Was ist eine gute Tonbandmaschine zum Abspielen?

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jpetek
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Sep 2013, 13:31
Hallo Zusammen,

was ist eine gute Tonbandmaschine zum Abspielen von Masterbändern und was kostet soetwas heutzutage?

Gruß

Josef
Dilbert
Stammgast
#2 erstellt: 29. Sep 2013, 07:58
Hallo

eine gute Tonbandmaschine für Masterbänder hmm.., das ist nicht ganz preiswert.

Masterbänder sind in der Regel (ich sage mal ausschliesslich) 2-Spur und mit mind. 19 cm/s erstellt, viele auch mit 38cm/s, in wenigen Fällen auch mit 76cm/s. Wenn es sich um Originale bzw. professionell erstellte Kopien handelt mit Masterbändern, die eine Dicke von 50um haben (z.B. AGFA PEM 468 oder BASF SM 911). Im Profibereich wurde statt NAB/IEC-Entzerrung oft (hier mögen Experten mich korrigieren: ausschliesslich) die CCIR-Entzerrung eingesetzt.

Das bedeutet für eine Bandmaschine zum Zweck des Abspielens von solchen Bändern, daß sie eigentlich Profimaschinen sein sollten, zumindest Semi-Professionell.
- mind. 26cm Spulen
- mind. 2-Spur, 19cm/s und 38cm/s
- kräftige Wickelmotore, Consumerbänder haben eine Dicke von >=35um
- je nach Verwendung CCIR-Entzerrung
- Einmessbar für einen Bandfluß von 510nWB/m, Consumergeräte haben in der Regel nur 210nWB/m

Wenn Platz vorhanden ist und der WAF-Faktor keine Rolle spielt, Rundfunkgeräte wie Telefunken M10, M15, Studer A20, A812, A820. Wenn es kleiner und eine Standmaschine sein soll, OTARI oder Studer A810, A807. Die günstigste Lösung ist vielleicht eine Studer/Revox PR99 oder eine B77/High-Speed.

Sicher kann man die Bänder auch auf Consumergeräten mit 2-Spur/19/cm/s abspielen, aber das Potential der Masterbänder werden diese Geräte nicht ausschöpfen können.

So, und nun zum Preis: Eine PR99 bekommt man funktionstüchtig für 500,- EUR (wenn man Glück hat). Revison und Einmessen mind. 500,-. Bei den anderen genannten Maschinen mind 1.500,- und man sollte jmd. "an der Hand" haben, der die Maschinen auch vernüftig warten und ggf. reparieren kann.

Vielleicht hilft das ja für den Einstieg

Dilbert
Wolfgang_K.
Inventar
#3 erstellt: 30. Sep 2013, 09:09
Kommt drauf an was Du für eine Spurlage willst (Halbspur oder Viertelspur). Ich würde Dir zu ReVox raten. Richtig gute Maschinen wie die A700 oder die C 270 von ReVox kommen schon gut und gerne an die 2000 Euro....Die A700 war aber eher für den Heimgebrauch konzipiert...

Zum Abspielen sind diese Geräte sicherlich alle geeignet, sofern das Bandmaterial mitspielt.

Gruß Wolfgang
germi1982
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 30. Sep 2013, 20:21
Revox war in der Regel Heimanwender oder Semi-Professionell. Für die Studioanwendungen gabs die Marke Studer, nach dem Firmengründer von Revox (Willi Studer).

Und Studer wurde bereits genannt...

Das ist so wie bei TEAC mit seiner Profimarke TASCAM für den Studioeinsatz....

Und die AEG- bzw. die Telefunken-Maschinen M10, M15 usw. sind auch nicht billig...und vor allen Dingen nicht gerade leicht unterzubringen. Eine solche Maschine wiegt fast 100kg...


[Beitrag von germi1982 am 30. Sep 2013, 20:29 bearbeitet]
Magister_Verbae
Inventar
#5 erstellt: 04. Okt 2013, 13:50
Im Nachbarforum (AAA) wird gerade eine TFK M15 für einen sehr fairen Preis angeboten. Sollte man vielleicht mal "drüberschauen"



Martin
juanitolo1
Stammgast
#6 erstellt: 09. Okt 2013, 15:21
Revox PR99 (MkII) wäre eine mehr als vernünftige Maschine.
PR 99

Allerdings auch recht teuer, aber ihr Geld allemal wert.

Als kleines Beispiel, eine TASCAM zurück spulen und den Zero Stop aktivieren.
Die TASCAM fängt an bei 0000 zu bremsen, Ergebnis das eingelegte Band flutscht aus der Maschine, mithin neu einlegen usw.

Dafür braucht es eigentlich so einen Stop nicht.

Die Revox bremst vorher! ab und stoppt exakt bei 0000, was ja auch Sinn macht.

Nebst der Verabeitungsqualität....
Burkie
Inventar
#7 erstellt: 10. Okt 2013, 19:01
Nur mal aus Interesse, wofür brauchst Du sowas?
Woher nimmst Du die Masterbänder?

