Shure M97xe pimpen

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Georgi65
Neuling
#1 erstellt: 03. Dez 2012, 19:10
P1000237Nachdem die Fertigung desShure M97xe nach Mexiko outsourced wurde hat die Qualität erheblich gelitten. Mängel die früher bei Shure nicht vorkamen und heute beim M97xe häufig vorkommen:
- Systemkörper schief auf den Aluträger geklebt
- Nadelträger hängt zu flach in der Halterung
Der erste Mangel führt dazu, daß jede auch noch so penible Justage, sinnlos wird.
Der zweite hat als Resultat, daß der Systemkörper auch bei den vorgeschriebenen 1,25gr knapp an die Platte schleift.
Habe bei mehreren M97xe die Montagesymetrie überprüft und alle waren schief geklebt. Das Problem mit der "flachen" Nadel ist seltener, ließe sich aber durch die Garantie beheben. Nicht beheben läßt sich die Sache mit der Montagesymetrie, da ein Austauschsystem bestimmt auch nicht besser wäre.
Da meiner Meinung nach dieses System ein grosses Klangpotential hat, lohnt es sich etwas Arbeit zu investieren.
Abhilfe: Nachschauen ob das System symetrisch in der Halterung liegt, d.h. prüfen ob die Überhänge des Körpers die über der Halterung links und rechts hinausragen, sowohl vorne (Nadel) als auch hinten (Anschlüsse) gleich lang sind. Wenn Ja Glück gehabt. Nur noch prüfen ob das System bei Abtasten noch genug Abstand zur Platte hält, mindestens knapp über 1mm. Wenn Ja, Halleluja !!! Wenn nicht neue Nadel besorgen und nach den Einbau und Justage wieder prüfen.
Sollte das System schief in der Halterung liegen folgendes machen:
Mit einem Teppichmesser von hinten (Anschlüsse) zwischen Halterung und System vorsichtig einstechen
und langsam reindrücken. Die zwei Teile lassen sich dann sehr einfach trennen.
Klebestellen vorsichtig und sehr penibel säubern, es dürfen keine Klebereste übrig bleiben!
Zun klebender Oberteil des Systems mit einer Nagelfeile schleifen, Kleber haftet besser auf blankes Metall. System und Halterung beidseitig und ganzflächig sehr dünn mit UHU Plus schnellfest (epoxidharz, 2 Komponenten) einstreichen und fest zusammendrücken. Nun bleiben bis zu 3 Min. bis der Kleber anfängt zu binden. In dieser Zeit das System optisch optimal zentrieren, dabei feste gegen das angeschrägte vordere Teil der Halterung drücken. Gesamter Arbeitsaufwand: max. 1Std, Kosten gleich Null. Falls auch eine Nadel gebraucht wird bitte nur die Originale, kostet ca. €55,00. Dafür habt man jetzt ein System das locker in die Preisklasse € 250,00 mitspielt. Habe mein reparierter Shure getestet gegen mein Nagaoka MP300 (kostet das 6.-fache !). Testplatte war die "Jazz" v. Ry Cooder, eine nicht ganz leichte Hürde für Plattenspieler und Magnetsysteme. Ergebnis: kaum hörbare Unterschiede, aber auch nur bei sehr angestrengtem Zuhören schwierigster Passagen, die nahm der Nagaoka etwas lässiger.
Kann jedem der mit seinem Shure unglücklich ist die Prozedur wärmstens Empfehlen !!!
Wuhduh
Gesperrt
#2 erstellt: 04. Dez 2012, 11:39
Moin !

Dein Engagement für einen 70-Euro-TA ist bemerkenswert. Das klangliche Ergebnis bleibt wie immer subjektiv, denn anscheinend harmoniert nicht das Nagaoka mit Deinem Equipment. Ist nur eine These.

4 Hinweise:

1. Beim Basteln erlischt die Herstellergarantie.

2. Evtl. ( späteres ) Retipping auf Chiabatta-Nadel.

3. Vorm Basteln Nadeleinschub abziehen.

4. Evtl. auch die Bürste entfernen oder hochgeklappt lassen.

Bevor Du noch mehr Frust mit dem Nagaoka schiebst, kannste mir das gerne anbieting.

MfG,
Erik
boozeman1001
Inventar
#3 erstellt: 04. Dez 2012, 11:58

Wuhduh schrieb:
Chiabatta-Nadel.




*LOL*
Der is gut!

