Plattenspieler bis € 500 für Einsteiger

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chibo-shi
Neuling
#1 erstellt: 01. Feb 2018, 09:43
Da ich eine Plattensammlung mit ca. 300 LPs klassischer Musik geschenkt bekommen habe, steht bei mir die Anschaffung eines Plattenspielers an.

Es besteht auch die Möglichkeit gratis einen Grundig PS 4200 ohne Nadel zu bekommen. Da dieser wohl eher zu den billigen Plattenspielern gehört, stellt sich die Frage, ob ich mit einem Budget bis € 500 mit einem anderen PS besser fahren würde.

Angeschlossen wird der PS an:
- Denon PMA-720 AE mit Phono MM-Entzerrer/Vorverstärker
- Ein Paar Nubert NuLine 34

Ins Auge gefasst habe ich u.a. den Onkyo CP 1050, taugt dieser was?

Danke


[Beitrag von chibo-shi am 01. Feb 2018, 09:56 bearbeitet]
Pd-XIII
Inventar
#2 erstellt: 01. Feb 2018, 10:07
Eröffnen wir die nächste Runde "ALT vs. NEU"


Wenn alte Geräte in Frage kommen, holst du mit dem Budget wohl deutlich mehr raus, da du einen ordentlichen Dreher unter 200€ kaufen kannst und das Restliche Budget in Tonabnehmer und Platten investieren kannst.
Nur einige mögliche Kandidaten: Technics SL-Q2/3, Saba PSP 350 etc.

Bei Neuen Geräten ist es eben der Fall, dass du für ein Gerät mit minderer(nicht unbedingt schlechter) Qualität mehr ausgibst. Dafür hast du eben Garantie. Ob DU die Unterschiede heraushörst kann ich dir nicht sagen. Der von dir ins Auge gefasste Onkyo war auch mal auf meiner Liste. Ist ein Direkttriebler aus dem Hause Hanpin, welcher auch für diverse Reloop-Dreher verantwortlich ist. Es gibt wohl auch berichte von Brummen, aber die positiven Erfahrungen überwiegen. Dafür bekommt man zu einem fairen Preis einen Quarzgeregelten Direkttriebler im Klassischen Design. Die Nadel lässt sich einfach und günstig durch eine Thakker Epo E aufrüsten.
Da du dir den CP ausgesucht hast, gehe ich mal davon aus, dass dir auch das Design zusagt. Demnach kann man sich das Vorschlagen von Alternativen im modernen Brettchen-Look oder DJ-Dreher wohl sparen.
Der Onkyo ist ein rein manueller Dreher, ohne irgendwelche Automatik, nur so am Rande.

Bezgl. den Platten:
Hörst du viel Klassik? Nur als Vorwarnung, Vinyl ist nicht unbedingt geeignet für Orchester. Gerade wenn es ältere Platten sind, dürfte das ziemlich knacksen. Eine gründliche Wäsche hilft da schon(muss nicht gleich eine Plattenwaschmaschine sein, Cheap Thrill geht auch). Aber in diesem Genre habe ich da wenig Freude dran.
chibo-shi
Neuling
#3 erstellt: 01. Feb 2018, 10:24
Danke für deine Antwort. Ja das Design des Onkyo CP 1050 sagt mir sehr zu, aber der Klang wäre mir schon wichtiger. Die fehlende Automatik stört mich nicht, ist also auch kein Muss. Auch gebrauchte Geräte kommen in Frage.

Ich höre hauptsächlich Klassik. Die LPs sind so ca. 30+ Jahre alt. Es handelt sich hauptsächlich um Sinfonien, Opern, zum Teil Kammermusik und auch etwas Konzertgitarre. Es wäre halt schade um die ganzen schönen Aufnahmen. Dann müsste ich vielleicht zuerst ein paar LPs reinigen und schauen, ob ich die irgendwo mal Testhören könnte.
evilknievel
Inventar
#4 erstellt: 01. Feb 2018, 10:29
Hallo,

um dem ganzen auf den Grund zu gehen, ob Klassik auf Vinyl für dich hörbar sind, würde ich den Grundig (Philips) nehmen und mit einer neuen Nadel versehen.
Zum antesten ist das völlig ausreichend und die Kosten überschaubar.
https://www.thakker....1EAQYAyABEgL5K_D_BwE

Vorher solltest du allerdings einen Funktionscheck am Grundig vornehmen (Teller dreht, Tasten reagieren). Sollte er einen Defekt haben, ab damit in die Tonne.
Insgesamt spricht für den Grundig nicht sehr viel.

