Dirigenten: Die "Ungarn-Connection"

Hi,
Ivan Fischer ist meiner Meinung nach ein guter Dirigent,
Zoltan Koczis wird einer werden,
Peter Eötvös macht sich für die Moderne stark,
Tamas Vetö auch.
Mehr fallen mir grad nicht ein.
Zu den grossen alten Dirigenten,
Ungarn war schon immer ein Land das gute Musiker und Komponisten hervorgebracht hat.
Der dämliche Adolf hat sie verjagt, weil jüdischer Abstammung oder dazu veranlasst zu emigrieren. Die USA hatten zu der Zeit wohl die besten Voraussetzungen für solche Künstler. Gott sei Dank!
Gruß
embe

Der dämliche Adolf hat sie verjagt, weil jüdischer Abstammung oder dazu veranlasst zu emigrieren.

Leider nicht nur der, sondern auch die Sowjets (1956).

Gruß,
Markus

Hat schon mal jemand was von Ferenc Fricsay gehört?
Seine Bartok-Aufnahmen gehören nach wie vor zu den Referenzen (insbesondere die großartigen Klavierkonzerte mit Geza Anda).

Hat schon mal jemand was von Ferenc Fricsay gehört?

Ja, aber leider Schrecke ich vor Käufen zurrück, da alle Aufnahmen, die mich interessieren würden, leider in Mono aufgenommen wurden....

Die USA hatten zu der Zeit wohl die besten Voraussetzungen für solche Künstler. Gott sei Dank!

So haben die Ammis dann auch mal was kulturelles kennen gelernt...

Tag,

der Ursprung der hier gemeinten 'Großen Dirigenten' ist wohl doch noch mehr die Kultur der k.u.k-Donaumonarchie (mit ihren zugehörigen 14 Nationen), Mitteleuropa, weniger Ungarn (als das 'kleine' Land, das gerade der EU begetreten ist). Die erste große Welle kultureller Transaktionen von den USA nach Europa und von Europa in die USA (Literatur, Malerei, Bildende Kunst) war bereits um die Jahrhundertwende bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges, nach dem Ende der Monarchie und dem verbleibenden Rest-Österreich, noch verstärkt während der Zwanziger Jahre, die Musiker. Der Musik-'Export' von Europa aus in die USA geschah durch Künstlerengagements, die so weithin das tragende Personal des privat verfassten amerikanischen Musiklebens stellten. Hier begegneten sich alsdann die Europäer (wie die Amerikaner sich in London, Paris und Venedig trafen). Es darf nicht erstaunen machen, dass die Berühmtheiten (unter den Dirigenten) berühmt sind mit österreichischen Berühmtheiten (der Musikgeschichte).

Die Ungarn, die ungarisch sind im heutigen Sinne (und in den heutigen Grenzen) haben andere Wurzeln, andere Schicksale.

MfG
Albus

Ja, aber leider Schrecke ich vor Käufen zurrück, da alle Aufnahmen, die mich interessieren würden, leider in Mono aufgenommen wurden....

@Mario_F: Es gibt auch eine ganze Reihe von Stereo-Einspielungen mit Fricsay:
Beethoven 3 + 9
Bartok Klavierkonzerte mit Anda
Dvorak 9
und noch ein paar andere.

Kannst ja selbst noch mal bei www.jpc.de suchen. Es lohnt sich, sich zumindest die Stereo-Aufnahmen dieses Dirigenten zu besorgen.

Wie kommt es, dass innerhalb so kurzer Zeit, gleich 4 der größten Dirigenten (Szell sei noch genannt) aus ein und dem selben Land kamen,

Weil das alles Alt-Österreicher sind und in Wien und Umgebung das Zentrum der europ. Musik lag ;).
Ormandy gehört auch noch dazu, glaube ich.

@ hüb und Mario_F

Neben der Beethoven 9 (The Originals) und der 3. (Great Conductors) gibt es noch die noch die 1.,5.,7. und 8. - und alle sind, glaube ich, stereo. Die 1. - leider??? - nur in der Original Masters Box der DG. Da ist aber so viel gute Musik drin, die lohnt die Investition allemal. Die 7. gibt es in der Box "Historische Aufnahmen" der Beethoven Edition - oder zusammen mit der 3., 5. und 8. auf einer Doppel-CD der DG in Frankreich (über amazon.fr oder fnac.com erhältlich). Auch diverse Mozart-Symphonien und -opern gibt es etc. pp.

Zum grundsätzlichen Thema. Alle diese Dirigenten haben übrigens in Bartok brilliert und sind auch als exzellente Kodaly-Dirigenten in Erscheinung getreten. Sie verbindet auch eine herausragende Qualität als Begleiter bei Instrumentalkonzerte oder von Sängern (als Operndirigenten). Ein Grund ist sicherlich, dass sie alle noch direkt bei Bartok, Weiner und Kodaly gelernt haben, oder von deren Schülern der 1. Generation ausgebildet wurden und sich die ersten Sporen oftmals als Operndirigenten verdient haben.

Hans

Fricsays Fidelio ist ebenfalls in Stereo erhältlich, aber leider sehr enttäuschend, trotz der Rysanek, trotz Frick und der Seefried als Marzelline.