Instandsetzung AIWA AP-2400E sinnvoll?

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gnomel77
Neuling
#1 erstellt: 30. Apr 2013, 23:02
Hallo zusammen :),

seit einigen Tagen lese ich mich durch das Forum und bin nun an einem Punkt angelangt, an dem ich dann vielleicht doch etwas direktere Hilfe oder Ratschläge benötige.

Ich habe meine ganzen alten Vinyl Scheiben rausgekramt und meinen schon etwas mitgenommenen AIWA AP-2400E. An ihm fehlt mittlerweile die Abdeckung und da er seit Jahren im Keller stand, wäre eine neue Nadel eigentlich auch angebracht. Als ich mich in diesem Forum dann aber schlau gemacht habe, hatte ich das Gefühl, dass mein Tonabnehmersystem (ich hoffe man bezeichnet es auch so) von Audio Technica und die dazugehörige Nadel (ich meine es ist eine ATS 11, bin mir aber auch nicht sicher - steht nämlich nichts drauf) nicht wirklich von guter Qualität zeugen. Also wären ein besserer Tonabnehmer + Nadel oder nur eine gute Nadel wahrscheinlich besser. Da ich notorisch pleite und momentan noch knapper bei Kasse als sonst bin, möchte ich aber eigentlich auch nicht so viel ausgeben. Kurzzeitig habe ich sogar dran gedacht, mir einen komplett neuen Plattenspieler mit USB Funktion zuzulegen. Aber die Kritiken in diesem Forum haben mich schon verunsichert. Und eigentlich brauche ich die USB Funktion auch nicht unbedingt. Mein Spieler ist vollautomatisch, ein robustes Teil und der Klang war (wie ich mich zu erinnern meine) auch nicht zu verachten.

Langes Vorgeplänkel, hier meine Fragen:
1) Lohnt es sich den AIWA wieder fit zu machen oder ist zwischen ihm und einer dieser neuen USB Plattenspieler (z.B. Dual DTJ 301.1 USB) eigentlich kein so großer Unterschied im Klang zu vernehmen (für einen Normaler und Punkrockliebhaber wie mich)?
2) Falls es sich lohnt, welche Nadel (oder welchen Tonabnehmer) könntet ihr mir empfehlen? Wie immer sollte es nicht zu teuer sein, aber schon eine Veränderung bringen. Würde die Nadel dann auch an den Audio Techniker Abnehmer passen oder muss ich bei diesem Tonabnehmer immer eine ATS 11 verwenden? Eigentlich wollte ich nicht mehr als 50,-€ für sowas ausgeben...
3) Weiß zufällig jemand von euch, wo ich eine Abdeckung für den Spieler herbekommen könnte? Vorher war es eine transparente Plastikabdeckung.

Wenn ich den Modellnamen meines Plattenspielers bei Google eingebe, bekomme ich einfach keine vernünftigen Informationen bzw. weiß ich sie vielleicht auch in meiner Unwissenheit einfach nicht zu bewerten.

Ich würde mich über Ratschläge, Anregungen und Meinungen wirklich sehr freuen. Ich hoffe doch, dass ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt habe, auch wenn ich eigentlich keine Ahnung von meinem eigenen Plattenspieler und seinem System habe :-D Ich will doch einfach nur wieder meine Platten hören und mein Geld nicht in etwas investieren, was eigentlich Schrott ist!

Danke schon einmal :-)
directdrive
Inventar
#2 erstellt: 01. Mai 2013, 09:36
Moin gnomel77,

Du willst den hier gegen einen USB-Plattenspieler tauschen?

ap4

Kann ich eigentlich nicht zu raten, auch wenn der Aiwa keine Schönheit ist und die Zarge (Gehäuse) überwiegend aus Plastik besteht, ist das doch ein ganz anständiges Gerät. Der AP-2400 wurde von CEC (Chuo-Denki) produziert und war auch als Harksound HS-610 oder - mit optisch verändertem Tonarm - als Visonik VT-9300 im Handel.

