine Lieblingsmusik über die Kompaktlautsprecher zu hören. Es war viel mehr als nur "nebenbei hören", was ich eigentlich ganz ursprünglich geplant hatte. Wenn doch nur der Bass noch gut klingen würde, dachte ich, dann könnte ich den ultimativen Gefühlsrausch erleben...

Aber nix is...
Meine eigenen Experimente brachten weiterhin kaum Erfolg (und wenn, dann nur bei höheren Frequenzen). Ich lieh mir Anfang 1999 in der Bücherei hoffnungsvoll ein wissenschaftliches Buch über Akustik aus, wo es allerdings nur von komplizierten Formeln wimmelte. Es brachte mir viel Kopfzerbrechen, aber nicht mehr. Dann hatte ich mit meinem damaligen Physiklehrer ein Gespräch durchgeführt, wo ich ihn Fragte, ob er wisse, wie man einen Helmholtzresonator baut, um die Pegelüberhöhung abzudämpfen. Er schaute mich daraufhin unverständlich an, wurde aggressiver und fühlte sich von mir geradezuzu angegriffen...
"Ich bin doch kein Akustiker!" sagte er mir. Wobei ich ihm erwiderte: "Tut mir leid, ich habe Sie offenbar ein wenig überschätzt..."

Schon vorher hatte ich einige Male spaßhalber im Schlafzimmer meiner Mutter experimentiert. Zum ersten Mal im April 1999. Da war der Aufwand sehr hoch, sprich: Mehrere Sofas hatte ich in das Zimmer getragen, mich totgeschwitzt...
Ich stellte fest, dass dieser Raum durchaus größeres Potential für einen guten Klang hatte als das große Zimmer, doch das so sehnlichst gewünschte Ergebnis blieb aus. Was für eine Niederlage...

Na ja. Also weiter nach anderen Möglichkeiten suchen. Ich schrieb einen Brief an STEREO. Dieser wurde nie veröffentlicht, soweit ich weiß. Das machte mich sauer, doch dazu später mehr.
Ende 1999 bin ich zu einem Händler gegangen und habe ihn gefragt, ob er einen Akustik-Service anbot. Machte er, doch das kostete richtig Geld. Die Messung alleine kostete 170 DM (was noch als günstig gilt), und das Verbessern an sich würde sicherlich so an die 2000 DM kosten. Nicht akzeptabel, dachte ich, zumal es nicht bekannt war, wie lange wir hier noch wohnen würden... (Gerade wegen der schlechten Raumakustik wollte ich in eine andere Wohnung umziehen).

Ich war echt am Verzweifeln. Da kauft man sich doch eine so schöne Anlage, aber es klingt nicht so wie es sein sollte, nur weil diese blöde Akustik es nicht zulässt, die kein Mensch braucht!
Ich fühlte mich von der gesamten Hifi-Society (also Fachzeitschriften) geradezu verraten, weil nirgendwo so deutlich vor einer schlechten Akustik gewarnt wurde.

Zunächst ging ich von mangelhaftem Wandmaterial aus.
Ach was, Wände hin oder her, meine Enttäuschung über das Musikhören mit einer Hifi-Anlage suchte ihresgleichen. Ich war kurz davor, in Tränen auszubrechen.

Dann, irgendwann, kam das Jahr 2000.
Ich hatte während der vorherigen Zeit die Erkenntnis gewonnen, dass Holz gut für den Klang ist. Warum? Ich war bei Leuten, deren Wohnungen voll von Regalen waren, und bei denen klang der Bass okay.
Hm, also muss Holz auch für eine gute Basswiedergabe förderlich sein.
Da machte ich gleich ein Experiment: Ich stellte den Subwoofer und die Lautsprecher im anderen Zimmer (also das von meinem Mutter) irgendwo hin, ich selber aber begab mich in den großen dreitürigen Schrank (2,5m hoch, 3m breit, 0,7m tief), der im gleichen Zimmer stand. Was war das Ergebnis? Der Bass klang nun wesentlich linearer als im großen Zimmer, das gefürchtete Frequenzloch bei 50Hz gab es nicht mehr in solchem Maße.

Das war der Stein der Anstoßes für meine zukünftige Experimente.
Ab Mitte 2000 begann ich nun, die Boxen und den Woofer im Schlafzimmer meiner Mutter (6,5m lang, 3m hoch und 3,5m breit) unterschiedlich aufzustellen. Der Frequenzgang war allemal besser als im großen Zimmer. Es gab allerdings bei anderen Frequenzen Auslöschungen (je nach Aufstellung). Und die Linearität war auch noch nicht spitze.

Es dauerte insgesamt weitere Jahre, bis ich die Akustik immer weiter perfektioniert habe. Wenn ich Zeit hatte, nahm ich die Lautsprecher aus dem großen Zimmer (wo sie dort normalerweise stehen), brachte sie in das andre, besser klingende Zimmer und experimentierte mit ihnen. Vor allem aber mit dem Bass, denn er ist immer kritisch gegenüber der Raumakustik.

Jetzt nun - zuletzt geschehen im Sommer 2003, erklärte ich den Teufel endgültig für besiegt und fand eine Aufstellungs- und Einrichtungsvariante, die zu einem sehr guten Klang beiträgt. Ihr werdet vielleicht lachen, wenn ihr das jetzt lest:

- Der Subwoofer steht im großen Schrank. Die größen der "Spalten" zwischen den Schranktüren sind "genormt". Große Abweichungen darf es nicht geben.
- Das Sitzsofa des Hörers steht nur etwa 0,6m von der Ebene der beiden Kompaktlautsprecher im vorderen Teil des Raumes und vor dem Schrank entfernt.
- Die Abstände der Lautsprecher zu den Wänden habe ich auch notiert, sie müssen eingehalten werden.
- Im Zimmer habe ich diverse Decken zur Verminderung des Nachhalls aufgehängt.
- Es sind viele hölzerne Objekte (z.B. Stühle) vorhanden

Alle notierten Abstände halte ich ein.
Ja, das hört sich pingelig an, aber ich kann euch sagen: Selbst wenn die Größe der Spalten am Schrank verändert wird, ändert sich die Basswiedergabe. Das ist krass!

All die Aufstellungsdaten kamen nicht einfach so vom Himmel, sondern wurden nach einigen Jahren durch Experimente erarbeitet und festgehalten. Das ist jedes Mal zwar ein gewaltiges Stück Arbeit, wenn ich für längere Zeit Musik hören möchte.
Doch der Klang ist dann wirklich super: Lineare Basswiedergabe ohne Frequenzlöcher und Überhöhungen hinunter bis 27Hz, präzise Höhen und Mitten, super Räumlichkeit, und und und...
Der Subwoofer gibt der Musik wirklich das, was er geben soll: Nämlich dynamischen Tiefbass, dessen Gefühlswirkung schwer mit Worten zu beschreiben ist. Ohne den Subwoofer verliert die Musik einen spürbaren Teil an Emotion, obwohl es nur die unterste Oktave von 30 bis 60Hz ist. Bei Standboxen mag der Unterschied nicht so groß sein, bei Kompaktboxen aber schon.
Mit Subwoofer klingt die Musik einfach mächtiger!

