Audio Technica ATN120E - Hilfe bei Nadelbeurteilung (Mikroskopbilder)

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JohnnyRa
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Okt 2014, 13:41
Ich bräuchte mal eine Hilfe zur Beurteilung des Zustandes einer Nadel.

Modell ATN120E, soll lt. Verkäufer ca 150 Spielstunden hinter sich haben:

Img00007a Img00003a

Ich möchte gar keine Einschätzung, ob das mit den Spielstunden hinkommt. Die Spitze sieht meiner Meinung nach gut aus. Kommt das hin, dass nur der dunkel scheinende polierte Anteil der Spitze in der Rille liegt? Was mich aber mehr irritiert ist der deutlich zu sehende asymmetrische Anschliff. Ist das einfach im Rahmen der normalen Fertigungsabweichung und hat das überhaupt irgendwelche Auswirkungen? Ich habe noch einen Vergleich zu einer anderen ATN120E, die wirklich erst wenige Betriebsstunden hat. Da sieht das alles etwas, ich will mal sagen, harmonischer aus:

Img00008a Img00011a

Eine andere Frage brennt mir noch zu den AT Nadeln auf den Lippen: die Bedämpungsgummis habe ich bei gleichen Nadelmodellen in weißer als auch in dunkelgrauer Farbe gesehen. Gibt es da Unterschiede? Sagt das etwas über die Herstellungszeit aus?

Herzlichen Dank,
Johnny
Bepone
Inventar
#2 erstellt: 04. Okt 2014, 19:48
Hallo,

bei der ersten Nadel scheint der Diamant verdreht montiert zu sein.. Sollte das tatsächlich so sein, wie es auf dem Bild rüberkommt, dann Finger weg davon. Die Ellipse (Diamantspitze) muss senkrecht zur Plattenrille stehen; die glatten, angeschliffenen Flächen am Diamanten genau in Laufrichtung der Plattenrille.

Verschleißbild kann anhand der Fotos nicht eingeschätzt werden.


Gruß
Benjamin
Tywin
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 04. Okt 2014, 19:54
Hallo Jonny,

womit hast Du die Bilder gemacht?

VG Tywin
Ka6E
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Okt 2014, 21:52

Bepone (Beitrag #2) schrieb:
.. verdreht montiert ..


wOw! Das ist ein Audio Technica?!
JohnnyRa
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Okt 2014, 10:36
Benjamin, danke für die Einschätzung. Könnte wirklich sein, dass die Nadel einfach verdreht eingesetzt wurde. Ich muss einfach bei Gelegenheit mal eine Aufsicht einstellen, dann sollte sich zeigen ob der Schliff 90° zum Ausleger liegt. Ich muss allerdings sagen, klanglich war bei Probehören über eine LP-Seite erstmal keine Einschränkung wahrnehmbar.
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 05. Okt 2014, 12:50
Hallo!

Möglicherweise hat das System einen heftigen Schlag wegbekommen und die Nadel saß von Anfang an nicht sehr fest im Trägerröhrchen oder es ist schlicht und ergreifend ein Ausreißer.

Ein Versuch sie zu Tauschen wäre es allemal wert und der Audio-Technica-Vertieb ist nach meinen eigenen Erfahrungen hier recht kulant.

MFG Günther
Tywin
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Okt 2014, 12:54

Ein Versuch sie zu Tauschen wäre es allemal wert und der Audio-Technica-Vertieb ist nach meinen eigenen Erfahrungen hier recht kulant.


Nach meiner Meinung wäre es rufschädigend, wenn sie die Nadel nicht ohne zu Mucken umtauschen. Einfach auf dieses Thema verweisen.

@Jonny

Ich stelle nochmal meine Frage danach, womit die Bilder gemacht wurden. Ich habe inzwischen mehrere Möglichkeiten ausprobiert, mit denen ich gar nicht zufrieden war. Hast Du dazu einen guten Rat für mich?

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 05. Okt 2014, 12:55 bearbeitet]
Ka6E
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 05. Okt 2014, 13:01

JohnnyRa (Beitrag #5) schrieb:
... klanglich war bei Probehören über eine LP-Seite erstmal keine Einschränkung wahrnehmbar.


Wenn die Nadel tatsächlich 45° schief montiert wurde - Schlag oder ähnl. halte ich für völlig ausgeschlossen, dann liegt nicht nur ein Garantiefall vor. Die Nadel wird dann aus Sicht der Platte recht sehr spitz, und hat beim Probebetrieb wohl das ihrige getan. Schade um die Platte.
JohnnyRa
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 05. Okt 2014, 13:13
Leute, ich habe die Nadel doch ausdrücklich als gebraucht gekauft! Ich kann nicht sagen wie alt sie wirklich ist, noch habe ich einen Kaufbeleg. Ich glaub, das wäre mir zu doof, jetzt bei AT an der Türschwelle zu kratzen...

