Hochwertiger, neutraler Kopfhörer gesucht

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Dragon777
Stammgast
#1 erstellt: 16. Okt 2010, 17:42
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem relativ hochwertigen Kopfhörer der recht neutral und analytisch klingt ohne zu leblos oder metallisch zu sein. Over-Ear Kopfhörer wären mir eigentlich lieber als In-Ears, weil ich sie im Büro benutzen möchte und man da häufiger mal angesprochen wird und das Telefon klingelt. Aber ich will nichts ausschließen.

Ich war mal im musicstore um mir einige Over-Ear Hörer anzuhören. Leider hatten sie nicht alles da, was ich gerne gehört hätte. Aber ich habe einen AKG 701, Beyerdynamic 707 pro und 909 pro, Audio Technica ATH-M50 und einen Ultrasone Pro 550 gehört. Leider war es insgesamt sehr ernüchternd - wirklich gefallen hat mir keiner. Der einzige, den ich überhaupt als neutral bezeichnen würde war der AKG 701, alle anderen hatten für meine Ohren einen völlig aufgeblasenen, schwammigen und langsamen Bass und waren eigentlich unerträglich. Am schlimmsten der Beyerdynamic 909 pro, der Ultrasone Pro 550 ging gerade noch so. Ich mag zwar auch Bass, aber dann muss er wie bei meiner Hifi-Anlage schön tief, schnell und knackig sein. Hier war ich sehr enttäuscht!

Der AKG 701 war ok, aber klang mir dann doch etwas zu kühl und emotionslos. Die Auflösung war gut, aber hat mich jetzt auch nicht vom Hocker gehauen. Man liest ja überall, dass der 701 so unglaublich toll auflösen soll - von meinen Hifi-Lautsprechern bin ich aber besseres gewohnt.

Der Ultrasone 550 wäre vom Bass noch ok gewesen, aber der Hochtonbereich war nicht auf dem Level, das ich mir wünschen würde und die Verarbeitung eine Katastrophe. Schade, dass ich keinen Ultrasone 900 PRO oder HFI 780 hören konnte. Die Bühne vom 550 klang auf jeden Fall schon etwas geräumiger als bei den Anderen, hat aber auch kein "Wow" ausgelöst, wie es die Werbebotschaften von Ultrasone auf der Website suggerieren.

Gibt es noch einen Over-Ear Hörer im Preisbereich bis max. 350 EUR, den ich mir anhören sollte?
Oder sind evtl. doch In-Ears eher das, was meinen Geschmack treffen könnte? Wie klingen Triple.fi 10 und Westone UM3x im Vergleich zu den oben genannten Over-Ears?

Danke für die Hilfe!
D


[Beitrag von Dragon777 am 16. Okt 2010, 17:44 bearbeitet]
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Okt 2010, 17:51
Hallo,

ein weiterer Anspieltip und heißer Tip wäre der Beyer DT-880. Ich habe selbst den DT-880 und den AKG K701, und verstehe, was zu über den K701 sagst. Aus diesem Grund ziehe ich auch meist den DT-880 zum Hören vor.

Triple.fi 10 und Westone UM3x sind ebenfalls nicht neutral. Der triple.fi 10 hat eine leichte Tiefbass- und eine leichte Höhenanhebung, ziemlich weit unten bzw. oben im Frequenzsprektrum (das verleiht ihm dieses "Subwoofer-Feeling" und diese fast schon "metallischen" Höhen).

Der UM3x ist im Gegensatz zu den Höhen der triple.fi 10 leicht abrollend (abfallend). Außerdem hat der UM3x quantitativ mehr Bass als der triple.fi 10 (und auch mehr als der Beyer DT-880). Diese Bassanhebung des UM3x liegt jedoch nicht im Tiefbass wie beim tf10, sondern im Mid- und Oberbass. Das verleiht dem UM3x eine leicht "warme" Abstimmung.

Beide (tf10 und UM3x) haben jedoch weniger Bass als der ATH-M50 (welchen ich ebenfalls besitze :)).

So richtig 100%ige neutrale InEars gibt es kaum. Am ehesten noch der Shure SE425.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 16. Okt 2010, 18:01 bearbeitet]
Peterb4008
Inventar
#3 erstellt: 16. Okt 2010, 18:00
Moin

Den Beyer DT-880 und Sennheiser HD 650
könntest du noch testen.

