Tonbänder löschen

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vampir
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Mrz 2009, 00:01
Moin, moin!

Nach gründlicher Säuberung meiner Akai GX 260D gehen jetzt die meisten Funktionen wieder. Die meisten Probleme waren auf Kontaktverschmutzungen zurückzuführen.

Um die Aufnahmefunktion mit einem vernünftigen Band zu überprüfen habe ich mir über Ebay ein Maxell XLI-Band gegönnt (bereits fremdbespielt). Leider bekomme ich nicht alle Signale vom Band. Auch nicht nach mehrmaligem Hin- und Her-Löschen auf der Akai. Deshalb habe ich das Band über meine Halbspur-TEAC nochmals gelöscht, aber die Rest-Töne sind auf der Akai immer noch hörbar.

Jetzt endlich zu meiner Frage: Wie kriegt man ein Band komplett gelöscht? Sind die Tonköpfe auf der Akai oder auf der Maschine von der Erstbespielung verstellt?

Over and out. Andreas.
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 06. Mrz 2009, 02:30
Es gibt kräftige Löschdrosseln , auch zur Entmagnetisierung von grossen Metallteilen, zB Werkzeugen.
Versuchs mal damit.

Frage an alle: Entmagnetisiert eine Mikrowelle ? Sind ja auch hochfrequente Wechselmagnetfelder.

Oder teste selbst die Mikrowelle, aber ich übernehme keine Garantie für Nebenwirkungen.
Erstmal ne uralte Compactcassette testweise mikrowellen,
natürlich nur das ausgebaute Band, Metall und Mikrowelle verträgt sich nicht.
Und Metallspulen dürften auch problematisch sein, aber man kann das Spulenband ja auf Kunststoffspulen umspulen.

bukongahelas
zetagi55
Neuling
#3 erstellt: 06. Mrz 2009, 14:58
Las das mit der Mirowelle! Das ist Unfug und zerstört dein Band.
Auf was für Bänder ist deine Maschine eingemessen? Das solltest du wissen bevor du ein Band kaufst. Maxell braucht eine andere vormagnetisierung als Europäische BASF. Dann gibt es noch Consumer und Studio Serien usw... Selbst wenn du das Band löschen kannst stimmt die Pegel beim Aufzeichnen am Kopf nicht und rauscht oder zerrt. Kauf ein billiges Consumer Band und gut ist ;-)


[Beitrag von zetagi55 am 06. Mrz 2009, 14:59 bearbeitet]
WinfriedB
Inventar
#4 erstellt: 07. Mrz 2009, 11:08

zetagi55 schrieb:
Maxell braucht eine andere vormagnetisierung als Europäische BASF. Dann gibt es noch Consumer und Studio Serien usw... Selbst wenn du das Band löschen kannst stimmt die Pegel beim Aufzeichnen am Kopf nicht und rauscht oder zerrt. Kauf ein billiges Consumer Band und gut ist ;-)


Sooo riesig sind die Unterschiede bei den einzelnen Bandsorten nicht. Man merkt zwar auf guten Bandmaschinen Unterschiede, aber die Verzerrungen steigen bei nicht ganz passender Vormagn. nicht ins Aberwitzige.

Mit dem nicht vollständigen Löschen hat das aber nichts zu tun. Das liegt wohl eher daran, daß eines der beiden Geräte (das, mit dem die Bänder aufgenommen wurden, oder das neue) etwas dejustiert sind. Normalerweise liegt die Löschdämpfung bei über 70db und damit unter dem Wiedergaberauschen.
Toni_
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 07. Mrz 2009, 20:06
Hallo zusammen,

habe früher mal Kassettendienst in der Gemeinde gemacht,
dort hatten wir ein spezielles elektrisches Löschgerät, wo
man einige male die Kassette drüber schiebte.

-----------

http://www.beloh.com...raete_bm70.100ff.htm

Sowas benutze auf der Arbeit ein Entmagnetisierungsgerät,
um magnetisch gewordene Meßwerkzeuge zu "löschen".
Aber ob man damit auch die Tonbandspulen mit löschen kann weiss ich net.


