MC vs. MM

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paule7
Stammgast
#1 erstellt: 26. Aug 2017, 20:52
Moin und Bitte um Hilfe liebe HiFi Gemeinde,

noch heute Morgen Habe ich geschrieben, dass ich meine SAS Nadel für mein M97eX nicht mehr hergeben wollte. Nun habe ich in der Bucht ein Audio Technika UL3 (30 Jahre alt, ) erworben. Und habe es gegen das Shure antreten lassen, und bin entsetzt. Obwohl die Nadel verbogen war und ich sie mit Hilfe von Zahnstochern und Pinzette wieder gerade gebogen habe (Danke Compu-Doc), hat das AT-UL3 das Shure bezwungen. Was ist passiert? Ich habe beide Systeme mit Hilfe der Meßschallplatte Nr.2 des dhfi getestet und die Ergebnisse mit Audacity am PC aufgezeichnet. Sowohl im Rumpeltest, der Übersprechdämpfung (Kanaltrennung) und im Abtasttest (das Shure sorgfältig eingestellt und in mehreren Durchgängen max. 80µ, das AT nur ausbalanciert auf Anhieb 90µ ), schlägt das AT-UL3 mein Shure M97 mit SAS-Nadel.
In der Messung des Frequenzganges schnitt das MC-System bei Frequenzen zwischen 20.000 und 15.000 Hz, das MM System zwischen 40 und 20 Hz besser ab. Subjektiv ist ebenfalls die Unterdrücken von Plattenfehlern und die Auflösung beim Shure mit SAS-Nadel besser. Beide Systeme wurden am selben Verstärker und mit angepassten Einstellungen an einer Pro-Ject Phono Box S betrieben.

Nun meine Frage, sind MC-Systeme generell, den MM-Systemen dermaßen überlegen? Und gibt es für das AT-UL3 noch alternatve Ersatznadeln? (Angeblich wurde das UL3 von Audio Technika exklusive für Onkyo gebaut)

mfg paule
Holger
Inventar
#2 erstellt: 26. Aug 2017, 21:01

paule7 (Beitrag #1) schrieb:
Was ist passiert?


Zuviel für den normalen Höralltag völlig unnützes Zeux gemessen... das ist passiert.
Es hört sich doch gut an, das Shure, also was soll's.
höanix
Inventar
#3 erstellt: 26. Aug 2017, 23:45
Gut das mir das nicht passieren kann, ich habe gar keine Messschallplatte.
Ich nehme nur Musik zum vergleichen von Tonabnehmern.

Das UL-3 kenne ich nicht aber MCs haben normalerweise keinen Nadeleinschub.
Wenn die Nadel auf ist muß man retippen oder einen neuen TA kaufen.
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 27. Aug 2017, 07:27
Hallo!


......Nun meine Frage, sind MC-Systeme generell, den MM-Systemen dermaßen überlegen? .........


Nein, -aber leichter an den Phono-Eingang anzupassen und sehr viel Störungsfester gegenüber Einstreungen von außen-.

Zudem werden schon seit den 80ger Jahren kaum noch wirklich hochwertige Abtaster als Magnetsysteme angeboten.


........In der Messung des Frequenzganges schnitt das MC-System bei Frequenzen zwischen 20.000 und 15.000 Hz, .........


Sehr schön, aber da ist auf Schallplatten zum einen gar nichts relevantes mehr gespeichert und zum anderen gibt es auch von der Musik selbst her gesehen in diesem Bereich praktisch nichts mehr was überhaupt eine Relevanz hätte.


...... das MM System zwischen 40 und 20 Hz besser ab...........


Ebenfalls ein Irrelevanter Frequenzbereich in dem sich für HiFi-Begriffe nichts mehr tut, hier spielen ohnehin die allermeisten LS und der Hörraum gar nicht mit.

Hauptvorteil eines MC´s sind der linearere Frequenzgang und die einfachere Anpassung und das gilt sowohl für Low-Output- wie auch für High-Output MC´s.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 27. Aug 2017, 07:29 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 27. Aug 2017, 09:24
Hallo,

HiFi wird überschaubarer wenn man sich darüber informieren würde in welchem Frequenzspektrum sich Musik abspielt und welche Frequenzen man aktuell hören kann.

Mir genügt es wenn das Hören einer aktuellen Schallplatte dem Hören von einer digitalen Quelle nahe kommt. Je näher, desto brauchbarer ist das Tonabnehmersystem für mich.

