Sesshaft geworden, komfortable alternative zum DT1350

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die3.lustigen.4
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Mrz 2017, 16:38
Moin moin,

vor 3,5 Jahren (Student, viel unterwegs) habe ich mich nach langem Testen für den Beyerdynamic DT1350 (facelift) entschieden. Geiler und sehr tiefer Bass, klare Höhen gerade im Vergleich zum HD25.

Nun gehöre ich wieder zur arbeitenden Bevölkerung. Daher brauche ich einen Kopfhörer den man (tägl.) 8h am Tag tragen kann. So gut der DT1350 ist, aber irgendwann sagen die Ohren unter dem permanenten Anpressdruck einfach mal: Zwangspause. Um meine Ohren etwas zu entlasten, bin ich nun auf der Suche nach einer komfortableren und klanglich ähnlichen alternative zum DT1350.

Meine Anforderungen:

  • stundenlanges unaufdringliches Musikhören
  • geschlossene Bauweise bzw. gute Isolierung
  • vergleichbarer Klang zum DT1350
  • "iPhone-tauglich", wäre toll wenn man den Kopfhörer auch direkt am Telefon betreiben kann. (keine Pegelorgien notwendig)


Da mir der Klang gefällt habe ich mich zunächst nur bei Beyerdynamic umgeschaut. Vorbeigekommen bin ich am:

  • DT770
  • T70p
  • DT1770
  • Custom Studio

Der DT770 soll den DT1350 nicht das wasser reichen können. Den T70p wird bei Beyerdynamics nicht mehr gelistet?! Zudem habe ich kein Infos zum Tragekomfort finden können. Bei den letzten beiden bin ich mir nicht sicher, ob diese nicht eher "nur" Werkzeuge für die Profis sind.
Vielleicht hat jemand auch einen Typ für ein KH von anderen Hersteller?

In der Suche hatte ich folgendes Thema gefunden, leider wurde dort keine Lösung mitgeteilt:
Größere Alternative zum dt1350
Mein Problem haben/hatten wohl schon mehrere.

Ich höre gerne Deephouse (70%). Die restlichen 30% sind wild durcheinander und reichen von Hip/Hop bis klassische OST.

Grüße
Samurro
Stammgast
#2 erstellt: 05. Jun 2017, 01:04
Jo das ist auch mein Traumhörer, wenn du was gefunden hast, unbedingt Bescheid geben. Tendentiell würde ich am ehesten dem DT1770 zutrauen klanglich da ran zu kommen, allerdings habe keine absolut keine Hörerfahrung mit dem Hörer.
die3.lustigen.4
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Jun 2017, 21:23
Hey

Schön, dass ich nicht alleine mit dem Problem da stehe. 😉

Ich hatte mir in der Zwischenzeit mal nachfolgende Modelle bestellt:

  • Custom Studio
  • T70p
  • DT 1770 Pro
  • Beoplay H9
  • Oppo PM-3
  • B&W P7 Wireless


Bespielt mit einem CDJ/DJM400 und einem iPhone6s.

Zudem konnte ich über einen Kollegen einen DT 990 Pro und über einen Freund einen DT 770 Pro anhören.

Meine Einschätzung:

Custom Studio:
Obenrum ist er nicht wirklich "klar", untenrum vergleichsweise matschig. Den Bass kann man zwar einstellen kommt aber an den Tiefgang des DT1350 nicht ran. Mäßige Isolierung.

DT 770 Pro:
Sehr ähnlich zum Custom Studio. Mir kam es so vor als wäre die Isolierung etwas besser, aber da ich in diesem Fall nicht direkt vergleichen konnte, kann es auch Einbildung sein. 😅

DT 990 Pro:
Hörte sich ganz gut an. Ebenfalls fehlte es mir untenrum etwas. Ansonsten halt ein offener Kopfhörer.

T70p:
Sitzt gut. Leider hört er sich an, als wäre er nach einer "umgedrehten" Badewannenkurve abgestimmt worden. Untenrum schwachbrüstig und die Höhen zurückgenommen.