Gruß
Toni
vampir
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 07. Mrz 2009, 23:38
Moin, moin!

Danke für die bisherigen Beiträge. Eine einfache Lösung des Problems ist mir leider bisher auch noch nicht eingefallen. Ich dachte an einen starken Lautsprechermagneten oder etwas ähnliches, was ich auch in meiner Werkstatt habe.
Wenn ich das Band dann endlich gelöscht habe bin ich mal gespannt, ob mit den derzeitigen Einstellungen die Aufnahmefunktion normal klappt.

Over and out. Andreas.

P.S.: Das mit der Mikrowelle erscheint mir auch recht riskant zu sein. Ich möchte nur ungern das Maxell-Band ruinieren.
bukongahelas
Inventar
#7 erstellt: 08. Mrz 2009, 14:26
So funktioniert Entmagnetisieren / Löschen physikalisch:
Der zu entmagnetisierende Gegenstand wird einem magnetischen Wechselfeld ausgesetzt, dh die Elementarmagnete (Weiss-sche Bezirke) werden fortlaufend "umgeklappt".
Damit am Ende die Magnetisierung gleich Null ist, muss das Magnetfeld während dieses Vorgangs langsam abnehmen.
Der Techniker sagt, die Hysteresekurve wird mit abnehmender Amplitude durchfahren.
Praktisch geschieht das, indem man die Löschdrossel langsam vom zu entmagnetisierenden Gegenstand wegführt.
Normale Magnete richten die Elementarmagnete nur in einer Richtung aus, das bringt keine Entmagnetisierung, sondern eine Aufmagnetisierung in einer Richtung, beispielsweise wenn man einen Metallgegenstand mit einem Magneten magnetisiert.
bukongahelas
WinfriedB
Inventar
#8 erstellt: 09. Mrz 2009, 16:48
Auch mit Gleichstrom bzw. einem Permanentmagneten kann man Magnetmedien löschen. Ich habe vor langer Zeit mal Installation von Diskettentestern gemacht - bei einem Typ war vorgesehen (aber final nicht eingebaut), auf einer der Diskettenrutschen einen Stabmagneten zu installieren, um die Disketten zum Ende der Tests vollständig zu löschen.

Es kommt ja darauf an, daß beim Vorbeilaufen des Bandes am Wiedergabekopf kein Wechselfeld entsteht, dann kann im W.kopf auch keine Signalspannung induziert werden. Und auch wenn alle Magnetpartikel in die gleiche Richtung "gepolt" sind (durch Gleichstromlöschung bzw. besser gesagt -magnetisierung), wird keine Spannung im W.kopf induziert. (Wäre das gleiche, als wenn du einen schwachen Permanentmagneten vor den W.kopf hältst - es entsteht auch keine Signalspannung.) Einfache Cassettenrecorder haben teilweise noch mit Gleichstrom am Löschkopf gelöscht, wir hatten mal so ein Primitivteil.

Die erzielbare Löschdämpfung bzw. der Rauschabstand nach dem Löschen ist aber wohl nicht so doll, eine Löschung mit einem Wechselfeld ist wohl (wenn richtig dosiert) für Audiozwecke in jedem Fall besser.

Entmagnetisieren mit einem Permanentmagneten ist natürlich nicht möglich, es sei denn, man schafft es, den Magneten unter dauerndem Rotieren langsam vom zu entmagnetisierenden Teil wegzubewegen.
vampir
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Mrz 2009, 00:03
Was haltet Ihr von einer Entmagnetisier-Drossel wie sie für die Tonköpfe verwendet wird. Kann das funktionieren?

Andreas
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 10. Mrz 2009, 10:57
Genau das meine ich mit Löschdrossel.
Die entmagnetisiert alles, sofern sie ein ausreichend kräftiges Magnetfeld bringt. Es gibt auch batteriebetriebene Voodoo-Spielzeuge, die taugen nichts.
bukongahelas
Mechwerkandi
Inventar
#11 erstellt: 10. Mrz 2009, 17:36

WinfriedB schrieb:

Entmagnetisieren mit einem Permanentmagneten ist natürlich nicht möglich, es sei denn, man schafft es, den Magneten unter dauerndem Rotieren langsam vom zu entmagnetisierenden Teil wegzubewegen.