Den Ultrasone HFI-780 kannst du auch vergessen,
genauso höhenbetont.

Dein Musikgeschmack ??????

Gruß

Peter
Dragon777
Stammgast
#4 erstellt: 16. Okt 2010, 18:06
Hallo Markus und Peter,

klingt der Beyer DT-880 so viel anders als der 990 pro und der 770? Denn gerade bei den beiden fand ich den Bass ganz furchtbar überzogen und schwammig.

Wenn eine Bassanhebung vorliegt, dann würde ich sie auf jeden Fall so tief wie möglich bevorzugen. Das würde für den Triple.fi sprechen. Klingt der denn etwas lebhafter als der AKG 701?

Es muss nicht 100% neutral sein, aber es muss homogen klingen und nicht einzelne Frequenzbereiche stark hervorstechen und schon gar nicht dadurch andere Bereiche überlagern. Bei den von mir gehörten Modellen war das aber außer beim AKG 701 bei allen insbesondere im Oberbass der Fall.

Höhen dürfen meinetwegen auch etwas betont sein um alles etwas "glasklarer" klingen zu lassen, aber auf keinen Fall irgendwann schrill werden.

Die Mitten sollten schön "warm" klingen und vor allem Stimmen harmonisch und direkt darstellen.

Mein Musikgeschmack ist extrem gemischt, von Metal und Rock über Singer/Songwriter bis Klassik. Muss mir auch berufsbedingt sehr unterschiedliche Musik anhören. Nur Techno und HipHop brauch der Hörer nicht unbedingt können. Aber ich denke mal, ein harmonischer Hörer sollte eigentlich fast alles ordentlich abspielen, oder?

Gruss
D
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 16. Okt 2010, 18:12
Hallo,

jo, der DT-880 klingt ganz deutlich anders als die anderen Beyers. Der DT-880 hat den zurückhaltendsten Bass von den dreien.

Der triple.fi 10 klingt für mich eher nicht "lebhaft", sondern hat (für mich) einen leicht kühlen Touch. Gerade die Mitten finde ich beim tf10 eigentlich nicht so gelungen (treten mir persönlich einen Tick zu sehr in den Hintergrund).

Mitten schön warm, Stimmen harmonisch, und wenn Bassanhebung, dann möglichst tief, das alles trifft auf den EarSonics SM3 zu. Der hat eine Tiefbassanhebung (ähnlich wie der tf10; jedoch minimal stärker im Pegel), hat dafür aber die schöneren Mitten (finde ich). In den Höhen ist der SM3 ebenfalls nicht aufdringlich. Die Höhen sind nicht betont wie beim tf10, aber das verleiht im (im direkten Vergleich) einen etwas wärmeren Klang.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 16. Okt 2010, 18:14 bearbeitet]
Peterb4008
Inventar
#6 erstellt: 16. Okt 2010, 18:15
Jooo der 990 pro und 770 Pro sind schon speziell

Der 880 ist auf der neutralen Seite.

Für InEars ist Markus der richtige Ansprechpartner.

Der KH Freak besitzt verschiedene KH je nach Musikrichtung,
aber der 880 finde ich auch für verschiedene Musikrichtungen ok.

Gruß

Peter
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 16. Okt 2010, 18:19

Bad_Robot schrieb:


Mitten schön warm, Stimmen harmonisch, und wenn Bassanhebung, dann möglichst tief, das alles trifft auf den EarSonics SM3 zu. Der hat eine Tiefbassanhebung (ähnlich wie der tf10; jedoch minimal stärker im Pegel), hat dafür aber die schöneren Mitten (finde ich). In den Höhen ist der SM3 ebenfalls nicht aufdringlich.


Arghhhh.. das ist gemein!

Sind das echte Dreiweger oder auch 2xBass einmal Mid/High?
Wie würdest du die Signatur im Vergleich zu einem UE700 beschreiben?
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 16. Okt 2010, 18:24

ZeeeM schrieb:

Arghhhh.. das ist gemein!

Sind das echte Dreiweger oder auch 2xBass einmal Mid/High?