Meine Testschallplatten bleiben da wo sie sind, da ich deren Funktion bzw. Nutzen für meinen Bedarf bislang nicht erkennen konnte. Irgendwann ist das Verhältnis von Aufwand und Nutzen für meinen Geschmack zu ungünstig.

Wenn ich ein individuell genügend brauchbares MC System für den Preis eines individuell genügend brauchbaren MM Systems kaufen könnte, dann würde ich das kaufen. Die gibt es aber nicht.

VG Tywin
gapigen
Inventar
#6 erstellt: 27. Aug 2017, 09:28
Leute, hört doch einfach mal Musik.

Ich persönlich verstehe die Motivation nicht, ein Hobby durchzumessen. Es sei denn, man hat einfach Spaß an solchen Dingen.
Dan_Seweri
Inventar
#7 erstellt: 27. Aug 2017, 09:48

paule7 (Beitrag #1) schrieb:
im Abtasttest (das Shure sorgfältig eingestellt und in mehreren Durchgängen max. 80µ, das AT nur ausbalanciert auf Anhieb 90µ ), schlägt das AT-UL3 mein Shure M97 mit SAS-Nadel.
In der Messung des Frequenzganges schnitt das MC-System bei Frequenzen zwischen 20.000 und 15.000 Hz, das MM System zwischen 40 und 20 Hz besser ab. Subjektiv ist ebenfalls die Unterdrücken von Plattenfehlern und die Auflösung beim Shure mit SAS-Nadel besser. Beide Systeme wurden am selben Verstärker und mit angepassten Einstellungen an einer Pro-Ject Phono Box S betrieben.
Nun meine Frage, sind MC-Systeme generell, den MM-Systemen dermaßen überlegen?

Hast Du als kleiner Junge gerne Autoquartett gespielt? 320 km/h Höchstgeschwindigkeit schlägt 290 km/h, 9.000 U/min maximale Drehzahl schlägt 8.600 U/min, 7 Gang-Getriebe schlägt 6-Gang. So ähnlich mutet Dein Tonabnehmervergleich mit den Messwerten an. Auf dem Papier ist dann ein Kandidat scheinbar viel besser als der andere. Für die praktische Fahrt von Wuppertal nach Köln spielen diese Werte aber nur eine nachrangige Rolle. Da kann die Fahrt im "unterlegenen" Fahrzeug sogar ein angenehmeres Erlebnis sein.
paule7
Stammgast
#8 erstellt: 27. Aug 2017, 09:52
Moin,
nachdem ich mir ein paar Platten mit dem UL3 angehört habe bin ich wieder „runter“ gekommen. Ihr habt Recht, was nützen einem die schönsten Messwerte wenn die Ohren nichts davon haben. Das UL3 kling gut aber nicht mehr. Eigentlich hing der Tonabnehmer nur als Zugabe an einem „Ersatzteilspender“ aber nun werde ich das ihn als Zweitsystem behalten und damit Neuerwerbungen vom Flohmarkt testen.

mfg. paule
Dan_Seweri
Inventar
#9 erstellt: 27. Aug 2017, 09:56

Tywin (Beitrag #5) schrieb:
Wenn ich ein individuell genügend brauchbares MC System für den Preis eines individuell genügend brauchbaren MM Systems kaufen könnte, dann würde ich das kaufen. Die gibt es aber nicht.

Und um beim Autovergleich zu bleiben: Die üblichen MCs haben den Nachteil, dass sie wie ein teures Auto sind, bei dem man die Bereifung nicht erneuern kann. Ist der herstellerseitig installierte Reifensatz (die Nadel) abgefahren, kann man das Auto nur verwerfen, obwohl Chassis und Motor (Generator) noch für viele weitere Kilometer gut wären. MCs mit wechselbaren Nadeln gibt's bzw. gab's nicht allzu viele. Ein weiterer Pluspunkt für MMs.
frank60
Inventar
#10 erstellt: 27. Aug 2017, 09:57
Die Meisten hören eben van Beethoven, Manche van Sinus.

Die beste Testplatte ist eine mit Musik, die sauber und mit allen Details abgespielt wird, alles darüber hinausgehende grenzt schon wieder an Voodoo.
gapigen
Inventar
#11 erstellt: 27. Aug 2017, 10:11

MCs mit wechselbaren Nadeln gibt's bzw. gab's nicht allzu viele. Ein weiterer Pluspunkt für MMs.

