Doppelkassettendeck: Merkwürdige Wiedergabeeigenschaften

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Oompa_Loompa
Neuling
#1 erstellt: 25. Sep 2014, 11:55
Guten Tag,

ich bin neu hier und zugleich Hi-Fi-technisch ungebildet. Die Suchfunktion hat mir keine Erkenntnisse geliefert.

Mein Problem: Ich habe ein Kenwood KX W4060 Doppelkassettendeck für wenig Geld erstanden. Nun ist der Klang je nach eingelegter Kassette mal auf dem linken, mal auf dem rechten Laufwerk völliger Matsch. Hier eine zusammengefasste Auflistung meines Vorgehens/meiner Beobachtungen. Über einen Tipp zu Einstellungen oder Fehlerquellen würde ich mich sehr freuen!

Vorab: Die Bandsorten kann man bei dem Gerät nicht manuell einstellen.

1. Einlegen einer einseitig bespielten BASF CSII Kassette. Vor zwei Wochen bespielt von einem Kollegen, war vorher OVP, also 'unbelastetes' Band --> Sehr brauchbarer Klang am linken Deck, Wumms in den tiefen Frequenzen, klare Höhen. War absolut positiv vom Klangbild überrascht.

Das gleiche Tape rechts eingelegt, gleiche Abspielrichtung (Pfeil nach rechts): Enorm dumpfer, matschiger Sound.

2. Original-Kaufkassette aus den 80ern links eingelegt: Super klang! Absolut ausreichend für meine Zwecke.
Selbe Original-Kassette rechts eingelegt: Super Klang. Kein hörbarer Unterschied zu links. Ich bin erstaunt.

3. Original-Kaufkassette links eingelegt, leere B-Seite einer Denon CR-II rechts im Rec-Laufwerk. Dubbing mit Laufrichtung rechts.
Aufnahme auf der Denon CR-II im rechten Deck abgespielt: Klingt tadellos, fast so wie das Original links!
Aufnahme auf der Denon CR-II im linken Deck abgespielt: Klingt nach totaler Matsche, ungenießbar.

Was ist denn da los? Beide Laufwerke können klaren, druckvollen Klang erzeugen. Die Tonköpfe scheinen also generell noch brauchbar zu sein. Habe Tonköpfe und Andruckrollen vorsichtig mit einem Isopropyl-getränkten Wattestäbchen entstaubt. Alkohol verfliegen lassen und wieder getestet, Fehler von oben sind exakt reproduzierbar.

Weiß jemand Rat für mich?
Danke und beste Grüße!
akem
Inventar
#2 erstellt: 25. Sep 2014, 14:40
Auch, wenn es schwerfällt, zu beurteilen, was Du unter matschigem Klang verstehst. Aber es hört sich irgendwie an, als hätte das Deck möglicherweise Probleme beim Erkennen der Bandsorten, insbesondere bei Chromdioxid. Ist der Erkennungshebel im Laufwerk noch vorhanden / intakt?

Gruß
Andreas
Oompa_Loompa
Neuling
#3 erstellt: 26. Sep 2014, 11:54
Hi,

ja stimmt, matschiger Klang ist schwerst subjektiv beurteilt... Also der Klang kann ja, wie beschrieben durchaus klar und druckvoll sein. Ohne Dolby NR natürlich. Schaltet man nun auf Dolby B, wird es etwas dumpfer. Auf Dolby C schon unangenehm dumpf, die Charakteristik der Musik geht flöten, die Höhen sind total beschnitten. Stelle Dir vor, es würde proportional so weitergehen und es gäbe eine Einstellung Dolby E oder F So klingt manchmal eine eingelegte CRII/CSII Kassette, während sie am anderen Laufwerk astrein klingt.

Hatte auch schon über die Bandsortenerkennung nachgedacht. Leider kann ich die entsprechenden Fühler/Schalter nicht lokalisieren. Ich weiß nicht, wo sie genau sitzen sollen oder wie sie aussehen. Internetrecherche für den Gerätetyp brachte mich nicht weiter. Wenn der Wind daher weht, kann man da erfahrungsgemäß mit Kontaktspray Abhilfe schaffen?
8erberg
Inventar
#4 erstellt: 26. Sep 2014, 12:29
Hallo,

entmagnetisieren der Köpfe könnte auch helfen.

Die Codierung des Bandmaterials ist neben der Überspielschutzcodierung.