DT1770:
Sehr sicherer Sitz. Sehr gute Isolierung. Ich versuche mal die Klangeindrücke im Vergleich zum DT1350 zu beschreiben. Zunächst fällt auf das mehr "Luft" zwischen Lautsprecher und Ohr ist. Die Musik hört sich weiter weg an. Als würde man eine Lautsprecherbox von 5 cm auf 2m Abstand vom Ohr wegrücken. Er klingt räumlicher. Der größte Unterschied ist jedoch der Bass. Der DT1770 kann ein Kickbass wiedergeben als gäbe es kein morgen mehr. Egal ob am iPhone oder an der Anlage. Krass.
Setzt man zum Vergleich die DT1350 auf hört sich der Kickbass nicht so klasse an. Fakt ist aber, dass man hier alles was tiefer geht genau hört und vor allem ohne sich darauf extra konzentrieren zu müssen.

Beoplay H9:
Passt eigentlich nicht ganz in die Liste hinein, fand ihn jedoch trotzdem interessant. Einfach um zu hören wie gut man kabellos und mit ANC hören kann und ob sie im damit Büro taugen. Die Isolierung ohne ANC geht gegen Null. Mit ANC können wohl nach heutigen Stand immer noch nur tiefe Frequenzen effektiv rausgefiltert werden. Wäre ne prima Ergänzung zu den DT1350, die gerade im Tieftonbereich noch viel durchlassen. Im Büroalltag würde ich trotzdem jedes Wort von außen mitbekommen.
Zum Klang: Hört sich sehr "voll" an. Bisschen wie Kinosaal. Der Bass geht tief (ähnlich DT1350), ist aber etwas stark betont und nicht so schön definiert. "Zum Glück" gibts ne App von beoplay, mit der man den Klang etwas anpassen kann. Damit hörte es sich ganz passabel an. Gefiel mir. Nur kann man die Kopfhörer wahrscheinlich wegwerfen, wenn die App dann nicht mehr gepflegt wird oder das Handy gewechselt wird.

Oppo PM-3
Die Oppo spielen sehr zurückhaltend. Verglichen mit den DT1350 ist alles da. Klar und auch sehr tief. Der Tragekomfort ist sehr gut. Die Isolierung ist gleichwertig zu den DT1350. Der Bass ist mir hier zu viel zurückgenommen worden. Für 500€ waren sie dann doch nicht überzeugend genug.

B&W P7 Wireless
Der Tragekomfort ist nicht so gut wie beim Oppo. Vom Klang her fand ich ihn nicht schlecht, geht ähnlich in die Richtung wie der Beoplay. Nach einem Update konnte man ihn auch leise in Wirelessbetrieb anhören. Der Bass ist im Vergleich zum DT1350 etwas angehoben und hört sich etwas voluminöser an (im Kabelbetrieb etwas weniger Bass). Wobei er auch recht tief spielen kann, jedoch nicht ganz so definiert wie der Beyer. Die Höhen haben sich nicht ganz so vorgedrungen. Er hörte sich insgesamt anders an, aber gefiel mir. Aber nach ner Woche testen ist wahrscheinlich der Microschalter zur Umschaltung des Kabel/BT-Betriebs ausgestiegen, sodass er sich nach einer Session im Kabelbetrieb nicht mehr überreden ließ, Wireless zu spielen. Erstaunlich fand ich es, dass man ihn klanglich im Wirelessbetrieb gut nutzen kann und kaum Nachteile hat. Wäre er nicht kaputt gegangen, hätte ich meine Suche hier wohl beendet und den Hörer behalten. Falls er mal wieder für 300€ zu haben ist, wird er gekauft.

Nach den ganzen Hörern, hab ich mich halt nochmal hingesetzt und weitere interessante Modell gefunden:


  • NAD VISO HP50
  • Focal Spirit Classic
  • Audio Technica MSR7
  • Shure SRH1540
  • (T5P) nur mal hören 😄


[Beitrag von die3.lustigen.4 am 05. Jun 2017, 21:34 bearbeitet]
Samurro
Stammgast
#4 erstellt: 05. Jun 2017, 22:32
Ohje damit bestätigt sich ja meine Vermutung das der DT1770 da klanglich ganz nah ran rückt. Leider ist mir das Teil noch zu teuer und eigentlich würde ich gerne mal weg kommen von Beyerdynamic, auch wenn ich die Firma toll finde, aber so langsam habe ich Angst das ich meine Ohren zu sehr an deren Soundsignatur gewöhne...