Finanziell gesehen mag das richtig sein. Und wenn ich mir auch noch ein günstiges MM-System kaufe, dann spare ich noch mehr

Für mich ist der Kostenaspekt im Bereich Plattenspieler eher weniger relevant. Mir geht es hier primär um Klang, und wenn mir ein MC-System besser gefällt, dann muss ich eben alle paar Jahre eine entsprechende Imvestition einplanen. Das gehört einfach dazu. Oder man streamt o.ä., was allemal günstiger ist.
Hörbert
Inventar
#12 erstellt: 27. Aug 2017, 10:46
Hallo!

@Dan_Seweri


......Ist der herstellerseitig installierte Reifensatz (die Nadel) abgefahren, kann man das Auto nur verwerfen, obwohl Chassis und Motor (Generator) noch für viele weitere Kilometer gut wären. ..........


Ganz offensichtlich hast du noch nie davon gehört das man bei einigen Herstellern abgenudelte oder beschädigte MC´s selbstverständlich gegen einen Aufpreis gegen ein neu- oder höherwertiges tauschen kann.

Da zumindest bei etwas höherpreisigen MM´s ein neuer Nadeleinschub fast genausoviel kostet wie ein neuer Abtaster sehe ich hier gar keinen Preisvorteil für MM´s.

Das nicht (mehr, -früher war das Usus-) alle Hersteller von MC-Abtastern einen solchen "Tauschservice" anbieten (Denon, AT und Goldring bleiben z.B. aussen vor, Lyra, Ortofon und Benz-Micro haben z.B. Tauschservices) ist natürlich bedauerlich aber hier kann man sich ja vorab informieren.

Bei Herstellern wie Denon bleibt aber immer noch die Möglichkeit des Retippings was dann sogar zu wahrhaft "inviduellen"Abtastern führen kann die es so nie gab. (z.B. DL-110 mit Rundnadel oder Gyger 70 Schliff, -je nach gusto und Kasse).

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 27. Aug 2017, 11:42 bearbeitet]
oremilac
Stammgast
#13 erstellt: 27. Aug 2017, 11:00

Tywin (Beitrag #5) schrieb:

Mir genügt es wenn das Hören einer aktuellen Schallplatte dem Hören von einer digitalen Quelle nahe kommt. Je näher, desto brauchbarer ist das Tonabnehmersystem für mich.


Moin!

Für mich sind digitale Quellen kein Vergleichsmaßstab für Vinyl.
Ja, Birnen und Äpfel sind beide Obst, aber besser schmecken mir Äpfel.
Und so ist es auch mit "digitale Quellen" und Vinyl.
Vinyl höre ich bedeutend lieber.

MM oder MC, für mich nie eine Frage.
Früher, weil MC-Systeme bedeutend teurer waren und ich mir
einen Vorverstärker sparen wollte
und heute weil ich keinen klanglichen Mehrgewinn sehe und ich mir
einen Vorverstärker sparen will.

Gruß
Thomas =8)
Tywin
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 27. Aug 2017, 11:49
Hallo,


Für mich sind digitale Quellen kein Vergleichsmaßstab für Vinyl.



Vinyl höre ich bedeutend lieber.


andere fahren lieber Dampfbahn und Pferdekutsche so wenig praktisch, optimal oder sinnvoll das sein mag.

Hier im Forum geht es aber nicht um "lieber hören" sondern um HiFi-Stereo.

Dafür ist der derzeitige technische/praktische Maßstab die digitale Technik und nicht "individuelles lieber hören".

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 27. Aug 2017, 11:51 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#15 erstellt: 27. Aug 2017, 11:54

Dan_Seweri (Beitrag #9) schrieb:
...
Und um beim Autovergleich zu bleiben: Die üblichen MCs haben den Nachteil, dass sie wie ein teures Auto sind, bei dem man die Bereifung nicht erneuern kann. Ist der herstellerseitig installierte Reifensatz (die Nadel) abgefahren, kann man das Auto nur verwerfen,
...
Ein weiterer Pluspunkt für MMs.

mann sollte sich das allerdings mal genauer anschauen ... alle preise uvp

ortofon 2M black 600 €, Erneuerung via Ersatznadel 450 €, ...
ortofon quintett bronze 630 €, Neusystem abzüglich Anrechnung Altsystem iHv 157,50€ macht dann 472,50 € ...
Hörbert
Inventar
#16 erstellt: 27. Aug 2017, 11:54
Hallo!


.......Für mich sind digitale Quellen kein Vergleichsmaßstab für Vinyl..........


Nun, irgendwo muss man die Messlatte ja anlegen, da bietet sich eine lineare und nüchterne Wiedergabe wie sie gute Digitalaufnahmen nun mal liefern ja geradezu an.


