Gutes Geschäft gemacht?

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6C33C
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Feb 2004, 00:16
Hallo,

was meint ihr, habe ich da ein gutes Geschäft gemacht oder zuviel bezahlt? Meint ihr ein LPR35 würde da ohne große Neueinmessung benutzbar sein?

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=19604&item=3275844919&ssPageName=STRK:MEBWN:IT


[Beitrag von 6C33C am 28. Feb 2004, 00:16 bearbeitet]
wolfi
Inventar
#2 erstellt: 28. Feb 2004, 16:44
Hallo,
wenn die Maschine nur annähernd so gut ist, wies es scheint ( das ist halt das Problem ),hast Du meines Erachtens ein echtes Schnäppchen gemacht. Ob sie sich zur Kombination mit dem LPR 35 eignet, ist eine andere Frage. Die meisten A 77 waren auf Revox 601 eingemessen, ein Band das " ein wenig stumpf " klingt. Deines könnte eines derjenigen Modelle sein ( genaue Seriennr. überprüfen ), welches schon auf 621 eingemessen war - ein eher höhenfreundliches Band. Setzt Du LPR 35 auf einer auf 601 optimierten Maschine ein, wird es etwas zu hell klingen ( manche mögen das ). Bei einer für 621 gedachten Maschine ( was bei Dir der Fall sein sollte ), ist der Klangeindruck ausgewogener. Dennoch solltest Du, wenn es Dein Geldbeutel zulässt, die Maschine von einem Fachmann checken lassen. Es ist erstaunlich, wieviel sich mit etwas Kenntnis und Mühe noch aus den Maschinen herausholen lässt. So hat es sich u.a. bewährt, die Geräte mit einer Höhenanhebung von ca. 1 dB bei 12 kHz zu " versehen ". Außerdem vertragen sie mit modernen Bändern um 3 und mehr dB erhöhte Aufnahmepegel. Dadurch lässt sich die Dynamik nochmals drastisch steigern. Dies ist bei der A 77 besonders interessant, weil man wegen ihrer weniger gelungenen Instrumente zur Untersteuerung neigt. Allerdings kann man nicht " einfach nur höher aussteuern ",weil ansonsten der Wiedergabeverstärker der Maschine übersteuern kann. Man sollte daher den Wiedergabepegel zunächst um den Betrag niedriger einstellen, um den man den Aufnahmepegel zu erhöhen beabsichtigt. Aber möglichst nicht selber schrauben. Interessante Infos zu den Geräten findet man im Netz, z.B. im Revox-Forum, bei Revoxjoschi unf theimann.
6C33C
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Feb 2004, 17:26
Ich werde mir am besten mal ein Messband von Bluthard besorgen und die Maschine per Oszi und Computer neu einmessen. Das Oszi sollte zur Spannungsmessung doch eigentlich reichen, oder ist ein NF-mV-Meter zwingend erforderlich? Gibt es vielleicht irgendwo eine Anleitung dazu, wie man eine A77 korrekt einmessen kann?
wolfi
Inventar
#4 erstellt: 28. Feb 2004, 18:18
Hallo,
die Anleitung gibt es natürlich bei Revox in Villingen. Etwas billiger sollte sie beim Schaltungsdienst Lange in Berlin zu haben sein. Heinz Bluthard sollte Dir als alter Praktiker ( hat vor Jahrzehnten selbst Erfahrungsberiche über Revoxmaschinen geschrieben und veröffentlicht und ich glaube, manchmal denkt er insgeheim über eine Wiederveröffentlichung nach ) vielleicht noch ein paar Tips geben können. Wenn Du die Ser.Nr. kennst, kannst Du sie hier ja bekannt geben. Zum perfekten Einmessen wäre die Möglichkeit, den Klirrfaktor genau zu erfassen schon sinnvoll. Welche Geräte Du sinnvollerweise bei Messen verwendest, gibt Dir das Servicemanual vor. Kurioserweise steigt nach meinen Erfahrungen beim LPR 35 ( von EMTEC offiziell für niedrige Geschwindigkeiten optimiert )der Klirrfaktor bei höherer Geschwindigkeit relativ stärker an als bei niedriger. Zunächst würde ich den Wiedergabepegel mit 0,775 Volt überprüfen, sodann versuchsweise um ca. 4dB absenken und den Aufnahemepegel dann entsprechend erhöhen. Aber hierbei kann das Servicemanual schon gute Hilfe leisten ( also in Geduld üben ). Die korrekte Einstellung der Bias über Delta U erscheint recht einfach ( geht für jede Geschwindigkeit getrennt ) weil die Werte im Manual genannt sind. Allerdings lauern hier Fallstricke, weil die Bänder nicht mehr die gleichen Eigenschaften haben müssen wie zur Drucklegung. Bei LPR 35 und 621 könnten die Werte recht nah beieinanderliegen. Allerdings muss beachtet werden, dass gerade wenn man den Aufnahmepegel erhöht hat, der Bias unter dem Gesichtspunkt des Klirrfaktors ( den man deshalb messen können sollte ) sehr viel exakter eingestellt werden muss. Anders als bei vielen anderen Geräten wird der Höhenfrequenzgang nicht in erster Linie über den Vormagnetisierungsstrom sondern über die Aufnahmeentzerrung des Gerätes justiert.
Beim Blick in das Gerät werden sich schon einige Unterschiede zu Deiner Teac 2300 auftun ( warst doch Du, oder ? ). Allerdings ist auch bei der A 77 die Anzeige nicht ganz ideal, je nach Programm wirst Du manchmal bis zum " Anschlag " aussteuern können, ein anderes Mal ( bei starkem Hochtonanteil oder impulsreicher Musik ) wirst Du dagegen sehr vorsichtig sein müssen. Hier bedarf es einiger Übung, um die jeweils richtige Aussteuerung zu finden.
Noch ein Tip: Verwende, wenn es Deine Vorstellungen zulassen, das LPR 35 auf Kunststoffspule. Es ist nicht nur preiswerter, sondern auch besser zu handhaben. So schleift aufgrund der Einbauhöhe der Wickelteller bei Metallspulen oft am Flansch. Hier müsste dann z.B. mit ca. 2mm hohen Unterlagen ( z.B. aus Pappe ) ein Ausgleich geschaffen werden.
wolfi
Inventar
#5 erstellt: 28. Feb 2004, 18:43
Nachtrag: Wenn Du eh etwas bei Bluthard orderst, bestelle sinnvollerweise eine Entmagnetisierungsdrossel ( 20,-) mit und bedenke, dass das LPR 35 teilweise ohne Vorspannband daherkommt. Gegebenfalls sollte man sich auch damit sowie mit Klebeband eindecken.
6C33C
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 29. Feb 2004, 14:17
Hallo wolfi,