Grüsse
juanitolo1
Stammgast
#8 erstellt: 12. Okt 2013, 14:50
Es gibt Vertriebe, die bieten 1. Kopien von Masterbändern für 200.- Euronen an, hab ich zumindest letzt in einer HiFi Postille gelesen.
DB
Inventar
#9 erstellt: 13. Okt 2013, 11:10
Die PR99 sind ganz nett, kranken aber daran, daß keine 30cm-Bandwickel draufpassen. Dafür braucht man dann schon richtig großes Werkzeug.
Falls man denn gewillt ist, über den Tellerrand Studer/Telefunken hinauszusehen, gibt es da eine ganze Reihe hervorragender Geräte.

MfG
DB
juanitolo1
Stammgast
#10 erstellt: 13. Okt 2013, 17:37
Für den äußerst seltenen Fall, dass man als Hobby Tonbandmensch mal ein 30er Band unter die Finger bekommen sollte, kann man es immer noch auf 27er Spulen ziehen und entsprechend schneiden.

Sich deswegen z.B. eine A80 oder ähnliches Gerät ins Zimmer stellen, ist doch leicht übertrieben.
DB
Inventar
#11 erstellt: 13. Okt 2013, 17:39
Vom freitragenden Wickel? Überstehend, möglichst so, daß er an der Aufwickelspule/-teller schleift?


MfG
DB
juanitolo1
Stammgast
#12 erstellt: 13. Okt 2013, 17:50
Nee von einem (alten) Plattenspieler, den man waagrecht auf gleiche Höhe daneben legt und der logischerweise neben 30cm LPs auch 30cm Wickel nimmt und die Revox auf "PLAY" und dann auf eine 27er Spule aufwickeln.

Gibt ja ganz selten Musik, die innerhalb des 30cm Bandes nicht schneidbar wäre, weil sie stumpf durchläuft.

Dementsprechend kann man schneiden...und wenn man ganz sorgfältig ist, dreht man das geschnittene Band danach um, und lässt es sozusagen "rückwärts" wieder auf PLAY auf der Reviox einmal durchlaufen und hat das wieder saubere Wickel.
DB
Inventar
#13 erstellt: 13. Okt 2013, 18:53
Kann man so machen. Man kann aber das Band auch durch mehrere Gärten hindurch längs auslegen und dann abspielen. Oder man kauft sich gleich das richtige Werkzeug für 30cm Standardwickel.


MfG
DB
juanitolo1
Stammgast
#14 erstellt: 13. Okt 2013, 20:17

Oder man kauft sich gleich das richtige Werkzeug für 30cm Standardwickel.

Sicher doch, ein Amateur oder bestenfalls Semi Profi soll sich für höchstwahrscheinlich abstruse Summen einen ohne Gestell oder sonstwas drumrum 75 kg wiegenden Trümmer in den Weg stellen, um eventuell irgendwann mal 1 (i.W.ein) *Hüstel* 30cm "standardwickel abspielen zu können.

Ich habe früher oft noch mit Bändern gearbeitet, in Theatern, bei einem Playback Studio, beim NDR in Hannover und ich kann mich nicht daran erinnern, bewusst 30cm "Standard Wickel" aufgelegt zu haben, maximal 26,5cm Bänder.

Aber wo hier klug daher geredet wird, wo werden denn 30 "Standard" Wickel eben als Standard benutzt?
Burkie
Inventar
#15 erstellt: 14. Okt 2013, 08:23
Als Amateur oder Semi Profi legt man sich ohnehin keine Tonbandmaschine mehr zu. Das hat sich doch alles überlebt.
Ausser aus reine Liebhaberei, aber da spielen dann Vernunftgründe ohnehin keine Rolle.
Wer in der Tape-Restauration arbeitet, ist ja ohnehin Profi...

Grüsse
DB
Inventar
#16 erstellt: 14. Okt 2013, 20:38
[quote="juanitolo1 (Beitrag #14)"]
Sicher doch, ein Amateur oder bestenfalls Semi Profi soll sich für höchstwahrscheinlich abstruse Summen einen ohne Gestell oder sonstwas drumrum 75 kg wiegenden Trümmer in den Weg stellen, [/quote]

Nun, wenn man nicht über den Tellerrand schauen will, muß man in der Tat größere Summen für ein entsprechendes Gerät ausgeben.

[quote="juanitolo1 (Beitrag #14)"] Aber wo hier klug daher geredet wird, wo werden denn 30 "Standard" Wickel eben als Standard benutzt? [/quote]

Wir hatten in unseren Funkzügen eigentlich nur große Wickel, allein schon von den Maschinen her (R28, R29, T2211, T2221, R722/1), lediglich die [url=http://www.flickr.com/photos/lutzschramm/2792408857/lightbox/]R700[/url] waren da ein kleineres Intermezzo. Auch in den Studios der Betriebe, Kulturhäuser und Stadtfunkstudios war das nicht anders. 1000m oder 1100m in 50µm Dicke ergeben nun einmal solche Durchmesser. Anderes hätte auch keinen Sinn ergeben: ein 1000m-Wickel erreicht knapp 44min Spielzeit, was sollte man da mit vielleicht 750m? Mit einer reichlichen halben Stunde ist nicht viel anzufangen, schon gar nicht wenn man längere Werke aufzeichnen will. Schlußendlich hat man dann auch eine ganze Menge mehr Bandkartons herumstehen.


