Marantz 22 Receiver Rauschen.

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_pj1_
Neuling

#1 erstellt: 30. Mrz 2019, 17:53

Hallo, Forumsmitglied Ralf Hoffmann hat vorgeschlagen, dass ich mein Problem hier nochmals schildere, weil der "Marantz 22" Thread evtl. nicht die richtigen Adressaten*innen trifft... also:

Marantz Twentytwo / 22.
....den Receiver auf dem Sperrmüll gefunden und beschlossen, ihn wieder fitzumachen. Sollte eigentlich eher zum Üben sein (ich bin Anfänger auf dem Gebiet der Hifi-Restaurierung) und natürlich (!) ist mir das Teil ans Herz gewachsen und soll Basis einer weiteren Anlage werden

Nach dem Beheben von Trafobrummen, Poti-reinigen, dem Tausch von ca. 10 Elkos und optischen Maßnahmen (Anschlüsse, Anschlusskabel, Lämpchen, Metall- und Acrylpolitur) besteht ein weiteres Problem, bei dem ich um Eure Ratschläge bitten möchte.

Nach dem Anschalten ist der Sound super (warm, klar), aber nach ca. 1 Minute habe ich auf beiden Lautsprechern ein Rauschen, welches schon bei geringer Lautstärke hörbar ist. Ich höre nur Schallplatte, hat also nichts mit der Radiofunktion zu tun.

In irgendeinem Forum gelesen, dass dies ein Anzeichen sich langsam verabschiedender Transistoren sein könnte. Ich habe davon keine Ahnung - ist das möglich? Wie könnte ich effektiv an die Problemlösung herangehen? Was wäre der nächste Schritt?

Herzlichen Dank vorab für Eure Hilfe
Daniel

Rabia_sorda
Inventar

#2 erstellt: 31. Mrz 2019, 03:42

Nach dem Anschalten ist der Sound super (warm, klar), aber nach ca. 1 Minute habe ich auf beiden Lautsprechern ein Rauschen, welches schon bei geringer Lautstärke hörbar ist. Ich höre nur Schallplatte, hat also nichts mit der Radiofunktion zu tun.

In irgendeinem Forum gelesen, dass dies ein Anzeichen sich langsam verabschiedender Transistoren sein könnte. Ich habe davon keine Ahnung - ist das möglich? Wie könnte ich effektiv an die Problemlösung herangehen? Was wäre der nächste Schritt?

Prinzipiell erstmal nach kalten Lötstellen schauen und beheben.
Ansonsten nun mit Kältespray und Haarfön einzelne Bauteile behandeln. Wenn an einem Bauteil nun ein Temperaturfehler vorliegt, sollte es erneuert werden.

oldiefan1
Inventar

#3 erstellt: 31. Mrz 2019, 05:37

Hallo Daniel,

Im Phono-Vorverstärker sind zwei 2SC644. Sie sind eigentlich "low-noise". Die können aber zu Rauschbomen / Knister-Knasterteufeln werden.

Siehe auch hier:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-10378.html

http://audiokarma.or...noisy-preamp.316661/

http://audiokarma.or...-tuner-issue.320090/

Reinhard

_pj1_
Neuling

#4 erstellt: 07. Mai 2019, 12:29

Hallo Reinhard und Rabia_Sorda,

danke für Euere Tipps.

Gerade die defekten Transistoren scheinen eine gute Spur zu sein. Nachdem sich herausstellte, dass dieses Rauschen auch auf AUX vorliegt (das hätte ich im Vorfeld natürlich erkennen müssen, aber...), bin ich vom Phono-Board weg zum Vorverstärker und warte gerade auf die Lieferung diverser Ersatzteile. Amerikanische Marantz-Foren erbrachten, dass ich die dort verbauten Transistoren mit Fairchild KSA 1992 und KSC 1845 ersetzen sollte. Wenn dies geschehen sein wird (zusammen mit den etwa 20 Kondensatoren des Vorverstärkers)... wird's "mal wieder" spannend. Wort case: Gleiches Spiel bei der Endstufenplatine....

