Bijou: Röhren-KHV komplett mit Röhren

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rille2
Inventar
#1 erstellt: 11. Mrz 2008, 00:29
Nachdem ich ja jetzt genügend Transistor-KHV gebaut habe, ist jetzt mal was ganz anderes an der Reihe, ein Röhren-KHV. Es gibt ja z.B. den SOHA oder Millett bzw. Millet Max. Das sind aber Hybrid-Verstärker, d.h. es werden Röhren mit einer OPV- oder diskreten Ausgangsstufe kombiniert. Das wollte ich aber auch nicht. Wenn schon Röhren, dann soll auch der komplette Verstärker mit Röhren laufen. Bearmann hat mich vor längerem schon mal auf den Bijou aufmerksam gemacht. Der Verstärker läuft komplett mit Röhren, sogar im Netzteil wird eine als Gleichrichter verwendet.

Infos zum Verstärker: http://www.cavalliaudio.com/bijou/bijou.php
Thread bei Headwize: http://headwize.com/ubb/showpage.php?fnum=3&tid=7196&fpage=1

So sieht er aus:

In der Mitte ist das Netzteil und rechts die beiden Verstärkerplatinen.

Jeff Rossel bietet komplette Kits für 177$ an. Ein Trafo ist da noch nicht dabei, sonst aber alles, was man braucht. Der Trafo ist relativ teuer, ich habe ihn auch in den USA bestellt, da er dort trotz Versand und Einfuhrumsatzsteuer noch einiges billiger ist als hier und besser verfügbar. Beim einzigen deutschen Anbieter, wo ich ihn gefunden habe, stand 4 Wochen Lieferzeit. Das Kit und der Trafo kosten dann zusammen ca. 220 EUR (185 EUR wenn der Zoll nicht zuschlägt). Insgesamt also gar nicht so teuer.

Ein Gehäuse braucht man natürlich noch. Da will ich aber erst sehen, welche Höhe ich da brauche. Wahrscheinlich nehme ich das gleiche Gehäuse wie bei meinem beta22, ein Pesante von Hifi2000. Je nach nötiger Höhe dann aber evtl. mit 3U (12cm) Höhe. Es gäbe ja auch spezielle Gehäuse für Röhrenverstärker mit perforierter Abdeckhaube:



Die sind aber ziemlich hoch, insgesamt ca. 18cm. Der Vorteil wäre halt, dass man die Röhren schön sieht Ich habe ja aber noch etwas Zeit, mich für ein Gehäuse zu entscheiden. Erstmal warte ich auf die Teile und sehe dann in Ruhe weiter.


Der Verstärker ist zwar insgesamt nicht so schwierig zu bauen, man muss aber sehr aufpassen, da überall Hochspannung anliegt, die Betriebsspannung beträgt 250V!
Loki2010
Inventar
#2 erstellt: 11. Mrz 2008, 00:39
Mein Gott Rille , was Du wieder zusammenbaust ist unglaublich ...

Wie Du das zeitlich hinbekommst möchte ich gerne wissen.
Aber uns Forenuser kanns ja recht sein, irgendeiner muss ja der DIY-Papst sein.

Bin ja schon mächtig auf das Ergebnis gespannt (vor allem im Vergleich zu den Transen und OP-Amps).
Vielleicht geht dann auch so ein Röhren Hype los wie auf Head-Fi .

PA-1S
n0ll4k
Stammgast
#3 erstellt: 11. Mrz 2008, 11:17
Schick schick, ich bin auch mal gespannt wie das Ding nachher im Gegensatz zu den diskret aufgebauten KHVs klingt.

Vor allem würd mich mal interessieren wie warm das gute Stück so wird.
rille2
Inventar
#4 erstellt: 11. Mrz 2008, 22:55

n0ll4k schrieb:
Vor allem würd mich mal interessieren wie warm das gute Stück so wird.


Er soll schon recht warm werden, wärmer als der beta22 aber wahrscheinlich nicht. Das Gehäuse bekommt auf alle Fälle einen gelochten Deckel.
rawdlite
Stammgast
#5 erstellt: 12. Mrz 2008, 03:10
Das ist ja sehr interessant. Habe auch gerade angefangen mich mit dem Thema OTL Röhren KHV zu beschäftigen. Dabei bin ich nach dem WA 3+ vor allem über den Diabolo gestolpert.
Wo siehst du denn die Vorzüge des Bijou ?