Hm.
Ich habe alte Datenbänder vom Tandberg Streamer mit einem Lautsprechermagneten "behandelt", da war hinterher definitv nix mehr drauf...
WinfriedB
Inventar
#12 erstellt: 10. Mrz 2009, 17:48

Mechwerkandi schrieb:

WinfriedB schrieb:

Entmagnetisieren mit einem Permanentmagneten ist natürlich nicht möglich, es sei denn, man schafft es, den Magneten unter dauerndem Rotieren langsam vom zu entmagnetisierenden Teil wegzubewegen.

Hm.
Ich habe alte Datenbänder vom Tandberg Streamer mit einem Lautsprechermagneten "behandelt", da war hinterher definitv nix mehr drauf...


Entmagnetisieren und Löschen sind zweierlei, beim ersten kommt es darauf an, daß kein Restmagnetismus mehr vorhanden ist. Dazu muß ständig mit abnehmenden "Pegel" ummagnetisiert werden. Zum Löschen von Informationen auf Datenträgern (und auch Tonbändern) reicht es, wenn die Magnetpartikel alle gleich ausgerichtet sind - dann induziert der Restmagnetismus im Wiedergabekopf keine Spannnung mehr. M.W. werden z.B. Disketten (wenn sie physikalisch gelöscht werden) mit Gleichstrom gelöscht. (Das muß man unterscheiden vom Daten löschen vom Betriebssystem aus - da werden die Daten z.B. durch Verstümmelung des Dateinamens lediglich für Normalbenutzer unleserlich gemacht!)
Hannomag
Stammgast
#13 erstellt: 10. Mrz 2009, 20:03
Schau dich mal in großen Schuhgeschäften um, die entmagnetisieren ihre Diebstahlsicherungen mit sehr starkem Wechselfeld in einer Aluwanne an der Kasse.
Ne freundliche Frage bei der Kassiererin könnte dein Problem lösen.

mfg. Dirk
bukongahelas
Inventar
#14 erstellt: 11. Mrz 2009, 17:56
Aha, zum Handwerkszeug eines erfolgreichen Ladendiebs sollte also eine Löschdrossel gehören.
Interessant, was man so alles erfährt...
bukongahelas
Hannomag
Stammgast
#15 erstellt: 11. Mrz 2009, 18:59
kann dich beruhigen, die Löschdrossel, die du dazu bräuchtest, benötigt schon mindestens ne Autobatterie und Zerhackerelektronik.

Nicht GANZ unauffällig ^^

mfg. Dirk
bukongahelas
Inventar
#16 erstellt: 11. Mrz 2009, 20:27
Das krieg ich hin, habe mal mit ner Autobatterie als Spannungsquelle eine Zündspule mit ca 500-1000 Hz mittels NE555 Multivibrator und nachgeschalteter LastTransistoren (DIY-Transistorzündung) getaktet. Konnte einen stehenden,pfeifenden Lichtbogen von ca vier Zentimetern erzeugen.
Und es gibt ja auch die schnellladefähigen Hochleistungsakkus,mit denen Modellflugzeuge fliegen.
Theoretisch könnte ich damit mobile elektrische Tötungsmaschinen bauen, aber ich bin ja friedlich und repariere lieber Audio-Elektronik.
Oder schliesse mal den Hochspannungsanschluss einer Fernseherröhre (der Saugnapf) an einen Elektrozaun an, eine ziemlich sichere Methode, wegen fahrlässiger Tötung evtl sogar Mord längere Zeit im Knast zu verbringen.
Schluss mit der Phantasterei, zurück zum Thema.
Die Gedanken sind frei.Aber man muss bzw sollte nicht alles umsetzen, was einem in den Sinn kommt.
Einstein hat sich das im Zusammenhang mit der Atombombe auch bis an sein Lebensende vorgeworfen.
bukongahelas
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