Grundig KS1601 mit Philips 22GC036/55 Reparatur

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FlexplaysMods
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Jul 2020, 13:40
Guten Tag zusammen,

ich bin letztens durch Zufall an eine Grundig KS1601 Musiktruhe gekommen (wollte eigentlich erstmal meine anderen Projekte fertig machen, aber da konnte ich einfach nicht nein sagen ).

IMG_20200705_122123

Macht ästhetisch ja schon was her finde ich . Naja, jedenfalls müssen die üblichen Arbeiten, wie Kondensatoren tauschen, erledigt werden. Bei diesem Radiomodul sind es nicht gerade wenig, aber egal. Schaltpläne waren bei diesem Modell nur sehr schwer zu finden, ich habe einen sehr ähnlichen (die Nummer des Moduls ist eine andere) Schaltplan von der Grundig Como 4 Truhe gefunden. Ich habe den Schaltplan etwas mit meinem Radiomodul verglichen, soweit scheints zu passen. Ich brauche den Schaltplan zum Glück nur, um von manchen Kondensatoren, wo nur Werte, wie 4000/25 drauf stehen exakt bestimmen zu können.

So sieht das Radiomodul aus:
IMG_20200706_191530

Ich habe das Radio einmal kurz angemacht, um zu sehen, ob der Schallplattenspieler funktioniert. Laut Vorbesitzer wurde die Truhe noch bis zu letzt verwendet und da die Kondenatoren alle noch gut aussehen, bin ich das Risiko eingegangen . Der Plattenspieler dreht sich leider nicht mehr. Nachdem ich mir den Bauplan angeschaut habe, fiel mir auf, dass kein Teil fehlt, somit ist das schon mal ganz gut. die Mechanik funktioniert. Vielleicht ist der Motor auch "nur" verharzt? Ich habe gelesen, dass das wohl gerne eine Fehlerquelle bei diesem Modell ist. Ich denke, dass ich auch die wichtigsten Stellen einmal entfetten und neu schmieren sollte. Oder doch lieber gleich alles?
Danke und Grüße,
Jonathan

P.s: Ich will das Radio jetzt aber erstmal mit neuen Kondensatoren ausstatten, bevor ich es nochmal anschalte. Nachdem ich nämlich den Schallplattenmodus wieder auf UKW geändert habe, kam kein Ton mehr.


[Beitrag von FlexplaysMods am 08. Jul 2020, 23:18 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 12. Jul 2020, 08:36
Du hast alles richtig gemacht. Ein Germaniumsteuergerät schalte ich auch nur kurz mit Glühbirne davor an. Kommt auf beiden Kanälen ein Ton, werden Elkos getauscht und dann weiter. Immer die Polung der Elkos auf der Platine markieren. Die offenen Potis auf der Platine können leicht brechen. Vielleicht gründlich mit Reiniger und Spiritus abpinseln und gut sein lassen. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme darauf achten, dass es nicht zu warm wird. Es wäre die Frage, ob eine Vergrösserung bei Ladeelko oder Auskoppelelkos einen Sinn macht. Grundig hat zumindest im Hifi-Bereich (SV40 und so) immer grosszügig dimensioniert. Umstellung auf 240 Volt, soweit möglich, kann eine Verschlechterung des Klangbildes verursachen. Das Ohr entscheidet.

Beim Plattenspieler wäre der Motor wohl zu demontieren. Die Restmechanik kann immer Schmierung gebrauchen. Die Funktion der beweglichen Teile muss halt gegen sein.

Nicht den bipolaren Elko der Lautsprecher vergessen.
FlexplaysMods
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Jul 2020, 19:18
Hallöchen,

danke für deine Antwort Die Polung der Elkos sind auf der Platine zum Glück gekennzeichnet. Den Tipp mit den Potis werde ich auch befolgen, nach meiner Erfahrung funktioniert Glasreiniger zum Platinen und Elektronikreinigen ganz gut. Ansonsten habe ich auch Kontaktspray . Eine Umstellung auf 240V ist bei meinem Gerät leider nicht möglich, ich werde einfach die wichtigen Elkos und andere Kondensatoren mit neuen tauschen, die ein paar Volt mehr vertragen. Dann hält das Ganze auch zuverlässig. Notfalls muss halt nen Vorwiderstand her.

