Nachfolger für Dual 1211 gesucht !

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m.art.ina
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Nov 2016, 13:56
Hallo zusammen,
Ich habe mir einen Phonoschrank gekauft. Eingebaut ist ein Dual 1211. Leider schneidet der 1211 nirgendwo gut ab und ich möchte meine Platten ungern damit kaputt machen.
Deswegen bin ich auf der Suche nach etwas besserem. Am besten einer aus der selben Zeit was sich auch in den Schrank einbauen lässt. Bin eine Blutige Anfängerin was Schallplattenspieler angeht.
Irgendwelche Vorschläge was sich für mich eignet?
Danke im vorraus!
LG Martina
akem
Inventar
#2 erstellt: 19. Nov 2016, 15:07
Der 1211 hat zwar nicht den besten Ruf, gemessen an bezahlbaren heutigen Neugeräten ist das aber immer noch High-End...
Sereinmäßig ist da nur ein Keramiksystem drauf. Zwar nicht mehr eines der ganz üblen Sorte, aber klar, Plattenschonung geht anders. Mangels Gegengewicht hat er auch so seine Probleme (insbesonderen im Verbund mit besagtem Keramiksystem), Pegelsprünge bei Platten (=große Rillenauslenkungen) abzutasten. Mit nem MM-System geht das dann ganz passabel. Antiskating gibt es glaub ich auch keines, zumindest kein von außen einstellbares.
Aber der Systemträger ist abnehmbar und kann nach Ausclipsen des Keramiksystems ganz normale Halbzoll-Tonabnehmer aufnehmen. Da könntest Du also ein ganz normales MM-System montieren. Du müßtest dann lediglich noch dafür sorgen, daß Du in den Phonoschrank einen Phono-Vorverstärker für MM-Systeme einbaust. Dazu muß das Kabel zwischen Tonarm und Verstärkereinheit unterbrochen werden, Stecker angelötet und besagter Phono-Vorverstärker eingeschleift werden. Den Verstärker mußt Du halt dann irgendwo befestigen und sein Stromversorgungskabel irgendwie nach außen kriegen. Genau so hab ich das damals bei meiner ersten Stereoanlage gemacht. War ein Grundig-Teil mit genau dem gleichen Plattenspieler...

Freilich weiß ich nicht, was das für ein Phonoschrank ist und wie erhaltenswert der ist. Das müßtest Du natürlich vorher entscheiden...

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 19. Nov 2016, 16:13
Hallo,
Hatte vor kurzem noch einen fertiggemacht.
Robuster Junge, und dennoch nicht schlecht.
Bau ein Dual CDS 660 dran und hol Dir dazu eine Diamantnadel, die hält min 6 x so lange wie eine Saphir-Klappnadel.

Der Tonarm ist nix für unter 3 Pond Auflagekraft.

Bei regelmäßiger Kontrolle der Nadel leiden auch nicht die Platten.
Mit solch einem Dreher haben wir in der Jugend Party gemacht und die Platten Leben und klingen noch heute.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 19. Nov 2016, 16:46 bearbeitet]
m.art.ina
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 19. Nov 2016, 22:18
Danke euch beiden! Das sind wirklich gute Nachrichten! Meiner ist ebenfalls von Grundig.
IMG_20160717_180159
Das ist das gute Stück. Es funktioniert nicht einwandfrei aber es war liebe auf den ersten Blick.

Werde beide Vorschläge in Erwägung ziehen.
LG
Martina


[Beitrag von m.art.ina am 19. Nov 2016, 22:20 bearbeitet]
m.art.ina
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 19. Nov 2016, 23:06
Da fällt mir noch ein, gibt es noch Teile die mit der Zeit kaputt gehen könnten? Ich habe gelesen, dass ,,der Motor in die Magnetsysteme streut." Was bedeutet das ? Woran würde ich das erkennen?
Lg
Martina
8erberg
Inventar
#6 erstellt: 19. Nov 2016, 23:26
Hallo,

der 1211 ist wahnsinnig robust. Bei meinem Patienten war das Stromkabel zwischen Kurvenrad und Haupthebel geraten und saß fest. Wie das passieren konnte? Keine Ahnung, mein Schwager kam mit dem Ding vom Flomi für nen 10er.
Da bewegte sich nix mehr...Aus dem Häuschen nehmen, Haupthebel demontieren, Kabel entfernen, Haupthebel wieder einbauen.
Lief wieder wie frisch aus dem Katalog - unglaublich.

