Grundig V5000 - Schnelles klacken der LS-Relais beim Einschalten

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sboldt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Feb 2020, 03:54
Hallo zusammen,

da der eine meiner zwei Grundig V5000 zunehmend Probleme macht (knacken etc) wollte ich meinen Ersatz-V5000 anschließen um den anderen dann wenn ich mal Zeit habe zu untersuchen. Der Ersatz V5000 lief vor ca. 2 Jahren noch ohne jegliche Probleme. Als ich ihn nun einschaltete, flackerten die LEDs vorne und die LS-Relais schalteten im Stile eines Maschinengewehrs an und aus. Interessanterweise unterschiedlich stark, je nachdem welche Eingangsquelle ich auswähle (obwohl noch kein Eingang aktuell angeschlossen war). Hat jemand eine Idee was da defekt sein könnte? :-( Vor einigen Jahren wurden bei dem sogar schon mal sämtliche Elkos getauscht, daher vermute ich dass der Fehler woanders liegt. Vielleicht kennt jemand das Problem ja und hat eine Idee.

1000 Dank im Voraus!

Viele Grüße
Stephan
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 17. Feb 2020, 14:36
Das Fehlerbild lässt mich erstmal einen defekten Netzschalter vermuten. Evtl mal überbrücken.

Ansonsten können es auch kalte Lötstellen sein, die vmtl um Netzteilbereich zu suchen sind.

Oder meinst du gar kein Flackern der LEDs, sondern ein springen? Dann ist der Fehler ein anderer und dann könnte der Selectorschalter Kontaktprobleme bereiten.


[Beitrag von Rabia_sorda am 17. Feb 2020, 14:39 bearbeitet]
Seimalanders
Stammgast
#3 erstellt: 17. Feb 2020, 19:19
Hört sich nach einer Störung der Selbsthaltung bzw. der Einschaltverzögerung an.
Daher würde ich zunächst die Zeitglieder (R, C?) der Relais-Spannungsversorgung auf defekte Bauteile untersuchen.
Evtl. ist ein Kondensator defekt und dadurch der Lade-/Entladevorgang gestört.
sboldt
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 19. Feb 2020, 19:26
Hab es gerade nochmal weiter analysiert:
Beim Eingang Phono 2 flackern die Power und Eingangs-LED auch wenn die LS Wahlschalter aus sind. Schaltet man einen davon ein beginnt das Erwähnte klacken der LS Relais und die LEDs flackern weiter. Bei allen anderen Eingängen flackern die LEDs nicht, aber auch die LS-Relais schalten nicht. Hab das mal im Video festgehalten:
https://www.youtube.com/watch?v=YBujKiuEFtg

Vielleicht kommt ja jemandem beim Anschauen des Videos noch eine Idee...

Viele Grüße
Stephan
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 19. Feb 2020, 19:47
Was ein Video doch für eine Hilfe sein kann.
Verständlich beschreiben lässt sich sowas wohl eher kaum.

Der Netzschalter ist es also definitiv nicht!

Hier vermute ich eine Unterbrechung in einer Masseführung. Dies kann durch kalte Lötstellen und/oder auch durch einen schlechten Kontakt eines Schalters/Steckers ausgelöst werden. Aber leider kann es auch einen "echten" Defekt haben, wie z.B.: defekte Bauteile, die vmtl im Netzteilbereich zu suchen sind.

Ich würde erstmal sämtliche Lötstellen und Bauteile anschauen (verschmort, geplatzt o.ä.), ggfs die Selectorschalter durchmessen und dann alle Spannungspunkte nach dem SM überprüfen.
oldiefan1
Inventar
#6 erstellt: 21. Feb 2020, 06:26
Hallo Stephan,

gut, dass Du das Video zeigst. Da ist viel zu sehen, was Du nicht geschrieben hast.

Ursache:

1) Du hast den Verstärker fast voll aufgedreht, Lautstärkesteller steht auf 12 Uhr. Das ist die Stellung, als wolltest Du ein Fussballstadion beschallen. Du teilst nicht mit, ob Lautsprecher angeschlossen sind - ich hoffe nicht!
2) Zusätzlich hast Du den 40 Hz Bassregler auf Vollanschlag rechts gedreht, also nochmal +15dB (!) Anhebung bei 50Hz über (fast-)Vollaussteuerung.
3) Da auch Balance nicht auf Mitte steht, bekommst Du zusätzlich noch weitere Anhebung auf dem linken Kanal, Absenkung auf dem rechten.
4) Bei dieser Stellung schaltest Du nun Phono 2 ein Phono 2 ist der hochempfindliche MC-Eingang. Das bedeutet: 1. MC-(oder Mic) Vor-Vorverstärker + MM-Entzerrervorverstärker + 2. PhonoVorverstärker zusätzlich zu den Vorverstärkerstufen für die Hochpegeleingänge vorgeschaltet, also 72dB zusätzliche Verstärkung. Dies bedeutet, dass Du den bei bei offenem MC-Eingang (ohne angeschlossenes Phono-Kabel) entstehenden Brumm extrem verstärkst, wenn Du bei Phono-2 so weit aufdrehst, wie Du es hier tust und dabei noch die 40Hz Anhebung auf Maximum gedreht hast.

