Restaurierung eines Loewe TA 12000 Receivers

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florianz
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 24. Mai 2014, 12:40

Hallo,

nach der freundlichen Beratung hier

http://www.hifi-forum.de/viewthread-32-60077.html der Forumskollegen bin ich letztendlich bei einem Loewe TA 12000 von Egay gelandet (Danke auch an Ralf). Ältere NAD oder Braun hätten mir auch gefallen, letztendlich hat die Barocke Optik alle anderen ausgestochen.
Je nach Literatur hat der Loewe 2x 75-90W und ist ein Phillips, aber wohl in Japan hergestellt. Das bisschen was man darüber findet ist ausgesprochen positiv. Betrieben soll die Loewe an neuen B-Ware Wharfdale Diamond 10.4.

Funktionieren tut alles soweit, der Klang war aber etwas verhangen. Vielleicht lags am Empfänger-Drehknopf, denn nach ein paar mal Hin-und Her wurde es etwas besser. Den werde ich auch reinigen, sollte was bringen.
Ich denke ich brauche in den nächsten Tagen eure Hilfe...

Ich habe gestern begonnen, das gute Stück auseinander zu bauen. Die Front und die Knöpfe sind nun sauber und werden mit Autowachs versiegelt.
Leider bekomme ich die Blechfront nicht runter, weil zwei der Schrauben, die die Kippschalter und den Rest halten, so fest sind.

Fragen:
--Ich hab schon alles mögliche versucht, Hitze, Spray usw. Nichts, da helfen auch die guten Wiha Schrauber nix.
Soll ich die zur not aufbohren? Ansonsten endet meine Reise jähe.
--Beleuchtung: Die Skala hat 8v birnen, die ich mit LED Sofitten ausm KFZ Tauschen werde, die passen gut rein und funzen mit 8v.
Links oben bei den Zeigern, was wird dort für eine Spannung sein? Ich möchte ungern die geöffnete Kiste ans Netz schließen und messen.
Auch hier baue ich dann LED ein, damits wieder hell ist.
--Recappen: Als Modellbauer sollte ich es hin bekommen, ein paar Kondensatoren zu tauschen. Wo ist es am einfachsten, bzw. wo wäre es zuerst sinnvoll? Die zwei Dicken am Netzteil wären relativ einfach, kann man gut Kapazität/Spannung ablesen, und man kommt ran.
Aber die gefühlten restlichen 5000 Kondis??

Hier ein paar erste Fotos

Danke für jeden Tipp,
flo

bukongahelas
Inventar

#2 erstellt: 26. Mai 2014, 06:49

An festen Schrauben den entsprechenden Dreher ansetzen und in die lose Richtung gegen Uhrzeigersinn vorspannen.
Mit Hammer leicht aber sehr oft auf den Dreher klopfen. So wie ein Specht .
Durch die Vorspannung wird die Schraube bei jedem Schlag erschüttert , löst sich im Gewinde
und wird dabei auch rückwärts=lose gerüttelt . Prinzip des Schlagschraubers wie zB am Auto Rad.

Selbstschneidende Blechschrauben beim Wiedereindrehen zunächst rückwärts drehen ,
bis das bereits geschnittene Gewinde mit einem Klick einrastet.
Nicht das Gewinde doppelt=neu schneiden , dann dreht die Blechschraube beim Festziehen durch.

Wichtige TauschElkos sind die der Endstufen und die im Vorverstärkerteil , die sich wenn nicht größer
als 10yF gegen Folientypen WIMA MKS-2 ersetzen lassen . Fokos klingen besser als Elkos und halten "ewig".
Die großen teuren und meist mechanisch nicht passenden großen Netzteilsiebelkos sind weniger wichtig ,
weil deren volle Kapazität nur bei voller Ausgangsleistung benötigt wird.
PhonoPreAmpsektion und kleinere Elkos für Hilfsspannungen des Netzteils auch erneuern.
Tuner zunächst so lassen , wenn der Empfang OK ist .

bukongahelas

florianz
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 31. Mai 2014, 01:25

