Schallplattenspieler Setting/Die Qual der Wahl?

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HaiviehPfohrumdäeh
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Aug 2016, 00:01
Hallo Zusammen,
nachdem ich nun oft und gern als stiller Mitleser hier unterwegs war, benötige ich nun einen kleinen Rat bezüglich meines Schallplattenspieler-Settings. Ich würde mich freuen eure Meinungen zu lesen:-)

Mein Grundsetting ist zur Zeit als Amplifier einen SABA MI 215 und dazu Heco PSM 800 Lautsprecher. Ich bin mit dem Zusammenspiel dieser beiden recht zufrieden, allerdings kann ich mich qualitativ nicht wirklich für einen passenden Plattenspieler entscheiden.
Durch meinen Vater bin ich glücklicherweise im Besitz mehrerer Plattenspieler und habe auch schon einige davon an diese Kombi angeschlossen:

- SABA PSP 250 mit dem originalen Audio Technica System: Dieser ist zur Zeit angeschlossen und bietet ein recht gutes Hörerlebnis. Ich mag Optik und Haptik, allerdings fehlt mir die Abdeckhaube...

-Kenwood KD 770B mit Shure M92 E: Diesen hatte ich voher angeschlossen und fand den Sound sehr gut, allerdings war mir das "Grundbrummen" trotz Erdung an einer Gehäuseschraube zu laut. Ich überlege diesen zu einem Fachmann zu bringen und entsprechend mit neuen Chinchkabeln versehen zu lassen/überprüfen zu lassen, da ich ihn wirklich mag und er nicht so häufig ist.

-Elac MIRACORD 50H mit originalem System/Nachbaunadel: Ich mag den Sound, allerdings habe ich das subjektive Gefühl, dass er mit der Nachbaunadel etwas Qualität im Sound eingebüßt hat. Was ich ferner an diesem guten Stück nicht mag, ist dass sich jeder Tastendruck auf das System und die Lautsprecher überträgt, da die Tasten halt einen gewissen Druckpunkt haben und der Spieler recht flexibel in seinem Gehäuse gelagert ist. Optisch ist er ein Sahnestück!

-Sanyo TP566 mit originalem MG44J: Lustiger nicht so häufiger Plastikbomber der mir allerdings zu höhenlastig/dünn im Sound ist.

-Garrand GT-20 mit SHURE V15 TypeIV: Tja das gute Stück ist irgendwie ein Pflegefall...Mit dem System hatte ich eigentlich einen schönen Sound erwartet, allerdings scheint es mit dem Garrand nicht zu harmonieren...egal wie ich es auch versucht habe einzustellen, irgendwas passt bei diesen beiden nicht zusammen. Ich bekomme keinen zufriedenstellenden Sound herraus.
Auch ist die gesamte Haptik des Garrands nicht ganz so meines, obwohl er optisch recht ansprechend ist.

-Dual CS 630Q mit einer 17 Euro Nachbaunadel: Theoretisch ganz guter Sound überlege ob es sich lohnt da eventuell aufzurüsten mit einer originalen OM 10 oder OM 20 Nadel. Er ist nicht der schönste, aber ist trotz plastik-fantastik-Design ein gutes Gesamtpaket, klanglich sicherlich verbesserungsfähig/verbesserungswürdig durch eine andere Nadel/System?

-Dual 1226 mit M75 : Top erhalten, leider hat er sich im letzten Monat in allen Funktionen verabschiedet. Das heisst auf einmal scheint er keinen Strom mehr zu bekommen und müsste also repariert werden. Da er wenig gelaufen ist, kann ich seinen Sound nicht beurteilen. Lohnt es sich ihn wieder herzurichten, scheint ja nicht der schlechteste Dual zu sein?

