Stereo: Denon AVR-4520 u. Pioneer SC-1223 mit Sonus faber Toy u. Canton Sub 600

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wummew
Inventar
#1 erstellt: 25. Mai 2014, 20:48
Mal wieder ein kleiner Bericht von meiner Seite. Es ist dieses Mal weniger ein Vergleich, sondern eher ein Erfahrungsbericht. Allerdings ist der Bericht nicht nur auf ein Produkt bezogen, sondern eher die Schilderung des Versuchs, Musik (Stereo) und Film (Surround) gleichermaßen gewichtet in meinen vier Wänden zu integrieren. Dabei ist aber natürlich der ein oder andere Vergleich entstanden.

Vorweg sei erwähnt, daß ich diesen Bericht in zwei Bereiche aufteilen werde. Ich werde ich hier neben meinem üblichen "Vorgeplänkel" versuchen, mich so weit wie möglich auf den Stereo-Bereich, also die Musikwiedergabe, zu beschränken. Der zweite Teil wird sich dann um den Mehrkanal- bzw. Filmbetrieb drehen.

In diesem Test/Vergleich/Erfahrungsbericht geht es um:

- Sonus faber Toy im Stereo-Betrieb mit und ohne Subwoofer
- Mittelklasse trifft auf Spitzenmodell: Pioneer SC-1223 und Denon AVR-4520

Da mir im Laufe der Testreihen auch so manche Fragen aufkamen, die ich mir bisher nicht selber erklären konnte, werde ich auch noch ein wenig das Thema "Beratung" hier mit einfließen lassen und hoffe, daß mir wie bereits in der Vergangenheit bei so manchen Themen geholfen werden kann.

Die erste Überlegung: Ich brauche drei gleiche Lautsprecher!

Zunächst ging es mir um die "passenden" Lautsprecher. Ein paar Lautsprecher sind mir bekannt, so manche habe ich mir hier bei mir mit der Zeit angehört, die meisten davon waren Standlautsprecher.

Warum meistens Standlautsprecher? Nun rückblickend betrachtet kam es bei mir hauptsächlich aus folgendem Grund dazu: mehr Quantität für annähernd gleiches Geld. [...] Ich lasse das hier einfach mal ohne einen weiteren Kommentar wertfrei stehen. Denn dies soll nicht das Thema dieses Berichts werden.

Wie aus der Überschrift zu entnehmen sind es nun dieses Mal kleine Kompakte geworden. Einer kurzen Erläuterung dazu will ich auch nicht schuldig bleiben. Im Hinblick darauf, daß nun Heimkino im gleichen Anteil zu berücksichtigen war, sollten nun zumindest die drei Frontlautsprecher (Links, Rechts, Center) absolut identisch sein. Standlautsprecher, von denen ich auch schon Exemplare einer Quantum 709 oder Quantum 1009 aus klanglicher Sicht relativ gut in den eher kleinen ca. 22 qm-Hörraum integrieren konnte (Stellungnahmen u. Meßergebnisse dazu sind meinen anderen Testberichten nachzulesen), waren also keine Alternative. Daß es sich um Regallautsprecher handeln mußte, war also sofort klar, nur durften die Lautsprecher auch eine Höhe von ca. 30 cm nicht überschreiten. Der Platz zwischen Fernseher und Lowboard war bzw. ist hierbei der limitierende Faktor. Einen Lautsprecher bzw. den Center liegend zu verwenden, ist für mich aus optischem Grund keine Option. Wandlautsprecher (z. B. Dali Mentor OnWall oder ASW Cantius 104) standen für kurze Zeit zur Debatte, allerdings würde mich eine Wandinstallation zu sehr meiner Spontanität betreffend des ab und an mehr oder weniger stark ausgeprägten Drangs nach Veränderung einschränken. (Eine meiner speziellen Eigenarten, die vielleicht schon so manche/r Leser/in hier mit der Zeit mitbekommen hat.) Also, Regallautsprecher und max. 30 cm - dieses anfängliche "Problem" war bei der Suche allerdings wie ich festgestellt habe eher ein Segen, denn so wurden die meisten möglichen Kandidaten von vornherein aussortiert.

Ein ganz persönlicher Filter, den ich gesetzt hatte und der den Bestand an Lautsprecher zusätzlich recht deutlich reduzierte: "sieht normal aus / kennt jeder / hat jeder" - will ich nicht!

