Marantz PM-62 Bauteilfrage

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Eska_DD
Neuling
#1 erstellt: 09. Jul 2008, 17:45
Hallo,
nachdem sich mein Marantz PM-62 vor einiger Zeit verabschiedet hat, habe ich mir heute mal die Mühe gemacht, ihn auseinander zu basteln und zu gucken was ihm fehlt. Ich habe mindestens ein verschmortes Bauteil entdeckt und mich sofort auf die Suche nach einem Service Manual oder einer Teileliste gemacht, welche es - wenn überhaupt - nur für Geld und lange warten im Netz zu finden gibt. Da ich eigendlich weder warten noch zahlen wollte nun meine Frage an euch:

Könnte mir bitte, bitte jemand mitteilen, welche Bauteile an den Positionen R737 und R741 im PM-62 einzulöten wären??

(Der neue Verstärker klingt nämlich bescheiden...)

Vielen Dank im Voraus,
Eska_DD
Eska_DD
Neuling
#2 erstellt: 09. Jul 2008, 23:43
Ihr wisst es nicht...
_ES_
Administrator
#3 erstellt: 10. Jul 2008, 01:43
Tja , umsonst ist der Tod- und noch nicht mal der..

Entweder Du gibst die paar Euro für ein Servicemanual aus, oder...

...Du machst Dir die Mühe und schaust nach welche Widerstands-Positions Nr. auf der heilen Seite Deinen defekten entsprechen.

Sofern die beiden defekten auf einen Kanal zu finden sind.

Und dann kommt noch der Punkt hinzu, daß die Widerstände nicht ohne Grund hochgegangen sein werden..


[Beitrag von _ES_ am 10. Jul 2008, 01:45 bearbeitet]
Eska_DD
Neuling
#4 erstellt: 10. Jul 2008, 20:11

Random_Task schrieb:
oder...
...Du machst Dir die Mühe und schaust nach welche Widerstands-Positions Nr. auf der heilen Seite Deinen defekten entsprechen...



Es kann so einfach sein...
Vielen Dank, damit hast du mir sehr geholfen.

mfg
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 11. Jul 2008, 00:56
Wenn Endstufen verschmorte Widerstände haben, hat das seinen Grund, nämlich durchgebrannte Transistoren , sog HALBleiter. Wenn ein Trans durchbrennt, wird er meist zum Kurzschluss , dh aus einem Halbleiter wird ein Leiter ("Draht").
Der Strom durch den Widerstand wird x mal so hoch wie vorgesehen und der Wid brennt ab.
Es wird also wenig bringen, nur die def Wid auszutauschen, denn die Primärursache liegt bei den def Trans.
Wie gehts ohne Schaltplan ?
Nimm ein einfaches Multimeter (5 Euro) und stell den Drehwähler auf das Diodensymbol (für Halbleitertest).
Halte die Messleitungen probeweise zusammen, ob der Anzeigewert von unendlich (isolation) auf null (kurzschluss) springt. Metertest.
Ziehe den Netzstecker und warte einen Tag.
Schliesse die grossen Elkos ("Becher") kurz.
Bei meinem Mara bleiben sie stundenlang noch geladen.
Während der Messungen bleibt der Netzstecker natürlich auch ausgesteckt. Das ist lebenswichtig !
Deckel abschrauben. Im Inneren sieht man einen grossen Kühlkörper, an dem eine Anzahl (meistens vier) dreibeinige grosse Leistungstransistoren angeschraubt sind.
Teste mit dem Multimeter, ob zwischen den 3 Beinen eines Trans irgendwo ein Kurzschluss ist. Diesen Trans dann ausbauen und ersetzen.
Nun sind Trans in Endstufen aneinandergekettet wie die Bergsteiger in der Eiger-Nordwand. Fällt einer, kann er alle mitreissen.
Deshalb muss man ALLE Trans und auch Dioden, also ALLE Halbleiter zumindest im eingelöteten Zustand prüfen.
So ein Trans kann aber auch durchbrennen und zum Isolator werden, dann bringt der Kurzschlusstest natürlich nix.
Ist aber relativ selten. In 90% aller Fälle werden tote Trans zum Kurzschluss.
Wirklich korrekt kann man Halbleiter nur ausgelötet prüfen.
Dafür braucht man ein Profi-Vakuum-Auslötgerät, sonst leiden die Lötaugen/Leiterbahnen. Man kann alles ersetzen, die Platine aber nicht.
An dem Kühlkörper ist eine Platine, die sog Endstufe.
Auf dieser Platine muss man JEDEN Halbleiter einzeln prüfen.
Wenn man nur einen defekten übersieht, werden die neuen Teile sofort wieder vernichtet.
Natürlich die def Widerstände ersetzen, ebenso alle anderen nachmessen, dazu das Multimeter im "Ohm" Messbereich benutzen. Da die R eingelötet sind (ich nehme an das Lesen des Farbcode ist bekannt), kann ihr Messwert auch niedriger als der Farbcodewert sein. Verdächtige R einseitig auslöten und separat messen. Insbesondere die sehr niederohmigen Emitterwiderstände messen sich wie Kurzschlüsse.
Sehr selten haben auch def Kondensatoren Kurzschluss.
Messen. Bei Verdacht (einseitig) auslöten und prüfen.
Elkos sind gepolt, also GENAU so wieder einbauen, nicht drehen.
Das ist eine zeitaufwändige Methode,geht aber ohne SM/SP.