........Ja, Birnen und Äpfel sind beide Obst, aber besser schmecken mir Äpfel..........


Übertragen würde dieser Vergleich lauten "HiFi (Digitalquellen) und Audio (Plattenspieler) sind beides Möglichkeiten Tonkonserven abzuspielen aber mit sind Audioquellen bedeutend lieber."

Damit würde der Vergleich aber stärker hinken als ein Einbeiniger beim Marathonlauf, -denn-, auch Plattenspieler und das Tonträgerformat Schallplatte zählen noch zu den HiFi-Geräten / Formaten und somit sind den möglichen Unterschieden gewisse Grenzen gesetzt.


.......und heute weil ich keinen klanglichen Mehrgewinn sehe und ich mir einen Vorverstärker sparen will..........


Nun, wenn du z.B. zwischen einem AT-440 MLx respektive seinem Nachfolger und z.B. einem Ortofon MC-30 Super-II Classic keinen Unterschied finden kannst der für dich einen Mehrwert darstellt bist du ein glücklicher Mensch oder deine bevorzugte Musik kann den Unterschied nicht transportieren. Auf jeden Fall kannst du viel Geld sparen.

MFG Günther
Holger
Inventar
#17 erstellt: 27. Aug 2017, 12:01

Tywin (Beitrag #14) schrieb:


andere fahren lieber Dampfbahn und Pferdekutsche so wenig praktisch, optimal oder sinnvoll das sein mag.



Es wäre schön, wenn man Analog nicht immer mit Dampfbahn und Pferdekutsche gleichsetzen würde...

schließlich kann man Digital nicht selten von Analog kaum unterscheiden, es verhält sich also mehr wie Golf 7 vs. Astra F.
Tywin
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 27. Aug 2017, 12:03
Hallo,


mann sollte sich das allerdings mal genauer anschauen ... alle preise uvp

ortofon 2M black 600 €, Erneuerung via Ersatznadel 450 €, ...
ortofon quintett bronze 630 €, Neusystem abzüglich Anrechnung Altsystem iHv 157,50€ macht dann 472,50 € ...


das Äquivalent zum 2M Black ist hinsichtlich der Abtasttechnik (Shibata) aber das MC Quintet Black S für 830 Euro und nicht das Bronce (Fineline).

Ortofon 2M Black 600 €, Erneuerung via Ersatznadel 450 €
Ortofon Quintett Black 830 €, Erneuerung via Ersatzsystem 591 €

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 27. Aug 2017, 12:32 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#19 erstellt: 27. Aug 2017, 12:28

Tywin (Beitrag #18) schrieb:
...
Das Äquivalent zum 2M Black ist hinsichtlich der Abtasttechnik (Shibata) aber das MC Quintet Black S für 830 Euro ...

ich hab ausschließlich hinsichtlich der Einstandspreise verglichen ... eine Ersatznadel für ein 830€ MM-System würde wohl auch mehr als 450€ kosten ...

mann könnte das dann wohl besser an % des Neupreises festmachen ...
da liegt die "Erneuerung" beim 2MBlack dann bei 75% ... beim Quintet Black auch ... beim Cadenza Black auch ... wobei es beim Cadenza sogar einen Reperasturservice für nur 51% des Neupreises gäbe ... MC kann also sogar (prozentual) preiswerter sein ...

zudem ... will man von nem alten defekten Ortofon MM, was noch irgendwo rumliegt, auf ein neueres Ortofon MM-Modell upgraden, kann man das alte MM wirklich in die Tonne kloppen, für irgendein olles defektes Ortofon-MC gäb es beim upgrade immer noch ne Anrechnung
Dan_Seweri
Inventar
#20 erstellt: 27. Aug 2017, 12:29

Hörbert (Beitrag #12) schrieb:
Ganz offensichtlich hast du noch nie davon gehört das man bei einigen Herstellern abgenudelte oder beschädigte MC´s selbstverständlich gegen einen Aufpreis gegen ein neu- oder höherwertiges tauschen kann.

Vielen Dank für diesen "freundlichen" Versuch, mich als vertrottelten Hinterwälder dastehen zu lassen...

Ich bleibe dabei: Ich finde es schon ein merkwürdiges Geschäftsmodell, dem Kunden quasi ein Austauschfahrzeug anzubieten, wenn die Reifen abgefahren sind - und dazu die Einsendung des alten Fahrzeugs zum Hersteller zu fordern. Sowas mag ich persönlich nicht. Andere Leute sehen sowas vielleicht anders - aber warum sollte dies meine Haltung beeinflussen?