Ich würde mich nach einem geeigneten Ersatztonabnhemer umsehen, z.B. sowas Ortofon OM-10 oder einfach eine neue Nadel kaufen. Passende original Audio Technica-Nadel mit einfachem sphärischen Schliff gibt's z.B. hier ATN-12C, mit geringerer Nadelnachgiebigkeit hier ATN-10.

Nadeln mit anspruchsvollerem Schliff (ATN-11E, ATN-12E mit höherer Klangqualität & längerer Lebensdauer) gibts gelegentlich günstig bei eBay.

Zur Haube: das Gerät ist über 30 Jahre alt, dafür gibt es passenden Ersatz nur gebraucht und das in der Regel nur, wenn Du einen kompletten Plattenspieler kaufst...

Grüße, Brent


[Beitrag von directdrive am 01. Mai 2013, 09:38 bearbeitet]
gnomel77
Neuling
#3 erstellt: 01. Mai 2013, 11:48
Morgen Brent,

genau das ist er! Vielen lieben Dank für deine ausführliche und schnelle Antwort. Heute Nacht war ich drauf und dran mir doch noch einen USB Plattenspieler zuzulegen, weil ich dachte, dass ich einfach nur aus nostalgischen Gründen noch an dem Monster hänge ;-) Meine Eltern hatten ihn mir überlassen, als ich angefangen hatte, mir eine kleine Plattensammlung zuzulegen. Dass er schon über 30Jahre alt ist, war mir aber nicht bewusst.

Was beeinflusst den Klang denn mehr (für Normalos wie mich mit keinem so guten Gehör)? Ein neuer Tonabnehmer oder eine neue Nadel? Und wenn ich mir den Ortofon-OM 10 zulege, brauche ich dann noch zusätzlich eine neue Nadel? Aus dem Bild und der Beschreibung werde ich nicht schlau. In der Beschreibung steht was von Nadelnachgiebigkeit, aber auf dem Bild kann ich keine erkennen. Sorry, wenn die Frage etwas blöd klingt, aber ich habe wirklich keine Ahnung.

Auf jeden Fall bin ich noch glücklich, dass ich mein Monster doch noch behalten werde und ein neuer Tonabnehmer oder eine neue Nadel ist definitiv immer noch günstiger als ein neuer Spieler.

Das mit der Abdeckung ist wirklich schade, aber dann muss ich mir wohl was basteln oder einen Karton drüberstellen, wenn er nicht in Gebrauch ist ;-)

Und noch eine wahrscheinlich blöde Frage, wofür ist der Drehschalter mit einer Skala von 0-2 hinter dem Tonarmlift (also nicht hinter dem Tonarm selbst - damit ändere ich wohl das Gewicht)?

Vielen lieben Dank.

Cheers,
Katja
directdrive
Inventar
#4 erstellt: 01. Mai 2013, 13:31
Hallo Katja,

neue Tonabnehmer werden eigentlich immer mit Nadel verkauft, auch beim OMB-10 ist eine Nadel dabei, außerdem ein Satz Schrauben, um das System anzubauen.
Wenn Du aber wirklich keine Ahnung von der Technik hast, würde ich Dir eher dazu raten, nur die Nadel zu ersetzen. Auch der Einbau eines neuen Systems und die danach notwendige Einstellung des Tonarms ist nicht so ganz trivial - wenn auch mit ein paar Infos und ruhiger Hand machbar.

Der Regler hinter dem Liftschalter dient der Einstellung der Antiskatingeinrichtung, mehr zum Thema findest Du z.B. hier Fair-Audio Lexikon. Im Normalfall sollte der Regler auf den gleichen Wert wie die Auflagekraft eingestellt werden.