Welche Impedanz sollte der KH denn bringen ? DT 880 wird wohl kein Problem sein, aber eignet sich der Bijou auch für den K701 ?

Der Kondensator C5 schützt natürlich den KH gegen Gleichstrom, aber vermindert nicht auch die Klangqualität ?

Zum Gehäuse: das Röhrenglühen sollte aber zu sehen sein.
Auf jeden Fall aber viel Erfolg und Freude bei dem tollen Projekt.

LG tom
rille2
Inventar
#6 erstellt: 12. Mrz 2008, 10:30

rawdlite schrieb:
Das ist ja sehr interessant. Habe auch gerade angefangen mich mit dem Thema OTL Röhren KHV zu beschäftigen. Dabei bin ich nach dem WA 3+ vor allem über den Diabolo gestolpert.
Wo siehst du denn die Vorzüge des Bijou ?


Er ist recht leicht aufzubauen, da es Platinen dafür gibt, er ist gut dokumentiert, man bekommt im Problemfall Hilfe direkt vom Entwickler der Schaltung und es gibt Kits mit allen benötigten Bauteilen zu kaufen. Der Preis ist IMHO auch ok.



rawdlite schrieb:
Welche Impedanz sollte der KH denn bringen ? DT 880 wird wohl kein Problem sein, aber eignet sich der Bijou auch für den K701 ?


Ja, auf alle Fälle. Mit dem NFB (negative feedback)-Poti kann man noch eine Anpassung an die KH-Impedanz vornehmen.



rawdlite schrieb:
Der Kondensator C5 schützt natürlich den KH gegen Gleichstrom, aber vermindert nicht auch die Klangqualität?


Ohne geht es halt nicht Man muss ja auch bedenken, dass da Hochspannungen verwendet werden und man immer einen Schutz davor braucht, d.h. entweder Kondensator oder Ausgangs-Übertrager.



rawdlite schrieb:
Zum Gehäuse: das Röhrenglühen sollte aber zu sehen sein.


Hast ja recht Bei dem Hammond-Gehäuse (s.o.) stört mich halt, das das Chassis aus einem Stück ist, das kann man nicht so schön bearbeiten und auch nicht zu Schaeffer schicken. Und es ist auch sehr hoch.

Eine andere Variante wäre ja noch ein Sichtfenster in der Frontplatte.
rawdlite
Stammgast
#7 erstellt: 12. Mrz 2008, 14:22

rille2 schrieb:


Er ist recht leicht aufzubauen, da es Platinen dafür gibt, er ist gut dokumentiert, man bekommt im Problemfall Hilfe direkt vom Entwickler der Schaltung und es gibt Kits mit allen benötigten Bauteilen zu kaufen. Der Preis ist IMHO auch ok.


das trifft auf den diablo so allerdings m.E. aber auch alles zu.
Vorteile beim Bijou würde ich da eher bei der Verfügbarkeit der Röhren sehen, habe da aber nicht wirklich Ahnung von.
Ich beobachte jedenfalls mal gespannt wie du hier so weiter kommst und vielleicht kommt es dann ja mal zu einem Vergleich der beiden.



Hast ja recht Bei dem Hammond-Gehäuse (s.o.) stört mich halt, das das Chassis aus einem Stück ist, das kann man nicht so schön bearbeiten und auch nicht zu Schaeffer schicken. Und es ist auch sehr hoch.

Eine andere Variante wäre ja noch ein Sichtfenster in der Frontplatte.


Ich habe beruflich bedingt gute Kontakte zu einem Blechbauer. http://www.bvs-blechverarbeitung.de/
Evtl. könnte man sich da, wenn ein paar Stück zusammenkommen was Feines massschneidern lassen.

LG tom
rille2
Inventar
#8 erstellt: 12. Mrz 2008, 15:42

rawdlite schrieb:

rille2 schrieb:


Er ist recht leicht aufzubauen, da es Platinen dafür gibt, er ist gut dokumentiert, man bekommt im Problemfall Hilfe direkt vom Entwickler der Schaltung und es gibt Kits mit allen benötigten Bauteilen zu kaufen. Der Preis ist IMHO auch ok.

das trifft auf den diablo so allerdings m.E. aber auch alles zu.


