Monoprice Monolith 1570 Rundreise Reviews

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RobN
Inventar
#1 erstellt: 21. Mai 2022, 23:47
Im Rahmen der Forums-Rundreise durfte ich dieses Mal den Monoprice Monolith M1570 testen. Ein Kopfhörer, der alleine schon durch seine Grunddaten - offener Fullsize-Hörer mit großen und bequemen Polstern, Magnetostat - voll in mein Beuteschema passt. Ich vergleiche ihn mit meinen beiden offenen Hörern: Hifiman HE-500 und Stax SR-303. Ein Magnetostat und ein Elektrostat, man ahnt es schon: ich bin ein Freund von Flächenstrahlen, besitze außerdem noch einen geschlossenen Audeze LCD-2 Classic. Zudem hatte ich bis vor kurzem selber auch schon einmal einen Monoprice, den geschlossenen M1060C, auf den ich außer Konkurrenz in einigen Punkten kurz eingehen werde.

Optik, Verarbeitung und sonstiges
Der M1570 kommt in einem überraschend großen, hochglanz-schwarzen Umkarton. In diesem befindet sich ein ebenfalls ziemlich großes rundes Transportcase mit Reißverschluss, eine Mischung aus Tasche und Hardcase. In diesem findet der Hörer einen maßgeschneiderten Platz, im Deckel befindet sich zudem ein per Klettverschluss fixierbares Netz für Zubehör wie Kabel. Sowohl Verpackung als auch Tasche scheinen in Größe und Machart identisch mit der des "kleineren" M1060C zu sein, der mich seinerzeit schon durch seine Verpackungsgröße zu beeindrucken wusste.

Sowohl optisch als auch vom Anfassgefühl gefällt mir der Monoprice sehr gut, wirkt äußerst robust und wertig. Viel Metall, dazu passt sehr gut die optisch eher schlicht und komplett in mattem Anthrazit gehaltene Konstruktion ohne aufdringliche Markenlogos etc. Die Bügel erinnern stark an Focal, die gelochte Treiberabeckung könnte - abgesehen von dem dezenten Monoprice-Logo - auch von Hifiman stammen und die Anordnung der Kabelzuführungen kenne ich so ähnlich von meinem LCD-2. Auch die sehr großen, dicken und weichen Lederpolster erinnern an Audeze, sind dazu absolut tadellos vernäht. Alles in allem also wahrlich keine schlechten Zutaten, die dem Hörer einen sehr viel reiferen und edleren Einduck mitgeben als etwa den M1060C. Der wirkte auf mich immer ein wenig wie das Projekt eines ambitionierten Bastlers, der M1570 dagegen braucht sich neben einem Hifiman oder Audeze absolut nicht zu verstecken. Der einzige Punkt, der mir aufgefallen ist: wie man auch auf den Fotos erkennen kann zeigten sich schon leichte Schleifspuren von der Größenverstellung, obwohl der Hörer noch neu war. Aber von der in meinem Fall katastrophalen Verarbeitung des M1060C ist er zum Glück dennoch weit entfernt.

Das Zubehör ist überschaubar, es befinden sich lediglich ein Kabel mit 6,3mm Klinke sowie ein Adapter auf 3,5mm im Lieferumfang. Kopfhörerseitig besitzt das Kabel beidseitige verriegelbare Mini-XLR-Stecker, auch hier wieder ein dezenter Gruß von Audeze. EDIT: zudem gehören zusätzliche Velours-Ohrpolster zum Lieferumfang, die im Gegensatz zu den dicken und angewinkelten Lederpolstern eher dünn und flach ausfallen und mich an diejenigen der Beyerdynamic DT-Reihe erinnern. Getestet habe ich ausschließlich mit den vorinstallierten Lederpolstern.

Tragekomfort
Der Monoprice ist ein schwerer Hörer. Ein wirklich schwerer Hörer! Er übertrifft sogar noch leicht meinen LCD-2 Classic Closed - und der gehört schon zu den schwersten Kandidaten, die ich so kenne. Aber in puncto Gewicht bin ich erfahrungsgemäß eher unempfindlich - solange der Bügel das Gewicht gut verteilt. Sehr empfindlich dagegen reagiere ich auf Ohrpolster die unter den Ohren drücken, diese irgendwo berühren oder zu starken Anpressdruck haben. In der Hinsicht kann ich Entwarnung geben: trotz seines sehr hohen Gewichts sitzt der M1570 mit seinen großen, weichen und komfortablen Polstern bei mir äußerst bequem. Leider war mein Audeze die letzten Wochen zur Reparatur unterwegs und kam erst heute wieder, so dass ich keine direkten Vergleiche ziehen konnte. Aber mit relativ frischer Erinnerung würde ich sagen dass der Monoprice ähnlich bequem ist - nichts drückt oder nervt, der Anpressdruck ist perfekt und der Bügel gut gepolstert. Super! Ich kann ihn stundenlang tragen. Auch hier kein Vergleich zum M1060C, der bei mir leider extrem unbequem saß. Im Vergleich zum M1570 sitzt auch mein ebenfalls nicht ganz leicher Hifiman HE-500 sogar eher ein wenig schlechter, nur der Stax schwebt komforttechnisch sowieso über allen mir bekannten Kopfhörern.


Klang allgemein
Aber das Wichtigste: wie klingt er denn nun?

Gehört wurde ausschließlich am PC über einen Cambridge Audio DacMagic 100 und verstärkt vom Lake People G103-S. Getestet habe ich mit diversen Songs und Alben der Stilrichtungen: Singer/Songwriter, Pop, Rock, Dark Rock, Alternative, Metal und Electro/Synthpop.

Insgesamt ist der Monoprice für mich ganz, ganz leicht auf der dunklen Seite unterwegs, ohne dabei aber annähernd dumpf oder verhangen zu klingen. Was ich bei einigen meiner letzten Testkandidaten noch bemängelt habe, fällt mir hier absolut nicht auf - er schafft für mich genau den Spagat zwischen entspanntem Klang und Detailreichtum und klingt in meinen Ohren insgesamt sehr ausgewogen. Im Einzelnen:

Bühne/Räumlichkeit:
Beim Thema Bühne muss ich leider gestehen, mich generell etwas schwer zu tun. Daher übe ich mich auch hier in Zurückhaltung. Mir ist aber zumindest nichts negatives aufgefallen und alles ist einwandfrei ortbar und im Raum platziert. Die Räumlichkeit finde ich super, in der Hinsicht klingt er so wie ich es von einem guten offenen Magnetostaten erwarte - auf Augenhöhe mit dem HE-500, wenn auch nicht ganz so luftig und transparent wie der Stax.