Echte Dreiweger, wie die UM3x.
Im Prinzip sind die SM3 den UM3x sehr ähnlich. Die haben ebenfalls im Prinzip nur einen leichten Bass-Peak gleicher Stärke, und sonst keine großen Auffälligkeiten. Dieser Peak sitzt bei den SM3 jedoch tiefer (ausschließlich im Tiefbass), während der Basspeak beim UM3x im Midbass ist und bis in den Oberbass hineinreicht.

ZeeeM schrieb:
Wie würdest du die Signatur im Vergleich zu einem UE700 beschreiben?

Kommt gleich.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 16. Okt 2010, 18:28 bearbeitet]
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 16. Okt 2010, 19:22

ZeeeM schrieb:
Wie würdest du die Signatur im Vergleich zu einem UE700 beschreiben?


Mit einem Wort: "Dunkler". (Jedoch nicht dumpf.)

Die SM3 haben nicht diese Höhenanhebung der UE700. Statt dessen tragen sie im Tiefbass einen Tick mehr auf.

Es kommt mir auch so vor, als ob bei den SM3 Mitten (Stimmen) etwas präsenter sind. Ich glaube, die UE700 haben da irgendwo eine Lücke im Grundton (so ganz "echt" sind mir die UE700 in den Mitten nicht).

Die SM3 sind eher "ein SE425 mit Tiefbass" (man möge mir meine Analogien verzeihen :)).

Dazu kommt der saubere, verzerrungsfreie, "smoothe" Sound, den alle echten Drei-Weger irgendwie vermitteln, und der den UE700 ein bisschen fehlt.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 16. Okt 2010, 19:23 bearbeitet]
Dragon777
Stammgast
#10 erstellt: 16. Okt 2010, 19:26
Hallo,

der Earsonics SM3 ist mir ganz neu. Habe gerade mal ein paar Reviews gelesen und da wird ja kräftig gehyped. Kannst du den Hype nachvollziehen? Hört sich ja von der Klangcharakteristik schon einigermaßen so an, wie das was ich suche.
Mit welchem Over-Ear würdest du den am ehesten vergleichen?

Im Moment sind sie im Store für 299,- im Angebot, allerdings wollen die noch 21 EUR shipping. Schicken die aus Frankreich, so dass zumindest keine Steuern und Zoll mehr anfallen?

Gruss
D
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 16. Okt 2010, 19:35
Hallo,

die SM3 sind schon (sehr) gut, aber der Hype um die SM3 ist meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt. Es sind "nur" etwas andere UM3x. Die SM3 sind weder neutraler noch schneller. Nicht "besser", nur "anders".

Es wird hier und da behauptet, der Bass der SM3 sei schneller als der der UM3x, aber ich glaube, das ist nur ein akkustischer Trick. Der Kickbass der SM3 "wirkt" schneller als bei den UM3x, aber das kommt - denke ich - nur daher, daß der UM3x im Bereich des Kickbass etwas mehr Pegel hat, und es kommt einem einfach nur "dicker" (träger) vor.

Geliefert wird per UPS aus Frankreich. Es fällt kein Zoll an, und die beiden, die ich bisher bestellt habe, waren jedesmal direkt am darauffolgenden Tag schon bei mir.

Mit Over-Ears habe ich jetzt nicht so die wahnsinnige Erfahrung - ich hab' im Prinzip nur den K701, den DT-880, den Shure SHR440 und den ATH-M50 (und noch ein bisschen Kleinkram), und die klingen alle nicht ähnlich.

Leute aus dem PLZ-Gebiet 64xxx sind herzlich eingeladen, bei mir vorbeizukommen und probezuhören.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 16. Okt 2010, 19:38 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 16. Okt 2010, 19:41

Bad_Robot schrieb:

Der Kickbass der SM3 "wirkt" schneller als bei den UM3x, aber das kommt - denke ich - nur daher, daß der UM3x im Bereich des Kickbass etwas mehr Pegel hat, und es kommt einem einfach nur "dicker" (träger) vor.