Wohl gibt es Kleinigkeiten, die man da und hier verbessern kann (z.B. die Ortung von unterschiedlichen Frequenzen), aber man muss sich auch im klaren sein, dass es eine absolut perfekte Akustik nicht gibt. Dass man mit "eigenen" kostenlosen Mitteln schon so viel erreicht hat, ist aber dennoch ein beachtliches Erfolgserlebnis...

Im großen Zimmer höre ich mir meine Anlage gar nicht mehr an, und das seit Jahren. Meine Anlage tut mir leid, wenn ich mir anschaue, wie sie darin verstaubt...
Doch wenn ich Zeit habe, dann baue ich das Zimmer meiner Mutti um und begebe mich in das schöne Abenteuer Hifi und Musik, das einem Gänsehaut verleiht.
Ich bin mir sicher: Den perfekten Klang werde ich nie erreichen, aber ich werde immer wieder neue Experimente durchführen, um ihn vielleicht doch annähernd zu erreichen...

Etwa 4 Mal pro Jahr höre ich im Zimmer meiner Mutter. Das ist zwar wenig, doch dafür lasse ich die ganze umgebaute Akustik mitunter 1 Woche lang stehen.


Jetzt steht uns erneut ein Umzug bevor, und ich bin selber gespannt, wie die Akustik dort sein wird. Vor 5 Jahren hätte ich mich über den Umzug gefreut, jetzt bin ich ein bißchen skeptischer. Ich hab Angst, dass die Akustik dermaßen schlecht sein könnte, dass man seine Anlage abhakt und sie in die Ecke stellt. Aber natürlich werde ich wieder mit der vorher gesammelten Erfahrung experimentieren und so versuchen, zu einem guten Klang zu kommen. Ich hoffe stark, dass es klappt. Denn die Akustik hat mich in meinem Leben bislang häufig genug enttäuscht.



So, und nun kommt jetzt der zweite Teil meines Beitrags, mit der Frage: "Was lernt man denn daraus?"

Zunächst einmal lernt man daraus, dass Akustik die Klangqualität einer Hifi-Anlage sehr stark beeinflusst. Dabei gilt folgendes Gesetz: Je besser der Lautsprecher an sich ist, desto mehr kann (wird) eine schlechte Akustik den Klang dieser guten Lautsprecher vernichten!
Eine gute Akustik ist für eine gute Klangwiedergabe das wichtigste überhaupt und trägt somit zu einem erlebnisreichen Musikgenuß bei.

Das zweite, was man daraus lernt: Wenn man schon eine hochwertige Anlage kauft, dann MUSS man die Akustik seines Raumes optimieren. Anders geht´s leider nicht, will man seine Anlage so hören, wie sie es eigentlich kann.
Locker kann man z.B. beim CD-Player sparen. Denn die Klangverschlechterung eines 700 Euro-CD-Players ist im Vergleich zu einem 3000 Euro-CD-Player, wenn es sie in einer hörbaren Form überhaupt gibt, absolut nicht vergleichbar zu der zwischen einer guten und einer schlechten Raumakustik. Aber die gesparten 2300 Euro, die in die Raumakustik investiert worden sind, bringen viel viel mehr als so manch ein umstrittenes Kabeltuning oder "Netzleistentuning".

Der Begriff "Verbesserung der Raumakustik" muss jedoch differenziert betrachtet werden. Wenn es um hohe und mittlere Frequenzen geht, so genügen bereits einfache Mittel, um die Klangqualität wirkungsvoll steigern zu lassen. Einfach ein Teppich aufstellen, ein paar Decken an die Wand hängen, und schon hat man eine geringe Nachhallzeit und eine präzise Wiedergabe von Höhen und Mitten.
Sehr problematisch ist jedoch der Tiefbassbereich, wie man es aus den Forumsbeiträgen sieht, weil die Wellenlängen häufig der doppelten Ausmaße des Raumes entsprechen und es daher häufig (physikalisch ja immer) Auslöschungen und Überhöhungen des Pegels gibt.
Immer, wenn ich Raumakustiktuning betrieben habe, habe ich zuallererst die Tiefbasswiedergabe optimiert. Erst wenn diese gut war, habe ich mir Mitten und Höhen vorgenommen.
Denn im Bass fangen die Probleme beim Tuning gerade erst an.

Beim Thema Akustik ist die Wahrheit leider ernüchternd: "DIE RAUMAKUSTIK VERBESSERT NIE DEN EIGENTLICHEN KLANG DER LAUTSPRECHER, SONDERN VERSCHLECHTERT IHN IMMER. ERST EINE ABSOLUT PERFEKTE AKUSTIK VERSCHLECHTERT DEN KLANG NICHT - DOCH EINE SOLCH PERFEKTE RAUMAKUSTIK EXISTIERT LEIDER NICHT!"


Und nun das letzte, was man daraus lernt, nämlich die Präsenz des Themas Raumakustik in der Presse:
Ich habe selber von 1996 bis 1999 Hifi-Zeitschriften gelesen (meistens "STEREO"). Und ich muss dazu sagen, dass endlos High-End-Komponenten im Wert von mehreren zehntausend Euros getestet wurden und werden, wo die Klangbeschreibung mit den schönsten Worten geschmückt wird, die das deutsche Wörterbuch von sich hergibt.
Schön ist der Traum von so einer Anlage mit so einem Klang beim Lesen dieser Testberichte, doch so traurig ist der Albtraum einem Musikliebhaber zuzusehen, der erwartungsvoll seine hochwertige Anlage in seinem leeren, hübsch designten Raum installiert und dann eine böse Enttäuschung erlebt.

Mich stört es immer wieder, dass das Thema Akustik in den Fachzeitschriften so stark vernachlässigt wird, dafür aber das Ergebnis eines Kabeltunings oder dem Austausch der Netzleiste also so sehr klangverbessernd gewürdigt wird.
Es werden Sachen getestet, ohne den Laien in nur einem einzigen Satz hinzuweisen, dass das nur bei guter Akustik gilt und dass die Einrichtung einer guten Aksutik äußerst schwierig und nicht mit einem schönen Design zu vereinbaren ist.
Ach ja, und wenn es denn tatsächlich Berichte über Raumakustik gibt, dann nur auf zwei Seiten und das als Werbung für eine Firma, die Akustiktuning betreibt (z.B. Ausgaben Stereo 5/1995 und 11/1995, bericht über Akustikelemente von der Firma W Vier).
Aber was will man von diesen Fachzeitschriften, die brauchen ja das Geld! Und ein Bericht über die Raumakustik bringt für die kein Geld, sondern nur Verunsicherung beim Endverbraucher und damit Skepsis gegenüber der Hifi-Welt.
Aber dem Hifi-Liebhaber, der nach dem Kauf der teuren und hochwertigen Anlage mit übelsten Raumresonanzen kämpft, hilft der vorher anvertraute schöne Bericht, der u.a. mit den Worten "präziser, tiefer und sauberer Bass" gepriesen wurde, gar nicht mehr. Sondern erzeugt Wut! Nach dem Motto: "Ihr Kerle habt mich verarscht!"

