Plattenspieler per DIN-Stecker an Röhrenradio extrem LEISE

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markblueeyes69
Neuling
#1 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:24
Hallo an Alle!

Ich habe einen alten Plattenspieler per 5-poligen alten runden DIN-Stecker an ein altes Röhrenradio angeschlossen und wundere mich nun darüber, das ich die Lautstärke VOLL AUFDREHEN MUSS um überhaupt etwas zu hören. Alles ist mäuschenleise.

Im Radiobetrieb fallen einem dann die Ohren ab :-)

Warum ist das so und was kann ich tun um die alten Sdchallplatten über das Röhrenradio in derselben Lautstärke hören zu können, mit der es auch Radiosendungen wiedergibt?

Ist das die Nadel? Sind das dier Kontakte? Braucht es noch i-was wie Vorverstärker? In den alten Phonotruhen war doch auch nicht mehr eingebaut, oder?

Ich hoffe dies ist die richtige Ecke im Forum, sonst bitte ich um einen Hinweis. Dann lösche ich es hier und poste die Frage nochmal im richtigen Forum.

Viele Grüße aus Hamburg.
markblueeyes69
cptfrank
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:32
Wenn das Roehrenradio keinen Phonoeingang hat, brauchst du einen Phonoverstaerker.
Gruss
Frank
heisch
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:34
Hallo markblueeyes69

Ich vermute, dass der (Phono-) Eingang des Röhrenradion damals für Keramiksysteme ausgelegt war, die ein Hochpegelsignal lieferten. Wenn du diesen Eingang mit einem Magnetsystem nutzen willst, benötigst du einen Phono-Vorverstärker.

Hoffentlich hilft dir das.

Grüsse aus der Schweiz

Heinz
selbstbauen
Inventar
#4 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:34
Die alten Röhrenradios hatten einen Eingang für Plattenspieler mit Kristall-Tonabnehmer. Diese haben etwa 300 Millivolt abgegeben. Heutige Tonabnehmer sind meist Moving-Magnet MM-Systeme mit einem Output von höchstens 5 Millivolt.

Hinzu kommt, dass die Schallplatten nach RIAA-Kennlinie geschnitten sind. Sie senken die Tieftöne um rund 20 dB ab und heben die Höhen um ebensolche 20 dB an. Es gibt also einen recht schmalbrüstigen Klang.

Also entweder einen Plattenspieler aus alten Tagen nehmen, der aber auch mit jedem Abspielen die Rillen ausfräst. Oder einen Vor-Vorverstärker für Phono kaufen und davor schalten.
germi1982
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Mrz 2011, 17:07
Nach RIAA waren die auch damals schon, frühere Schellacks meist nicht, aber die Vinylplatten auf jeden Fall. Aber die Keramiksysteme brauchten keine Entzerrung, mit dem richtigen Abschlusswiderstand von mindestens 500 kOhm werden die Platten auch korrekt wieder entzerrt, und zwar direkt durch das System. Deswegen klingen Plattenspieler mit Keramiksystem an modernen Cinchanschlüssen meist wie Murks denn deren Abschlusswiderstand ist zu gering.


[Beitrag von germi1982 am 15. Mrz 2011, 17:09 bearbeitet]
markblueeyes69
Neuling
#6 erstellt: 15. Mrz 2011, 17:39
Hallo und ertsmal HERZLICHEN DANK an alle, die so schnell und sachkundig geantwortet haben ! ! ! @-,-'-

Ich habe mal gegoogelt und dies hier gefunden:
Hier klicken für Phono-Vorverstärker aus Google Shopping

Ist das so etwas, wie ich benutzen sollte?
Oder gibt es so etwas auch besser / preiswerter?

Vielleicht sollte ich der Einfachheit halber lieber den falschen Plattenspieler gegen ein Keramiksystem tauschen? Wo kann ich so etwas finden, und was würde das kosten? Oder kann ich das auch bewerkstelligen, indem ich die Nadel gegen eine Kristallnadel tausche (Wohl eher nicht, oder?)

Ist mit Keramiksystem eigentlich der ganze Plattenspieler gemeint oder bloss das Ende vom Tonarm, dort wo die Nadel dranhängt?

Gruss,
Markblueeyes69


[Beitrag von markblueeyes69 am 15. Mrz 2011, 18:19 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Mrz 2011, 18:45
Der Tonabnehmer ist damit gemeint wo die Nadel dran ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tonabnehmer

Besorg dir lieber einen externen Phonovorverstärker bevor du über Keramik nachdenkst. Die meisten aktuell erhältlichen Keramik sind Mist, und die waren auch oft damals schon Mist. Aber in den 50ern gabs nichts besseres im normalen 08/15-Haushalt. Systeme wie Moving Magnet oder Moving Coil kamen erst in den 60ern größer raus. In den 70ern hatten nur noch die billigsten Plattenfräsen Keramik bzw. Kristallsysteme.