Bass:
Auch hier kann ich wieder nur sagen: ein typischer Magnetostat. Der Bass scheint minimal im Oberbass betont und zum Tiefbass wenn überhaupt nur minimal abfallend, ist dabei so schnell, sauber und knackig wie man es sich wünscht. Auch hier sehe ich wieder Parallelen zum HE-500, der vielleicht einen Tick tiefer reicht, aber sonst auf sehr ähnlichem Niveau liegt. Der Stax kann in puncto Tiefgang nicht ganz mithalten und hat einen leichten Buckel im Oberbass, wirkt dafür nochmal schneller als die beiden Magnetostaten.

Mitten:
Irgendwo in den oberen Mitten scheint es ein kleines Loch zu geben, so richtig greifen konnte ich es aber nicht, daher bleibt es bei der Vermutung. Aber: man hat trotzdem nicht das Gefühl, das etwas fehlt. Im Gegenteil, Stimmen wirken präsent und natürlich, ich konnte keine Dosigkeit oder ähnliches ausmachen. Der Stax macht das nicht unbedingt viel besser sondern betont andere Bereiche, einzig der Hifiman sticht hier nochmal hervor. Aber der bietet in meinen Ohren nach wie vor mit die besten Mitten und Stimmwiedergabe die ich bisher in der Klasse gehört habe.

Höhen:
Wie schon eingangs geschrieben: minimal auf der neutral bis dunklen Seite. Der HE-500, auch eher ein neutraler Vertreter, hat einen winzigen Tick mehr Hochtonenergie in bestimmten Bereichen. Der Stax deutlich mehr. Aber für sich alleine gesehen (gehört) fehlt mir tatsächlich nichts, auch im Vergleich mit dem Hifiman klingt es allenfalls anders, aber nicht falsch. Auch wenn ich es bei ohnehin eher dunklen Aufnahmen schon ein wenig merke, aber an Details fehlt es trotzdem nicht und die Auflösung ist klasse. Der Hifiman hat die Nase wenn überhaupt allenfalls hauchdünn vorne, nur der Stax bietet noch mal spürbar mehr Glanz und Details - könnte aber in einigen Fällen auch schon mal anstrengend wirken (was er für mich durch seine Luftigkeit wieder wett macht).

Mein Fazit:
Eigentlich wollte ich auf einzelne Songs und Genres eingehen, in denen mir etwas negativ aufgefallen ist oder nicht passte - so wie ich es immer bei meinen Testkandidaten mache. Ich notiere mir zu jedem meiner "Testtracks" Stichpunkte. Aber der M1570 machte es mir hier sehr schwer... nicht weil er so viel falsch machen würde, sondern weil er im Gegenteil im positiven Sinn einfach nur auffällig unauffällig war. Am Ende hatte ich mir eigentlich praktisch zu jedem Titel quer durch alle Genres fast das Selbe notiert und konnte tatsächlich keine Beispiele finden, um mich an irgendwelchen Auffälligkeiten hochzuziehen.

Wenn es eines über die meisten Genres hinweg gab, dann war das vielleicht der schon Anfangs erwähnte minimale Hang zur leichten Wärme. Aber das bleibt schlussendlich Geschmackssache und war auch für mich noch absolut im Rahmen. Der M1570 war für mich tatsächlich einer dieser Hörer, die ich einfach nur aufsetzen und mich damit stundenlang quer durch meine gesamte Musiksammlung hören kann. Ähnlich geht es mir auch jedes Mal mit meinem HE-500, der immer passt und niemals nervt. Der Stax ist im Vergleich zwar technisch besser, aber etwas weniger Allrounder und kann nicht mit Allem.

Unter dem Strich ist der Monoprice in meinen Ohren wirklich toller Hörer für den Preis, der tatsächlich seinen Weg zu mir finden könnte wenn ich nicht schon den Hifiman hätte, der abgesehen vom Tragekomfort alles noch einen Tick besser kann.

Und zu guter Letzt: vielen Dank wieder einmal an Markus für den großartigen Einsatz um solche Testrundreisen zu organisieren!

Hier noch ein paar Fotos:

HE-500 vs. M1570

M1570-1

M1570-2

M1570-3


[Beitrag von RobN am 22. Mai 2022, 14:22 bearbeitet]
bonglee23
Stammgast
#2 erstellt: 22. Mai 2022, 10:12
Toller Start Robert, danke für das ausführliche Review!
Deckt sich sehr mit meinen Eindrücken, auch zum HE500.

Mein Vergleich Monolith 1570 <~> 1070 kommt die Tage.
RobN
Inventar
#3 erstellt: 22. Mai 2022, 12:05
Danke! Ich bin schon sehr gespannt auf deine und weitere Eindrücke. Aber eine Ergänzung zum Zubehör muss ich noch nachliefern: neben dem Kabel gehören natürlich noch zusätzliche (relativ kleine und flache) Velourspolster zum Lieferumfang. Die habe ich allerdings nicht getestet, weil es dann doch zeitlich etwas knapp wurde, und habe sie daher beim Bericht total ignoriert.


[Beitrag von RobN am 22. Mai 2022, 12:06 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#4 erstellt: 10. Jun 2022, 22:34

RobN (Beitrag #3) schrieb:
Danke! Ich bin schon sehr gespannt auf deine und weitere Eindrücke.

Ich bin auch sehr gespannt auf die Eindrücke der weiteren Teilnehmer
bonglee23
Stammgast
#5 erstellt: 11. Jun 2022, 21:16
Nach etwas längerer Schaffensperiode kommt hier nun mein Review des Monolith M1570.

Ich möchte ihn hier mit seinem kleinen Bruder M1070 vergleichen, den ich seit etwa einem halben Jahr besitze.
Danke an Markus (Mr. McTowelie), der wieder einmal eine Hammer Rundreise organisiert hat dank der ich die Gelegenheit für diesen Vergleich hatte!

Unboxing:
Große Pappbox, schlicht und einfach. Genauso wie beim 1070.
Ich musste allerdings schon ein bisschen lachen. Was soll denn diese Transportbox darstellen? Soll man damit den Monolith (dem Namen zum Trotz) mit auf Reisen nehmen? Zum Lagern daheim ist sie ja irgendwie auch nicht wirklich geeignet, also schon lustig irgendwie… Aber ich lass mich da auch sehr gerne aufklären.

