Grundig SV 80 M Kanallautstärken unterschiedlich

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zaunk0enig
Inventar
#1 erstellt: 09. Nov 2008, 14:20
Hallo!

Ich konnt mich gestern aufm Flomi nicht davon abhalten für 30 Euro ungetestet einen SV 80 M und RT 40 zu kaufen. Gehäuse hat mal einer weiß "angemalt", das muss irgendwann mal runter.
Ich hatte nur im Hinterkopp das die Dinger ziemlich alt sein müssten, Käufer behauptete natürlich es wären Röhrengeräte, durch die Kühlgitter konnte man schon das Gegenteil sehen
Aber jetzt mal direkt dahin wo es brennt:

Da ich "relativ" unerfahren bin (und bevor hier die ersten Contras kommen: gerade deshalb sehr gewillt auszuprobieren und an dem Gerät zu lernen!) kann ich erstmal nur mit Beschreibungen dienen.

Der linke Kanal kommt lauter als der rechte.
Die Schalter rasten auch nicht richtig ein, ausser die für die Tonabnehmer. Von der Unterseite kommt man sehr gut an die Unterseite der Schalter ran. Da scheint wohl die Arretiervorrichtung schlecht gefettet und die Feder ausgeleiert zu sein, also kein großes Problem.

Ein Verdacht sind die Kontakte. Jetzt hab ich die natürlich von unten schon mit Isopropanol und Wattestäbchen bearbeitet und kann davon keine Fotos mehr zeigen. Die waren etwas siffig (die restliche Unterseite ist für 40 Jahre noch sehr sauber), aber teilweise auch mit einem schwarzen Belag überzogen. Vielleicht nur angelaufen?

Blöderweise komme ich von oben nicht an die Kontakte. Dafür bräuchte ich wohl ein "Nüsschen"?


Auf den Fotos sieht man gut die Schrauben, mit solchen ist auch das Tastenfeld angeschraubt, so dass ich es nicht loskriege.
Wie heißt sowas und kriegt man das im Baumarkt oder muss man da woanders hin (günstige Qualität bevorzugt, meine Geldbörse sagt momentan: lieber später ein zweites Mal kaufen, als jetzt schon teuer :P)?

Wenn ich Balance voll auf rechts drehe, höre ich den linken Kanal immernoch. Und etwa gleich laut wie den rechten.
Weitere Lautstärkeschwankungen hab ich bei den Quellwahlschaltern, weshalb ich auch auf verschmutze Kontakte gekommen bin:
wenn ich z.b. den Universalschalter langsam drücke, gibt es einen Punkt, an dem der linke Kanal deutlich lauter kommt, als wenn ich den Schalter quasi einrasten lasse (klappt ja nicht immer). Wenn ich mir dabei die Kontakte angucke, sieht das so aus als ob ich mehr oder weniger zwischen der An- und Aus-Position hängen würde.
Die dann gelieferte Lautstärke kommt mir deutlich realistischer vor, denn ich muss weiter aufdrehen als ich das von anderen, etwas stärkeren Lautsprechern gewohnt bin. Sprich auf halber Potistellung hätte ich normalerweise auf die Entfernung schon eine sehr hohe Lautstärke, beim Grundig kommt das erst in dieser "Zwischenposition" des Quellschalters.

Noch zwei Sachen: Ich steig nicht ganz durch die Endstufen durch. Die beiden Teile rechts (Rückansicht) sind gleichmäßig bestückt (die flachen in doppelter Ausführung), die linke Hälfte ist anders bestückt als die rechte und weicht sogar untereinander ein wenig ab. Der im Bild sichtbare AL 102 ist nur im linken Teil verbaut, dahinter sitzten links aber eben unterschiedliche.
Im Gehäuse ist ein Mini "Schaltplan" aufgedruckt den ich vorerst drin kleben lasse, da sind sie einfach nur von 21 bis 28 durchnummeriert...

Das letzte: ich höre kein Relais klicken (wie bei mehreren meiner Geräte). Ist dieses Geräte ein relaisloses oder muss ich mir auch da Sorgen machen?


Puh, sorry für den Roman, aber anders konnte ich es nicht beschreiben. Ich hoffe ihr könnt mir trotzdem helfen.
zaunk0enig
Inventar
#2 erstellt: 09. Nov 2008, 17:05
So, nachdem ich mit dem Lötkolben ein paar umliegende Teile entfernt habe konnte ich die Platine mit den Potis hochstellen und an die Kontakte rankommen. Mit Isopropanol und Tunerspray gereinigt, hat nichts gebracht.
Was mir noch auffällt: der rechte Kanal ist nicht nur leise sondern verzerrt, gerade wenn man mal kurz den Bass für den Kanal aufdreht merkt man es.

Die blöden Taster kriege ich auch nicht abgezogen, die sollten eigentlich ein Bad bekommen Immer der gleiche Mist.
zaunk0enig
Inventar
#3 erstellt: 10. Nov 2008, 23:10
Vorweg: entschuldigt meine Ungeduld
Hat euch mein langer Text abgeschreckt oder kann mir wirklich keiner weiterhelfen?