Diese Plattenspieler stehen mir zur Verfügung und ich würde gerne eure Meinung wissen, welche Kombi ihr mir empfehlen könntet. Welche Aufrüstung sich eventuell lohnen könnte um aus einem oder zwei der vorhandenen Spieler, den schönsten Sound zu bekommen.
(Alternativ könnte ich mir auch einen Dual 714Q in gutem Zustand für 150 kaufen, weiß allerdings weder ob der Preis so gerechtfertigt ist, noch ob ich wirklich im Vergleich zu den anderen Spieler ein Aha-Erlebnis hätte)....

Ich bedanke mich schonmal für eure Unterstützung!

Beste Grüße aus Köln,
Matthias
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 03. Aug 2016, 08:30
Hallo Matthias

Ein interesanter Fuhrparkt hast Du da.

Wenn Dir der Kennwood KD770B gefällt: Schraub doch mal das Shure V15IV vom Garrard unter den Kenny. Wenn's passt würde ich Dir noch eine Nadelinvestition empfehlen: https://www.thakker....5-iv-nachbau/a-7992/

Plan B: Das gleiche Spielchen mit dem SABA PSP250 - das ist definitiv ein prima Dreher...

Die SAS-Nadel ist teuer, aber extrem gut. Ich denke, mit dem V15IV und der SAS-Nadel ausgestattet würden sowohl der SABA als auch der Kenny den Dual 630 sogar noch mit einem OM-40 an die Wand spielen.

Den Kauf eines 714 würde ich nicht machen; der hat einen sogenannten ULM-Arm (ähnlich desjenigen des 630); da sehe ich keine Steigerung etwa gegenüber dem PSP250.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 03. Aug 2016, 08:32 bearbeitet]
akem
Inventar
#3 erstellt: 03. Aug 2016, 09:49
Da sind einige sehr interessante, gute und schöne Dreher dabei! Hast Du schon mal drüber nachgedacht, mehrere Dreher zu behalten? Der Trend geht eindeutig zum Dritt-Spieler...
Generell ist es so, daß ein Plattenspieler nur die Basis darstellt - der Klang wird letztlich vom Tonabnehmer und insbesondere dessen Nadel gemacht. Und der Tonabnehmer muß a) zum Tonarm passen (die Nadelnachgiebigkeit/Compliance geht eine Wechselwirkung mit der effektiven Masse des Tonarms ein, stellt ein schwingfähiges Feder-Masse-System dar) und b) muß der Tonabnehmer auch elektrisch zum Phonoeingang passen (MM-Tonabnehmer haben eine große Quellinduktivität, die mit der Eingangskapazität des Phonoeingangs plus Kabelkapazität interagiert).
Und die meisten der genannten Tonabnehmer sind jetzt nicht so der Bringer. Das Shure V15 soll ja sehr gut sein, allerdings auch nur mit einer adäquaten Nadel. Nehmen wir mal den Kenwood: von den Bildern her scheint mir der Tonarm eher schwer zu sein, so daß hier ein MM-System eher schlecht laufen dürfte. Da würde ich mir mal ein MC anlachen. Ich empfehle gerne das Denon DL110, da es für sein Geld wirklich gut ist und auch elektrisch unkompliziert ist (läuft am MM-Eingang da High-Output MC). Wenn Du dann mal "Blut geleckt hast", kannst Du ja auch irgendwann mal ein teureres MC kaufen... Aber erstmal solltest Du ihn revidieren lassen, wenn er brummt, ist das nicht so schön. Wenn Du aus der Münchner Gegend kommst, könnte ich mir den Patienten mal anschaun.
Auch der Saba ist ein netter Dreher mit Potential. Der Elac hat sicher auch seinen Reiz, jedoch die mechanischen Geräusche dürften sich nicht vermeiden lassen. Zum Sanyo hab ich auf die Schnelle nix gefunden, zum Garrard auch nicht. Die Duals sind jetzt keine Topprodukte Duals, da gibt es erheblich bessere... Der 630 hat ein ordentliches Laufwerk mit lächerlichem Plattenteller und imho schlechtem Tonarm (der für heutige Tonabnehmer nicht wirklich gut taugt), der 1226 wäre deutlich besser, ist aber auch ein gutes Stück von den Topdrehern Duals entfernt. Immerhin: der 1226 kommt aus einer Ära, wo die Duals für die Ewigkeit gebaut waren und da geht im Prinzip nix wirklich kaputt. Der ließe sich sicher wieder flott kriegen wenn Du das willst.