Du meinst den Diabolo (http://www.diaboloworld.de/khv.html)? Der ist allerdings auch ca. doppelt (kompletter Teilesatz ohne Gehäuse) so teuer
rawdlite
Stammgast
#9 erstellt: 12. Mrz 2008, 16:01

rille2 schrieb:

rawdlite schrieb:

das trifft auf den diablo so allerdings m.E. aber auch alles zu.


Du meinst den Diabolo (http://www.diaboloworld.de/khv.html)? Der ist allerdings auch ca. doppelt (kompletter Teilesatz ohne Gehäuse) so teuer ;)


ja stimmt, aber der Preis ist IMHO auch ok.
wenn mann sieht was für Röhrenverstärker sonst so aufgerufen wird. Aber du hast schon recht, der Bijou ist schon sehr günstig.


LG tom
Nickchen66
Inventar
#10 erstellt: 14. Mrz 2008, 01:19
Nur mal so als Anregung:

Ist zwar an sich albern, aber mein Millet hat noch je eine orange LED unter jeder Röhre, das sieht ziemlich scharf aus. Ansonsten ist (Phonic Tube Enhancer) der Effekt der glimmenden Röhre optisch vernachlässigbar, sehr viel glüht da unaufgehübscht nicht, auch abends nicht.
rille2
Inventar
#11 erstellt: 14. Mrz 2008, 15:06
Eine LED ist nicht vorgesehen, will ich aber auch nicht so reinbasteln, da dort auch sehr hohe Spannungen von bis zu 250 Volt anliegen.

Im Moment tendiere ich auch eher dazu, das gleiche Gehäuse wie beim beta22 zu nehmen, nur höher (falls nötig) und evtl. mit schwarzer Frontplatte.
xTr3Me
Inventar
#12 erstellt: 19. Mrz 2008, 20:40
Ist der Bau eines reinen RöhrenKHVs eigentlich ein Resultat aus unserem Treffen?

greetZ,
xTr3Me
rille2
Inventar
#13 erstellt: 19. Mrz 2008, 21:44

xTr3Me schrieb:
Ist der Bau eines reinen RöhrenKHVs eigentlich ein Resultat aus unserem Treffen? :D


Nein. Ich wollte einfach mal was anderes als immer nur Transistor-Verstärker bauen
xTr3Me
Inventar
#14 erstellt: 19. Mrz 2008, 21:52
Aso ich dachte schon du willst was bauen wo man evtl einen Unterschied hört *g*

Im Forum gibts ja noch so einen DIY Röhren Pic Thread.. den habe ich mir teilweise angeschaut und habe irgendwie auch Lust auf mehr Röhre bekommen.. Röhren sind irgendwie einfach interessanter.

greetZ,
xTr3Me
petitrouge
Inventar
#15 erstellt: 31. Mrz 2008, 12:43
Bin total gespannt auf das Endergebniss und Deinen Bericht davon!

Grüsse Jens
rille2
Inventar
#16 erstellt: 01. Apr 2008, 12:05

petitrouge schrieb:
Bin total gespannt auf das Endergebniss und Deinen Bericht davon!


Etwas gedulden musst du dich noch Ich habe erst den Trafo bekommen, das Kit von Jeff Rossel müsste aber auch bald eintreffen. Dann muss ich mir ja immer noch Gedanken zum Gehäuse machen. Zur Zeit tendiere ich zu einem Pesante 3U von Hifi 2000 mit 10mm-Frontplatte (aber in schwarz):

xTr3Me
Inventar
#17 erstellt: 02. Apr 2008, 17:47
Hast du evtl Interesse eine kleine Sammelbestellung für Gehäuse zu machen? Ich denke ich könnte eines gebrauchen. Falls es dir recht ist schreib mir noch mal bevor du bestellst.

greetZ,
xTr3Me
rille2
Inventar
#18 erstellt: 02. Apr 2008, 22:00
Ich sag dir Bescheid, wenn ich bestelle.
rille2
Inventar
#19 erstellt: 25. Apr 2008, 08:40
Heute kamen endlich die Teile für den Bijou. Es hat einen ganzen Monat gedauert.
Nattydraddy
Inventar
#20 erstellt: 27. Apr 2008, 15:15
Suoer! Und Glückwunsch. Ich finds echt beneidenswert wie du einen KHV nach den anderen zusammenbastelst.