Gruß Evil
Pd-XIII
Inventar
#5 erstellt: 01. Feb 2018, 11:06
Zustimmung!

Ich wollte zum Grundig nichts schreiben, da ich das Gerät nicht kenne.
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 01. Feb 2018, 11:16
Ich denke, gerade bei klassischer Musik ist eine richtig gute Nadel ein Muss, um da wirklich alle Details herauszuhören. Eine Thakker Epu-E-Nadel reicht da meines Erachtens nicht.

Will heissen: Ich würde einen Grossteil des zur Verfügung stehenden Budgets in eine Nadel mit Multifacettenschliff investieren. So eine Nadel haben beispielsweise die Tonabnehmersysteme Audio Technica VM540 (Microline), Audio Technica AT150Sa (Shibata), Ortofon Vinylmaster Silver (Gyger), Ortofon 2M Black (Shibata) und Goldring 1022 (Gyger).

LG
Manuel
CarstenO
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 01. Feb 2018, 11:28

chibo-shi (Beitrag #1) schrieb:
Grundig PS 4200 ohne Nadel ... zu den billigen Plattenspielern gehört, stellt sich die Frage, ob ich mit einem Budget bis € 500 mit einem anderen PS besser fahren würde. ... Ins Auge gefasst habe ich u.a. den Onkyo CP 1050, taugt dieser was?


Ja, es handelt sich hierbei um einen sehr einfachen Philips-Ableger, bei dem auch, anders als bei Grundig-Plattenspielern mit Technics-Herkunft keine Tonabnehmeralternativen bestehen.

Gegenüber dem Onkyo CP-1050 hege ich unbekannter Weise Vorurteile, weil ich mit den meisten Plattenspielern gleicher Herkunft eher ungünstige Erfahrungen gesammelt habe.

Zu gebrauchten Plattenspielern möchte ich - obwohl ich mehrheitlich 2nd-Hand-Geräte betreibe - nichts beitragen. Unter den neuen Geräten finde ich im Preiseinstieg Denon DP-300 F und Argon TT-2 interessant. Darüber kommt ein Dual CS 455-2 und ein Pro-Ject Debut Carbon Esprit.


[Beitrag von CarstenO am 01. Feb 2018, 11:29 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#8 erstellt: 01. Feb 2018, 11:37
Moin,

hier ist ein Thread bis 400 € also ungefähr die gleiche Frage.


ps
der Onkyo ist ein ordentlicher Dreher und aktuell für um 350 € zu haben
und dazu 250 € für einen guten Tonabnehmer (Klassik!) + 200 für einen Phonopre
bist du bei um 800 €
Pd-XIII
Inventar
#9 erstellt: 01. Feb 2018, 11:38

Marsilio (Beitrag #6) schrieb:
Ich denke, gerade bei klassischer Musik ist eine richtig gute Nadel ein Muss, um da wirklich alle Details herauszuhören. Eine Thakker Epu-E-Nadel reicht da meines Erachtens nicht.


Und genau hier widerspreche ich dir, wenn auch aus persönlichem Empfinden.
Gerade bei Klassik mit vielen ruhigen Passagen stört es mich, wenn jedes Detail des Mediums(nicht der Musik) dargestellt wird. Da dreht man etwas lauter auf, weil es eben sehr ruhig zugeht und dann kommt das Rauschen des abgelagerten Staubes oder fiese Knackser (30 Jahre alte Platten) richtig übel raus. Ganz ehrlich, ich hör mir das dann lieber mit einem Arkiv an, dass dann aber eben auch die unschönen Detail eher verschweigt.