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#4 erstellt: 03. Aug 2016, 09:52
Hallo,

beim 1226: funktioniert er denn manuell: also läuft der Plattenteller an wenn man den Tonarm einschwenkt?

Meist ist die Mechanik in den über 40 Jahren nicht gepflegt worden und das Schmiermittel wurde zu Honig oder noch fester.
Da hilft nur reinigen und neu schmieren (Serviceanleitung http://dual.pytalhost.eu/1226s/ )

Peter
HaiviehPfohrumdäeh
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Aug 2016, 20:35
Danke schonmal für eure Hilfe und eure Tipps!

Zum Fuhrpark kann ich nur sagen, daß ich sogar noch mehr Plattenspieler in der Garage habe. Dual 1214, Sony Plastikbomber etc. Auch mit alten Amplifiern bin ich gut versorgt.
Mein Vater war diesem physischen Musikhören, er war Berufsmusiker, mehr angetan als jeder CD oder Kassette/Tonband. Daher auch sein Arsenal, welches ich nun seit einiger Zeit mein eigen nennen kann.

Im Hinblick auf den "Dritt-Teller" sollte ich noch erwähnen, dass ich eine schöne alte, durch mich mit viel Liebe "restaurierte" ITT Schaub Lorenz Anlage mit einer Fernbedienung habe, auf der ein DUAL 481A automatic seine Runden zuverlässig dreht .... ein weiterer Schallplattenspieler steht oben im Arbeitszimmer (zur Zeit der Elac) und der Hauptplattenspieler mit dem hier erwähntem Setting hat im großen Wohnzimmer seinen Ehrenplatz erhalten.

-Vom Kauf des 714Q werde ich dann mal absehen und das Geld eher in ein neues System bzw. die Revision des KD770B investieren.

- Wenn ich mir meinen KD770B so anschaue, bin ich mir garnicht sicher ob dieses "riesige" ShureV15IV
überhaupt da drauf passt. Das bisher montierte Shure-System wirkt dagegen geradezu winzig.

-Bezüglich anderer Systeme muss ich zugeben, dass ich hier in der Kölner Umgebung einfach niemanden kennen wo ich mal den Unterschied probehören könnte zwischen einem "Wald-und Wiesensystem" und etwas Höherwertigem (ohne das eine Verkaufsabsicht dahinter steckt). Dieses Themenfeld ist auch technisch gesehen für einen Neuling recht unüberschaubar. Aber ich versuche mich hier im Forum langsam einzulesen.

-Interessant ist ja, das zum Beispiel das Denonsystem soviel kostet wie die SAS-Nadel alleine ohne System...da soll mal ein Anfänger durchblicken....

- Der 1226 reagiert leider auf nichts mehr, auch wenn man den Tonarm manuel bewegt passiert nichts. Es scheint mir als ob er keinen Strom mehr bekommen würde.

Beste Grüße und lieben Dank,
Matthias
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 04. Aug 2016, 20:52
Teuer wird eine Nadel, wenn sie entsprechend aufwändig geschliffen wird. Der Tonabnehmer als solches (also der Generator) ist also nicht der grosse Kostenfaktor.

