Ortofon 2M an Technics 1210 / Lateralbalance?

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lunatic303
Stammgast
#1 erstellt: 18. Okt 2009, 11:20
Hallo Experten,

ich habe einem 1210er, der jahrelang als Disco-Player seinen Dienst verrichtete, vor einigen Monaten Asyl geboten und Geschmack an der analogen Wiedergabe gefunden. Nun kam der Wunsch nach Hi-fideler Umrüstung des Gerätes auf. Also Slipmat gegen Technics-Gummimatte getauscht, Pro-Nadel runter und Broadcast E rauf. So weit so gut, hat aber nur ein paar Wochen gereicht, die Infektion schreitet voran. Nach ewigem Einlesen hier im Forum also die Entscheidung für einen neuen TA, namentlich das 2M Bronze. Montieren und Justieren überraschend problemlos, nur eine Frage, die ich auch nicht per SuFu klären konnte, bleibt offen:

Wenn ich den TA von vorne betrachte sind seine horizontalen Kanten nicht ganz parallel zur Plattenoberfläche. Weiterhin glaube ich beobachtet zu haben, dass der Nadelträger leicht geneigt ist, es sieht trotz der Schiefstellung des TA so aus, als würde die Nadel korrekt senkrecht in der Rille stehn. Nun habe ich im Forum gelesen, dass eine leichte Neigung des Nadelträgers von einigen Herstellern beabsichtigt ist, nur leider ohne Begründung. Vermutung: Korrigiert diese leichte Neigung evtl. die Lateralbalance (falls das der richtige Ausdruck ist) oder muss ich am Ende mit Unterlegscheiben oder durch ungleichmässiges Anziehen der Schrauben korrigieren?

Noch zur Info: Der Klang ist für meine Ohren super und verzerrungsfrei, von daher eigentlich keine Beschwerden. Möchte nur nicht Gefahr laufen, meine Platten abzuhobeln

Schon mal Danke für Eure Zeit

und einen schönen, analogen Sonntag,

Patrick
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 18. Okt 2009, 20:03
Moin Patrick,

von vorne betrachtet sollte der Tonabnehmer unbedingt exakt gerade sein.

Wenn der Technics im Discoeinsatz war, könnte ganz einfach der SME Anschluss (Befestigung der Headshell, bzw. des Systems) verdreht sein.

Unterhalb des Anschlusses ist eine kleine Schraube.

Wird diese gelöst, lässt sich der gesamte Anschluss minimal verdrehen.

Reicht das nicht aus, könnte es sein, dass das Armrohr hinten am Lager verdreht ist.

Im schlimmsten Falle ist das Armrohr verbogen.

Den Arm gibt es aber noch neu.
(ca 80 Euro http://cgi.ebay.de/T...?hash=item483759f63e )

Gruss, Jens
lunatic303
Stammgast
#3 erstellt: 18. Okt 2009, 21:51
Hi Jens,

das klingt plausibel. Werde das morgen Früh mal bei Tageslicht begutachten und berichten.

Danke schon mal und

Grüße,

Patrick
lunatic303
Stammgast
#4 erstellt: 19. Okt 2009, 08:37
Hallo Jens,

ich glaube, ich habe im Justage-Übereifer Fehlalarm ausgelöst, sorry dafür.

Habe jetzt bei ordentlichem Licht einfach mal ein Geodreieck direkt vor den TA gestellt und die horizontalen Linien des Dreiecks sind perfekt parallel zum TA. Schon merkwürdig, wie einen die Optik täuschen kann

Interessehalber gefragt: Wie hätte sich denn ein nicht parallel stehender TA im Klang geäußert? Wird dann ein Kanal leiser?

Danke noch mal und

Grüße

Patrick
Bepone
Inventar
#5 erstellt: 19. Okt 2009, 10:27
Hallo Patrick,

eine nicht gerade stehende Nadel (Azimut) äußert sich in Pegelungleichheiten der Kanäle (links und rechts nicht gleich laut).


Gruß
Benjamin
lunatic303
Stammgast
#6 erstellt: 19. Okt 2009, 13:11
Hallo Benjamin,

Danke für die Information. Dann kann ich einen Nadelschiefstand definitv ausschließen. Nach Gehör alles bestens, der Gegentest am Rechner erbrachte gerade das gleiche Ergebnis. Unglaublich wie gut der olle 1210er klingen kann.

Gleich noch eine Frage: Wie äußerst sich ein nicht ganz korrekter Überhang? Habe eben noch mal nachkorrigiert und bilde mir ein, die Instrumente und Stimmen wären jetzt besser voneinander abgegrenzt und klarer, irgendwie "luftig". Kann das sein oder mal wieder Einbildung bzw. Tagesform?

Viele Grüße,

Patrick
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 19. Okt 2009, 16:30
Hallo!

Bei einem nicht korrekt eingestelltem Überhang hast du in der Innenrille wachsende Verzerrungen. Den korrekten Überhang beim SL-1200 MKII hast du dann eingestellt wenn du zwischen der Nadelspitze und der Hinterkante des Gummiringes an der Headshell genau 52 Millimeter messen kannst.

MFG Günther
lunatic303
Stammgast
#8 erstellt: 20. Okt 2009, 08:26
Hallo,

und vielen Dank. Diese Information hatte ich auch der BDA entnommen, war allerdings etwas verunsichert, da hier in einigen Threads auch 50,5mm bei SME-Tonarmen als Standard genannt wurde. Gut zu wissen, dass Justage nach BDA korrekt war

Um Euch weitere Fragen nach Justage und deren Auswirkungen zu ersparen: Lohnt sich nach Eurer persönlichen Erfahrung die Anschaffung einer Testplatte und welche sollte es ggf. sein? Eigentlich kann ich meinem Gehör, glaube ich, trauen, aber Ruhe habe ich wahrscheinlich erst, wenn das durch Messungen bestätigt wird - eigentlich ziemlich dämlich

Viele Grüße,

Patrick
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 20. Okt 2009, 09:23
Hallo!