Jetzt kommt der Moment der Wahrheit,nämlich einschalten.
Entweder es vergehen einige Sekunden und es macht "Klick" vom Lautsprecherschutzrelais (manche Amps haben keins), oder es raucht oder die Sicherung fliegt raus.
Deshalb ist es besser, die Netzspannung langsam steigend anzulegen. An die LS- Ausgänge sollte man VOR dem LS-Relais,also direkt an den Emitterwiderständen messen, ob KEINE Gleichspannung anliegt. Dann hat man noch die Chance abzubrechen bevor die neuen Teile beschädigt werden.
Wenns läuft muss man noch den Ruhestrom der Endstufe(n) einstellen, dafür sind die Trimmpotis auf der Endstufenplatine.

bukongahelas
Eska_DD
Neuling
#6 erstellt: 11. Jul 2008, 11:39
Hallo und vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Ich bin entsprechend o.g. Beschreibung vorgegangen und befinde mch jetzt an der Stelle, an der man eigendlich die Bauteile kauft und anschließend einbaut.
- Eigendlich -
Leider sind die von mir eruierten Transistoren 2SD2276 im Handel nicht mehr zu haben. Es werden mir "Vergleichsartikel" angeboten: 2SD2389 TR (SI 80W 80MHZ /SANKEN)
Die Frage ist, ob diese für meine Zwecke (einbau in meinen Verstärker) nutzbringend sind und falls ja, ob ich den anderen Kanal trotz funktionierender Transistoren ebenfalls austauschen sollte um beidseitig gleiche Bauteile verpresst zu haben??

Tja??

mfg
Eska_DD
wommelbommel
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 23. Okt 2008, 13:03
hi
der thread muss auch mal wieder aktiver werden...
ich habe gestern einen marantz pm-62 mk II auf dem sperrmüll gefunden, den ich gerne wieder zum lufen bringen würde. da werde ich wohl irgendeinen neuen eröffnen müssen :-(

nun zum thema:
oben schreibt jemand dass elkos verpolt sind
hab mir gerade die ft2 von intertechnik gebaut und das bei der weiche nicht beachtet. die lsp laufen gut

und wie hätte ich sehen können das elkos (glatt/rauh was auch immer das bedeuten mag) einen plus und minus pol haben?
Pimok
Stammgast
#8 erstellt: 23. Okt 2008, 14:17
Das hättest du sehen können indem du draufgeschaut hättest - da ist eine Seite nämlich markiert. Entweder mit einem - oder einem +. Bezüglich der Polung in Frequenzweichen - Ich vermute du kennst dich mit der Technik nicht sonderlich aus, gell? "Musik" ist Wechselstrom, weswegen die Polung egal ist, es wird sowieso ständig umgepolt.