Röhren-KHV liebe ich ja. Ich könnte so etwas nur nie bauen. Ich habe schon Angst meinen Röhren-KHV anzufassen. Und wenn dann mal eine von den New-Old-Stock Röhren kaputt geht...


Wenn schon Röhren, dann soll auch der komplette Verstärker mit Röhren laufen. Bearmann hat mich vor längerem schon mal auf den Bijou aufmerksam gemacht. Der Verstärker läuft komplett mit Röhren, sogar im Netzteil wird eine als Gleichrichter verwendet.


So ist mein Röhren-KHV auch aufgebaut. Eine Röhre Input, 2 Röhren Output und eine Gleichrichterröhre. Und kein Output-Transformer. (OTL-Design). Was ich nicht verstehe, wie dieser KHV (Audiotour Enigma) es schaft, vorallem für low impedance Kopfhörer geeignet zu sein. Ein 600ohm Kopfhörer würde zwar auch gehen, nur dann wäre er ziehmlich leise.

Mein begrenztes Wissen über Output-Transformer-Less Röhren-KHV sagt mir aber, dass diese für KH mit hoher Impedanz geeignet sind. Weil sie viel Spannung liefern. KH mit niedriger Impedanz wollen vor allem Strom saugen und da soll ein Output-Transformer (halt ein normaler Op-Amp) für notwendig sein.

Eer Erbauer wusste schon was er tat. Hört er doch am liebsen mit Grados. Und ein AKG K-701 hat er auch. Wie er das hinkriegte, weiß ich allerdings nicht.
rille2
Inventar
#21 erstellt: 27. Apr 2008, 20:38

Nattydraddy schrieb:
Was ich nicht verstehe, wie dieser KHV (Audiotour Enigma) es schaft, vorallem für low impedance Kopfhörer geeignet zu sein. Ein 600ohm Kopfhörer würde zwar auch gehen, nur dann wäre er ziehmlich leise.

Mein begrenztes Wissen über Output-Transformer-Less Röhren-KHV sagt mir aber, dass diese für KH mit hoher Impedanz geeignet sind. Weil sie viel Spannung liefern. KH mit niedriger Impedanz wollen vor allem Strom saugen und da soll ein Output-Transformer (halt ein normaler Op-Amp) für notwendig sein.

Eer Erbauer wusste schon was er tat. Hört er doch am liebsen mit Grados. Und ein AKG K-701 hat er auch. Wie er das hinkriegte, weiß ich allerdings nicht.


Der Bijou hat noch eine Rückkopplung, die dafür sorgt, dass er auch mit niederohmigen KH kann. Diese Rückkopplung ist per Poti einstellbar und man kann ihn so für nieder- und hochohmige KH verwenden. Die Rückkopplung hat gleichzeitig noch einen Einfluss auf Verstärkung und Ausgangsimpedanz:

Hohe Rückkopplung = niedrige Ausgangsimpedanz und niedrige Verstärkung -> niederohmige KH
Niedrige Rückkopplung = höhere Ausgangsimpedanz und höhere Verstärkung -> hochohmige KH

Wahrscheinlich hat dein Verstärker auch sowas, nur halt fest auf niederohmige KH eingestellt. Hast du mal einen Link zum Hersteller, Google hat nichts ausgespuckt.


[Beitrag von rille2 am 27. Apr 2008, 20:49 bearbeitet]
Nattydraddy
Inventar
#22 erstellt: 27. Apr 2008, 23:20
Herstellerlink gibt es nicht. Der Erbauer bezeichnet "Audiotour" als seine DIY-Firma. Vom "Enigma" gibt es auch nur 5 Stück weltweit. Der Chef von Audiotour studiert an einer teuren Uni in Sofia, insofern ist Audiotour nur eine Zweitbeschäftigung für ihn. Ich kann dir seine E-Mail Adresse rauskramen (wenn ich sie wiederfinde ;-).

Rückkopplung heißt, das der Strom, welcher nicht von den Schallwandler in den KH umgewandelt wurde, in die Masse abgeleitet wird, sondern zurück zum Ausgangspunkt gesandt und wiederverwendet wird?

Wird dadurch der Strom nicht "schmutzig", daher ungleichmäßig in seiner Spannung/Stärke?