Hallo,

Danke für die Info, jetzt muss ich nur noch rausfinden, was wo ist. Die großen Elkos sind also nicht so dringend? Diese zu tauschen wäre relativ einfach.
ich habe viele stunden gebraucht, jetzt ist er wieder sauber.
Weder von Tuner 600 noch von Kontakt WL war ich sonderlich begeistert. WL hinterließ eine art staubige Schicht, erst mit ein weinig Kontakt 601 das cih dünn aufgetragen habe, hörte das auf. Spiritus ging gut, würde ich das nächste Mal nur noch nehmen.
die Kiste war ziemlich verdreckt, aber jetzt ist er ziemlich sauber, und riecht kaum noch.
Beleuchtung habe ich auch erneuert. Statt gelb nun weißes Licht.
Empfang ist besser, wenn auch noch nicht perfekt, Scala ist halt jetzt verstellt. ziemlich sogar...
Durch das Tuner 600 und das WL hat sich am feinen Empfänger-Drehteil auch so art Schuppen gebildet. Echt verschlimmbessert. Habs mit Multispray gespült, was die Oxydschichten und Flocken gereinigt hat, und danach mit Alkohol gereinigt. Nun sind die metallischen Oberflächen wieder ok.

War eine Menge Arbeit, v.a. aus 8v Wechselstrom Gleichstrom für die LED zu bekommen. die glimmernden Funzeln flogen raus.
ich bin mal auf den Klang gespannt, ich möchte halt, dass er wieder so gut wie möglich wird.
Über Tips und Hinweise zum Kondensatortausch bin ich sehr dankbar.
Wegen Caps habe ich schon recherchiert, für die beiden Großen bin ich, wenn ich sowas wie die Mundorf nehme, gut 30 Euronen los.

florianz
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 31. Mai 2014, 01:26

Ralf_Hoffmann
Inventar

#5 erstellt: 31. Mai 2014, 17:23

Moinsen,

Aus dem Technischem halte ich mich raus, aber Respekt für deine Arbeit bis hierher. Sieht lecker aus

Gruß
Ralf

florianz
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 01. Jun 2014, 00:38

so, fertig. Adapter für Cinch angesteckt und Muppet Show gekuckt, Radio geht auch wieder, ich meine, der Empfang ist etwas besser.
Lautsprecherbuchsen habe ich auch angebaut, damit ich die Kabel nicht umlöten muss.
Uff, jetzt reichts mir.
Beim Klang bin ich aber noch nicht so überzeugt. ich bilde mir ein dass die Höhen etwas zischeln, und der Bass leicht dröhnt.
vielleicht muss er erst mal eine Weile laufen, mal sehen wie es sich entwickelt. keine ahnung, wie lange der gestanden ist.
Ansonsten, keine Ahung, mal zum Radiomann durchmessen lassen.
Auf alle Fälle, schön isser, sehr schick.
Danke für alle Tips bisher.
Edit: Frage: ich habe die Boxen als A und B angeschlossen, als Bi-Wiring, und wenn ich auf links oder rechts drehe, gehen höhen oder Tiefen aus. wat hab ich denn da gemacht? blödsinn?

[Beitrag von florianz am 01. Jun 2014, 00:47 bearbeitet]

florianz
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 01. Jun 2014, 16:32

Danke fürs Feedback. Ich bin mit den Arbeiten soweit fertig, gestern Abend habe ich noch die Schraubanschlüsse montiert.
Außen eine GFK/CFK Platte, innen eine 2,5mm Epoxydplatte, hält durch die Schrauben der Schraubanschlüsse. Und sieht soweit ok aus.

Verkabelt hab ich jetzt anders, aufgeteilt auf A und B, bi-Wiring. Hatte zumindest beim Harman Kardon spürbar was gebracht, hätte ich nicht geglaubt, war aber so.

Das Zischeln hört man immer noch, mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Boxen stehen gleich als wie beim H/K AVR11. v.a. bei TV merkt man das.
Die Stimmen bei den Pet Shop Boys (hat die Frau aufgelegt...) sind irgendwie etwas weit weg.
Irgendwas ist da nicht ok. Hat jemand einen Vorschlag, was man da machen kann?
Der Sound ist nicht direkt schlecht, aber auch nicht so richtig gut. Irgendwie schaumgebremst, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.

Gibts noch Theorien, wer der OEM-Hersteller sein könne, würde mich interessieren.

Immerhin ist die Regierung jetzt mit der Optik zufrieden, anfangs gabs Mecker (ihh ist der ein Klotz).
edit:
beim Betätigen des Stereo-Hebels merke ich eigentlich keinen Unterschied. Ich habe irgendwo gelesen, dass diese Geräte da ein Problem haben. Nur wo hab ich das gelesen...

hier das Service Manual von einem zumindest sehr ähnlichen Philips 22AH683