Aaanyway, der 1570 im Vergleich zum 1070 (der ja gerade auch auf Rundreise ist - nehmt die auf jeden Fall mit wenn ihr euch für einen Monolith interessiert, so viel sei vorab verraten).

Information zum Preis: [Zum Zeitpunkt dieses Reviews gibt es den 1070 direkt beim Hersteller für 439 €, den 1570 im Angebot für 509 €. Wenn das Geld kein entscheidender Faktor ist, würde ich mich bei diesem Preis für den 1570 entscheiden. Oder evtl. für einen Mitbewerber, aber darum geht’s hier nicht.
==> Ich habe jedoch den 1070 in der Black Week für 241 € gekauft. <==
Auch der 1570 war gut runtergesetzt, ich glaube auf etwa 350 €. An sich ist auch das eine absolute Empfehlung, aber der 1070 ein absoluter No Brainer!]


Zuerst mal zum Komfort: der ist bei beiden Hörern ähnlich. Und zwar ähnlich hoch.

Der 1570 wiegt noch ein paar Gramm mehr als der kleine Bruder, aber die fallen nun auch nicht mehr ins (Obacht Wortspiel) Gewicht.
Die Polster sowie das Kopfband sind bei beiden Monolithen super bequem und dich wie Marshmallows, da versinkt man förmlich drin. Zusammen mit dem hohen (aber nicht unangenehmen und in diesem Kontext sehr wichtigen) Anpressdruck kompensieren sie das Gewicht sehr sehr gut, so dass keiner der beiden Hörer jemals störend schwer auf dem Kopf sitzt.
Ein einziges ABER gibt es: Das Kabel vom 1570 ist ein störrischer Eselsschwanz und nervt mich vom ersten Augenblick an. Auch aufgrund der Tatsache, dass es ein proprietäres Kabel ist und es scheinbar aktuell keine Alternative nachzukaufen gibt.
Dagegen ist das Kabel des 1070 auffällig unauffällig, nicht zu kurz oder zu lang, schön flexibel und hochwertig. So gefällt mir das, dicker Pluspunkt für den 1070.

Es handelt sich natürlich um offene Hörer, und zwar um wirklich offene - so wie man das eben von Magnetostaten kennt.
Dabei lässt der 1070 nach meiner Wahrnehmung sogar noch etwas mehr Schall durch.
U-Bahn fahren will man mit beiden nicht.

Rein optisch gefällt mir der 1570 mit seinem schlichten Gitter besser als der 1070, aber das sieht man ja nicht mehr wenn der Hörer erst mal da sitzt wo er hingehört.

So, nun zum Klang.
Gehört habe ich Amazon Music HD am MacBook via Fiio K5Pro.

Das grundlegende Fazit gebe ich gleich mal vorweg:
Beide Hörer klingen neutral bis ganz leicht warm angehaucht. Ich kann euch nicht sagen, welche Frequenzbereiche betont sind, aber mir fehlt eigentlich nirgendwo etwas. Natürlich hängt alles, wie immer, von der Aufnahme ab, das habe ich in diesem Test sehr deutlich gemerkt. Im besten Fall (und den gab es ziemlich oft) habe ich mich von der Musik regelrecht eingehüllt gefühlt, heutzutage würde man das wohl ein immersives Erlebnis nennen. Das machen beide Monolithen jedenfalls wirklich hervorragend!

Hier mal ein paar Beispiele meiner Test Tracks:

The Weeknd - Starboy: Der 1570 produziert etwas mehr Tiefbass, ansonsten höre ich wenig Unterschied zum 1070. Klingt mit beiden Hörern offen gestanden eher unspektakulär.

The War on Drugs - Living Proof: Der 1570 klingt minimal körperhafter und hat mehr Fundament, aber auch hier höre ich keine gravierenden Unterschiede.
Details sind bei beiden KH gleich hervorragend, die Separation verschiedener Instrumente ist faszinierend.
Die Bühne ist im direkten Vergleich beim 1570 etwas breiter, machen aber beide sehr gut.

Star Wars Episode 5: Das Orchester ist extrem ortbar, jedes Instrument ist heraus zu hören. Definitiv eine Paradedisziplin in dem der Monolith wirklich glänzt.

Genesis - Firth of Fifth: Das lange Solo zwischen 5:45 und 8:00 hüllt einen förmlich von allen Seiten ein, das ist Gänsehaut. Wow!
Hier ein kleiner Pluspunkt für den 1570 wegen mehr Bass (Digga).

Fazit:
Nach meinem Empfinden sind sowohl der 1570 als auch der 1070 komplette Allrounder, die sich in jedem Genre wohlfühlen. In manchen haben sie sicherlich mehr Stärken als in anderen, aber man kann wirklich lange und toll Musik hören und auch auf Dauer mit einem Monolith 100% glücklich sein. Ich bin es jedenfalls mit dem 1070.

Wer kein kompromissloser Basshead ist, wird seine Freude haben. Zugegeben fehlt mir der ultimative Spaßfaktor - aber dafür habe ich den Denon 7200.
Der 1570 ist untenrum etwas besser ausgestattet als der 1070. Und wir wissen ja, dass das den Unterschied machen kann. ;-)

Gleichzeitig hat er in den Höhen denselben Sparkle wie der 1070, ohne jemals spitz oder gar dünn/analytisch zu klingen. Das macht ihn insgesamt ein wenig mitreißender als den 1070 - aber nicht so viel wie ich gedacht hätte.

Ich glaube der 1570 hat auch einen leicht besseren Wirkungsgrad. Beide Hörer auf derselben Stellung, 10 vor 11 am Fiio K5 gehört, klingt der 1570 nach meinem Empfinden etwas dynamischer. Ich höre aber beim besten Willen keinen großen Unterschied.

Wer also einen typisch-magnetostatisch neutral bis leicht warm spielenden, sehr offenen Kopfhörer sucht, wird mit dem 1070 genauso glücklich wie mit dem 1570. Letzterer klingt durch eine Betonung im Oberbass etwas mitreißender.
Ob er aufgrund der hohen Konkurrenz in dem Preissegment eine Empfehlung ist, kann ich nicht sagen, da ich keinen seiner direkten Konkurrenten kenne. Wenn er allerdings - wie es immer wieder passiert, um 20% reduziert im Angebot ist, dann würde ich eine sehr (!) deutliche Kaufempfehlung aussprechen. Einfach immer wieder mal schauen, tolle Angebote gibt es immer wieder.

