Neu in der Vinyl-Technik mit Hitachi HT-6M

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Stinnes-Vo
Neuling
#1 erstellt: 13. Jan 2016, 22:04
Hallo,

mein Name ist Andreas und noch nie hab ich ein so umfangreiches Forum gesehen.
Hoffe, ich bin hier richtig. Sonst möge ein Berechtigter verschieben und mich bitte in Kenntnis setzen.

Zu meinem Anliegen:

Zum Neujahrswechsel bin ich bei einem Freund mit der Schallplattentechnik infiziert worden.
Über eine Bekannte bin ich nun an einen Spieler von Hitachi gekommen. ( HT-6M, direct drive, automatic turntable)
Vorgeschichte dazu ist unklar.
Das Teil stand in einem trockenem, beheiztem Keller und die Transportsicherung des Armes war befestigt, Der Ex soll wohl über die Technik bescheid gewußt haben.

Über die Geschichte des fehlenden Phono-Einganges am vorhandenen Receiver Pioneer Audio-Video-Multi-Channel VSX-C550 bin ich dank diesem Forum und der Beratung eines Freundes hinweg.

Gelöst wird das Problem übergangsweise mit einem zweiten Verstärker von Pioneer, Typ VXS-405 RDS, der einen Phono-Eingang besitzt.
Von der Tape-Rec. Out gehe ich in den VSX-C550 und der Lautstärkepegel passt schon mal.
Endlösung soll der Art DJPre-2 Phono-Vorverstärker werden, dessen Berichte ich hier gelesen habe und für empfehlenswert empfunden habe,
Naja, Sonntag hat es hier die Sicherung des Steckdosenringes rausgehauen und die Stecker der Verteiler waren schwarz. Ein Ring für die gesamte Wohnung. Heute hat der Elektriker die Doseninereien erneuert, konnte sich aber auch keine Reim drauf machen. ( Es liefen Fernseher, 2x Receiver, Plattenspieler an einer Steckdose, dann Computer an einer anderen und schlußendlich die Microwelle) unterschiedliche Steckdosen, aber ein Ricng, abgesichert mit einer Sicherung)
Wie auch immer, scheinbar muss ich hier vorsichtiger werden.

Das eigentliche Problem ist:
dass die Musik vom Plattenspieler nicht brilliant ertönt. Gerade Gesänge kommen sehr dumpf und die Gesänge sind schlecht zu verstehen.
Welche Ursachen kommen dafür in Frage?
Wird es mit dem Vorverstärker und der (hoffentlichen) Entzerrung besser?
Sollte ich eine neue Nadel besorgen?
Derzeit habe ich zum testen nur zwei alte Platten meines Freundes da, die er doppelt hat. Die Qualiät der Platten kann ich nicht einschätzen, denke aber, die haben die besten Tage schon gesehen. Kann es daran liegen?

vielen dank vorab

Gruß
Andreas
akem
Inventar
#2 erstellt: 13. Jan 2016, 22:24
Natürlich ist es möglich, daß die Platten schon mal wiederholt von einem miesen Tonabnehmer vergewaltigt wurden und die Rille schon geplättet ist. Die Hochtoninformation ist das erste was dabei drauf geht. Kandidaten hierfür wären alte Musiktruhen mit Tonarmen ohne Gegengewicht, die für heutige Verhältnisse extrem hohe Auflagekräfte gefahren haben. Wenn dann auch noch eine schon 10mal verschlissene Nadel dran war...

Aber auch der Tonabnehmer des Hitachi könnte es hinter sich haben, besser gesagt dessen Nadel. Eine Nadel hat nun mal nur eine begrenzte Lebensdauer, irgendwann ist sie abgenutzt. Je nach Nadelschliff geht das schneller oder weniger schnell. Rundnadeln halten rund 500h, scharfe Schliffe können bei pfleglicher Behandlung auch 2000h halten. Nachdem die Historie des Gerätes unklar ist wäre es sicher nicht das Verkehrteste, erstmal eine neue Nadel für den verbauten Tonabnehmer zu kaufen. Was ist denn da montiert?

Gruß
Andreas
Stinnes-Vo
Neuling
#3 erstellt: 13. Jan 2016, 22:52
evilknievel
Inventar
#4 erstellt: 14. Jan 2016, 03:00
Hallo,

die Schraube oben am Tonarm lösen und das Headshell nach vorne abziehen.
Dann kannst du das Headshell gemütlich auf den Rücken legen und die Nadel nach oben abziehen.

Der original verbaute TA heißt MT35 und ist baugleich von Audio Technica als AT3400 bekannt.
Es scheint sich bei deinem um eben diesen zu handeln (bin mir aber nicht sicher).