Damit will ich keinster Weise eine Wertung vornehmen, es sollte nur halt irgendwie ein Hauch von etwas "Besonderem" dabei sein.

Da ich die Kompakten, die ich auf meiner Liste hatte, nicht alle Probe gehört habe, komme ich hiermit auch einfach schnell auf den Punkt: Die Sonus faber Toy haben sich letztlich gegen die Dali Mentor Menuet durchgesetzt. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich die Menuet ebenfalls nie gehört habe - ich habe mich aufgrund des Aussehens und zugegeben auch nicht zuletzt aufgrund des Preises gegen die Dali und für die Sonus faber entschieden. Auch vor dem Hintergrund, daß ich fünf Lautsprecher - und somit zwangsläufg also drei Paar - dieses Typs würde kaufen müssen/wollen.

Die zweite Überlegung als Konsequenz aus der Entscheidung für die Toy: Ich brauche "musikalische" Subwoofer!

Und ja, für mich stand fest, es sollen zwei identische Subwoofer hier Einzug halten. Aus dem Datenblatt der Sonus faber Toy ist etwas von ca. 60 Hz zu entnehmen. Bei einer Trennung von 80 Hz oder vielleicht 100 Hz hatte ich also geplant, die Subwoofer in der Nähe der Stereo-Lautsprecher zu betreiben.

Die nächste Frage: Sollen die zwei Subwoofer auch für Filmbetrieb eingesetzt werden oder sind sie rein für den Musikbetrieb gedacht oder macht es vielleicht auch Sinn, einen oder zwei weitere Subwoofer noch zusätzlich ergänzend speziell für den Filmbetrieb einzusetzen?

Also um die Frage eventuell etwas anschaulicher darzustellen:
ca. 20 - 40 Hz: 1 o. 2 Subwoofer (Film)
ca. 40 - 80 Hz: 2 Subwoofer für Toy-Unterstützung

Hierzu werde ich dann im Surround-Bereich etwas mehr Stellung nehmen - zurück zu Stereo.

Zwei Kartons mit den Sonus faber Toy (paarweise verpackt, also insgesamt vier Stück) waren bereits hier angekommen. Ich habe die Toy dann mal gegen die Denon SC-M39 antreten lassen, die ich hier seit einiger Zeit am PC zusammen mit einem FX-Audio FX1002A verwende. Ich habe zu diesem Test keine Messungen gemacht, es war lediglich ein "schnell-mal-umstöpseln-und-hören"-Vergleich. Ich habe also auch keinen Pegelabgleich oder sonst etwas durchgeführt.

Klanglich bieten die Toy (zum Glück - wäre ja undenkbar, wenn sich der Mehrpreis nicht auch hier ein wenig bemerkbar machen würde ;)) doch ein wenig mehr als die (auch guten) Denon. Es dürfte mir wohl vermutlich der Ringradiator am meisten zugesagt haben, denn Musik zu hören machte mir mit den Toy sofort Spaß! Die Musik erklang so detailliert und doch frei von Schärfe im Hochton, daß die Hörprobe unerwartet länger ausfiel.

Allein hier war schon klar, daß der Blindkauf der Sonus faber Toy kein Fehlkauf war.

Im Bass sind natürlich beide Lautsprecher limitiert. Wobei ich den Denon aber sogar etwas mehr Pegelpotential unterstellen würde. Aber vielleicht lag es auch nur daran, daß ich den Toy bereits am ersten Tag nicht zu viel zumuten wollte.

Bei den Subwoofern habe ich mich dann dazu entschieden, zunächst nur Stereo bzw. Musik in Angriff zu nehmen. Nach vielem Hin und Her habe ich dann zwei Canton Sub 600 bestellt. Optisch haben die Würfel mir schon immer gefallen, hatte sie aber bisher noch nie gehört oder gar in natura gesehen. Geschlossenes Konzept bevorzuge ich ohnehin. Und relativ günstig sind sie auch.

An dieser Stelle unterbreche kurz, um die zeitgleiche Suche nach einer ebenfalls wichtigen Komponente einzubringen:

Die dritte Überlegung: Ich brauche einen Verstärker/AV-Receiver!