Ich mag ihn und wüsste gerne ob ich mich auf Gehäuserestauration freuen kann oder ob ich den eh nicht selber repariert bekomme bzw was für einen Aufwand auf mich zukommt.


Hier noch ein Bestechungsfoto (entschuldigt die Unordnung :D).


Nochmal kurz:

rechter Kanal kommt sehr leise und verzerrt
hf500
Moderator
#4 erstellt: 11. Nov 2008, 19:28
Moin,
was steht an Messgeraeten zur Verfuegung?
Welche Kenntnisse?

Die Serviceunterlagen sollte Schaltungsdienst Lange haben, es ist schon einiges an Papier mit nuetzlichen Hinweisen.
Besonders in den Endstufen ist der Verstaerker etwas empfindlich. Mit welchen Typen sind die Endstufen bestueckt?
Er braucht ausgemessene Transistoren :-/

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 11. Nov 2008, 19:30 bearbeitet]
zaunk0enig
Inventar
#5 erstellt: 12. Nov 2008, 02:13
Hallo Peter, danke für deine Antwort.

Erstmal: Erwischt!

Keine Messgeräte vorhanden, ich hab zwar immer mal nach einem Multimeter Ausschau gehalten aber mir ist bisher keines über den Weg gelaufen.
Kenntnisse: Löten kann ich mit meiner bescheidenen Ausrüstung halbwegs gut, Frickeln kann ich auch. Ansonsten keine Vorerfahrungen

Verbaut sind:
6x AL 102 8430
RCA 2N2148 FB 6L
und dann noch ein zweiter RCA 2N2148 der älter aussieht als der Rest (oder hat vielleicht mal was abbekommen? Ein kleiner gelber Farbklecks ist auch drauf), leider war da die restliche Typenbezeichnung nicht richtig zu erkennen. Ich werde das Gerät Morgen nochmal öffnen, momentan ist es wieder zusammengebaut und weggestellt.

Hier hatte ich irgendwo gelesen "wurde früher gerne als Disko-Verstärker benutzt" und die Dinger sind trotzdem abgerauscht?
hf500
Moderator
#6 erstellt: 12. Nov 2008, 22:38
Moin,
wenn man fuer gute Belueftung sorgte und darauf achtete, dass die Last nicht unter 3 Ohm einbrach, dann hatte der Verstaerker alle Chancen, auch Discobetrieb zu ueberleben.
Wobei die Lautsprecher schon sehr gut sein mussten, der verstaerker macht 2x 30/40W.

Anscheinend ist nur noch ein Originaltransistor drin, der mit dem gelben Punkt. Man kann nur hoffen, dass der Rest zumindest in den Paaren und Quartetten einer Endstufe zusammenpasst.

Wer diesen Verstaerker reparieren will, muss sich schon gut damit auskennen und auch die speziellen Kniffe kennen. Sonst hat man schnell eine Endstufe umgebracht.

73
Peter
hf500
Moderator
#7 erstellt: 12. Nov 2008, 22:41
Moin,
wenn man fuer gute Belueftung sorgte und darauf achtete, dass die Last nicht unter 3 Ohm einbrach, dann hatte der Verstaerker alle Chancen, auch Discobetrieb zu ueberleben.
Wobei die Lautsprecher schon sehr gut sein mussten, der verstaerker macht 2x 30/40W.

Anscheinend ist nur noch ein Originaltransistor drin, der mit dem gelben Punkt. Man kann nur hoffen, dass der Rest zumindest in den Paaren und Quartetten einer Endstufe zusammenpasst.

Wer diesen Verstaerker reparieren will, muss sich schon gut damit auskennen und auch die speziellen Kniffe kennen. Sonst hat man schnell eine Endstufe umgebracht.


73
Peter
zaunk0enig
Inventar
#8 erstellt: 12. Nov 2008, 23:45
Das ist natürlich doof
Bei einem der ALs ist der Schraubkopf abgeplatzt, hatte mich da schon gefragt ob bereits dran gebastelt wurde.
Wie gesagt: ich kenne mich absolut nicht aus, aber würde gerne dazulernen. Einerseits habe ich keine Kohle um einen Spezialisten zu bezahlen, andererseits schmerzt es mich auch 30 Euro in den Sand gesetzt zu haben und ich will den Verstärker ungern verkommen lassen. Platz um ihn zu Lagern würde ich bei der Familie finden, aber davon habe ich auch nichts, zumal die sich nicht freuen wenn ihre Keller (trocken!) zu meinem Schrottlager verkommen.

Zum "üben" wäre ein anderes Objekt wahrscheinlich besser geeignet, aber hilft ja nix, ich muss ran. Würde mich zwar extrem ärgern, aber mehr als kaputt machen kann ich ja nicht.
Wenn ich nicht weiterkomme wäre natürlich ein Elektroreparatur-Ziehvater (oder -mutter) ideal
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