Hörbert (Beitrag #12) schrieb:
Da zumindest bei etwas höherpreisigen MM´s ein neuer Nadeleinschub fast genausoviel kostet wie ein neuer Abtaster sehe ich hier gar keinen Preisvorteil für MM´s.

Die Preispolitik vieler Firmen (insbesondere von Ortofon) behagt mir auch nicht. Ich halte die aktuellen Preise sowohl für MMs wie auch für MCs und für Ersatznadeln und für Retippings für überzogen. Unabhängig von der Preisfrage bieten viele MMs aber auch einfachere Upgrade- oder Downgrademöglichkeiten. Durch simplen Nadeltausch kann ich aus einem 2M Bronze ein 2m Black machen und umgekehrt. Oder ich kann mir zwei verschiedene Nadeln für denselben Generator besorgen und je nach Plattenmaterial die am besten geeignete Nadel einfach mit einem Handgriff tauschen.

Retipping von MCs durch freie Drittanbieter scheint bekanntlich bezüglich Qualität durchaus ein Glücksspiel zu sein. Behagt mir bei einem MM die Ersatznadel nicht, kann ich diese ganz einfach wieder austauschen und die Nadel verkaufen. Ein "verunglücktes" Retipping eines MCs rückgängig zu machen, ist dagegen nicht so einfach und macht das System sicherlich eher selten wirklich besser.
kölsche_jung
Moderator
#21 erstellt: 27. Aug 2017, 12:45

Dan_Seweri (Beitrag #20) schrieb:
...
Ich bleibe dabei: Ich finde es schon ein merkwürdiges Geschäftsmodell, dem Kunden quasi ein Austauschfahrzeug anzubieten, wenn die Reifen abgefahren sind - und dazu die Einsendung des alten Fahrzeugs zum Hersteller zu fordern. Sowas mag ich persönlich nicht. Andere Leute sehen sowas vielleicht anders - aber warum sollte dies meine Haltung beeinflussen? ...

Du gehst da erstmal von falschen Voraussetzungen aus, es wird nicht ein "Austauschfahrzeug" (= aufgearbeitetes Altfahrzeug) angeboten sondern ein "Neufahrzeug"

würde zB mein freundlicher Nissanhändler mir anbieten, meinen bald 2 Jahre alten Kwatschkai mit dann wahrscheinlich 40-50Tkm für kleines Geld (Kosten des Reifensatz, keine Ahung 400€), also sagen wir großzügig gegen nen 1000er in ein Neufahrzeug zu tauschen ... ich müßte ja völlig bescheuert sein, so ein Angebot nicht anzunehmen ...
Hörbert
Inventar
#22 erstellt: 27. Aug 2017, 13:52
Hallo!


.......Vielen Dank für diesen "freundlichen" Versuch, mich als vertrottelten Hinterwälder dastehen zu lassen........


Wie kommst du auf so etwas?

Ich jedenfalls würde nicht im Traum darauf kommen jemanden der noch nie von einem MC-Tauschservice gehört hat als vertrottelten Hinterwälder zu sehen, -schließlich ist so etwas eine recht unwichtige Sache für eine kleine Handvoll Hobbyisten-.


........Ich bleibe dabei: Ich finde es schon ein merkwürdiges Geschäftsmodell, dem Kunden quasi ein Austauschfahrzeug anzubieten, wenn die Reifen abgefahren sind - und dazu die Einsendung des alten Fahrzeugs zum Hersteller zu fordern..........


Ein MC-Abtastsystem ist kein Fahrzeug und die fest eingebaute Nadel ist konstruktiv bedingt, was sollen die Hersteller also deiner Meinung nach machen ?

Im übrigen war es zu den Zeiten als Abtaster noch keine exotische Artikel die nur auf Bestellung geordert werden waren usus das dir dein HiFi-Händler das Ersatzsystem gleich mitgab anstatt es erst einzuschicken.

Das ist halt wie z.B. mit Gasflaschen, die kannst du auch nicht selbst füllen und dein Gashändler wird sich auch nicht mit der Pumpe hinstellen und dir das Gas aus einem Tank abfüllen sondern er gibt dir im Austausch für die leere Flasche eine volle und rechnet nur den Gaspreis.


......Die Preispolitik vieler Firmen (insbesondere von Ortofon) behagt mir auch nicht. Ich halte die aktuellen Preise sowohl für MMs wie auch für MCs und für Ersatznadeln und für Retippings für überzogen............