Marsilio (Beitrag #6) schrieb:
Ich würde einen Grossteil des zur Verfügung stehenden Budgets in eine Nadel mit Multifacettenschliff investieren. So eine Nadel haben beispielsweise die Tonabnehmersysteme Audio Technica VM540 (Microline), Audio Technica AT150Sa (Shibata), Ortofon Vinylmaster Silver (Gyger), Ortofon 2M Black (Shibata) und Goldring 1022 (Gyger).


Das unterschreibe ich hingegen mit Blick auf Musikwiedergabe allgemein.
Nobbi56
Stammgast
#10 erstellt: 01. Feb 2018, 13:13

Hörst du viel Klassik? Nur als Vorwarnung, Vinyl ist nicht unbedingt geeignet für Orchester. Gerade wenn es ältere Platten sind, dürfte das ziemlich knacksen. Eine gründliche Wäsche hilft da schon(muss nicht gleich eine Plattenwaschmaschine sein, Cheap Thrill geht auch).


Warum sollten ältere Platten viele Knackser haben?
Ich habe viele Pop- und Jazz-Schreiben aus den 70ern, die besser klingen und weniger Knackser /Rauschen haben als manche Neuauflagen.
Wobei: waschen ist eigentlich immer Pflicht, wenn man die Musik geniessen will.

Übrigens Plattenspieler: Hier findest du einen guten gebrauchten Dual-Vollautomaten für 100 Euro > http://www.hifi-foru...m_id=170&thread=8620

Da ist zwar ein Tonabnehmer drauf, aber es bleibt reichlich Luft für einen besseren.

Gruß Nobbi


[Beitrag von Nobbi56 am 01. Feb 2018, 13:14 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#11 erstellt: 01. Feb 2018, 13:46
Gerade klassiche Musik kann in den leisen Pasagen problematisch sein. Da hört man schnell jedes Störgeräusch, was da nicht hin soll. (Ich nehme das allerdings gerne in Kauf, weil trotz allem für mich Vinyl einfach angenehm klingt).
Detektordeibel
Inventar
#12 erstellt: 02. Feb 2018, 03:24
Sehe es wie Evilknivel:

Der Grundig sieht zwar echt nicht schön aus.

Ich würd ihn aber trotzdem erstmal nehmen, und mit dieser Nadel hier versehen.

https://www.ebay.de/...9:g:segAAOSwofxUhHz9

Wird damit für den Zweck (die alten Klassikplatten) nicht schlechter klingen als der neue Onkyo mit besserer Nadel.

Dann kannste erstmal schauen ob das ganze etwas für dich ist.

Danach kann es immernoch ein anderer/besserer/neuer/alter Dreher werden...
oremilac
Stammgast
#13 erstellt: 02. Feb 2018, 07:27
Moin!

Der Onkyo/Hanpin ist in dieser Preisklasse, als Neugerät wohlgemerkt, schon ein Hit.
Aber schau mal hier nach: analog-revival, nur so als
Beispiel. Hier findest du verschiedene Thorens, Duals u.a. in der gleichen Preisklasse.
Die Diskussion ob alt oder neu ist schon in vielen Threads geführt worden,
das Spare ich mir hier.
Aber zur klassischen Musik auf Vinyl gehört eine Nadel die detailiert Auflöst (mMn auch bei
allen anderen Genres). Aus Erfahrung empfehle ich den AT 440 MLb (ca. 200€).
Und nein, alte Platten müssen nicht knistern und rauschen. Erfahrungsgemäß wurden
und werden Klassikplatten besonders gut gepflegt. Die Zielgruppe hatte selten ihre Platten
auf Feten zwischen Chips und Bierpfützen auf dem Tisch liegenlassen.


Vinyle Grüsse
Thomas =8)
frank60
Inventar
#14 erstellt: 02. Feb 2018, 08:37

Marsilio (Beitrag #6) schrieb:
Ich denke, gerade bei klassischer Musik ist eine richtig gute Nadel ein Muss, um da wirklich alle Details herauszuhören.