In diesem Zusammenhang finde ich die Diskussion um das Thema SACD überflüssig, genauso wie das Medium selbst. Da wird dem Verbraucher vorgegaukelt, durch ein paar Bits mehr eine deutlich bessere Klangqualität erzielen zu könnnen, bei der die gute alte CD als veraltet und nicht zukunftswürdig herabqualifiziert wird.
Da habe ich heute in der Audio 3/2003 mal kurz reingeschaut und einen Leserbrief entdeckt, bei dem es heißt "...CDs kaufe ich mittlerweile nur noch im Noftall!".
Außerdem wurde in einem Artikel der SACD der CD gegenüber ein "seidigerer" Klang bescheinigt, bei dem man mehr "Rauminformationen" wahrnehme und das "Ausschwingen" präziser sei.

Wie blind man da wohl sein muss!

Erstens, die maximale Klangqualität einer (SA-)CD wird schon allein durch die Aufnahmekette, also sprich Mikrophone, Tonmischer usw. limitiert. Ich glaube nämlich nicht, dass die Mikrophone derart perfekt sind, dass der normalen CD die Grenzen aufgezeigt werden.
Zweitens, man kann nie sicher sein, ob der Klang der CD vielleicht absichtlich manipuliert wurde, um die gleichzeitig herausgegebene SACD als besser klingend darzustellen und die Leute tatsächlich glauben zu lassen, das System SACD ist ja wirklich besser!
Man sollte einmal die SACD auf einen sehr guten CD- oder DAT-Recorder überspielen. Ich bin mir sicher, dass u.a. die "Seidigkeit" der SACD erhalten bleiben würden - die aber die normale CD ebenfalls bieten würde.
Ja, dann ist die Frage, ob diese "Seidigkeit" nicht auch empfunden werden könnte, wenn man den Klang der CD bearbeitet und am "Mischer" die "Seidigkeit" etwas anhebt, womit an sich letztendlich den SACD-Player gespart hat.
Aber, die Zeitschriften, die haben echt das Zeug dazu, aus einem Medium einen "Helden" zu machen und aus einem anderen einen "alten Versager"!

Ja, und was nützt mir bitteschön der ach etwas seidigere Klang der SACD, wenn ich mich immernoch mit meiner blöden Raumakustik rumplage und kurz davor bin, das Hobby Hifi aufgrund Enttäuschung und Zeitmangel aufzugeben?

Da ist mir das Thema "Verbesserung der Raumakustik" wichtiger als sinnlose Diskussionen um die SACD.
Ich höre häufig immer noch Compact Cassetten, die ich in meiner Kindheit mit einem sehr hochwertigen Cassettendeck aufgenommen habe - und hab in Verbindung mit einer guten Raumakustik Spaß dabei!


Machts gut!
Konstantin
L17mb
Stammgast
#2 erstellt: 10. Mrz 2004, 01:14
Sehr schön geschrieben : ).
akustik selber ist eine welt für sich .
ich habe mein zimmer auf dem dach . mit 8 dachträgern schräg von einer seite auf die andere. (und entsprechend hoch ist der raum). dann habe ich noch laminat also ich glaube bei mir bekommt das wort nachhall eine neue bedeutung ; ).
dazu kommen noch leere wände.


also ich glaube du würdest in dem raum sterben ^^


mfg L17mb


[Beitrag von L17mb am 10. Mrz 2004, 01:15 bearbeitet]
Lou_Velvet
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Mrz 2004, 02:22
Wow, Konstantin,
ich wünsche mir, dass ein paar Redakteure von "Fachzeitschriften" deinen Beitrag lesen! Ich sehe die Rolle der Raumakustik auch als extrem hoch an (und die von anderem Firlefanz als sehr niedrig - jetzt diskutieren sie doch ernsthaft, ob Sicherungen den Klangbeeinflussen) Ich habe auch wochenlang Boxen und Regale verschoben, bis ichs einigermaßen hatte, einigermaßen - weil auch mein Raum ist quadratisch. Trotzdem war die erzielte Klangverbesserung um 10er Potenzen größer als alles was ich mit geliehenem, z.T. sauteurem Equipment erreichen konnte...
Außerdem wünsche ich dir einen angemessenen eigenen Hörraum, und - viel Spaß an der Musik selber!

Gruss von Lou
der_graue
Stammgast
#4 erstellt: 10. Mrz 2004, 02:55
Hallo,

natürlich muss ich zunächst einmal beipflichten, dass die Raumakustik einen Löwenanteil beim heimischen Musikgenuss ausmacht. Mit Infinity Kappas kann ich ein Liedchen davon singen.
Nicht ganz konform gehe ich allerdings mit der Meinung über die SACD. Es mag sehr wohl stimmen, dass sich die Labels bei einem neuen Medium, wie der SACD ganz besonders viel Mühe beim Neuabmischen des Musikmaterials geben, neuen Möglichkeiten sollte man sich aber keineswegs verschliessen, sonst würden wir die Musik noch von der Lochrolle hören.
Wie in anderen Bereichen lebt Hifi vom Fortschritt, den man nicht mitmachen muss, ihn aber auch nicht bezweifeln sollte.
Als Nebenprodukt der SACD erhält man schliesslich auch Top CD-Player zu merklich günstigeren Preisen. Die CD gehört sicherlich noch nicht zum alten Eisen, soviel ist sicher, die entsprechenden Hifi-Zeitschriften müssen die neuen Medien jedoch trotzdem in den Himmel loben, worüber sollten sie sonst schreiben?

Viele Grüsse
Stephan
Oliver
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 10. Mrz 2004, 10:15
Ein guter Beitrag der sehr schön geschrieben wurde.

Gott sei Dank hatte ich bis jetzt keine solchen Probleme mit der Raumakustik.
Mephisto
Stammgast
#6 erstellt: 10. Mrz 2004, 10:15
Raumaktustik macht ne Menge aus.

Aber ich denke wenn du 2 vernüftige Standboxen anstelle der Kompakt/Sub-Kombi gehabt hättest, wäre das mit der Aufstellung erheblich einfacher gewesen. Schonmal probiert?

PS:
Wo kommst du her?
Wiesonik
Inventar
#7 erstellt: 10. Mrz 2004, 11:40
Hallo Konstantin,

ist ein Superbericht, den Du da geschrieben hast !