Ein Denon DL-110 beispielsweise hat zwar einen ganzen Diamanten als Nadel, aber nur einen elliptischen Nadelschliff (immerhin recht fein). Ungefähre Nutzungsdauer. 800 Stunden. Die erwähnte SAS-Nadel hat einen komplizierteren Multifacettenschliff, der besser auflöst und auch länger hält, 1600-2000 Stunden sind möglich. Im Falle der SAS-Nadel kommt zudem ein Nadelträger aus Bor (alt) oder Saphir (neu) hinzu, was die Kosten ebenfalls nach oben treibt. Hätte das DL-110 also eine Nadel mit einem Multifacettenschliff, dann würde es wohl mindestens 100 Euro mehr kosten.

LG
Manuel
HaiviehPfohrumdäeh
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 04. Aug 2016, 21:05
Danke für die Erklärung Manuel!
Ich glaube meine Frau bring mich um, wenn ich ihr erzähle, dass ich mir eventuell ne Nadel für 260 Euro kaufen will... die Reaktion sollte ich per Video aufnehmen und auf Youtube stellen, ich glaube da bekommt sie die Senkwehen 2 Monate zu früh
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 04. Aug 2016, 21:25
Bevor Du Dich runinierst: Es ist gut möglich, dass die Originalnadel des Shure V15IV noch einwandfrei ist. Die dürfte mit grosser Wahrscheinlichkeit mindestens ein hyperelliptischer Schliff haben (Variante HE, das ist auch schon sehr gut; hält auch mindestens 1200 Stunden). Mit etwas Glück hast Du sogar die MR-Variante (MicroRidge - und das wäre dann richtig geil, entspricht die doch dem SAS-Schliff!).

Tipp. Gaaaanz sachte und praktsich drucklos von hinten nach vorne die Nadel mit Pinsel o.ä. und einem Reinigungsmittel vom Schmodder befreien, der sich im Laufe der Zeit zwangsläufig ansammelt. Vor einigen Monaten hat mir jemand hier im Forum eine Audiodatei von seinem Shure V15III mit Originalnadel gemailt und mich gefragt, was da defekt ist. Wir haben eine Weile gerätselt warum der Klang so mies ist, Pins ein- und ausgesteckt, neu justiert - bis wir die Idee hatten: Reinigung. Nachher war der Klang super.

LG
Manuel
akem
Inventar
#9 erstellt: 05. Aug 2016, 12:02

HaiviehPfohrumdäeh (Beitrag #5) schrieb:

-Interessant ist ja, das zum Beispiel das Denonsystem soviel kostet wie die SAS-Nadel alleine ohne System...da soll mal ein Anfänger durchblicken....

Das mit großem Abstand Teuerste an einem Tonabnehmer ist die Nadel! Danach kommt je nach System die mehr oder weniger aufwändige Verpackung. Der Generator, also der Systemkörper kostet meist kaum was. Zur Orientierung: der Systemkörper der Ortofon OM-Serie kostet einzeln als Ersatzteil keine 10€... Nur, wenn der Generator etwas aufwändiger gemacht ist, z.B. mit einem Metall- oder Keramikträger, kann es etwas mehr kosten.

Gruß
Andreas
mkoerner
Inventar
#10 erstellt: 05. Aug 2016, 13:12
Zum reinigen nimmt man:

1) eine 5€ Ebay Lupe 60fach mit beleuchtung zur Analyse
https://www.amazon.d...keywords=lupe+60fach

2) Radierschaumschwamm, passend zugeschnitten
https://www.amazon.d...words=meister+proper

Hier ein passender Thread:
http://www.analog-fo...4mmchen/#post1151452

Mike
HaiviehPfohrumdäeh
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 17. Sep 2016, 12:02
Danke für die weiteren Tipps und Hinweise.
Leider ließen es Familie und Beruf zeitlich nicht zu mich weiter um dieses Thema zu kümmern.

Ich habe allerdings beim Freiräumen des kommenden zweiten Kinderzimmers noch zwei Kartons mit
weiteren Plattenspielern gefunden.