Hier noch ein paar Bilder der beiden M-Brüder, hoffe sie gefallen euch!
Man erkennt den 1570 gut am schlichteren Gitter, sowie den größeren Anschlüssen.

Monoprice Monolith M1570 und M1070 Monoprice Monolith M1570 und M1070 Monoprice Monolith M1570 und M1070 Monoprice Monolith M1570 und M1070

Danke fürs Mitlesen, und nochmals Danke an Markus für die Organisation der Rundreise!

Grüße,
Steve
hazel-itv
Inventar
#6 erstellt: 12. Jun 2022, 20:16
Hier mein kurzes Review zum M1570. Kurz auch deshalb, weil ich das Fazit ausnahmsweise mal vorwegnehmen möchte: eigentlich ein super Hörer, der klanglich seinen Preis mehr als wert ist, der allerdings für mich leider deutlich zu schwer ist, um ihn bei längeren Hörsessions problemlos tragen zu können...

Zunächst aber natürlich meinen Dank an Steven Mc Towelie für die Organisation der Rundreise!

Verarbeitung und Äußeres:

Hier merkt man den für einen Magnetostaten dieser Klanggüte super Preis kaum. Der Hörer fühlt sich wertig an und sieht auch so aus. Kleine Schönheitsfehler wie leicht Schabstellen an der Größenverstellung fallen nicht weiter ins Gewicht.

Das Gewicht fällt im ersten Moment kaum auf, so weich und bequem sitzt der Hörer durch seine dicke Polsterung auf dem Kopf, ein echtes „Kopf Sofa“. Bemerkbar macht sich das Gewicht allerdings für mich dann doch nach einer Weile, jede Kopfbewegung belastet den Nacken. Jetzt gerade, wo ich diese Zeilen tippe und dabei leicht nach unten auf die Tastatur schaue, habe ich das Gefühl, mir drückt jemand von hinten leicht gegen den Schädel. Da ich eh empfindlich im Nackenbereich bin, geht das für mich so gar nicht…
Das Kabel ist ziemlich steif, störrisch, fässt sich aber gut an.


Klang:

Als erstes fällt der sehr gute Bass auf, punchy, voll, allerdings manchmal leicht in die Mitten einblutend. Insgesamt ist der Hörer eher „laid back“, er knallt dir das Geschehen nicht ins Gesicht, sondern fächert das Klangbild schön im virtuellen Raum auf. Er hat weiche, teils seidige Mitten und baut mit seiner großen und tiefen Bühne ein warmes, volles und diffferenziertes Klangbild auf, dass dich einhüllt und mitnimmt, klasse!

Die Mitten sind allerdings manchmal fast schon etwas zu weich und seidig, verzerrte Gitarren sind durch den starken Oberbass und unteren Mitten druckvoll, klingen aber bei einigen Songs ein wenig „weichgespült“. Das wird deutlich z.B. gegenüber meinem Audeze LCD2, der da direkter und irgendwie schmutziger (durchaus im positiven Sinne) ist. Allerdings ist die Bühne und Transparenz des Monoprice dem LCD klar überlegen und ist das hervorstechende Merkmal des Monoprice. Ich habe in dieser Preisklasse noch keinen Hörer mit einer solch differenzierten Bühnendarstellung und Transparenz erlebt. Super!

Die Höhen sind recht neutral, gut aufgelöst und lassen nichts vermissen, die insgesamt vorhandene Wärme des Klangbildes wird klar durch die starken unteren Mitten / (Ober-) Bass erzeugt.

Mein HD800S z.B. ist da ganz anders gestrickt und bildet hier ein ziemliches Gegenstück zum Monoprice. Bei der Bühnendarstellung ist es wiederum erstaunlich, wie nah der M1570 dem „Bühnenmeister“ HD kommt und in Tiefe und „Einhüllungsfaktor“ (ja, das Wort habe ich gerade erfunden… ) manchmal fast übertrifft!

Die 2. Pads (Velour), die ihm beiliegen, habe ich dann aber nicht mehr ausprobiert, denn…. s. Fazit.

Fazit:

Würde / werde ich ihn mir kaufen? Klares Nein, was allerdings nur an dem schon angesprochenen Gewicht liegt. Wäre der Hörer 300g leichter, hätte ich ihn als Ergänzung oder vielleicht tatsächlich als Ersatz für meinen LCD2 wohl schon bestellt, so sehr hat er mich klanglich abgeholt! Und ja, auch der LCD ist für mich schon grenzwertig im Gewicht...

Wer mit dem Gewicht aber kein Problem hat, bekommt hier einen wirklich guten Hörer zu einem sehr sehr guten Preis!


[Beitrag von hazel-itv am 12. Jun 2022, 20:24 bearbeitet]
the_det
Inventar
#7 erstellt: 13. Jun 2022, 09:34
Hallo zusammen,

ein Review zum 1570 bin ich auch noch schldig. Hier kommt es nun
Wie immer werde ich das Unboxing außen vor lassen, denn dieser Aspekt interessiert mich gurndsätzlich nicht. Der Kopfhörer ist unbeschadet bei mir angekommen, und deshalb erfüllt die Verpackung ihren Zweck - fertig!

Zur Verarbeitungsqualität und zum Komfort kann ich festhalten, dass es der beste Kopfhörer der bisheringen Monoprice-Rundreisen war. Hier merkt man, dass der 1570 das Topmodell darstellt und entsprechend verarbeitet ist. Die Anfassqualität ist sehr gut, was vermutlich auch am Gewicht liegt. Dieser Kopfhörer ist eine einzige Materialschlacht - der Audi Q7 unter den Kopfhörern...

Trotz seines enormen Gewichts sitzt er seht gut auf dem Kopf. Der 1570 ist der erste der Monoprice-KH, bei dem ich nicht das Gefühl hatte, dass er zu klein ist. Das dicke Kopfband und die dicken Ohrpolster sorgen für ein sehr flauschiges Tragegefühl - wie ein Paar sehr bequemer Puschen. Ich allerdings bevorzuge dann doch ein etwas offeneres Tragegefühl, denn ich merke hier jederzeit, dass ich einen Kopfhörer aufhabe (wenn auch einen sehr bequemen). Kurz habe ich auf die Velour-Pads gewechselt, aber ich fand sie vergleichsweise unbequem (die Ohren stoßen dann ans Gehäuse) und klanglich haben sie auch keinen Vorteil gebracht, so dass ich den Rest der Zeit die Leder-Pads draufgelassen habe.