Davon wünsche ich mir mehr im Forum, weil solche Berichte, gerade "Hifi-Anfängern", Anstösse zur Optimierung Ihrer Anlage geben können, ohne in einen "Geräteaufrüstungswahn" zu verfallen (...der dann nicht wirklich etwas bringt).

Mit diesen Erfahrungen wirst Du Dir eine sehr gut klingende Anlage aufbauen können (wenn denn überhaupt noch Bedarf besteht).

Auch ich habe in meinen ca. 30 "Hifi-Jahren" ähnliche Erkenntnisse gesammelt und rücke heutzutage eher mal ein Möbelstück, als mir gleich neue Lautsprecher zu kaufen.

Lautsprecher im Kleiderschrank hatte ich aber auch noch nicht.
Alex8529
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 10. Mrz 2004, 11:59
@Konstantin


danke für den Bericht.

Es ist schön zu sehen, wie jemand sich mit akustischen Grundlagen
beschäftigt, anstatt sich ........


Frank


[Beitrag von Alex8529 am 10. Mrz 2004, 12:09 bearbeitet]
iselba
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Mrz 2004, 13:31
Hallo Konstantin,

SUPER BERICHT!!!!!!

Vom Thema Raumakustik kann ich ein Lied singen. Bei mir stehen die Lautsprecher in einem 17m² Raum auf Spikes in 2m Höhe auf einem Ikea-Regal. Meine Hörposition ist auf einem Sofa in einer Entfernung von 4m zu den LS. Das Problem dabei. Vom Regal führt eine Dachschräge zu meinem Sofa.

Heißt im Klartext:

Der Schall der Lautsprecher (ELAC-ELT 7) prallt gegen eine nackte Wand!! Der Nachhall ist enorm. Höre z.B.: bei Bryan Adams "Summer of 69'" den Gesang fast doppelt. Ich habe mir bereits gedacht, dass ich Decken an die Wand nageln soll, nur das Problem dabei:

Bin 16 Jahre, wohne daheim und mein Vater würde mich wohin wünschen.

Also:

Das Thema Raumakustik ist enorm wichtig für optimales Klangtuning.

Gruß
Stefan
Stere0
Inventar
#10 erstellt: 10. Mrz 2004, 13:41
hallo konstantin,

auch von mir ein dickes lob. schöner bericht, hat spass gemacht ihn zu lesen.
das mit der raumakustik durfte ich ebenfalls am eigenen leibe erfahren. nach der zusammenstellung meiner anlage, klang es auch nicht so, wie ich es im hifiladen gehört hatte. in meinem zimmer habe ich eine dachschräge und eben die tiefen töne löschten sich aus. das problem war aber recht bald gelöst. als ich beim händler war holte ich mir rat. meine lautsprecher standen in richtung der dachschrägen - und das war der grund der klaggekaspers. einfach die lautsprecher unter die dachschrägen gestellt und schon war er wieder da, mein guter freund der tiefe ton
selbst nach der aufstellung musste ich noch viele wochen rumrücken, teilweise wenige zentimeter, um letzten endes das erwünschte ergebnis zu erreichen. ich bin jetzt sehr zufrieden mit allem und muss aber auch sagen, das ich verschiedene kabelagen durchgehört habe. auch sie haben zu meinem jetzigen klangbild beigetragen.
das mit der raumakustik verstehen nicht viele, bzw glauben nicht dran. es gibt aber noch mehr, die nicht an kabelklang glauben, oder an eine solide aufstellung der anlage (zb cd-player auf festem untergrund der nicht miztschwingt usw).
sicherlich hat das eine mehr oder weniger effekt und auswirkung auf das klangbild, doch alles zusammen gibt dem ganzen den feinschliff.

greez
stere0
die5katzen
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 10. Mrz 2004, 14:08
Konstantin,
super Bericht!

Zum Glück ich habe (wie scheinbar auch Oliver) keine solche Probleme gehabt.
Eigentlich mit meinen vorherigen LS (ESS AMT1b) musste ich schon aufpassen, wo ich sie gestellt habe. Auch habe ich einmal auch die Wände mit den grossen Eierkarton und Vorhänge tapeziert.
Mit den aktuellen LS bin ich in vier Wohnungen /Häuser gewesen und habe ich nie Probleme mit der Akustik gehabt.Ich habe nur die zwei grossen Subs auf Tennisbälle gestellt und sonst die LS so gestellt, wie der Hersteller vorschlägt.
Mein heutiges Musikzimmer ist alles anderes als 'ideal' für Musikwiedergabe: schwingender Boden, alle Wände mit Täfer tapeziert, welche schön stark vibrieren können, tiefe Decke...
Auch hier zuerst habe ich keine Bedürfnisse grosse Akustik-Anpassungen zu unternehmen. Als einzig habe ich vom Do-It-Center zwei Beton-Platten (eigentlich für Gartentreppe benützt) gekauft und auf dem Wand hinter die Subs gestellt damit die Wände nicht zu viel vibrieren können. Sonst vielleicht zu erwähnen, dass ich mehrmals probiert habe die Distanz zwischen den LS zu ändern. Eigentlich mache ich das nach jeder Änderung einer Komponente der Anlage.

Erst wenn ich keine Aussichten, Komponenten zu upgraden bzw ändern, habe ich gezielt auf Themen wie Vibrationen / Resonanzen zu befassen. Die Qualitätunterschied der Musik aber ist bei mir nie grösser als z.B. wenn ich einen besseren Vor- oder Endverstärker (LS,..) installiert hat.
Wie Du siehst, jeder macht seine eigenen Erfahrungen, welche sich nicht verallgemeinen lässt.
Ich Frage mich oft, ob die Wichtigkeit der Akustik nicht nur vom Raum sondern auch von der Charackteristik der Komponenten abhängig ist.

gruss

titian
Leisehöhrer
Inventar
#12 erstellt: 10. Mrz 2004, 14:48
Hallo Konstantin,

Deinen Bericht finde ich grosse Klasse. Du hast echt Ausdauer. Ich habe selber Erfahrungen in der Richtung gemacht. Gerade heute habe ich einen Bericht (Thema Lautsprecher) darüber geschrieben das sich bei einem Freund billige Boxen gut angehört haben weil er eine ausgezeichnete Raumakustik hat.
Es gibt übrigens auch in den Zeitschriften immer wieder Hinweise auf die Bedeutung der Raumakustik. In einer alten Stereo aus dem Jahre 96 schreibt einer das die Akustik 80 %
vom Klang ausmacht.
Ich sage das auch und meine sogar das es noch mehr sein könnten.
Im Akustikforum habe ich mit meiner Einschätzung leider nur Unverständniss erfahren. Aber was solls.
Wir können nur berichten. Die Gesetze der Physik können wir nicht ändern.