-Gerrard Zero 100s mit Ortofon FF 15 XE MKII: Ich habe selten einen so schönen Plattenspieler gesehen, leider funktioniert hier die Startautomatik nicht mehr, manuell gestartet funktioniert er einwandfrei und klingt auch garnicht so verkehrt.

- Thorens TD280 MKII mit OM10: Hier fehlt leider das Netzteil, welches ich wohl irgendwo in der Garage finden sollte. Diesen konnte ich leider deswegen noch nicht ausprobieren.

Ich werde mich aber wohl weiterhin auf einen Umbau (neue Chinchstecker etc. + evtl. das Shure-System) des Kenwood konzentrieren. Leider war beides mal der von mir ausgesuchte Hifi-Laden, der auch einen Reperaturservice anbietet , im Kölner Süd-Westen, trotz angegebener Öffnungszeit nicht geöffnet. Es hing nur ein handgeschriebener Zettel im Schaufenster, "Sorry, heute erst um 15.00 Uhr geöffnet"

Naja, nächstes mal werde ich mal zur Sicherheit wohl vorher anrufen
ad-mh
Inventar
#12 erstellt: 18. Sep 2016, 22:12
Ich möchte auch beim Durchsuchen des Hauses überall alte Plattenspieler finden.

Gut...
ich habe Äxte, Beile, einen alten Pflug und andere Sachen aus der Zeit zwischen den Kriegen gefunden.
Den Gerrard würde ich behalten, den TD 280 abgeben.


[Beitrag von ad-mh am 18. Sep 2016, 22:12 bearbeitet]
HaiviehPfohrumdäeh
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 25. Sep 2016, 16:33

ad-mh (Beitrag #12) schrieb:
Ich möchte auch beim Durchsuchen des Hauses überall alte Plattenspieler finden.

Gut...
ich habe Äxte, Beile, einen alten Pflug und andere Sachen aus der Zeit zwischen den Kriegen gefunden.
Den Gerrard würde ich behalten, den TD 280 abgeben.


Wenn es nur die Plattenspieler wären...es waren noch alte große Tonbandgeräte, so an die 6 Stück...3 riesen Kisten mit Bändern dazu...2 Musiktruhen...einige Kassettenrekorder, Mikrophone, Zubehör, Verstärker, Tuner, etc. Das war echt nicht mehr feierlich. Gehörte wohl zum "guten Ton" als Berufsmusiker so ausgestattet zu sein. Als Kind hatte mich das nie interessiert...ich bin froh, dass ich wieder mit einem Fahrrad durch die Garage gehen kann ohne über irgendwelche Klamotten, Kabel etc. zu stolpern...

Ist der Thorens qualitativ nix? Äußerlich sieht er ja ganz vernünftig aus und günstig waren die wohl auch nicht...
Bei Gerrard ist es halt doof, dass die Automatik nicht mehr funktioniert...weiß nicht inwiefern sich das ohne viel Aufwand wieder beheben lässt...aber er sieht wirklich klasse aus...

Beste Grüße
ad-mh
Inventar
#14 erstellt: 25. Sep 2016, 22:09
Der Thorens ist gut. Er dreht Platten mit der gewünschten Geschwindigkeit und verhält sich ansonsten unauffällig. Die anderen Geräte werden von vielen als "besser" eingestuft. Das wird allerdings ziemlich überbewertet.
Der Tonabnehmer bzw. die Nadel macht die Musik.
HaiviehPfohrumdäeh
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 14. Nov 2016, 15:37

ad-mh (Beitrag #14) schrieb:
Der Thorens ist gut. Er dreht Platten mit der gewünschten Geschwindigkeit und verhält sich ansonsten unauffällig. Die anderen Geräte werden von vielen als "besser" eingestuft. Das wird allerdings ziemlich überbewertet.
Der Tonabnehmer bzw. die Nadel macht die Musik.