Peter
akem
Inventar
#5 erstellt: 26. Sep 2014, 12:44
Ja, und bei besseren Decks gibt ziemlich in der Mitte nochmal einen für Reineisenbänder.
Kleiner Tip zu Dolby: man muß bei der Wiedergabe das Dolby einstellen, das auch zur Aufnahme verwendet wurde. Sonst klingt's natürlich belämmert.

Aber wenn der Effekt so groß ist, daß es ein "Dolby F" bräuchte, um das nachzustellen, fehlt es schon weit. Das ist imho allein mit einer falschen Bansortenerkennung nicht zu erklären. Daß die Köpfe magnetisiert sind kann es auch nicht erklären, sonst würde es ja immer dumpf klingen und nicht nur manchmal. Ich tippe da dann schon eher auf eine falsche Bandführung am Tonkopf, wobei das aber eher ein zufallsgesteuerter Effekt sein müßte, der mal da ist und mal nicht und womöglich auch während der laufenden Wiedergabe kommt und geht. Seltsam...
Ahh, noch ne Idee: kann es sein, daß die Bänder, bei denen es dumpf klingt, einfach nur schwergängig sind und es schlichtweg zu langsam läuft? Vielleicht mal probieren, das Band mehrfach umzuspulen und dann nochmal probieren.

Gruß
Andreas
Oompa_Loompa
Neuling
#6 erstellt: 26. Sep 2014, 20:47
Danke schon einmal für die Tipps! Hebel für Bandsortenerkennung scheinen intakt zu sein.
Die bisher getesteten Bänder habe ich mehrmals gespult, aber es bleibt dabei: Das gleiche Band klingt zum Beispiel rechts dumpf, ich drücke Stop und lege die Kassette links ein, spiele von der gleichen Stelle weiter und es klingt gut.

Es kommt noch besser:
Auf die B-Seite der erwähnten Denon CRII habe ich ja etwas aufgenommen. Dies klang im REC.-Deck super, aber im linken Deck viel zu dumpf. Habe die Kassette im linken Deck gedreht. Auf der A-Seite ist vor Jahren Musik aufgenommen worden, welche hier (links) vernünftig klingt, aber rechts dafür dumpf...

Also kann es mit der Bandsorte nicht zusammenhängen... Bin verwirrt.
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 26. Sep 2014, 21:52
Hallo,

Tonköpfe sind richtig justiert (Azimuth-Justage)?

Peter
sandmann319
Inventar
#8 erstellt: 26. Sep 2014, 23:30

Es kommt noch besser:
Auf die B-Seite der erwähnten Denon CRII habe ich ja etwas aufgenommen. Dies klang im REC.-Deck super, aber im linken Deck viel zu dumpf. Habe die Kassette im linken Deck gedreht. Auf der A-Seite ist vor Jahren Musik aufgenommen worden, welche hier (links) vernünftig klingt, aber rechts dafür dumpf...


Na dann ist doch alles klar,
die Tonköpfe sind nicht richtig bzw. unterschiedlich justiert.

Ein Fehler der leider bei Doppeldecks früher schon zur Normalität gehörte
und mach einer hat mit einem Schraubendreher ganz bewusst eine Seite verstellt
um bei Kaufkassetten gute Höhen zu haben.

Also eine Werkstatt suchen die noch eine Messkassette hat und Tonköpfe einstellen lassen.
Bei der Gelegenheit auch die Geschwindigkeit überprüfen,
dann hast du viel Freude an deinem Deck.

Gruß Gerd


[Beitrag von sandmann319 am 27. Sep 2014, 09:28 bearbeitet]
Oompa_Loompa
Neuling
#9 erstellt: 28. Sep 2014, 13:58
Hallo, danke für die hilfreichen Beiträge!

Das mit der Tonkopfjustage klingt einleuchtend. Ich habe aber die Kassette erst nur von Hand umgedreht, nie die Laufrichtung geändert.

Aber nun habe ich Gewissheit. Die meisten Kassetten klingen nicht nur in beiden Laufwerken unterschiedlich, sondern auch noch bezogen auf die Laufrichtung. zum Beispiel links eingelegt, Play-Richtung rechts: Gut. Andere Richtung gedrückt, also B-Seite abspielen: schlechter Klang. Nur die Kaufkassette klingt überall in alle Richtungen gleich. Eigentlich auch wieder merkwürdig...
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