Das Kabel ist - wie von meinem Vorschreiber bereits erwähnt - leider sehr störrisch, aber es mikrofoniert nicht, wie die Kabel bei den anderen Monoprice-Geräten. Die Stecker (sind sie wirklich proprietär? Ich meine, es sind Mini-XLR-Stecker) sind sehr gut, weil sie arretieren.

Als Fazit würde ich hier sagen, dass die Verarbeitungs- und Anfassqualität recht gut anmuten, der Kopfhörer für meinen Geschmack aber etwas weniger wuchtig sein dürfte. Dennoch ist er der komfortabelste aller bisherigen Monoprice-Kopfhörer.

Kommen wir also zum Klang: Ich war sehr überrascht, als ich ihn das erste Mal aufgesetzt habe. Ich kann auch nicht genau sagen, was ich eigentlich erwartet habe, aber sicher nicht so einen unspektakulären Klang. Vermutlich habe ich - analog zum optischen Erscheinungsbild - ein fettes V8-Blubbern erwartet Das blieb glücklicherweise aus.

Ich empfinde den 1570 als sehr neutral und ausgeglichen mit vielleicht etwas mehr Energie im Bass als in den Höhen. Aber auch hier wieder - wie bei den anderen Monoprice - ein sehr gelungener Mittenbereich. Für meinen Geschmack ein wirklich langzeittaugliches Klangbild. Im Augenblick ernähre ich mich hauptsächlich von Electro und da kommt der tolle Bass perfekt zum Tragen. Aber es lassen sich alle Musikrichtungen sehr gut hören, ein echter Allrounder, wie ich meine.

Staging und Imaging sind auch hier prima - das können die Monoprice-Geräte wohl insgesamt ziemlich gut. Dennoch habe ich das subjektive Gefühl, dass die Bühne etwas unter dem hohen Gewicht und der Plüschigkeit des Kopfhörers leidet. Aber ich denke, dass das mein Empfinden ist, nach dem Motto: Je weniger in den KH merke, desto besser ist die Bühne.

Normalerweise equalize ich meine Kopfhörer ein wenig. Der 1570 ist der erste, wo ich nicht noch etwas nachhelfen musste. Ich habe zwar Versuche auf der Grundlage der Oratory-Messung unternommen, aber es war unnötig. Der Kopfhörer spielt out of the box so, wie ich es erwarte und gut finde.

Das Fazit meines Reviews sieht so aus: Ich empfinde den Monoprice 1570 als einen extrem langstreckentauglichen Kopfhörer. Der Tragekomfort ist ausreichend gut, mit etwas weniger Gewicht auf dem Kopf würde ich mich noch wohler fühlen. Trotzdem konnte ich ihn stundenlang tragen, ohne Kopf- oder Nackensschmerzen zu bekommen. Ja, und klanglich ist er so eine Wucht, dass ich behaupten würde, dass hier meine Reise zu Ende wäre.
Würde ich ihn mir kaufen? Ein klares Jein Für den Preis, der momentan aufgerufen wird, ist er sicherlich ein Best-Buy. Aber mein Hifiman XS ist klanglich nicht so weit weg und trägt sich viel bequemer, dass ich hier keinen Wechseldarf habe.

Ganz zum Schluss sei mal wieder Steven_Mc_Towelie für die Organisation gedankt! Dein Engagement ermöglicht es uns, immer wieder tolle Geräte zu testen und zu entdecken. Das macht wirklich viel Spaß!
bonglee23
Stammgast
#8 erstellt: 13. Jun 2022, 10:05

the_det (Beitrag #7) schrieb:

Die Stecker (sind sie wirklich proprietär? Ich meine, es sind Mini-XLR-Stecker) sind sehr gut, weil sie arretieren.

Die sehen aus wie mini XLR, sind aber leider proprietär da geänderte Pin-Belegung. Habe ich in mehreren Reviews gelesen, hier gibt's eine (wenn auch recht genervt klingende) Erklärung.
Scheinbar ist es sogar gefährlich für den KH, wenn man ein reguläres Mini XLR Kabel verwendet

the_det
Inventar
#9 erstellt: 13. Jun 2022, 10:13
Ah okay. Vielen Dank für die Aufklärung. Das ist ja ein echter Minuspunkt...
farmi86
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Jun 2022, 16:43

the_det (Beitrag #9) schrieb:
Ah okay. Vielen Dank für die Aufklärung. Das ist ja ein echter Minuspunkt... :{


Da muss ich euch leider recht geben - wobei ich das Originalkabel stationär sogar noch einigermaßen erträglich finde. Ich persönlich habe mir ein Custom Kabel (in meinem Fall sogar balanced - lohnt sich!) beim altbekannten Firschi anfertigen lassen - kann ich nur wärmstens empfehlen, wenn man den KH denn kaufen / behalten möchte. Die Pinbelegung kennt er auch, ist wie hier schon erwähnt wurde leider wirklich abweichend von Audeze.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#11 erstellt: 13. Jun 2022, 16:56
Ich wäre auch bei Kopfhörerkabeln für eine Europaweite Norm
Da kochen viele ihr eigenes Süppchen und das nervt ganz schön.
Ghoster52
Inventar
#12 erstellt: 13. Jun 2022, 17:27
Man gut, das sich immer jemand findet der sich der Sache annimmt.
Anschlussbelegung findet man hier, wenn man will


[Beitrag von Ghoster52 am 13. Jun 2022, 17:27 bearbeitet]
Raun
Stammgast
#13 erstellt: 17. Jun 2022, 14:01
Bin auch der Meinung das man sich doch auf einen Standard einigen könnte, gibt es denn technische Vorteile bei den verschiedenen Anschlüssen?