Sooo,
mal ein kleines Update. Es ist mir gelungen die Startautomatik des Garrard Zero s100 zu reparieren, so dass er nun voll funktionsfähig ist. Schuld waren an mehreren Stellen total verharzte/zubetonierte Mechaniken. Derjenige Hebel der meine Automatik insbesondere lahmgelegt hatte, befand sich unterhalb des Plattentellers und war auch nur durch die Abnahme jenes zu erreichen. Leider hatte die Nadel ihre besten Zeiten hinter sich (war schon offensichtlich korridiert) und hat das zeitliche gesegnet, so dass ich da nun für Ersatz sorgen muss.

Der erste Eindruck des Thorens hat mich getäuscht. Verglichen mit den Dual-Geräten oder dem Garrard ist er eher so mäßig. Das Gehäuse scheint Ikea- Spanplatte zu sein...Der Klang ist ganz gut, aber auch ich habe das Problem des abrutschenden Riemens. Also wer sich diese Art der Riemenbefestigung ausgedacht hat...oh man...eine Bikonvexe Auflagescheibe für den Riemen, da kann ich echt nur den Kopf schütteln... Habe jetzt noch einen neuen Riemen bestellt und werden überprüfen ob der Motor zum Plattenteller in Waage ist. Ferner ist ganz großes Kino, dass man die Geschwindigkeit nur von innen Regeln kann. Ich habe das Gefühl, dass meiner in 33Rpm zu langsam läuft, also wird er eröffnet werden müssen um das nachzujustieren. Das wird definitiv nicht mein Lieblingsdreher...

Der Kenwood braucht noch seine neuen Cinchstecker, das lasse ich noch machen. Und mein Saba 250 dreht fleißig seine Runden. Den Elac werde ich wohl verkaufen, auch wenn es mir echt leid tut, da er wirklich top aussieht, aber diese mechanischen Nebengeräusche beim starten und beenden nerven mich irgendwie. Den Sanyo werde ich ebenfalls verkaufen. Nach richtiger Justage spielt dieser übrigens nun überraschend angenehm/ausgewogen, nix dolles, aber auch nix wo sich einem der Magen umdreht. Scheint hier in Deutschland übrigens ein recht seltenes Gerät zu sein. Der GT20 wird ebenfalls ohne das Shuresystem verkauft, ich kann mich mit ihm nicht anfreunden. Den 1226 repariere ich noch in Heimarbeit,
hoffe ich zumindest:-)
Leider habe ich beim Dual 630Q den Aufsatzpunkt mittels der Schraube so verstellt, dass sich der Arm nur noch hebt, wieder senkt und nicht mehr schwenkt. Vorher setzte er leicht vor der Platte auf...keine Ahnung wie ich dies nun beheben kann, da alles drehen an diesem Knopf nun keinerlei Effekt mehr zeigt.
Der Arm schwenkt einfach nicht mehr...vielleicht hat hier jemand einen Tip für mich?

Einen verrantzten Dual 1214 habe ich zum lernen benutzt, also wie man die Duals (bzw. mechanische Plattenspieler) auseinanderbaut, worauf man achten muss, wie man entfettet etc....da konnte ich auch mal Fehler machen in Hinblick darauf, womit poliere ich den Teller etc. ohne mich ärgern zu müssen...
Schön wäre es gewesen eine entsprechende Montagehalterung zu haben, hätte vieles erleichtert.

Einen Dual 731Q habe ich zum Dualdoktor in Revision gegeben und freue mich schon auf dessen Wederkehr.

Beste Grüße,
Matthias
8erberg
Inventar
#16 erstellt: 14. Nov 2016, 15:43
Hallo,

zum Dual 630 noch eine Frage: funzt die Endabschaltung denn tadellos wenn Du den Tonarm manuell weit nach innen führst, also geht der Tonarm brav zur Stütze zurück?

Wenn nein ist der Steuerpimpel kaputt/runtergefallen. Neuer Pimpel hilft.