Zum Plattenspieler: Motor werde ich auf jeden Fall gründlich reinigen. Bei der Restmechanik, wie du sagtest, werde ich einfach gut neu schmieren. Die Stoppautomatik hakelt etwas, dem muss ich noch auf den Grund gehen. Ich hoffe, dass sich das mit einer neuen Schmierung erübrigt, denn das Gerät ist eigentlich gut geplflegt. Gerade den Teil der Stoppautomatik kann man leider nur schwer sehen. Wenn der Arm zurück fährt gibt es ab 2/3 des Weges deutlich mehr Drehwiderstand, man merkt, dass sich etwas verhakt hat. Dadurch fährt der Arm dann auch leider zu weit in die Schallplatte, wenn er sich absetzt.

Bipolarer Elko steht auch schon auf meiner Einkaufsliste ebenso wie neue Lämpchen.

Grüße,
Jonathan


[Beitrag von FlexplaysMods am 15. Jul 2020, 19:19 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#4 erstellt: 16. Jul 2020, 07:20
Dann gutes Gelingen. Glasreiniger ist wasserhaltig. Da solltest Du genügend lange Trockenzeit einplanen.
FlexplaysMods
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 25. Sep 2020, 14:54
Guten Tag zusammen,

ich habe letztens endlich mal die Truhe komplett überholt, und sie läuft jetzt sehr gut, die Schallplatten werden gut abgespielt und der Klang ist echt nicht zu verachten . Jedoch habe ich ein paar Tage nach der Überholung ein lautes Rauschen und Knacken wahrgenommen. Die Geräusche kamen vorallem dann stark, wenn ich die Lautstärke reguliert habe. Nach ein paar mal laut und leise drehen kam dann nur noch ein lautes Rauschen und Knacken. Ich vermute es liegt am Poti, denn die Probleme traten nur beim regulieren der Lautstärke auf.
Hier der verbaute Poti:

IMG_20200925_144445

IMG_20200925_144452

Ich würde ihn erstmal ausbauen, und dann vorsichtig mit Kontaktspray reinigen. Dafür muss ich aber auch erstmal den Drehknopf abbekommen, der sitzt fest (er hat keine sichtbare Schraube, die man lösen kann). Gibt es sonst noch etwas, was ihr mit dem Poti, oder umliegende Bauteile machen würdet?

Vielen Dank und Grüße,
Jonathan


[Beitrag von FlexplaysMods am 25. Sep 2020, 14:55 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#6 erstellt: 26. Sep 2020, 08:00
Also der Ton ist komplett weg?

Du kannst an den Lötkontakten des Potis den Widerstand bei verschiedenen Stellungen auf beiden Kanälen messen. Das zeigt schon, ob der Poti noch Durchgang hat. Starkes Kratzen von Potis deutet übrigens auf Gleichstromlecks hin. Soweit alle Elkos schon erneuert sind, sehe ich auf dem Foto kein Problembauteil. Die Sicherungen und Halter können schonmal korrodieren. Das sollte überprüft werden.

Dann die Spannungen nach Manual nachmessen.
FlexplaysMods
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Sep 2020, 15:25
Hallo,

danke für die Hinweise. Ich habe soweit deinen Hinweisen gefolgt, danke dafür. Elkos habe ich ausgetauscht und die Sicherungshalter habe ich mal gereinigt. Das hat leider nichts gebracht. Nen Kollege von mir hat noch gemeint, dass auf der Leiterbahn vom Poti eventuell Staub ist. Also habe ich diesen auch mal ausgebaut und gereinigt. Danach hat alles wieder funktioniert und das Kratzen ist verschwunden. Also lag wahrscheinlich daran. Trotzdem Danke für deine Hilfe
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