SL-QX300 vs. CS630Q / CS2235Q (vs. .)?

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audiophilanthrop
Inventar
#1 erstellt: 14. Jul 2012, 16:41
Hallo zusammen,

es wird Zeit, daß ich mir hier mal eine anständige Vinylfräse hinstelle.

Momentan habe ich:
Technics SL-BD20 mit Ortofon OMP10 und Original-Cinchstrippe am
Dynavox TC-750.

Was mir daran nicht gefällt:
* Rumpeln. Hier deutlich hörbar. Als KH-Nutzer bin ich da auch besonders heikel. Und nachdem ich mal Rips von "amtlichen" Drehern gehört habe, weiß ich, daß es auch ganz ruhig zugehen kann.
* Geschwindigkeit. Diese ließ sich zwar inzwischen justieren (ursprünglich offenbar etwa 1,5% zu schnell, und das seit mindestens 1999), scheint beim Abspielen aber immer noch etwas zu driften, selbst wenn beim "Trockenschwimmen" ohne aufgesetzte Nadel die Stoppuhr verläßlich 1:30 bis 1:30,1 für 50 Umdrehungen anzeigt. Wir reden hier über höchstens -0,5%, aber schön ist es trotzdem nicht.
* Das OMP10 ist auch nicht so der Oberkracher. Im Höhenbereich etwas unterbelichtet, zudem nervt die rein akustische Schallabstrahlung, die mit einem schmalbandigen Einbruch bei etwa 9 kHz einhergeht. Das alte P24 hatte das seinerzeit nicht, aber die Nachbaunadel war so sch...
* Das gängige Plumpshaubensyndrom hat er auch...

Kosten darf ein "neuer" Dreher bis zu 200 Fragezeichen, inkl. einem ordentlichen Tonabnehmer / neuer Nadel. Bisher hatte ich Halbautomatik, würde mir auch weiterhin zusagen.

Ins Auge gefaßt hatte ich bisher u.a. die im Titel erwähnten Geräte. (Aber Großmutter, ...) Allesamt gute Mittelklassegeräte der 80er, um die 500 DM, quarzstabil mit laufruhigen Antrieben, Subchassis, frontbedienbar, aber halt Vollautomaten. Kann man die auch quasi halbautomatisch laufen lassen?

Der einzige größere Unterschied ist wohl Alugehäuse beim Technics gegen Plastikzarge beim Dual. Ich bin nicht designfixiert, habe ganz im Gegenteil durch meine "Vorbelastung" nichts gegen das Aussehen der genannten Geräte einzuwenden. Der klassische 70er-Look sagt mir dagegen gar nicht mal so besonders zu.

Beim Technics würde ich nach einem der üblichen NOS-Tonabnehmer Ausschau halten (aber das P33 aufheben), dem üblichen 66er Dualsystem vielleicht eine Nadel 20 oder 30 verpassen.

Tja, was würdet ihr nehmen?

Habe mich übrigens mal durch diverse Vinylrips gehört, ein SL-QD33 wäre rumpeltechnisch schon deutlich besser als was ich jetzt habe, der QX300 ist aber mal so richtig leise (beim EDS910 des Dual mit Rumpel-Spec -80 dB DIN-B gehe ich mal vom gleichen aus).
wolfgang-dualist
Stammgast
#2 erstellt: 14. Jul 2012, 18:47
Hallo,

beides sind mehr als brauchbare Plattenspieler und beide haben gemein, dass ihnen das Image fehlt. Das gilt gerade für den Dual der sehr als Plastikbomber verschrien ist.

Vorteil des Dual dürfte sein, dass er noch etwas günstiger zu bekommen sein wird als der Technics und das an ihm alle gängigen Halbzollsysteme montiert werden können.

Mit einer 20ér Nadel klingt der schon sehr gut.

Ich würde da her sehen, welchen ich günstiger bekommen kann oder auch gar abholen kann.

Bis denne

Wolfgang
Fhtagn!
Inventar
#3 erstellt: 14. Jul 2012, 20:18
Wenn du im Nordwesten wohnst, hätte ich evtl. den richtigen Dreher für dich.
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 14. Jul 2012, 22:49
Genau das ist halt das Problem... bin hier unten im Süden (Raum Ulm). Habe immerhin einen Gewerblichen in Memmingen gefunden (~40 min Zug), der beide in brauchbarem, aber auch nicht gerade neuwertigem Zustand da hat (QX300 mit repariertem Haubenscharnier für 150, 2235Q für 90 - was jetzt auch nicht so die Oberknüllerangebote sind).

Besser gefallen würde mir ja der Technics...


[Beitrag von audiophilanthrop am 14. Jul 2012, 22:50 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Jul 2012, 08:48

audiophilanthrop schrieb:
Besser gefallen würde mir ja der Technics...


Hallo,

ich habe bei einem Händler mit Garantie für meinen SL-QX 300 aus Raucherhaushalt 39,00 EUR bezahlt. Die Dual-Modelle hatte ich auch schon und rate gerade wegen der Nebengeräusche wie Rumpeln, aber auch Trittschall zum Technics.