Die Schraube für den Aufsetzpunkt ist nicht zum wilden Drehen da, sondern immer nur für ein ganz kleines bischen, eine 1/10 Umdrehung ist schon zuviel.
Da da nun anscheinend nix passiert hilft nur Gehäuse runter und nachschauen.

Weiterhin: eine Nadel besteht aus Diamant, und Diamanten rosten selten...

Peter


[Beitrag von 8erberg am 14. Nov 2016, 15:46 bearbeitet]
HaiviehPfohrumdäeh
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 15. Nov 2016, 00:21

8erberg (Beitrag #16) schrieb:
Hallo,

zum Dual 630 noch eine Frage: funzt die Endabschaltung denn tadellos wenn Du den Tonarm manuell weit nach innen führst, also geht der Tonarm brav zur Stütze zurück?

Wenn nein ist der Steuerpimpel kaputt/runtergefallen. Neuer Pimpel hilft.

Die Schraube für den Aufsetzpunkt ist nicht zum wilden Drehen da, sondern immer nur für ein ganz kleines bischen, eine 1/10 Umdrehung ist schon zuviel.
Da da nun anscheinend nix passiert hilft nur Gehäuse runter und nachschauen.

Weiterhin: eine Nadel besteht aus Diamant, und Diamanten rosten selten...

Peter


Hallo Peter,
das werde ich nachher mal ausprobieren!
Inzwischen habe ich das mit dem vorsichtigen drehen auch gelernt leider saß diese Schraube so bombenfest, dass ich sie zunächst garnicht in Bewegung bekam. Als ich dann mit mehr Kraft drehte, drehte sie sich dann plötzlich eine Umdrehung. Jegliche Versuche die Schraube wieder in ihre Ausgangsposition zu bringen, scheiterten.
Ich muss sagen, dass ich noch nicht ganz durchblicke wo diese Schraube in den Schwenkmechanismus eingreift.

Zur Nadel,
nicht der Diamant war korridiert, sondern der Metallträger auf dem dieser aufgebracht ist. Es sah aus wie grünlich-weißer Alufraß...

Beste Grüße,
Matthias
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 15. Nov 2016, 18:37
Hallo,

es wird nicht in den Schwenkmechanismus eingegriffen sondern der Anschlag verstellt.

Na ja, jetzt musst wohl eh tiefer drangehen...

Als Tip fürs Öffnen des Gehäuses: http://www.dual-boar...25q-2235q-anleitung/

Peter
HaiviehPfohrumdäeh
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 19. Nov 2016, 20:24

8erberg (Beitrag #18) schrieb:
Hallo,

es wird nicht in den Schwenkmechanismus eingegriffen sondern der Anschlag verstellt.

Na ja, jetzt musst wohl eh tiefer drangehen...

Als Tip fürs Öffnen des Gehäuses: http://www.dual-boar...25q-2235q-anleitung/

Peter


Also leider funktioniert die Endabschaltung tatsächlich nun auch nicht mehr, demnach ist der Steuerpimpel hinüber. Frage mich nur wie ich das durch das drehen jener Schraube geschafft habe. Danke für den Link Peter. Werde mich da auch mal dransetzen, denn so schlecht klingt der Plastikbomber garnicht.

Falls es jemanden im Hinblick auf den Thorens TD280 MKII interessiert:
P1 Potie (oder wie das Teil heißt) ist für die 33ger-, der verkapselte P2 dann wohl für die 45ger-Geschwindigkeit. Ich habe beide gesäubert und den P1 einen Millimeter weiter in Uhrzeigerrichtung gedreht.
Das war glücklicherweise absolut ausreichend und er zeigt laut Stroboskopscheibe nun eine gleichbleibend korrekte Laufgeschwindigkeit. Da an diesem Plattenspieler nicht viel dran ist, ist diese Prozedur schnell erledigt. Boden ab, Platine durch das lösen von 4 Schrauben abmachen und schon ist man am Ort.

Beste Grüße
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