Oder geht er auf dem Rückweg noch mal durch die Gleichrichter-Diode und weil das auch eine Röhre ist, die dementsprechend langsam ist, kommt dort der Strom wieder gleichmäßig heraus?
rille2
Inventar
#23 erstellt: 28. Apr 2008, 15:32

Nattydraddy schrieb:
Rückkopplung heißt, das der Strom, welcher nicht von den Schallwandler in den KH umgewandelt wurde, in die Masse abgeleitet wird, sondern zurück zum Ausgangspunkt gesandt und wiederverwendet wird?


Im Prinzip wird das, was hinten rauskommt, zum Teil wieder zum Eingang geleitet. Siehe http://de.wikipedia....he_Schaltungstechnik. Die Rückkopplung beim Bijou verringert die Verzerrungen und senkt die Ausgangsimpedanz.
Nattydraddy
Inventar
#24 erstellt: 28. Apr 2008, 17:05
Danke für den Link. Den werde ich mir mal durchlesen, veileicht verstehe ich dann mehr von der Materie.
rille2
Inventar
#25 erstellt: 05. Jun 2008, 13:41
Mal ein kleines Update. Die Platinen sind mittlerweile bestückt worden, ging auch recht schnell. Zu mehr hatte ich aufgrund anderer Sachen einfach noch keine Zeit.
rille2
Inventar
#26 erstellt: 22. Okt 2009, 22:15
Jetzt ist der Verstärker doch noch fertig geworden

Zwar nicht für mich, ein paar Bilder und Erfahrungen gibt es trotzdem.

Bilder kann man unter http://picasaweb.google.com/rille02/Bijou anschauen.


Anfangs hatte ich ziemliche Brummprobleme mit dem Verstärker. Letztendlich war dann die Verlegung der Masseleitungen schuld. Da muss man natürlich auch erst draufkommen.

Hier mal der erste Versuch:



Die braunen Kabel sind die Masseleitungen. Die Leitung unterhalb des Trafos geht zur Vorstufe des einen Kanals und hat sich vom Trafo ein Brummen eingefangen. Es schien aber der Massepunkt an sich zu weit am Trafo zu sein, der andere Kanal hat auch leicht gebrummt. Hier dann die endgültige Variante:



Die Masseleitungen sind weiter vorn verlegt und auch zusammengeführt, einen Ground-Loop-Breaker habe ich sicherheitshalber noch mit eingebaut. Die auf der Webseite beschriebene Modifikation sollte man auch so vornehmen.

Bei der Verkabelung des Trafos (Hammond 370DAX) fehlt in den Beschreibungen auf der Webseite des Herstellers die Variante für 230V. Wenn man sich das PDF mit den Windungen aber mal anschaut, muss man BRN und BLK verbinden und die Netzspannung an BLU/YEL und WHT anschliessen. Damit hat man eine 110V- und eine 120V-Windung in Reihe und damit 230V.

Bei der Auswahl der Röhren sollte man für V2 die ECC99 nehmen. Die 6N6Pi ist nur noch als NOS erhältlich und braucht mehr Strom, was dazu führt, dass sich die Spannung nicht auf 250V einstellen lässt. Man könnte jetzt als Gleichrichterröhre die EZ81 anstatt der EZ80 einsetzen, die weniger Spannungsabfall hat dafür aber mehr Heizung (1A anstatt 0,6A) braucht.
Henk_012
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 22. Okt 2009, 22:45
Einfach sehr kewl - klingt er auch schön "röhrig"?
rille2
Inventar
#28 erstellt: 23. Okt 2009, 00:13
Zu blumigen Klangbeschreibungen lasse ich mich jetzt nicht hinreissen

Ich kann jetzt auf Anhieb keinen krassen Unterschied zu einem Transistorverstärker erkennen. Es ist halt einfach der Reiz, der von den Röhren ausgeht, der den Verstärker besonders macht.
petitrouge
Inventar
#29 erstellt: 23. Okt 2009, 09:22
Hi Peter,

wieder einmal eine sehr sehr feine Arbeit!!!!!
Wenn es mich jucken sollte mal eine Röhre zu hören, denke ich der wäre es dann!

Gratulation dem Besitzer, hoffentlich hören wir ggf etwas davon.......