Zur Nadelfrage: Meiner Meinung nach, solltest du dir keine neue Nadel dafür kaufen (falls AT3400), sondern ein anderes System. Der jetzige dumpfe Klang ist sowohl auf die Nadel selber als auch auf deren Abnutzung zurückzuführen. Außerdem scheint mir die Nadel nicht ganz sauber zu sein. Ein Schmutzradierer aus der Drogerie wirkt da Wunder.

Um bei Audio Technica zu bleiben würde ich ein AT120eb ins Auge fassen, welches sich gut mit dem ARTDJ Pre dank regelbarer Eingangskapazität verträgt.

Gruß Evil

edit: bei vinylengine (Anmeldung erforderlich) bekommst du die Bedienungsanleitung zu dem Dreher auf deutsch. Dort steht auch ausführlich wie man einen Tonabnehmer wechselt.


[Beitrag von evilknievel am 14. Jan 2016, 03:03 bearbeitet]
volvo740tius
Inventar
#5 erstellt: 14. Jan 2016, 10:09
Hallo,

der Tonabnehmer ist ein Nagoaka MM 321, nur halt nicht mehr mit Typenschild, das ist wohl abhanden gekommen.

Da gibt es hier noch eine Rundnadel: https://www.thakker.eu/tonnadeln/nm-321-b-nadel-fuer-nagaoka-mm-321-b-nachbau/a-6304/
Hier eine elliptische Nadel: http://www.hifi-phono-house.com/ersatznadel/Ersatznadel-H-N/Nagaoka-Originalnadeln/Nagaoka-NN-321-BE--11446.html?gclid=COjy16HdqMoCFWnlwgodrZMFmQ.

Mehr Geld solltest Du in den vorhandenen Tonabnehmer auch nicht investieren. Auf lange Sicht ist, wie das Evil schon sagte, ein Systemwechsel sinnvoll.

Gruß Thomas
evilknievel
Inventar
#6 erstellt: 14. Jan 2016, 13:10
Moin,

wenn es ein Nagaoka ist, muß die Nadel nach vorne abgezogen werden, nicht nach oben.

Gruß Evil
Stinnes-Vo
Neuling
#7 erstellt: 14. Jan 2016, 22:25
Vielen Dank für die Antworten und Tipps.
Die Anleitung hab ich runter geladen. danke sehr!

Ist der Spieler den ordentlich genug, um hier einen neuen Tonabnehmer für 120 EUR drauf zu setzen?
Ich mein, der Spieler funktioniert scheinbar ganz ordentlich, aber ich habe ich ihn für nix geschenkt bekommen.
Kann man den Tonabnehmer, sollte der Spieler doch irgendwie defekt sein ( Sicherung raus), auch auf andere Dreher aufbauen?
Kann ich den als Leihe problemlos wechseln?

Möchte hier nicht geizig sein, und wenn ihr sagt, dass mach Sinn den Tonabnehmer kpl. wechseln, dann werde ich das tun.


[Beitrag von Stinnes-Vo am 14. Jan 2016, 22:26 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#8 erstellt: 15. Jan 2016, 00:40
Hallo,

der Hitachi ist ein solider Direkttriebler für Einsteiger. Er wird gebraucht nicht sehr hoch gehandelt, was aber seinem eigenwilligen Haubendesign zuzuschreiben ist. Da hat man bei Hitachi seinerzeit ein wenig bei Sonys Designverrenkungen abgeschaut, fürchte ich.

Der Dreher verträgt durchaus Tonabnehmer jenseits der 100 Euromarke und falls der Plattenspieler mal die Grätsche macht, kann man den verbauten Tonabnehmer meist auch für den neuen verwenden. Die Befestigung der Tonabnehmer mit 1/2 Zoll ist universell (mit ein paar kleinen Ausnahmen)

Die Montage als solche ist recht einfach. Ein wenig Erfahrung benötigt man bei der Justierung.
Nehmen wir mal an, daß der jetzige Tonabnehmer korrekt justiert ist, dann merkst du dir die Stellung der Nadelspitze (Millimeterpapier hilft)
Das wäre der Überhang, siehe unten.

Dummerweise fehlen bei der Anleitung scheinbar ein paar Abbildungen, so auch zum Überhang und der Tonarmjustierung.
Die findest du hier, anderer Dreher gleicher Tonarm:
http://www.vinylengine.com/library/hitachi/ht-20s.shtml
Dort steht auch der Überhang und wie er gemessen wird. Abb. 7 . Hierbei wichtig die ominösen 30mm.
Eine wirklich gelungene Bedienungsanleitung, mit guter Bebilderung. Damit solltest du locker klarkommen.

Gruß Evil
Stinnes-Vo
Neuling
#9 erstellt: 15. Jan 2016, 09:08
Ok, perfekt.

Den AT120eb hab ich gerade bestellt. Soll Montag geliefert werden.
Vielen Dank für die tolle Beratung und ein schönes Wochenende.


gruß
Andreas
Stinnes-Vo
Neuling
#10 erstellt: 15. Jan 2016, 20:27
Problem gelöst.