Nach einige Spielereien mit dem EQ komme ich zu dem Schluss, das Kick or not Kick sich aus Ton-Oberwellenverhältnis ergibt - zum guten Teil zumindest.
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 16. Okt 2010, 19:44

ZeeeM schrieb:

Bad_Robot schrieb:

Der Kickbass der SM3 "wirkt" schneller als bei den UM3x, aber das kommt - denke ich - nur daher, daß der UM3x im Bereich des Kickbass etwas mehr Pegel hat, und es kommt einem einfach nur "dicker" (träger) vor.


Nach einige Spielereien mit dem EQ komme ich zu dem Schluss, das Kick or not Kick sich aus Ton-Oberwellenverhältnis ergibt - zum guten Teil zumindest.


Die SM3 haben jedenfalls einen schönen Kick, mit welchen "Tricks" die das auch immer geschafft haben. Schöner als bei den UM3x. Richtig punchig.

Viele Grüße,
Markus
Dragon777
Stammgast
#14 erstellt: 16. Okt 2010, 19:55
Hi Markus,

den AKG 701 habe ich recht lange gehört. Beschreib doch mal, was ihn vom SM3 unterscheidet?

Gruss
D
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Okt 2010, 20:03

Dragon777 schrieb:
Hi Markus,

den AKG 701 habe ich recht lange gehört. Beschreib doch mal, was ihn vom SM3 unterscheidet?

Gruss
D


Ja, mach' ich, aber erst morgen. Ich muß mich jetzt fertig machen, wir gehen noch weg. Ich bin dann jetzt mal weg für heute...

EDIT: vielleicht kannst du mal in der Zwischenzeit schreiben, was du so für Musik hörst (nur ein paar Titel). Vielleicht hab' ich das ja auch, dann kann ich das mit "deiner" Musik vergleichen.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 16. Okt 2010, 20:17 bearbeitet]
Dragon777
Stammgast
#16 erstellt: 18. Okt 2010, 14:36
Hallo,

so, heute nochmal beim Saturn gewesen, in der Hoffnung einen Sennheiser HD650, Beyer 880 oder einen Ultrasone HFI780 hören zu können, aber dort gab es wieder mal nur den AKG 701 und Sennheiser HD 595 und HD 598. Die beiden Sennheisers gingen von der Abstimmung einigermaßen, auch wenn der Bass mir immer noch etwas zu viel auftischte, aber die Auflösung hinkte doch noch deutlich hinter dem AKG 701 hinterher.

Nachdem ich dort nochmal die ganzen offenen Hörer getestet habe, glaube ich wirklich, dass die von außen zu laut sind, um sie im Büro zu verwenden. Ich kann ja nicht den ganzen Tag meine Kollegen mit beschallen. Aber geschlossene Over-Ears, die gut klingen, scheint es kaum zu geben, oder?

Habe zum Spaß auch mal den geschlossenen Monster (Beats by Dr. Dre) probiert, den sie für 299 EUR dort hatten, weil es ein geschlossener Hörer war: Das Teil treibt einem den völlig überzogenen Bass ja direkt ins Hirn - wie kann man das länger als 2 Min. aushalten?


@Markus:
Was ich immer gerne zum Testhören nehme um vergleichen zu können:

Patricia Barber - "The Moon" (von Mythologies)
wegen der sehr direkt aufgenommenen Stimme, dem Basslauf und dem tollen Schlagzeug

Ansonsten müssen bei solchen Aufnahmen die Stimmen klingen:
Eva Cassidy - "Fields Of Gold" oder "Imagine"
Sinead O´Connor - "Last Day Of Our Acquantance" oder "Hold Back The Night"
Tori Amos - "Hey Jupiter"
Loreena McKennitt - "Dantes Prayer"

Oder in Sachen Rock:
Dream Theater - z.B. "Count Of Tuscany"

Elektronik:
Yello - "Planet Dada [Flamboyant]" (oder auch das Original)

Gruss
D


[Beitrag von Dragon777 am 18. Okt 2010, 14:50 bearbeitet]
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 18. Okt 2010, 14:47

Dragon777 schrieb:
Aber geschlossene Over-Ears, die gut klingen, scheint es kaum zu geben, oder?


Ja, der luftige, offene Klang fehlt den geschlossenen.
Am ehesten "geht" glaube ich noch ein Shure 840.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 18. Okt 2010, 14:48 bearbeitet]
Dragon777
Stammgast
#18 erstellt: 18. Okt 2010, 14:48
Hi Markus,

du bist ja fix....
Habe gerade oben noch eine Musikauswahl gepostet.