Gruss leisehörer
Leisehöhrer
Inventar
#13 erstellt: 10. Mrz 2004, 14:51
Der Bericht von mir hat die Überschrift : CAT MBC 313 B wo fängt Hifi an.
Eisbär64
Stammgast
#14 erstellt: 10. Mrz 2004, 14:55
Hallo,

so weit ich das sehe hat die größe des Einfluß der Raumakustik auch etwas mit der Abhörlautstärke zu tun. Je höher diese ist um so wichtiger ist auch eine gute Raumakustik. Bei geringeren Abhörlautstärken ist die Qualität der Lautsprecher von größerer Bedeutung.

Gruß
Eisbär64
Spitmode
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 10. Mrz 2004, 20:27
Hi Konstnatin,

hat mir Spass und Erkenntnis gebracht, deinen bericht zu lesen, bin nicht lange hier erst kürzlich hierher gestoßen aber ähnliche (wenn auch in primitiverer Form) Erfahrungen habe ich acuh gemacht. Ich nehme mir immer mindestens 20 min. vor jedem "Genuss-Musik-Hören" Zeit um die LS in geeigneter Position auf das Sofa zu richtten uns störende Möbel aus dem Weg zu räumen bzw. richtig zu stellen und das macht wirklich eine ganz menge aus.


Ist schon interessant....
fcspat
Stammgast
#16 erstellt: 10. Mrz 2004, 21:00
Hi Konstantin!!!

Interessantes Posting!!!

Ähnliche Erfahrung macht früher oder später wohl jeder einmal.

Die meisten Klangverbesserungen sind durch entsprechendes Raumtuning zu erzielen.

Vor allem ist es bei weitem billiger, als immer wieder in teuere Geräte zu investieren.

Bye
Pat
Konstantin
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 11. Mrz 2004, 00:21
Hallo Leute!

Also zunächst einmal freut es mich sehr zu hören, dass euch mein Erfahrungsbericht gut gefallen hat.
Ich habe ehrlich gesagt selber nicht erwartet, dass die Resonanz auf meinen Forumsbeitrag so positiv sein würde.

Aber ich finde, es ist eine enorme Motivation, wenn sich Leser über einen Artikel freuen und entsprechend auch ein schönes Feedabck erteilen.


Ja, so ist es leider mit der Akustik. Wenn es Sachen gibt, die der Mensch nicht braucht, dann ist es sicherlich die Raumakustik mit all ihren Facetten und Phänomenen (also Reflexionen, Resonanzen, usw.)
Es gibt wohl Tips und Tricks, wie man die Akustik verbessern kann, doch ein Patentrezept für eine sehr gute Basswiedergabe gibt es leider nicht. Insbesondere bei kubikförmigen Räumen liegen die einzelnen Resonanzfrequenzen so dicht beieinander, dass es wahrscheinlich kaum einen Weg gibt, den Bassfrequenzgang angemessen zu linearisieren.
Deshalb gehört zu einer guten Raumakustik auch ein Quentchen Glück. Glück, in einer Wohnung zu leben, in der Raumresonanzen nicht so ausgeprägt sind.

Das nur so als nebenbei-Info. Alles andere habe ich schon im Erfahrungsbericht geschrieben.

Apropos: Ich glaube im Gegenteil, dass ein Sub/Sat-Kombi für akustische Experimente eventuell besser ist als zwei Standboxen. Zwar hat man dabei mehr Arbeit (verrücken/verschieben) zu erledigen als bei einem Standboxenpaar, doch andererseits ist ein aktiver Subwoofer flexibler, weil man an ihm Lautstärke, Phase und Übernahmefrequenz stufenlos einstellen kann. Dieser Vorteil ist angesichts der Tatsache, dass die meisten Akustikprobleme im Bassbereich auftreten, hoch zu bewerten. Denn: Die Kompaktboxen stehen bei mir frei, der Subwoofer in einem großen Schrank. Ich habe herausgefunden, dass der Subwofer im Schrank am besten klingt, weil dann der Schrank vielleicht selber als Riesen-Subwoofer agiert. Handelte es sich um Standboxen, hätte ich keine Möglichkeiten, eine Bass-Schallquelle in einen Schrank zu packen, sondern müsste das Ergebnis so hinnehmen, wie es ist, ohne im Tieftonbereich korrigierend einzugreifen (Klangregler am Verstärker helfen da wenig).

Außerdem finde ich es immer wieder geil, zu hören, wie sich der Klang (der Bass) durch die Subwoofer-Zuschaltung verbessert. Wohlgemerkt, im akustisch präparierten Raum. In allen anderen Räumen tut mir der Subwoofer leid...

Noch mal sei gesagt: es gibt dennoch Dinge, die ich selbst in einem präparierten Raum noch verbessern kann. Dazu gehören z.B. Ortbarkeit von einzelnen Frequenzen (die nach rechts und nach links "driften" können).
Und ich glaube, dass ich jedes Mal den Aufwand noch höher ansetze, um einen noch besseren Klang zu erzielen. Das geht weiter so und hört wohl nie auf...

Sollte es irgendwann einen Wissenschaftler geben, der ein Verfahren entwickeln würde, mit dem man preiswert die Akustikprobleme restlos beseitigen kann, so würde dieser Wissenschaftler von mir einen Nobelpreis kriegen!

In diesem Sinne: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Gruß Konstantin

(P.S.: ich komme aus Osnabrück)

(Frage an "die5katzen": wie klang es denn mit den großen Eierkartons? Hab früher daran auch gedacht, doch später glaubte ich nicht, dass das dem Bass unbedingt sehr gut tun würde.)
ROBOT
Inventar
#18 erstellt: 11. Mrz 2004, 00:23
Hi Konstantin,

also Respekt - für einen 20jährigen erstaunlich erwachsen beschrieben! Und die Schlußfolgerungen wie im Beispiel 300EUR vs. 3000EUR CD-Player sind sicher in vielen Fällen richtig (auch wenn das die betreffende Industrie nicht gern lesen wird...).
Der betriebene Aufwand um dann 4 mal im Jahr Musik zu hören ist allerdings schon "grenzwertig"

Du bist übrigens nicht allein was einen Sub im Schrank betrifft - ich oute mich hiermit ebenfalls als "Sub-in-Schrank-Nutzer"
Meine Lösung ist allerdings fest installiert und mit halbwegs definierten Parametern bzgl. Schallführung versehen. Das Ergebnis ist besser als wenn das Teil "irgendwo" draussen steht...