Für noch wichtiger halte ich bei Klassik die möglichst störgeräuschfreie Wiedergabe, da drängt sich dann ein Tonabnehmer mit Gyger S Schliff auf. Der ist dafür bekannt und meine eigenen Erfahrungen mit dem Goldring 1042 bestätigen das auch.


[Beitrag von frank60 am 02. Feb 2018, 08:38 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#15 erstellt: 02. Feb 2018, 18:36
Hi Folks, ich bin heute echt auf Krawall gebürstet, wenn ich mich hier so durchlese und sage mal, was ich so denke (Darf man ja, solange es im Rahmen der Board Etikette bleibt):

Der Onkyo CP-1050 ist offensichtlich ein recht brauchbarer Halbautomat. Laut Onkyo wird dieser nicht von Hanpin hergestellt, aber wer weiß wo sonst
Der Preis ab ca. 305 Euro ist für ein "Neugerät" wohl ganz ok, aber was ist daran ein Hit?

Kaufen würde ich ihn für den Preis nicht, zumal ich erst Anfang der Woche für 30 Euro einen augenscheinlich ranzigen ISP SP 3000, Halbautomat in furnierter, schwarz lackierter Spanplatten-Zarge mit matschigem Riemen (Habe ihn zu einem Klumpen verknetet - lecker!!!), ohne Füße und einem Brandfleck auf der Haube gekauft habe.

Und "Verzier mit Exkrementen die Wand!", nach einer Gesamtinvestition von 72,14€ für den Dreher, neue Füße, einen neuen Riemen, sowie eine neue Nadel, plus ein paar Cent für Politur, Nylonschnur für das Antiskatinggewicht, Öl zum Schmieren, Alkohol zum Reinigen (und Trinken) höre ich mit einem gut laufenden Plattenspieler, trotz DIN auf Cinch Adapter, völlig ohne Brumm und verzerrungsfrei jetzt gerade während des Schreibens ein paar Beatles Platten.

Dabei habe ich ihn gerade erst grob gereinigt, Füße, Nadel, Riemen und Antiskatinggewicht montiert, das Auflagegewicht eingestellt und noch nicht einmal angefangen den Staub aus der Tonarmaufhängung zu popeln, ihn zu ölen, geschweige denn,die Haube zu polieren.

Wenn ich mir das von Thomas empfohlene AT 440 MLb für 209€ anstelle einer Ersatznadel für 24,90€ gekauft hätte läge das Ganze immer noch deutlich unter dem Preis des "neuen" Onkyo, bei nicht minderer Qualität. Mir reicht aber ein AT11 mit einer ATN 12 XE Nachbaunadel, womit er sogar besser klingt, als der Onkyo mit seinem AT91 Derivat.

ISP SP 3000 - unfertig

Und, ja, das auf dem Bild sind ein Art Pre DJ II und ein Bluetooth Transmitter. Übrigens eine sehr einfache, zudem kostengünstige, aber recht effiziente Art mit einem 08/15 Bluetooth Lautsprecher für 40 Euro Schallplatten zu hören, vor allem kann ich den Lautsprecher mit durch die Wohnung tragen, oder mir meinen - Achtung!!! - Bluetooth Kopfhörer von harman/kardon - aufsetzen.

Warum werden hier ständig Ratschläge, wie die von Evilknievel, Detektordeibel und anderen ignoriert und immer versucht die Leute zu überzeugen, entweder teure vom Händler überholte Altgeräte zu kaufen, oder noch teurere eventuell gleichwertige Neugeräte, anstatt günstigere "einfachere" Geräte, die man selbst reinigen und warten kann?
Warum nicht mal 5e gerade sein lassen und erstmal, wie von Evilknievel und Detektordeibel vorgeschlagen, den Thread Ersteller einen kostenlosen Plattenspieler mit einer 25 Euro Nadel ausstatten und erstmal testen lassen, ob das überhaupt was für ihn ist?