Was mich noch interessiert, hattest du mal die Möglichkeit den DT1350 mit einem Fidelio X1 oder X2 zu vergleichen?

Edit:
Einen Fostex TH600/610 würde ich auch gern mal vergleichen, ich erhoffe mir hier eine ähnliche Signatur.


[Beitrag von Samurro am 05. Jun 2017, 22:35 bearbeitet]
moon1883
Stammgast
#5 erstellt: 05. Jun 2017, 23:16
Der DT1350 ist auch mein kleiner Freund. Der Bass begeistert - tief und trocken, der Rest stimmt auch; sehr gute Detailwiedergabe, abgesehen von der bauartbedingten "engen" räumlichen Darstellung. Isolierung fast gleichwertig wie bei InEars, das hat man nicht oft. Aber eben immer nur für maximal 2 Stunden (bin schon etwas abgehärtet, anfangs war nach einer Stunde Pause angesagt... das schwankt auch je nach Tagesform und ob ich die Brille auf habe oder nicht, ohne Brille geht's etwas länger).

Jetzt für den Sommer, wo die Nachbarn reihum ihre nervigen Knatterkisten anwerfen und man die Fenster offen lassen will, möchte ich gleichfalls noch "sowas", bloß in bequem und wenn's geht etwas räumlicher. Wahrscheinlich werde ich irgendwann bei einem günstigen T5p.2 zuschlagen, da zittert die Maus schon seit langem über dem "Warenkorb"-Schaltflächen-Dingsi... allerdings weiß ich nicht, wie da die Isolierung im Vergleich zum DT1350 ist - geringfügig weniger ginge ja noch.

Dein Urteil zum T70p wundert mich etwas. Ich habe ihn nie gehört, aber zu lesen war zumindest beim T70 etwas von der Bassschwäche, deswegen nichts für uns. Andererseits las ich immer wieder was von gantßßßß furchtbar ßßßchrillen Kreißßßch-Höhen - ist der "p" da so anders als der "normale" T70?

Bei dem DT1770 habe ich Bedenken wegen des Anpressdrucks, der soll wohl auch nicht so ganz "ohne" sein - und einen nicht wirklich langzeittauglichen Hörer habe ich mit dem 1350 ja schon... wie ist das für Dich im Vergleich? Kannst Du den stundenlang tragen? Der Druck verteilt sich ja auf eine größere Fläche als beim 1350... "Sehr sicherer Sitz" muß dennoch irgendwo herkommen... wie verstehe ich Deine Äußerung zum Bass? Der 1770 hat NOCH mehr Bass? Ist das dann nicht ein bischen viel des Guten? Mir kommt es da mehr auf die Qualität an - tief und trocken muß er sein, die "Menge" ist da eher zweitrangig, sollte nicht zu wenig, aber auch nicht übertrieben viel sein... der 1350 macht das schon sehr gut, viel mehr sollte es nicht sein.

Bequem und langzeittauglich bei perfekt passendem Klang habe ich mit dem T1.2 schon, nur ist da die Isolierung gleich null, und ich habe wenig Lust, jedesmal bei Rasenmäher-Getöse ohrschädigende Lautstärken aufzufahren. Daher das Luxus-"Problem"chen.