Zu den beteiligten Geräten bei Dir:
Ich behaupte, daß Du mit einem anderen Sub alternativ zwei Subs auch in dem großen Zimmer zu einem guten Ergebnis kommen müsstest:
Erstens regt jeder Sub bzw. Tieftöner den Raum anders an (auch wenn natürlich die Raumeigenschaften an sich gleich bleiben). Viel stärker trifft das bei zwei oder mehr Subs zu; bis hin zu Extremlösungen wie einem DBA (dual bass array) siehe hierzu Threads z.b. bei Areadvd.
Zweitens behaupte ich dass Yamaha-Subwoofer nicht unbedingt für eine präzise Basswiedergabe im Musikbereich geeignet sind. Hier wäre ein Austesten anderer Subs IMHO angebracht.

Leistungsfähige Subwoofer kann man auch sehr gut mit parametrischen Equalizern (nein nich die EQ´s von Mikroanlagen etc.) z.B. dem Behringer BFD an den Raum anpassen, siehe hierzu entsprechende Beiträge auf www.beisammen.de.

Und zum Schluss noch einen Verweis auf die Software CARA in der aktuellen Version: Hier sind drei CDs enthalten, wobei ich witzigerweise die "Trainings-CD" am interessantensten fand, da hier der Entwickler einige lehrreiche Kommentare abgibt. Die Soft an sich ist natürlich auch eine schöne Spielerei
Leisehöhrer
Inventar
#19 erstellt: 11. Mrz 2004, 13:07
Hallo Konstantin,

wenn Du mal umziehen möchtest achte schon im Vorfeld auf die Raumabmessungen. Das Verhältnis von Länge Breite Höhe zueinander ist massgeblich dafür verantwortlicher wie gut die Raumakustik ist. Es gibt Idealverhältnisse die auch in einigen Büchern zu lesen sind. Wenn Du solche Zahlen brauchst kann ich bei mir nachschauen.

Gruss leisehörer
Shakesnake
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 11. Mrz 2004, 16:20
auch ich muss dich loben für diesen schönen erfahrungsbericht über ein heikles thema
was mich aber noch interessieren würde.
Hast du auch schon mal bessere lautsprecher ausprobiert denn auch ich hab schon viele klangverbesserungen durch rücken gefunden aber ein neuer Lautsprecher haben gleich alles was ich durch blöde decken und was weiß ich von haus aus verbessert. Auch ein neuer verstärker hat bei mir im hochton bereich wunder gewirkt. Es kann sein das ich das auch durch irgendwelcher decken an der wand erreicht hätte aber wie sieht das denn aus.

Also hast du auch schon mal bessere (nicht teurere) Lautsprecher gehört?
Konstantin
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 11. Mrz 2004, 20:13
@ Snakesnake: Bessere Lautsprecher habe ich zwar schon gehört, aber nicht in meinem Zimmer (sondern im Fachhandel )

@ Leisehörer: Ja, solche Daten würden mich brennend interessieren, damit ich schon mal vor dem Umzug einkalkulieren kann, wie groß die Probleme mit der Aksutik werden könnten und ob eins der Zimmer großes Potential für einen guten Klang bietet.

Vielen Dank im Voraus!
Leisehöhrer
Inventar
#22 erstellt: 11. Mrz 2004, 20:46
Hallo Konstantin,

ich nehme jetst die Angaben von Berndt Stark aus seinem Lautsprecher Handbuch. Demnach sind diese Verhältnisse gut : 2,3 : 1,4 : 1 bis 2,6 : 1,7 : 1 (Länge : Breite : Höhe).
Ich habe ja beim Thema Lautsprecher meine Erfahrungen über billige CAT Boxen geschildert die in einem akustisch ungewöhnlichem guten Raum gut klangen. Der Raum hatte die Masse : Länge : 5,71 Breite : 4,32 Höhe : 3,3 (Meter).
Es darf also ettwas abweichen. Die Wandbeschaffenheit ist
übrigens auch nicht zu verachten. Wände schwingen sehr unterschiedlich.

Gruss leisehörer
Leisehöhrer
Inventar
#23 erstellt: 11. Mrz 2004, 20:56
Es gibt hier auch ein Akustikforum. Das müsste auch für Dich interessant sein. Die freuen sich da über jeden Besucher. Liegt daran das immer noch zu wenig leute reinschauen. Naja, nicht jeder hat so drastische Erfahrungen mit Raumakustik gemacht. Im Akustikforum gibt es gute Tipps für den Bau von Bassfallen und Akustikelementen.
Stere0
Inventar
#24 erstellt: 11. Mrz 2004, 21:35
hi,

dürftest dann SOLCHE LINKS finden, falls dich direkt sowas interessiert.

greez
stereo
moonray
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 25. Okt 2005, 06:03
CD vs. SACD vs. Schallplatte:

Habe mal Nenas Fragezeichen (?) rausgesucht, und erstmal die Platte gehört - wow, geil, Gensehaut ohne Ende. Habe dann die größten Hits - CD von Nena (glaube von 2001) mit ? gehört - schlaff. Habe dann die Platte! probehalber auf CD-R überspielt. Nicht ganz so schlaff wie die Kauf-CD. Also mal den D-05 genommen, auf 96 kHz eingestellt und die Platte damit gesampelt. Ergäbnis: es klang wieder so schön wie von Platte. Kein Vergleich zu 48 oder 44.1 KHz.

Fazit: Die SA-CD ist schon eine gute Entwicklung. Ob nun 20 Bit nowendig sind, darüber lässt sich streiten, ich hoffe nur dass man nun endlich eine bessere Fehlerkorrektur als bei CD hat.8)
MH
Inventar
#26 erstellt: 26. Okt 2005, 10:50
jaja,

eine gute Anlage ist für viele leichter zu realisieren als ein geeigneter Raum (Wech mit der Emanzipation). Aber auch auf einer Mittelkasseanlage in einem audiophoben Raum sollte Musik doch noch Spaß machen. Mit meinem ersten Radiorekorder hat es jedenfalls Spaß gemacht und die Klangqualität war durchaus schlechter als meine verbesserungsfähige Anlage auf Laminat.

Gruß
MH
Dr.Who
Inventar
#27 erstellt: 26. Okt 2005, 11:16
Meine damalige Electra hatte einen besser bedämpften Raum als meine heutige Utopia.
Entweder wird der Raum überschätzt,oder ich höre nicht richtig hin.
MH
Inventar
#28 erstellt: 26. Okt 2005, 11:36
@doc,

volle Zustimmung.

Gruß
MH
martin
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 26. Okt 2005, 12:42
@MH


Aber auch auf einer Mittelkasseanlage in einem audiophoben Raum sollte Musik doch noch Spaß machen.


Kann ich nicht bestätigen. In unserem WZ mit typ. spärlicher Einrichtung und Parkett steht eine 99 DM Kompaktanlage zur Berieselung, weil sich mehr darin einfach nicht lohnt.

Grüße
martin
MH
Inventar
#30 erstellt: 26. Okt 2005, 12:48
In meinem WZ mit typ. spärlicher Einrichtung und Laminat steht eine mehr als 99 DM Anlage und ich genieße den Unterschied.