Zur Haube: Problematisch ist es nicht nur, eine genau passende Haube zu finden, sondern vor allem eine, bei der die Scharnieraufnahmen an der richtigen Position sind. Wenn du auf den Luxus eine klappbaren Haube verzichten kannst, lässt sich sicher auf dem Flohmarkt oder so irgendwann 'mal eine passende Abdeckhaube finden. Ich kann Dir gegen Portoerstattung auch gern eine alte Haube zuschicken.

Grüße, Brent
gnomel77
Neuling
#5 erstellt: 01. Mai 2013, 21:43
Hallo Brent,

vielen Dank für deine Antwort.

Das mit dem Antiskating war mir wirklich gar nicht bewusst. Ich hatte das schon immer auf 0 stehen!

Ich werde mir dann wohl erst einmal eine neue Nadel zulegen und wenn ich dann mit dem Klang unzufrieden sein sollte, mir einen neuen Tonabnehmer zulegen. Was wäre denn zum Beispiel mit der Ortofon Concorde Reihe? Der Ortofon CC Pro S ist zwar etwas teurer als ich eigentlich erst ausgeben wollte, aber die Kritiken (zumindest bei Amazon) sind wirklich gut und er hat den Plug&Play Vorteil. Ich müsste also nicht schrauben und beim Justieren wahnsinnig werden.

Vielen lieben Dank für das Angebot mit der Abdeckhaube. Ich habe mir aber nun überlegt, mir einfach einen großen Plexiglaskasten zu besorgen, den ich dann lackieren werde und unter dem ich dann den riesigen (und wie du treffend gesagt hast) und nicht gerade schönen Spieler verstecken kann, wenn er nicht im Betrieb ist.

Viele Grüße und noch einen schönen 1. Mai,
Katja
gnomel77
Neuling
#6 erstellt: 01. Mai 2013, 23:08
Noch zwei schnelle Fragen.

Was ist das denn überhaupt für ein Tonabnehmersystem, den der AIWA eingebaut hat? Audio Technica ist klar, aber davon gibt es ja anscheinend auch einige.

Und kann ich auch anstatt einer ATN-12E eine ATN-12XE verwenden? Wofür steht denn das X?

Viele Grüße :-)
directdrive
Inventar
#7 erstellt: 02. Mai 2013, 21:25
Hallo nochmal,

die Idee mit dem Ortofon Concorde ist nicht so richtig gut - leider passen die Concorde-Modelle mechanisch nicht an den Tonarm, der Anschluß ist anders genormt. Ausserdem sind die Concorde (und baugleichen OM) Pro-Modelle für den professionellen DJ-Einsatz gedacht und werden mit hohen Auflagekräften betrieben, die zuhause nicht gebraucht werden.

Du kannst auch einen ATN-12E oder XE-Einschub benutzen. Die XE-Nadel ist von höherer Qualität, der Diamant ist kleiner und besitzt einen sog. "schärferen" Nadelschliff, der für eine bessere Feinauflösung sorgen soll.

Viel Glück mit dem Aiwa! Grüße, Brent
gnomel77
Neuling
#8 erstellt: 02. Mai 2013, 23:59
Hallo Brent,

vielen lieben Dank für deine Beratung. Ich hatte mir auch schon beide Nadeln bestellt (ATS 12C und 12E), da ich wissen wollte, ob ich einen Klangunterschied heraushöre und welche mir persönlich besser gefallen würde. Vielleicht hätte ich ja auch in Zukunft je nach Genre oder Stimmung auch mal wechseln wollen. Das Forum ist wirklich ansteckend ;-)

Aber dann ist mir heute leider ein Missgeschick mit dem Spieler passiert... Ich habe ihn fallen lassen, als ich die Verkabelung checken wollte. 30 Jahre hat er alles überstanden und jetzt das! Nun muss ich mir erstmal durch den Kopf gehen lassen, ob ich ihn reparieren lassen möchte/kann und wo etc.

Ich danke dir ganz herzlich für deine Hilfe und vielleicht wird es mit dem AIWA und mir auch noch was. Wir sehen uns bestimmt noch einmal in irgendeinem Thread wieder.

Viele Grüße,
Katja
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