Aber im Ernst: ich halte das M97xE auch für ein weithin unterschätztes System. Das kann schon sehr ordentlich Musik machen, wenn da nicht die grausigen Fertigungsschwankungen wären.
Ich hatte auch schon Probleme, insbesondere mit meinem ersten. Da war offenbar eine Spule defekt, was zur Folge hatte, dass die Kanäle ca. 400 Ohm Unterschied hatten. Wurde aber getauscht und seitdem ist alles i.O.
Mittlerweile habe ich sogar 2 davon, eines auf dem Braun PS 500, eines auf dem Thorens TD 150 MkII. Und ich bin icht unzufrieden damit! Penibel justiert geht da schon einiges, wozu manch anderer Hersteller einen mindestens doppelt so hohen Preis aufruft.
Aber: man muss den typischen Shure-Sound schon mögen. Ist nicht jedemanns Sache, mir jedenfalls gefällt es.

@ Georgi65: danke für die ausführliche Anleitung!

Gruß,
Kai


[Beitrag von boozeman1001 am 04. Dez 2012, 12:02 bearbeitet]
elchupacabre
Inventar
#4 erstellt: 04. Dez 2012, 12:09
Entweder ne Ciabatta, oder eine Carpaccio Nadel verwenden

Ich denke, das M97x ist ein draufstecken und loslegen System, sonst investier ich gleich in etwas besseres, dort sind die Fertigungstoleranzen wohl auch geringer.
Georgi65
Neuling
#5 erstellt: 04. Dez 2012, 12:21
Moin Moin,
habe nicht behauptet mit dem Nagaoka unzufrieden zu sein. Nur hat sich beim Vergleich wieder gezeigt dass für 10 bis 15% hörbare Steigerung (mein Empfinden!) 600% mehr ausgegeben werden müssen.
Das die Garantie erlischt war mir klar. Aber der Versuch das System zu verbessern (auch wenn es schief gegangen wäre) war mir die € 70 Wert.
Das mit der Shibata-Nabel wird teuer und steht meiner Meinung nach nicht mehr im Verhältnis zum Preis vom Shure. Ungefähr wie Formel1-Reifen auf einem VW-Polo.
Zu deinen Punkten 3 und 4: die ganze Aktion ist nicht durchführbar mit gestecktem Nadeleinschub, ist doch klar.
Falls du ein System brauchst, habe noch einen Grado Green (MM) und ein Ortofon Samba (MC) übrig.
MfG,
Georgi
muggelmuggel
Stammgast
#6 erstellt: 04. Dez 2012, 16:59
Ja nee, das M97xe ist wirklich kein schlechtes System und ist es allemal Wert sich damit auch zu beschäftigen.
Was mich angeht, klang es an einem leichten Dual-ULM Arm (7,5 Gramm effekt. Masse) am Besten..jedenfalls für meine Ohren. Das heißt es klang wirklich gut!!
Die Symmetrie sollte natürlich stimmen und da wäre es tatsächlich im Zweifelsfall kein Akt das Plastik neu zu verkleben
Georgi65
Neuling
#7 erstellt: 04. Dez 2012, 20:30
Hallo Muggelmuggel,
von wegen Plastik. Systemkörper aus antimagnetischem Blech und Halterung aus Alu-Druckguss.
Plastik Null. Und das für € 80,00. Dazu kommt noch die wirklich ausgeklügelte Konstruktion mit der Bürste, die bei LP's mit Höhenschlag die Nadel korrekt in der Rille hält, alles schon ausprobiert und es funktioniert tatsächlich.
MfG an alle M97 Fan's
Wuhduh
Gesperrt
#8 erstellt: 04. Dez 2012, 21:59
@ Georgi:

Nun, seitdem die HE-Nadeln nicht mehr lieferbar sind, wären ca. 120 Euro für ein Chiabatta-Retipping ( nicht: Karpattschio-Pimping ) zumindest überdenkenswert. Es gibt ja Phreaks, die Mondpreise für die MR-Nadeln der V15-Modelle zahlen.

Punkte 3+4 hielt ich für erwähnenswert, um evtl. büldüngslücken@grobmotoriker.de zu schließen. Mir sind Schwarakterköppe bekannt, die nach einem abgerissenen Kabelschuh kurzerhand den Draht direkt an den Kontaktpin am System anlöten.

Derartige Fertigungstoleranzen sollten eigentlich bei dem Endpreis nicht sein.

MfG,
Erik
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