Gruß, Carsten
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 22. Jul 2012, 20:25
Dann werde ich wohl noch ein wenig Geduld haben müssen... ist ja bekanntlich eine Tugend.

Bisher gab es vor allem Angebote von Leuten, denen ich nicht zutrauen würde, einen Plattenspieler adäquat verpacken zu können. Und der eine, den ich hätte abholen können, war wirklich ziemlich abgerockt und anderen mehr wert als mir.

Was ist eigentlich von einem JVC AL-FQ5 zu halten (T4P-Quarz-Direkttriebler von 1987, Subchassis, 4,9 kg)? Oder könnte ich da gleich beim CS630Q bleiben?

Ein Pioneer PL-445 ist wahrscheinlich auch mehr auf dem Niveau eines SL-QD33 anzusiedeln, oder?

Irgendwo gammeln doch bestimmt noch alte Zeitschriften mit aussagekräftigen Tests vor sich hin (also solchen mit Messungen, z.B. à la HiFi-Stereophonie). Gerade die Ergebnisse von 08/15-Drehern der 80er wären mal sehr interessant. Auf Vinylengine gibt es ja ein paar, Wegavision hat auch eine Handvoll im Archiv, aber so die Masse ist das irgendwie nicht.


[Beitrag von audiophilanthrop am 22. Jul 2012, 20:31 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Jul 2012, 06:59

audiophilanthrop schrieb:
Ein Pioneer PL-445 ist wahrscheinlich auch mehr auf dem Niveau eines SL-QD33 anzusiedeln, oder?


Ich hatte einen der Vorgänger des PL-445 und fand diesen auch ganz gut. Hier stellt sich jetzt aber auch die Frage, ob Du T4P- oder 1/2-Zoll-Tonabnehmer verwenden willst. Bei Letzteren ist die Auswahl deutlich größer. Dafür geht bei T4P ein Systemwechsel - meist auch mangels Möglichkeiten - ohne Justage vonstatten, da Standard.
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 23. Jul 2012, 15:23
Ich will eigentlich "nur" Platten möglichst hochwertig wiedergeben, vornehmlich für die sofortige Digitalisierung. Solange ich fürs Naßabspielen (bin da noch beim Einlesen) eine Feineinstellung für Antiskating und Auflagekraft habe, reicht mir das eigentlich. Und wie gesagt, ich bin schon durch einen einfachen T4P-Dreher "vorbelastet" und finde das System eigentlich ganz reizvoll.


[Beitrag von audiophilanthrop am 23. Jul 2012, 15:24 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 23. Jul 2012, 15:25
Ich bin ja seit gut 20 Jahren vom Technics SL-QX 300 begeistert. Der kostete neu 1991 498,00 DM. Gekauft hatte ich aber damals meinen Thorens TD 166 V.
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 29. Jul 2012, 20:40
Da sich die QX300 derzeit leider recht rar machen (der letzte in der Bucht wurde rausgenommen), habe ich mir jetzt kurzerhand einen Grundig PS4500 geangelt. Immerhin "Technics inside". Mal sehen, ob er heil ankommt, das AT-System zu etwas zu gebrauchen ist und was man evtl. dranschrauben kann. Gibt es Erfahrungswerte zum Tonarm (Geometrie, effektive Masse)?
audiophilanthrop
Inventar
#11 erstellt: 10. Aug 2012, 01:43
So, Grundig PS4500 ist gestern eingetrudelt, vernünftig verpackt (und mit DHL verschickt) und dementsprechend zum Glück OK. Das Tellerlager verät den Direkttriebler aus dem Hause Technics; etwas Feinmechanik-Öl hat es auch gleich bekommen.

Der Plattenteller wiegt laut Digital-Küchenwaage 1,158 kg, die Gummimatte ziemlich genau weitere 200 g. Gummimatte rutscht etwas, aber das liegt am Trägheitsmoment und der recht glatten Oberfläche des Tellers.

Kuriose Adapterlösung: Der DIN-Stecker wurde durch eine große Klinke ersetzt, daran steckt ein Kabel von Klinkenbuchse auf 2x Cinch. Funktioniert ohne nennenswerten Brumm, ist aber kabeltechnisch recht lang und hat daher vermutlich mehr Pikofa(hr)räder als man haben will.

Automatik tut, allerdings muß man beim Kaltstart schon mal öfter/länger drücken, bis sich was tut - da will wohl irgendwas neu geschmiert werden.

Beim AT71E scheint noch die Originalnadel verbaut zu sein (schwarzer Einschub). Klingt soweit noch ganz ordentlich, ist aber nicht unbedingt ein Feingeist (Loudness-Tendenz) - evtl. hilft hier die Kabelkapazität dem Höhenbereich zu sehr nach. So einen Radau wie das OMP10 macht die Nadel beim Abspielen zum Glück nicht. Die Rille richtig zu treffen könnte leichter sein, dunkle Nadel an schwarzem Einschub über schwarzer Platte.