Ich Justiere eigentlich immer mit Hilfe einer Schablone, einer Tonarmwaage und einer Testplatte. Leider habe ich über das aktuelle Angebot noch erhältlicher Testschallplatten gar keinen Überblick. Ich selbst nehme in der Regel eine ältere RCA-Testplatte dazu die leider nicht mehr im Handel erhältlich ist.

Es geht natürlich auch ohne, aber man kann damit recht bequem einen optimalen Auflagedruck und eine optimale Antiskatingeinstellung finden. Bezüglich des Auflagedruckes liegt der beste Kompromiß eigentlich nie sehr weit von den Herstellerempfehlungen weg. Aber beim Antiskating gibt es zuweilen eine kleine Überraschung.

MFG Günther
lunatic303
Stammgast
#10 erstellt: 20. Okt 2009, 10:35
Hallo,

ich habe mit der Schablone von Vono Labs justiert, ist das sinnvoll für den 1210er MKII? Oder besser die Baerwald / Technics verwenden?

Auflagekraft habe ich einfach mit einer Goldfeinwaage geprüft (natürlich mit Nadelschutz und dessen Gewicht dann abgezogen).

Beim Antiskating wäre die Testplatte dann wohl am sinnvollsten. Eine von RCA / Erato (2 LP) sollte ok sein, oder?

Vielen Dank und

Grüße,

Patrick
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 21. Okt 2009, 14:48
Hallo!

Das dürfte die gleiche RCA/Erato sein die ich auch habe, die ist in Ordnung.

Normalerweise dürfte auch die Technics Justageschablone genügen, einen SL-1200er MKII/V kann man im Extremfall mit Lineal und Geodreieck justieren. Solange der Abstand Hinterkante Gummi-Nadelspitze eingehalten wird und der Nadelträger Rechtwinklig zu den Headshellkanten sitzt passt die Justage sehr genau.

Die Baerwald / Technics ist zwar nicht notwendig aber wenn man sich ganz sicher gehen will schadetr eine Überprüfung der Justage damit sicher nicht.

Eine Goldfeinwaage unterscheidet sich von einer Tonarmwaage vor allem durch die Bezeichnung, du mußt bloß darauf achten in Höhe des Tellers samt Matte zu wiegen. Das spielt zwar bei den statisch ausbalancierten Tonarm des Technics keine so große Rolle wie bei einem der dynamisch ausbalancierten Tonarme aber es ist einfach guter Stil.

MFG Günther
lunatic303
Stammgast
#12 erstellt: 21. Okt 2009, 16:10
Hallo,

Du wirst lachen, aber das mit der Tonarmwaage habe ich gestern, nach mehrstündigem Azimut-Einstellmarathon, auch gemerkt. Ich Volldepp hatte die Wage natürlich auf die Gummimatte gestellt, der Rest ergibt sich War eine satte Abweichung von 0,2g - nach der Korrektur und ausgiebigem auf die Stirnschlagen waren dann auch beide Kanäle gleich laut, jetzt sogar auf ca. 0,3dB genau

Nochmal zur Justage: Habe nach BDA die 52mm eingestellt, TA rechtwinklig ausgerichtet. Das Merkwürdige: Messe ich mit der Vono-Schablone nach, will die mir ca. 1,5mm mehr Überhang unterjubeln als eingestellt sind. Fragt sich, wie das kommt? Mit den 52mm klingt aber eigentlich alles sehr gut.

Dir jedenfalls vielen Dank, das hat mir alles sehr weitergeholfen.

Grüße,

Patrick
Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 22. Okt 2009, 09:00
Hallo!

Es gibt verschiedene Ansätze und unterschiedliche Thesen wo sich die Nulldurchgänge (das sind die beiden Verzerrungsfreien Punkte) befinden sollen. Ich richte mich eigentlich immer Stur nach den Tonarm-Herstellerangaben. Der Hersteller eines Tonarmes sollte eigentlich am besten wissen was für seinen Tonarm optimal ist. Bislang konnte ich bei einer reinen Schablonenjustage mit einer der Universialschablonen noch nie ein besseres Ergebniss erzielen als mit den Vorgaben des Herstellers, -wohl aber ein anderes-.

Es gibt hier einige Ausnahmen die Spezialfälle betreffen, so sind z.B. die alten Dual-Geräte respektive ihre Tonarme auf die DIN-Schablone ausgelegt. Da Dual normalerweise ein Clip-System für seine Abtastsysteme bewnutzt gibt es somit keine spezielle Dual-Schablone.

Ich würde die Justage auf jeden Fall erstmal so lassen und einfach mal damit eine Weile Musik hören. Würden mir dabei Verzerrungen ins Ohr stechen würde ich die Justage noch einmal überprüfen ansonsten alles so lassen.

MFG Günther
lunatic303
Stammgast
#14 erstellt: 22. Okt 2009, 09:09
Hallo,

sehr gut, das habe ich mir auch gedacht. Wenn Technics den korrekten Überhang nicht kennt, wer dann?

Einzig das Antiskating werde ich wohl mit der Testplatte nachjustieren, wenn sie dann hier aufschlägt.

Verzerrungen kann ich bisher keine feststellen und es klingt toll, werde es also wohl dabei belassen, irgendwann muss ja auch mal gut sein .

Jedenfalls nochmal vielen Dank und

frohes Musikhören,

Patrick
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