Ich sehe nicht wieso die Preise überzogen sein sollten, ganz offensichtlich werden sie doch gezahlt und das Geschäft geht eben wieder gut genug das man sie gegenüber den Preisen von vor einigen Jahren kräftig anheben konnte, -nun das ist halt auch eine Folge des Hypes den man sich obendrein an fünf Fingern abzählen konnte, wer jetzt dazukommt zahlt halt den Preis dafür zu einer "In-Gruppe" zu gehören und das tun halt genügend Leute offenbar gerne.

Die Hersteller wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert wenn sie die Situation nicht nutzen würden.

Zudem muss man bei (s)einem Hobby doch nicht unbedingt auf´s Geld gucken, (es sei denn Sparen ist das Hobby) sondern darauf was man haben will um es so auszuüben wie man sich das vorstellt, -schließlich hat das letzte Hemd keine Taschen- .

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 27. Aug 2017, 13:53 bearbeitet]
oremilac
Stammgast
#23 erstellt: 27. Aug 2017, 14:03
Moin!

Hörbert, du bist gut, Ortophon MC-30 Super ca. 810€ mit AT 440 MLb, zu vergleichen, auf die Idee würd ich nicht mal kommen.
Aber wenn du einen MM in einer ähnlichen Qualität hättest und in einer ähnlichen Preiskategorie, warum müsste es dann der
MC sein?
Du selber antwortest auf die Frage, ob dass MC System dem MM überlegen sei, weiter oben mit

Nein, -aber leichter an den Phono-Eingang anzupassen und sehr viel Störungsfester gegenüber Einstreungen von außen-.

Lieg ich dann mit meiner Meinung, dass es klanglich keine Begründung für ein MC System gibt so falsch?
Einstreungen, ich denke, du meinst damit Magnetfelder, hab ich jedenfalls nicht in der Nähe des TA.


@Tywin

Doch, es geht ums "lieber hören"!
Ich höre lieber HIFI Stereo Analog!
Und ich finde, einen analogen Tonträger mit einem digitalen Tonträger zu vergleichen
und hierbei immer wieder festzustellen, dass der analoge Tonträger, systembedingt,
nicht heranreicht, nicht hilfreich. Das wissen Alle.
Ich denke, es ist viel wichtiger, sich die Pressung anzuschauen und sich zu Fragen
ist das Optimale herausgeholt worden. Und viel wichtiger, gefällt mir das Ergebnis,
egal ob es an irgendwelchen Normen heranreich oder nicht.

Achja, ich fahre übrigens gerne mal mit der Dampfbahn,
dass entschleunigt so schön. Solltest du auch mal probieren.

Gruß
Thomas =8)


[Beitrag von oremilac am 27. Aug 2017, 14:07 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#24 erstellt: 27. Aug 2017, 14:34
Hallo!

@oremilac


........Aber wenn du einen MM in einer ähnlichen Qualität hättest und in einer ähnlichen Preiskategorie, warum müsste es dann der
MC sein?........


Nein, müsste es natürlich nicht, ein Generatorprinzip ist schließlich keine Glaubensfrage, es ist allerdings recht schwierig und auch recht teuer ein MM so zu konstruieren das es seinen Haupnachteil (die höhere Nichtlinearität) gegenüber einem MC verliert aber natürlich nicht unmöglich und einige Firmen haben es auch mit sogenannten Low-Output MM´s demonstriert.

So gesehen wäre also ein gleichwertiges MM nicht günstiger als ein MC.


......Lieg ich dann mit meiner Meinung, dass es klanglich keine Begründung für ein MC System gibt so falsch?..........


Es gibt halt z.Z. kein MM (selbst das 2M-black nicht) auf dem Markt das einen ebenso linearen Frequenzgang an einem beliebigen Phono-Entzerrer aufzuweisen hat wie ein hochwertiges MC, selbst mit einem sehr fein anpassbaren Entzerrer kann man die vorliegenden MM´s nur mit Ach und Krach auf eine halbwegs lineare Kurve trimmen.

Eine andere Frage ist natürlich ob man das anstrebt oder z.B. einen ausgesprochenen "Nostalgie-Klang" sucht.


......Und ich finde, einen analogen Tonträger mit einem digitalen Tonträger zu vergleichen
und hierbei immer wieder festzustellen, dass der analoge Tonträger, systembedingt,
nicht heranreicht, nicht hilfreich...........


Hier stimme ich dir insofern zu das ich es ebenfalls für recht sinnfrei halte den uralten Tonträger immer wieder in ein Rennen zu schicken das er in den 80ger Jahren des letzten Jahrunderts bereits haushoch verloren hat.