Edit: Bzgl. Glatt und Rau: Bezieht sich auf die Oberfläche der Metallfolie im inneren des Kondensators. Glatte Kondensatoren sind glatt, raue halt rau. Mit ner rauen Oberfläche kann man größere Kapazitäten erreichen als mit glatter Oberfläche.


[Beitrag von Pimok am 23. Okt 2008, 14:18 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 24. Okt 2008, 03:56
Raue Elkos klingen schlechter als glatte, haben aber bei gleicher Baugrösse grössere Kapazität.
In passiven Frequenzweichen sollten sie allenfalls als "Masse-Ableitkondensatoren" geschaltet sein, also nicht im Signalweg sein. Dort sollten nur Folientypen eingesetzt werden.
Es gibt auch sog bipolare (=ungepolte) Elkos, die meist in passiven Weichen verbaut werden. Wenn evtl "Bipolar Elko" oder ähnliches draufsteht, braucht man sich um die Polung keine Sorgen machen. Also auch nicht nach + oder - Kennzeichnungen zu suchen.
Wenn ein gepolter Elko dauernd an falsch gepolter Spannung liegt, zB in einer Spannungsversorgung/Netzteil, explodiert er.
bukongahelas
WinfriedB
Inventar
#10 erstellt: 24. Okt 2008, 12:03
Ob rauhe Elkos schlechter klingen als glatte, sei noch dahingestellt. Glatte Elkos haben i.allg. geringere Toleranzen, da dort die Kap. allein von der Größe der Kondensatorwickel und der Dicke der beim Formieren aufgebauten Isolationsschicht abhängt, bei rauhen Elkos kommt noch der (nicht genau bestimmbare) Faktor der Oberflächenvergrößerung durch das "Anrauhen" (Anätzen) dazu.

Die Eigenschaften bei höheren Frequenzen können bei rauhen Elkos jedenfalls genauso gut oder besser sein als bei glatten. Praktisch alle sog. low-ESR-Typen (mit geringem Scheinwiderstand bei hohen Frequenzen) sind rauhe Elkos. (Hohe Frequenzen bedeutet in diesem Fall WEIT jenseits der Audiofrequenzen.) Von schlauen Vermarktern werden jedenfalls Elkos für LS-Weichen angeboten, die angeblich besonders dollen Klang bringen - aber schlechtere ESR-Werte haben als Standard-LS-Weichen-Elkos.

Die speziell für LS-Weichen angebotenen Elkos sind normalerweise immer glatte. Erkennbar auch daran, daß die Toleranzen wesentlich kleiner sind (+/- 10 Proz. im Gegensatz zu bis zu +50/-10 Proz. bei normalen Elkos, bei allen Anwendungen außer Freq.weichen stört eine höhere Kap. selten).

Da Folienkond. in den Bereichen bis 10uF mittlerweile auch erschwinglich sind (und auch nicht mehr so Riesenklötzer sind), sollte man in LS-Weichen möglichst solche einsetzen. Insgesamt ist auch deren HF-Verhalten meist wesentlich besser - das sind aber Bereiche, an die Audiofreq. auch nicht annähernd rankommen.

Übrigens sind auch "Masse-Ableitkondensatoren" in LS-Weichen sehr wohl im Signalweg, denn die Audiofreq. müssen ja auch irgendwie wieder zurück in den Verstärker - und dabei durchläuft ein Teil zwangsläufig die gegen "Masse" liegenden Kondensatoren, die damit genausoviel (oder genausowenig) zum Klang beitragen wie Kond., die in Reihe mit LS-Chassis liegen. Es gibt daher keinen Grund, warum es da qualitätsmäßig (angeblich) schlechtere Kond. auch tun sollten - die Toleranzen (und HF-Eigenschaften) gehen genauso in die Filterschaltung ein wie Serienkond. Abgesehen davon, daß keineswegs gesagt ist, daß der (-)Anschluß eines LS auch irgendwo an Masse liegt - bei Brückenverstärkern z.B. ist das nie der Fall!
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