Tonarm habe ich neu ausbalanciert, Auflagekraft und Antiskating jeweils auf ca. 1,8 g (Nennwert AT71E war doch 17,5 mN +/- 2,5 mN?).

Die Geschwindigkeit steht wie eine Eins, das Strobo rührt sich kein Stück. Ganz faszinierend, da zuzugucken. Vor allem, weil das Gerät außer minimalstem Trafobrumm keinen Laut von sich gibt. Nicht einmal beim Abbremsen des Plattentellers. (Nur die Automatik ist deutlich zu hören, wenn sie werkelt.) Hochlaufzeit für 33/min kaum über eine Sekunde - es ist kein 1210er, aber der Wert ist mehr als OK.

Die großen Dämpferfüße federn schön. Klopftest auf der Zarge ist wenig überraschenderweise deutlich hörbar (kein Subchassis), entsprechende Störungen auf der Unterlage steckt er aber ohne weiteres weg.

Haube bleibt problemlos offen. Mit dem bei zu starker Druckbelastung oft auftretenden Sprung kann ich leben (der war vor dem Versand schon drin).

Etwas, womit ich gar nicht gerechnet hätte: Die erhebliche statische Aufladung der Platte beim Abspielen, wie sie beim SL-BD20 immer auftrat, scheint hier fast völlig verschwunden.

Geometriedaten zum Tonarm (naja, dem des PS3500, wird ja gleich sein) übrigens in diesem Test.


[Beitrag von audiophilanthrop am 10. Aug 2012, 02:16 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 10. Aug 2012, 07:11
Glückwunsch zum Kauf!
audiophilanthrop
Inventar
#13 erstellt: 15. Aug 2012, 19:26

audiophilanthrop schrieb:
Kuriose Adapterlösung: Der DIN-Stecker wurde durch eine große Klinke ersetzt, daran steckt ein Kabel von Klinkenbuchse auf 2x Cinch. Funktioniert ohne nennenswerten Brumm, ist aber kabeltechnisch recht lang und hat daher vermutlich mehr Pikofa(hr)räder als man haben will.

Mal das Multi befragt:

Allein die innovative Kabelverlängerung bringt etwa 160 pF auf die Waage. Tonarmverkabelung und normales Kabel etwa nochmal soviel. Zusammen mit 220 pF im TC-750 (High-End, ich weiß) geht es da stark Richtung 550-600 pF.

Nun wird das AT-71E am ehesten mit der AT-9x-Familie verwandt sein (jedenfalls legen das die offiziell 2800 Ohm Nennimpedanz @1 kHz und 400 Ohm Gleichstromwiderstand nahe - Multi sagt was von 430 Ohm R), und für diese wird eine Abschlußkapazität von gerade mal 100-200 pF empfohlen.

Bei Betrieb mit Originalkabel an z.B. einem V5000 wären es geschätzt 200-250 pF, das wäre also gerade noch im Rahmen. Ich liege da jetzt locker einen Faktor 2-3 drüber - kein Wunder, daß der Höhenbereich nicht gerade zurückhaltend ist, Zustand der Originalnadel hin oder her. Nun ist mir auch klar, warum AT-95er als "Rocker" gelten...

Vielleicht löte ich mir einfach ein ganz kurzes Adapterkabel zusammen und besorge mir einen zweiten TC-750, dem ich seine 220 pF Eingangs-C klaue. Dann müßte ich grob 200, 400 und 600 pF abdecken können. Gerät Nummer 3 dann vielleicht mit 100 pF oder Sockel. Billiger bekommt man eine einstellbare Eingangskapazität m.E. nicht. Selbst wenn man jetzt noch Tuning mit Folien-Cs für die Entzerrung dazurechnet...

Any thoughts?

Mann, ist dieses Analogzeug ein Gefrickel. Gerade MM-Abnehmer. Es hatte schon seinen Grund, warum man seinerzeit auf MI und MC gegangen ist.


[Beitrag von audiophilanthrop am 15. Aug 2012, 19:29 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 19. Aug 2012, 01:12
Meine Güte, der Arm muß ja ganz schön schwer sein. Ich sehe eine Reso bei etwa 8 Hz, und das beim AT-71E, welches ja sicher keine ultrahohe Nachgiebigkeit hat.

Ich muß wirklich was in Sachen Kapazität machen. Die Abtastung scheint sauber zu sein, wenn es die Platte hergibt, aber die Höhen fressen einem auf Dauer die Ohren ab, und man hört natürlich jedes bißchen Verzerrungen.
audiophilanthrop
Inventar
#15 erstellt: 24. Aug 2012, 15:22
Hier mal ein Bildchen von meinem PS4500:
Grundig PS4500

Geschossen mit meinem neuesten (nun ja, und ersten) "Altglas" Ricoh Rikenon P 1:1.7 50mm an meiner auch erst kürzlich erworbenen Pentax K-x. f/2.8, ISO400, 1/30s, Feinfokussierung im LiveView. Licht ist heute leider nicht so dolle.

Der Grundig-Kenner wird das Gerät links daneben sicher auch identifizieren können...
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