M.E. ist das nicht der Sinn des Hobbys.

Allerdings braucht es auch einen bestimmten Maßstab an dem ich mich orientieren kann, hier brauche -ich zumindest- zuweilen den Vergleich um zu wissen ob ich mich nun überhaupt in die richtige Richtung bewege oder irgendwo abgeirrt bin.

Das man auch mit Schallplatten sehr gut Musik hören kann und das die tatsächlichen Unterschiede -einmal abgesehen vom Nebengeräuschspegel- in vielen Fällen schlicht marginal sind wird kaum jemand bestreiten, ansonsten ist es halt eine Geschmackssache ob man das umständlichere Handling mit Schallplatten und ihre höhere Empfindlichkeit gegen mechanische Schäden der Robustheit und einfacheren Handhabung zeitgemäßeren Formaten vorzieht oder nicht.

Es bleibt schließlich jedem selbst überlassen wie er sein Hobby nun genau ausübt.

MFG Günther
Tywin
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 27. Aug 2017, 16:50
Hallo,


Achja, ich fahre übrigens gerne mal mit der Dampfbahn,
dass entschleunigt so schön. Solltest du auch mal probieren.


sowohl Dampfbahn wie auch Kutsche fahre ich gerne wenn sich die Gelegenheit bietet. Leider wurde die Museumsbahn am Fuße der Anhöhe auf der ich wohne kürzlich eingestellt.

Soeben habe ich mich mit drei Stunden Plattenwaschen entschleunigt. So ein Kärcher Fenstersauger ist dafür gar kein schlechtes Hilfsmittel. Demnächst beschäftige ich mich (Euch ) mit einem Kofferplattenspieler aus den 50ern ....

Ich höre gerne Platten und kaufe an neuen/gebrauchten Tonträgern eigentlich nur noch Platten (mit Downloadcode ).

Trotzdem kenne ich die praktischen Schwächen z.B. von Dampfbahn, Kutsche und Phonotechnik, habe brauchbare/sinnvolle/aktuelle/praktische Maßstäbe und mache mir diesbezüglich nichts vor.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 27. Aug 2017, 20:10 bearbeitet]
oremilac
Stammgast
#26 erstellt: 27. Aug 2017, 16:51
Moin!

@hörbert

Danke für die fundierte Antwort. Habe jetzt begriffen was DER Vorteil des MC Systems ist. Ich werde mal versuchen,
den Unterschied irgend wo mal hören zu können, wenn meine alten Segler das überhaupt können.

@Tywin

Schade mit der Bahn, aber auch da fehlt es an Nachwuchs.
Aus dem Alter mir was vorzumachen bin ich raus, deswegen weiß ich auch um die schwächen des Vinyls.

Gruß
Thomas =8)


[Beitrag von oremilac am 27. Aug 2017, 16:59 bearbeitet]
13mart
Inventar
#27 erstellt: 27. Aug 2017, 16:57
Die meisten MC-Systeme haben eine geringere Induktivität
als die MM Systeme. Sie stehen sich also im Hochtonbereich
nicht mit dicken Spulen selbst im Weg.

Gruß Mart

p.s Wenn einer was von Autos versteht, ist noch nicht
sicher, dass dies für Tonabnehmernadeln auch gilt.
Dan_Seweri
Inventar
#28 erstellt: 27. Aug 2017, 20:06

Hörbert (Beitrag #22) schrieb:

.......Vielen Dank für diesen "freundlichen" Versuch, mich als vertrottelten Hinterwälder dastehen zu lassen........


Wie kommst du auf so etwas?

Hier im Plattenspielerbereich diskutieren knapp ein Dutzend Intensivdiskutanten. Gegenüber einem solchen Deine Eingangsformulierung "Ganz offensichtlich hast du noch nie davon gehört, dass..." hinzuwerfen hat schon etwas von "Ich hab den Durchblick und Du hast keine Ahnung...". Eine ganz andere Qualität hätte es gehabt, wenn Du einfach geschrieben hättest: "Ich möchte zu bedenken geben, dass man MCs auch durch die Hersteller erneuern lassen kann." Dies wäre eine neutrale Formulierung ohne negative Konnotation gewesen.


Hörbert (Beitrag #22) schrieb:

Ein MC-Abtastsystem ist kein Fahrzeug und die fest eingebaute Nadel ist konstruktiv bedingt, was sollen die Hersteller also deiner Meinung nach machen ?
Das ist halt wie z.B. mit Gasflaschen, die kannst du auch nicht selbst füllen und dein Gashändler ...dir im Austausch für die leere Flasche eine volle und rechnet nur den Gaspreis.