Zeitgleich mit den Canton ist der neue Verstärker angekommen. Das neue Gerät soll meinen aktuellen Pioneer SC-1223 ersetzen. Doch bevor ich dazu Stellung nehme, was zudem auch teilweise im Surround-Bereich passieren wird, gilt es ja zunächst zu klären, welches Gerät denn überhaupt den Pioneer ersetzen soll.
Hier im Stereo-Bereich also ganz kurz und knapp: Es wurde der Denon AVR-4520.

Weshalb die Unterbrechung für diese Dank der Überschrift bekannte Entwicklung? Ich benutze es einfach mal als Überleitung zu folgendem Foto, um dann gleich wieder zum Thema Subwoofer zu kommen:

_DSC1413

Natürlich habe ich mich vorher ein wenig schlau gelesen, Daten verglichen usw., all diese Dinge, die man so tut, wenn Leute wie wir mal wieder (unnötig?) Geld für etwas Neues ausgeben wollen.

Aber daß die Canton Sub 600 nicht nur klein, sondern eigentlich niedlich sind, das wurde mir erst an diesem Tag bewußt. Bei der Lieferung der Pakete konnte ich mir ein leises "Oh nein!" nicht verkneifen. Der sichtlich verunsicherte Bote ließ mich nach getätigter Unterschrift wieder allein und ich trug die zwei "Schuhkartons" gleichzeitig in den Hörraum.

Kurze Anmerkung dazu: Ich habe es in den Jahren zuvor noch nie geschafft bzw. wäre es auch nicht im Rahmen meiner Möglichkeiten gewesen meine mir bisher bekannten Subwoofer paarweise in den Hörraum zu tragen!!!

Aber nun gut, die Pakete standen nun im Raum und es ging mit dem Auspacken und Aufstellen los. Dabei ist mir sofort die wirklich gute Verarbeitung der kleinen Canton Sub 600 aufgefallen. Da gibt es wirklich keinen Grund für schlechte Kritik.

_DSC1415

Nach dem Anschließen und Einschalten war folgendes zu hören: absolut nichts! [...] Perfekt, diese Stille wenn kein Signal anliegt. Ich hatte mich schon auf ein Brummen oder Netzteilsurren eingestellt, aber diese Canton Sub sind wirklich nicht zu hören. Prima!

Für den Betrieb mit Subwoofern nutze ich ein Antimode 8033 s-II. Also fix die Einmessung durchgeführt und dann den Denon und den Pioneer verkabelt.

Hier noch ein Bild, das die erste Aufstellung für den Test zeigt:

_DSC1423

Im weiteren Verlauf wurden dann noch die Aufstellung ein wenig verändert, dekoratives Zubehör entfernt bzw. an einen anderen Ort verwiesen, Subwoofer hinzu gestellt usw. Aber dazu später mehr.

Die folgenden Bilder habe ich absichtlich nicht in großer Ansicht eingestellt, da es nur nebensächlich, aber vielleicht für einige Leser doch interessant sein könnte (Wandabstände, Absorber, ...):

_DSC1429

_DSC1430

_DSC1431

Ich habe dann damit begonnen, die üblichen Einstellungen zunächst manuell vorzunehmen und mich langsam auf die ersten Messungen vorbereitet. Allerdings erst, nachdem ich ein wenig Musik gehört habe.

Hier ein Bild des von mir verwendeten Zubehörs:

_DSC1436

Ich bin mir dessen bewußt, daß es sich nicht um hochwertiges Equipment handelt. Aber um Vergleiche durchzuführen sollte es reichen. Als Software nutze ich Carma 4.0.

Die Messsysteme Audyssey und MCACC habe ich also noch nicht genutzt. Hier die Ergebnisse:

Pioneer SC-1223:

linker Kanal, Pure Audio im Vergleich zu Stereo (Trennung 80 Hz):

SC1223_Overplot_links_pure_80

rechter Kanal, Pure Audio im Vergleich zu Stereo (Trennung 80 Hz):

SC1223_Overplot_rechts_pure_80

Weshalb der Pioneer ab ca. 2,5 kHz bei Stereo den Pegel senkt, kann ich mir nicht erklären. Wie geschrieben, MCACC wird nicht benutzt, alle Klangeinstellung sind neutral bzw. Hilfsprogramme (z. B. X-Curve) sind deaktiviert.

Erkennbar ist natürlich sofort der Einsatz der Subwoofer, mit denen ein Pegelabfall immerhin erst ab ca. 39 Hz stattfindet.