Grüsse Jens
Sethion
Stammgast
#30 erstellt: 25. Okt 2009, 15:53
Kurz zur Einführung:
Ein Röhren KHV hatte mich immer schon mal interessiert.
Als rille dann am Stammtisch seine fertig gelöteten Bijou Platinen zum Verkauf angeboten hat, habe ich dann einfach spontan zugeschlagen.
Natürlich musste noch das Drumherum vervollständigt werden, wobei mir rille dankenswerter Weise mit Rat und Tat beiseite stand. Danke nochmal.

Da es sich um ein DIY-Projekt handelt, sind Optik und Haptik natürlich individualisierbar. Rille leistet aber super Unterstützung was die Auswahl und das Finden entsprechend hochwertiger Teile betrifft. Auch wenn hier ganz schnell mehr Geld ausgegeben werden kann als man zunächst denkt.
Die tolle Verarbeitung der von ihm zusammengebauten Geräte ist hier ja weithin bekannt und geschätzt.

Zu großen Klangbeschreibungen möchte ich mich erstmal nicht hinreißen lassen, ein wenig getestet und 'rumgespielt habe ich allerdings natürlich schon.

Die von mir verwendeten Kopfhörer sind der W1000, als niederohmiger, wirkungsgradstarker Vertreter, und der DT880 - 250 Ohm mit entsprechend niedrigerem Wirkungsgrad.

Zum NFB zitiere ich mal rille:

rille2 schrieb:

Hohe Rückkopplung = niedrige Ausgangsimpedanz und niedrige Verstärkung -> niederohmige KH
Niedrige Rückkopplung = höhere Ausgangsimpedanz und höhere Verstärkung -> hochohmige KH


Salopp gesagt wird Gain gegen Linearität und Verzerrungsarmut eingetauscht.

Auf hoher NFB Stufe, in dem Fall NFB-Poti ganz links, hört man mit dem W1000 selbst bei voll aufgedrehtem Volume-Poti keine Störgeräusche. Bei Mittelstellung des NFB-Potis ist dann bei Vollaussteuerung langsam etwas Rauschen wahrnehmbar. Ohne Rückkopplung hört man dann deutlich Rauschen und Trafobrumm. Allerdings liegt man dann auch in einem Bereich, in dem der Verstärker mit niederohmigen Kopfhörern nicht ideal arbeiten kann, und auch die erzielbare Lautstärke jenseits von gut und böse läge.

Die Lautstärke ist mit dem W1000, auch bei höchster NFB-Einstellung, für mich mehr als ausreichend. Ich habe zu meiner Freude etwas mehr Regelbereich als mit dem Aria bevor es mir zu laut wird.
Mit dem DT880 konnte ich bei keiner Einstellung Störgeräusche vernehmen. Wobei hier der Gain auf niedrigster NFB Stufe für höchste Lautstärken genügen sollte. Die meisten dürften genug Reserven haben um noch NFB reinzudrehen.
Insgesamt also eine sehr praktische Sache.

Was aber auffällt ist Trofobrumm. Nicht im Signal, wo es dank der hier im Thread von rille beschriebenen Maßnahmen nicht zu hören ist, sondern die physisch übertragene Vibration des Trafos auf das Gehäuse. Von daher hilft es durchaus den KHV von der Unterlage zu entkoppeln. Bei aufgesetztem Kopfhörer, und erst recht mit laufender Musik, höre ich davon allerdings nichts mehr.

Auch Handysignale fängt der KHV leichter auf als der Aria.
Egal, dann legt man das Teil eben ein wenig weiter vom Verstärker weg.

Neben den zwei kleineren Röhren befindet sich auf der jew. Platine noch eine orange LED, was das doch recht spärliche Eigenglühen der Röhren noch ein wenig unterstützt. Auf dem entsprechenden Bild in rilles Galerie ist das recht schön zu sehen.

Die im Verstärkerteil verwendeten Röhren sind praktischerweise noch aus aktueller Produktion erhältlich, man ist also nicht gezwungen irgendwelche NOS Vorräte anzulegen, oder Mondpreise für die „best Tube ever“ zu bezahlen.
Nur die EZ80 als Gleichrichterröhre ist wohl nicht mehr Fabrikneu zu erwerben.

Die Heizkraft des Gerätes ist auch nicht zu unterschätzen. Ein wenig warm wird mir gerade schon.
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