Onkyo Integra A-8017 Fehler

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RetroFelix
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Nov 2015, 01:14
Hallo,

ich bin dabei, den oben genannten Verstärker zu reparieren. Ich habe dazu zwar schon etwas im Fred "Wiederbelebung von einem Onkyo Integra" gepostet, will den Fred aber nicht "klauen".
Der Fehler ist in der Vorverstärker Stufe und zwar stimmen da einige Spannungen nicht. Die Endstufe ist in Ordnung, alle Spannungen ab Q512 / Q513 stimmen. Nun zum Fehler: An den Kollektoren von Q506 / 507 liegen anstatt 0,03V ca. 0,4V an, was natürlich die Basen von Q508 / 509 um jeweils 400mV nach positiv verschiebt. An der Basis von Q506 liegt 1V zu wenig an, am Kollektor von Q505 9.2V anstatt 9,0V. Am Gate(Rückkopplung) von Q501 liegen -2mV und am T.P. bei Q561 etwa 430mV.
Was wurde bisher getan: Dioden 503 / 504 getestet, waren OK, trotzdem durch 1n4148 ersetzt, keine Besserung. C505 / 506 auf Leckstrom getestet, sind OK. Alle Widerstände nachgemessen, ohne Befund. Wenn ich den Servo IC Q661 entnehme, habe ich am T.P. die geforderten 30mV, der Rest ändert sich nicht.
So langsam gehen mir echt die Ideen aus und ich wäre für den ein oder anderen Ratschlag sehr dankbar...

Ein sehr ratloser Felix

Hier der relevante Teil des Schaltplans:

A-8017 Schaltplan Ausschnitt
eckibear
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 14. Nov 2015, 16:46
Erneuere die beiden Elkos im Offset-Integrationszweig "Q561b", C561 und C562.
RetroFelix
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Nov 2015, 18:07
Sorry, hatte vergessen zu erwähnen, dass ich bereits alle Elkos getauscht habe. Ein Tausch der beiden OPs untereinander hat auch keine Veränderung gebracht. Die beiden VD1222 wurden auch gegen 2x 1n4148, montiert im Schrumpfschlauch am Kühlkörper, getauscht.
eckibear
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 14. Nov 2015, 21:58
Blicke nicht was Du misst. Wenn am Ausgang +400mV stehen müsste der Integrator Pin1 an den neg. Anschlag gehen. Pin7 bzw. TP sollte dann am positiven Anschlag sein.
RetroFelix
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Nov 2015, 15:01
Eben nochmal gemessen (Schtuzschaltung gibt nach 5 Sekunden frei):

Q561:
Pin1: 0.44V
Pin2: 0,2mV
Pin3: 0,3mV
Pin4: -21,1V
Pin5: 0V
Pin6: 1mV
Pin7: -0,4V
Pin8: 21,1V
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 17. Nov 2015, 11:36
In einem DC-gekoppelten Verstärker ist das mit Wursache und Irkung immer so eine Sache.

Also: Am Ausgang ist kein nennenswerter DC-Offset feststellbar, erst ab Q508/509? Dann würde ich mir nochmal die Widerlinge zwischen deren Basen (R527/528) und drumherum näher anschauen, nicht daß da einer hochohmig ist. Wie sehen denn die Spannungen an diesen Qühen aus (v.a. B und E)?


[Beitrag von audiophilanthrop am 17. Nov 2015, 11:36 bearbeitet]
RetroFelix
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Nov 2015, 13:05
Hi,

Genau alles was danach kommt ist Spannungstechnisch genau wie im Schaltplan angegeben.

R527 / 528 haben, gemessen in der Schaltung, jeweils 62Ohm, also normal. Q508 hat an B +1,25V(soll +0,89V) und an E +0,66V(soll +0,12V). Q509 hat an B -0,4V(soll -0,84V) und an E +0,13V(soll -0,12V)
RetroFelix
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 20. Nov 2015, 12:59
Hat wirklich keiner eine Idee???
audiophilanthrop
Inventar
#9 erstellt: 22. Nov 2015, 22:26
Der DC-Arbeitspunkt von Q508/509 wird eingestellt von der Strecke R519-522 und dem Zusammenspiel des Stromausgangs von Q506 und der Stromquelle um Q507, und in der Gegenkopplung hängt das ganze auch noch. Es gibt mehrere Möglichkeiten, warum die Stufe nicht symmetrisch arbeitet:

* R526/529 hochohmig
* Einer von Q508/509 hat 'nen Knall (leckt, Beta-Verlust)
* Problem auf Strecke R519-522
* Beta-Verlust bei Q512