Denon AVR-4520:

linker Kanal, Pure Audio im Vergleich zu Stereo (Trennung 80 Hz):

4520_Overplot_links_pure_80

rechter Kanal, Pure Audio im Vergleich zu Stereo (Trennung 80 Hz):

4520_Overplot_rechts_pure_80

Auch hier sieht man wieder sofort, daß die Subwoofer zu Werke gehen. Beim Denon ist jedoch der Mittel- und Hochton absolut identisch. Lediglich im Bereich um 100 bis 120 Hz ist je nach Kanal unter Verwendung von Stereo ein geringerer Pegel gegenüber Pure Audio sichtbar, den ich mir ebenfalls nicht erklären kann.

Sollte mir jemand hierzu Tipps geben können, ich bin über jede Hilfe dankbar.

Zwischen den Messungen habe ich übrigens das Mikro in keinster Weise in der Position verändert, so daß zumindest hier eine Ungenauigkeit im Vergleich ausgeschlossen werden kann.

Und da dies ja doch des Öfteren mal ein Thema hier im Forum ist, habe ich natürlich auch noch einen Vergleich von Pure Audio von beiden Geräten für euch. Ich habe die Ergebnisse getrennt nach Kanal übereinander gelegt.

Denon AVR-4520 und Pioneer SC-1223 im Vergleich, linker Kanal:

pure_Vergleich_links

Denon AVR-4520 und Pioneer SC-1223 im Vergleich, rechter Kanal:

pure_Vergleich_rechts

Hier ist deutlich zu sehen, daß der AVR-4520 und der SC-1223 grundsätzlich identisch verstärken. Nun könnte man mir an dieser Stelle vorwerfen, daß ich offensichtlich beim Einpegeln der beiden Geräte um ca. 1 dB versagt habe. Aber wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte man nun vermutlich gar nicht erkennen können, daß es sich überhaupt um jeweils zwei unterschiedliche Messungen gehandelt hat.

Die Erkenntnis, die mir bei diesem Test am wichtigsten war: Die digitalen Endstufen des Pioneer verstärken wie die analogen Endstufen im Mono-Aufbau des Denon AVR-4520.

Das gilt zumindest für den "normalen" Pegelbereich. Ich gebe zu, ich habe nicht vor, einen weiteren Test unter Extrembedingungen durchzuführen. Solche Vergleiche überlasse ich dann lieber professionellen Testern, die über entsprechende Möglichkeiten verfügen, ohne dabei ihre eigenen Lautsprecher in Gefahr zu bringen.

Es mag vielleicht überflüssig erscheinen, aber ich erwähne dennoch, daß ich auch klanglich beim Vergleich der Geräte im Pure Audio Modus keinen Unterschied heraushören konnte. Auch wenn dieser Vergleich natürlich nur durch eine Unterbrechung (Kabel umstecken) möglich war und somit im Gegensatz zu einem Blindtest zum Beispiel wenig Aussagekraft hat. Ich möchte lediglich anmerken, daß ich zunächst den Hörtest gemacht habe und dann hinterher die Messungen durchgeführt habe. Aber auch ein solcher Hinweis hat natürlich wenig Beweiskraft.

Ich komme noch einmal kurz zurück zu den beiden Verstärkern. Ich bin ja (wie vielleicht bekannt) eher ein Fan davon, Geräte absolut unterschiedlicher Klassen zu vergleichen als preislich ähnliche Geräte unterschiedlicher Hersteller. In diesem Fall handelt es sich zwar auch um unterschiedliche Hersteller, aber es war ja nun auch anders gar nicht möglich, digitale Endstufen mit analogen Endstufen im Monoaufbau zu vergleichen. ... (Habe eben beim Upload noch mal schnell nachgesehen, Denon nennt es "Mono-Block-Endstufendesign". Sollte meine Wortwahl etwas anderes bedeuten, so bitte ich meine technische Unkenntnis zu entschuldigen.) ...

Zunächst ließ sich der große Denon recht simpel aus der Verpackung entnehmen. Das mag zwar für die meisten Leute hier absolut egal sein, aber ich wiederhole an dieser Stelle einfach mal, was ich bei anderen Vergleichen bereits erwähnt habe: Das Entnehmen eines schweren Geräts aus seiner Verpackung ist erheblich einfacher, wenn es sich bei der Polsterung um Styropor-Stücke handelt, die nicht von unten nach oben miteinander verbunden sind. Obere Hälfte raus, Zubehör raus, Gerät raus, überflüssiges Zubehör rein, Styropor rein, Deckel zu - fertig.