Gebt dem TE doch erstmal Zeit, sich die Beiträge durchzulesen und fallt nicht immer gleich mit der Tür ins Haus.

Falls er doch lieber einen anderen Dreher, als den Grundig will:

Warum soll er 800 Euro ausgeben? Die von ihm veranschlagten 500 sind mehr als genug.

1. Ein Plattenspieler muss nicht 350 Euro kosten. Er muss ruhig laufen und keine ungewollten Geräusche erzeugen und auf die Audiokette übertragen. Optik ist nicht unwichtig, da der Mensch emotional veranlagt ist, aber Funktionalität und vor allem Qualität sollten dennoch im Vordergrund stehen. Was nutzt der schönste Plattenspieler, wenn er nicht einmal zur Buchstütze taugt.
2. Ein Phonovorverstärker ist in seinem Verstärker vorhanden, müsste aber auch nicht 200 Euro teuer sein. Ach ja, ich vergaß, er muss ja noch sein Elektrotechnikstudium abschließen und Tagelang Kapazitäten messen und berechnen und sich umgehend einen externen Vorverstärker kaufen, ohne jemals einen Plattenspieler getestet zu haben. Ich habe meinen ersten einfachen Vorverstärker auch erst gekauft, als ich einen Receiver ohne Phono Eingang gekauft habe.
3. Das System macht die Musik!!! Welcher Tonabnehmer ihm gefällt, weiß er ja noch garnicht. Wir kennen nicht die bisherigen Hörgewohnheiten, des TEs. Hört er eher höhenlastig (oft bei AT-Systemen), oder seichter (Shure), oder what ever?
Vielleicht ist das AT 440 MLb ja garnichts für ihn, oder für die Klassik-Pressungen, die er hat. Wir wissen ja, das auch nicht jede Platte wie die andere klingt und der Hifi Voodoo Gott diese verflucht hat, damit man gleich mehrere Tonabnehmer für unterschiedliche Musikrichtungen verwenden zu müssen.

So, genug ausgewürfelhustet.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 02. Feb 2018, 22:00 bearbeitet]
das_t.
Inventar
#16 erstellt: 03. Feb 2018, 19:56
auch nach 24 stunden... schön ist's scho', gell...

wo er recht hat, da hat er recht der roland, auch wenn augenscheinlich das mit dem öl und dem alkohol irgendwie ;)) ... - das klare, geschliffene wort ist eine hervorragende waffe, auch im kampf um das preiswürdige audiophile vergnügen. leider scheuen zu viele davon gebrauch zu machen, scheinen die übermächtigen armeen der *high-ender* doch unbesiegbar.
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 03. Feb 2018, 20:57
Ach Leute...

Natürlich unterschreibe ich, den vorhandenen Grundig u.Um mal mit einer neuen Nadel auszustatten und dann zu schauen, ob das Hobby Platten für ihn überhaupt was ist.

Bei halbwegs grösseren Ambitionen empfehle ich aber ein anderes Vorgehen. Ich bleibe dabei: Gerade bei Klassik würde ich die gute Nadel nicht missen wollen. Einen neuen Plattenspieler hingegen erachte ich als nicht zwingend. Es gibt viele Quellen, über die man an ordentliche Gebrauchtgeräte kommen kann, ohne Unsummen ausgeben zu müssen.

Etwas möchte ich an dieser Stelle auch noch loswerden: Ich bin zwar einer der Typen hier im Forum, welche feine Nadelschliffe zu schätzen wissen. Momentan spielt aus diesem Grund am Musikzimmerdreher (ein Dual 704) ein Elac ESG796 mit Van den Hul-Nadel.

Am Wohnzimmerdreher dagegen - ein Dual 1219 - spielt gerade eines der hier im Forum mitunter als "Einsteiger-Tonabnehmer der 70er" verschrienes Shure M75 mit einer brandneuen 25-Euro-Nachbaunadel von Cleorec. Und zwar so gut, dass das Plattenhöfen ebenfalls echt Spass macht.

