Kann bzw. darf ein Orchester an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig spielen?

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Samyucca
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 01. Jul 2007, 00:12
Am 23.06 habe ich die Staatskapelle Dresden in der Frauenkirche, u. a. mit Haydns Harmoniemesse erlebt:
http://www.semperope...frauenkirche_iv.html

Etwas unheimlich wurde mir aber, als ich sah, dass die Staatskapelle Dresden am gleichen Abend und zur gleichen Zeit den Fliegenden Holländer gab:
http://www.semperope...ende_hollaender.html

Auch wenn die Anzahl der Mitglieder eines Orchesters es theoretisch erlauben, zwei oder gar drei Konzerte gleichzeitig zu bestreiten, liegt hier evtl. ein Fall von Etikettenschwindel vor?
Joachim49
Inventar
#2 erstellt: 01. Jul 2007, 13:01

Samyucca schrieb:
liegt hier evtl. ein Fall von Etikettenschwindel vor?


Ich habe einmal gelesen, dass es die Wiener Philharmoniker in drei Versionen gibt: die, welche wie in Dresden, in der (Staats)oper spielen (man sagt ja, die Wiener Ph. seien das Staatsopernorchester), die, die auf Tournee sind und die, die zuhause bleiben. Leider weiss ich nicht mehr woher diese Information stammt, und auch nicht ob sie richtig ist. Ich nehme jedoch an, dass es in der Tat zumindest eine doppelte Besetzung gibt, wenn 'dasselbe' Orchester auch oft intensiven Operndienst hat (da gibt's ja auch viele Proben).
Joachim
Thomas133
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Jul 2007, 08:20
Bei Orchestern mit größerer Besetzung und ungefähr gleichem durchwachsenem Level ist das glaub ich legitim und kann durchaus öfters mal vorkommen.
Letztes Jahr gab es am 5.12. (also dem Todestag Mozarts)
auch 2 hochkarätige Veranstaltungen der Wiener Philharmoniker in Wien - zum einen in der Staatsoper das Requiem sowie im Theater an der Wien unter Rattle die 3 letzten Sinfonien zur gleichen Zeit.
Zum. vermittelt es das positive Gefühl das das Orchester durch die Bank ungefähr gleichmäßig gut besetzt ist (was ich bei Spitzenorchestern auch annehme) und das Orchester nicht nur auf ein paar wenige gute Spieler angewiesen ist. Würde es aber auch nicht für ausgeschlossen halten wenn auch mal hier und da ein paar Spieler (zur Not) von anderen Orchestern integriert werden (im Fall der Wiener Philharmoniker wäre da wohl naheliegend das Wiener Staatsopernorchester da ja auch nur von diesem - lt. strengen Statuten - die späteren Mitglieder der Wr.Philh. herangezogen werden) aber solang es dem Niveau kein Abbruch tut soll mir das auch egal sein.
Übrigens, da Joachim geschrieben hat die Wr.Philh. wären gleichzeitig das Wr.Staatsopernorchester - das stimmt in der Hinsicht da sich die Wr.Philh. aus Mitgliedern des Staatsopernorch. zusammensetzen. So weit ich weiß wird man jedoch erst Mitglied bei den Wiener Philharmonikern nach mind. 3-jähriger Tätigkeit im Staatsopernorchester sowie
einer erfolgreichen Aufnahme durch einen gestellten Antrag indem Mitglieder der Wiener Philharmoniker beim Vorspielen
des Antragstellers über die Aufnahme abstimmen. Inwieweit dann die Übergänge bei Vorführungen namentlich genau eingehalten werden oder fliessend sind weiß ich nicht. Ich weiß nur das bei Opernaufführungen in der Staatsoper auch als solches deklariert wird, konzertante Aufführungen im zB Musikverein (dem Sitz der Wr.Philharmoniker) unter dessen Name. Inwieweit mal von hier und dort Mitglieder herangezogen werden weiß ich nicht, da müßte man einen Insider dazu befragen, vermute aber mal das sich das Staatsopernorchester selber nicht als Wiener Philharmoniker (aus oben genannten Gründen) deklarieren darf wenn dieses sich mehrheitlich aus Mitgliedern des Staatsopernorchesters (also solchen die noch nicht offiziell aufgenommen wurden) zusammensetzt.
gruß
Thomas


[Beitrag von Thomas133 am 02. Jul 2007, 08:44 bearbeitet]
MTL-CH
Stammgast
#4 erstellt: 10. Aug 2007, 13:48
Die SSD dürfte von der Gesamtgrösse her durchaus in der Lage sein, zeitgleich eine Haydn-Messe und eine Wagner Oper zu spielen - weder Etikettenschwindel noch sonstwie ungewöhnlich.
Es gibt auch Orchester, die zum grösseren Teil gerade eine Tournee spielen, eine Rumpfbesetzung aber zurücklassen, die etwa unterdessen Barockoper spielen kann.
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