Gruß
MH
Dr.Who
Inventar
#31 erstellt: 26. Okt 2005, 14:00
@MH

Aufrgrund der spärlichen Einrichtung kann es sich nur um Nuancen handeln,gib es zu.
MH
Inventar
#32 erstellt: 26. Okt 2005, 14:11
purer Masochismus

ich trinke mir den Klang eben schön


[Beitrag von MH am 26. Okt 2005, 16:11 bearbeitet]
george
Stammgast
#33 erstellt: 26. Okt 2005, 22:34
Ich bin ein Kopfhörer-Freak - meine Raumakustik beschränkt sich also mehr oder weniger auf die Form meiner Ohrmuscheln (soll ich mit einem Skalpell tunen? ) - trotzdem kann ich vielen Aussagen, besonders der falschen Prioritätensetzung, zustimmen. Aber wie beschrieben, verschlechtert Raumakustik ja eigentlich nur den Klang, ist also notwendiges Übel und kostet eher Nerven und Aufwand als Geld und keine Ausrede, an den Lautsprechern zu sparen.

Ist es wirklich problematisch Zimmer mit Parkett Hifi-tauglich zu machen? Ist es in der Regel also so, dass der Raum zu wenig Dämpfung aufweist?

Bei der MBL-Radialstrahler-Vorführung auf der IFA hat man auch die Spanplatten entschuldigt, man saß in einem sehr gut gedämpftem Studio und musste nachträglich für ein gewisses Maß an Reflexion sorgen (vehalten sich da Radialstrahler nochmals anders?) - also das genaue Gegenteil der Problematik im Wohnzimmer und eher ein Indiz für eine sehr gute Raumakustik (den es hat sich wahrlich fantastisch angehört)?


[Beitrag von george am 26. Okt 2005, 22:35 bearbeitet]
martin
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 27. Okt 2005, 09:09
@george


Ist es wirklich problematisch Zimmer mit Parkett Hifi-tauglich zu machen? Ist es in der Regel also so, dass der Raum zu wenig Dämpfung aufweist?


Das Problem ist nicht das Parkett an sich, sondern die Gesamtheit des spärlichen Einrichtungsstils, der oftmals mit Parkett einhergeht - und dann noch schallharte nackte Wände dazu...

Dieses Szenario verstehe ich unter dem von MH gebrauchtem Begriff 'audiophober Raum', das ich auch so zu Hause vorfinde. Dabei spielen für mich die sicherlich großen Unterschiede zw. einer 99 DM Kompaktanlage und einer ausgewachsenen Hifi-Anlage keine Rolle, weil es niemals -absolut gesehen - gut klingen kann (mal von riesigen Wohnhallen mit freier Aufstellmöglichkeit abgesehen).

Natürlich kann man aus einem 'audiophoben' einen 'audiophilen' Raum machen. Um das ging es aber nicht.

Grüße
martin
zuglufttier
Inventar
#35 erstellt: 05. Nov 2005, 17:50
Puh, ich bin auch immer wieder froh, dass ich jetzt mittlerweile fast nur noch über Kopfhörer höre Habe auch Probleme mit der Akustik aber eigentlich bei weitem nicht so extrem, nervt aber trotzdem...
Wenn man mal 500 Euro in ein gutes Kopfhörer-Setup reinsteckt, dann wird man reichlich belohnt und kann immer fein hören

Aber ich danke dem Threadersteller und hoffe, dass sich alle solche Gedanken mal machen. Wenn ich manchmal Fotos von 20000 Euro-Anlagen sehe, dann frage ich mich manchmal was die Leute damit hören wollen bzw. ob sie überhaupt Musik damit hören
Dr.Who
Inventar
#36 erstellt: 06. Nov 2005, 13:32
Hallo,


Wenn ich manchmal Fotos von 20000 Euro-Anlagen sehe, dann frage ich mich manchmal was die Leute damit hören wollen bzw. ob sie überhaupt Musik damit hören


Stimmt,das Genießen fängt erst ab 20.000 Euro an.
zuglufttier
Inventar
#37 erstellt: 06. Nov 2005, 19:02

Hallo,


Wenn ich manchmal Fotos von 20000 Euro-Anlagen sehe, dann frage ich mich manchmal was die Leute damit hören wollen bzw. ob sie überhaupt Musik damit hören


Stimmt,das Genießen fängt erst ab 20.000 Euro an.


Das Ganze war auf die Aufstellung von einigen Anlagen bezogen
Ohrenschoner
Inventar
#38 erstellt: 12. Okt 2015, 15:44
Ich bin zufällig auf diesen alten Post gestoßen ...
Was Konstantin da so berichtet wird leider auch heute noch imer viel zu sehr ignoriert...
Dadof3
Moderator
#39 erstellt: 13. Okt 2015, 15:13
Tja, hier im Forum hat sich die Erkenntnis ja mittlerweile auf breiter Front durchgesetzt.

Bei den Zeitschriften und Verkäufern wird aber auch heute, mehr als 10 Jahre später, noch immer so getan, als spiele Raumakustik nur eine untergeordnete Rolle und der Eindruck erweckt, luxuriöse Kabel, teure CD-Spieler, edle DAC, HiRes-Audio und vieles mehr seien das Wichtigste für den High-End-Himmel.
AndreasS
Stammgast
#40 erstellt: 14. Okt 2015, 08:34
Die liebe Raumakustik kann dir das teuerste System kaputt machen. Ein Subwoofer kann helfen, sofern er die gesamte Wiedergabe vom Bass übernimmt. Mehrere Bassquellen sind allgemein problematisch. Dummerweise haben wir mit den üblicherweise zwei Stereo-Lautsprechern schon mehrere Bassquellen.
In meinem Wohnzimmer habe ich trotz hochwertigen Standlautsprechern eine praktisch perfekte Auslöschung bei 50 oder 60Hz.
In meinem schalltechnisch kritischen Büro liefert der B&W Zeppelin Air bessere Ergebnisse als hochwertige Regallautsprecher.
Dies liegt wohl auch daran, dass der Zeppelin annähernd eine punktförmige Schallquelle ist. Zumindest bezüglich Basswiedergabe.
Reinhard
Inventar
#41 erstellt: 14. Okt 2015, 13:45

Konstantin (Beitrag #1) schrieb:

Beim Thema Akustik ist die Wahrheit leider ernüchternd: "DIE RAUMAKUSTIK VERBESSERT NIE DEN EIGENTLICHEN KLANG DER LAUTSPRECHER, SONDERN VERSCHLECHTERT IHN IMMER. ERST EINE ABSOLUT PERFEKTE AKUSTIK VERSCHLECHTERT DEN KLANG NICHT - DOCH EINE SOLCH PERFEKTE RAUMAKUSTIK EXISTIERT LEIDER NICHT!"...
Konstantin


Daher hab ich das Lautsprecherhören und -rücken nach 40 Jahren Hifi und das Versenken von Unsummen für Raumakustik aufgegeben und höre mit Kopfhörer. Und genieße einen völlig von Raumeinflüssen befreiten perfekten Klang. Bass ohne Überhöhungen und Dröhnen in nie erlebter Präzision. Aber Vorsicht : danach kommt einem das Hören über Lautsprecher fast immer "falsch" vor.