_DSC1419

_DSC1420

Da die Geräte bereits diverse Tests an anderer Stelle hinter sich gebracht haben, will ich hier auch nicht zu ausschweifend bereits Bekanntes wiederholen, sondern schreibe nur kurz (ja, ich versuche es wirklich "kurz" zu halten... ;)) etwas zu den Dingen, die mir positiv und negativ aufgefallen sind.

Der Denon reagiert auf die Befehle der Fernbedienung besser als der Pioneer, beim Denon kann also der Winkel zum Gerät größer sein. Beim Pioneer darf man sich nicht zu sehr seitlich befinden.

Die Mechanik der Klappe wirkt beim Denon natürlich - wie das ganze Gerät - hochwertiger, aber als überragend würde das nicht bezeichnen.

Auf die Drehregler trifft dies auch zu. Sie sehen beim Denon gut aus, liegen gut in der Hand, haben aber ein wenig Spiel. Im Vergleich zu einem alten Denon AVC-A1D wirkt der AVR-4520 wie ein Plastikbomber. Die Drehregler des Pioneer sind zwar aus Kunststoff, sitzen aber absolut fest.

Das Stromkabel hat beim Pioneer geringfügig Spiel, dies sitzt nun wieder beim Denon besser.

Allein durch das Alu-Kleid in Premium-Silber wirkt der Denon hochwertiger als der Pioneer, aber im direkten Vergleich würde ich zumindest von der äußeren Erscheinung her dem Denon seinen ursprünglich aufgerufenen Preis nicht ansehen (wollen).

_DSC1459

_DSC1460

_DSC1466

So, weiter im Stereo-Test.

Was auf den Diagrammen auch ersichtlich ist, ist die etwas unterschiedliche Ansteuerung der Subwoofer. Beim Pioneer bleibt ein leicht welliger Charakter erhalten, mit dem Denon hingegen sieht die Messung der Subwoofer im Bereich von 40 bis 80 Hz fast linear aus.

Wobei der Hinweis mit "welligem" Charakter eigentlich schon Jammern auf hohen Niveau ist. Bei der Hörprobe war dann auch ein nicht wirklich großer Unterschied heraus zu hören. Ich wäre sogar nicht abgeneigt zu sagen, daß sich dies im Bereich der Einbildung abgespielt hat.

Für den direkten Vergleich springe ich dann mal so gleich zu den Ergebnissen nach der Einmessung mit Audyssey.

Denon AVR-4520, Audyssey, dyn. EQ aus, dyn. Vol. aus, Stereo, linker Kanal:

4520_links_oYamaha_odEQ_80

Denon AVR-4520, Audyssey, dyn. EQ aus, dyn. Vol. aus, Stereo, rechter Kanal:

4520_rechts_oYamaha_odEQ_80

Zunächst das Positive: Die Absenkung um 100 Hz ist nicht mehr vorhanden. Aber: Pegel der Subwoofer-Frequenzen sind um einige dB verringert. Zudem sieht der Verlauf auch nicht mehr so linear aus.

Auch hier habe ich zunächst gehört und danach die Messungen durchgeführt. Und jetzt kommt der Part, der mich eigentlich am meisten verwundert. Denn als ich gehört habe, was der Denon bzw. Audyssey gemacht hat, war ich einfach nur begeistert! Die Subwoofer waren als solche eigentlich gar nicht zu erhören. Aber ein punchiger Bass war da, als ob die kleinen Toy alles alleine machen würden.

Vergleiche ich die Messungen (Einstellung per Hand vs. Audyssey), so hätte ich eher vermutet, daß die manuelle Einstellung "besser" klingen müßte.

Ich fasse also mal die Erkenntnisse aus dem Test dieses Wochenendes zusammen:

Die Sonus faber Toy benötigen wie erwartet Unterstützung durch einen Subwoofer, damit Musik wirklich "rund" klingt. Aber in dem Bereich ihrer Möglichkeiten macht es sehr viel Spaß ihnen zuzuhören. Ich benutze nun einfach mal die Umschreibungen, die man für sowas immer mal wieder liest, und ich hoffe, daß ich damit zum Ausdruck bringe, was ich eigentlich mitteilen will. Die Musik löst sich angenehm von den Lautsprechern bzw. erscheint das Gehörte viel größer und weiter, als man es allein durch die optische Erscheinung der Kleinen Spielzeuge vermuten würde. Der Hochton ist detailliert, dabei angenehm sanft ohne die Gefahr von Schärfe (zischelnde S-Laute).