Ich würde mir einen KH nur noch kaufen wenn man "günstig" ein Ersatzkabel kaufen kann.
user712
Stammgast
#14 erstellt: 26. Jun 2022, 16:57
Dankeschön an den Organisator, dass ich an der Rundreise teilnehmen durfte. Zeitlich fiel das bei mir jedoch mit der Thieaudio Rundreise zusammen. Da mir der Oracle so gut gefiel, konnte ich dem M1570 leider nicht die nötige Aufmerksamkeit widmen. Was ist mir aufgefallen? Das Gewicht störte mich nicht. Als HE6 und LCD-X sowie Peacock - Besitzer bin ich das gewohnt. Die Polster sind sehr dick, dicker noch als beim LCD-X. Das ist gewöhnungsbedürftig. Der ganze KH kommt mir riesengroß vor. Der Verstellmechanismus ist jedoch o.k. So konnte ich ihn gut auf meine mittlere Kopfgrösse einstellen. Der Klang ist unspektakulär. Für den aufgerufenen Preis von knapp 600,00 € finde ich den Klang aber sehr o.k. Er hat mir sogar besser als der Hifiman Edition XS aus der Rundreise gefallen. Aus Zeitgründen habe ich nun leider keine direkten Vergleiche zu meinen anderen KH angestellt. Mir sind keine Besonderheiten weder positiv noch negativ aufgefallen. Ich hatte den Eindruck, dass die Treiber sehr gut aufeinander abgestimmt waren. Die Raumabbildung war sehr statisch. Die Abstimmung ist etwas warm geraten, keine kreischenden Höhen, trotzdem ausreichend Details. Aber er hat mich nicht begeistert. Würde ich ihn mir kaufen? Klares nein. Es gibt keine Verbesserung zu meinen vorhandenen KH. Für Planareinsteiger sicher eine gute Wahl!
user712
Stammgast
#15 erstellt: 26. Jun 2022, 17:01
Ps: was ich noch vergessen habe: das Kabelproblem. Hätte ich nicht zufällig erfahren, dass der Anschluss nicht passt, hätte ich mein vorhandenes XLR-Kabel angeschlossen. So habe ich das nicht getan und konnte den KH deshalb nicht am Meier Audio Soul testen. Das hat mir den Test etwas verleidet.
Blechdackel
Inventar
#16 erstellt: 09. Jul 2022, 18:52
Einleitung

Nach den Modellen M 1060 und M 1070 kommt, einer konsequenten Steigerung folgend und passend, das Spitzenmodell aus dem Hause Monoprice, der M 1570 hier zum Gastspiel.

Ausstattung und Verarbeitung

Optisch und vom Material her, sind M 1070 und M 1570 sehr ähnlich. Das äußere Gehäusedesign unterscheidet sich beim M 1570 durch ein anderes, mit einem durchgehenden Bienenwabenmuster. Die Verarbeitungsqualität liegt auf gleichem, hohem Niveau.

Nochmal zugelegt gegenüber dem nächstkleinerem Modell(M 1070) hat das Gewicht und das immerhin um 110 g. Ob dies an einem anderen planaren Magnetsystem liegt, kann von den vorliegenden Daten nicht festgestellt werden, beide Modelle(M 1070/M1570) haben ein 106 mm großen planaren Treiber und der angegebene Frequenzbereich ist gleich groß.

Wieder anders ist die Kabelarretierung an den Gehäusen und die Kabel selbst. Letztere sind wieder gewebeummantelt, aber dicker im Umfang im Vergleich zum M 1070.
Das befestigen an den Hörkapseln geht im wahrsten Sinn des Wortes kurz und unspektakulär gesichert. Ein hörbares Einrasten ist nicht zu vernehmen, aber diese Befestigung erfüllt ihren Zweck sicher. Die Markierungen für den linken und den rechten Kanal sind ähnlich ordentlich und verständlich wie beim M 1070. Ebenso obligatorisch dazu gehören das große runde Case und der dezente Ledergeruch der Polster und der Kopfbügelmantelung.

Tragekomfort und Praxis

Wie so oft in der Regel, passte für mich die unterste Einstellung der Bügelrasterung. Nach dem ersten Aufsetzen ergab sich zunächst, das Gefühl, als hätte man einen Geschlossenen auf dem Kopf. Die höhere Masse gibt einem diesen subjektiven Eindrúck, was sich aber bei den Hörerfahrungen dem sehr offenen System selbstverständlich komplett widerlegte.

In aufrecht sitzender Haltung habe ich den M 1570 während der Abende einmal getragen und das fast eine Stunde. Aber im Prinzip blieb es, wie beim eh schon gewichtigen M 1070, konnte man sich ganz eingetaucht in den Kosmos der Klänge absetzen merkte man den Boliden gar nicht mehr. Völlig fest saß, auch der M 1570 nicht, aber durch die höhere Masse dann doch ein bisschen besser als der M 1070. Auch hier wirkte sich die bewusste Auslegung auf maximalen Komfort positiv ausgleichend. Aber es war wieder ein Balanceakt zwischen bewusstem Wahrnehmen und meditativem Vergessen.

Hörtests

Eingesetzt wurden die Kopfhörerverstärker/CD-Spieler Kombinationen:

Amity HPA 1V/Marantz CD 42 mk II
Amity HPA 1V/Philips CD 824

Gehört wurden folgende CDs:
Triosense – Giulia
Electric Eye – From the poisonus tree
Donald Fagen – The Nightfly
Lamb – Between Darkness and Wonder
Yello – The Essential
The Walkabouts – Nighttown

Auch hier gab es im Übergangsbereich zwischen den oberen Mitten und unteren Höhen wenige Welligkeiten und Verfärbungen; genauso der recht detailreiche und weiche Höhenbereich und die impulsiver gutgehende Rhythmik. Oder kurz die typischen Monolith Charakteristiken.

Wirklich zulegen konnte das Spitzenmodell bei einer noch tieferen, dreidimensionaleren Bühne, die nun mit dem Beyerdynamic T 90 gleichziehen konnte. Das noch ein wenig mehr in die Tiefe gehen können, brachte auch die Fähigkeit, qualitativ besser erkennen zu können, ob es hinten im Raum qualitative Schwächen gibt.

So deckte der Monolith bei den ersten beiden Stücken des aktuellen Triosense Albums „Giulia“, Bass und Drums ein wenig weich und leicht bedeckt gemischt wurden, was sich im weiteren Verlauf dieses Albums merklich besserte. Die Eigenart bei manchen Aufnahmen sehr breit abzubilden, blieb auch dem Spitzenmodell erhalten.