[Beitrag von Reinhard am 14. Okt 2015, 13:46 bearbeitet]
haltelinie
Stammgast
#42 erstellt: 14. Okt 2015, 13:55
Naja, ich habe mittlerweile beide Möglichkeiten: Eine recht feine Anlage in einem akustisch optimierten Hörraum sowie eine passable Kopfhörer/KHV Kombi.

Beide haben ihre Vorzüge: Der Kopfhörer mit seiner direkten und raumunverfälschten Wiedergabe und die Anlage mit ihrem 3D und mittendrin Gefühl. Über die Anlage höre ich lieber. Da kann ich aufgrund der plastischen Darstellung und räumlicher Trennung der Phantomschallquellen den einzelnen Instrumenten(gruppen) besser folgen, was mit gerade komplexere Musik leichter verständlich macht.

Ein großes Manko des Kopfhörers ist auch der fehlende Körperschall.... Hmmm, das bringt mich auf eine Idee...
Dadof3
Moderator
#43 erstellt: 14. Okt 2015, 14:11
Das größte Manko beim Kopfhörerhören ist meiner Meinung nach nicht der Körperschall, sondern dass sich die Bühne mitten im Kopf aufbaut und dass Schallquellen mit dem Kopf mit bewegen. Das macht das ganze sehr unnatürlich.

Ich würde ja nur zu gerne mal den Smyth Research Realiser A8 ausprobieren, alle, die es getan haben und davon berichten, scheinen begeistert. Das ist aber kein Schnäppchen.

Andererseits, wenn es wirklich so gut funktioniert, könnte die Lösung einen Klang bieten, für den man sonst viel mehr Geld bezahlen müsste.
Haiopai
Inventar
#44 erstellt: 14. Okt 2015, 14:47

AndreasS (Beitrag #40) schrieb:
Die liebe Raumakustik kann dir das teuerste System kaputt machen. Ein Subwoofer kann helfen, sofern er die gesamte Wiedergabe vom Bass übernimmt. Mehrere Bassquellen sind allgemein problematisch. Dummerweise haben wir mit den üblicherweise zwei Stereo-Lautsprechern schon mehrere Bassquellen.
In meinem Wohnzimmer habe ich trotz hochwertigen Standlautsprechern eine praktisch perfekte Auslöschung bei 50 oder 60Hz.
In meinem schalltechnisch kritischen Büro liefert der B&W Zeppelin Air bessere Ergebnisse als hochwertige Regallautsprecher.
Dies liegt wohl auch daran, dass der Zeppelin annähernd eine punktförmige Schallquelle ist. Zumindest bezüglich Basswiedergabe.


Moin Andreas , genau andersherum wird in der Masse der Situationen ein Schuh draus , eine Schallquelle macht die meisten Probleme , wenn
du übers Nahfeld hinausgehst .

Die Erklärung dafür ist auch ganz einfach , bei einer Schallquelle um einen ganzen Raum zu beschallen , hab ich ein Maximum
an Reflexionen , ein Minimum an Direktschall .
Bei einem Subwoofer ist das am deutlichsten , da er auch noch in dem Frequenzbereich spielt , wo sich Schall kugelförmig ausbreitet .

Mit aus diesem Grund gibt es im Normenkatalog THX auch eine einzige Maßnahme , die wirklich sinnvoll ist , wenn Subwoofer wirklich
den gesamten Bassbereich übernehmen , wie das selbst im Mehrkanal Bereich nach THX Normierung bis 80 Hz der Fall ist , nämlich
die Pflicht ZWEI Subwoofer einzusetzen .

Gehts rein um Stereo , gibt es auch durchaus einige Methoden der Basswiedergabe , die in akustisch problematischen Räumen
zumindest Linderung bringen , nämlich jegliche Lautsprecher Bauform , wo der Bassbereich Horn ähnlich abgestrahlt wird .
Sprich Transmissionline in allen Spielarten oder tatsächlich Hornkonstruktionen im Bass .
Bei all diesen Konstruktionen wird nämlich auch im Bassbereich ein höherer Schallanteil gerichtet und eben nicht kugelförmig
abgestrahlt und mit dieser Richtwirkung kann man arbeiten .

Was den Gesamtanteil an Aufmerksamkeit für die Raumakustik angeht , da kann man der Presse nicht den riesigen Vorwurf machen ,
warum sollen sie vermehrt über was berichten , was die Masse der Konsumenten entweder gar nicht erst interessiert oder
sie gar sauer und erbost reagieren , wenn man raumakustische Maßnahmen als zwingend erforderlich für guten Klang in
ihrer Wohnung bezeichnet .
Gerade das will doch keiner hören , mal von Klientel eines Forums wie diesem abgesehen und selbst hier achtet da verstärkt nur
ein Bruchteil der User drauf , für wen sollte man da also berichten über Dinge , die die Mehrheit gar nicht beachten will ?
Das Argument , es interessiert sich keiner dafür , weil nicht berichtet wird , zieht hierbei leider auch nicht, weil unterschwellig erstaunlich
viele Menschen , die Problematiken zumindest oberflächlich durchaus kennen , nur nicht bereit sind , ihnen Rechnung
zu tragen .

Längstens wenn WAF und Designansprüche insgesamt auf den Tisch kommen , verschwindet das Thema Raumakustik unter
den Teppichen , sofern in der heutigen Kahlschlags und Hochglanzfrontenwelt , derartiges im jeweiligen Wohnraum überhaupt
noch vorhanden ist .

Gruß Haiopai


[Beitrag von Haiopai am 14. Okt 2015, 14:48 bearbeitet]
Reinhard
Inventar
#45 erstellt: 14. Okt 2015, 16:57

Dadof3 (Beitrag #43) schrieb:
Das größte Manko beim Kopfhörerhören ist meiner Meinung nach nicht der Körperschall, sondern dass sich die Bühne mitten im Kopf aufbaut und dass Schallquellen mit dem Kopf mit bewegen. Das macht das ganze sehr unnatürlich.


Ich höre fast nur Pop-Musik, die wird am Mischpult gemixt, die ist per se "unnatürlich", damit entfällt Dein Gegenargument
Gute Software (ich höre über JRiver am PC) verfügt im Übrigen über Crossfeed, das bei Bedarf erstaunlich gut die In-Kopf-Lokalisation aufhebt eher das Hören mit LS simuliert.

Bei Klassik-Live-Konzerten würde ich Dir Recht geben...

Aber ist bissl OT, sry

Gruß Reinhard
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