Da geht eigentlich garnix kaputt, der hat nicht mal einen Steuerpimpel...
Höchstens mal die Schmierung erneuern, über die Jahrzehnte ist daraus meist sowas ähnliches wie Honig geworden.

Mal 2 Links, einmal die Anleitung: http://dual.pytalhost.eu/1211/
und die Explosionszeichnungen: http://dual.pytalhost.eu/1211s/

Magnetsystem - vergiss es, dann bau lieber einen anderen Dual mit "mittlerem Chassis" ein, z.B. 1214-1218, 1225-1228, 1237 oder 1239 ein, dann brauchst Du noch einen Phonopre, den kannst aber auch in der Zarge unterbringen.

Peter
akem
Inventar
#7 erstellt: 20. Nov 2016, 13:52

m.art.ina (Beitrag #5) schrieb:
Da fällt mir noch ein, gibt es noch Teile die mit der Zeit kaputt gehen könnten? Ich habe gelesen, dass ,,der Motor in die Magnetsysteme streut." Was bedeutet das ? Woran würde ich das erkennen?

An diesem Plattenspieler ist eigentlich alles für die Ewigkeit gebaut. Ich hab meinen damals entsorgt weil der Motor nicht mehr so ohne weiteres Solldrehzahl erreicht hat (Internet zum Information sammeln gab's damals noch nicht...). Mit meinem heutigen Wissensstand wäre es ein Leichtes, den wieder gängig zu kriegen - der ist nämlich im Grunde genommen stockprimitiv...
Wenn der Motor in ein Magnetsystem einstreut äußert sich das in tieffrequentem Brummen. Das kann bei einfacheren Motoren durchaus mal passieren und passiert auch bei heutigen "High-End" Plattenspielern... Bei diesem Dual ist aber zwischen Tonabnehmer und Motor noch ein Chassis aus Stahlblech, was einiges an Schirmwirkung mitbringt. Da brummt so leicht nix. Und selbst wenn ist es immer noch die Frage, ob die Lautsprecher tief genug runtergehen, um einen 50Hz Brumm überhaupt "wiedergeben" zu können...

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 20. Nov 2016, 19:53
Hallo,

es sind soviele Märchen im I-Net über Plattenspieler unterwegs...

Der 1211 ist kein High-End und will es auch nicht sein. Er ist ein robuster, guter Dreher, der für solche Einsatzzwecke wie Schulplattenspieler, Abhörspieler für Plattenläden, damals moderne "Phonomöbel" u.ä. gebaut wurde.
Wer die damals auch recht hochwertigen CDS-Keramiksysteme von Dual mit dem heutigen China-Müll vergleicht tut Dual bitter unrecht.

Wer damals Anf. der 70 sich so eine Anlage leisten konnte (das war nämlich richtig teuer damals) wollte zuverlässige gute Produkte von bekannten deutschen Herstellern, Grundig hatte zu der Zeit in Deutschland über 20 Werke!

Das ist kein Hifi aber es fallen einem auch nicht die Ohren davon ab.
Hifi war zu dem Zeitpunkt noch sehr, sehr sehr teuer und es konnten sich nur sehr wenige erlauben eine "richtige" Hifi-Anlage zu kaufen. Das ging erst mit dem zunehmenden Wohlstand und den sinkenden Preisen in den 70er Jahren.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 20. Nov 2016, 19:59 bearbeitet]
akem
Inventar
#9 erstellt: 20. Nov 2016, 20:07

8erberg (Beitrag #8) schrieb:

Der 1211 ist kein High-End und will es auch nicht sein.

Das hab ich auch nicht behauptet...

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 20. Nov 2016, 20:23
Hallo Andreas,

ich würd nie sagen Du hättest es behauptet...
Nur sind die "Butter- und Brotgeräte" aus der Zeit kräftig vom Aussterben bedroht. Die damals edlen Geräte wurden verhältnismässig gut gepflegt, erhalten und existieren auch noch.
Aber das was zu den Zeiten zu Millionen tatsächlich in Wohnzimmern (nicht in Jugendzimmern, das kam erst später) standen wurde meist schon nach 10 bis max. 15 Jahren entsorgt.

Schade auch. Denn ich fand schon damals das die Einrichtungen und Geräte von Ende der 60er - Anf. der 70er Jahre einen ganz eigenen Reiz hatten, nein nicht die Eiche-rustikal-Dinger sondern was damals als richtig modern galt (aus Nussbaum, Schleiflack oder Palisander).

Peter
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