An dieser Stelle eine Frage: Bei den Transistoren (Basis) wie auch bei Kondensatoren niedriger Kapazität hat Marantz kleine Isolierhülsen über die Beinchen der Bauteile geschoben. Die nehme ich natürlich wieder, aber hat so etwas tatsächlich einen Einfluss?

oldiefan1
Inventar

#5 erstellt: 07. Mai 2019, 14:47

Die Isolierhülsen haben auf die Funktion keinen Einfluss, natürlich auch keine Auswirkung auf Rauschen.

Wenn das Rauschen auch auf AUX vorliegt, kann der Tausch der Transistoren im Phonovorverstärker dieses Problem natürlich nicht beheben. Dann wärre nachzuforschen, ob nicht im Vorverstärker und Klangregelverstärker auch noch diese Rauschbomben verbaut sind.

Gruß
Reinhard

holli05
Stammgast

#6 erstellt: 07. Mai 2019, 15:29

Den größten Einfluß auf das Rauschen haben immer die in der Verstärkungskette vorn liegenden BE, weil auch ihr Rauschen durch die folgenden Verstärkerstufen weiter angehoben wird. Wenn das Rauschen in beiden Kanälen gleich auftritt, sollte zuerst nach einer Rauschquelle gesucht werden, die auf beide Kanäle wirkt. Das kann beispielsweise eine kalte Lötstelle oder ein Widerstand oder auch ein schlechter Kontakt(der auch nur als Widerstand Rauschen produziert) sein. Gleichartige Fehler in beiden Kanälen sind möglich aber seltener. Die kurze Zeit bis zum Auftreten spricht auch weniger für einen echten Wärmefehler, denn nach ner Minute ist das Gerät noch nicht auf Betriebstemperatur. Ich würde also zuerst die Lötstellen des VV nachlöten und wie beschrieben diese sowie die BE in dem Bereich mit Kältepray untersuchen. Ggfs. verschwindet das Rauschen bei Abkühlung eines BE und die Ursache ist gefunden. Weiter kann in dem VV fast jeder rauscharme NF-Kleinleistungstransistor unter Beachtung der Anschlußfolge eingesetzt werden. Ob die Isos auf den Basisanschlüssen noch was außer Isolation bewirken sollen, wissen sicher nur die längst verblichen Marantzel-Iso-Aufzieher ...

_pj1_
Neuling

#7 erstellt: 07. Mai 2019, 17:47

Hi, danke für die ausführlichen Kommentare. Da ich die ganzen Teile sowieso schon ausgelötet habe, werde ich natürlich die Neuen verbauen und in dem Zuge auch alle anderen Lötstellen nachlöten, auf dem VV Board ist das ja noch recht überschaubar. Im schlimmsten Fall habe ich so an meinen Löt-Skills gearbeitet und eine Menge dazu gelernt....

eckibear
Hat sich gelöscht

#8 erstellt: 08. Mai 2019, 14:29

Beidseitig synchron einsetzendes Rauschen kann auch sehr gut von einem gemeinsam genutzten Versorgungsstrang kommen. Darin sind taube Elkos und angeröstete Halbleiter (Längsregler, Zenerdioden) oder eben kalte Lötstellen oft die trouble maker.

[Beitrag von eckibear am 08. Mai 2019, 14:30 bearbeitet]

_pj1_
Neuling

#9 erstellt: 09. Mai 2019, 06:49

Hi Eckibaer,
wenn die seit gestern Abend neu bestückte, aber bis dato noch nicht eingebaute VV Platine keine Verbesserung erbringt, werde ich mich dort auf die Suche begeben.... das wird unterhaltsam, da die Stränge überall und in alle Richtungen laufen

Euch allen...

[Beitrag von _pj1_ am 09. Mai 2019, 06:49 bearbeitet]

DB
Inventar

#10 erstellt: 09. Mai 2019, 13:55

_pj1_ (Beitrag #1) schrieb:

... Adressaten*innen ...

Ach du grüne Neune.

_pj1_
Neuling

#11 erstellt: 10. Mai 2019, 18:23

Hat geklappt! Ich weiß zwar jetzt nicht, wo genau der Fehler lag, aber nachdem Austausch der 8 Transistoren und der n Elkos auf dem VV Board sowie dem Nachlöten aller Anschlussstänge ist das Rauschen weg! Herrlich, was ein geiler Klang. Jetzt muss also doch ein Woodcase her....