vielen Dank erstmal für deine Tips. Das mit der Teac war ich, genau :). Welchen Zweck hat das Vorspannband eigentlich? Bei meienr Teac habe ich bis jetzt Quantegy 456 auf 18cm Spulen ohne Vorspannband benutzt. Dient das Vorspannband vielleicht der optischen Endabschaltung? Soetwas hat meine Teac nämlich nicht, daher habe ich vielleicht den Unterschied nicht bemerkt.
6C33C
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Feb 2004, 14:23
Achja, lohnt es sich die Elkos oder andere Bauteile auszutauschen? Oder verschlimmbessert man dadurch eher die Maschine?
klingklang
Neuling
#8 erstellt: 29. Feb 2004, 21:19
Ich würde, ween die Maschine nun eh neu eingemessen wird die der Aufnahme- und Wiedergabeverstärker und des Netzteiles auf jeden Fall mal tauschen tauschen. Sonst machst du u.U die Einmeßarbeit gleich nochmal. Auf jeden Fall würde ich die Motorkondensatoren der Steinmetzschaltung austauschen. Deren Alterung schlägt sich nämlich im verlangsamten Umspulen nieder und niedere Kapazitätswerte sind häufig bei diesen Teilen. Wenn man die Maschinen schon zerlegt, dann besser gleich alles machen was sinnvoll ist. Es lohnt sich.
wolfi
Inventar
#9 erstellt: 01. Mrz 2004, 10:32
Hallo,
hast Du ein Geschäft gemacht ? Im Thema Bandmaschine versucht jemand, eine A 77 für unter 1000,- zu bekommen. Das Vorspannband dient manchmal der Endabschaltung, vor allem aber dem Schutz der ersten Bandmeter ( die werden ja beim Einlegen permanent geschädigt ) und außerdem der Markierung ( welche Seite liegt an ).
Ab der Ser.Nr. 267100 war die A 77 auf Revox 621 eingemessen, lt. Revox sollte das LPR 35 bei beiden Geschwindigkeiten mit 1 dB erhöhtem Delta U gefahren werden. Mit dem Einmessen ist es halt nicht ganz so einfach: Zur Vermeidung von Hochtonsättigung müssen die Messungen bei 10 kHz in Millivoltgrößenordnung durchgeführt werden und man benötigt sinnvollerweise ein Messgerät, was in diesem Bereich nur geringe Toleranzen besitzt, z.B. ein Fluke 187.
Was klingklangs Vorschläge angeht, musst Du wissen, was Du Dir zutraust und wie sehr Du die Maschine ( wie beim Oldtimer ) im Originalzustand lassen willst. Besonders "beliebt" ist der Austausch der "Frakos" (Elkos), mit ihnen gehen viele " Revöxler " um wie die meisten Menschen mit den Weisheitszähnen - sie sind sehr oft Ursachen von Problemen, aber es soll auch Fälle geben, wo man damit leben konnte.
6C33C
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 06. Mrz 2004, 19:02
Hallo,

gerade eben ist das Teil angekommen. Was soll ich sagen, super Zustand, keine Kratzer, kein Staub, keine erkennbaren Schleifspuren an den Tonköpfen, Extrem guter Klang obwohl noch nicht eingemessen (Testband ist ein Quantegy 456). Es liegen wirklich Welten zwischen meiner alten Viertelspurmaschine und der Revox :). Die Maschine macht den Eindruck, nur 2-3mal benutzt worden zu sein.
Murks
Stammgast
#11 erstellt: 06. Mrz 2004, 22:44
Hi 6C33C
Glückwunsch zu der Beute
Ich suche noch :))
Gruss
Rene
wolfi
Inventar
#12 erstellt: 10. Mrz 2004, 14:01
Hallo,
man muss auch mal Glück haben ! Sollte die Maschine noch nicht eingemessen sein, sollte ein erfahrener Techniker ohne Weiteres noch einmal 4 dB Rauschspannungsabstand rausholen können. Bis dahin gilt der Rat, mit modernen Bändern möglichst hoch ( + 3 db ) auszusteuern - einfach testen.
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