Hatte heute ein wenig Zeit mich mit dem Spieler zu beschäftigen.

Hab den Tonabnehmer gelöst und abgezogen. Die Anmerkung mit der verdreckten Tonnadel hat mich gewurmt.
Als der TA auf dem Tisch lag, festgestellt, dass die Schraube in Höhe der Anschlusskabel überflüssig ist. Die hat wohl Kontakt zwischen den Verbindungskabeln herstellt. ( Auf Bild 2 zu sehen). keine Ahnung, wo die her ist und wie die dort reingekommen ist.

Zusätzlich die Nadel mit einem Schraubendreher abgekratzt und Auflagekraft und das skating laut Anleitung eingestellt.
Am Gegengewicht hatte ich in der Hoffnung rumgeschraubt, die Auflagepostion der Nadel zu änderrn (sei mir bitte verziehen).

Nun läuft es sehr zufriedenstellend. Der dumpfe Gesang ist weg und man versteht sehr gut, was gesungen wird.
Der bestellte TA wird ja nicht schlecht. Scheue mich jetzt aber schon, den vernünftig einzubauen.

Kann durch die Schraube die Sicherung ausgelöst worden sein?
Denke nicht, aber das beschäftigt mich noch zusätzlich.
volvo740tius
Inventar
#11 erstellt: 15. Jan 2016, 20:41
Hallo,


Stinnes-Vo (Beitrag #10) schrieb:

Der bestellte TA wird ja nicht schlecht. Scheue mich jetzt aber schon, den vernünftig einzubauen.


ja, eben. Vielleicht kommt mit dem dann nochmals ein Aha-Effekt in puncto Klang, man weiß ja nicht, ob die Nadel des alten Systems noch so in Ordnung ist.



Stinnes-Vo (Beitrag #10) schrieb:

Kann durch die Schraube die Sicherung ausgelöst worden sein?
Denke nicht, aber das beschäftigt mich noch zusätzlich.


Nein, da war der Stromkreis einfach mit den angeschlossenen Verbrauchern überlastet. Sei froh, dass die Sicherung gekommen ist. Sowas endet auch mal mit einem Brand. So ein Tonabnehmer liefert ein paar Millivolt Ausgangsspannung, von "Strom" kann man dann folglich auch nicht sprechen, das löst keine Sicherung in der Elektroinstallation aus.

Gruß Thomas
Feebe
Stammgast
#12 erstellt: 16. Jan 2016, 12:55

Stinnes-Vo (Beitrag #10) schrieb:
Problem gelöst.

Zusätzlich die Nadel mit einem Schraubendreher abgekratzt und.....


Whaaaat! Mach das bitte bitte nie nie niemals nicht wieder! Du darfst da mit einem kleinen Bürstchen in Fahrtrichtung dran bürsten! Aber bitte nicht mit einem Schraubendrehen!!!

Besten Gruß, Andreas
Stinnes-Vo
Neuling
#13 erstellt: 17. Jan 2016, 10:54
Der Tonabnehmer ist gestern angekommen. Hoffe, es findet sich im Feundeskreis jemand, der mir beim Wechsel hilft.
Sonst würde ich hier nochmal anfragen. Wohne in Potsdams Innenstadt und würde einen guten Wein aufmachen, oder auch Pilsetten holen.

Ok, Feebe. Asche auf mein Haupt.
.JC.
Inventar
#14 erstellt: 17. Jan 2016, 12:03
Moin,

wie Du siehst gehört ein "bisschen" Wissen dazu, einen Dreher richtig zu betreiben,
Platten richt zu behandeln usw. ..
Aber keine Sorge, alles was Du wissen musst findest Du hier u. im Netz ..

Viel Spaß mit der Erlebniswelt Vinyl.
Steinkopff
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 21. Dez 2016, 17:43
Heij

Wie ist denn nun die Geschichte mit Deinem Hitachi ausgegangen, bist Du zufrieden? Ich möchte mir das gleiche Modell zulegen weil mir das aufgeräumte Design gefällt.

Mit freundlichem Gruß
Canralf68
Neuling
#16 erstellt: 11. Okt 2022, 22:55
Guten Abend @ all hier,

ich besitze ebenfalls einen HT-6M, der mir schon seit Jahrzenten treue Dienste leistet, er ist mir Mitte der 90er auf einem Flohmarkt für 15 DM zugeflogen.
Jetzt habe ich ein Problem mit ihm, der Arm bleibt oben, wie kann ich das beheben???
Ich bin zwar kein technischer Leie, aber evtl weiss einer von euch was ich da machen kann, sonst heissts Versuch macht kluch.
Ich habe ihn mal umgedreht, gut der Teller landet im Kissen, aber da sind echt viele Schrauben und ich weiss nicht ob ich was demontiere, was ich lieber sein lassen sollte.
Für hilfreiche Tipps wäre ich dankbar.
Vielen Dank und Grüße
Ralf
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