@Tywin:
die Bilder sind mit einem Fernost-Mikroskop gemacht (Bresser LCD, so eins, aber älter: Link zu Amazon. In der kleinsten Vergrößerung gibt es die gezeigten Bilder. Man muss sich den Tisch allerdings für vernünftige Fokussierung anpassen. Etwas mehr Schärfentiefe wäre auch wünschenswert.

VG Johnny
Tywin
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 05. Okt 2014, 13:23
Hallo Johnny,

die kennen Dich ja bei AT - hoffentlich - nicht. Versuch macht klug. Schick denen doch einfach eine Email mit dem Bild. Ich fände ein Statement von AT und deren Reaktion sehr interessant.

Kannst Du mir netterweise ein Bild von deiner Anpassung des Mikroskop-Tischs schicken/zeigen? Vielleicht ist das auch was für mich?

VG Tywin
.JC.
Inventar
#11 erstellt: 05. Okt 2014, 13:33
Hi,

oder kaufe Dir diese Nadel: http://www.ebay.de/i...&hash=item3c9c4fd264

die kann echt mehr ..
zu dem Preis eine geniale Kombination auf dem 120 E Body
JohnnyRa
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Okt 2014, 14:49

.JC. (Beitrag #11) schrieb:
Hi,

oder kaufe Dir diese Nadel: ...


Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage ist sicher hoch. Dennoch hilft das hier nicht weiter

@Tywin: mache ich bei Gelegenheit


[Beitrag von JohnnyRa am 05. Okt 2014, 14:50 bearbeitet]
lini
Inventar
#13 erstellt: 05. Okt 2014, 18:39
Johnny: Da würd ich mir keine großen Sorgen machen - dass die Dinger vom Konus her etwas schräg angesetzt sind, kommt schonmal vor, macht aber nichts, solange der eigentliche Schliff richtig angesetzt ist, und danach sieht's für mich nach dem zweiten Bild aus, auch wenn das etwas unscharf geraten ist. Oder ums genauer zu sagen: Soweit ich das trotz der Unschärfe erkennen kann, sitzt zumindest die hintere Abplattung an der richtigen Stelle und scheint auch richtig ausgerichtet - was dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die vordere Abplattung zutreffen wird. Damit ist der schräge Konus nur ein Schönheitsfehler, der aber von der Funktion her nicht weiter stört und auch gar nicht mal so selten vorkommt.

Achja, und tatsächlich in der Rille steckt eigentlich nur ein ganz kleiner Teil des dunkleren Bereiches - sprich, die Kontaktflächen befinden sich nicht weit weg von der Spitze im verrundeten Bereich zwischen Konus und Spitze.

Grüße aus München!

Manfred / lini
JohnnyRa
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 06. Okt 2014, 09:17
Hallo Manfred,
danke für deine Einschätzung. Das beruhigt mich jetzt wieder. So richtig kann ich diese Abplattungen gar nicht erkennen, aber es genügt mir, wenn du das kannst Wie müsste man das Bild am sinnvollsten einstellen, um das nochmal zu verifizieren?
Ka6E
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 06. Okt 2014, 12:07

lini (Beitrag #13) schrieb:
Johnny: Da würd ich mir keine großen Sorgen machen - ...


Das Foto oben rechts zeigt für mich eine drastische Fehlmontage. Die Fotos unten links und rechts zeigen eine andere Nadel.

Wenn meine Einschätzung richtig ist, dann ist ein Benutzen der ersten Nadel (oben links/rechts) für die damit traktierte Platte das Ende, aber das Ding bricht dann eh bald ab. Konuswinkel Nadel soll 45°, weil Böschungswinkel Rille 45°, bei verdreht eingebaut beträgt der Böschungswinkel hier nur noch 30°: die Nadel dringt ganz tief und tiefer ein und hebt den Rillenboden ab und viel vom Darüberliegenden auch.

Sollte nicht noch eine Aufnahme von oben erfolgen, um die Sachlage zu klären?

Offen scheint mir auch noch zu sein, ob es sich bei der ersten Nadel (oben links/rechts) um ein Original handelt. Sollte es sich um ein Original handeln, dann wäre Audio Technica (der Vertrieb) sicher ganz gierig darauf, das Teil zurück zu bekommen, ein - nein der GAU für den Hersteller. (Dass aber auch die Kunden immer mehr technische Ausstattung haben, mies ist das ...)

hope this helps, wie man neudeutsch sagt.
JohnnyRa
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 06. Okt 2014, 12:17
Vielleicht können die folgenden Bilder der Nadelaufsicht noch etwas zur Klärung - und Entspannung - beitragen:

Aufsicht2a Aufsicht5a

links: Übersichtsaufnahme
Mitte: Vergrößerung mit Fokus etwa auf halber Höhe des Diamanten
rechts: Vergrößerung mit Fokus direkt an der Spitze

Ich meine, Manfred Recht geben zu können. Gerade auf dem letzten Bild erkennt man m.E.n. die elliptische Spitze recht gut. Die Nadel wurde bei den Vergrößerungen nicht bewegt, d.h. das Ende des Auslegers ist bei 6 Uhr zu vermuten und damit steht die Nadel korrekt ausgerichtet.

im Übrigen: ja, beide sind Originalnadeln.