Eine Überraschung sind auch die Canton Sub 600 (in Verbindung mit Antimode und/oder XT32). Zumindest für die Unterstützung von Kompaktlautsprechern für Musik würde ich die kleinen Subwoofer nun wirklich empfehlen. Es sind keinerlei Störgeräusche im Betrieb zu hören, der Bass klingt knackig/schnell und sogar ausreichend druckvoll. Nach 40 Hz kommt aber irgendwann nicht mehr viel.
Was den Heimkino-/Filmbetrieb angeht, dazu in dem entsprechenden späteren Bericht mehr.

Und nun zu den Verstärkern bzw. AV-Receivern. Zum Pioneer gehört ein Antimode! Ansonsten kann zumindest ich die Pioneer-Geräte aus meinen bisherigen Erfahrungen heraus nicht empfehlen. Die nur einheitliche Trennfrequenz für alle Lautsprecher ist in diesem Stereo-Teil irrelevant. Darüber hinaus gibt es aber von meiner Seite aus - aus rein klanglicher Sicht - keinen Grund, dem Denon AVR-4520 den Vorzug zu geben.

So, das Wochenende ist vorbei, ab morgen geht der Ernst des Lebens wieder seinen gewohnten Gang. Ich habe es leider nicht geschafft, alles am Stück hier zu veröffentlichen und mußte auch diesen ersten Teil an einigen Stellen zeitlich bedingt etwas kürzen. Sobald ich den zweiten Teil meines Tests verfaßt habe, der dann das Thema Surround haben wird und den ich deshalb an entsprechender Stelle veröffentlichen werde, werde ich hier den Link einfügen.

Abschließend an dieser Stelle danke ich wie immer allen, die sich bis hierhin die Zeit genommen haben.

Edit: Und hier der Link zum zweiten Teil:

2. Teil (Surround)


[Beitrag von wummew am 26. Mai 2014, 18:34 bearbeitet]
Andreas1968
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Mai 2014, 09:47
Schön geschrieben und interessant zu lesen.

Dein Setup finde ich sinnvoll. Deine Erfahrungswerte kann ich in Teilbereichen bestätigen. Ich nutze u.A. auch den Canton Sub 600 und wie du schon schreibst spielt der bis 40hz sehr ordentlich und schnell. Ich habe den in Kombination mit einem B&W ASW600. Die Aufstellung der Subs solltest du vielleicht nochmal überdenken.

So wie bei dir siehts zwar optisch ansprechend aus, aber im Regelfall macht es mehr Sinn einen der Subwoofer an komplett anderer Stelle zu platzieren um Raummoden besser ausgleichen zu können.

Bei mir steht der B&W zwischen den Hauptlautsprechern und der Canton hinter mir rechts in einer Ecke. Das war nach Ausprobieren der wirksamste Stellplatz um eine Auslöschung zwischen 40-50 zu füllen. Mehr macht der Sub 600 bei mir nicht.


Auch zum Verstärkerklang geh ich mit dir konform. Das wird überschätzt und stellt, wenn überhaupt, nur das I-Tüpfelchen einer kompletten Anlagenkonfiguration dar. Ein sauber konstruierter Verstärker klingt nicht sondern verstärkt das Signal, mehr nicht. Das scheinen in deinem Fall Pioneer wie auch Denon zu tun.

Den Pioneer würde ich aber vorziehen weil der bessere Möglichkeiten des Klangtunings bereithält. Ich verweise auf den 3 Band Kerbfilter der z.B. deine massive Überhöhung bei 200hz komplett egalisieren könnte.

Bin auf Teil 2 deines Tests gespannt.


Gruß
Andreas
wummew
Inventar
#3 erstellt: 26. Mai 2014, 18:40
Den zweiten Berichtsteil habe ich soeben freigegeben.

Allerdings wird es nicht der Letzte sein. Ich bin nämlich noch nicht am Ende angekommen.

Die Aufstellung ist aktuell im ständigen Wandel. Ebenso ist die Überlegung bzgl. anderer Subwoofer noch aktuell. Aber nicht mehr heute, keine Zeit mehr.
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