Was den M 1570 noch von M 1070 und T 90 abhob ist der kräftigere Grundtonbereich, der aber dennoch auf der qualitativ hohen Seite blieb. Besonders beeindruckend ist dies bei manchen Yello Stücken.

Am Ende setzte sich auch beim M 1570 die Zielsetzung: Weitgehende Ausgeglichenheit mit moderater Analyse(preisklassenbezogen aber wirklich ordentlch); sanften aber gut aufgelösten Höhen, plus dosierter Wärme, ordentlicher Rhythmik und eine beherzte Würzung Spaß, durch.

Fazit:

Immerhin kann sich der große Monolith von seinem äußerlich sehr ähnlich konzipierten und designten im Modellprogramm direkt untergeordneten M 1070 in zwei Punkten absetzen. Treffen diese Punkte überzeugend den Bedarf und die Hörpräferenzen des Kunden und kann dieser zudem noch mit dem nochmals gesteigerten Gewicht klarkommen, dann ist das Spitzenmodell der Monolith eine Überlegung wert.

Eine opulente interessante Erscheinung ist der M 1570 auf jeden Fall und das nicht nur optisch. Denn mehr an Basssubstanz(die sich obwohl auch etwas in den Tiefbass hinein reichend, dann doch hauptsächlich im Oberbass abspielt) und Gewicht braucht es nun definitiv wirklich nicht.

Zuletzt möchte ich nicht versäumen dem Organisator dieser Testrundreise, Steven Mc Towelie, für sein Engagement zu danken.


[Beitrag von Blechdackel am 09. Jul 2022, 18:57 bearbeitet]
RunWithOne
Inventar
#17 erstellt: 26. Jul 2022, 23:08
Mein Review zum M1570 ist längst überfällig. Diesmal wusste ich jedoch nicht so recht, was ich dazu schreiben sollte. Er setzt die Reihe der kleinen Geschwister, die hier auf Rundreise waren, fort. Dabei legt er überall noch einmal zu. Vor allem beim Gewicht. Der Tragekomfort geht trotzdem in Ordnung. Der von bei Focal inspirierten Kopfbandkonstruktion sei Dank. Zum längeren Hören wir er sich für die meisten Musikliebhaber nur eignen, wenn sie den Kopf anlehnen können. Das Kabel geht absolut in Ordnung. Ein Adapter liegt bei.

Der Monolith 1570 war in einer ziemlich warmen Zeit bei mir, darum habe ich auf das Tauschen der Ohrpolster verzichtet. Ich habe nur mit den Lederpolstern gehört. Der Bass ist straff und knackig. Da gibt es nix zu meckern. Der Tiefbass könnte ein wenig stärker hinlangen. Die unteren Mitten sind für meinen Geschmack ein wenig unterkühlt. Aber das kann recht leicht mit dem EQ korrigiert werden. In den oberen Mitten und Höhen gehen meine Dynamiker etwas sanfter zu Werke, wenn man den direkten Vergleich bemüht. Überhaupt lässt dieser KH Instrumente etwas schlanker klingen, als ich es mag. Die Kanten sind mir eine Spur zu scharf umrissen, trotz des sanften Charakters meines Violectric V280. Natürlich variiert dies mit der Musikproduktion. Bei meiner vornehmen Spielart, dem mindestens harten Rock, hat das nicht immer Spaß gemacht. Auch wenn meine Focal in der Bassqualität nicht ganz mithalten können, bieten sie jedoch einen mitreißenden Sound. Letztlich sagen mir meine (mitwippenden) Füße, ob der Hörer passt. Der Monolith ist etwas analytischer als meine Dynamiker, vermittelt trotzdem noch eine gute Portion Spaß.

Kaufinteressenten mit kräftiger Nackenmuskulatur müssen das in Abhängigkeit von Musik und Zuspieler einfach für sich erhören. Antriebstechnisch ist er wiederum keine Mimose. Am DAP ist er nicht in die Knie gegangen. Ob ein kräftiger KHV letztlich Vorteile bringt, mag ich nicht einschätzen. Mein V280 ist in jedem Fall ein Powerhouse, bietet jedoch eine subtil andere Spielweise im Vergleich zu meinem DAP. Auch wenn er mir an beiden Zuspielern Hörspaß bereitet hat, waren mir meine Dynamiker am Ende des Tages lieber. Möglicherweise ist mein Gehör schon auf diese KH eingebrannt oder ich habe den mit komplett überzeugenden Planaren noch nicht gehört. Vielen Dank an unserer Organisationstalent Steven.
sofastreamer
Inventar
#18 erstellt: 17. Aug 2022, 15:34

hazel-itv (Beitrag #6) schrieb:

...Mein HD800S z.B. ist da ganz anders gestrickt und bildet hier ein ziemliches Gegenstück zum Monoprice. Bei der Bühnendarstellung ist es wiederum erstaunlich, wie nah der M1570 dem „Bühnenmeister“ HD kommt und in Tiefe und „Einhüllungsfaktor“ (ja, das Wort habe ich gerade erfunden… ) manchmal fast übertrifft!...


Schönes Review! Könntest Du auf den Bühnenvergleich bitte nochmal konkreter eingehen, bzw. wie ist das zu verstehen?

Manche Klassik Aufnahmen (z.B. https://tidal.com/browse/album/10200485 ) schaffen es mit geeigneten Hörern, dass das Orchester vor einen projiziert wird, während andere den Hörer neben den Dirigenten oder mitten ins Orchester setzen.

Wie verhält sich das bei den beiden?
Bei welchem sitzt man weiter weg und welcher von beiden vermittelt auch eine gewisse "Höhe" der Bühne und ordnet die Instrumente nicht wie an einer "Perlenkette" an?

Das beide einen gewissen Grad an Tiefenstaffelung mitbringen setze ich mal grundsätzlich voraus
Ich hab den Senni zwar bereits etliche Stunden gehört, die große "Bühnenüberraschung" blieb jedoch leider bisher aus. Mag aber daran liegen, dass ich ihn bisher nie bei mir daheim gehört habe. Psychoakustik und so, man kennt`s...

Edit: Hat jemand zufällig einen Oppo PM-1 oder 2 zum Vergleich rumliegen?


[Beitrag von sofastreamer am 17. Aug 2022, 15:45 bearbeitet]
Ghoster52
Inventar
#19 erstellt: 17. Aug 2022, 17:24

Hat jemand zufällig einen Oppo PM-1 oder 2 zum Vergleich rumliegen?