Wie sieht es bei Dir mit InEars aus? Die InEar-Experten könnten hier sicher ganze Batterien an klanglich passenden Modellen in allen Preislagen auffahren, ich nenne nur mal die zwei, ich habe und gut kenne: UE TF 10 und FA 4E-XB. Klanglich dem 1350 durchaus ebenbürtig, wenn auch mit genauso enger oder bauartbedingt noch 'engerer' Räumlichkeit, Bass mindestens so tief und trocken wie beim DT1350, Detailwiedergabe ähnlich, wird aber von mir anders wahrgenommen, da andere Bauart. Für mich auf der Arbeit auch langzeittauglich, aber hier in meiner Wohnung möchte und mag ich schlicht keine InEars...
die3.lustigen.4
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Jun 2017, 21:32
@Samurro
Die Philips habe ich noch nicht gehört und meines Wissens sind es offene Hörer, daher fallen sie für mir raus.

Die Fostex hatte ich bis jetzt noch nicht auf dem Schirm. Ich habe mir mal die Messungen zu der Isolierung angeguckt. Die scheint bei beiden Modellen mindestens 25% schlechter zu sein.
Der DT1770 rückt nicht nahe dran sonder übertrifft in vielen Bereichen. Außer beim Tiefbass. (siehe unten)

@moon1883
Laut dem Nutzer burki111 spielt der T5p (2.) zwischen DT1350 und den Oppo PM3. Das macht ihn wirklich interessant. Die Isolierung kommt laut Messungen der 1. Generation nicht ganz an den DT1350 ran. Als "geringfügig weniger" könnte man es wohl bezeichnen. Dass dich der T1 zufrieden stellt, gibt mir für den T5p Hoffnung. Ich habe die ,Befürchtung dass es auf diesen irgendwann hinauslaufen wird...

Den T70p empfand ein guter Freund (mit dem ich die Hörsession durchgezogen habe) als auch ich so. Den T70 kenne ich hingegen nicht.

Der DT1770 presst schon ordentlich. Ich habe Sie zwischendurch immer mal wieder abgenommen. Ich denke ich hätte mich schon mit der Weile dran gewöhnt, aber nicht so, dass man sie auf dem Kopf "vergisst". Mit dem Velours ist er jedenfalls komfortabler als mit den Lederpolster. Wobei die Isolierung bei Leder nochmal merklich zunimmt. Der Bass ist nicht mehr sondern anders: Kickbässe kommen richtig genial rüber. Tiefer Bass kommt aber nicht an den des DT1350 ran. Lass mich es mal so erklären: Bei einem Gewitter würde ich den ersten Knall dem DT1770 zuordnen und das typische gegrummel danach den DT1350. Der DT1350 hört sich teilweise nach einer Pauke mit 2 Meter Durchmesser an. Der DT1770 eher nach viel Kraft im Bein für den Kickbass statt 2m-Pauke. Ich glaube, dies wird in der Fachsprache als Dynamik bezeichnet. Die Qualität des Basses ist sehr gut. Ganz tiefe Frequenzen hört man auch. Jedoch halten die sich, vergleichsweise mit dem DT1350, mehr im Hintergrund. In den Mitten, Höhen und der Räumlichkeit hat der DT1770 definitiv die Nase vorn.

Zu In-Ears habe ich noch keine richtigen Erfahrungen. Ich hatte mal eine Handy Beigabe, jedoch fand ich das Tragegefühl und die Handhabung nicht so besonders. Vielleicht ändert sich das noch. Ich schaue sie mir mal an.
Samurro
Stammgast
#7 erstellt: 10. Jun 2017, 10:46
@die3.lustigen.4
Ja die Fostex und der Phillips sind nicht wirklich isolierend, sollten aber vom restlichen Klangbild (starker Bass) ähnlich ausfallen. Ich bin generell glaube ich eher ein Fan von offenen Höreren, daher ist mir die Isolierung nicht wirklich wichtig. Hier ist auch das Anwedungsgebiet ausschlaggebend, mobil oder daheim. Ich hatte den DT1350 hauptsächlich mobil benutzt.

Ich bin gerade noch auf den Sony MDR-1A gestossen, preislich ähnlich angesiedelt wie der DT1350, Bauweise ebenfalls On-Ear. Ansonsten halt noch der große Bruder Sony MDR-Z7! Ich glaube ich muss mir mal den kleinen Sony zu Gemüte führen. *g*


[Beitrag von Samurro am 10. Jun 2017, 10:48 bearbeitet]
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