Wenn da zwischen R527/528 ein Offset drauf ist, heißt das ja nichts anderes, als daß Strom über R532/533 abfließt, der Kollektorstrom von Q508 und Q509 kann also nicht gleich sein. Die Gegenkopplung wird aber bestrebt sein, den jeweils gleichen Spannungsabfall über R526/529 herbeizuführen. Entweder stimmt also mit den Rs was nicht, es kommt noch irgendwo Strom dazu, oder einer der Qühe hat ein Problem.
RetroFelix
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 23. Nov 2015, 15:33
Hi,

danke für diese tolle Antwort! Ich kann zwar einen Schaltplan lesen und weiss auch in etwa was die einzelnen Komponenten machen aber die ganzen Zusammenhänge sehe ich (noch) nicht immer. Da fehlt mir einfach die Erfahrung / Ausbildung. Die Strecke R519-522 hatte ich auch im Verdacht, habe dort auch die beiden Ds getauscht. Du hast mich in der Vermutung bestärkt, dass quasi nicht mehr viel als ein defekter Transistor übrig bleibt. Also werden als nächstes die betreffenden Ts ausgebaut und auf HFE getestet. Wusste gar nicht, dass Transistoren auch "halb" defekt sein können und nicht mehr die volle Verstärkung bringen...man lernt nie aus :-)
RetroFelix
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 26. Nov 2015, 21:37
Habe nun die betreffenten Qs ausgelötet und getestet:
Q508(2SC1845) HFE : 430
Q509(2SA992) HFE: 340
Q512(2SA915) HFE: 140

Q508 / 509 kommen mir etwas wenig vor. Werde testweise mal die Qs aus der anderen Seite überprüfen.
seychellenmanus
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2015, 23:04
Versteife dich nicht so auf die Hfe Werte. Die driften normalerweise nicht über die Jahre ab. Wichtiger ist ob die grundsätzliche Funktion Transistor in Ordnung oder defekt geprüft wird.
RetroFelix
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 27. Nov 2015, 01:49
OK...ich habe die Transistoren halt mit dem Transistor Tester (12864 LCD Mega328 Transistor Tester) überprüft. Wenn der einen HFE Wert und die Uf anzeigt, wird der Transistor doch in Ordnung sein !?
seychellenmanus
Inventar
#14 erstellt: 27. Nov 2015, 03:04
Davon ist auszugehen. Wenn die Transen in Ordnung sind liegt der Fehler woanders.
RetroFelix
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 27. Nov 2015, 03:08
Irgendwo muss der Fehler doch herkommen. Was würde denn passieren, wenn ich testweise ohne Q506 / Q507 einschalte?
RetroFelix
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 27. Nov 2015, 11:18
Also ohne Q506 / 507 liegen am Punkt zwischen R520 / R521 -10V. Muss das so sein?
RetroFelix
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 04. Dez 2015, 13:25
Hier mal ein Update:
ich habe nun, um den Fehler zu finden, folgende Transistoren aus dem betroffenden Kanal mit denen aus dem anderen Kanal getauscht: Q501, 502, 503, 504, 505, 506, 507, 508, 509 sowie das IC 561. Die Dioden 503 / 504 sind neu, ebenso die beiden Dioden 561 / 562. Alle Widerstände und Kondensatoren sind OK. Bis zum Transistor Q506 haben beide Seiten exakt dieselben Spannungen. An Basis und Emitter Q506 stimmten die Werte exakt überein, am Kollektor Q506 sind halt 300mV zuviel. An Q507 sind Basis und Emitter ca. 100mV positiver als auf der anderen Seite. An Q512 / 513 stimmen alle Spannungen wiederum mit der anderen Seite millivoltgenau überein...Das wird langsam mysteriös...Die Schutzschaltung gibt übrigens frei...
RetroFelix
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 14. Dez 2015, 16:26
OK das Problem ist (vorerst) gelöst. Nach Tausch von Q512 / Q513 ist der Offset jetzt bei 100mV auf beiden Kanälen, die B-E Spannungen an 508 / 508 stimmen aber. Habe den Ruhestrom eingestellt (2 Stunden lang Radio hören mit alten Schneider 4Ohm Boxen) :-) Die 1N4148 sorgen für eine relativ gute Regelung um 13mV +- 1mV. Nach diesem ersten Test hab ich noch alle Elkos auf dem Phono Preamp erneuert bzw. durch Wima FoKos getauscht. Der Klang dieses Verstärkers ist an meinen ALR Nr. 2 wirklich der Hammer!!! Ich bin absolut begeistert. In ferner Zukunft werden evtl. alle Widerstände, Kondensatoren und Halbleiter getauscht. Vllt. bekomme ich ja Kühlkörper auf die Treiber, die werden so ganz ohne doch etwas warm auf Dauer...

Felix
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