Ein MC-System ist auch keine Gasflasche. Es ist mehr wie ein ganzer Herd, den man komplett zur Erneuerung zurückgeben muss, wenn die Gasflasche leer ist. Selbstverständlich ist dies konstruktiv bedingt. Ich halte dies für einen konstruktiven Nachteil, den man kennen und bedenken sollte, wenn den Kauf eines MCs in Betracht zieht.


Hörbert (Beitrag #22) schrieb:
Ich sehe nicht wieso die Preise überzogen sein sollten, ganz offensichtlich werden sie doch gezahlt und das Geschäft geht eben wieder gut genug das man sie gegenüber den Preisen von vor einigen Jahren kräftig anheben konnte, -nun das ist halt auch eine Folge des Hypes den man sich obendrein an fünf Fingern abzählen konnte, wer jetzt dazukommt zahlt halt den Preis dafür zu einer "In-Gruppe" zu gehören und das tun halt genügend Leute offenbar gerne. Die Hersteller wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert wenn sie die Situation nicht nutzen würden.

Nach dieser Argumentation wäre es natürlich auch völlig legitim, dass die Mineralölfirmen zu Ferienbeginn die Benzinpreise bei völlig unveränderten Rohölpreisen und Raffineriekosten einfach mal um 10% erhöhen: Die höheren Preise werden von den Leuten schließlich auch gezahlt. Wie bei den Benzinfirmen oder Mobilfunkanbietern handelt es sich bei den Tonabnehmern um ein ganz klares Oligopol, bei dem einigen wenige Anbieter den Markt beherrschen. Durch konzertiertes Vorgehen lassen sich bei solchen Konstellationen Preiserhöhungen durchsetzen, denen der Kunde kaum ausweichen kann. Dies sehe ich im Tonabnehmermarkt als gegeben an.


Hörbert (Beitrag #22) schrieb:
Zudem muss man bei (s)einem Hobby doch nicht unbedingt auf´s Geld gucken, (es sei denn Sparen ist das Hobby) sondern darauf was man haben will um es so auszuüben wie man sich das vorstellt, -schließlich hat das letzte Hemd keine Taschen- .

Ich möchte gerne auch für mein Hobby nicht mehr Geld ausgeben, als unbedingt nötig ist. Der Begriff "Hobby" ist für mich keine Rechtfertigung fürs Verklopfen meines Geldes.

Mir scheint, dass wir bei diesem Thema unterschiedliche Philosophien verfolgen. Lass uns doch ohne weitere Diskussion jeder nach der eigenen Façon glücklich werden.
Hörbert
Inventar
#29 erstellt: 27. Aug 2017, 21:04
Hallo!


........ hinzuwerfen hat schon etwas von "Ich hab den Durchblick und Du hast keine Ahnung...". ........


Nochmals: Das lag nicht in meiner Absicht, -tut mir leid wenn das bei dir so rüberkommt.


.....Nach dieser Argumentation wäre es natürlich auch völlig legitim, dass die Mineralölfirmen zu Ferienbeginn die Benzinpreise bei völlig unveränderten Rohölpreisen und Raffineriekosten einfach mal um 10% erhöhen.........


Nun ja, auch wenn´s unangenehm wäre, so wäre es doch völlig legitim. Ein Unternehmen existiert in der freien Marktwirtschaft schließlich um Gewinn zu schöpfen indem eine Nachfrage bei möglichst geringen Kosten und möglichst hohen Preisen befriedigt. -Hier gibt es keinen sozialen Aspekt, es sei denn er wird von außen aufgezwungen-.

MFG Günther
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Nadel von AT12XE verbogen und abgefallen
Vorthit am 14.06.2020  –  Letzte Antwort am 16.06.2020  –  12 Beiträge
SAS-Nadel + Tonarmhöhe
Tornado am 28.01.2015  –  Letzte Antwort am 30.01.2015  –  6 Beiträge
Jico SAS Nadel Garantiefall?
bansheerider8 am 16.12.2013  –  Letzte Antwort am 30.01.2014  –  52 Beiträge
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Niggo.:. am 06.12.2020  –  Letzte Antwort am 28.11.2023  –  20 Beiträge
Shure
lens2310 am 30.01.2018  –  Letzte Antwort am 01.02.2018  –  5 Beiträge
Jico SAS Nadel
TomHo am 17.01.2012  –  Letzte Antwort am 19.01.2012  –  5 Beiträge
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