Ich hatte bis letzte Woche ein PM-2 ... (aber nicht direkt verglichen)
In Sachen Bühne sind Sie in etwa auf Augenhöhe, aber dem Oppo fehlt es etwas an HT & Auflösung,
ab 8 kHz geht es sehr relaxt zur Sache, für mich klang der immer etwas zu belegt.
Der vorhandene Vorhang war immer im Weg und Velours hatte ich nichts passendes gefunden...
sofastreamer
Inventar
#20 erstellt: 18. Aug 2022, 13:26
alles klar, da ich die meisten hörer als zu hell empfinde und daher den oppo liebe, brauch ich den Monolith nicht testen. danke dir!
farmi86
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 18. Aug 2022, 15:44

sofastreamer (Beitrag #20) schrieb:
alles klar, da ich die meisten hörer als zu hell empfinde und daher den oppo liebe, brauch ich den Monolith nicht testen. danke dir!


Evtl. verstehe ich dich falsch - aber genau DANN solltest du eigentlich erst recht den Monololith testen

Mir gehts wie dir, mir sind fast alle Hörer zu hell und ich bin äußerst Treble-empfindlich. Für mich ist der M1570 ein absoluter Volltreffer gewesen, unstressig, nicht zu hell, eher gediegen und in meinen Augen der bessere Oppo, ohne dabei anstrengend zu werden. Meiner Meinung nach solltest du ihm durchaus mal eine Chance geben


[Beitrag von farmi86 am 18. Aug 2022, 15:46 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#22 erstellt: 18. Aug 2022, 17:00
Für wenig Höhen würde ich aber auch die Monolith M 1570/1070 oder den Beyerdynamic T1 3rd Gen empfehlen.
sofastreamer
Inventar
#23 erstellt: 18. Aug 2022, 17:40
beyer muss ich nicht mehr haben. ich werd mir den monolithen bei gelegenheit mal anhören, wenngleich ich mir nur schwer vorstellen kann, dass er technisch mehr als der oppo bietet. Sidegrade vielleicht. der Ananda sieht gegen den oppo jedenfalls kein land, was geschwindigkeit, auflösung und tiefenstaffelung angeht.
Ghoster52
Inventar
#24 erstellt: 18. Aug 2022, 23:46

eher gediegen und in meinen Augen der bessere Oppo, ohne dabei anstrengend zu werden.

Die Geschmäcker sind eben unterschiedlich, ich fand den M1570 manchmal anstrengender (um 5 kHz)
Der PM-2 ist immer auf der entspannten Seite zu Hause, egal was da kommt...
Wenn man Empfindlichkeit, Gewicht & Komfort in die Goldschale legt, gewinnen die Oppo's haushoch für mich.
M1570 wiegt stolze 780g mit Kabel vs. PM-2 420g, bei der Differenz wäre noch Luft für den PM-3 (350g).
bis 2 kHz kann man die beiden KH subjektiv kaum unterscheiden. Messung
Für mich hat der M1570 gegen den gemobbten T50 (OE 1) verloren.
An der Tiefen-Staffelung und Auflösung haben sich schon die alten HE's die 3.Zähne aus gebissen.
Größe (& Gewicht) ist eben nicht alles...
Sound3122
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 19. Aug 2022, 14:12

Ghoster52 (Beitrag #24) schrieb:

eher gediegen und in meinen Augen der bessere Oppo, ohne dabei anstrengend zu werden.

Die Geschmäcker sind eben unterschiedlich, ich fand den M1570 manchmal anstrengender (um 5 kHz)
Der PM-2 ist immer auf der entspannten Seite zu Hause, egal was da kommt...
... :.


Ist der PM-2 aktuell noch als Neugeräte erhältlich oder nur gebraucht? Ich finde keine Quelle…
sofastreamer
Inventar
#26 erstellt: 19. Aug 2022, 16:14
oppo hat sich leider vor ein paar jahren aus der kh-szene verabschiedet, daher nur gebraucht. aktuell ist ein sehr günstiger pm1 hier im biete.
Sound3122
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 19. Aug 2022, 21:27
Den PM1 habe ich in den Angeboten gesehen…leider zu weit weg um mal schnell zum Probehören dort hinzufahren und für einen Blindkauf zu teuer

Der M1570 schreckt mich aber nach den Berichten hier - aufgrund des Gewichtes - doch auch.
sofastreamer
Inventar
#28 erstellt: 21. Aug 2022, 09:11
wenn du in München wohnst, kannst du meine pm2 hören.
RobN
Inventar
#29 erstellt: 22. Aug 2022, 13:18

Ghoster52 (Beitrag #24) schrieb:

eher gediegen und in meinen Augen der bessere Oppo, ohne dabei anstrengend zu werden.

Die Geschmäcker sind eben unterschiedlich, ich fand den M1570 manchmal anstrengender (um 5 kHz)

Wirklich spannend, wie unterschiedlich die Eindrücke sind! Mir hat der M1570 insgesamt schon sehr gut gefallen, nur war er mir dann letztlich doch oft etwas zu warm/entspannt. Wenn die Oppos da sogar noch entspannter sind ist es gut, dass ich mir die nie angehört habe
Sound3122
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 22. Aug 2022, 13:38

sofastreamer (Beitrag #28) schrieb:
wenn du in München wohnst, kannst du meine pm2 hören.


Danke Dir Sofastreamer Um den Thread sauber zu halten wollte ich Dir eine PM schreiben….habe aber leider noch keine Berechtigung
Ghoster52
Inventar
#31 erstellt: 22. Aug 2022, 14:34
Ich verdränge es gern, meine Oppo's waren / sind etwas gepimpt,
aus chronischer Neugier landen die immer auf den OP-Tisch und bekommen meist andere Earpads.


wenn du in München wohnst,

oder ca. 110km weiter östlich hängen die nächsten Oppo's


Wirklich spannend, wie unterschiedlich die Eindrücke sind! Mir hat der M1570 insgesamt schon sehr gut gefallen

Ich habe eine leichte 5-6 kHz Allergie, Hörer die da etwas betonen fallen raus oder der EQ wird bemüht.
(zum Bleistift Superlux, Monolith und HD800 sind deswegen nicht auf meiner Favo-Liste...)
sofastreamer
Inventar
#32 erstellt: 23. Aug 2022, 13:00
@sound3122 habe dir eine pm geschrieben. vielleicht kannst du darauf bereits antworten.
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