Lieber Ewiggestriger: Frauen dürfen inzwischen sogar wählen und Karren lenken, habe ich mir sagen lassen!

[Beitrag von _pj1_ am 10. Mai 2019, 18:24 bearbeitet]

oldiefan1
Inventar

#12 erstellt: 11. Mai 2019, 02:20

Daniel,
Glückwunsch!

grautvOHRnix
Hat sich gelöscht

#13 erstellt: 11. Mai 2019, 10:03

Huhu pj1,

ich finde es auch prima, daß Frauen*in_nen Autos, Schiffe und
Flugzeuge fahren dürfen (und noch vieles sinnvolles mehr),
aber dieses krampfhafte Gegendere*in_nen geht mir auch
gewaltig auf das Scrotum.

Zudem habe ich "ach du grünen Neune" lange nicht gelesen.
Dafür mein Dank an DB.

Liebe Grüße von vorgestern !

electronride
Inventar

#14 erstellt: 11. Mai 2019, 11:22

Hallo pj1,
eigentlich wollte ich Dir hier zur gelungenen Reparatur gratulieren. Eigentlich. Aber ein Forenmitgleid abwertend als "Ewiggestrigen" zu bezeichnen, ist überhaupt nicht in Ordnung. Und nicht nur das, der Begriff ist beleidigend, wenn man sich des historischen Kontextes bewußt ist. Vermutlich ist Dir das nicht klar, wenngleich der Begriff in der öffentlichen/politische Debatte zuweilen ja immer noch Verwendung findet. Ich rate auf jeden Fall dringend von solcher Verwendung ab.

Link zu Wikipedia
VG, T

_pj1_
Neuling

#15 erstellt: 11. Mai 2019, 12:06

Electronride, danke für den Glückwunsch.

Wenn sich DB nicht darüber echauffiert hätte, dass ich in einem Post gegendert habe, wäre hier rein gar nichts passiert. Von daher würde ich vorschlagen, bei der Kausalkette zu bleiben.

Danke auch für den Link. Ich wusste nicht, dass der Begriff von Schiller stammt. Wen ich das Zitat so betrachte: "Und morgen gilt, weil’s heute hat gegolten!" lässt sich das doch recht angemessen anwenden. Ich gehe mal davon aus, dass Du mich hier richtig verstehst.

Gruß zurück
Daniel

DB
Inventar

#16 erstellt: 11. Mai 2019, 12:15

_pj1_ (Beitrag #15) schrieb:

Wenn sich DB nicht darüber echauffiert hätte, dass ich in einem Post gegendert habe, wäre hier rein gar nichts passiert.

Laß einfach diesen Unfug hier im Forum sein.

DB

eckibear
Hat sich gelöscht

#17 erstellt: 11. Mai 2019, 13:00

Bevor das bekloppte Gender-Sprech hierzulande um sich griff war Deutsch eine schöne Sprache, um die uns mancher sogar beneidete. Jetzt macht man sich vorrangig lustig über uns und fragt sich zurecht, ob wir noch alle Tassen im Schrank haben.
Die allermeisten Frauen sind zum Glück vernünftig geblieben und halten von diesem fortgesetzten Schwachsinn auch nichts. Lesen kann man diesen Kauderwelsch eh' nicht, was in regelmäßiger Ermangelung relevanter Substanz aber nicht so tragisch ist. Schade nur um's Papier und jede Zeile, die mit Sternchen, Tam-Tam und Bla-Bla versudelt wird.
An dieser Stelle füge ich ein virtuelles regenbogenfarbenes Einhörnchen an.

[Beitrag von eckibear am 11. Mai 2019, 18:58 bearbeitet]

hf500
Moderator

#18 erstellt: 11. Mai 2019, 17:54

Moin,
ich lese Texte nur noch bis zur ersten Genderverzierung und dann ist Schluss. Diesen unlesbaren Kappes tue ich mir nicht an, das fuehrt nur zu Knoten im Hirn.

Nur fuer Masochisten ohne jegliches Sprachgefuehl:

https://geschicktgendern.de/