Danke für die Aufmerksamkeit


[Beitrag von JohnnyRa am 06. Okt 2014, 12:19 bearbeitet]
Ka6E
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 06. Okt 2014, 12:38

JohnnyRa (Beitrag #16) schrieb:
Vielleicht können die folgenden Bilder der Nadelaufsicht noch etwas zur Klärung - und Entspannung - beitragen: ...


Na ja, warum ist dann der Träger a) in Nadelform (doppelelliptisch) mitgeschliffen und b) so derart schief? Auf den mitte-rechts-Fotos kann kein Mensch etwas erkennen.

Letztlich ist es Deine Entscheidung.
Bepone
Inventar
#18 erstellt: 06. Okt 2014, 20:34
Hallo,

Ein Schliff oder dessen Ausrichtung ist meiner Meinung nach auf keinem der Bilder in irgendeiner Form zu erkennen. Der verdreht eingesetzte Diamant schon.

Eine weitere Bestätigung, dass solche Art Mikroskope dafür einfach nicht taugen, leider.


Gruß
Benjamin
lini
Inventar
#19 erstellt: 07. Okt 2014, 05:30
Johnny: Besorg Dir am besten so 'ne kleine Lupe mit 20- bis 25-facher Vergrößerung - und 'ne eingermaßen kräftige LED-Taschenlampe. Damit geht das Beäugen m.E. deutlicher leichter. Wenn Du dann so ein bischen um den Stein herumlinst und -leuchtest, sollten sich an der Vorder- und Rückseite zwei in etwa parabelfömige Facetten bemerkbar machen. Ich hab mal versucht, diese so ansatzweise perspektivisch richtig in eines Deiner letzten Bilder einzuzeichnen:

ell_abplatt_illu

Und ich meinte eben schon im zweiten Deiner ersten Bilder die rückwärtige Facette an der richtigen Stelle gesehen zu haben, und nach dem ersten Deiner letzten Bilder würde sich dieser Eindruck verfestigen...

Aber am besten wär eben, Du packst Dir 'ne geeignete Lupe und Lampe und kuckst so mal rundherum um den Stein und spielst dabei ein bisschen mit der Beleuchtungsrichtung - dann sollten die genannten Facetten gut sichtbar werden. Und wenn diese dann eben schön nach vorne und hinten ausgerichtet sind und auch schön gerade zur Spitze hinlaufen, dann ist alles ok und Du hast dann eben nur eines der Exemplare mit etwas schief angesetztem Konus... Wobei ich vielleicht eigentlich besser "mit exzentrisch angesetzter Spitze" schreiben sollte, denn das träfe es im Grunde genauer, denn tatsächlich wirkt der Konus nur deswegen so schief, weil die Spitze nicht ganz mittig sitzt, sodass sich die Flanke an der am weitesten entfernten Stelle eben am weitesten herunterzieht. Gibt's übrigens ab und an auch mal bei nackten Nadeln mit rechteckigem oder quadratischem Schaft - und sieht da teils auf den ersten Blick sogar noch verstörender aus, denn sehr hochwertige Ellipsen und auch viele Line-Contact-Schliffe sind so schön überschliffen bzw. überpoliert, dass alles schön organisch und glatt ineinander übergeht und man gar keine klaren Facetten mehr erkennen kann, anhand derer man recht leicht beurteilen könnte, ob die Ausrichtung stimmt...

Grüße aus München!

Manfred / lini
JohnnyRa
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 07. Okt 2014, 12:43

Bepone (Beitrag #18) schrieb:
Eine weitere Bestätigung, dass solche Art Mikroskope dafür einfach nicht taugen, leider.


Das ist sicher richtig. Den Anspruch habe ich an diese Technik aber auch normalerweise nicht. Das Mikroskop ist in unserem Haushalt auch vor allem ein Kinderlehr- und spielgerät. Ich zweckentfremde es halt ein paar mal im Jahr, wenn ich meine Nadeleinschübe reinige und das Ergebnis vorher - nachher beurteile, oder wenn ich eben mal ein "neues" gebrauchtes System / Nadel anschaffe.

Manfred, ich glaube noch weiter treiben werde ich es wohl nicht. Aber danke für deine ausführliche Erläuterung. Ich möchte nochmal kurz auf das letzte meiner Bilder hinweisen. Ich weiß, die Schärfentiefe ist noch mieser in dieser Vergrößerung, ich habe aber versucht, den Fokus genau auf das äußerste Ende der Spitze zu platzieren. Und für meine Begriffe bildet sich auch da die elliptische Spitze ab. Hier nochmal eingekringelt:

Aufsicht5aa

Wenn man "live" am Fokusrad und mit der Beleuchtung spielt, sieht man das freilich noch besser.

Für mich wäre jetzt eigentlich alles gesagt in diesem Thema. Und ich danke allen Teilnehmern für die rege und aufschlussreiche Diskussion. Soll aber nicht heißen, dass keiner mehr was sagen darf. Im Gegenteil, weitere Kommentare sind willkommen.
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