Gruss
Dominik
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 18. Okt 2010, 14:54

Dragon777 schrieb:
Habe gerade oben noch eine Musikauswahl gepostet.


Gut, das von Patricia Barber, Sinead O´Connor und Loreena McKennitt hab' ich auch. Ich werd' mir die Hörer mal gezielt damit 'reinziehen.

Viele Grüße,
Markus
Dragon777
Stammgast
#20 erstellt: 18. Okt 2010, 14:59
Super, danke!

Ich bin gespannt....
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 18. Okt 2010, 20:13
So, ich habe mir heute mal mehrfach das Album "Mythologies" 'reingezogen.

Also, mit dem K701 macht (mir) das in der Tat nicht wirklich Spaß. Das klingt irgendwie recht leb- und lieblos.

Der SM3 bringt das schon besser. Die Stimme ist mit dem SM3 sehr direkt, fast schon "intim", und vor allem wärmer als mit dem K701. Es klingt so, als ob die vor einem steht und einem direkt ins Gesicht singt.

Der Bass hat auch mehr Volumen - die Kontrabässe klingen so, wie es sich gehört, und der Bass hat den richtigen "Kick".

Allerdings macht auch der K701 ein paar Sachen gut bei diesem Album: die Bühne ist bei dem K701 (prinzipbedingt) viel schöner (weitläufiger) als bei dem InEar. "Bühne" schaffen InEars allgemein nicht so schön wie offene Kopfhörer.

Trotzdem, der SM3 hat (zusammen mit dem UM3x) die beste Bühne unter allen Universal-InEars. Und die Auflösung der SM3 stimmt auch - die ist genauso gut wie die des K701. Bei dem Album habe ich mich auch mit den SM3 mehrmals umgeschaut, weil ich dachte, die Geräusche kämen irgendwo aus meiner Wohnung. War aber doch nur die Musik.

Die andere Sache, die der K701 ein bisschen besser macht, sind die Höhen. Die sind leicht angehoben, also das genaue Gegenteil von den SM3. Speziell bei diesem Album würde ich mir beim SM3 etwas mehr Höhen wünschen. Das betrifft z.B. die Becken, aber auch das Klavier - das hat mit den K701 die schöneren Oberschwingungen, finde ich. Gerade diese Schwingungen des Klaviers tragen mit dem K701 nochmal zur Räumlichkeit bei, finde ich. Das Klavier scheint mit den K701 den ganzen Raum zu erfüllen. Das fehlt mir ein bisschen mit den SM3.

So, wie geht's jetzt weiter? Ich denke, mit dem vorangeschlagenen Budget wird sich bei InEars nichts besseres finden als entweder den SM3 oder den UM3x. Beide könnten für diese Art von Musik - finde ich - etwas mehr Höhen vertragen. Die gibt's aber bei High-End Universal InEars nicht. InEars wie UE700 oder auch Westone W2 haben etwas mehr Höhen, allerdings sind diese den SM3/UM3x in der Auflösung unterlegen. Es gibt dann noch den triple.fi 10, der ebenfalls diese Höhen des K701 bringt, aber mir persönlich gefällt die sonstige Abstimmung nicht so gut bei dieser Art Musik.

Was du jetzt machen könntest (wenn es InEars werden sollen): Du könntest dich an www.mp4audio.de wenden. Dort kannst du dir (gegen Kaution) Tester vom triple.fi 10 und vom UM3x schicken lassen, so daß du dir selbst ein Bild machen kannst. Und wenn dir die beide nicht gefallen, dann hast du zumindest nochmal ein besseres Bild, wie der EarSonics SM3 klingen wird: der ist dem Um3x sehr sehr ähnlich, hat aber den "Bass Peak" etwas weiter unten im Frequenzspektrum.

Wenn dir allerdings der UM3x auch in den Mitten und (vor allem) in den Höhen nicht gefällt, dann sieht's mit InEars in diesem Preisbereich schlecht aus. Dann kannst du höchstens noch dein Budget auf 1000 Euro erhöhen und mal einen Stage 3 probehören - der bringt's in den Höhen besser als die UM3x/SM3.