Wenn Du aber ein defektes Phonokabel oder defektes MC-System/defekte Phono-Leitung/Kontakte / Stecker im Plattenspieler angeschlossen hast, wäre das noch viel schlimmer, da der Brummpegel damit noch viel höher ist.

Bei Brummeinstreuung (offener Eingang, Gehäusedeckel abgenommen oder woher sie sonst kommt), bekommst Du bei der von Dir eingestellten Extremverstärkung (Phono-2 + 40 HzSteller auf Maximum + Lautstärkesteller weit auf) damit einen 50Hz Brummausgangspegel am Endstufenausgang, der so hoch ist, dass die Endstufe in die Begrenzung getrieben wird, d.h. das Netzteil wird vom enormen Strombedarf der Endstufen bei der 50-Hz Übersteuerung im Takt der Netzfrequenz periodisch nahezu kurzgeschlossen und der Trafo ggf. in die Sättigung getrieben. Die Netz-LED und die Phono-2 LED flackern deshalb auch bereits ohne LS-Schalter im Takt der Brummfrequenz. Wenn Du nun einen der LS-Schalter schaltest (oder beide), merkt dann die Schutzschaltung die Übersteuerung (auf ein niederfrequentes Rechtecksignal mit dieser enormen Amplitude reagiert die Schutzschaltung ähnlich wie auf DC auf dem LS-Ausgang) und schaltet bei jeder Clipping-Annäherung (Ausgangs-Amplitude erreicht Railspannung) beide Relais ab. Deshalb flattern die Relais im selben Takt wie die LEDs.

Wenn Du bei dieser Situation Lautsprecher angeschlossen hast, können dabei die Schwingspulen des Tieftonchassis durchgebrannt sein oder die Lackisolierung der Wicklung(en) ist verkokelt und hat die Schwingspule(en) festgebacken oder beides. Sie vertragen kein 50Hz Rechteck dieser "Stärke" mit bis zu 80V(spitze-spitze). Ein Rechtecksignal mit 40V Amplitude kann an eine 4-Ohm Last (Lautsprecher) bis 400W abgeben, wenn die Schutzschaltung nicht eingreifen würde oder eine Schmelzsicherung am Netztrafo das nicht verhindert. Der Trafo selbst im V5000 und sein Netzteil sind zu enormer Leistung fähig.

Wenn Du einen der anderen Eingänge geschaltet hast, entfällt
a) der Brummen (später müssen wir noch feststellen, ob ein Defekt für den Brumm ursächlich ist oder lediglich die Kombination von offenem Eingang und abgenommenner Abschirmung (Gerätehaube) in Verbindung mit Rechtsanschlag des 40Hz Reglers und zu hoher Lautstärkestellung;
b) die enorme Verstärkung des MC/Micro Eingangs

und der Spuk ist deshalb dann vorbei.

Vorgehen:
Nimm doch bitte unbedingt den 40 Hz- Steller auf Mittelposition zurück und auch die anderen Klangregler zum Testen auf Mitte (12 Uhr) stellen. Lautstärkesteller auf 9 Uhr, Balance auf Mittelstellung (12 Uhr) und Loudness-Pegelsteller auf 0dB (1 Uhr) und probiere dann nochmal.
Ist dann das Relais-Flattern verschwunden? Am Phono-2 Eingang soll dabei kein Kabel angeschlossen sein (ein Phono-Kabel mit defekter Masse oder Masseschluss könnte auchden extremen Brumm einstreuen und wegen der hohen MC-Verstärkung Fehlfunktion erzeugen).

Deine Feststellung, dass bei den anderen Eingängen, das LS-Poti nicht schaltet, lässt sich im Video nicht verifizieren. Denn Du schaltest die LS-Schalter mit einem lauten "Klack" ein. Die Relais schalten aber - wenn das Gerät schon länger als 10 Sekunden eingeschaltet war und deshalb die Einschaltverzögerungszeit bereits verstrichen ist - - zeitgleich mit den LS-Schaltern. Der Relais-Schaltknack ist geht in dem lauten mechanischen Klack Deiner Schalterbetätigung unter. Du kannst die Lautsprecherschalter aber "lautlos" schalten, wenn Du die nicht "runterklacken" lässt sondern den Schalterhebel sanft nach unten führst und dabei festhältst, so dass der Schalter selbst nicht klackt. Erst dann kannst Du hören, ob das Relais mit leisem "klick" schaltet, wenn der LS-Schalter den Kontakt herstellt. Die Lautsprecher-Relais müssten eigentlich schalten, denn bei Phono-2 tun sie es auch - sie sind lediglich von der Schutzschaltung abhängig, nicht von der Eingangswahl.

Hat es einen Grund, wieso Du den Loudness-Pegelsteller auf -6dB (Video) gestellt hast? Funktioniert evtl ein Kanal nicht mehr, wenn er auf 0dB steht? (Das wäre ein bekannter, leicht behebbarer Defekt eines bestimmten Ta-Kondensators beim V5000). Ein solcher Defekt kann evtl. auch den Brumm provozieren, der bei Dir auf Phono-2 ansteht.

Bitte berichte wieder.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 21. Feb 2020, 07:56 bearbeitet]
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