Und den verlinkten würde ich nicht nehmen, zum Einstieg wenn du nur Moving Magnet-Systeme nehmen willst reicht der Dynavox TC-750. Ist auch als Hama PA 506 unterwegs, sind baugleich, nur unterschiedlich gelabelt.

Keramiksysteme haben zudem meist nur eine Saphirnadel, die hält maximal 100 Betriebsstunden. Eine Diamantnadel hingegen hält ca. 1000 Betriebsstunden. Zudem muss man Keramik mit hohen Auflagekräften fahren.


[Beitrag von germi1982 am 15. Mrz 2011, 18:48 bearbeitet]
killnoizer
Inventar
#8 erstellt: 15. Mrz 2011, 18:49
Da wir aber nicht wissen wie alt dein Plattenspieler ist und ob er möglicherweise noch ein Keramiksystem hat solltest du doch andere Fehlermöglichkeiten zumindest in Betracht ziehen.

Das was du hörst könnte zB. auch simples Übersprechen sein , die Pinbelegung der DIN-Buchse kann ebenso auch falsch sein .
8erberg
Inventar
#9 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:27
Hallo,

besorg Dir am Besten einen, der DIN Eingang/Ausgang hat, dann musst Du keine Adapter nehmen....

Die haben zwar nicht die brülligsten Eigenschaften, aber an so einem alten Röhrenverstärker sind auch keine Wunder zu erwarten.

http://www.srt-versand.de/index.php?cl=details&anid=4233

müsste reichen.

Peter
germi1982
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 15. Mrz 2011, 21:07
Ich würde den von mir vorgeschlagenen nehmen....

Und der Phonovorverstärker wird nicht auf Dauer mit dem Radio verheiratet...den kann man auch an einem anderen Verstärker nutzen, wieso sollte man dann im Endeffekt neuen Elektroschrott kaufen?

Interessant wäre um welches Radio und um welchen Plattenspieler es sich handelt.

@8erberg:

Täusch dich da mal nicht...moderne Röhrenverstärker sind nicht so modern wie man glaubt. Man sollte sie eher neue Röhrenverstärker nennen, denn die Schaltungskonzepte sind noch aus der Zeit eben dieser alten Röhrenradios...das war ja so die Hochzeit der Röhrengeräte, so ab Mitte der 50er bis Anfang der 60er. Und da gabs schon Verstärker die die heutigen Röhrenverstärker blass aussehen lassen wenn sie frisch überholt sind. Aber die hatten damals schon ihren Preis, und hätten auch heute einen exorbitanten Preis. Wenn man mal überlegt, dass Dampfradio der besseren Kategorie fast den Monatslohn oder teilweise auch zwei Monatslöhne eines durchschnittlichen Arbeiters gekostet hat...


[Beitrag von germi1982 am 15. Mrz 2011, 21:12 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 16. Mrz 2011, 07:58
Hallo,

wobei ein Großteil des Aufwands doch in die Holzverarbeitung ging....

Die alten Röhrenradios haben ihren Charme, aber HiFi (selbst wenn wir die magere DIN 45500 mal nehmen) geht anders....
markblueeyes69
Neuling
#12 erstellt: 16. Mrz 2011, 15:47
Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich werde es mal mit einem dieser kleinen Vorverstärker probieren und melde mich wieder wenn ich es habe :-)
germi1982
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 16. Mrz 2011, 21:29

8erberg schrieb:
Hallo,

wobei ein Großteil des Aufwands doch in die Holzverarbeitung ging....

Die alten Röhrenradios haben ihren Charme, aber HiFi (selbst wenn wir die magere DIN 45500 mal nehmen) geht anders....



Die DIN 45500 hatte schon ihre Vorzüge. Besser als die aktuelle EN ist sie allemal gewesen. Mittlerweile darf sich ja wirklich jeder Schrott Hifi nennen...

Von den Dampfradios rede ich nicht, ich rede von richtigen Hifi-Verstärkern. Gabs damals auch schon. Kosteten aber im Vergleich zu den Dampfradios noch mal ordentlich mehr. Ich werfe mal K&H Telewatt Ultra von 1959 ein:

http://666kb.com/i/bc8uejlaqvgpiphs4.jpg

Besteht aus zwei Monoblöcken in einem Gehäuse. Sogar die Schneidkennlinie nach der Phono entzerrt wird lässt sich für beide Kanäle unterschiedlich wählen...auch wenn man das wohl so nie brauchen wird...


[Beitrag von germi1982 am 16. Mrz 2011, 21:33 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#14 erstellt: 16. Mrz 2011, 22:45
Ein Saba Freiburg 6 kostete 1955 etwa 700 Mark, das Durchschnittsgehalt lag bei 150 Mark.

Und der übertrifft auch heute noch locker die HIFI-Norm - halt nur mono.

Kein heutiges Radio bringt auch nur annähernd diesen Klang.