(Im Moment höre ich dieses Album nochmal mit den Stage 4, das hat auch viel Schönes.:))

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 18. Okt 2010, 20:22 bearbeitet]
Dragon777
Stammgast
#22 erstellt: 18. Okt 2010, 20:23
Hallo,

vielen Dank für diese Ausführung. Ich denke, ich kann mir jetzt schon ungefähr vorstellen, wie die beiden InEars klingen.

Ich werde jetzt nochmal versuchen, irgendwo den Beyerdynamic DT 880 Probe zu hören und schauen, ob seine "halboffene" Bauweise leise genug fürs Büro wäre. Die offenen Sennheisers sind da wirklich zu laut und auch beim AKG 701 habe ich bedenken. Wenn der Beyer 880 dann auch nicht passt, bleibt ohnehin nur noch der Stöpsel und dann würde es wohl SM3 oder UM3x werden, auch wenn der Abfall in den Höhen sich nicht ganz perfekt anhört. Aber ich denke der Triple.fi fällt von seiner Abstimmung in den Mitten her auch weg.

Noch höher möchte ich vom Budget her nicht gehen. Brauche ja schließlich auch noch einen DAC/KHV - und am Ende des Tages höre ich damit nur im Büro. Das eigentliche entspannte, audiophile Hören findet zuhause mit "echten" Lautsprechern statt und da gibt es "wärme" und hochauflösende Höhen gleichzeitig.

Danke und Gruss
D


[Beitrag von Dragon777 am 18. Okt 2010, 20:27 bearbeitet]
Dragon777
Stammgast
#23 erstellt: 20. Okt 2010, 19:48
Hallo zusammen,

habe mir jetzt teistweise den Beyer DT880 bestellt (konnte ihn nirgendwo im Laden hören) und wollte mal kurz meine Höreindrücke berichten.

Wie ich basierend auf dem Frequenzschrieb schon vermutet hatte ist die Abstimmung ziemlich genau das was ich suche! Schön transparente und klare Höhen, ohne zu verzerren, und dabei trotzdem transparente und warme Mitten, die Stimmen schön darstellen. Allerdings ist ein kleiner Buch im Übergang zu den Höhen festzustellen, wodurch manche Stimmen etwas gedämpft klingen - aber das scheinen irgendwie fast alle Hörer zu haben. Die Auflösung ist allgemein auf sehr hohem Niveau, wenn auch im Vergleich zu meinen Lautsprechern nicht Referenz. Es ist ein schönes entspanntes Hören möglich, ohne dabei Details zu verlieren, langweilig zu wirken oder zu "laid back" abgestimmt zu sein - sehr schön. Die Musik findet auch nicht ganz so krass "im Kopf" statt, wie bei In-Ears - das kommt mir sehr entgegen. Die Bassüberhöhung ist gerade noch im grünen Bereich (hier sind allen anderen gehörten KHs mit Außnahme des AKG 701 durchgefallen) der Hörer kommt wirklich schön weit runter im Frequenzspektrum - deutlich tiefer als der AKG 701. Der Bass könnte allerdings noch ein Wenig knackiger und trockner kommen. Außerdem verliert er deutlich an Dynamik, wenn man ihn ziemlich leise spielt. Aber der Hörer ist sicher auch noch nicht richtig eingespielt und mein Test fand direkt an der Soundkarte statt. Ich denke, nach etwas Einspielzeit und an einem vernünftigen KHV wird sich das evtl. noch bessern.

Insgesamt habe ich also eigentlich vom Klang her so ziemlich den idealen Hörer für meine Ansprüche im Büro gefunden. Wenn da jetzt nicht das klitzekleine Problem wäre, dass der DT 880 trotz der "halb offenen" Bauweise nach Außen hin verdammt laut ist. Nächste Woche kommt mein Schreibtisch-Nachbar aus dem Urlaub zurück, dann werde ich mal im Feldversuch überprüfen, ob ich ihn damit zu Tode nerve. Wäre jedenfalls zu schade, wenn ich mich noch weiter auf die Suche nach einem leiseren Hörer mit der gleichen Abstimmung machen müsste.

Nochmal danke für eure nette Hilfe!
D


[Beitrag von Dragon777 am 20. Okt 2010, 20:04 bearbeitet]
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