MfG
DB


[Beitrag von DB am 14. Okt 2013, 20:41 bearbeitet]
juanitolo1
Stammgast
#17 erstellt: 15. Okt 2013, 06:20

Wir hatten in unseren Funkzügen eigentlich nur große Wickel, allein schon von den Maschinen her (R28, R29, T2211, T2221, R722/1), lediglich die R700 waren da ein kleineres Intermezzo. Auch in den Studios der Betriebe, Kulturhäuser und Stadtfunkstudios war das nicht anders. 1000m oder 1100m in 50µm Dicke ergeben nun einmal solche Durchmesser. Anderes hätte auch keinen Sinn ergeben: ein 1000m-Wickel erreicht knapp 44min Spielzeit, was sollte man da mit vielleicht 750m? Mit einer reichlichen halben Stunde ist nicht viel anzufangen, schon gar nicht wenn man längere Werke aufzeichnen will. Schlußendlich hat man dann auch eine ganze Menge mehr Bandkartons herumstehen.


Wirklich Wickel oder doch wohl eher Maschinen, die solche Wickel aufnehmen können?
Würde mich wundern, wenn man für ein Stück mit vielleicht 20min Spieldauer einen 1000m Wickel verbrät und den unbespielten "Rest" hinten dran lässt, nur um immer 30cm Wickel zu haben.

Also der Standard "drüben" wird doch kein anderer gewesen sein und der allergrößte Teil der wiederzugebenden Werke/Mitschnitte am Stück usw. hat sich deutlich unter 30 Minuten bewegt.

Ich hab grade gestern nochmal bei mir im Theater in den Bandschrank geschaut, trotz zweier ehemalig vorhandenen A80 steht da nicht ein einziger 30cm Karton.

Wofür sollte sich also ein interessierter Amateur was größeres als z.B. eine PR99 in die Hütte stellen?
DB
Inventar
#18 erstellt: 15. Okt 2013, 06:32

juanitolo1 (Beitrag #17) schrieb:

Wirklich Wickel oder doch wohl eher Maschinen, die solche Wickel aufnehmen können?
Würde mich wundern, wenn man für ein Stück mit vielleicht 20min Spieldauer einen 1000m Wickel verbrät und den unbespielten "Rest" hinten dran lässt, nur um immer 30cm Wickel zu haben.

Kürzere Zuspiele wurden natürlich passend geschnitten. Die Mehrzahl der Bänder waren aber in voller Länge und auch entsprechend bespielt..


juanitolo1 (Beitrag #17) schrieb:
Also der Standard "drüben" wird doch kein anderer gewesen sein und der allergrößte Teil der wiederzugebenden Werke/Mitschnitte am Stück usw. hat sich deutlich unter 30 Minuten bewegt.

Wenn man einen Weihnachtsmarkt 3 Wochen lang täglich mit Musik zu versorgen hat, zählt jeder Meter Band.


juanitolo1 (Beitrag #17) schrieb:
Wofür sollte sich also ein interessierter Amateur was größeres als z.B. eine PR99 in die Hütte stellen?

Weil größere Maschinen mehr kg fürs Geld bieten.
Weil man z.B. T2221 sehr günstig bekommt und dann soliden Maschinenbau hat, der ohne irgendwelchen Digitalschnullifax funktioniert.
Weil kleinere Exemplare tw. nicht mal eine wickelgrößenabhängige Bandzugeinstellung haben, von einer wirklichen Bandzugregelung ganz zu schweigen.
Weil man damit flexibler (kleine und ganz große Bänder) ist.
Und weil beim Haiender sowieso groß=gut ist.




MfG
DB
Wolfgang_K.
Inventar
#19 erstellt: 15. Okt 2013, 09:47
Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde, ob diese Masterbänder auch diesem Bandabrieb unterliegen, wie andere Tonbandspulen auch. Gab es da auch eklatante Abweichungen von der Qualität? Ich bin gerade wieder dabei eine ReVox-Spule zu entsorgen, weil sich die Bandbeschichtung aufgelöst hat und das Band nicht mehr zu gebrauchen ist. Nach fast 30 Jahren nagt da doch der Zahn der Zeit dran .

Gruß Wolfgang
juanitolo1
Stammgast
#20 erstellt: 15. Okt 2013, 09:54
Ab in den Backofen damit:
http://www.tangible-technology.com/tape/baking1.html

Selbst erfolgreich mit alten Bändern angewendet, eine Garantie gibt´s natürlich nicht, aber die Bänder liefen danach wieder.

(Umluftherd ca. 50 Grad, ca 60 Minuten und im Herd abkühlen lassen)
So hats bei meinen geklappt.
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