Holz und Arbeitslohn hatten damals einen geringen Anteil an den Fertigungskosten. Es waren halt die Summe der hochwertigen Teile.
kabelbruch
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 17. Mrz 2011, 21:31
Ich habe bei mir einen alten Grundig Stereomeister 15 stehen, Röhrenradio aus den 60er Jahren ohne interne
LS, dieser hat auch ein DIN 5 Pol Anschluss, geht mit meinen
Plattenspielern auch nur mit Vorverstärker, wenn es dann
aber mit Vorverstärker geht, blöde schauen hab ich dann
schon oft erlebt, geht voll ab!
Die LS Ausgänge sind bei diesem Gerät mit 5 Ohm angegeben
und liefern max. 8 Watt pro Kanal, was hier raus kommt
ist für nicht Röhrenkenner unglaublich,egal wie groß
die Box auch ist!
Was ich da schon alles mit 4 Ohm betrieben habe ist
echt eine Erfahrung wert.
Gruß
Axel
8erberg
Inventar
#16 erstellt: 17. Mrz 2011, 21:44
Hallo,

die K&H Verstärker waren schon immer eine Klasse für sich, schade, dass Sennheiser das Programm so ausgedünnt hat.

Klein + Hummel baute für Studios und die wollten den "richtigen Klang", hohe Wiedergabetreue, also wahres Hi-Fi.

Die SABA-Geräte hatten von der Zusammenarbeit mit K&H kräftig profitiert, aber sie sollten "warm" sein, damals waren die Frequenzgänge "gehörrichtig" angepasst... eine Krankheit die Telefunken-Geräte z.B. noch in den 80ern hatten.

Hört sich nett an - ist aber Maggi für die Ohren.

Was stimmt ist ein bis heute beeindruckender technischer Aufwand der Tuner, mit Detailliebe und viel Hirnschmalz wurden aufwändige Empfänger gebaut, eben Qualität Made in Germany, nicht vom Rotstift diktiert.

Peter
markblueeyes69
Neuling
#17 erstellt: 18. Mrz 2011, 16:34
Mal ein kleiner Zwischenbericht und Hintergrundinfos:

Der Plattenspieler ist übrigens ein Siemens PE 3012 und das Radio ein Röhrenradio (ich glaube auch Dampfradio genannt??) aus den 60ern.

Ich habe jetzt als Vorverstärker einen DUAL TVV 47 bei ebay ersteigert für 12,- EUR plus 4,- EUR Porto. Dem werde ich nach Erhalt noch einen Stromstecker anflicken müssen und mir ein zweites 5-poliges DIN-Kabel besorgen und dann...

... kann ich endlich wieder die ganzen alten schönen Platten auflegen :-)))

Ich sage Bescheid!
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 18. Mrz 2011, 17:42
Hallo,

ja super, der Dual-Entzerrer-Vorverstärker ist natürlich richtig "kultig" dazu...
Hoffe das alles gut funktioniert.

Der PE-Dreher hat schon viele "Dual-Innereien", da man damals schon stark zusammengearbeitet hat.

Viel Spaß damit

Peter
selbstbauen
Inventar
#19 erstellt: 18. Mrz 2011, 22:03
Was ist denn das für ein Röhrenradio?

Dann kann man vielleicht mit Infos dienen, die etwas über den Plattenspielereingang aussagen.
markblueeyes69
Neuling
#20 erstellt: 20. Mrz 2011, 12:01
So, Dual TVV47 ist auf dem Weg - freue mich schon darauf :-)

Die Radios (es sind zwei!) sidn von Nordmende.

1) Fidelio Stereo
-- 2 Eingänge (Tasten auf der Vorderseite: TA und Tonband; hat noch eine Taste Peilantenne :-)

2) Elektra Hifi
-- kleiner
-- 1 Eingang (TA - Tonabnehmer)
-- vorne oben links noch drei Tasten "Sprache - Orchester - Solo.

Sagt bloss die kennt noch einer von Euch?^^
germi1982
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 20. Mrz 2011, 12:41
Elektra waren bei Nordmende eher in der unteren Mittelklasse anzusiedeln, darunter gabs noch die Norma-Modelle (Norma und Norma Luxus). Das Fidelio ist eines der größeren, darüber gabs noch Othello und als größtes Modell das Tannhäuser.


[Beitrag von germi1982 am 20. Mrz 2011, 12:42 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#22 erstellt: 20. Mrz 2011, 13:41
So sieht das Schaltbild in der Mono-Version aus:

Fidelio

Das Tonabnehmersignal geht über Koppelkondensator auf das Gitter EABC 80 - ganz normal.

Es kann aber sein, dass dieser Koppelkondensator zu klein gewählt ist, womit dann die Tiefen etwas gedämpft werden.
markblueeyes69
Neuling
#23 erstellt: 21. Mrz 2011, 14:34
Wow! Ihr habt aber wirklich Ahnung!
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