Das Ganze ist eben auch eine Frage der ganzen Kette: Meine Wohnzimmeranlage ist per se etwas hell abgestimmt; ein eher höhenbetonender Tonabnehmer nehme ich in meinen Ohren da als schon fast schrill und nervend dar. Das gesoundete, warm abgestimmte, die Höhen eher abdämpfende Shure M75 hingegen ist da der ideale Spielpartner. Im Musikzimmer sieht das anders aus: An dieser Anlage wirkt das Shure eher eng und leicht gepresst, derweil hier ein Tonabnehmer auch mal die Höhen betonen darf.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 03. Feb 2018, 21:20 bearbeitet]
das_t.
Inventar
#18 erstellt: 03. Feb 2018, 21:10
ist dieses doppelt unterschreiben... eine form von audiophiler schizophrenie? äussert sich der spagat zwischen ollem shure und geschliffenem vdh auch derart? oh weh, wobei.. das würde auch zwei räume zum musikhören erklären.

hifi oder musikhören oder krach... wie auch immer... ist nicht das preiswerteste hobby. dafür sorgt seit jahren die industrie aufs verlässlichste. wohl in keiner anderen branche kann man so sicher seinen arsch darauf verwetten, dass das rad ständig neu erfunden werden kann. und sich als quantensprung auch verhökern lässt. trotzdem sind ja nicht alle immer in der lage oder des willens, enorme summen fürs plattenhören aufzuwenden. wer hier nicht genau hinsehen muss, hat bei diesem hobby ganz klar einen hörenswerten vorteil. aber das führt allzu oft dazu, dass in vergessenheit gerät, dass sich auch hier viele menschen tummeln, die ihrem hobby frönen möchten und inmonatseinkommen von 2000 euro im nacken haben. und frau und drei kinder...
wenn man im auge behält, dass das spektrum der möglichkeiten auf der technischen seite ebenso gross ist wie das der audiophilen hörer im finanziellen handlungsrahmen breit aufgestellt...

... dann lassen sich höherwertigere schliffe, bessere systeme vielleicht mit ganz anderen grundtönen empfehlen. und mitunter auch eine nummer kleiner. und ohne missionarisch wirken zu wollen.
so gelesen finde ich deinen beitrag positiv und angenehm, manuel.

Marsilio
Inventar
#19 erstellt: 03. Feb 2018, 21:30
Ich habe die doppelte Unterschrift korrigiert.

In der Tat vertrete ich die Ansicht, dass sogar bereits mit einem Minibudget von 100.- ganz ordentlich ins Hobby Schallplatten eingestiegen werden kann. Einen gebrauchten Dual 1218 oder einen Grundig PS3500 findet man für 50-60 Euro, einen alten nadellosen Shure M75-Tonabneher gibt's für einen Zehner (oder wer breitere Bühne will: Shure M95 nadellos ca. 25.-), eine neue elliptische Nachbaunadel von Cleorec (die mich sehr positiv überrascht hat) gibt's für 25.-.

Voraussetzung hier ist, dass bereits ein phono-tauglicher Verstärker vorhanden ist. Fehlt dieser ist ein externer Pre unabdingbar.

Aber zurück zum Threadersteller: Er möchte ja primär Klassik hören. Freilich kann man den erwähnten Grundig PS3500 auch mit einem Audio Technica AT440 o.ä, bestücken und kommt somit auf ein Gesamtbudget von rund 250-280 Euro. Ich lege Wert darauf, bei Empfehlungen von Low-Budget-Plattenspielern immer solche zu nennen, die später bei Bedarf/Interesse tonabnehmermässig noch kräftig hochgerüstet werden können. Das ist ein Punkt, der bei so manchen der günstigen Neugeräte leider nicht möglich ist, weil die Tonarme nicht in der Lage sind, auch Tonabnehmer mit hochwertigen Schliffen korrekt zu führen (etwa weil schlicht und einfach das Antiskating nicht verstellt werden kann).

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 03. Feb 2018, 21:40 bearbeitet]
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